-
Gebiet der
Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Oxidation von Olefinen, um Epoxidr
zu erhalten. Insbesondere betrifft diese Erfindung ein verbessertes
Epoxidationsverfahren, bei dem ein stickstoffhaltiges Modifiziermittel wie
Ammoniak oder Ammoniumhydroxid verwendet wird, um die Selektivität eines
mit einem Edelmetall wie Palladium modifizierten Titanzeolithkatalysators
zu verbessern. Die Verwendung dieser Modifiziermittel erhöht die Propylenoxidproduktion,
verringert die Bildung von Nebenprodukten und verbessert die Ausnutzung
von H2/O2.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Epoxide
bilden eine wichtige Klasse chemischer Zwischenprodukte, die für die Herstellung
von Polyetherpolyolen, Glycolen, Glycolethern, Tensiden, funktionellen
Fluids, Treibstoffadditiven und dergleichen brauchbar sind. In der
Literatur sind viele unterschiedliche Verfahren zur Synthese von
Epoxiden aus den entsprechenden Olefinen beschrieben. In einer an
die Tosoh Corporation abgetretenen und 1992 veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
(Kokai Nr. 4-352771) wurde vorgeschlagen, Propylenoxid durch Umsetzen
von Propylen, Wasserstoff und Sauerstoff unter Verwendung eines
ein Metall der Gruppe VIII und ein kristallines Titansilicat umfassenden
Katalysators herzustellen. Verbesserungen oder Abwandlungen dieses
Grundprozesses wurden später
in den veröffentlichten
Patentanmeldungen WO 97/25143,
DE
19 600 709 , WO 96/02323, WO97/47386, WO 97/31711, JP H8-269030
und JP H8-269029 beschrieben.
-
JP
H8-269030 und JP H8-269029 offenbaren die Verwendung eines Tetraalkylammoniumtemplats
bei der Synthese eines Titansilicatkatalyators. Vor dem Einbau eines
Edelmetalls in diesen Katalysator wird der Katalysator bei einer
Calcinierungstemperatur zwischen 300 und 700°C calciniert. Nach dem Einbau
des Edelmetalls wird der Katalysator bei der Epoxidation von Olefinen
(mit Wasserstoff und Sauerstoff verwendet).
-
DE 19 600 709 offenbart
ebenfalls die Epoxidation von Olefinen mit Wasserstoff und Sauerstoff
in Gegenwart eines ein Edelmetall enthaltenden Titansilicatkataly sators.
Außerdem
heißt
es in
DE 19 600 709 ,
dass bei solchen Epoxidationen brauchbare Olefine außerdem funktionelle
Gruppen wie Aminogruppen umfassen können. Ferner geht aus
DE 19 600 709 hervor, dass
durch eine anschließende
Wärmebehandlung
eines Katalysators an der Luft oder in Stickstoff alle noch vorhandenen
Amin- und Tetraalkylammoniumverbindungen entfernt werden.
-
Wie
bei allen chemischen Verfahren wäre
es wünschenswert,
Epoxidationsverfahren dieses Typs noch weiter zu verbessern. Insbesondere
würde die
Erhöhung
der Selektivität
für Epoxid
und die Verlängerung der
Lebensdauer des Katalysators das wirtschaftliche Potential solcher
Verfahren signifikant verbessern. Die Verwendung der in der Literatur
beschriebenen Reaktionsbedingungen und Katalysatoren, z.B. die Hydrierung des
Olefins zum entsprechenden gesättigten
Kohlenwasserstoff, konkurriert mit der gewünschten Epoxidationsreaktion.
Es wäre
sehr vorteilhaft, effektivere Wege zur Unterdrückung der Nebenreaktion zu
finden.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Epoxids zur
Verfügung,
umfassend die Reaktion eines Olefins, Wasserstoffs und Sauerstoffs
in Gegenwart (a) eines Katalysators, der aus einem Titanzeolithen
und einem Edelmetall besteht, und (b), eines Modifiziermittels aus
einer Stickstoffverbindung bei einer Temperatur, die ausreicht,
um das dem Olefin entsprechende Epoxid zu bilden, wobei das Modifiziermittel aus
der Stickstoffverbindung dem Reaktionsmedium vor oder nach dem Beginn
der Epoxidation auf einmal oder inkrementell oder kontinuierlich
zugesetzt wird und wobei das Molverhältnis von Modifiziermittel
zu Edelmetall im Bereich von 50 : 1 bis 0,05 : 1 liegt.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Die
Katalysatoren, die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
sollen, bestehen aus einem Titan- oder Vanadiumzeolithen und einem
Edelmetall (vorzugsweise einem Element der Gruppe VIII des Periodensystems).
Geeignete Zeolithe sind diejenigen kristallinen Materialien mit
einer porösen
Struktur des Molekularsiebes, in dessen Gerüst Titan- oder Vanadiumatome
substituiert sind. Die Wahl des eingesetzten Zeolithen hängt von
einer Anzahl Faktoren ab, darunter der Größe und Form des Olefins, das
epoxidiert werden soll. Beispielsweise wird bevorzugt, einen Titan-
oder Vanadiumzeolithen mit relativ kleinen Poren wie Titansilicalit
zu verwenden, wenn das Olefin ein niederes aliphatisches Olefin
wie Ethylen, Propylen oder 1-Buten ist. Wenn das Olefin Propylen
ist, ist die Verwendung eines TS-1-Titansilicaliten oder Vanadiumsilicaliten
besonders vorteilhaft. Bei einem voluminösen Olefin wie Cyclohexen wird
möglicherweise
ein Titanzeolith mit größeren Poren
wie ein Titanzeolith mit einer mit Zeolith-β isomorphen Struktur bevorzugt.
-
Die
als Katalysatoren im Epoxidationsschritt des Verfahrens brauchbaren
titanhaltigen Zeolithen umfassen die Klasse zeolithischer Substanzen,
in denen die Titanatome für
einen Teil der Siliciumatome im Gittergerüst eines Molekularsiebs substituiert
werden. Solche Substanzen sind in der Technik bekannt.
-
Besonders
bevorzugte titanhaltige Zeolithen umfassen die Klasse von Molekularsieben,
die üblicherweise
als Titansilicaliten bezeichnet werden, insbesondere "TS-1" (mit einer MFI-Topologie,
die der von ZSM-5 Aluminosilicatzeolithen analog ist), "TS-2" mit einer MEL-Topologie,
die der von ZSM-11 Aluminosilicatzeolithen analog ist) und "TS-3" (wie im belgischen
Patent Nr. 1,001,038 beschrieben). Ebenfalls zur Verwendung geeignet
sind die titanhaltigen Molekularsiebe mit Gerüststrukturen, die isomorph
zu Zeolith-β,
Mordenit, ZSM-48, ZSM-12
und MCM-41 sind. Der titanhaltige Zeolith enthält vorzugsweise keine anderen
Elemente als Titan, Silicium und Sauerstoff im Gittergerüst, obwohl
auch kleinere Mengen an Bor, Eisen, Aluminium und dergleichen vorhanden
sein können.
Andere Metalle wie Zinn oder Vanadium können neben dem Titan ebenfalls im
Gittergerüst
des Zeolithen vorhanden sein, wie in US-A-5,780,654 und 5,744,691
beschrieben.
-
Bevorzugte
titanhaltige Zeolithkatalysatoren, die zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren geeignet
sind, haben im Allgemeinen eine Zusammensetzung, die der folgenden
empirischen Formel xTiO2(1-x)SiO2 entspricht, in der x zwischen 0,0001 und
0,500 ist. Stärker
bevorzugt beträgt
der Wert von x 0,01 bis 0,125. Das Molverhältnis von Si zu Ti im Gittergerüst des Zeolithen
beträgt
vorteilhafterweise 9,5 : 1 bis 99 : 1 (am meisten bevorzugt 9,5
: 1 bis 60 : 1). Die Verwendung von Zeolithen, die relativ reich
an Titan sind, kann ebenfalls wünschenswert
sein.
-
Es
können
zwar alle Edelmetalle (d.h. Gold, Silber, Platin, Palladium, Iridium,
Ruthenium, Osmium) entweder allein oder in Kombination verwendet
werden, doch Palladium ist besonders wünschenswert. Typischerweise
liegt die Menge des im Katalysator vorhandenen Edelmetalls im Bereich
von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%. Die Art,
in der das Edelmetall in den Katalysator inkorporiert wird, gilt
nicht als besonders kritisch. Beispielsweise kann das Edelmall durch
eine Imprägniervorrichtung
oder dergleichen auf dem Zeolithen geträgert werden oder zuerst auf
einer anderen Substanz wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Aktivkohle
oder dergleichen geträgert
und dann physikalisch mit dem Zeolithen vermischt werden. Alternativ kann
das Edelmetall durch Ionenaustausch mit beispielsweise Pd-Tetraaminchlorid
mit oder ohne zugesetztes Ammoniumhydroxid in den Zeolithen inkorporiert
werden. Der Katalysator wird durch Filtration und Waschen zurückgewonnen
und ist im Wesentlichen frei von Halogenid (< 0,1 Gew.-%). Die Wahl der als Quelle
verwendeten Edelmetallverbindung bzw. des Komplexes unterliegt keinen
besonderen Einschränkungen.
Beispielsweise umfassen geeignete Verbindungen für diesen Zweck die Nitrate,
Sulfate, Halogenide (z.B. Chloride, Bromide), Carboxylate (z.B.
Acetat) und Aminkomplexe von Edelmetallen. Auch der Oxidationszustand
des Edelmetalls gilt nicht als kritisch. Im Falle von beispielsweise
Palladium kann das Palladium in einem beliebigen Oxidationszustand
zwischen 0 und +4 oder einer beliebigen Kombination solcher Oxidationszustände vorliegen.
Um den gewünschten
Oxidationszustand oder die Kombination von Oxidationszuständen zu
erreichen, kann die Edelmetallverbindung nach der Einführung in
den Katalysator voll oder teilweise vorreduziert werden. Man kann
jedoch auch ohne jegliche Vorreduzierung eine zufriedenstellende
katalytische Leistung erzielen. Um den aktiven Zustand von Palladium
zu erreichen, kann der Katalysator einer Vorbehandlung wie einer
Wärmebehandlung
in Stickstoff, Vakuum, Wasserstoff oder Luft unterzogen werden.
-
Der
Katalysator kann außerdem
ein Bindemittel oder dergleichen umfassen und kann vor der Verwendung
bei der Epoxidation zu jeder beliebigen Form geformt, sprühgetrocknet,
gestaltet oder extrudiert werden. Zusätzlich zu dem Edelmetall kann
der Katalysator mit zusätzlichen
Elementen wie z.B. Lanthanoidmetallen (z.B. Europium), Eisen, Cobalt,
Nickel, Bor, Aluminium, Phosphor, Calcium, Vanadium, Chrom, Mangan,
Kupfer, Zink, Gallium oder Zirconium modifiziert werden.
-
Geeignete
Katalysatoren zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren sowie Methoden
zu ihrer Herstellung sind in den folgenden veröffentlichten Patent anmeldungen
detaillierter beschrieben: US-A-5,859,265, JP 4-352771, WO 97/31711,
DE 19600709 , WO 96/02323,
WO 97/47386, WO 97/25143, JP H8-269030
und JP H8-269029.
-
Der
vorstehend beschriebene Katalysator wird erfindungsgemäß in Kombination
mit einem Modifiziermittel aus einer Stickstoffverbindung verwendet.
Obwohl der genaue Mechanismus, durch den das Modifiziermittel wirkt,
nicht bekannt ist, haben diese Verbindungen, wenn sie während der
Epoxidation vorhanden sind, üblicherweise
die vorteilhafte Wirkung, dass sie die unerwünschte Hydrierung des Olefins
zu seinem gesättigten
Kohlenwasserstoffgegenstück
unterdrücken
und dadurch die Selektivität
für das
gewünschte
Epoxid erheblich verbessern. Ein besonderer Vorteil der Verwendung
von Stickstoff mit Modifiziermitteln wie Ammoniak und Ammoniumverbindungen
liegt darin, dass die Herstellung von Propylenoxid wesentlich gesteigert
wird. Das heißt, üblicherweise
ist nicht nur die Reaktion wegen der Verringerung der Propanproduktion
selektiver, sondern auch die absolute Propylenoxidbildung wird gesteigert.
-
Allgemeine
Klassen von Modifiziermitteln, die sich zur Verwendung eignen, umfassen
Amine, Aminoxide und insbesondere Ammoniak und Ammoniumverbindungen.
Ammoniak kann als Gas mit Gasmischungen verwendet werden. Ammoniumhydroxid
kann insbesondere in Lösungsmitteln
wie Wasser und Methanol verwendet werden. Andere Aminverbindungen,
die verwendet werden können,
sind Hydroxylamin und Alkyl- und Arylhydroxylamin, Hydrazin und
Alkyl-/Arylhydrazin,
Ammoniumsalze einschließlich
Ammoniumchlorid und Ammoniumbromid, Ammoniumhydrogenphosphat und
Diammoniumhydrogenphosphat, Ammoniumacetat und andere Carboxylate
einschließlich
Ammoniumtrifluoracetat, Aminosäuren
wie Glycin, Alanin, Phenylalanin und Aminomethylphosphonsäure, Alkylamine
wie Methylamin, Trimethylamin und Trimethylaminoxid, Trialkylamine
im Allgemeinen (d.h. Triethyl- und Tributylamine), Diamine wie Ethylendiamin
und substituiertes (Alkyl, Aryl-) Ethylendiamin, Ethanolamine, heterocyclische
Amine, Cyclooctylamin, Cyclododecylamin und alkylierte Derivate
wie Methyl, Cyclooctylamin, 1,4,7-Triazacyclononan und 1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan,
heterocyclische aromatische Amine und ihre Oxide, heterocyclische
aromatische Diamine wie 2,2'-Bypyridin
und 4,4'-Bypyridin
und 1,10-Phenanthrolin
und alkylierte Derivate wie 2,9-Dimethyl-1,10-phenanthrolin (Neocuprin) und
2,9-Dichlor-1,10-phenanthrolin und 2,9-Dimethyl-4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin, 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy
(Tempo), Di-tert-butylamin oxid, Triazine (einschließlich deren
Halogen- und Alkylderivate), N,N-Dialkylaniline (einschließlich Cyano-,
Halogen- und Alkylderivate davon), Halogen-N,N-dialkylaniline, Alkyl-N,N-dialkylaniline,
Alkyldimethylamin (besonders, wenn das Alkyl = C1-C18-Kohlenwasserstoffe), Phenylpyridine, 2-
oder 4-Dimethylaminopyridine (einschließlich Alkyl- und Halogenderivate
davon), 1-Alkylimidazole (einschließlich Alkyl- und Halogenderivate
davon), 1-Alkylpiperidine, 1-Alkylmorpholine
und Oxide davon. Es können
auch Gemische aus tertiären
Aminen und tertiären
Aminoxiden verwendet werden. Beispielhafte tertiäre Amine und deren Oxide, die
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf folgende Amine und ihre entsprechenden Oxide und Isomere, Analoge
und Homologe: Pyridin, 2-Methylpyridin (2-picolin), Chinoxalin,
Chinolin, 2-Methylpyradin, 3-Methylpyridin (3-Picolin), 4-Methylpyridin
(4-Picolin), N,N-Dimethylanilin, 2,6-Lutidin, 2,4-Lutidin, 3,4-Lutidin, 2,6-Dethylpyridin,
2,6-Dipropylpyridin, 2-Ethylpyridin, 2-Propylpyridin, 2,3-Diethylpyrazin,
2-Methylchinolin, 1,2,5-Trimethylpyrrol, 2-Methoxypyridin, 9-Methylcarbazol,
Phenanthridin, Acridin, 2,2'-Bipyridin,
1-Methylindol, Pyrimidin, 2-Fluorpyridin, 2-Chlorpyridin, 2-Brompyridin,
2-Iodpyridin, 1,6-Difluorpyridin,
3-Cyanopyridin, 1-Methyltriazin, 1-Methylimidazol, 2-Dimethylaminopyridin,
1-Methylpiperidin.
-
Andere
Klassen tertiärer
Amine und tertiärer
Aminoxide, die sich zur Verwendung eignen, umfassen:
Trimethylpyridine,
2-Halogenpyridine (Chlor, Brom, Iod), Dihalogenpyridine (z.B. 2,6-Difluorpyridin),
Cyanopyridine (insbesondere monosubstituierte Verbindungen wie 3-Cyanopyridin),
Methylpyrimidine, Halogenpyrimidine, Pyrazine und 1-Alkyltriazole
(einschließlich
Halogen und Alkylderivate davon).
-
Erfindungsgemäß wird das
Modifiziermittel dem Reaktionsmedium, in dem die Epoxidation durchgeführt wird,
einfach zugesetzt. Das Modifiziermittel kann auf einmal in das Reaktionsmedium
eingeführt
werden, und zwar entweder vor oder nach dem Beginn der Epoxidation,
oder es kann inkrementell oder kontinuierlich zugesetzt werden.
-
Die
Menge des verwendeten Modifiziermittels ist vermutlich nicht besonders
kritisch, doch sie sollte mindestens bewirken, dass die Selektivität für das Epoxid
im Vergleich zu der gleichen Reaktion, die unter ähnlichen
Bedingungen ohne Modi fiziermittel durchgeführt wird, sich verbessert.
Die Verwendung großer
Mengen Modifiziermittel neigt dazu, die Epoxidation zu unterdrücken; jenseits
eines bestimmten Niveaus kann nur eine geringe zusätzliche
Verbesserung in der katalytischen Leistung erzielt werden.
-
Das
Olefin, das verwendet werden soll, kann jede organische Verbindung
sein, die mindestens eine Stelle ethylenischer Ungesättigtheit
(d.h. mindestens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung) aufweist. Das
Olefin kann aliphatischer, aromatischer oder cycloaliphatischer
Natur sein und kann entweder eine lineare oder verzweigte Struktur
aufweisen, wobei die Stelle(n) der ethylenischen Ungesättigtheit
entweder an den Enden oder innen liegen kann bzw. können. Das
Olefin enthält
vorzugsweise 2 bis 30 Kohlenstoffatome; das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders gut zur Epoxidation von C2-C6-Monoolefinen. Es kann auch mehr als eine
Doppelbindung vorliegen, wie z.B. in einem Dien oder Trien. Das
Olefin kann ein Kohlenwasserstoff sein (d.h. nur Kohlenstoff- und
Wasserstoffatome enthalten) oder kann funktionelle Gruppen wie Halogenid-,
Carboxyl-, Hydroxyl-, Ether-, Sulfid-, Carbonyl- Cyano-, Nitro-
oder Aminogruppen oder dergleichen enthalten.
-
Typische
Beispiele geeigneter Olefine umfassen Ethylen, Propylen, 1-Buten,
cis- und trans-2-Buten, Isobuten,
1,3-Butadien, Pentene, Isopren, Hexene, Octene, Nonene, Decene,
Undecene, Dodecene, Cyclopenten, Cyclohexen, Dicyclopentadien, Vinylcylohexan,
Vinylcyclohexen, Allylchlorid, Allylalkohol, Methallylchlorid, Methallylalkohol,
Alkylacrylate und Methacrylate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Ester, Styrol, α-Methylstyrol,
Divinylbenzol, Inden und Stilben. Natürlich können auf Wunsch auch Gemische
von Olefinen verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders
gut für
die Umwandlung von Propylen zu Propylenoxid.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird am günstigsten
unter den in den folgenden Patentanmeldungen beschriebenen Reaktionsbedingungen
(z.B. Temperatur, Druck, Reaktantenverhältnisse) durchgeführt, vorausgesetzt,
das vorstehend beschriebene erforderliche Modifiziermittel ist vorhanden,
während
das Olefin, Wasserstoff und Sauerstoff mit dem Katalysator in Kontakt
gebracht werden: WO 96/02323, WO 97/25143,
DE 19600709 , WO 97/31711, WO 97/47386,
JP 4-352771, JP
H8-269029 und H8-269030.
-
Die
verwendete Katalysatormenge kann auf der Grundlage des Molverhältnisses
des im Titanzeolithen enthaltenen Titans zum Olefin, das pro Zeiteinheit
zugeführt
wird, bestimmt werden. Typischerweise ist ausreichend Katalysator
vorhanden, um ein Titan/Olefin-Beschickungsverhältnis von 0,00001 bis 0,1 zur
Verfügung zu
stellen. Die für
die Epoxidation erforderliche Zeit kann auf der Grundlage der Raumgeschwindigkeit
des Gases pro Stunde bestimmt werden, d.h. das Gesamtvolumen von
Olefin, Wasserstoff, Sauerstoff und Trägergas(en) pro Stunde pro Einheit
des Katalysatorvolumens (abgekürzt
GHSV). Eine GHSV im Bereich von 10 bis 10.000 h-1 ist
typischerweise zufriedenstellend.
-
Je
nach dem Olefin, das umgesetzt werden soll, kann die erfindungsgemäße Epoxidation
in der flüssigen
Phase, der Gasphase oder in der superkritischen Phase durchgeführt werden.
Wenn ein flüssiges
Reaktionsmedium verwendet wird, liegt der Katalysator vorzugsweise
in Form einer Suspension oder eines Festbettes vor. Das Verfahren
kann in einem kontinuierlichen Strom, einem halbkontinuierlichen
oder einem diskontinuierlichen Betriebsmodus durchgeführt werden.
-
Wenn
die Epoxidation in der flüssigen
Phase durchgeführt
wird, ist es vorteilhaft, bei einem Druck von 1 bis 100 bar und
in Gegenwart eines oder mehrerer Lösungsmittel zu arbeiten. Geeignete
Lösungsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf niedere aliphatische Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol
und tert-Butanol oder Gemische davon und Wasser. Auch fluorierte
Alkohole können
verwendet werden. Es ist ferner möglich, Gemische der genannten
Alkohole mit Wasser zu verwenden.
-
Die
erfindungsgemäße Epoxidation
wird bei einer Temperatur durchgeführt, die die gewünschte Olefinepoxidation
bewirkt, vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 125°C (stärker bevorzugt
20 bis 80°C).
Das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Sauerstoff kann üblicherweise im Bereich von
H2 : O2 von 1 :
10 bis 5 : 1 variieren und ist besonders günstig bei 1 : 5 bis 2 : 1.
Das Molverhältnis
von Sauerstoff zu Olefin beträgt üblicherweise
1 : 1 bis 1 : 20, bevorzugt 1 : 1,5 bis 1 : 10. Relativ hohe Molverhältnisse
von O2 zu Olefin (z.B. 1 : 1 bis 1 : 3)
können
bei bestimmten Olefinen vorteilhaft sein. Als Trägergas kann jedes gewünschte Inertgas verwendet
werden. Das Molverhältnis
von Olefin zum Trägergas
liegt dann üblicherweise
im Bereich von 1 : 100 bis 4 : 1 und insbesondere 1 : 20 bis 1 :
1.
-
Als
inertes Trägergas
sind neben Stickstoff und Kohlendioxid auch Edelgase wie Helium,
Neon, Argon, Krypton und Xenon geeignet. Gesättigte Kohlenwasserstoffe mit
1 bis 8, insbesondere 1 bis 6 und vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methan, Ethan, Propan und n-Butan, sind ebenfalls geeignet.
Stickstoff und gesättigte
C1-C4-Kohlenwasserstoffe
sind die bevorzugten inerten Trägergase.
Auch Gemische der aufgeführten
inerten Trägergase
können
verwendet werden.
-
Speziell
bei der erfindungsgemäßen Epoxidation
von Propylen kann Propan so zugeführt werden, dass die Explosionsgrenzen
von Gemischen von Propylen, Propan, Wasserstoff und Sauerstoff in
Gegenwart eines angemessenen Überschusses
von Trägergas
ohne Risiko vermieden werden können,
so dass sich im Reaktor oder in den Beschickungs- oder Austragsleitungen
kein explosives Gemisch bilden kann.
-
Die
Produktivität
von verbrauchten oder teilweise verbrauchten Katalysatoren kann
durch Behandlung mit Ammoniak oder Ammoniumhydroxid zumindest teilweise
verbessert werden. Bei dieser Durchführung der Erfindung, bei der
Ammoniumhydroxid periodisch oder kontinuierlich in die Reaktionszone
eingeführt
wird, regenegiert diese Zugabe den Katalysator effektiv in situ,
so dass ein Rückgang
der Katalysatoraktivität
zumindest bis zu einem gewissen Ausmaß vermieden werden kann.
-
Eine
Reihe von Experimenten wurde durchgeführt, um Propylen erfindungsgemäß zu Propylenoxid umzuwandeln.
In jedem Fall wurde die Reaktion in einem Glasreaktor bei 3 psig
mit einem teflonbeschichteten Rührstab
(1000 U/min) mit den in der Tabelle aufgeführten Lösungsmitteln und bei den angegebenen
Temperaturen durchgeführt.
Die Gasströmungsgeschwindigkeit
in den Reaktor betrug 25,1 cc/min Propylen/Wasserstoff (20 Vol.-%
Wasserstoff) und 88,0 cc/min Stickstoff/Sauerstoff/Methan (nach
Volumen 5 % O2, 0,6 % Methan und ansonsten
Stickstoff). Ein Lösungsmittel
enthaltender Verdampfer wurde in die Beschickungsleitung eingebracht,
um Verlust des Reaktorlösungsmittels
durch Verdampfung zu verhindern. In allen Fällen verwendete man 3 g Katalysator.
Im Wasserdurchlauf waren 130 g Wasser das Lösungsmittel. In den Methanol/Wasser-Durchläufen wurden
112 g Methanol/Wasser (3 : 1 nach Gewicht) verwendet. Der Abfluss
aus dem Reaktor wurde durch Online-Gaschromatographie direkt analysiert.
-
Die
verwendeten Katalysatoren wurden wie folgt hergestellt:
-
Katalysator A
-
Palladiumtetraaminnitrat
(7,77 g) wurden in 310 g 25 gew.-%igem Ammoniumhydroxid gelöst, bei 23°C drei Tage
gerührt
und filtriert.
-
In
einem 1-Hals-Rundbodenkolben wurden 15 g TS-1 Titansilicalit (2,1
Gew.-% Titan, 4 Stunden bei 550°C
an der Luft calciniert) in 60 g entionisiertem Wasser aufgeschlämmt. Zu
dieser Aufschlämmung
gab man 7,1 g der vorstehenden Lösung
und erwärmte
sie bei 80°C
24 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre. Die Flüssigkeit wurde durch Rotationsverdampfen
bei 50°C
entfernt. Die Feststoffe wurden in einem Vakuumofen bei 60°C 24 Stunden
getrocknet. Die getrockneten Feststoffe wurden in einem Ofen unter
einer Stickstoffatmosphäre
bei 150°C
vier Stunden calciniert. Der Katalysator enthielt etwa 0,5 Gew.-%
Pd.
-
Katalysator
B
-
Palladiumtetraaminnitrat
(7,77 g) wurde in 310 g 25 gew.-%igem wässerigen Ammoniumhydroxid gelöst, bei
23°C 3 Tage
getrocknet und filtriert.
-
In
einem 1-Hals-Rundbodenkolben wurden 15 g TS-1 Titansilicalit (1,2
Gew.-% Titan, 4 Stunden bei 550°C
an der Luft calciniert) in 60 g entionisiertem Wasser aufgeschlämmt. Zu
dieser Aufschlämmung
gab man 7,1 g der vorstehenden Lösung
und erwärmte
sie bei 80°C
24 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre. Die Flüssigkeit wurde durch Rotationsverdampfen
bei 50°C
entfernt. Die Feststoffe wurden in einem Vakuumofen bei 60°C 24 Stunden
getrocknet.
-
Diese
Feststoffe wurden dann in einem Ofen bei 150°C 16 Stunden an der Luft calciniert.
Anschließend
wurden die Feststoffe in ein Glasröhrchen verbracht und mit 5
% Wasserstoff in Stickstoff (100 cc/min) bei 100°C vier Stunden behandelt. Der
Katalysator enthielt etwa 0,5 Gew.-% Pd.
-
Katalysator
C
-
Ein
mit einem teflonbeschichteten Rührstab
ausgerüsteter
Erlenmeyer-Kolben wurde mit 30 g TS-1 Titansilicalit (1,2 Gew.-%
Titan, an der Luft bei 550°C
calciniert) und 100 g entionisiertem Wasser beschickt. Tetraaminpalladiumdinitrat
(0,45 g) wurde in 15 g 30 gew.%igem Ammoniumhydroxid gelöst und über einen
Zeitraum von 15 Minuten zur Silicalitaufschlämmung gegeben. Man rührte das
Reaktionsgemisch eine Stunde bei 23°C. Dann wurde die Flüssigkeit
durch Rotationsverdampfen bei 50°C
entfernt. Die Feststoffe wurden in einem Vakuumofen bei 50°C vier Stunden
getrocknet. Die getrockneten Feststoffe wurden dann in ein Glasröhrchen verbracht
und bei 150°C
vier Stunden mit Stickstoff behandelt (100 cc/min). Der Katalysator
enthielt etwa 0,5 Gew.-% Pd.
-
Katalysator
D
-
Ein
Erlenmeyer-Kolben, der mit einem teflonbeschichteten Rührstab ausgerüstet war,
wurde mit 30 g TS-1 Titansilicalit (1,2 Gew.-% Titan, an der Luft
bei 550°C
calciniert) und 100 g entionisiertem Wasser beschickt. Palladiumdibromid
(0,095 g) wurde in 15 g 30 gew.-%igem Ammoniumhydroxid gelöst und über den Zeitraum
von 10 Minuten zu der Silicalitaufschlämmung gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde bei 23°C
2 Stunden gerührt.
Dann wurde die Flüssigkeit
durch Rotationsverdampfen bei 50°C
entfernt. Die Feststoffe wurden in einem Vakuumofen bei 50°C vier Stunden
getrocknet. Die getrockneten Feststoffe wurden dann in ein Glasröhrchen verbracht
und bei 150°C
vier Stunden mit Stickstoff behandelt (100 cc/min). Der Katalysator
enthielt etwa 0,12 Gew.-% Pd.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt.
-
-
-
Fußnoten zu Tabelle 1
-
- 1) Zusatz von 0,52 g von 30%igem wässerigem Ammoniumhydroxid gemischt
mit 0,54 g entionisiertem Wasser.
- 2) Zusatz von 0,5 g 30%igem wässerigem Ammoniumhydroxid gemischt
mit 0,5 g entionisiertem Wasser. Zum Zeitpunkt der Ammoniumhydroxidzugabe
erzeugte der Katalysator auch Methylformiat (0,2 Vol.-%) und eine große Menge
Propan (0,8 Vol.-% im Dampf). Nach der Zugabe von Ammoniumhydroxid
wurde das Methylformiat im Dampf auf 0 Vol.-% verringert und das
Propan auf 0,01 Vol.-% verringert.
- 3) Zusatz von 0,2 g 30%igem wässerigem Ammoniumhydroxid gemischt
mit 1,0 g entionisiertem Wasser und 4 g Methanol. Zum Zeitpunkt
der Ammoniumhydroxidzugabe erzeugte der Katalysator auch 0,16 Vol.-%
Propan im Dampf. Nach der Ammoniumhydroxidzugabe wurde das Propan
im Dampf auf 0,03 Vol.-% verringert.
- 4) Die Katalysatoraufschlämmung
im Reaktor wurde mit 0,6 g 30%igem wässerigem Ammoniumhydroxid behandelt
und an der Luft eine Stunde bei 23°C gerührt, ehe man die Beschickungsgase
einleitete.
- 5) Zugabe von 25 mg Ammoniumbromid, die in 2 g entionisiertem,
mit 20 g Methanol gemischtem Wasser gelöst waren. Zum Zeitpunkt der
Ammoni umbromidzugabe erzeugte der Katalysator Methylformiat (0,2
Vol.-%) im Dampf; nach der Zugabe von Ammoniumbromid sank das Methylformiat
auf 0 Vol.-%. Jedoch verursachte die Zugabe von Ammoniumbromid eine
Zunahme des Propans von 0,08 g auf 0,22 Vol.-%.
- 6. Zugabe von 0,1 g 30%igem wässerigem Ammoniumhydroxid,
das in 25 g Methanol gelöst
war. Zum Zeitpunkt der Ammoniumhydroxidzugabe erzeugte der Katalysator
0,56 Vol.-% Propan im Dampf. Nach der Zugabe von Ammoniumhydroxid
wurde das Propan im Dampf auf 0,18 Vol.-% verringert.
-
Wie
aus dem Vorstehenden hervorgeht, erhöhte die Verwendung eines Modifiziermittels
aus einer Stickstoffverbindung die Produktion des gewünschten
Propylenoxidprodukts stark.
-
Es
ist auch ersichtlich, dass die Anwendung der Erfindung ferner vorteilhaft
für die
H2- und O2-Umwandlung
ist. Es wird mehr Propylenoxid hergestellt, aber weniger O2 und H2 wird verbraucht.
Dies ist eine Verbesserung in der H2- und
O2-Nutzung,
die höchst
signifikant für
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist.