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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Epoxidationsverfahren unter Verwendung eines
carbonathaltigen Modifikationsmittels. Das Verfahren umfasst die
Umsetzung von Olefin, Wasserstoff und Sauerstoff in Gegenwart eines Modifikationsmittels
und eines Katalysators, der ein Edelmetall und einen Titanzeolithen
enthält.
Das Modifikationsmittel ist (a) Calciumcarbonat in Gegenwart von
Kohlendioxid oder (b) Ammoniumbicarbonat. Überraschend führt das
Verfahren zu höherer
Aktivität
und Selektivität
für Epoxid
sowie zu einer verlängerten
Katalysatorlebensdauer.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
sind bereits viele unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von
Epoxiden entwickelt worden. Im Allgemeinen werden Epoxide durch
die Reaktion eines Olefins mit einem Oxidationsmittel in Gegenwart
eines Katalysators gebildet. Die Herstellung von Propylenoxid aus
Propylen und einem Oxidationsmittel aus einem organischen Hydroperoxid
wie Ethylbenzolhydroperoxid oder tert-Butylhydroperoxid ist eine
industriell praktizierte Technologie. Dieses Verfahren wird in Gegenwart
eines solubilisierten Molybdänkatalysators
(siehe US-A-3,351,635) oder eines Katalysators aus heterogenem Titandioxid
auf Siliciumdioxid (siehe US-A-4,367,342) durchgeführt. Wasserstoffperoxid
ist ein weiteres Oxidationsmittel, das sich zur Herstellung von
Epoxiden eignet. Die Olefinepoxidation unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
und einem Titansilicatzeolithen wird in US-A-4,833,260 vorgestellt. Ein Nachteil
beider dieser Verfahren ist die Notwendigkeit, das Oxidationsmittel
vor der Reaktion mit Olefin herzustellen.
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Eine
weitere industriell praktizierte Technologie ist die Direktepoxidation
von Ethylen zu Ethylenoxid durch die Reaktion mit Sauerstoff über einem
Silberkatalysator. Leider hat sich der Silberkatalysator als nicht sehr
brauchbar bei der Epoxidation höherer
Olefine erwiesen. Daher konzentriert sich die Forschung derzeit auf
die Direktepoxidation höherer
Olefine mit Sauerstoff und Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators.
Bei diesem Verfahren nimmt man an, dass Sauerstoff und Wasserstoff
in situ reagieren, um ein Oxidationsmittel zu bilden. So verspricht
die Entwicklung eines effizienten Verfahrens (und Katalysators)
im Ver gleich zu handelsüblichen
Technologien, die vorher hergestellte Oxidationsmittel verwenden,
eine weniger kostspielige Technologie.
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Es
sind schon viele unterschiedliche Katalysatoren zur Verwendung bei
der Direktepoxidation höherer Olefine
vorgeschlagen worden. Beispielsweise offenbart JP 4-352771 die Epoxidation
von Propylenoxid aus der Reaktion von Propylen, Sauerstoff und Wasserstoff
unter Verwendung eines Katalysators, der ein Metall der Gruppe VIII
wie Palladium auf einem kristallinen Titansilicat enthält. US-A-5,859,265 offenbart
einen Katalysator, bei dem ein aus Ru, Rh, Os, Ir und Pt ausgewähltes Platinmetall
auf einem Titan- oder Vanadiumsilicalit geträgert ist. Ferner wird offenbart,
dass der Katalysator noch zusätzliche
Elemente, darunter Fe, Co, Ni, Re, Ag oder Au, enthalten kann.
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Ein
Nachteil der beschriebenen Direktepoxidationskatalysatoren liegt
darin, dass sie dazu neigen, unter Standardreaktionsbedingungen
den Ring des Epoxidprodukts zu öffnen
und weniger erwünschte
Nebenprodukte mit geöffnetem
Ring wie Glycole oder Glycolether zu erzeugen. US-A-6,008,388 beschreibt
ein direktes Olefinepoxidationsverfahren, bei dem die Selektivität für die Reaktion
von Olefin, Sauerstoff und Wasserstoff in Gegenwart eines mit Edelmetall
modifizierten Titanzeolithen durch die Zugabe einer Stickstoffverbindung
zum Reaktionsgemisch erheblich verbessert wird. Auch die Erhöhung der
Katalysatoraktivität
sowie die Maximierung der Katalysatorlebensdauer sind wichtige Ziele,
um ein wirtschaftliches Verfahren zu erreichen. Wie bei jedem chemischen
Verfahren ist es wünschenswert,
neue Direktepoxidationsverfahren und -katalysatoren zu entwickeln.
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WO
98 00413 A offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Olefinoxids,
umfassend das In-Kontakt-Bringen eines Olefins mit mindestens drei
Kohlenstoffatomen mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasserstoff sowie
ggfs. einem Verdünner
und in Gegenwart eines Gold auf einem Titansilicat umfassenden Katalysators, wobei
das In-Kontakt-Bringen unter ausreichenden Verfahrensbedingungen
erfolgt, um das Olefinoxid herzustellen.
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In
der Summe werden neue Verfahren für die Direktepoxidation von
Olefinen gebraucht. Besonders wünschenswert
sind Verfahren, die die Aktivität
und die Selektivität
für das
Epoxid steigern sowie die Lebensdauer des Katalysators verlängern. Ich
habe ein effektives, einfach durchzuführendes Epoxidationsverfahren gefunden,
das unerwünschte
Produkte mit geöffnetem
Ring verringert, die Katalysatoraktivität steigert und die Lebensdauer
des Katalysators verlängert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist ein Olefinepoxidationsverfahren, das die Umsetzung
von Olefin, Sauerstoff und Wasserstoff in Gegenwart eines Modifikationsmittels
und eines ein Edelmetall und Titanzeolith umfassenden Katalysators
umfasst. Das Modifikationsmittel ist entweder (a) Calciumcarbonat
in Gegenwart von Kohlendioxid oder (b) eines Ammoniumbicarbonats.
Bei diesem Verfahren entstehen überraschenderweise
wesentlich weniger Nebenprodukte mit geöffnetem Ring. Außerdem sind
die Katalysatoraktivität
und die Lebensdauer im Vergleich zu Verfahren, bei denen kein Modifikationsmittel
verwendet wird, erhöht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verwendet einen Katalysator, der ein Edelmetall und Titanzeolith enthält. Geeignete
Titanzeolithen sind diejenigen kristallinen Materialien mit einer
porösen
molekularen Gitterstruktur, wobei Titanatome im Gitter substituiert
sind. Die Wahl des verwendeten Titanzeolithen hängt von verschiedenen Faktoren
ab, darunter der Größe und Form
des Olefins, das epoxidiert werden soll. Beispielsweise wird bevorzugt,
einen Titanzeolithen mit relativ kleinen Poren wie Titansilicalit
zu verwenden, wenn das Olefin ein niederes aliphatisches Olefin
wie Ethylen, Propylen oder 1-Buten ist. Wenn das Olefin Propylen
ist, ist die Verwendung eines TS-1 Titansilicaliten besonders vorteilhaft.
Für ein
voluminöses
Olefin wie Cyclohexen wird möglicherweise
ein Titanzeolith mit größeren Poren
wie ein Titanzeolith mit einer mit Zeolith-β isomorphen Struktur bevorzugt.
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Titanzeolithen
umfassen die Klasse von zeolithischen Substanzen, in der Titanatome
für einen
Teil der Siliciumatome im Gitterwerk eines Molekularsiebs substituiert
werden. Solche Substanzen sind in der Technik bekannt.
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Besonders
bevorzugte Titanzeolithen umfassen die Klasse von Molekularsieben,
die üblicherweise
als Titansilicaliten bezeichnet werden, insbesondere "TS-1" (mit einer MFI-Topologie,
die derjenigen der ZSM-S-Aluminosilicatzeolithen analog ist), "TS-2" (mit einer MEL-Topologie,
die derjenigen der ZSM-11-Alumino silicatzeolithen analog ist) und "TS-3" (wie im belgischen
Patent 1,001,038 beschrieben). Titanhaltige Molekularsiebe mit Gitterstrukturen,
die isomorph zu Zeolith-β sind,
Mordenit, ZSM-48, ZSM-12 und IviCM-41 sind ebenfalls zur Verwendung
geeignet. Die Titanzeolithen enthalten vorzugsweise keine anderen
Elemente als Titan, Silicium und Sauerstoff im Gitter, obwohl auch
kleinere Mengen an Bor, Eisen, Aluminium, Natrium, Kalium, Kupfer
und dergleichen vorhanden sein können.
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Bevorzugte
Titanzeolithen haben im Allgemeinen eine Zusammensetzung der folgenden
empirischen Formel xTiO2(1-x)SiO2, in der x zwischen 0,0001 und 0,5000 liegt.
Stärker
bevorzugt beträgt
der Wert von x 0,01 bis 0,125. Das Molverhältnis von Si zu Ti im Gitter
des Zeolithen beträgt
vorteilhafterweise 9,5 : 1 bis 99 : 1 (am meisten bevorzugt 9,5
: 1 bis 60 : 1). Die Verwendung relativ titanreicher Zeolithen kann
auch wünschenswert
sein.
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Der
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Katalysator enthält
auch ein Edelmetall. Es können zwar
beliebige Edelmetalle (d.h. Gold, Silber, Platin, Palladium, Iridium,
Ruthenium, Osmium) entweder allein oder in Kombination verwendet
werden, doch Palladium ist besonders wünschenswert. Typischerweise
liegt die im Katalysator vorhandene Menge an Edelmetall im Bereich
von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 10 Gew.-%.
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Die
Art und Weise, wie das Edelmetall in den Katalysator eingearbeitet
wird, gilt nicht als besonders kritisch. Beispielsweise kann das
Edelmetall durch Imprägnieren,
Adsorption, Ionenaustausch oder Ausfällen auf dem Titanzeolithen
geträgert
werden. Alternativ kann das Edelmetall zuerst auf einem anderen
Träger
wie einem anorganischen Oxid, anorganischen Chlorid, Kohlenstoff,
organischen Polymerharzen und dergleichen geträgert und dann physisch mit
dem Titanzeolithen gemischt werden. Bevorzugte anorganische Oxide
umfassen Oxide von Elementen der Gruppe 2, 3, 4, 5, 6, 13 oder 14.
Besonders bevorzugte anorganische Oxidträger umfassen Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Titandioxid, Zirconiumdioxid, Nioboxide, Tantaloxide,
Molybdänoxide,
Wolframoxide, amorphes Titandioxid-Siliciumdioxid, amorphes Zirconiumdioxid-Siliciumdioxid,
amorphes Nioboxid-Siliciumdioxid
und dergleichen. Bevorzugte organische Polymerharze umfassen Polystyrol,
Styrol-Divinylbenzol-Copolymere, vernetzte Polyethylenimine und
Polybenzimidazol. Geeignete Träger
umfassen auch organische Polymerharze, die auf anorganische Oxidträger gepfropft
sind, wie z.B. Polyethylenimin-Silicium dioxid. Bevorzugte Träger umfassen
auch Kohlenstoff. Besonders bevorzugte Träger umfassen Kohlenstoff, Siliciumdioxid,
Siliciumdioxid-Aluminiumoxide, Titandioxid, Zirconiumdioxid und
Nioboxid.
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Die
Wahl der als Quelle für
das Edelmetall verwendeten Edelmetallverbindung unterliegt keinen
besonderen Einschränkungen.
Beispielsweise umfassen geeignete Verbindungen die Nitrate, Sulfate,
Halogenide (z.B. Chloride, Bromide), Carboxylate (z.B. Acetat) und
Aminkomplexe der Edelmetalle.
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Ähnlich gilt
auch der Oxidationszustand des Edelmetalls nicht als kritisch. Im
Falle von Palladium beispielsweise kann dieses in jedem Oxidationszustand
von 0 bis +4 oder einer beliebigen Kombination solcher Oxidationszustände vorliegen.
Um den erwünschten
Oxidationszustand bzw. die Kombination von Oxidationszuständen zu
erreichen, kann die Edelmetallverbindung nach der Zugabe zum Katalysator
ganz oder teilweise vorreduziert werden. Jedoch kann man auch ohne
eine Vorreduktion eine zufriedenstellende katalytische Leistung
erzielen.
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Nach
der Einarbeitung des Edelmetalls wird der Katalysator gewonnen.
Geeignete Verfahren zur Gewinnung des Katalysators umfassen Filtration
und Waschen, Rotationsverdampfen und dergleichen. Der Katalysator
wird vor der Verwendung bei der Epoxidation typischerweise bei einer
Temperatur von mehr als 50°C getrocknet.
Vorzugsweise beträgt
die Trocknungstemperatur etwa 50 bis etwa 300°C. Zusätzlich kann der Katalysator
ein Bindemittel oder dergleichen umfassen und vor der Verwendung
bei der Epoxidation zu jeder gewünschten
Form geformt, sprühgetrocknet,
geformt oder extrudiert werden. Gegebenenfalls kann der Katalysator
in einem Gas wie Stickstoff, Helium, Vakuum, Wasserstoff, Sauerstoff,
Luft oder dergleichen wärmebehandelt
werden. Die Temperatur der Wärmebehandlung
beträgt
typischerweise etwa 50 bis etwa 550°C.
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Das
erfindungsgemäße Epoxidationsverfahren
umfasst die Umsetzung von Olefin, Sauerstoff und Wasserstoff in
Gegenwart eines Modifikationsmittels und des Katalysators. Das Modifikationsmittel
ist entweder (a) Calciumcarbonat in Gegenwart von Kohlendioxid oder
(b) Ammoniumbicarbonat. Das Ammoniumbicarbonat oder Calciumcarbonat
kann dem Reaktionsmedium, in dem die Epoxidation durchgeführt wird,
einfach zugesetzt werden. Das Ammoniumbicarbonat oder Calciumcarbonat
kann entweder vor oder nach dem Beginn der Epoxidation im ganzen,
aber auch allmählich
oder kontinuierlich zugesetzt werden. Ammoniumcarbonat kann auch
während
der Epoxidationsreaktion in situ gebildet werden.
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Es
ist ausreichend Ammoniumbicarbonat erforderlich, um die Katalysatoraktivität und Selektivität für das Epoxid
im Vergleich zur gleichen Reaktion, die unter ähnlichen Bedingungen ohne Ammoniumbicarbonat durchgeführt wird,
effektiv zu verbessern. Die Menge an Ammoniumbicarbonat liegt im
Bereich von etwa 10 ppm bis etwa 50.000 ppm (gemessen nach dem Gewicht
von Ammoniumbicarbonat zum Gewicht des gesamten Reaktionsgemischs),
vorzugsweise im Bereich von etwa 100 ppm bis etwa 1.500 ppm.
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Man
geht nicht davon aus, dass die verwendete Menge an Calciumcarbonat
besonders kritisch ist. Ein Minimum sollte jedoch so effektiv sein,
dass die Katalysatoraktivität
und die Selektivität
für das
Epoxid im Vergleich zur gleichen, unter ähnlichen Bedingungen durchgeführten Reaktion
ohne Calciumcarbonat verbessert wird. Vorzugsweise liegt die Menge
Calciumcarbonat im Bereich von etwa 50 ppm bis etwa 10.000 ppm (gemessen
nach dem Gewicht von Calciumcarbonat zum Gewicht des gesamten Reaktionsgemischs),
am meisten bevorzugt im Bereich von etwa 150 ppm bis etwa 5.000
ppm.
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Wenn
das Modifikationsmittel Calciumcarbonat enthält, muss es in Gegenwart von
Kohlendioxid verwendet werden. Das Kohlendioxid wird dem Reaktionsgemisch
typischerweise zusammen mit den andere Reaktionsgasen zugeführt, die
Sauerstoff, Wasserstoff und leichte Olefine wie Propylen enthalten
und in der Gasphase eingeleitet werden können. Obwohl die Kohlendioxidmenge
nicht kritisch ist, liegt die Kohlendioxidmenge im Gas typischerweise
im Bereich von etwa 0,01 Vol.-% bis etwa 90 Vol.-% (gemessen nach
dem CO2-Volumen auf das Gesamtvolumen aller
in den Reaktor eingeleiteten Gase) und vorzugsweise etwa 0,05 Vol.-% bis
etwa 5 Vol.-%.
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Das
erfindungsgemäße Epoxidationsverfahren
umfasst das In-Kontakt-Bringen eines Olefins, von Sauerstoff und
Wasserstoff in Gegenwart des Modifikationsmittels und des Katalysators.
Geeignete Olefine umfassen alle Olefine mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
und im Allgemeinen 2 bis 60 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise ist
das Olefin ein acyclisches Alken mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen;
das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders gut zur Epoxidation von C2-C6-Olefinen. Es kann mehr als eine Doppelbindung vorhanden
sein, wie z.B. in einem Dien oder Trien. Das Olefin kann ein Kohlenwasserstoff sein
(z.B. nur Kohlenstoff- und Wasserstoffatome enthalten) oder funktionelle
Gruppen wie Halogenid-, Carboxyl-, Hydroxyl-, Ether-, Carbonyl-,
Cyano- oder Nitrogruppen und dergleichen umfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders gut zur Umwandlung von Propylen zu Propylenoxid.
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Sauerstoff
und Wasserstoff werden für
das erfindungsgemäße Verfahren
ebenfalls benötigt.
Obwohl beliebige Quellen von Sauerstoff und Wasserstoff geeignet
sind, bevorzugt man molekularen Sauerstoff und molekularen Wasserstoff.
Das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Sauerstoff kann üblicherweise im Bereich von H2 02 = 1 : 100 bis
5 : 1 schwanken und ist bei 1 : 5 bis 2 : 1 besonders günstig. Das
Molverhältnis
von Sauerstoff zu Olefin beträgt üblicherweise
1 : 1 bis 1 : 20 und vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 10. Relativ hohe
Molverhältnisse von
Sauerstoff zu Olefin (z.B. 1 : 1 bis 1 : 3) können bei bestimmten Olefinen
vorteilhaft sein.
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Zusätzlich zu
Olefin, Sauerstoff und Wasserstoff kann vorzugsweise ein Träger aus
einem inerten Gas im Verfahren verwendet werden. Als Trägergas kann
man jedes beliebige Inertgas verwenden. Geeignete Träger aus
einem Inertgas umfassen Edelgase wie Helium, Neon und Argon zusätzlich zu
Stickstoff und Kohlendioxid. Auch gesättigte Kohlenwasserstoffe mit
1 bis 8, insbesondere 1 bis 6 und vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methan, Ethan, Propan und n-Butan
sind geeignet. Stickstoff und gesättigte C1-C4-Kohlenwasserstoffe sind die bevorzugten
inerten Trägergase.
Auch Gemische der aufgeführten
inerten Trägergase
können
verwendet werden. Das Molverhältnis
von Olefin zu Trägergas
liegt üblicherweise
im Bereich von 100 : 1 bis 1 : 10 und insbesondere 20 : 1 bis 1
: 10.
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Vor
allem bei der erfindungsgemäßen Epoxidation
von Propylen kann Propan so zugeführt werden, dass man in Gegenwart
eines entsprechenden Überschusses
von Trägergas
sicher unterhalb der Explosionsgrenzen der Gemische aus Propylen,
Propan, Wasserstoff und Sauerstoff bleibt. Daher kann sich kein
explosives Gemisch im Reaktor oder in den Beschickungs- und Austragsleitungen
bilden.
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Die
verwendete Katalysatormenge kann auf der Grundlage des Molverhältnisses
des im Titanzeolithen enthaltenen Titans zum Olefin, das pro Zeiteinheit
zugeführt
wird, bestimmt werden. Typischerweise ist ausreichend Katalysator
vorhan den, um ein molares Beschickungsverhältnis von Titan zu Olefin von
0,0001 bis 0,1 zur Verfügung
zu stellen.
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Je
nach dem Olefin, das umgesetzt werden soll, kann die erfindungsgemäße Epoxidation
in der flüssigen
Phase, der Gasphase oder in der superkritischen Phase durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise in der flüssigen
Phase durchgeführt.
Wenn ein flüssiges
Reaktionsmedium verwendet wird, liegt der Katalysator vorzugsweise
in Form einer Suspension oder eines Festbettes vor. Das Verfahren
kann in einem Betrieb mit kontinuierlichem Strom, halb-diskontinuierlich
oder diskontinuierlich durchgeführt
werden.
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Wenn
die Epoxidation in der flüssigen
Phase durchgeführt
wird, ist es vorteilhaft, bei einem Druck von 1 bis 100 bar und
in Gegenwart von einem oder mehreren Lösungsmitteln zu arbeiten. Geeignete
Lösungsmittel
umfassen niedere aliphatische Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol
und tert-Butanol oder Gemische davon sowie Wasser, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Es können
auch fluorierte Alkohole verwendet werden. Außerdem ist es möglich, Gemische
der genannten Alkohole mit Wasser zu verwenden.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung lediglich veranschaulichen.
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Beispiel 1 – Herstellung
des Katalysators
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TS-1
kann nach jedem aus der Literatur bekannten Verfahren hergestellt
werden (siehe z.B. US-A-4,410,501, DiRenzo et al, "Microporous Materials" (1997), Band 10,
283, oder Edler et al., "J.
Chem. Soc. Chem. Comm." (1995),
155.
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Katalysator
1A: TS-1 (20 g, 1,6 Gew.-% Ti), [Pd(NH3)4](NO3)2 (2,542
g einer 5 gew.-%igen Pd-Lösung in
Wasser, Strem Chemicals) und entionisiertes Wasser (80 g) werden
in einen 20 ml Einhalsrundbodenkolben eingebracht und bilden ein
blass weißliches
Gemisch. Der Kolben wird an einen 3 8,1 cm (15 inch) Kaltwasserkondensator
angeschlossen und dann mit einer Fließgeschwindigkeit von 150 cc/min
mit einer Stickstoffdecke überzogen.
Der Kolben wird in ein Ölbad
von 80°C
gelegt und die Reaktionsaufschlämmung
gerührt. Nach
24 Stunden Rühren
wird die Aufschlämmung
unter unter Druck gesetztem N2 filtriert
und mit entionisiertem Wasser (150 ml, dreimal) gewaschen. Dann
wird der Feststoff über
Nacht bei 50°C
in einem Vakuumofen getrocknet. Anschließend wird der feste Katalysa tor
in 4% Sauerstoff (der Rest ist Stickstoff) bei 150°C 4 Stunden
calciniert. Die gemessene Pd-Beladung des Katalysators beträgt 0,47
Gew.-%.
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Katalysator
1B: Die Einarbeitung von Pd auf TS-1 erfolgt nach dem gleichen Verfahren
wie bei Katalysator 1A mit dem Unterschied, das 10 g TS-1, 0, 8
g [Pd(NH3)4](NO3)2 (5 gew.-%ige
Pd-Lösung
in Wasser) und 40 g entionisiertes Wasser verwendet werden. Die
gemessene Pd-Beladung des Katalysators beträgt 0,31 Gew.-%.
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Beispiel 2 – Propylenepoxidationsstudien
mit und ohne Modifikationsmittel
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Um
die Leistung der in Beispiel 1 hergestellten Katalysatoren in Gegenwart
von Modifikationsmitteln zu bewerten, wird die Epoxidation von Propylen
unter Verwendung von Sauerstoff und Wasserstoff durchgeführt. Es
wird folgendes Verfahren verwendet.
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Der
Katalysator wird in 100 g eines Gemischs aus Methanol und Wasser
(75 Gew.-% MeOH, 25 Gew.-% H2O) aufgeschlämmt und
zu dem aus einem 300 ml Hochdruckreaktor und einem 1000 ml Methanolsättiger bestehenden
Reaktionssystem gegeben. Das Gemisch aus Methanol und Wasser enthält kein
Modifikationsmittel für
die Durchläufe
2A bis 2C, enthält
aber ein Modifikationsmittel für
die Durchläufe
2D bis 2I (Tabelle 1 gibt die bei jedem Durchlauf verwendete Menge
an Modifikationsmittel an). Anschließend wird die Aufschlämmung auf
60°C erwärmt und
bei 1.500 U/min gerührt.
Eine aus 10% Propylen, 4% Sauerstoff, 1% Wasserstoff und 85% Stickstoff
bestehende gasförmige
Beschickung wird dem System mit einer Gesamtströmung von 1.200 cc/min und einem
Reaktordruck von 2068,43 kPa (300 psi) zugesetzt. Proben aus sowohl
der gasförmigen
als auch der flüssigen
Phase werden gesammelt und durch GC analysiert.
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Die
Epoxidationsergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass die Verwendung
eines Ammoniumbicarbonat-Modifikationsmittels (Durchlauf 2D) zu
einer unerwarteten Erhöhung
der Katalysatoraktivität
und einem Rückgang
der Menge von Nebenprodukten mit geöffneten Ring führt. Dies
zeigt sich an dem höheren PO/POE-Verhältnis im
Vergleich zu den nicht modifizierten Durchläufen 2A bis C. "POE" bedeutet "PO-Äquivalent", die Propylenoxid
(PO), Propylenglycol (PG), Dipropylenglycol (DPG), 1-Methoxy-2-propanol
(PM-1), 2-Methoxy-1-propanol (PM-2) und Acetol umfassen. Auch die
Verwendung anderer ammonium- oder carbonat haltiger Verbindungen
kann keine ähnlichen
Ergebnisse erzielen, wie man an den Durchläufen 2E bis I sieht. Interessanterweise
zeigt sich im Durchlauf 2D im Vergleich zu Durchlauf 2A bis C wenn überhaupt
nur ein geringer Verlust der Katalysatoraktivität über den 90-Stunden-Epoxidationsdurchlauf,
was eine verlängerte Lebensdauer
des Katalysators demonstriert.
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Beispiel 3 – Propylenepoxidationsstudien
mit und ohne Modifikationsmittel in Gegenwart von Kohlendioxid
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Um
die Leistung der in Beispiel 1 hergestellten Katalysatoren mit und
ohne Modifikationsmittel in Gegenwart von Kohlendioxid zu bewerten,
wird die Epoxidation von Propylen unter Verwendung von Sauerstoff und
Wasserstoff durchgeführt.
Es wird folgendes Verfahren verwendet.
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Der
Katalysator wird in einem 100 g Gemisch aus Methanol und Wasser
75 Gew.-MeOH, 25
Gew.-% H2O) aufgeschlämmt und dem aus einem 300 ml
Hochdruckreaktor und einem 1000 ml-Mathanolsättiger bestehenden Reaktorsystem
zugesetzt. Das Gemisch aus Methanol und Wasser enthält kein
Modifikationsmittel beim Durchlauf 3A, enthält aber ein Modifikationsmittel
bei den Durchläufen
3B bis D (Durchlauf 3B verwendet 2.000 ppm CaCO3,
Durchlauf 3C verwendet 400 ppm KHCO3, und
Durchlauf 3D verwendet 400 ppm Tetrapropylammoniumhydroxid (TPAOH)).
Dann wird die Aufschlämmung
auf 60°C
erwärmt
und bei 1.500 U/min gerührt.
Eine gasförmige
Beschickung aus 10% Propylen, 4% Sauerstoff, 1% Wasserstoff, 84,9%
Stickstoff und 0,1% Kohlendioxid wird dem System mit einer Gesamtströmung von
1.200 cc/min und einem Reaktordruck von 2068,43 kPa (300 psi) zugesetzt.
Die Proben sowohl der gasförmigen
als auch der flüssigen
Phase werden gesammelt und durch GC analysiert.
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Die
Epoxidationsergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass die Verwendung
von Calciumcarbonat in Gegenwart von Kohlendioxid (Durchlauf 3B)
im Vergleich zu Durchläufen,
in denen nur Kohlendioxid (Durchlauf 3A) oder nur Calciumcarbonat
(Durchlauf 2I) verwendet wird, zu einer unerwarteten Erhöhung der
Katalysatoraktivität
und einem höheren
PO/POE-Ergebnis führt.
Auch gelingt es bei Verwendung anderer Modifikationsverbindungen
nicht, ähnliche
Ergebnisse zu erzielen, wie man an Durchlauf 3C bis D sieht. Außerdem sieht
man in Durchlauf 3B im Vergleich zu Durchlauf 3A falls überhaupt
nur einen geringen Verlust an Kata lysatoraktivität über den 45-Stunden-Epoxidationsdurchlauf.
Das beweist eine verlängerte
Lebensdauer des Katalysators. Tabelle
1 Menge
des in den Epoxidationsreaktionen verwendeten Modifikationsmittels
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- a) Die Menge des Modifikationsmittels
ist dessen Menge im Methanol/Wassergemisch
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Tabelle
2 Propylenepoxidation
für modifizierte
und nicht modifizierte Durchläufe
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- * Vergleichsbeispiele
- a) POE = PO + Nebenprodukte mit geöffneten Ringen (PG, DPG, PM-1,
PM-2 und Acetol g POE = Gramm POendgültig +
Gramm POumgewandelt zu Nebenprodukten mit
geöffneten
Ringen
- b) Durchlauf wird bei 45°C
durchgeführt
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Tabelle
3 Propylenepoxidationsergebnisse
für Carbonate
plus CO
2
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- * Vergleichsbeispiel
- a) POE = PO + Nebenprodukte mit geöffneten Ringen (PG, DPG, PM-1,
PM-2 und Acetol g POE = Gramm POendgültig +
Gramm POumgewandelt zu Nebenprodukten mit
geöffneten
Ringen