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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein optisches System zum
Lenken eines elektromagnetischen Strahlenbündels, wobei das System eine antireflektierende
Beschichtung an mindestens einem Übergang von einem ersten Medium
zu einem zweiten Medium umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine optische Vorrichtung, in der
ein derartiges optisches System eingesetzt wird, zum Beispiel eine
optische Abtastvorrichtung oder ein lithographisches Projektionsgerät.
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Bei
dem optischen System kann es sich um ein Linsensystem handeln, das
eine, mehrere oder eine große
Anzahl von Linsenelementen umfasst, wobei jede der Linsenoberflächen einen
genannten Übergang
bildet, nämlich
den Übergang
zwischen dem Linsenmaterial, zum Beispiel Glas oder einem synthetischen
Material, und dem die Linse umgebenden Medium, zum Beispiel Luft.
Das optische System kann alternativ andere Komponenten als Linsenelemente
enthalten, zum Beispiel einen Strahlenteiler, eine doppelbrechende
Platte oder dergleichen.
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Es
ist üblich,
auf Übergängen eine
optische Beschichtung oder Verkleidung, zum Beispiel eine antireflektierende
Beschichtung, anzubringen, um zu verhindern, dass bei den genannten Übergängen unerwünschte Reflexionen
auftreten. Derartige Reflexionen reduzieren nicht nur die Transmission
durch diese Übergänge, sondern
haben auch zur Folge, dass die reflektierte Strahlung unerwünschte Stellen in
dem betreffenden optischen Gerät
erreichen kann, wo sie störend
sein kann.
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Ein
optisches Gerät,
das sehr weit verbreitet ist und derzeit in großen Stückzahlen gefertigt wird, ist
das Abspielgerät
für einen
optischen Aufzeichnungsträger,
in dem ein Audioprogramm gespeichert ist, wobei das Gerät als CD-Spieler
bekannt ist. Dieses Gerät
umfasst unter anderem eine Objektivlinse, vorzugsweise in Form eines
einzelnen Linsenelements mit ein oder zwei asphärischen Oberflächen, mit
dem ein von einem Diodenlaser stammendes Abtaststrahlenbündel zu
einem Abtastfleck mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von 1 μm
auf die Informationsebene der Platte fokussiert wird. Für neue Anwendungen
von optischen Aufzeichnungsträgern,
zum Beispiel als Speichermedi um für ein digitales Audioprogramm
und für
ein Videoprogramm oder einen Film, in digitaler oder nicht digitaler
Form, muss der Informationsinhalt eines derartigen Aufzeichnungsträgers erheblich
vergrößert werden,
so dass also bei gleich bleibenden Abmessungen des Aufzeichnungsträgers die
Informationsdichte erheblich vergrößert werden muss. Das bedeutet,
dass die Informationselemente, zum Beispiel in der Form von Pits
in der Informationsschicht, in der die Informationen in codierter
Form gespeichert werden, erheblich verkleinert werden müssen. Um
die kleineren Informationselemente noch separat auslesen zu können, muss
auch der Abtastfleck verkleinert werden. Die Größe des Abtastflecks ist proportional
zu λ/NA,
wobei λ die
Wellenlänge
des Abtastbündels
und NA die numerische Apertur des Objektivsystems ist. Es wurde
daher bereits vorgeschlagen, ein Abtaststrahlenbündel mit einer kleineren Wellenlänge, zum
Beispiel 650 nm anstelle der üblichen
860 oder 780 nm, zu verwenden und die numerische Apertur des Objektivsystems
zu vergrößern.
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In
dem Artikel „High-numerical-aperture
lens systems for optical recording", erschienen in Optics Letters, Band
18, Nr. 4, 15. Februar 1993, Seite 305–307, ist beschrieben, wie
die numerische Apertur in einer Abtastvorrichtung für optische
Aufzeichnungsträger
erheblich vergrößert werden
kann, nämlich
indem zwischen der üblichen
Objektivlinse und dem Aufzeichnungsträger eine plankonvexe Linse angeordnet
wird, deren flache Seite dem Aufzeichnungsträger zugewandt ist. Diese plankonvexe
Linse wird in Analogie zu den in Mikroskopen verwendeten Immersionslinsen
auch als SIL bezeichnet (SIL: solid immersion lens; Festkörper-Immersionslinse).
Mit der Kombination aus Objektivlinse und plankonvexer Linse kann
eine numerische Apertur von 0,85 realisiert werden.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass das Abtaststrahlenbündel bei
Verwendung eines derartigen optischen Systems mit einer großen numerischen
Apertur nach dem Durchqueren der Linsenkombination keine gleichmäßige Intensitätsverteilung
mehr aufweist, so dass der durch dieses Strahlenbündel gebildete
Abtastfleck nicht mehr die gewünschte
Qualität besitzt.
Dies hat zur Folge, dass die Qualität des Auslesesignals erheblich
herabgesetzt wird.
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In
JA 08271807 A wird
ein optisches Illuminationssystem für ein Endoskop beschrieben.
Dieses System umfasst ein optisches Element mit einer antireflektierenden
Beschichtung für
den parallelen Fluss von aus einem Lichtleiter emittierten Licht.
Der Lichtfluss wird durch das optische Element um eine optische
Achse herum gestreut. Die antireflektierende Beschichtung ist auf
derartige Weise optimiert, dass sie für bestimmte Einfallswinkel
eine minimale Reflexion aufweist. Dies kann durch unterschiedliche Schichtdicken
erreicht werden. Die antireflektierende Beschichtung ist in Felder
aufgeteilt, wobei jedes Feld eine unterschiedliche Dicke von MgF
2 hat.
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In
JP 10160906 A wird
ebenfalls eine Linse mit einer antireflektierender Beschichtung
beschrieben. Diese antireflektierende Beschichtung ist auf einer
Vorderseite und auf einer Rückseite
der Linse aufgebracht. Die Beschichtung aus MgF
2 besteht
aus einer Gruppe von konzentrischen Ringen, wobei die Beschichtung
für jeden
Ring eine konstante Dicke über
die Fläche
hat, aber die Dicken der einzelnen Ringe unterschiedlich sind. Jede
Dicke ist für
unterschiedliche Einfallswinkel optimiert. Außerdem wird beschrieben, dass
sich die Dicke der antireflektierenden Beschichtung stufenlos ändert und
gemäß dem Abstand
vom Kern der Linse entsprechend dem Einfallswinkel des Lichtflusses
gebildet wird.
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Beide
oben genannten Systeme haben den Nachteil, dass diese Beschichtungen
sehr schwer herzustellen sind.
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Die
vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein optisches System mit
einer großen
numerischen Apertur für
unter anderem ein Abtastgerät
für optische
Aufzeichnungsträger
zu schaffen, das die Intensitätsverteilung
eines das optische System durchquerenden Strahlenbündels nicht
beeinflusst. Dieses optische System ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine antireflektierende Beschichtung mindestes zwei Teilbeschichtungen
umfasst, die für
verschiedene Einfallswinkel maximal antireflektierend sind, wobei die
Teilbeschichtungen aus mindestens zwei Schichten bestehen, die für verschiedene
jeweilige Einfallswinkel maximal antireflektierend sind. Die Erfindung ist
in den beigefügten
Ansprüchen
definiert.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Randstrahlengänge des
Strahlenbündels bei
größeren numerischen
Aperturen unter einem derart großen Winkel, zum Beispiel größer als
40° zu der
Normalen zur Linsenoberfläche,
auf die Linsenoberfläche
und auf die auf dieser Oberfläche
angebrachte antireflektierende Beschichtung fallen, dass eine Standardbeschichtung
für diese
Strahlengänge ihre
Wirkung verliert. Die Transmission des betreffenden Linsenelements
wird daher von dem Abstand zur optischen Achse abhängig sein;
die Transmission wird in dem Maße
kleiner, wie der Abstand zur optischen Achse zunimmt. Erfindungsgemäß wird dieses neue
Problem dadurch gelöst,
dass man anstelle einer Standardbeschichtung, die für einen
Einfallswinkel von 0° optimiert
ist, eine Kombination aus einer Reihe von Teilbeschichtungen verwendet,
die jeweils für
einen an deren Einfallswinkel optimiert sind. Eine derartige zusammengesetzte
Beschichtung behält die
gewünschte
Wirkung für
eine große
Streuung von Einfallswinkeln, wie sie bei einer großen numerischen
Apertur auftreten.
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Eine
Teilbeschichtung in dem optischen System kann im Prinzip aus einer
einzelnen Schicht bestehen, deren Produkt von Dicke und Brechungsindex
einen bestimmten Wert hat. Vorzugsweise ist das optische System
weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass jede Teilbeschichtung aus
mindestens zwei Schichten aus unterschiedlichem Material besteht.
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Eine
aus zwei Schichten bestehende Teilbeschichtung hat ebenso wie eine
aus einer einzelnen Schicht bestehende Teilbeschichtung eine Reflexion gleich
0 % für
den Winkel, für
den sie entworfen wurde, im Folgenden Entwurfswinkel genannt, darüber hinaus
jedoch eine kleine Reflexion, zum Beispiel kleiner als 1 %, für einen
kleinen Bereich von Einfallswinkeln rund um den Entwurfswinkel.
Anstelle von aus zwei Schichten bestehenden Teilbeschichtungen können auch
Teilbeschichtungen verwendet werden, die aus drei oder mehr Schichten
bestehen. Eine aus drei Schichten bestehende Beschichtung hat eine kleine
Reflexion über
einen breiteren Bereich von Einfallswinkeln, wobei die Reflexion
für den
Entwurfswinkel etwas größer als
null Prozent ist.
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Eine
praktische Ausführungsform
des optischen Systems, die für
eine numerische Apertur in der Größenordnung von 0,85 geeignet
ist, ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung einen
Stapel von sieben zweischichtigen Teilbeschichtungen umfasst, jeweils
bestehend aus zwei Schichten aus unterschiedlichem Material, wobei
die Teilbeschichtungen für
Einfallswinkel von 0°,
15°, 30°, 40°, 45°, 50° bzw. 55° maximal
antireflektierend sind.
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Mit
dieser Anzahl von Teilbeschichtungen und der begrenzten Gesamtzahl
von Schichten sowie der Wahl der Einfallswinkel, für die die
Teilbeschichtungen optimiert sind, kann ein optisches System mit
der genannten numerischen Apertur realisiert werden, das eine nahezu
gleichmäßige Transmission aufweist.
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Statt
dass die Beschichtung nur Teilbeschichtungen mit einer gleichen
Anzahl von Schichten umfasst, kann das optische System dadurch gekennzeichnet
sein, dass die Beschichtung eine Kombination aus zweischichtigen
Teilbeschichtungen und dreischichtigen Teilbeschichtungen mit drei
Schichten aus unterschiedlichen Materialien umfasst.
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Eine
derartige Beschichtung vereint in sich die Vorteile von zweischichtigen Teilbeschichtungen und
dreischichtigen Teilbeschichtungen.
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Die
zweischichtigen und dreischichtigen Teilbeschichtungen können auf
unterschiedliche Weise angeordnet sein. Eine bevorzugte Ausführungsform des
optischen Systems mit einer derartigen Beschichtung ist weiterhin
dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung einen ersten Stapel
aus zweischichtigen Teilbeschichtungen und einen zweiten Stapel
aus dreischichtigen Teilbeschichtungen umfasst.
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Eine
attraktive Ausführungsform
des optischen Systems mit dieser Beschichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite Stapel jeweils acht Teilbeschichtungen
umfassen, die für Einfallswinkel
von 0°,
10°, 20°, 30°, 40°, 50°, 55° bzw. 60° maximal
antireflektierend sind.
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Die
Erfindung kann in unterschiedlichen Arten von optischen Systemen
Anwendung finden. Als erste Anwendung kann ein optisches System
in der Form eines Linsensystems mit mindestens einem Linsenelement,
dessen beide Linsenoberflächen
jeweils einen genannten Übergang
bilden, genannt werden. Ein derartiges Linsensystem ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Linsenoberflächen mit der genannten Beschichtung
versehen sind.
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Das
Linsensystem kann auch zwei bis zahlreiche Linsenelemente umfassen,
wobei auf denjenigen Linsenoberflächen, bei denen ein durch das
Linsensystem hindurch tretendes Strahlenbündel einen großen Öffnungswinkel
aufweist, Beschichtungen gemäß der Erfindung
aufgebracht sind.
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Das
Linsensystem kann Teil eines größeren optischen
Systems sein, in dem auch andere Elemente als Linsenelemente angeordnet
sein können, zum
Beispiel ein Strahlenteiler, der meist unter einem Winkel von 45° zum Hauptstrahlengang
des Strahlenbündels
angeordnet ist und auf den die Strahlengänge mit sehr unterschiedlichen
Einfallswinkel auftreffen können,
oder eine doppelbrechende Platte, zum Beispiel in der Form einer λ/4-Platte. Auch diese Elemente
können
mit erfindungsgemäßen Beschichtungen
versehen sein. Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf diese Elemente
in Kombination mit Linsenelementen beschränkt, sondern umfasst auch diese
Linsenelemente als alleinstehende Elemente oder als Elemente, die
mit anderen optischen Systemen als Linsensystemen kombiniert sind.
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Ein
besonderes Linsensystem ist eine lithographische Projektionslinse,
die eine große
Anzahl von Linsenelementen umfasst und vorzugsweise eine möglichst
große
numerische Apertur hat, um möglichst
kleine Details eines Maskenmusters, zum Beispiel eines IC-Musters,
abbilden zu können.
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Ein
anderes besonderes Linsensystem ist die bereits genannte Kombination
einer Objektivlinse und einer plankonvexen Linse, deren konvexe
Oberfläche
der Objektivlinse zugewandt ist. Diese Kombination kann in einer
Auslesevorrichtung für
optische Aufzeichnungsträger
verwendet werden, aber auch zum Beispiel in einem optischen Mikroskop.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein lithographisches Projektionsgerät mit einer
UV-Strahlungsquelle zum Liefern eines Projektionsstrahlenbündels, einem
Maskenhalter zum Aufnehmen einer zu projizierenden Maske, einem
Substrathalter zum Aufnehmen eines Substrats, auf das die Maske
projiziert werden soll, und mit einem zwischen dem Maskenhalter
und dem Substrathalter angebrachten Projektionssystem. Dieses Gerät ist dadurch
gekennzeichnet, dass das Projektionssystem ein optisches System
wie oben beschrieben ist.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine optische Abtastvorrichtung
zum Abtasten eines optischen Aufzeichnungsträgers mit einer Informationsfläche und
einem transparenten Substrat, wobei die Vorrichtung mit einer Strahlungsquelle
zum Liefern eines Abtaststrahlenbündels und mit einem Linsensystem
zum Konvergieren des Abtaststrahlenbündels durch das Substrat zu
einem Abtastfleck auf der Informationsschicht versehen ist. Diese
Abtastvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Linsensystem
durch die genannte Kombination einer Objektivlinse und einer plankonvexen
Linse gebildet wird, wobei die flache Seite der plankonvexen Linse dem
Substrat zugewandt ist.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen
und werden unter Bezugnahme darauf erläutert. Es zeigen
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1 die
verschiedenen Einfallswinkel auf die Oberflächen eines Linsenelements innerhalb
eines Strahlenbündels;
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2 den
Effekt der verschiedenen Einfallswinkel auf die Intensitätsverteilung
innerhalb des Strahlenbündels;
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3 die
Reflexionskoeffizienten für
S- und P-polarisierte Strahlung als Funktion des Einfallswinkels
für Beschichtungen
mit unterschiedlicher Schichtenanzahl und einem Entwurfswinkel von
0°;
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4 den
mittleren Reflexionskoeffizient als Funktion des Einfallswinkels
für zwei
verschiedene zweischichtige Beschichtungen mit einem Entwurfswinkel
von 0° bzw.
50°;
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5 eine
Ausführungsform
eines Linsenssystems mit einer großen numerischen Apertur;
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6 eine
erste Ausführungsform
einer antireflektierenden Beschichtung gemäß der Erfindung;
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7 die
Transmission als Funktion des Abstands zur optischen Achse für das Linsensystem aus 5 für verschiedene
antireflektierende Beschichtungen, unter anderem diejenigen gemäß der Erfindung;
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8 eine
zweite Ausführungsform
einer antireflektierenden Beschichtung gemäß der Erfindung, und
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9 eine
Ausführungsform
einer Abtastvorrichtung für
optische Aufzeichnungsträger,
in der die Erfindung angewendet wird.
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1 zeigt
ein Linsenelement 1, das Teil eines Linsensystems oder
eines anderen optischen Systems sein kann, auf das ein Strahlenbündel b fällt. Das
Linsenelement besteht aus einem Linsenkörper 2 aus Glas oder
einem transparenten synthetischen Material, auf dessen Oberflächen 5 und 6 antireflektierende
Schichten 7 und 8 aufgebracht sind. Von dem Strahlenbündel b sind
zwei Strahlengänge
b1 und b2 wiedergegeben,
die unterschiedliche Abstände
h1 und h2 zu der
optischen Achse OO' haben.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Abstände und der Krümmung der
Linsenoberfläche 5 sind
die Einfallswinkel α1 und α2, unter denen diese Strahlengänge auf
die Linsenoberfläche
und damit auf die antireflektierende Schicht 7 fallen,
unterschiedlich. In dem Maße,
wie der Abstand zur optischen Achse zunimmt, wird auch der Einfallswinkel
größer.
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Die
einfachste antireflektierende Beschichtung für die Linsenoberflächen ist
eine einschichtige Beschichtung bestehend aus einer einzigen Materialschicht
mit einem bestimmten Brechungsindex n und einer bestimmten Dicke
d, so dass die optische Dicke D = n × d genau ein Viertel der Wellenlänge des
auftreffenden Strahlenbündels
b ist. Durch das Aufbringen einer antireflektierenden Beschichtung
entstehen zwei Übergänge, nämlich ein
erster Übergang von
Luft oder einem anderen umgebenden Medium zum Material der antirefektierenden
Schicht und ein zweiter Übergang
von diesem Material zu dem Linsenmaterial. Wenn Strahlung reflektiert
wird, stammt sie zu einem Teil von dem ersten Übergang und zum restlichen
Teil von dem zweiten Übergang.
Falls die optische Dicke der antireflektierenden Beschichtung, also
der Abstand zwischen den Übergängen, ein Viertel
der Wellenlänge
beträgt,
ist die von dem zweiten Übergang
stammende reflektierte Strahlung genau 180° phasenverzögert gegenüber der von dem ersten Übergang
stammenden reflektierten Strahlung. Es tritt dann eine destruktive
Interferenz zwischen den reflektierten Strahlungsanteilen auf, so dass
das reflektierte Strahlenbündel
erlischt, mit anderen Worten, die Reflexion von der Linsenoberfläche plus
der antireflektierenden Beschichtung ist gleich Null.
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Die
genannte Phasendifferenz ist bekanntlich abhängig von der Wellenlänge des
Strahlenbündels
b. Da der Einfallswinkel die Weglänge bestimmt, die ein Strahlengang
oder ein Teil des Strahlenbündels
in der antireflektierenden Beschichtung zurücklegt, ist die Phasendifferenz
auch von dem Einfallswinkel abhängig.
Dies hat zur Folge, dass die destruktive Interferenz nur für eine gegebene
Wellenlänge
und einen gegebenen Einfallswinkel vollständig ist. Für die vorliegende Erfindung
ist nur die Abhängigkeit
vom Einfallswinkel von Bedeutung. Diese Abhängigkeit manifestiert sich
vor allem für
die Randstrahlengänge
oder Randteile des Strahlenbündels, weil
deren Einfallswinkel größer sind
als die der Strahlengänge
oder Strahlenbündelteile,
die nahe oder entlang der optischen Achse verlaufen. Wenn die antireflektierende
Beschichtung, wie dies üblich ist,
für einen
Einfallswinkel gleich Null entworfen wurde, also für einen
Strahlenbündelteil,
der entlang der optischen Achse verläuft, dann ist diese Beschichtung
für die
Strahlenbündelteile,
die sich in zunehmendem Abstand von der optischen Achse befinden, immer
weniger wirksam. Für
die Strahlenbündelteile, die
sich in zunehmendem Abstand von der optischen Achse befinden, wird
ein immer größerer Teil
reflektiert und ein immer kleinerer Teil durchgelassen. Das bedeutet,
dass das aus dem Linsenelement austretende Strahlenbündel keine
gleichmäßige Intensität mehr hat.
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Bei
Verwendung des Linsenelements als Ausleseobjektiv oder Teil eines
derartigen Objektivs in einer Abtastvorrichtung für optische
Aufzeichnungsträger
hat der mit Hilfe dieses Objektivs gebildete Strahlungsfleck nicht
mehr die gewünschte gleichmäßige Intensität. Dies
ist in 2 veranschaulicht. In dieser Figur ist IDb die Intensitätsverteilung des auf das Objektiv
Obj auftreffenden Strahlenbündels,
TRobj die Transmissionseigenschaft des Objektivs
und IDsp die Intensitätsverteilung des gebildeten
Abtastflecks. Es wird davon ausgegangen, dass das eintreffende Strahlenbündel eine
gleichmäßige Intensität aufweist.
In dem linken Teil von 2 ist die ideale Situation dargestellt.
Das Objektiv hat eine konstante Transmission über den gesamten Durchmesser
und die Intensität
des mit dem Objektiv gebildeten Abtastflecks weist eine so genannte
Airy-Verteilung auf, das heißt,
eine möglichst
schmale und möglichst
hohe zentrale Keule und einige Nebenkeulen, die so niedrig wie möglich sein
müssen.
Als Maß für die Größe des gebildeten
Flecks wird im Allgemeinen die Halbwertsbreite d genommen, das heißt die Breite
an derjenigen Position, an der die Intensität auf die Hälfte der Intensität im Zentrum
abgenommen hat. Falls, wie im rechten Teil von 2 dargestellt, die
Transmission des Objektivs TR'obj von der Mitte zum Rand hin abnimmt, also
eine gaußsche
Verteilung aufweist, dann hat auch der mit diesem Objektiv gebildete
Strahlungsfleck eine gaußsche
Intensitätsverteilung
ID'sp.
Die Halbwertsbreite d' und
damit die Größe des Abtastflecks
sind im Prinzip größer als
die im linken Teil von 2.
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Das
Maß, in
dem die Wirkung der antireflektierenden Beschichtung von dem Einfallswinkel
abhängig
ist, also das Maß,
in dem die Intensität
des aus dem Objektiv austretenden Strahlenbündels nicht gleichmäßig ist,
wird durch die numerische Apertur der Objektivlinse bestimmt. Bei
den bisher üblichen
Objektivlinsen mit einer numerischen Apertur in der Größenordnung
von 0,45 ist die Wirkung vernachlässigbar. Für zukünftige Objektivlinsen mit einer
größeren numerischen
Apertur, zum Beispiel in der Größenordnung
von 0,85, bei der Einfallswinkel bis 40° und mehr vorkommen können, kann
die Intensität
am Rand des Strahlenbündels
um mehr als 10 % abnehmen.
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Die
Erfindung schafft eine antireflektierende Beschichtung, die nahezu
keine Einfallswinkelabhängigkeit
aufweist und mit der auch bei größeren numerischen
Aperturen unter anderem ein Strahlenbündel mit einer gleichmäßigen Intensität und einem
Abtastfleck mit Airy-Verteilung erlangt werden kann. Erfindungsgemäß besteht
die Beschichtung aus einer Anzahl Teilbeschichtungen, die ihrerseits
wieder zusammengesetzt sein können
und zum Beispiel aus zwei oder drei Schichten bestehen können.
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3 zeigt
die Einfallswinkelabhängigkeit einer
zweischichtigen Teilbeschichtung (2-L) und einer dreischichtigen
Teilbeschichtung (3-L), beide optimiert für einen Entwurfswinkel α 3d von 0° und
eine Entwurfswellenlänge
von 650 nm. Der Einfallswinkel α ist
auf der horizontalen Achse aufgetragen und der Reflexionskoeffizient
in % ist auf der vertikalen Achse aufgetragen. Zu Vergleichszwecken
ist auch der Verlauf des Reflexionskoeffizienten als Funktion des
Einfallswinkels für
einen unbeschichteten Luft-Glas-Übergang
(0-L) dargestellt. Da die Polarisation der Strahlung bei Einfallswinkeln
ungleich 0° eine
Rolle spielen wird, sind in 3 sowohl
der Reflexionskoeffzient für
S-Polarisation (S)
als auch der Reflexionskoeffizient für P-Polarisation (P) und auch der
Mittelwert (AV) dieser Reflexionskoeffizienten dargestellt.
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4 zeigt
den mittleren Reflexionskoeffizient R als Funktion des Einfallswinkels α für eine erste zweischichtige
Teilbeschichtung, die für
einen Entwurfswinkel von 0° optimiert
ist, und für
eine zweite zweischichtige Teilbeschichtung, die für einen
Entwurfswinkel von 50° optimiert
ist. Wie in der Figur zu sehen, ist die zweite Teilbeschichtung
für größere Einfallswinkel
wirksam als die erste Teilbeschichtung. Wenn die Grenze für die maximal
zulässige
Reflexion auf 1 % eingestellt wird, ist die erste Teilbeschichtung für Einfallswinkel
von bis zu 40° nutzbar,
während
die zweite Teilbeschichtung für
Einfallswinkel von ca. 25° bis
50° nutzbar
ist. Die zweite Beschichtung eignet sich jedoch nicht für Einfallswinkel,
die kleiner als ca. 25° sind.
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Erfindungsgemäß schafft
jedoch eine Kombination aus Teilbeschichtungen, die für verschiedene
Entwurfswinkel optimiert sind, die Möglichkeit zur Anpassung der
Nettotransmission durch einen Übergang
zwischen zwei Medien, zum Beispiel einen Luft-Glas-Übergang, oder durch eine Anzahl
dieser Übergänge.
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Ein
Beispiel für
eine Reihe derartiger Übergänge ist
in 5 dargestellt. Diese Figur zeigt ein Linsensystem,
das für
eine Abtastvorrichtung für
optische Aufzeichnungsträger
mit einer sehr hohen Informationsdichte vorgesehen ist. Das Linsensystem umfasst
eine Objektivlinse 10 mit Linsenoberflächen 11 und 12,
die das von links kommende, zum Beispiel parallele Strahlenbündel b konvertiert,
und eine plankonvexe Linse 15 mit den Linsenoberflächen 16 und 17,
die das Strahlenbündel
auf einen Abtastfleck 24 auf der Informationsebene 21 des
optischen Aufzeichnungsträgers
fokussiert, von dem nur das transparente Substrat dargestellt ist.
Dieses System umfasst vier brechende Oberflächen 11, 12, 16 und 17, an
denen Reflexion auftreten kann. Wenn auf den Linsenoberflächen keine
antireflektierende Beschichtung oder nur eine einzige standardmäßige reflektierende
Beschichtung aufgebracht ist, die für einen Entwurfswinkel von
0° optimiert
ist, erwirbt das anfangs homogene Strahlenbündel, dessen Strahlengänge alle
die gleiche Intensität
aufweisen, eine inhomogene Strahlungsverteilung, nachdem es das
Linsensystem durchquert hat, weil die Strahlengänge, die weiter von der optischen
Achse entfernt liegen, eine reduzierte Intensität haben, weil die Gesamttransmission
des Linsensystems für
diese Strahlengänge
reduziert ist. Die Randintensität
kann daher um mehr als 10 % abnehmen. Indem man eine angepasste
Kombination von Teilbeschichtungen auf jeder der vier Linsenoberflächen aufbringt,
kann dafür gesorgt
werden, dass das Strahlenbündel
auch nach dem Durchqueren des Linsensystems noch homogen ist. Dabei
wird die Transmission der weiter von der optischen Achse entfernt
liegenden Teile des Linsen erhöht,
während
die Transmission der zentralen Teile dieser Linsen nur geringfügig verringert
wird.
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Bei
dem Bestimmen der geeigneten Kombinationen von Teilbeschichtungen
können
verschiedene Randbedingungen vorgegeben werden, zum Beispiel, dass
die Streuung der Transmission minimal ist oder dass sowohl die Streuung
minimal ist als auch der Mittelwert der Transmission mindestens
95 % beträgt.
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Eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen antireflektierenden
Beschichtung, die für
ein Linsensystem gemäß 5 mit
einer numerischen Apertur von 0,85 und einer Wellenlänge von
650 nm geeignet ist, umfasst eine Kombination aus sieben zweischichtigen
Teilbeschichtungen, deren Schichten aus den bekannten antireflektierenden Materialien
SiO2 und TiO2 bestehen.
Diese Beschichtung ist in 6 dargestellt.
Die Teilbeschichtungen sind mit den Bezugszeichen 25, 30, 35, 40, 45, 50 bzw. 55 bezeichnet,
und die Schichten dieser Teilbeschichtungen sind mit den Bezugszeichen 26, 27, 31, 32, 36, 37, 41, 42, 46, 47, 51, 52, 56 bzw. 57 bezeichnet.
Die verschiedenen Teilbeschichtungen sind für Entwurfswinkel von 0°, 15°, 30°, 40°, 45°, 50° bzw. 55° optimiert.
Für die
Berechnung wurden sechs Strahlengänge herangezogen, von denen
einer mit der optischen Achse zusammenfällt, während die anderen in zunehmendem
Abstand von dieser Achse verlaufen. Der Einfallswinkel von jedem
dieser Strahlengänge
auf jede dieser Oberflächen
kann mit Hilfe von geeigneten Computerprogrammen festgelegt werden,
die als „Ray
Tracing"-Programme bekannt sind.
Anschließend
können
die Beschichtungen für die
verschiedenen Linsenoberflächen
mit Hilfe von ähnlich
bekannten speziellen Computerprogrammen, wie den als „TFCalc" und „FilmStat
Design" bekannten
Programmen, optimiert werden. Hierdurch erhält man die Rezeptur für die Beschichtung,
das heißt
die Dicke d und den Brechungsindex n der einzelnen Schichten.
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7 zeigt
die Gesamttransmission für
die sechs Strahlengänge
des Systems aus 5, dessen Linsenoberflächen mit
dieser Ausführungsform der
antireflektierenden Beschichtung (CC) versehen sind. Auf der horizontalen
Achse ist der mit dem Strahlengang der Pupille normalisierte Abstand
zur optischen Achse (h/Rp) aufgetragen und auf der vertikalen Achse
die Gesamttransmission (Tt). Zum Vergleich sind auch die Transmission
für den
Fall der Verwendung einer standardmäßigen zweischichtigen Beschichtung
mit einem Entwurfswinkel von 0° (SC) und
die Transmission für
den Fall, dass keine Beschichtung verwendet wird (NC), dargestellt.
Aus dieser Figur kann abgeleitet werden, dass für die optimierte Kombinationsbeschichtung
(CC) die Standardabweichung der Transmission für die verschiedenen Strahlengänge 1,35
% beträgt
und zentrale Trans mission 95,5 %, während die Transmission am Rand
93,38 % beträgt.
Für die
standardmäßige Beschichtung
SC beträgt
die Streuung 3,84 %, die zentrale Transmission beträgt 100 %
und die Transmission am Rand 90,34 %.
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Es
ist zu beachten, dass diese Ausführungsform
der Kombinationsbeschichtung nur für den Entwurfswinkel optimiert
ist. Noch bessere Ergebnisse können
erzielt werden, wenn in der neuen Beschichtung auch dreischichtige
Teilbeschichtungen vorgesehen sind.
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7 zeigt,
dass eine gleichmäßigere Transmission über die
gesamte Pupille des Linsensystems mit einer reduzierten Transmission
in der Mitte der Pupille einhergeht. Über die gesamte Pupille integriert
ist jedoch die gesamte durchgelassene Intensität nicht viel geringer, und
bei einer besser optimierten Beschichtung sogar mehr, als im Fall
der Verwendung einer standardmäßigen Beschichtung SC.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass
ein Strahlenbündel
mit flacher Wellenfront gerade an seinen Rändern die größte Intensität aufweist
und daher die Abnahme der Transmission am Rand eine erhebliche Reduzierung
der Gesamtintensität
zur Folge hat.
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8 zeigt
eine Ausführungsform
der neuartigen Beschichtung, bei der sowohl zweischichtige Teilschichten
als auch dreischichtige Teilschichten verwendet werden. Die Beschichtung
besteht aus einem ersten Stapel P1 von acht
zweischichtigen Teilbeschichtungen 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90 und 95 sowie
einem zweiten Stapel von dreischichtigen Teilschichten 100, 105, 110, 115, 120, 125, 130 und 135. Die
Schichten der Teilbeschichtungen sind mit separaten Bezugszeichen
bezeichnet, zum Beispiel 61 und 62 für die Teilbeschichtung 60 und 136, 137 und 138 für die Teilbeschichtung 135,
um anzugeben, dass diese Schichten nicht nur unterschiedliche Brechungsindices
haben, sondern auch unterschiedlichen Dicken haben können. Die
Schichten der zweischichtigen Teilschichten können aus den bekannten antireflektierenden
Materialien SiO2 und TiO2 bestehen
und die Schichten der dreischichtigen Teilbeschichtungen aus den
ebenfalls bekannten antireflektierenden Materialien Al2O3, ZrO2 und MgF2. Die Teilbeschichtungen beider Stapel sind
für Einfallswinkel
von 0°,
10°, 20°, 30°, 40°, 50°, 55° bzw. 60° optimiert.
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9 zeigt
eine Ausführungsform
einer Abtastvorrichtung für
einen optischen Aufzeichnungsträger 140,
in der die Erfindung verwendet werden kann. Der Aufzeichnungsträger hat
ein transparentes Substrat 142, das mit einer Informationsschicht 143 versehen
ist. Auf der vom Substrat abgewandten Seite der Informationsschicht
kann eine Schutzschicht 144 zum Schutz der Informationsschicht
gegen Umgebungseinflüsse
vorge sehen werden. In der Informationsschicht sind Informationen
in optisch detektierbaren Informationselementen gespeichert, die
in parallelen Spuren oder in einer spiralförmigen Spur angeordnet sind.
Die Informationselemente können jede
optisch detektierbare Form haben und bestehen zum Beispiel aus Pits
oder Bereichen mit einem anderen Reflexionskoeffizient oder einer
anderen Magnetisierungsrichtung als ihre Umgebung.
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Die
Abtastvorrichtung umfasst eine Strahlungsquelle 146, zum
Beispiel einen Halbleiterlaser, der ein divergierendes Abtaststrahlenbündel 147 aussendet.
Dieses Strahlenbündel
wird durch einen Strahlenteiler 148, zum Beispiel in der
Form einer teilweise durchlässigen
Platte, zu einem Linsensystem reflektiert. Dieses Linsensystem enthält eine
Kollimatorlinse 149, eine Objektivlinse 150 und
eine plankonvexe Linse 151. Die Kollimatorlinse verändert das
divergierende Strahlenbündel
zu einem parallelen Strahlenbündel 152.
Dieses Strahlenbündel
und die Objektivlinse 150 sowie die plankonvexe Linse 151 entsprechen
dem Strahlenbündel
b und den Linsen 10 und 15 aus 5.
Die Objektivlinse 150, die eine optische Achse 153 hat,
verändert
das parallele Strahlenbündel 152 zu
einem konvergierenden Strahlenbündel 154,
das auf die Linse 151 fällt.
Die Kollimatorlinse 149 und die Objektivlinse können in einer
Linse kombiniert sein. Die plankonvexe Linse verändert das darauf auftreffende
Strahlenbündel 154 zu
einem konvergierenden Strahlenbündel 155, das
auf die Informationsschicht 143 fokussiert wird. Die flache
Seite der plankonvexen Linse 151 ist dem transparenten
Substrat zugewandt, so dass sich zwischen dieser Linse und dem Substrat
ein Spalt befindet. Obwohl die Objektivlinse in der Figur als ein
einfaches Linsenelement dargestellt ist, kann sie aus mehreren Linsenelementen
bestehen. Die Strahlung vom konvergierenden Strahlenbündel 155,
die durch die Informationsschicht 143 reflektiert wird,
bildet ein reflektiertes Strahlenbündel 157, das auf
dem Weg des weitergeführten
Strahlenbündels 154 zurückkehrt.
Die Objektivlinse 150 und die Kollimatorlinse 149 verändern das
Strahlenbündel 157 zu
einem konvergierenden reflektierten Strahlenbündel 158 und der Strahlenbündelteiler 148 lässt einen
Teil dieses Strahlenbündels
zum Detektionssystem 159 hindurch. Dieses System setzt
die durch die Informationsschicht modulierte Strahlung in ein Informationssignal 160 um,
das die ausgelesenen Informationen darstellt.
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Die
Oberflächen
der Linsen 150 und 151 sind mit antireflektierenden
Beschichtungen 161, 162, 163, und 164 versehen,
die wie oben beschrieben aufgebaut sind.
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Außer auf
den Linsenoberflächen
kann eine derartige Beschichtung auch auf Oberflächen von anderen Elementen
der Vorrichtung aufgebracht werden, insbesondere auf denjenigen
Oberflächen,
wo das Strahlenbündel
einen großen Öffnungswinkel hat.
Als Beispiel kann der Strahlenteiler 148 genannt werden,
der unter einem Winkel von 45° in
dem Strahlenbündel
angeordnet ist. Durch diese Orientierung weist der Einfallswinkel
der verschiedenen Strahlengänge
des Strahlenbündels
eine große
Variation auf, so dass auch das durch den Strahlenteiler reflektierte
Strahlenbündel
eine nicht gleichmäßige Intensität bekommen
kann. Dies kann verhindert werden, indem man den Strahlenteiler
mit einer antireflektierenden Beschichtung versieht, wie sie oben beschrieben
wurde.
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Wie
aus 9 ersichtlich, hat das Abtaststrahlenbündel 155 einen
großen Öffnungswinkel
im Bereich des Übergangs
zwischen Luft und dem transparenten Substrat 142, so dass
auch dort Einfallswinkel in der Größenordnung von 40° und mehr vorkommen
können.
Auch bei diesem Übergang
tritt dann das Problem der verminderten Randintensität infolge
von Reflexionen auf. Dieses Problem kann gelöst werden, indem man auch bei
diesem Übergang
eine erfindungsgemäße antireflektierende
Beschichtung vorsieht, was eine weitere Anwendung der Erfindung
bedeutet.
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Es
wird jedoch eine andere Lösung
für dieses
Problem bevorzugt. Diese Lösung
besteht aus dem Anpassen der Transmissionseigenschaften des Linsensystems.
Indem man über
eine geeignete Wahl der Kombination von antireflektierenden Beschichtungen
auf den Linsenoberflächen
dafür sorgt, dass
die Transmission des Linsensystems für den Rand des Strahlenbündels besonders
erhöht
wird, kann die verringerte Randtransmission am Übergang zwischen Luft und Substrat
kompensiert werden.
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Die
Erfindung kann nicht nur in einer Abtastvorrichtung für optische
Aufzeichnungsträger
verwendet werden, sondern auch in zahlreichen anderen Geräten und
für zahlreiche
andere Elemente. Zum Beispiel kann ihre Anwendung auf einer Projektionslinse
in einem lithographischen Projektionsgerät genannt werden, mit dem ein
Maskenmuster, zum Beispiel ein IC-Muster, repetierend auf ein Substrat abgebildet
werden kann. Um Details von minimaler Größe auf dem Substrat abbilden
zu können,
muss die Projektionslinse eine möglichst
große
Apertur haben, so dass auch dort die Strahlengänge des Projektionsstrahlenbündels unter
sehr unterschiedlichen Winkeln auf die Oberflächen einer großen Anzahl
von Linsenelementen auftreffen können,
die in einem derartigen Projektionssystem enthalten sind. Auch hier kann
mit Hilfe der Erfindung verhindert werden, dass das Projektionsstrahlenbündel infolge
dieser verschiedenen Einfallswinkel eine nicht gleichmäßige Intensitätsverteilung
bekommt. Es sind zahlreiche Beispiele für das lithographische Projektionsgerät und die
lithographische Projektionslinse bekannt. Beispielsweise kann für die Beschreibung
eines lithographischen Projektionsgeräts auf das Dokument US-A 4.778.275
verwiesen werden und für
die Beschreibung einer Projektionslinse auf EP-A 0 770 895.
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Im
Allgemeinen kann die Erfindung in optischen Systemen angewendet
werden, in denen große
numerische Aperturen benötigt
oder gewünscht werden.
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Das
Konzept der Erfindung kann auch benutzt werden, um in optischen
Systemen andere Parameter als die Transmission zu optimieren. Ein
Beispiel ist die optische Phase eines Strahlenbündels nach dem Durchqueren
des optischen Systems. Da durch die Aufbringung von zum Beispiel
einer antireflektierenden Standardbeschichtung auf die Oberfläche eines
optischen Elements ein Stück
optischer Weglänge
hinzugefügt
wird, kann es hierdurch wieder zu einer Phasenverschiebung innerhalb
des Strahlenbündels
kommen, die wieder vom Einfallswinkel abhängig ist. Diese Phasenverschiebung kann
so berechnet werden, dass eine zusammengesetzte Beschichtung entworfen
werden kann, die diese Phasendifferenz kompensiert.
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Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf Systeme mit einer großen numerischen Apertur, sondern kann
auch in Systemen mit kleinerer numerischer Apertur Anwendung finden,
um Nebeneffekte zu minimieren. Bei dem Aufbringen von Beschichtungen besteht
zum Beispiel ein Problem darin, dass die Dicke einer gesputterten
oder aufgedampften Schicht in dem Maße abnimmt, wie die Normale
zu der zu beschichtenden Oberfläche
einen größeren Winkel
zu der Richtung des Sputter- oder Aufdampfflusses bildet. Für eine antireflektierende
Beschichtung bedeutet eine Schichtdickenveränderung eine Veränderung der
Reflexionseigenschaften. Dieses Problem kann insbesondere bei einem
Linsensystem mit hoher numerischer Apertur zum Auslesen von optischen
Platten auftreten, weil dort die konvexe Oberfläche der plankonvexen Linse
selbst die Form einer Halbkugel hat. Dieser Effekt des Aufdampfprozesses
oder Sputterprozesses kann durch eine angepasste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen zusammengesetzten
Beschichtung kompensiert werden.
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Bei
dem Entwurf einer Abtastvorrichtung für einen optischen Aufzeichnungsträger mit
einer sehr hohen Informationsdichte, in der ein Abtaststrahlenbündel mit
einer Wellenlänge
im blauen Bereich des Spektrums und ein Objektivsystem mit einer
großen numerischen
Apertur benutzt werden, ist man bestrebt, diese Vorrichtung auch
für das
Abtasten der modernen optischen Aufzeichnungsträger mit einer geringeren Informationsdichte
geeignet zu machen, damit Kompatibilität erreicht wird. Die letztgenannten Aufzeichnungsträger wurden
jedoch entworfen, um mit einem roten Laserstrahlenbündel und
einer Objektivlinse mit einer kleineren numerischen Apertur abgetastet
zu werden. Um die Abtastvorrichtung für Aufzeichnungsträger mit
hoher Dichte für
die Abtastung von Aufzeichnungsträgern mit geringerer Dichte geeignet
zu machen, kann sie sowohl mit einem Laser, der blaue Strahlung
emittiert, als auch mit einem Laser, der rote Strahlung emittiert,
ausgestattet werden. Die numerische Apertur des Linsensystems dieser
Vorrichtung muss jedoch für
die rote Strahlung kleiner sein als diejenige für die blaue Strahlung. Erfindungsgemäß kann dies
realisiert werden, indem man die Linsenoberflächen des Linsensystems mit der
großen
numerischen Apertur mit einer Beschichtung versieht, die an den
Rändern
farbselektiv ist, das heißt,
nur blaue Strahlung durchlässt.
Die gewünschte
Kompatibilität
kann dann realisiert werden, ohne die numerische Apertur zu verändern.