DE19924640A1 - Objektivlinse für einen optischen Abnehmer - Google Patents
Objektivlinse für einen optischen AbnehmerInfo
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Abstract
Eine Objektivlinse (10) hat eine brechende Linse mit positiver Brechkraft und ein Beugungsgitter (11) mit mehreren konzentrischen, ringförmigen Stufen, die an mindestens einer Linsenfläche der brechenden Linse ausgebildet sind. Die Objektivlinse (10) ist eine bikonvexe Kunststofflinse, deren erste und deren zweite Linsenfläche asphärisch sind. Das Beugungsgitter (11) ist an der ersten Linsenfläche der Objektivlinse (10) ausgebildet. Das Beugungsgitter (11) ähnelt einer Fresnellinse, d. h. sie besteht aus einer Vielzahl konzentrischer Ringe, die im Schnitt keilförmig ausgebildet sind. Die Grenze zwischen benachbarten Ringen bildet eine Stufe, die eine vorbestimmte optische Wegdifferenz vorgibt. Die Wellenlängenabhängigkeit des Beugungsgitters (11) ist so bemessen, daß die sphärische Aberration mit anwachsender Wellenlänge des auftreffenden Lichtes in der unterkorrigierten Richtung variiert.
Description
Die Erfindung betrifft eine Objektivlinse mit hoher numerischer Apertur, die in ei
nem optischen Abnehmer eines für optische Platten bestimmten Gerätes, z. B. ei
nes auf DVD-Platten, magnetooptische Platten etc. ausgelegten Gerätes ange
bracht ist. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Objektivlinse mit einem Beu
gungsgitter, das an einer Linsenfläche einer brechenden Linse ausgebildet ist.
Ein optischer Abnehmer eines Gerätes vorstehend genannter Art verwendet im
allgemeinen eine einstückige, aus Kunststoff gefertigte Objektivlinse, deren beide
Linsenflächen asphärisch sind. Kunststofflinsen haben den Vorteil, daß sie ein
vergleichsweise ein geringes Gewicht haben und in einem Spritzgußverfahren
relativ einfach herzustellen sind.
Kunststofflinsen haben jedoch auch folgende Nachteile. Der Hauptnachteil be
steht darin, daß ihre Leistung signifikant von der Temperatur abhängt. So zeigt
eine Kunststofflinse hinsichtlich ihres Brechungsindex eine höhere Sensitivität
gegenüber der Temperatur sowie eine größere Wärmeausdehnung als eine Glas
linse. Beispielsweise nimmt der Brechungsindex der Kunststofflinse bei einem
Temperaturanstieg ab, worauf sich die sphärische Aberration so ändert, daß sie
überkorrigiert wird und in der Folge die Wellenfrontaberration ansteigt. Übersteigt
die Wellenfrontaberration ein vorbestimmtes Toleranzniveau, so kann die
Objektivlinse auf der optischen Platte keinen ausreichend kleinen Lichtpunkt er
zeugen. Die eben erläuterte Sensitivität, die durch das Verhältnis der Variation
des Brechungsindex zur Temperaturänderung angegeben wird, beträgt etwa -10 ×
10-5/°C.
Fig. 27 zeigt die Änderung der Wellenfrontaberration (Einheit: λ, Wellenlänge)
gegenüber der numerischen Apertur, kurz NA, für eine Kunststofflinse (Brenn
weite: 3,0 mm bei einer Wellenlänge von 650 nm), wenn die Temperatur um 40°C
ansteigt und der Brechungsindex sich um -400 × 10-6 ändert. Wie der Graph nach
Fig. 27 zeigt, ist die Änderung der Wellenfrontaberration mit Änderung der Tem
peratur im wesentlichen proportional zur vierten Potenz von NA.
Die NA einer für ein CD-Gerät bestimmten Objektivlinse beträgt etwa 0,45 und
das Toleranzniveau für die Wellenfrontaberration etwa 0,04 λ. Dies erlaubt eine
Temperaturvariation in einem Bereich von 90°, beispielsweise in einem Bereich
von 30 ± 40°C. Da dieser mit dem Toleranzbereich für die Wellenfrontaberration
im Einklang stehender Temperaturbereich ausreichend groß ist, ist in einem CD-
Gerät eine Verschlechterung der Wellenfrontaberration aufgrund einer Tempe
raturvariation nicht zu erwarten.
Andererseits beträgt die NA einer Objektivlinse für ein DVD-Gerät etwa 0,60 und
für ein auf magnetooptische Platten ausgelegtes Gerät, kurz MO-Gerät, etwa
0,65, und der Toleranzpegel der Wellenfrontaberration liegt etwa bei 0,03 λ. Bei
einer Temperaturänderung von 40 oder 50°C übersteigt also in diesem Fall die
Wellenfrontaberration das Toleranzniveau, wodurch Probleme beim Lesen
und/oder Schreiben von Informationen auftreten können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Objektivlinse für einen optischen Abnehmer
anzugeben, welche die durch eine Temperaturänderung verursachte Änderung
der Wellenfrontaberration verringert und so den Toleranzbereich für die Tempe
raturänderung erweitert, selbst wenn die Objektivlinse in einem DVD-Gerät oder
einem MO-Gerät eingesetzt wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Objektivlinse mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Wie vorstehend erläutert, variiert die sphärische Aberration einer brechenden
Linse mit positiver Brechkraft mit Temperaturanstieg in der überkorrigierten
Richtung. Ein Halbleiterlaser, der im allgemeinen als Lichtquelle eines optischen
Abnehmers (optischer Kopf, optische Abtast-/Aufnahmevorrichtung) verwendet
wird, hat eine Temperaturabhängigkeit derart, daß die Wellenlänge des ausge
sendeten Laserlichtes mit Temperaturanstieg anwächst. Bei einem Tempera
turanstieg verändert die brechende Linse die sphärische Aberration in der über
korrigierten Richtung, während das Beugungsgitter die sphärische Aberration in
der unterkorrigierten Richtung verändert, da die Wellenlänge des von dem Halb
leiterlaser ausgesendeten Lichtes anwächst. Die durch die brechende Linse und
das Beugungsgitter verursachten Änderungen der sphärischen Aberrationen
können so gegeneinander ausgeglichen werden.
Die brechende Linse ist vorteilhaft eine Kunststofflinse. Auf diese Weise erhält
man eine kostengünstige und leichtgewichtige Objektivlinse, auf die man in ein
facher Weise ein Beugungsmuster einer Form übertragen kann. Da eine Linse mit
hoher numerischer Apertur eine strikte Aberrationskorrektion erforderlich macht,
verwendet man für eine solche Linse vorzugsweise eine doppelt asphärische
Bikonvexlinse.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin zei
gen:
Fig. 1A die Vorderansicht der erfindungsgemäßen Objektivlinse gemäß den
nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispielen,
Fig. 1B die Seitenansicht der Objektivlinse,
Fig. 1C einen Ausschnitt aus Fig. 1B in vergrößerter Darstellung,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 3A, 3B und 3C
unterschiedliche Aberrationen des ersten Ausführungsbeispiels bei
dem Standardbrechungsindex,
Fig. 4A, 4B und 4C
die Aberrationen des ersten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 6A, 6B und 6C
die unterschiedlichen Aberrationen des zweiten Ausführungsbei
spiels bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 7A, 7B und 7C
die Aberrationen des zweiten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 9A, 9B und 9C
die unterschiedlichen Aberrationen des dritten Ausführungsbeispiels
bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 10A, 10B und 10C
die Aberrationen des dritten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 11 ein viertes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 12A, 12B und 12C
die unterschiedlichen Aberrationen des vierten Ausführungsbeispiels
bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 13A, 13B und 13C
die Aberrationen des vierten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 14 ein fünftes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 15A, 15B und 15C
die unterschiedlichen Aberrationen des fünften Ausführungsbeispiels
bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 16A, 16B und 16C
die Aberrationen des fünften Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 17 ein sechstes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 18A, 18B und 18C
die unterschiedlichen Aberrationen des sechsten Ausführungsbei
spiels bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 19A, 19B und 19C
die Aberrationen des sechsten Ausführungsbeispiels bei Verringe
rung des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 20 ein siebtes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 21A, 21B und 21C
die unterschiedlichen Aberrationen der Objektivlinse des siebten
Ausführungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 22A, 22B und 22C
die Aberrationen des siebten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 23 ein achtes Ausführungsbeispiel der Objektivlinse,
Fig. 24A, 24B und 24C
die unterschiedlichen Aberrationen des achten Ausführungsbeispiels
bei dem Standardbrechungsindex,
Fig. 25A, 25B und 25C
die Aberrationen des achten Ausführungsbeispiels bei Verringerung
des Brechungsindex um 0,004 gegenüber dem Standardwert,
Fig. 26 die Abhängigkeit der Wellenfrontaberration von der Temperatur bei
unterschiedlichen Wellenlängen für die Objektivlinse des fünften
Ausführungsbeispiels und
Fig. 27 die Variation der Wellenfrontaberration einer herkömmlichen Ob
jektivlinse aus Kunststoff, deren Brennweite bei einer Wellenlänge
von 650 nm den Wert 3,0 mm hat, für einen Temperaturanstieg von
40°C mit der numerischen Apertur als Parameter.
Die Fig. 1A, 1B und 1C zeigen eine Objektivlinse 10 gemäß den nachfolgend er
läuterten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Fig. 1A ist eine Vorderansicht,
Fig. 1B eine Seitenansicht und Fig. 1C ein vergrößerter Ausschnitt der Seitenan
sicht. Die Objektivlinse 10 ist für einen optischen Abnehmer (Abtast-Aufnahme
vorrichtung) eines auf optische Platten ausgelegten Gerätes verwendbar, wie es
beispielsweise ein DVD-Gerät oder ein MO-Gerät darstellt. DVD steht hierbei für
die englische Bezeichnung "digital versatile disc". Die Objektivlinse 10 bündelt
des auf sie treffende Licht, das von einem Halbleiterlaser als Lichtquelle ausge
sendet wird, auf eine optische Platte.
Die Objektivlinse 10 ist eine bikonvexe Kunststofflinse, deren erste Linsenfläche
11 und deren zweite Linsenfläche 12 asphärisch sind. An der ersten Linsenfläche
11 der Objektivlinse 10 ist ein Beugungsgitter ausgebildet. Das Beugungsgitter
ähnelt einer Fresnellinse, es besteht also aus einer Vielzahl konzentrischer
Ringe, die jeweils im Schnitt keilförmig sind. Die Grenze zwischen jeweils zwei
benachbarten Ringen wird von einer Stufe gebildet, die eine vorbestimmte opti
sche Wegdifferenz vorgibt.
Das Beugungsgitter hat eine Wellenlängenabhängigkeit derart, daß die sphäri
sche Aberration mit Ansteigen der Wellenlänge des auftreffenden Lichtes in der
unterkorrigierten Richtung variiert. Die Wellenlänge des aus einem Halbleiterlaser
stammenden Laserstrahls wächst mit steigender Temperatur an, wobei das Va
riationsverhältnis etwa 0,2 nm/°C beträgt. Steigt beispielsweise die Temperatur
um 40°C, so wächst die Wellenlänge des ausgesendeten Laserstrahls um 8 nm
an.
Andererseits variiert auch der Brechungsindex der brechenden Linse mit der
Temperatur, wodurch die sphärische Aberration verändert wird. Die sphärische
Aberration einer positiven brechenden Linse variiert mit Temperaturanstieg in der
überkorrigierten Richtung.
Steigt die Temperatur an, so verändert die brechende Linse die sphärische Aber
ration in der überkorrigierten Richtung, während das Beugungsgitter die sphäri
sche Aberration in der unterkorrigierten Richtung verändert, da die Wellenlänge
des von dem Halbleiterlaser ausgesendeten Lichtes ansteigt. Die durch die bre
chende Linse und das Beugungsgitter verursachten Änderungen der sphärischen
Aberration können so gegeneinander ausgeglichen werden.
Eine durch ein Beugungsgitter zusätzlich verursachte optische Weglänge wird
durch folgende optische Wegdifferenzfunktion Φ(h) ausgedrückt:
Φ(h) = (P2h2 + P4h4 + P6h6 + . . .) × λ
worin P2, P4 und P6 Beugungskoeffizienten zweiter, vierter und sechster Ordnung
bezeichnen, und h die Höhe über der optischen Achse sowie λ die Wellenlänge
des auftreffenden Lichtes angibt. Die Funktion Φ(h) gibt die optische Wegdiffe
renz zwischen einem imaginären Strahl, der durch das Beugungsgitter nicht ge
beugt werden soll, und einem von dem Beugungsgitter gebeugten, tatsächlichen
Strahl an einem Punkt des Gitters an, an dem die Höhe über der optischen Achse
gleich h ist. In einem solchen Ausdruck stellt ein negativer Wert des Koeffizienten
P2 zweiter Ordnung eine positive Paraxialwirkung (Brechkraft) des
Beugungsgitters dar. Die negative Wirkung (Brechkraft) wächst mit Ansteigen des
Abstandes von der optischen Achse an, wenn der Koeffizient P4 vierter Ordnung
größer als Null ist.
Die tatsächliche mikroskopische Form des Beugungsgitters ist entsprechend einer
Fresnellinse definiert, die eine große Anzahl konzentrischer Ringe hat. Die tat
sächliche Form Φ(h) ergibt sich durch Subtrahieren von λ × m (m: ganze Zahl)
von Φ(h) wie folgt:
Φ'(h) = (MOD(P2h2 + P4h4 + . . . + C, 1) - C) × λ
C gibt eine Konstante an, die eine Phase an einer Grenze zwischen benachbar
ten Ringen festlegt (0 ≦ C ≦ 1). Die Funktion MOD (x, y) gibt den Rest an, wenn x
durch y geteilt wird. MOD(P2h2 + P4h4 + . . . + Const, 1) ist an der Grenze gleich Null.
Das Beugungsgitter ist an der Basiskurve ausgebildet. Neigungen und Stufen der
Ringbereiche sind so entworfen, daß die optischen Wegdifferenzen durch Φ'(h)
festgelegt sind.
Die Objektivlinse 10 erfüllt folgende Bedingung (1):
-75,0 < P4 × (hmax)4/(f × NA4) ≦ 25,0 (1)
worin hmax die maximale Höhe über der optischen Achse im effektiven Durchmes
ser, NA die numerische Apertur und f die gesamte Brennweite der brechenden
Linse und des Beugungsgitters bezeichnet.
Ist die Bedingung (1) erfüllt, so kann die durch die Änderung des Brechungsindex
verursachte Variation der sphärischen Aberration der brechenden Linse in effizi
enter Weise durch die durch die Wellenlängenänderung verursachte Variation der
sphärischen Aberration des Beugungsgitters ausgeglichen werden. Wird der
mittlere Term der Bedingung (1) kleiner als -75,0, so wird die durch die Wellen
längenverschiebung verursachte Variation der sphärischen Aberration zu groß.
Da die Laserwellenlänge des Halbleiterlasers infolge individueller Unterschiede
eine Toleranz von etwa ±10 nm hat, verhindert die große Variation der sphäri
schen Aberration die Verwendung eines Halbleiterlasers, dessen Laserwellen
länge von der Standardwellenlänge abweicht. Dies erfordert eine Auswahl des
Halbleiterlasers, welche die Ausbeute verringert. Es ist deshalb wünschenswert,
daß die durch das Beugungsgitter verursachte Kompensationswirkung der sphäri
schen Aberration kurz ist.
Übersteigt andererseits der mittlere Term der Bedingung (1) den Wert -25,0, so
wird die durch die Wellenlängenverschiebung verursachte Variation der sphäri
schen Aberration zu klein, um die durch die Änderung des Brechungsindex verur
sachte Variation der sphärischen Aberration auszugleichen. Der am besten ge
eignete Wert für den mittleren Term der Bedingung (1) beträgt etwa -55, wenn
die sphärische Aberration in Abhängigkeit der durch die Temperaturänderung
verursachten Wellenlängenverschiebung des Halbleiterlasers von etwa 0,2 nm/°C
variiert.
Die Wellenlängenverschiebung des Lasers infolge der Temperaturänderung ver
ändert die hintere Schnittweite oder Bildschnittweite (Brennpunktschnittweite) der
Objektivlinse, wodurch Fokussierfehler verursacht werden. Da die Variationen der
sphärischen Aberrationen ausgeglichen sind, verschlechtert diese Wellenlän
genverschiebung die Wellenfrontaberration nicht. Da sich die hintere Schnittweite
mit Änderung der Temperatur nur sehr langsam ändert, kann der Fokussierfehler
durch einen in dem optischen Abnehmer vorgesehenen Scharfstellmechanismus
korrigiert werden.
Andererseits ändert sich die Wellenlänge des Lasers durch Schalten des Laser
ausgangs während der Aufzeichnung in dem MO-Gerät sehr schnell. Da diese
schnelle Wellenlängenverschiebung keine Temperaturänderung mit sich bringt,
wird die durch das Beugungsgitter verursachte Variation der sphärischen Aber
ration nicht durch die Änderung des Brechungsindex der brechenden Linse aus
geglichen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es wünschenswert, daß die durch das
Beugungsgitter verursachte Kompensationswirkung der sphärischen Aberration
kurz ist. Es ist nämlich wünschenswert, daß die sphärische Aberration der bre
chenden Linse durch das Beugungsgitter nicht vollständig kompensiert wird.
Die schnelle Wellenlängenverschiebung verursacht einen Fokussierfehler, der
durch den Scharfstellmechanismus nicht vollständig korrigiert werden kann. Es ist
deshalb wünschenswert, die Bewegung des Brennpunktes zu verringern.
Die Bewegung des Brennpunktes kann dadurch verringert werden, daß die longi
tudinale chromatische Aberration im allgemeinen korrigiert wird. Da jedoch das
erläuterte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Objektivlinse eine Wel
lenlängenabhängigkeit hinsichtlich der sphärischen Aberration hat, führt eine
perfekte Korrektion der longitudinalen chromatischen Aberration auf der anderen
Seite zu einer stärkeren Bewegung der besten Scharfstell- oder Fokusposition.
Die Korrektion der chromatischen Aberration sollte deshalb mit der durch die
Wellenlängenverschiebung verursachten Variation der sphärischen Aberration ins
Gleichgewicht gebracht werden.
Zu diesem Zweck haben die brechende Linse und das Beugungsgitter bei dem
erläuterten Ausführungsbeispiel eine longitudinale chromatische Gesamtaberra
tion derart, daß die hintere Schnittweite mit Anstieg der Wellenlänge des auftref
fenden Lichtes anwächst und folgende Bedingung (2) erfüllt ist:
-1 < ΔCA/ΔSA < 0 (2)
worin ΔCA die Bewegung des paraxialen Brennpunktes mit der Wellenlänge und
ΔSA die Variation der sphärischen Aberration für die Randstrahlen mit der Wel
lenlängenverschiebung ist.
Ist die Bedingung (2) erfüllt, so wird durch das Anwachsen der Wellenlänge der
paraxiale Brennpunkt von der Linse weg und der Brennpunkt für die Randstrahlen
zu der Linse hin bewegt. Ist die sphärische Aberration für die Standardwellen
länge λ0 nahezu korrigiert, so befindet sich der paraxiale Brennpunkt bei der
größeren Wellenlänge λ1 (<λ) weiter von der Linse entfernt als der paraxiale
Brennpunkt bei der Standardwellenlänge λ0. In entsprechender Weise befindet
sich der Brennpunkt für die Randstrahlen bei der größeren Wellenlänge λ1 näher
an der Linse als der paraxiale Brennpunkt bei der Standardwellenlänge λ0. Die
Bewegung der besten Fokusposition, die das Mittel aus dem paraxialen Brenn
punkt und dem Brennpunkt für die Randstrahlen ist, kann so verringert werden.
Noch vorteilhafter ist es, wenn die folgende Bedingung (2') erfüllt ist. Die obere
Grenze -0,5 ist so festgelegt, daß die Anzahl der Ringe des Beugungsgitters zur
Steigerung der Beugungseffizienz minimiert ist. Dagegen ist die untere Grenze -0,7
so festgelegt, daß der auf die Objektivlinse auftreffende Laserstrahl die Inten
sitätsverteilung eines Gaußschen Strahls hat.
-0,7 < ΔCA/ΔSA < -0,5 (2')
Die Objektivlinse 10 erfüllt weiterhin folgende Bedingung (3), um so die durch die
schnelle Wellenlängenverschiebung verursachte Bewegung der besten Fokuspo
sition zu verringern.
40,0 < fD/f < 140,0 (3)
Dabei ist f die Gesamtbrennweite der Objektivlinse und fD die Brennweite des
Beugungsgitters, die durch folgende Gleichung festgelegt ist:
fD = 1/(-P2 × 2λ)
Die Bedingung (3) legt die Kompensationswirkung für die longitudinale chromati
sche Aberration fest. Bekanntlich ist ein der Abbe-Zahl entsprechender Wert für
eine Beugungslinse für gewöhnlich negativ. Das negative Vorzeichen dieses
Wertes spiegelt dabei den entgegengesetzten Sinn der Dispersion verglichen mit
der von brechenden Linsen wieder, während sein kleiner Betrag ein Zeichen
starker Dispersion ist. Durch Verwendung eines Beugungsgitters mit kleiner po
sitiver Wirkung in Verbindung mit der brechenden Linse kann so die chromatische
Aberration kompensiert werden.
Ist die Bedingung (3) erfüllt, kann die durch die schnelle Wellenlängenverschie
bung verursachte Bewegung der besten Fokusposition verringert werden, wobei
der Kompensationseffekt bezogen auf die durch die Temperaturänderung verur
sachte sphärische Aberration erhalten bleibt.
Im folgenden werden acht Ausführungsbeispiele erläutert, die den vorstehend be
schriebenen Aufbau haben. Die Ausführungsbeispiele 1 bis 4 zeigen Objektivlin
sen, die in einem optischen Abnehmer eines DVD-Geräts verwendet werden,
welches für eine mit einer 0,6 mm starken Deckschicht versehene optische Platte
ausgelegt ist. Die Ausführungsbeispiele 5 bis 8 zeigen Objektivlinsen, die in ei
nem optischen Abnehmer eines MO-Gerätes verwendet werden, welches für eine
mit einer 1,2 mm starken Deckschicht versehene optische Platte ausgelegt ist. In
allen Ausführungsbeispielen ist das Beugungsgitter an der ersten Linsenfläche
ausgebildet.
Fig. 2 zeigt die Objektivlinse 10 gemäß Ausführungsbeispiel 1 sowie die Deck
schicht D der optischen Platte. Die zugehörigen numerischen Konstruktionsdaten
sind in Tabelle 1 angeführt. Die Linsenflächen #1 und #2 gehören zu der Objek
tivlinse 10 und die Linsenflächen #3 und #4 zu der Deckschicht D.
In Tabelle 1 bezeichnet NA die numerische Apertur, f (Einheit: mm) die Gesamt
brennweite, fD (Einheit: mm) die Brennweite des Beugungsgitters, ω (Einheit:
Grad) den halben Bildwinkel, λ (Einheit: nm) die Wellenlänge, hmax (Einheit: mm)
die maximale Höhe über der optischen Achse im effektiven Durchmesser, r (Ein
heit: mm) den Krümmungsradius einer Linsenfläche (wobei sich für asphärische
Flächen die Werte auf den Scheitel beziehen), d (Einheit: mm) den Abstand zwi
schen den Linsenflächen längs der optischen Achse, nλ den Brechungsindex bei
der Wellenlänge λ und νd die Abbe-Zahl. Der Brechungsindex ist für eine Stan
dardtemperatur, z. B. 25°C, festgelegt.
Die Basiskurve der ersten Linsenfläche 11 (Linsenfläche #1) ist asphärisch. Sie
ist als Form der das Beugungsgitter nicht enthaltenden brechenden Linse defi
niert. Die zweite Linsenfläche 12 (Linsenfläche #2) ist ebenfalls asphärisch. Eine
asphärische Linsenfläche kann durch folgende Gleichung ausgedrückt werden:
X(h) ist ein SAG, d. h. der Abstand einer Kurve von einer Tangentialebene, die an
einem Punkt auf der Linsenfläche anliegt, an dem die Höhe über der optischen
Achse h ist. C ist die Krümmung (1/r) des Scheitels der Linsenfläche. K ist die Ke
gelschnittkonstante, und A4, A5, A8, A10 und A12 sind Asphärizitätskoeffizienten
vierter, sechster, achter, zehnter bzw. zwölfter Ordnung. Die Kegelschnittkon
stante K und die Asphärizitätskoeffizienten A4 bis A12 der ersten und der zweiten
Linsenfläche der Objektivlinse 10 sind in Tabelle 2 angeführt.
In Tabelle 2 finden sich weiterhin Koeffizienten zweiter, vierter, sechster, achter
und zehnter Ordnung P2, P4, P6, P8, P10 der optischen Wegdifferenzfunktion Φ(h),
durch die das Beugungsgitter definiert ist.
Die Fig. 3A bis 3C zeigen Aberrationen dritter Ordnung des Objektivlinsensy
stems gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei dem Standardbrechungsindex,
wobei
Fig. 3A die sphärische Aberration SA und die Sinusbedingung SC bei der Wel
lenlänge 650 nm,
Fig. 3B die durch die sphärische Aberration dargestellte chromatische Aberration
bei den Wellenlängen 650 nm, 642 nm und
Fig. 3C den Astigmatismus (S: Sagittal, M: Meridional) zeigt.
In den Fig. 3A und 3B bezeichnen die vertikalen Achsen die numerische Apertur
NA, und in Fig. 3C gibt die vertikale Achse die Bildhöhe Y an. Die Einheit für die
horizontalen Achsen der Fig. 3A bis 3C ist mm. Die Fig. 4A, 4B und 4C sind die
den Fig. 3A, 3B und 3C entsprechenden Diagramme für den Fall, daß der Bre
chungsindex um 0,004 geringer ist als der Standardwert. Bei einem Tempera
turanstieg um 40°C ändert sich der Brechungsindex um 0,004.
In den Fig. 3A und 4A spiegelt der Unterschied zwischen den dort dargestellten
Kurven wieder, daß die sphärische Aberration mit Abnahme des Brechungsindex,
d. h. mit Ansteigen der Temperatur, in der überkorrigierten Richtung variiert. Der
Unterschied in den Kurven der sphärischen Aberration bei 650 nm und 658 nm in
Fig. 3B zeigt, daß das Beugungsgitter die sphärische Aberration mit Anstieg der
Wellenlänge um 8 nm in der unterkorrigierten Richtung verändert. Ein Tempera
turanstieg von 40°C läßt die Wellenlänge des von dem Halbleiterlaser ausge
sendeten Laserstrahls um 8 nm ansteigen. Die Kurve der sphärischen Aberration
bei 658 nm in Fig. 4B stellt so die sphärische Aberration der Objektivlinse 10 dar,
wenn die Temperatur verglichen mit der Standardtemperatur um 40°C steigt.
Bei einem Temperaturanstieg kann also die durch die Änderung des Brechungs
index verursachte Änderung der sphärischen Aberration in der überkorrigierten
Richtung mit der durch die Wellenlängenänderung verursachten Änderung der
sphärischen Aberration in der unterkorrigierten Richtung ausgeglichen werden,
wodurch ein Anstieg der Wellenfrontaberration ausgeschlossen werden kann. Da
der Anstieg der Temperatur den Brechungsindex der Objektivlinse absenkt, be
wegt sich die beste Fokusposition der Objektivlinse so, daß die hintere Schnitt
weite anwächst. Die Bewegung der besten Fokusposition kann durch den Fokus
siermechanismus des optischen Abnehmers kompensiert werden.
Der paraxiale Brennpunkt bewegt sich so, daß die hintere Schnittweite mit Anstieg
der Wellenlänge des auftreffenden Lichtes größer wird. Die durch eine Wellen
längenverschiebung von +8 nm verursachte Bewegung des paraxialen Brenn
punktes ΔCA spiegelt sich in der Breite zwischen den unteren Enden der Kurven
für 650 nm und 658 nm wieder. Die durch die Wellenlängenverschiebung von +8 nm
verursachte Variation der sphärischen Aberration für die Randstrahlen ΔSA
spiegelt sich in der Breite zwischen dem oberen Ende der Kurve für 658 nm und
dem oberen Ende einer Kurve wieder, die sich aus einer Parallelverschiebung der
Kurve für 650 nm ergibt. Die Kurve für 650 nm ist dabei so zu verschieben, daß
ihr unteres Ende an das untere Ende der Kurve für 658 nm verschoben wird. Er
füllt das Verhältnis dieser Werte die Bedingung (2), so schneiden die Kurven für
658 nm und 642 nm in Fig. 3B die vertikale Achse, was impliziert, daß die durch
die schnelle Wellenlängenverschiebung verursachte Bewegungsstrecke der be
sten Fokusposition vergleichsweise klein ist.
Fig. 5 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. Die numerischen
Konstruktionsdaten des zweiten Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 3 angeführt.
Die Tabelle 4 beinhaltet Kegelschnittkonstanten und Asphärizitätskoeffizienten für
die erste und die zweite Linsenfläche sowie Beugungskoeffizienten des an der
ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 6A bis 6C zeigen unterschiedliche Aberrationen des zweiten Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 7A bis 7C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004
kleiner ist als der Standardwert.
Fig. 8 zeigt das dritte Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. In Tabelle 5 sind die
numerischen Konstruktionsdaten des dritten Ausführungsbeispiels angeführt.
Tabelle 6 beinhaltet die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitätskoeffizienten
für die erste und die zweite Linsenfläche sowie die Beugungskoeffizienten des an
der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 9A bis 9C zeigen unterschiedliche Aberrationen des dritten Ausführungs
beispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 10A und 10C zeigen die ent
sprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004 kleiner
ist als der Standardwert.
Die Objektivlinse des dritten Ausführungsbeispiels ist hinsichtlich der longitudi
nalen chromatischen Aberration nicht kompensiert und deshalb für einen Nur-
Lese-Abnehmer geeignet. Der zweite Beugungskoeffizient P2, der die paraxiale
Linsenwirkung angibt, ist in dem dritten Ausführungsbeispiel Null. Dies bedeutet,
daß keine Kompensation der longitudinalen chromatischen Aberration erfolgt. Da
bei dem Nur-Lese-Abnehmer kein schneller Wechsel der Wellenlänge des Lasers
vorkommt, ist eine Kompensation der longitudinalen chromatischen Aberration
nicht erforderlich. Wird die longitudinale chromatische Aberration nicht kom
pensiert, so kann die Anzahl der Ringe des Beugungsgitters verringert und damit
auf unnötige Ordnungen des Beugungslichtes verzichtet werden, wodurch die
Beugungseffizienz ansteigt.
Fig. 11 zeigt das vierte Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. Die numerischen
Konstruktionsdaten des vierten Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 7 angeführt.
Tabelle 8 beinhaltet die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitätskoeffizienten
für die erste und die zweite Linsenfläche sowie die Beugungskoeffizienten des an
der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 12A bis 12C zeigen unterschiedliche Aberrationen des vierten Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 13A bis 13C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004
kleiner ist als der Standardwert.
Fig. 14 zeigt das fünfte Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. Die numerischen
Konstruktionsdaten des fünften Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 9 angeführt.
In Tabelle 10 sind die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitätskoeffizienten
für die erste und die zweite Linsenfläche sowie die Beugungskoeffizienten des an
der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters angeführt.
Die Fig. 15A bis 15C zeigen unterschiedliche Aberrationen des fünften Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 16A bis 16C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004
kleiner ist als der Standardwert.
Fig. 17 zeigt das sechste Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. Die numerischen
Konstruktionsdaten des sechsten Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 11
angeführt. Tabelle 12 beinhaltet die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitäts
koeffizienten der ersten und der zweiten Linsenfläche sowie die Beugungskoeffi
zienten des an der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 18A bis 18C zeigen unterschiedliche Aberrationen des sechsten Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 19A bis 19C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004
kleiner ist als der Standardwert.
Fig. 20 zeigt das siebte Ausführungsbeispiel der Objektivlinse. Die numerischen
Konstruktionsdaten des siebten Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 13 ange
führt. Tabelle 14 beinhaltet die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitäts
koeffizienten der ersten und der zweiten Linsenfläche sowie die Beugungskoeffi
zienten des an der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 21A bis 21 C zeigen unterschiedliche Aberrationen des siebten Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 22A bis 22C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex um 0,004
kleiner ist als der Standardwert.
Fig. 23 zeigt das achte Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die numerischen Kon
struktionsdaten des achten Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 15 angeführt.
Tabelle 16 beinhaltet die Kegelschnittkonstanten und die Asphärizitätskoeffizien
ten der ersten und der zweiten Linsenfläche sowie die Beugungskoeffizienten des
an der ersten Linsenfläche ausgebildeten Beugungsgitters.
Die Fig. 24A bis 24C zeigen unterschiedliche Aberrationen des achten Ausfüh
rungsbeispiels bei dem Standardbrechungsindex. Die Fig. 25A bis 25C zeigen die
entsprechenden Aberrationen für den Fall, daß der Brechungsindex 0,004 kleiner
ist als der Standardwert.
Die folgende Tabelle 17 zeigt die Werte der Ausführungsbeispiele 1 bis 8 für die
Bedingungen (1), (2) und (3). Da alle Ausführungsbeispiele die Bedingung (1)
erfüllen, kann eine durch Temperaturänderung verursachte Verschlechterung der
Wellenfrontaberration weitgehend vermieden werden. Auch die Bedingung (2),
welche die durch eine schnelle Wellenlängenverschiebung verursachte Bewe
gung der besten Fokusposition verringert, ist in allen Ausführungsbeispielen er
füllt. Die Ausführungsbeispiele erfüllen mit Ausnahme des dritten Ausführungs
beispiels auch die Bedingung (3). Neben der guten Balance zwischen der Ände
rung der longitudinalen chromatischen Aberration und der durch die Wellenlän
genverschiebung verursachten sphärischen Aberration kann bei diesen Ausfüh
rungsbeispielen deshalb die Bewegung der besten Fokusposition weiter verrin
gert werden.
Fig. 26 zeigt die Abhängigkeit der Wellenfrontaberration von der Temperatur bei
unterschiedlichen Wellenlängen für die Objektivlinse des fünften Ausführungs
beispiels. Die Standardwellenlänge für das fünfte Ausführungsbeispiel beträgt
680 nm. In Fig. 26 sind jedoch Wellenfrontaberrationen für fünf Wellenlängen
(670 nm, 675 nm, 680 nm, 685 nm und 690 nm) gezeigt, so daß für die Halblei
terlaser individuelle Unterschiede zugelassen sind. Die feingepunktete Linie zeigt
die Wellenfrontaberration einer Vergleichslinse, die ein Beugungsgitter hat, um
die longitudinale chromatische Aberration zu kompensieren und die durch die
Wellenlängenverschiebung verursachte Änderung der sphärischen Aberration zu
verringern. Das Beugungsgitter der Vergleichslinse hat also keine Wellenlän
genabhängigkeit hinsichtlich der sphärischen Aberration.
In einem Bereich von 25°C ± 60°C steigt die Wellenfrontaberration bei der Ver
gleichslinse auf über 0,035 λ an, während die Wellenfrontaberration des fünften
Ausführungsbeispiels kleiner als 0,020 λ ist. Die Objektivlinse dieses Ausfüh
rungsbeispiels hat also eine Leistung, die für ein DVD-Gerät oder ein MO-Gerät
ausreicht, bei denen ein striktes Toleranzniveau vorgeschrieben ist.
Claims (7)
1. Objektivlinse (10) für einen optischen Abnehmer, mit einer brechenden Linse
mit positiver Brechkraft und einem Beugungsgitter (11), das an mindestens
einer Linsenfläche der brechenden Linse ausgebildet ist und mehrere
konzentrische, ringförmige Stufen hat, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellenlängenabhängigkeit des Beugungsgitters so bemessen ist, daß die
sphärische Aberration mit anwachsender Wellenlänge des auftreffenden
Lichtes in der unterkorrigierten Richtung variiert.
2. Objektivlinse (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
brechende Linse eine Kunststofflinse ist.
3. Objektivlinse (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die brechende Linse eine bikonvexe Linse mit asphärischen Linsenflächen
ist.
4. Objektivlinse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß folgende Bedingung (1) erfüllt ist:
-75,0 < P4 × (hmax)4/(f × NA4) ≦ 25,0 (1)
worin hmax die maximale Höhe über der optischen Achse im effektiven Durchmesser, NA die numerische Apertur, f die Gesamtbrennweite von bre chender Linse und Beugungsgitter (11) und P4 ein Koeffizient vierter Ord nung ist, wenn eine durch das Beugungsgitter (11) zusätzlich verursachte optische Weglänge durch folgende optische Wegdifferenzfunktion Φ(h) festgelegt ist:
Φ(h) = (P2h2 + P4h4 + P6h6 + . . .) × λ
worin P2 ein Koeffizient zweiter Ordnung, P6 ein Koeffizient sechster Ord nung, h die Höhe über der optischen Achse und λ die Wellenlänge des auftreffenden Lichtes ist.
-75,0 < P4 × (hmax)4/(f × NA4) ≦ 25,0 (1)
worin hmax die maximale Höhe über der optischen Achse im effektiven Durchmesser, NA die numerische Apertur, f die Gesamtbrennweite von bre chender Linse und Beugungsgitter (11) und P4 ein Koeffizient vierter Ord nung ist, wenn eine durch das Beugungsgitter (11) zusätzlich verursachte optische Weglänge durch folgende optische Wegdifferenzfunktion Φ(h) festgelegt ist:
Φ(h) = (P2h2 + P4h4 + P6h6 + . . .) × λ
worin P2 ein Koeffizient zweiter Ordnung, P6 ein Koeffizient sechster Ord nung, h die Höhe über der optischen Achse und λ die Wellenlänge des auftreffenden Lichtes ist.
5. Objektivlinse (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ge
samte longitudinale chromatische Aberration von brechender Linse und
Beugungsgitter (11) so eingestellt ist, daß die hintere Schnittweite mit an
wachsender Wellenlänge des auftreffenden Lichtes ansteigt, wobei folgende
Bedingung (2) erfüllt ist:
-1 < ΔCA/ΔSA < 0 (2)
worin ΔCA die Bewegung des paraxialen Brennpunktes mit der Wellenlän genverschiebung und ΔSA die auf die Randstrahlen bezogene Variation der sphärischen Aberration mit der Wellenlängenverschiebung ist.
-1 < ΔCA/ΔSA < 0 (2)
worin ΔCA die Bewegung des paraxialen Brennpunktes mit der Wellenlän genverschiebung und ΔSA die auf die Randstrahlen bezogene Variation der sphärischen Aberration mit der Wellenlängenverschiebung ist.
6. Objektivlinse (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß folgende
Bedingung (2') erfüllt ist:
-0,7 < ΔCA/ΔSA ≦ 0,5 (2').
-0,7 < ΔCA/ΔSA ≦ 0,5 (2').
7. Objektivlinse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Beugungsgitter (11) eine positive paraxiale Wirkung
hat und folgende Bedingung (3) erfüllt ist:
40,0 < fD/f < 140,0 (3)
worin f die Gesamtbrennweite der Objektivlinse (10) und fD die Brennweite des Beugungsgitters (11) ist, wobei fD durch folgende Gleichung gegeben ist:
fD = 1/(-P2 × 2λ)
worin P2 einen Koeffizienten zweiter Ordnung bezeichnet, wenn eine durch das Beugungsgitter (11) zusätzlich verursachte optische Weglänge durch folgende optische Wegdifferenzfunktion Φ(h) gegeben ist:
Φ(h) = (P2h2 + P4h4 + P6h6 + . . .) × λ
worin P4 ein Koeffizient vierter Ordnung, P6 ein Koeffizient sechster Ord nung, h die Höhe über der optischen Achse und λ die Wellenlänge des auf treffenden Lichtes ist.
40,0 < fD/f < 140,0 (3)
worin f die Gesamtbrennweite der Objektivlinse (10) und fD die Brennweite des Beugungsgitters (11) ist, wobei fD durch folgende Gleichung gegeben ist:
fD = 1/(-P2 × 2λ)
worin P2 einen Koeffizienten zweiter Ordnung bezeichnet, wenn eine durch das Beugungsgitter (11) zusätzlich verursachte optische Weglänge durch folgende optische Wegdifferenzfunktion Φ(h) gegeben ist:
Φ(h) = (P2h2 + P4h4 + P6h6 + . . .) × λ
worin P4 ein Koeffizient vierter Ordnung, P6 ein Koeffizient sechster Ord nung, h die Höhe über der optischen Achse und λ die Wellenlänge des auf treffenden Lichtes ist.
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