DE10065394A1 - Objektivlinse für einen optischen Schreib/Lesekopf - Google Patents
Objektivlinse für einen optischen Schreib/LesekopfInfo
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Abstract
Beschrieben ist eine Objektivlinse (10) für einen optischen Schreib/Lesekopf. Die Objektivlinse (10) besteht aus einer Brechungslinse und einer Beugungslinsenstruktur, die mehrere konzentrische, gestufte Ringbereiche hat. Die Linsenfläche (11) der Objektivlinse (10) ist unterteilt in einen Ausschlussbereich (RE), der nur für eine DVD bestimmt ist, und einen von diesem Bereich umgebenen gemeinsamen Bereich (RC). Die in dem gemeinsamen Bereich (RC) ausgebildete Beugungslinsenstruktur ändert die sphärische Aberration mit Anstieg der Wellenlänge des eintretenden Laserstrahls in der unterkorrigierten Richtung. Die in dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildete Beugungslinsenstruktur hat eine kleinere Wellenlängenabhängigkeit der sphärischen Aberration als die in dem gemeinsamen Bereich (RC) ausgebildete Linsenstruktur. Außerdem ist die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich (RE) so ausgebildet, dass die sphärische Aberration bei kurzer Wellenlänge für eine Dünnschicht-Speicherplatte (D¶1¶) ausreichend korrigiert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Objektivlinse mit hoher numerischer Apertur, kurz NA,
für einen optischen Schreib/Lesekopf einer für optische Speicherplatten be
stimmten Einrichtung, die mit Speicherplatten unterschiedlicher Art arbeiten kann,
die sich in der Dicke ihrer Deckschicht voneinander unterscheiden. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Objektivlinse, die eine an einer Fläche einer Brechungs
linse ausgebildete Beugungslinsenstruktur hat.
Die optische Speicherplatte hat eine Informationsschicht, auf der digitale Informa
tionen aufgezeichnet werden, und eine durchsichtige Deckschicht, welche die
Informationsschicht bedeckt.
Es gibt verschiedene Typen von optischen Speicherplatten, wie z. B. eine Kom
paktspeicherplatte, kurz CD, oder eine beschreibbare Speicherplatte, kurz CD-R,
deren Deckschichten jeweils eine Dicke von 1,2 mm haben, sowie als DVD be
zeichnete Speicherplatte, deren Deckschicht eine Dicke von 0,6 mm hat. DVD
steht hierbei für "digital versatile disc".
Solch ein Unterschied in der Dicke der Deckschicht ändert die Position der Infor
mationsschicht bezüglich eines Drehtisches oder -tellers, d. h. den Abstand des
optischen Schreib/Lesekopfs von der Informationsschicht. Je dicker die Deck
schicht ist, desto größer ist der Abstand der Informationsschicht von dem opti
schen Schreib/Lesekopf. Beispielsweise muss der Schreib/Lesekopf, wenn eine
DVD durch eine CD oder eine CD-R ersetzt wird, einen Strahlpunkt in der Deck
schicht um 0,6 mm von sich wegbewegen, was 0,4 mm in Luft entspricht.
Obgleich sich die Position der engsten Strahleinschnürung eines paraxialen
Strahls mit Bewegung der Objektivlinse verschiebt, wird durch die Dickenände
rung der Deckschicht eine Änderung der sphärischen Aberration verursacht. Wird
bei einem Austausch der Speicherplatte durch eine Speicherplatte mit unter
schiedlicher Dicke nur die Objektivlinse in dem Schreib/Lesekopf bewegt, so wird
die Wellenfrontaberration des Laserstrahls groß. Wird beispielsweise die Objek
tivlinse, die auf die Minimierung der sphärischen Aberration bei einer DVD aus
gelegt ist, für die Informationswiedergabe von einer CD eingesetzt, so nimmt die
sphärische Aberration so stark zu, dass die Informationswiedergabe nicht mehr
möglich ist, selbst wenn sich die Objektivlinse bewegt, um den Strahlpunkt auf der
Informationsschicht der CD anzuordnen.
Außerdem ist die Aufzeichnungsdichte einer DVD höher als die einer CD, so dass
der optische Schreib/Lesekopf für eine DVD einen kleineren Strahlpunkt formen
muss, als dies für einen Schreib/Lesekopf der Fall ist, der ausschließlich mit einer
CD arbeitet. Letzterer Schreib/Lesekopf wird im Folgenden als CD-
Schreib/Lesekopf bezeichnet. Da der Durchmesser des Strahlpunkts positiv mit
der Wellenlänge des Laserstrahls korreliert ist, benötigt der Schreib/Lesekopf für
eine DVD eine Laserquelle, deren Emissionswellenlänge 635 bis 660 nm beträgt
und damit kürzer ist als die Emissionswellenlänge eines CD-Schreib/Lesekopfs,
die 780 bis 830 nm beträgt. Andererseits erfordert die Reflexionscharakteristik
einer CD-R eine Laserquelle, deren Emissionswellenlänge größer als 780 nm ist.
Für einen optischen Schreib/Lesekopf, der eine DVD und eine CD-R verwendet,
sind demnach mindestens zwei Laserquellen erforderlich.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, auf einer Fläche einer Objektivlinse eine
Beugungslinsenstruktur auszubilden, um eine Änderung der sphärischen Aberra
tion zu kompensieren. Die Beugungslinsenstruktur hat eine derartige Wellenlän
genabhängigkeit, dass sowohl die bei einer DVD auftretende sphärische Aberrati
on bei einer kurzen Wellenlänge als auch die bei einer CD-R auftretende sphäri
sche Aberration bei einer langen Wellenlänge korrigiert werden.
Da jedoch die Beugungslinsenstruktur diese Wellenlängenabhängigkeit hat, steigt
die Wellenfrontaberration an, wenn die Emissionswellenlänge des Halbleiterlasers
von der Entwurfs- oder Sollwellenlänge in Folge von Temperaturänderungen oder
individuellen Unterschieden in den Halbleiterlasern abweicht. Eine solche Wellen
frontaberration ist für eine optische Speicherplatte mit geringer Aufzeichnungs
dichte wie eine CD oder eine CD-R unproblematisch, während sie die Wiederga
be/Aufzeichnung von Informationsdaten auf bzw. von einer optischen Speicher
platte mit hoher Aufzeichnungsdichte, wie einer DVD, beeinträchtigt, da eine
solche Speicherplatte eine nur geringe Toleranz gegenüber der Wellenfrontaber
ration aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine für einen optischen Schreib/Lesekopf be
stimmte Objektivlinse anzugeben, die eine Beugungslinsenstruktur zur Korrektion
der in verschiedenartigen optischen Speicherplatten mit den Schichten verschie
dener Dicke auftretenden sphärischen Aberrationen hat und einen Strahlpunkt
erzeugen kann, der die für die jeweilige Speicherplatte geeignete Größe hat,
selbst wenn die Emissionswellenlänge einer Laserquelle in Folge von Temperatu
ränderungen oder in den Laserquellen selbst begründeten individuellen Unter
schieden von einer Entwurfswellenlänge abweicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Beugungslinsenstruktur mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung sieht eine verbesserte Objektivlinse für einen optischen
Schreib/Lesekopf vor, die eine Brechungslinse und eine Beugungslinsenstruktur
hat, die mehrere konzentrische Ringbereiche mit sehr kleinen Stufen an den
Grenzen zwischen den Ringbereichen hat und an mindestens einer Linsenfläche
der Brechungslinse ausgebildet ist. Die Linsenfläche ist unterteilt in einen Aus
schlussbereich, durch den ein Lichtstrahl hoher numerischer Apertur tritt, die nur
für eine optische Speicherplatte mit einer ersten Aufzeichnungsdichte erforderlich
ist, und in einen gemeinsamen Bereich, durch den ein Lichtstrahl geringer numeri
scher Apertur tritt, die für eine optische Speicherplatte mit geringer Aufzeich
nungsdichte ausreicht. Der Lichtstrahl hoher numerischer Apertur hat eine kurze
Wellenlänge und der Lichtstrahl geringer numerischer Apertur eine lange Wellen
länge. Die Beugungslinsenstruktur, die in dem gemeinsamen Bereich ausgebildet
ist, hat eine Wellenabhängigkeit der sphärischen Aberration, d. h. eine die sphäri
sche Aberration in Abhängigkeit der Wellenlänge ändernde Funktion derart, dass
der Lichtstrahl kurzer Wellenlänge eine für eine mit einer dünnen Deckschicht
versehene Speicherplatte (im Folgenden Dünnschicht-Speicherplatte) geeignete
Wellenfront und der Lichtstrahl langer Wellenlänge eine für eine mit einer ver
gleichsweise dicken Deckschicht versehene Speicherplatte (im Folgenden Dick
schicht-Speicherplatte) geeignete Wellenfront erzeugt. Dagegen hat die in dem
Ausschlussbereich ausgebildete Beugungslinsenstruktur eine geringere Wellen
längenabhängigkeit der sphärischen Aberration als die in dem gemeinsamen
Bereich ausgebildete Beugungslinsenstruktur. Die in dem Ausschlussbereich
ausgebildete Beugungslinsenstruktur ist dabei so gestaltet, dass die sphärische
Aberration für die Dünnschicht-Speicherplatte bei der kurzen Wellenlänge ange
messen korrigiert ist.
Mit diesem Aufbau werden bei Verwendung der Dünnschicht-Speicherplatte die
Laserstrahlen mit der kurzen Wellenlänge, die sowohl durch den gemeinsamen
Bereich als auch durch den Ausschlussbereich treten, auf die Informationsschicht
der Dünnschicht-Speicherplatte gebündelt, da die Beugungslinsenstruktur die
sphärische Aberration angemessen korrigiert. Dagegen wird bei Verwendung der
Dickschicht-Speicherplatte der Laserstrahl mit der langen Wellenlänge, der bei
Durchtritt durch den gemeinsamen Bereich auf die Informationsschicht der Dickschicht-Speicherplatte
gebündelt wird, da die Beugungslinsenstruktur in diesem
Bereich die sphärische Aberration korrigiert, bei Durchtritt durch den Ausschluss
bereich zerstreut, da die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich die
sphärische Aberration bei der langen Wellenlänge nicht angemessen korrigiert.
Eine durch die in dem gemeinsamen Bereich ausgebildete Beugungslinsenstruk
tur zusätzlich verursachte optische Weglänge ist durch folgende optische Weg
differenzfunktion ΦC(h) gegeben:
ΦC(h) = (P2Ch2 + P4Ch4 +P6Ch6 + . . .).m.λ
worin P2C ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4C ein Koeffizient vierter Ordnung und
P6C ein Koeffizient sechster Ordnung, h die Höhe über der optischen Achse, m die
Beugungsordnung und λ die Arbeitswellenlänge ist. Weiterhin ist eine durch die in
dem Ausschlussbereich ausgebildete Beugungslinsenstruktur zusätzlich verur
sachte optische Weglänge durch folgende optische Wegdifferenzfunktion ΦE(h)
gegeben:
ΦE(h) = (P2Eh2 + P4Eh4 + P6Eh6 +. . .).m.λ
worin P2E ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4E ein Koeffizient vierter Ordnung und
P6E ein Koeffizient sechster Ordnung ist. In den vorstehend angeführten Funktio
nen geben negative Werte der Koeffizienten P2C, P2E zweiter Ordnung positive
paraxiale Linsenwirkungen (Beugungsvermögen) der Beugungslinsenstruktur an.
Sind ferner die Koeffizienten P4C und P4E vierter Ordnung kleiner als Null, so
nimmt die positive Linsenwirkung mit dem Abstand von der optischen Achse zu,
was zu einer unterkorrigierten sphärischen Aberration führt.
Vorzugsweise erfüllt die Beugungslinsenstruktur folgende Bedingungen (1) und
(2):
P2C < P2E (1)
P4C < P4E, P4C < 0 (2)
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Breite des innersten
Ringbereichs des Ausschlussbereichs größer als die Breite des äußersten Ring
bereichs des gemeinsamen Bereichs.
Besteht die Brechungslinse aus Kunststoff, so erfüllt die Beugungslinsenstruktur
vorzugsweise folgende Bedingung (3):
P4C < P4E < 0 (3)
Vorteilhaft hat die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich eine Wel
lenlängenabhängigkeit derart, dass eine Änderung der sphärischen Aberration in
Folge einer durch eine Temperaturänderung verursachten Variation des Bre
chungsindex durch eine mit der Temperaturänderung einhergehende Variation der
Emissionswellenlänge eines Halbleiterlasers korrigiert wird.
Hat die Beugungslinsenstruktur die oben beschriebenen Funktionen, so steht die
Innenkante eines Ringbereichs gegenüber der Außenkante eines benachbarten
inneren Ringbereichs über, und zwar für jedes aus jeweils einem inneren und
einem äußeren Ringbereich bestehendes Paar innerhalb des gemeinsamen
Bereichs und des Ausschlussbereichs. Ist die optische Wegdifferenzfunktion
ΦE(h) des Ausschlussbereichs so festgelegt, dass unter Einhaltung der Kontinuität
der optischen Wegdifferenzfunktion ΦC(h) des gemeinsamen Bereichs der Abso
lutwert von P4E klein und der Absolutwert von P2E groß ist, so steht die Außen
kante des äußersten Ringbereichs des gemeinsamen Bereichs gegenüber der
Innenkante des innersten Ringbereichs des Ausschlussbereichs über.
Ist jedoch die Orientierung der sehr kleinen, an der Grenze zwischen dem ge
meinsamen Bereich und dem Ausschlussbereich ausgebildeten Stufe den Orien
tierungen an den anderen Grenzstellen entgegengesetzt, so bereitet die Fertigung
der Beugungslinsenstruktur Schwierigkeiten. Der innerste Ringbereich ist deshalb
vorteilhaft als überbreiter Ringbereich ausgebildet, in dem sich die Werte der
optischen Wegdifferenzfunktion an der Innenkante und an der Außenkante um
mehr als eine Wellenlänge voneinander unterscheiden. In diesem Fall sind die
Orientierungen der Stufen an allen Grenzstellen identisch.
Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1A die Vorderansicht einer Objektivlinse für einen optischen
Schreib/Lesekopf als Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 1B den vertikalen Querschnitt der Objektivlinse nach Fig. 1A,
Fig. 1C eine vergrößerte Darstellung der Fig. 1B,
Fig. 2 eine Optik des Schreib/Lesekopfs mit der Objektivlinse nach Fig. 1A,
Fig. 3A und 3B
vergrößerte Schnittansichten der Grenzabschnitte zwischen einem
gemeinsamen Bereich und einem Ausschlußbereich der erfindungs
gemäßen Objektivlinse,
Fig. 4 einen Graphen mit Werten der optischen Wegdifferenzfunktion einer
Beugungslinsenstruktur gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 einen Graphen, der die Breitenvariation eines Ringbereichs der
Beugungslinsenstruktur gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
zeigt,
Fig. 6A und 6B
Graphen der sphärischen Aberrationen der Optik mit der Objektivlin
se gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei Anwendung auf eine
Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur,
Fig. 7 Graphen der Wellenfrontaberrationen der Optik mit der Objektivlinse
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei Anwendung der Dünn
schicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur,
Fig. 8 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
(quadratisches Mittel) der Wellenfrontaberration und der Defokussie
rung in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel bei Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei
Standardtemperatur angibt,
Fig. 9A und 9B
Graphen der sphärischen Aberrationen der Optik mit der Objektivlin
se gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei Anwendung einer
Dünnschicht-Speicherplatte bei einer um 40 Grad höheren Tempe
ratur als der Standardtemperatur,
Fig. 10 einen Graphen der Wellenfrontaberration der Optik mit der Objek
tivlinse gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei Anwendung der
Dünnschicht-Speicherplatte bei einer 40 Grad über der Standard
temperatur liegenden Temperatur,
Fig. 11 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
der Wellenfrontaberration und einer in der Optik mit der Objektivlinse
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel auftretenden Defokussie
rung bei Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei einer die
Standardtemperatur um 40 Grad übersteigenden Temperatur angibt,
Fig. 12A und 12B
Graphen der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel auftretenden sphärischen Aberrationen bei An
wendung einer Dickschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur,
Fig. 13 einen Graphen der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel auftretenden Wellenfrontaberration bei
Anwendung der Dickschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur,
Fig. 14 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
der Wellenfrontaberration und der Defokussierung in der Optik mit
der Objektivlinse gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei An
wendung der Dickschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur an
gibt,
Fig. 15 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
der Wellenfrontaberration und der Defokussierung in der Optik mit
der Objektivlinse gemäß einem ersten Vergleichsbeispiel bei An
wendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur
angibt,
Fig. 16 einen Graphen, der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß einem
zweiten Vergleichsbeispiel auftretenden Wellenfrontaberration bei
Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur
angibt,
Fig. 17 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
der Wellenfrontaberration und der Defokussierung in der Optik mit
der Objektivlinse gemäß dem zweiten Vergleichsbeispiel bei Anwen
dung der Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur angibt,
Fig. 18 einen Graphen, der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem
zweiten Vergleichsbeispiel auftretenden Wellenfrontaberration bei
Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei einer die Standard
temperatur um 40 Grad übersteigenden Temperatur angibt,
Fig. 19 einen Graphen, der den Zusammenhang zwischen einem rms-Wert
der Wellenfrontaberration und der Defokussierung in der Optik mit
der Objektivlinse gemäß dem zweiten Vergleichsbeispiel bei Anwen
dung auf die Dünnschicht-Speicherplatte bei einer die Standardtem
peratur um 40 Grad übersteigenden Temperatur angibt,
Fig. 20 einen Graphen mit den Werten der optischen Wegdifferenzfunktion
einer Beugungslinsenstruktur gemäß einem zweiten Ausführungs
beispiel,
Fig. 21 einen Graphen, der die Breitenvariation von Ringbereichen der
Beugungslinsenstruktur gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
angibt,
Fig. 22A und 22B
Graphen der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel auftretenden sphärischen Aberrationen bei An
wendung einer Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur,
und
Fig. 23 einen Graphen, der in der Optik mit der Objektivlinse gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel auftretenden Wellenfrontaberration bei
Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte bei Standardtemperatur
angibt.
Fig. 1A bis 1C zeigen eine Objektivlinse 10 eines optischen Schreib/Lesekopfs als
Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Fig. 1A ist eine Vorderansicht, in Fig. 1B ein
vertikaler Querschnitt und in Fig. 1C eine vergrößerte Darstellung eines Teils der
Fig. 1B gezeigt. Die Objektivlinse 10 wird auf einen optischen Schreib/Lesekopf
einer für optische Speicherplatten bestimmten Einrichtung angewendet, die eine
Aufzeichnung/Wiedergabe auf bzw. von verschiedenartigen optischen Speicher
platten, z. B. einer CD, einer CD-R und einer DVD vornehmen kann. Die Objek
tivlinse 10 bündelt einen von einem Halbleiterlaser abgegebenen Laserstrahl auf
eine Informationsschicht der optischen Speicherplatte.
Die Objektivlinse 10 ist eine bikonvexe Kunststofflinse mit einer ersten Fläche 11
und einer zweiten Fläche 12. An der ersten Fläche 11 der Objektivlinse 10 ist eine
Beugungslinsenstruktur ausgebildet, wie Fig. 1A zeigt. Die Beugungslinsenstruktur
hat eine große Anzahl konzentrischer Ringbereiche mit winzigen Stufen in Rich
tung der optischen Achse an den Ringgrenzen, wie Fig. 1C zeigt. Insoweit ähnelt
die Objektivlinse 10 einer Fresnel-Linse. Die zweite Fläche 12 ist eine durchge
hende Fläche ohne Stufen.
Die Linsenfläche der Objektivlinse 10 ist in einen auf hohe numerische Apertur
ausgelegten Ausschlussbereich RE und einen gemeinsamen Bereich RC unter
teilt. Durch den Ausschlussbereich RE tritt ein Lichtstrahl hoher NA, die lediglich
für eine optische Speicherplatte mit hoher Aufzeichnungsdichte, wie eine DVD
erforderlich ist. Durch den gemeinsamen Bereich RC tritt ein Lichtstrahl geringer
NA, die für eine optische Speicherplatte mit geringer Aufzeichnungsdichte wie
eine CD oder eine CD-R ausreicht. Die Beugungslinsenstruktur ist über den
gesamten, den gemeinsamen Bereich RC und den Ausschlussbereich RE ein
schließenden Bereich ausgebildet. Der gemeinsame Bereich RC liegt innerhalb
eines Kreises, durch den ein Lichtstrahl tritt, dessen NA 0,45 bis 0,50 beträgt. Der
Ausschlussbereich RE umgibt den gemeinsamen Bereich RC.
Fig. 2 zeigt eine Optik des optischen Schreib/Lesekopfs, die mit der erfindungs
gemäßen Objektivlinse 10 arbeitet. Die Optik des Schreib/Lesekopfs enthält ein
DVD-Modul 21, ein CD-Modul 22, einen Strahlzusammenführer 23, eine Kolli
matorlinse 24 sowie die Objektivlinse 10. Die Module 21 und 22 haben jeweils
einen Halbleiterlaser und einen Sensor, die auf einem gemeinsamen Substrat
montiert sind. Die Objektivlinse 10 wird über bekannte Fokussier- und Nachführ
mechanismen in Richtung der optischen Achse sowie in radialer Richtung ange
trieben. Die DVD ist eine optische Speicherplatte, die eine höhere Aufzeichnungs
dichte und eine Deckschicht der Dicke 0,6 mm hat. Diese Speicherplatte wird im
Folgenden als Dünnschicht-Speicherplatte bezeichnet. Um auf der DVD einen
feinen Lichtstrahl zu erzeugen, ist ein Laserstrahl erforderlich, dessen Wellenlän
ge in einem Bereich von 635 nm bis 665 nm liegt. Dagegen sind die CD-R und die
CD optische Speicherplatten mit geringerer Aufzeichnungsdichte. Diese Speicherplatten
werden im Folgenden als Dickschicht-Speicherplatten bezeichnet. Die
Dicke der Deckschicht der CD-R oder der CD beträgt 1,2 mm. Die CD-R erfordert
Strahlung im nahen Infrarotbereich in Folge ihrer spektralen Reflektivität.
Ein Halbleiterlaser des DVD-Moduls 21 sendet folglich einen Laserstrahl mit einer
Wellenlänge von 656 nm oder 659 nm aus, während der Halbleiterlaser des CD-
Moduls 22 einen Laserstrahl mit der Wellenlänge von 790 nm ausgibt.
Bei Verwendung der Dünnschicht-Speicherplatte D1 mit ihrer dünnen Deckschicht
wird das DVD-Modul 21 so betrieben, dass es einen durch die durchgezogene
Linie dargestellten Laserstrahl L1 aussendet. Die Objektivlinse 10 ist dabei an der
Position angeordnet, die durch die durchgezogene Linie dargestellt ist. Der Laser
strahl L1 wird durch die dünne Deckschicht auf die Informationsschicht der Dünn
schicht-Speicherplatte D1 gebündelt.
Wird die Dickschicht-Speicherplatte D2 mit ihrer dicken Deckschicht verwendet, so
wird das CD-Modul 22 so betrieben, dass es einen durch die gestrichelte Linie
dargestellten Laserstrahl L2 aussendet. Die Objektivlinse 10 wird dabei, wie durch
die gestrichelte Linie angedeutet, näher an die Speicherplatte heranbewegt, um
der Verschiebung der Informationsschicht zu folgen. Der Laserstrahl L2 wird durch
die dicke Deckschicht auf die Informationsschicht der Dickschicht-Speicherplatte
D2 gebündelt.
Die an den Speicherplatten reflektierten Laserstrahlen werden jeweils von in den
jeweiligen Modulen enthaltenen Fotodetektoren empfangen. Aus dem Ausgangs
signal der Fotodetektoren werden ein Fokussier-Fehlersignal und ein Nachführ-
Fehlersignal erzeugt. Während der Wiedergabe wird außerdem ein Wiedergabe
signal der aufgezeichneten Information erzeugt.
Im Folgenden wird der Aufbau der Beugungslinsenstruktur erläutert, die an der
ersten Fläche 11 der Objektivlinse 10 ausgebildet ist.
Die Beugungslinsenstruktur arbeitet so, dass Beugungslicht vorbestimmter Ord
nung, in diesem Ausführungsbeispiel erster Ordnung, bei einer kurzen Wellenlän
ge (656 nm oder 659 nm) eine für die Dünnschicht-Speicherplatte D1 geeignete
Wellenfront und Beugungslicht derselben Ordnung bei einer langen Wellenlänge
(790 nm) eine geeignete Wellenfront für die Dickschicht-Speicherplatte D2 er
zeugt.
In dem gemeinsamen Bereich RC hat die Beugungslinsenstruktur eine Wellenlän
genabhängigkeit der sphärischen Aberration derart, dass die Änderung der sphä
rischen Aberration in Folge einer Dickenänderung der Deckschicht durch die
Wellenlängenänderung des eintretenden Strahls kompensiert wird. Die Beu
gungslinsenstruktur hat nämlich in dem gemeinsamen Bereich RC eine derartige
Wellenlängenabhängigkeit, dass die sphärische Aberration mit Wellenlängenan
stieg in der unterkorrigierten Richtung variiert.
Die sphärische Aberration variiert in der überkorrigierten Richtung, wenn die Dicke
der Deckschicht ansteigt. Die Beugungslinsenstruktur in dem gemeinsamen
Bereich RC ändert die sphärische Aberration in der unterkorrigierten Richtung,
wenn die Wellenlänge des eintretenden Laserstrahls ansteigt. Da für die Dick
schicht-Speicherplatte D2 ein Laserstrahl mit längerer Wellenlänge und für die
Dünnschicht-Speicherplatte D1 ein Laserstrahl mit kürzerer Wellenlänge verwen
det wird, gleicht die durch die Wellenlängenabhängigkeit der Beugungslinsen
struktur verursachte Änderung der sphärischen Aberration diejenige Änderung der
sphärischen Aberration aus, die durch die Dickenänderung der Deckschicht
verursacht wird.
Die in dem Ausschlussbereich RE ausgebildete Beugungslinsenstruktur hat eine
geringere Wellenlängenabhängigkeit der sphärischen Aberration als die in dem
gemeinsamen Bereich RC ausgebildete Beugungslinsenstruktur. Sie ist so aus
gebildet, dass die sphärische Aberration bei der kurzen Wellenlänge (656 nm oder
659 nm) für die Dünnschicht-Speicherplatte D1 angemessen korrigiert ist.
Bei Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte D1 werden mit diesem Aufbau die
Laserstrahlen der Wellenlänge 656 nm oder 659 nm, die sowohl durch den ge
meinsamen Bereich RC als auch den Ausschlussbereich RE treten, auf die Infor
mationsschicht der Dünnschicht-Speicherplatte D1 gebündelt, da die Beugungslin
senstruktur beider Bereiche RC und RE die sphärische Aberration angemessen
korrigiert. Da die effektive NA hoch und die Wellenlänge kurz ist, wird so ein
kleiner Laserpunkt geformt, der auf die Dünnschicht-Platte D1 mit ihrer hohen
Aufzeichnungsdichte ausgelegt ist.
Dagegen wird bei Anwendung der Dickschicht-Speicherplatte D2 der durch den
gemeinsamen Bereich RC tretende Laserstrahl der Wellenlänge von 790 nm auf
die Informationsschicht der Dickschicht-Speicherplatte D2 gebündelt, da die in
dem gemeinsamen Bereich RC ausgebildete Beugungslinsenstruktur die sphäri
sche Aberration korrigiert. Der durch den Ausschlussbereich RE hoher NA treten
de Laserstrahl von 790 nm wird dagegen über einen ringförmigen Bereich, der um
den Strahlpunkt herum verläuft und von diesem beabstandet ist, zerstreut, d. h.
diffus gemacht, da die in dem Ausschlussbereich RE ausgebildete Beugungslin
senstruktur die sphärische Aberration bei 790 nm nicht angemessen korrigiert. Da
die effektive NA klein und die Wellenlänge groß ist, wird ein großer Strahlpunkt
geformt, der auf die Dickschicht-Speicherplatte mit ihrer geringen Aufzeichnungs
dichte ausgelegt ist.
Ist die Linsenfläche, wie vorstehend beschrieben, in den gemeinsamen Bereich
und den Ausschlussbereich hoher NA unterteilt, so gibt es folgende drei Entwurfs
verfahren zur Gestaltung der Beugungslinsenstruktur.
- a) Die Beugungslinsenstruktur sowohl in dem gemeinsamen Bereich RC als auch in dem Ausschlussbereich RE wird durch die gemeinsame optische Wegdiffe renzfunktion festgelegt, während die sogenannten Blaze-Wellenlängen, d. h. die Wellenlängen maximaler Intensität, voneinander verschieden sind.
- b) Die Beugungslinsenstruktur wird nur in dem gemeinsamen Bereich RC ausge bildet, und der Ausschlussbereich RE wird als kontinuierliche asphärische Fläche ohne Stufen gestaltet, die hinsichtlich der Dünnschicht-Speicherplatte D1 optimiert ist.
- c) Die Beugungslinsenstruktur in dem gemeinsamen Bereich RC und die in dem Ausschlussbereich RE werden durch verschiedene optische Weglängendiffe renzfunktionen festgelegt. Die Wellenlängenabhängigkeit der sphärischen Aberra tion der in dem Ausschlussbereich RE ausgebildeten Beugungslinsenstruktur ist dabei kleiner als die der in dem gemeinsamen Bereich RC ausgebildeten Beu gungslinsenstruktur. Dies stellt die vorliegende Erfindung dar.
In dem Entwurfsverfahren (a) ist die Wellenlänge maximaler Intensität in dem
gemeinsamen Bereich RC zwischen den Emissionswellenlängen von zwei Halb
leiterlasern festgelegt, während die Wellenlänge maximaler Intensität in dem
Ausschlussbereich RE nahe der kurzen Wellenlänge festgelegt ist. Angenommen,
die Emissionswellenlänge der für die Dünnschicht-Speicherplatte bestimmten
Laserquelle beträgt 660 nm und die für die Dickschicht-Speicherplatte D2 780 nm,
so ist die Wellenlänge maximaler Intensität in dem gemeinsamen Bereich RC auf
720 nm und die Wellenlänge maximaler Intensität in dem Ausschlussbereich RE
auf 660 nm festgelegt. Bei Anwendung der Dickschicht-Speicherplatte D2 wird bei
diesem Entwurfsverfahren der durch den Ausschlussbereich RE tretende Laser
strahl bei der Wellenlänge von 780 nm zusammen mit dem durch den gemeinsa
men Bereich RC tretenden Laserstrahl gebündelt. Wird die Aberration korrigiert,
so wird die NA des Laserstrahls für die Dickschicht-Speicherplatte D2 groß, so
dass der Strahlpunkt zu klein wird, um die aufgezeichnete Information wiederzu
geben. Bleibt dagegen die Aberration unkorrigiert, so wird der Strahlpunkt so groß,
dass er benachbarte Spuren bedeckt und so ein Rauschen erzeugt, das auch als
"Jitter" bezeichnet wird.
Bei Anwendung des Entwurfsverfahrens (a) ist deshalb ein Blendenmechanismus
erforderlich, um den auf den Ausschlussbereich RE auftreffenden Strahl zu sper
ren, wenn die Dickschicht-Speicherplatte D2 verwendet wird.
Da ferner bei der nach dem Entwurfsverfahren (a) gestalteten Objektivlinse die
sphärische Aberration über den gesamten Bereich der Linsenfläche eine hohe
Sensitivität gegenüber der Wellenlänge hat, nimmt die Wellenfrontaberration
schon bei einer nur geringen Wellenlängenänderung deutlich zu. Eine solche
Wellenfrontaberration ist für die Dickschicht-Speicherplatte mit ihrer geringen
Aufzeichnungsdichte unproblematisch, während sie für die Dünnschicht-
Speicherplatte aufgrund deren geringer Toleranz gegenüber der Wellenfrontaber
ration ein Problem darstellt. Das Entwurfsverfahren (a) schmälert deshalb die
Toleranz der Dünnschicht-Speicherplatte D1 gegenüber der Emissionswellenlänge
des Halbleiterlasers.
Da der Ausschlussbereich eine chromatische Längsaberration erzeugt und keine
Wellenlängenabhängigkeit der sphärischen Aberration hat, wird gemäß dem
Entwurfsverfahren (b) der für die Dünnschicht-Speicherplatte D1 bestimmte Laser
strahl der kurzen Wellenlänge, der durch den Ausschlussbereich tritt, gebündelt,
um so zusammen mit dem durch den gemeinsamen Bereich tretenden Laserstrahl
einen Strahlpunkt zu formen, während der für die Dickschicht-Speicherplatte D2
bestimmte Laserstrahl mit langer Wellenlänge, der durch den Ausschlussbereich
tritt, über einen ringförmigen Bereich zerstreut wird, der den Strahlpunkt, welcher
von dem durch den gemeinsamen Bereich tretenden Laserstrahl erzeugt wird,
umgibt und von diesem beabstandet ist.
Da jedoch gemäß dem Entwurfsverfahren (b) die Beugungslinsenstruktur, welche
die sphärische Aberration mit Wellenlängenänderung variiert, in dem gemeinsa
men Bereich ausgebildet ist, während der Ausschlussbereich als kontinuierliche
Fläche ohne Stufen ausgebildet ist, hat die Wellenfront des durch den Aus
schlussbereich tretenden Lichtstrahls keine Kontinuität bezüglich der Wellenfront
des durch den gemeinsamen Bereich tretenden Laserstrahls, selbst wenn die
Dünnschicht-Speicherplatte D1 angewendet wird. Aus diesem Grund steigt die
Wellenfrontaberration auch bei einer nur geringen Wellenlängenänderung deutlich
an. Auch das Entwurfsverfahren (b) schmälert also die Toleranz gegenüber der
Emissionswellenlänge des für die Dünnschicht-Speicherplatte D1 bestimmten
Halbleiterlasers.
Die Erfindung wendet aus vorstehend genannten Gründen das Entwurfsverfahren
(c) an. Die Wellenlängenabhängigkeit der sphärischen Aberration der Beugungs
linsenstruktur in dem Ausschlussbereich RE wird so geringgehalten, um die bei
Anwendung der Dünnschicht-Speicherplatte D1 durch die Wellenlängenänderung
verursachte Wellenfrontaberration zu verringern, während für die Kontinuität einer
Wellenfront zwischen dem gemeinsamen Bereich und dem Ausschlussbereich
dadurch gesorgt ist, dass die Beugungslinsenstruktur über den gesamten Bereich
ausgebildet ist.
Ferner hat die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich eine derartige
Wellenlängenabhängigkeit, dass eine Änderung der sphärischen Aberration in
Folge der mit einer Temperaturänderung einhergehenden Variation des Bre
chungsindex durch die mit der Temperaturänderung einhergehende Variation der
Emissionswellenlänge des Halbleiterlasers kompensiert wird. Da eine Kunststoff
linse eine höhere Temperaturempfindlichkeit ihres Brechungsindex und ihrer Form
als eine Glaslinse hat, kann die durch eine Temperaturänderung verursachte
Änderung der Abbildungsleistung zum Problem werden. Steigt beispielsweise die
Temperatur an, so nimmt der Brechungsindex einer Kunststofflinse ab, was die
sphärische Aberration in der überkorrigierten Richtung ändert und so die Wellen
frontaberration verursacht. In einer Kunststofflinse ist das Verhältnis der Änderung
des Brechungsindex zur Temperaturänderung etwa gleich -10.10-5 Grad. Dage
gen nimmt die Emissionswellenlänge eines Halbleiterlasers mit Temperaturan
stieg zu. Bei einem Temperaturanstieg um 40 Grad ändert sich die Emissions
wellenlänge um +8 nm.
Hat also die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich eine Wellenlän
genabhängigkeit derart, dass die sphärische Aberration mit Anstieg der Wellen
länge des eintretenden Strahls in der unterkorrigierten Richtung variiert, so kann
die Änderung der sphärischen Aberration in der überkorrigierten Richtung der
Brechungslinse in Folge des Temperaturanstiegs durch die Änderung der sphäri
schen Aberration der Beugungslinsenstruktur in der unterkorrigierten Richtung
ausgeglichen werden, die durch den Anstieg der Wellenlänge des Halbleiterlasers
in Folge des Temperaturanstiegs auftritt.
Die zusätzliche optische Weglänge, die durch die in dem gemeinsamen Bereich
RC ausgebildete Beugungslinsenstruktur hinzukommt, kann durch folgende
optische Wegdifferenzfunktion ΦC(h) ausgedrückt werden:
ΦC(h) = (P2Ch2 + P4Ch4 +P6Ch6 + . . .).m.λ
worin P2C, P4C und P6C Koeffizienten zweiter, vierter bzw. sechster Ordnung sind,
h die Höhe über der optischen Achse, m die Beugungsordnung und λ eine Ar
beitswellenlänge ist. Ferner kann die zusätzliche optische Weglänge, die durch
die in dem Ausschlussbereich RE ausgebildete Beugungslinsenstruktur hinzu
kommt, durch folgende optische Wegdifferenzfunktion ΦE(h) ausgedrückt werden:
ΦE(h) = (P2Eh2 + P4Eh4 + P6Eh6 +. . .).m.λ
worin P2E, P4E und P6E Koeffizienten zweiter, vierter bzw. sechster Ordnung sind.
In den oben angegebenen Ausdrücken stellen negative Werte der Koeffizienten
P2C, P2E zweiter Ordnung positive paraxiale Linsenwirkungen der Beugungslinsen
struktur dar. Sind die Koeffizienten P4C, P4E vierter Ordnung kleiner als Null, so
nimmt die jeweilige positive Linsenwirkung mit dem Abstand von der optischen
Achse zu, was zu einer unterkorrigierten sphärischen Aberration führt.
Die tatsächliche mikroskopische Form der Beugungslinsenstruktur ergibt sich
durch Substrahieren von λ.m (m: Ganzzahl) von Φ(h), um so die zusätzliche
durch die jeweilige Stufe verursachte optische Weglänge vergleichbar mit einer
Fresnel-Linse zu erhalten. Die Breite des Ringbereichs ist so festgelegt, dass die
Differenz zwischen der optischen Wegdifferenzfunktion Φ(h) an der Innenkante
des Ringbereichs und an der Außenkante desselben Ringbereichs gleich einer
Wellenlänge ist. Ferner ist die Höhe der winzigen Stufe zwischen benachbarten
Ringbereichen in Richtung der optischen Achse so festgelegt, dass die optische
Wegdifferenz zwischen dem Lichtstrahl, der durch den einen der Ringbereiche
geht, und dem Lichtstrahl, der durch den anderen Ringbereich geht, gleich einer
Wellenlänge ist.
Die Beugungslinsenstruktur erfüllt folgende Bedingungen (1) und (2):
P2C < P2E (1)
P4C < P4E, P4C < 0 (2)
Bekanntlich ist ein der Abbe-Zahl entsprechender Wert für eine Beugungslinsen
struktur gleich -3,453. Die Beugungslinsenstruktur mit positiver Linsenwirkung
kann die chromatische Längsaberration der Brechungslinse kompensieren, die
positive Brechkraft hat. Um der Beugungslinsenstruktur positive Linsenwirkung zu
geben, sollte der Koeffizient zweiter Ordnung der optischen Wegdifferenzfunktion
negativ sein. Ist der Koeffizient vierter Ordnung negativ, so hat die Beugungslin
senstruktur eine derartige Wellenlängenabhängigkeit, dass die sphärische Aber
ration mit Wellenlängenanstieg in der unterkorrigierten Richtung variiert.
Da in dem gemeinsamen Bereich RC eine Hauptfunktion der Beugungslinsen
struktur darin liegt, die sphärische Aberration mit der Wellenlänge zu ändern,
sollte der Absolutwert des Koeffizienten vierter Ordnung groß sein, während der
Absolutwert des Koeffizienten zweiter Ordnung klein sein sollte. Da im Gegensatz
dazu in dem Ausschlussbereich die Beugungslinsenstruktur eine geringe Wellen
längenabhängigkeit der sphärischen Aberration haben darf, die ausreicht, die
Änderung der sphärischen Aberration in Folge der Temperaturänderung zu kom
pensieren, sollte der Koeffizient vierter Ordnung negativ und sein Absolutwert
vergleichsweise klein sein. In dem Ausschlussbereich RE ist ferner der Absolut
wert des Koeffizienten zweiter Ordnung vergleichsweise groß, um die Variation
der sphärischen Aberration in Folge der Temperaturänderung zu verringern,
während die Kontinuität der Wellenfront mit der des gemeinsamen Bereichs RC
trotz der Wellenlängenänderung gegeben bleibt. Infolgedessen sollten die Koeffi
zienten zweiter und vierter Ordnung die Bedingungen (1) und (2) erfüllen.
Im Folgenden wird der mikroskopische Aufbau der Beugungslinsenstruktur be
schrieben. Die Fig. 3A und 3B zeigen vergrößerte Schnittdarstellungen des
Grenzabschnittes zwischen dem gemeinsamen Bereich RC und dem Ausschluss
bereich RE. Die Beugungslinsenstruktur ist so gestaltet, dass in dem gemeinsa
men Bereich RC und dem Ausschlussbereich RE für jeweils ein aus einem inne
ren Ringbereich und einem diesem benachbarten äußere Ringbereich bestehen
des Ringpaar die Innenkante des eines Ringbereichs gegenüber der Außenkante
des benachbarten inneren Ringbereichs übersteht.
Ist die optische Wegdifferenzfunktion ΦE(h) in dem Ausschlussbereich RE so
festgelegt, dass der Absolutwert des Koeffizienten vierter Ordnung klein und der
Absolutwert des Koeffizienten zweiter Ordnung groß ist, während für die Konti
nuität, d. h. die Stetigkeit der optischen Differenzfunktion ΦC(h) in dem gemeinsa
men Bereich RC gesorgt ist, so wird die Breite des innersten Ringbereichs in dem
Ausschlussbereich RE größer als die Breite des äußersten Ringbereichs in dem
gemeinsamen Bereich RC, und die Außenkante des äußersten Ringbereichs des
gemeinsamen Bereichs RC steht gegenüber der Innenkante des innersten Ring
bereichs des Ausschlussbereichs RE über, wie in Fig. 3A gezeigt ist.
Wenn die einer Fresnel-Linse ähnelnde Beugungslinsenstruktur an der asphäri
schen Fläche der Brechungslinse ausgebildet werden soll, ist zur Ausbildung der
Struktur ein eine Präzisionsdrehmaschine einsetzendes mechanisches Verfahren
dem lithografischen Verfahren vorzuziehen. In dem mechanischen Verfahren wird
das Muster der Beugungslinsenstruktur über die Präzisionsdrehmaschine mit
einem Schneidwerkzeug auf einer Formfläche einer Formvorrichtung (Stempel)
ausgebildet und dieses Muster dann auf einen Spritzgussabdruck übertragen.
Dieser Abdruck wird eine Objektivlinse.
Ist jedoch die Orientierung der Stufe an der Grenze zwischen dem gemeinsamen
Bereich RC und dem Ausschlussbereich RE den Orientierungen der Stufen an
den anderen Grenzstellen entgegengesetzt, so wird ein dem äußersten Ringbe
reich in dem gemeinsamen Bereich RC entsprechender Teil an der Formfläche
der Formvorrichtung als Vertiefung ausgebildet und dessen Kante nicht durch das
Schneidwerkzeug erzeugt.
Die inneren drei Ringbereiche des Ausschlussbereichs RE können als einzelner
Ringbereich ausgebildet sein, wie Fig. 3B zeigt. So kann der dritte Ringbereich
des Ausschlussbereichs RE durch Auffüllen der beiden inneren Ringbereiche bis
zur Grenze ausgedehnt werden. Da bei einer solchen Gestaltung die Orientierun
gen der winzigen Stufen an allen Grenzstellen identisch sind, ist es leicht, die
Formfläche der Formvorrichtung auszubilden. Ist der dritte Ringbereich in vorste
hend erläuterter Weise ausgedehnt, so ist der innerste Ringbereich in dem Aus
schlussbereich RE als überbreiter Ringbereich ausgebildet, in dem die Differenz
zwischen den Werten der optischen Wegdifferenzfunktion ΦE(h) an der Innen
kante und an der Außenkante größer als eine Wellenlänge ist. Hat die Beugungs
linsenstruktur einen solchen überbreiten Bereich, so ist dies gleichbedeutend mit
der Heranziehung eines Beugungsstrahls höherer Ordnung in dem überbreiten
Bereich, z. B. zweiter oder dritter Ordnung. Es ist unproblematisch, wenn die
Arbeitswellenlänge gleich der Wellenlänge maximaler Intensität ist. Dagegen
bringt ein Unterschied zwischen der Arbeitswellenlänge und der Wellenlänge
maximaler Intensität einen Abfall an Beugungseffizienz mit sich. Da sich jedoch
der überbreite Ringbereich sich in dem Ausschlussbereich RE an einer Stelle
befindet, wo der Unterschied zwischen der Arbeitswellenlänge und der Wellenlän
ge maximaler Intensität klein ist, und der Flächenanteil des überbreiten Ringbe
reichs bezogen auf die gesamte Linsenfläche sehr klein ist, stellt der Abfall der
Beugungseffizienz in der Praxis kein Problem dar.
Im Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele mit dem oben erläuterten Auf
bau beschrieben. Die in diesen Ausführungsbeispielen erläuterten Objektivlinsen
sind für einen kompatiblen optischen Schreib/Lesekopf bestimmt, der mit einer
Dünnschicht-Speicherplatte D1, deren Deckschicht 0,6 mm beträgt, und einer
Dickschicht-Speicherplatte D2, deren Deckschicht 1,2 mm beträgt, arbeiten kann.
Die Objektivlinse 10 hat an ihrer ersten Fläche 11 die Beugungslinsenstruktur und
bündelt den Beugungsstrahl erster Ordnung auf die Informationsschicht der opti
schen Speicherplatte.
In Tabelle 1 sind die Daten für das erste Ausführungsbeispiel der Objektivlinse 10
angegeben. Der gemeinsame Bereich RC erfüllt 0 ≦ h < 1,69 und der Ausschluss
bereich RE 1,69 ≦ h < 2,02 (Einheit: mm). Die Beugungslinsenstruktur ist in bei
den Bereichen RC und RE der ersten Fläche 11 ausgebildet. Die in dem ersten
Bereich RC ausgebildete Beugungslinsenstruktur ist durch ihre optische Wegdiffe
renzfunktion festgelegt, die sich von der des Ausschlussbereichs RE unterschei
det. Die Basiskurve des gemeinsamen Bereichs RC, welche die Form der Fläche
der Brechungslinse ohne Beugungslinsenstruktur angibt, ist eine asphärische
Fläche, die sich von der asphärischen Basiskurve des Ausschlussbereichs RE
unterscheidet. Die zweite Fläche 12 ist eine kontinuierliche asphärische Fläche
ohne Stufen.
Die Basiskurve des gemeinsamen Bereichs RC und des Ausschlussbereichs RE
der ersten Fläche 11 sowie die zweite Fläche 12 stellen rotationssymmetrische
asphärische Flächen dar. Eine rotationssymmetrische, asphärische Fläche kann
durch folgende Gleichung ausgedrückt werden:
X(h) gibt einen Durchbiegungswert an, d. h. den Abstand der Kurve von einer
Tangentialebene an einem Punkt der Fläche, an dem die Höhe über der optischen
Achse gleich h ist. Die Scheitelkrümmung (1/r) ist mit c und die Kegelschnittkon
stante mit κ angegeben. A4, A6, A8, A10 und A12 sind Asphärenkoeffizienten vierter,
sechster, achter, zehnter bzw. zwölfter Ordnung.
Tabelle 1 zeigt die verschiedenen Koeffizienten, welche die Basiskurve und die
Beugungslinsenstruktur des gemeinsamen Bereichs RC der ersten Fläche 11
festlegen, die verschiedenen Koeffizienten, die die Basiskurve und die Beugungslinsenstruktur
des Ausschlussbereichs RE der ersten Linsenfläche 11 angeben,
die verschiedenen Koeffizienten, welche die zweite Fläche 12 festlegen, den
entlang der optischen Achse gemessenen Abstand d zwischen den Flächen, und
die Brechungsindizes n659, n790 bei den Arbeitswellenlängen 659 nm bzw. 790 nm.
In Tabelle 1 ist für die Dünnschicht-Speicherplatte D1 die numerische Apertur
NA1, die Brennweite f1 (Einheit: mm) und die Arbeitswellenlänge λ1 (nm) angege
ben. Weiterhin ist in Tabelle 1 für die Dickschicht-Speicherplatte D2 die numeri
sche Apertur NA2, die Brennweite f2 (Einheit: mm) und die Arbeitswellenlänge λ2
angegeben. Weiterhin bezeichnet r den Krümmungsradius des paraxialen Linsen
abschnittes, λB die Wellenlänge maximaler Intensität, d. h. die Blaze-Wellenlänge,
und ds die Höhe der Stufe zwischen zwei benachbarten Ringbereichen in Rich
tung der optischen Achse.
In Tabelle 2 sind die von der optischen Achse aus gemessenen Abstände hin, hout
(Einheit: mm) zu der Innen- und der Außenkante des jeweiligen Ringbereichs
angegeben, dessen Ringnummer mit N angegeben ist. Außerdem ist in Tabelle 2
die Breite W (Einheit: mm) des jeweiligen Ringbereichs aufgeführt. Die Ringnum
mer N ist dabei von der Mitte zum Rand hin gezählt. Die Ringnummer des zentra
len kreisförmigen Bereichs ist demnach 0, die des nächstäußeren Bereichs gleich
1 und die des äußersten Ringbereichs gleich 30. Die Ringbereiche, deren Ring
nummern 0 bis 16 sind, sind in dem gemeinsamen Bereich RC und die Ringberei
che, deren Ringnummern 17 bis 30 sind, in dem Ausschlussbereich RE angeord
net.
Fig. 4 zeigt an Hand eines Graphen Werte der optischen Wegdifferenzfunktion
einer Beugungslinsenstruktur gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. In diesem
Graphen gibt die durchgezogene Linie die Werte für den gemeinsamen Bereich
RC und die gestrichelte Linie die Werte für den Ausschlussbereich RE an. Die
horizontale Achse gibt die optische Wegdifferenz und die vertikale Achse den
Abstand von der optischen Achse an. In Fig. 5 ist ein Graph dargestellt, der die
Variation der in Tabelle 2 angeführten Werte für die Breite W angibt. In jedem der
beiden Bereiche RC und RE nimmt die Breite W mit dem Abstand von der opti
schen Achse ab. Die Breite des jeweils äußeren Rings ist demnach kleiner als die
des diesem benachbarten inneren Rings, mit Ausnahme des sechzehnten und
des siebzehnten Ringbereichs, die an der Grenze zwischen den Bereichen RC
und RE angeordnet sind. Da die Außenkante des sechzehnten Ringbereichs
durch die für den gemeinsamen Bereich RC erforderliche NA festgelegt ist, ist die
Breite dieses Ringbereichs größer als die ursprüngliche, durch die optische Weg
differenzfunktion ΦC(h) festgelegte Breite. Der siebzehnte Ringbereich ist der in
Fig. 3B dargestellte überbreite Bereiche, der die Orientierungen aller Stufen
identisch werden läßt.
Die Abbildungsleistung der Objektivlinse 10 gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel wird unter Bezugnahme auf Aberrationsdiagramme der Optik beschrieben,
die die Objektivlinse 10 und die Deckschicht der optischen Speicherplatte ein
schließt. Fig. 6 bis 8 zeigen die Aberrationen der Optik, wenn die Dünnschicht-
Speicherplatte D1 bei einer Standardtemperatur, z. B. 25°C, verwendet wird. Fig.
6A zeigt die sphärische Aberration SA und die Sinusbedingung SC bei der Ar
beitswellenlänge 656 nm. Fig. 6B zeigt die sphärischen Aberrationen bei den
Wellenlängen 651 nm, 656 nm und 661 nm. Fig. 7 zeigt die Wellenfrontaberratio
nen bei den Wellenlängen 651 nm, 656 nm und 661 nm. Fig. 8 zeigt den Zusam
menhang des rms-Wertes der Wellenfrontaberration und der Defokussierung bei
den Wellenlängen 651 nm, 656 nm und 661 nm. rms steht dabei für "root-mean
square", also das mittlere Fehlerquadrat.
Wie in Fig. 7 gezeigt, ist die Wellenfront des durch den gemeinsamen Bereich RC
tretenden Laserstrahls kontinuierlich bezüglich der Wellenfront des durch den
Ausschlussbereich RE tretenden Laserstrahls. Wie Fig. 8 weiter zeigt, übersteigt
die minimale Wellenfrontaberration selbst bei einer Änderung der Arbeitswellenlänge
um ±5 nm den Wert 0,017 λ nicht, so dass der Laserstrahl an der besten
Scharfstellposition in angemessen kleine Strahlpunkte gebündelt werden kann.
Fig. 9 bis 11 zeigen Aberrationen der Optik, wenn die Dünnschicht-Speicherplatte
D1 bei einer Temperatur verwendet wird, die um 40 Grad über der Standardtem
peratur liegt. Fig. 9A und 9B zeigen die sphärischen Aberrationen, während Fig.
10 die Wellenfrontaberrationen und Fig. 11 den Zusammenhang zwischen Wel
lenfrontaberration und Defokussierung zeigt. Da eine Temperaturänderung von 40 Grad
die Arbeitswellenlänge des Halbleiterlasers um +8 nm verschiebt, sind die in
den Fig. 9B, 10 und 11 dargestellten Aberrationen für 659 nm, 664 nm und
669 nm berechnet. Bei Temperaturanstieg um 40 Grad wird die minimale Wellen
frontaberration bei der verschobenen Entwurfswellenlänge von 664 nm (656 nm +
8 nm) gleich 0,010 λ. Die minimale Wellenfrontaberration übersteigt den Wert
0,020 λ selbst dann nicht, wenn die Arbeitswellenlänge um ±5 nm variiert.
Fig. 12 und 14 zeigen Aberrationen der Optik, wenn die Dickschicht-
Speicherplatte D2 bei der Standardtemperatur verwendet wird. Fig. 12A zeigt die
sphärische Aberration SA und die Sinusbedingung SC bei der Arbeitswellenlänge
von 790 nm. Fig. 12B zeigt die sphärischen Aberrationen bei den Wellenlängen
785 nm, 790 nm und 795 nm. Fig. 13 zeigt die Wellenfrontaberrationen bei den
Wellenlängen 785 nm, 790 nm und 795 nm. Fig. 14 zeigt den Zusammenhang
zwischen dem rms-Wert der Wellenfrontaberration und der Defokussierung bei
den Wellenlängen 785 nm, 790 nm und 795 nm. Durch einen Vergleich der Fig.
6A und 12A wird deutlich, dass trotz der unterschiedlichen Deckschichten in
beiden Fällen die sphärischen Aberrationen angemessen korrigiert sind.
Im Folgenden werden Vergleichsbeispiele erläutert, die nach den oben erläuterten
Entwurfsverfahren (a) und (b) gestaltet sind, um den Vorteil des nach dem Ent
wurfsverfahren (c) gestalteten ersten Ausführungsbeispiels deutlich zu machen.
Fig. 15 zeigt an Hand eines Graphen den Zusammenhang zwischen dem rms-
Wert der Wellenfrontaberration und der Defokussierung bei den Wellenlängen
651 nm, 656 nm und 661 nm in der Optik, die eine Objektivlinse gemäß einem
ersten Vergleichsbeispiel bei Verwendung der Dünnschicht-Speicherplatte ein
setzt. Die Objektivlinse des ersten Vergleichsbeispiels ist gemäß dem Entwurfs
verfahren (a) gestaltet, d. h. seine Beugungslinsenstruktur ist durch eine einzige
optische Wegdifferenzfunktion in beiden Bereichen RC und NA festgelegt, und
zwar unter denselben Spezifizierungen wie Arbeitswellenlängen, NA, Brennweiten
etc. wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Wie Fig. 15 zeigt, übersteigt die
minimale Wellenfrontaberration den Wert 0,02, wenn die Arbeitswellenlänge um
±5 nm variiert, so dass der Laserstrahl in Folge des individuellen Unterschieds der
Emissionswellenlänge eines Halbleiterlasers nicht in angemessen kleine Strahl
punkte gebündelt werden kann.
Fig. 16 bis 19 zeigen Aberrationen der Optik, die eine Objektivlinse gemäß einem
zweiten Vergleichsbeispiel bei Verwendung der Dünnschicht-Speicherplatte D1
einsetzt. Die Objektivlinse des zweiten Vergleichsbeispiels ist unter denselben
Spezifizierungen wie das erste Ausführungsbeispiel nach dem Entwurfsverfahren
(b) gestaltet, d. h. der Ausschlussbereich RE ist als kontinuierliche Fläche ohne
Stufen ausgebildet.
Fig. 16 und 17 zeigen die Aberrationen bei Standardtemperatur. Fig. 16 zeigt die
Wellenfrontaberration bei den Wellenlängen 651 nm, 656 nm und 661 nm. Fig. 17
zeigt den Zusammenhang zwischen dem rms-Wert der Wellenfrontaberration und
der Defokussierung bei den Wellenlängen 651 nm, 656 nm und 661 nm. Wie in
Fig. 16 gezeigt, zeigt die Wellenfront des durch den gemeinsamen Bereich RC
tretenden Laserstrahls keine Kontinuität mit der Wellenfront des durch den Aus
schlussbereich RE tretenden Laserstrahls. Wie Fig. 17 weiterhin deutlich macht,
wird die Verschiebung der besten Scharfstellposition in Richtung der optischen
Achse bei einer Änderung der Arbeitswellenlänge um ±5 nm signifikant. Insbe
sondere bei Anstieg der Wellenlänge übersteigt die minimale Wellenfrontaberrati
on den Wert 0,020 λ.
Fig. 18 und 19 zeigen die Aberrationen der Optik, die die Objektivlinse gemäß
dem zweiten Vergleichsbeispiel einsetzt, wenn die Dünnschicht-Speicherplatte D1
bei einer um 40 Grad über der Standardtemperatur liegenden Temperatur verwendet
wird. Da die Beugungslinsenstruktur in dem Ausschlussbereich mit die
durch die Temperaturänderung verursachte sphärische Aberration nicht korrigiert,
verursacht die Änderung des Brechungsindex die überkorrigierte sphärische
Aberration, und die Wellenfrontaberration nimmt signifikant zu. Da der minimale
rms-Wert der Wellenfrontaberration selbst bei der Entwurfswellenlänge von 656 nm
den Wert 0,05 λ übersteigt, kann der Strahlpunkt nicht in einen Durchmesser
gebündelt werden, der für die Wiedergabe einer DVD erforderlich ist.
Tabelle 3 gibt die Daten der Objektivlinse 10 des zweiten Ausführungsbeispiels
an. Der gemeinsame Bereich RC erfüllt 0 ≦ h < 1,62 und der Ausschlussbereich
RE 1,62 ≦ h < 1,93 (Einheit: mm). Die Beugungslinsenstruktur ist in beiden Berei
chen RC und RE der ersten Fläche 11 ausgebildet. Die in dem gemeinsamen
Bereich RC ausgebildete Beugungslinsenstruktur ist durch eine optische Wegdif
ferenzfunktion festgelegt, die sich von der für den Ausschlussbereich RE festge
legten Funktion unterscheidet. Die Basiskurve des gemeinsamen Bereichs RC
stellt eine asphärische Fläche dar und unterscheidet sich von der asphärischen
Basiskurve des Ausschlussbereichs RE. Die zweite Fläche 12 ist eine kontinuierli
che asphärische Fläche ohne Stufen.
Für den jeweiligen Ringbereich mit der Ringnummer N sind die von der optischen
Achse gemessenen Abstände hin, hout (Einheit: mm) zu der Innen- und der Au
ßenkante in Tabelle 4 angegeben. Tabelle 4 zeigt weiterhin die Breite W (Einheit:
mm) des jeweiligen Ringbereichs. Die Ringbereiche mit den Ringnummern 0 bis
17 sind in dem gemeinsamen Bereich RC und die mit den Ringnummern 18 bis
19 in dem Ausschlussbereich RE enthalten.
Fig. 20 zeigt an Hand eines Graphen die Werte der optischen Wegdifferenzfunkti
on einer gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildeten Beugungslin
senstruktur. In dem Graphen gibt die durchgezogene Linie die Werte in dem
gemeinsamen Bereich RC und die gestrichelte Linie die Werte in dem Aus
schlussbereich RE an. Die horizontale Achse bezeichnet die optische Weglänge
und die vertikale Achse den Abstand von der optischen Achse. In Fig. 21 zeigt ein
Graph die in Tabelle 4 angegebene Variation der Breite W. Die Breite eines
äußeren Ringbereichs ist dabei kleiner als die jeweils benachbarten inneren
Bereichs, mit Ausnahme des achtzehnten Ringbereichs an der Grenze zwischen
den Bereichen RC und RE. Der achtzehnte Ringbereich ist der in Fig. 3B darge
stellte überbreite Bereich, der dazu dient, die Orientierungen aller Stufen identisch
werden zu lassen.
Die Abbildungsleistung der Objektivlinse 10 des zweiten Ausführungsbeispiels
wird unter Bezugnahme auf Diagramme von Aberrationen der Optik beschrieben,
die die Objektivlinse und die Deckschicht der optischen Speicherplatte einschließt.
Fig. 22A, 22B und 23 zeigen die Aberrationen der Optik, wenn die Dünnschicht-
Speicherplatte D1 bei Standardtemperatur verwendet wird. Fig. 22A zeigt die
sphärische Aberration SA und die Sinusbedingung SC bei der Arbeitswellenlänge
von 659 nm. Fig. 22B zeigt die sphärischen Aberrationen bei den Wellenlängen
654 nm, 659 nm und 664 nm. Fig. 23 zeigt die Wellenfrontaberrationen bei den
Wellenlängen 654 nm, 659 nm und 664 nm. Wie das erste Ausführungsbeispiel ist
auch die Objektivlinse des zweiten Ausführungsbeispiels hinsichtlich der sphäri
schen Aberrationen korrigiert. Darüber hinaus können die durch eine Wellenlän
genänderung verursachten Wellenfrontaberrationen selbst bei Verwendung der
Dünnschicht-Speicherplatte D1 gering gehalten werden. Auch die durch eine
Temperaturvariation verursachte Änderung der Aberrationen ist verringert.
Wie aus vorstehender Beschreibung hervorgeht, wird gemäß der Erfindung eine
Änderung der sphärischen Aberration, die durch eine Änderung der Dicke der
Deckschicht verursacht wird, durch die Änderung der sphärischen Aberration in
Folge der Wellenlängenabhängigkeit der Beugungslinsenstruktur ausgeglichen.
Da weiterhin der durch den Ausschlussbereich mit gehende Laserstrahl bei An
wendung der Dickschicht-Speicherplatte, z. B. der CD oder der CD-R, zerstreut,
d. h. diffus gemacht wird, wird der Strahlpunkt auch ohne einen Blendenmecha
nismus nicht zu klein.
Claims (7)
1. Objektivlinse (10) für einen optischen Schreib/Lesekopf, mit einer Bre
chungslinse mit positiver Brechkraft und einer an mindestens einer Linsen
fläche (11) der Brechungslinse ausgebildeten Beugungslinsenstruktur mit
mehreren konzentrischen, gestuften Ringbereichen, dadurch gekennzeich
net, dass die Linsenfläche (11) unterteilt ist in einen auf hohe numerische
Apertur ausgelegten Ausschlussbereich (RE), durch den ein Lichtstrahl mit
einer ersten numerischen Apertur tritt, die für eine optische Speicherplatte
(D1) mit einer ersten Aufzeichnungsdichte erforderlich ist, und einen gemein
samen Bereich (RC), durch den ein Lichtstrahl mit einer zweiten numeri
schen Apertur tritt, die kleiner als die erste numerische Apertur und für eine
optische Speicherplatte (D2) mit einer die erste Aufzeichnungsdichte unter
schreitenden zweiten Aufzeichnungsdichte ausreichend ist, dass der Licht
strahl mit der ersten numerischen Apertur eine erste Wellenlänge und der
Lichtstrahl mit der zweiten numerischen Apertur eine zweite Wellenlänge hat,
die länger als die erste Wellenlänge ist, dass die in dem gemeinsamen Be
reich (RC) ausgebildete Beugungslinsenstruktur eine Wellenlängenabhän
gigkeit derart hat, dass die bei Deckschichten verschiedener Dicke auftre
tenden sphärischen Aberrationen bei der ersten und der zweiten Wellenlän
ge korrigiert sind, und dass die in dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildete
Beugungslinsenstruktur eine geringere Wellenlängenabhängigkeit der sphä
rischen Aberration als die in dem gemeinsamen Bereich (RC) ausgebildete
Beugungslinsenstruktur hat und derart ausgebildet ist, dass die sphärische
Aberration bei der ersten Wellenlänge im wesentlichen korrigiert ist.
2. Objektivlinse (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass folgen
de Bedingungen (1) und (2) erfüllt sind:
P2C < P2E (1)
P4C < P4E, P4C < 0 (2)
wobei eine durch die in dem gemeinsamen Bereich (RC) ausgebildete Beu gungslinsenstruktur verursachte zusätzliche optische Weglänge durch fol gende optische Wegdifferenzfunktion ΦC(h) gegeben ist:
ΦC(h) = (P2Ch2 + P4Ch4 + P6Ch6 + . . .).m.λ
worin P2C ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4C ein Koeffizient vierter Ord nung, P6C ein Koeffizient sechster Ordnung, h die Höhe über der optischen Achse ist, m die Beugungsordnung und λ eine Arbeitswellenlänge ist,
und wobei eine durch die in dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildete Beu gungslinsenstruktur verursachte zusätzliche optische Weglänge durch fol gende optische Wegdifferenzfunktion ΦE(h) gegeben ist:
ΦE(h) = (P2Eh2 + P4Eh4 + P6Eh6 +. . .).m.λ
worin P2E ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4E ein Koeffizient vierter Ordnung und P6E ein Koeffizient sechster Ordnung ist.
P2C < P2E (1)
P4C < P4E, P4C < 0 (2)
wobei eine durch die in dem gemeinsamen Bereich (RC) ausgebildete Beu gungslinsenstruktur verursachte zusätzliche optische Weglänge durch fol gende optische Wegdifferenzfunktion ΦC(h) gegeben ist:
ΦC(h) = (P2Ch2 + P4Ch4 + P6Ch6 + . . .).m.λ
worin P2C ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4C ein Koeffizient vierter Ord nung, P6C ein Koeffizient sechster Ordnung, h die Höhe über der optischen Achse ist, m die Beugungsordnung und λ eine Arbeitswellenlänge ist,
und wobei eine durch die in dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildete Beu gungslinsenstruktur verursachte zusätzliche optische Weglänge durch fol gende optische Wegdifferenzfunktion ΦE(h) gegeben ist:
ΦE(h) = (P2Eh2 + P4Eh4 + P6Eh6 +. . .).m.λ
worin P2E ein Koeffizient zweiter Ordnung, P4E ein Koeffizient vierter Ordnung und P6E ein Koeffizient sechster Ordnung ist.
3. Objektivlinse (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Breite des innersten Ringbereichs des Ausschlussbereichs (RE) größer als
die Breite des äußersten Ringbereichs des gemeinsamen Bereichs (RC) ist.
4. Objektivlinse (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Brechungslinse aus Kunststoff besteht und die Beugungslinsenstruktur
folgende Bedingung (3) erfüllt:
P4C < P4E < 0 (3).
P4C < P4E < 0 (3).
5. Objektivlinse (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in
dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildete Beugungslinsenstruktur eine
Wellenlängenabhängigkeit derart hat, dass eine Änderung der sphärischen
Aberration in Folge einer durch eine Temperaturänderung verursachte Va
riation des Brechungsindex der Brechungslinse durch eine durch die Tempe
raturänderung verursachte Variation der Emissionswellenlänge eines Halb
leiterlasers kompensiert wird.
6. Objektivlinse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beugungslinsenstruktur so ausgebildet ist, dass
die Innenkante eines äußeren Ringbereichs gegenüber der Außenkante ei
nes benachbarten inneren Ringbereichs mit Ausnahme der Grenze zwischen
dem gemeinsamen Bereich (RC) und dem Ausschlussbereich (RE) für jedes
aus jeweils einem inneren und einem äußeren Ringbereich bestehenden
Paar übersteht und dass die Außenkante des in dem gemeinsamen Bereich
(RE) ausgebildeten äußersten Ringbereichs gegenüber der Innenkante des
in dem Ausschlussbereich (RE) ausgebildeten innersten Ringbereichs über
steht.
7. Objektivlinse (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Beugungslinsenstruktur so ausgebildet ist, dass die In
nenkante eines äußeren Ringbereichs gegenüber der Außenkante des be
nachbarten inneren Ringbereichs für jedes jeweils aus einem inneren und
einem benachbarten äußeren Ringbereich bestehendes Paar übersteht und
dass sich der Wert der optischen Wegdifferenzfunktion ΦE(h) an der Innen
kante von dem an der Außenkante des in dem Ausschlussbereich (RE) aus
gebildeten innersten Ringbereichs um mehr als eine Wellenlänge unter
scheidet.
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