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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige feste Systeme zur Abgabe
von aromatischen Chemikalien und Aromastoffen, wobei die Systeme
eine extrusionsgeformte Matrix umfassen, die eine wirksame Menge
eines hydrophilen Aromastoffs enthält, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus 3-Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon, 4-Hydroxy-2,5-dimethyl-3(2H)-furanon,
4-Hydroxy-5-methyl-3(2H)-furanon, 3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon, 3-Hydroxy-2-ethyl-4(4H)-pyranon,
2-Hydroxy-2-penten-4-olid
oder einer Verbindung der Formel
worin
X einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
5-Kohlenwasserstoffrest oder
eine Gruppe der Formel
bezeichnet, wobei Y einen
geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
6-Kohlenwasserstoffrest
bezeichnet, und R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Acetylgruppe
oder eine Ethoxycarbonylgruppe darstellt.
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Es
ist in der Lebensmittelindustrie allgemein bekannt, daß die Zugabe
von Aromastoffen einen großen Teil
zur Schmack haftigkeit von Speisezusammensetzungen beiträgt; es ist
daher von größter Bedeutung,
die Herstellung von Lebensmittelprodukten zu gewährleisten, die eine gleichbleibende
Aromaqualität
aufweisen und so für
den Verbraucher attraktiv sind. Dies kann dadurch erreicht werden,
daß man
eine ausgewogene Aromafreisetzung sicherstellt. Tatsächlich werden
Geschmack und Aroma größtenteils
von den in solchen Produkten enthaltenen flüchtigen Bestandteilen beeinflußt. Wegen
der Flüchtigkeit
dieser Aromastoffe ist es jedoch nicht leicht zu gewährleisten,
daß die
zuvor festgelegten kritischen Mengen eines jeden Aromastoffs noch in
den Lebensmitteln und Produkten vorhanden sind, wenn sie beim Verbraucher
ankommen. Verluste flüchtiger
Bestandteile können
bei der Lagerung noch vor Zugabe zu den Lebensmittelprodukten, beim
Mischen der Aromastoffe mit anderen Lebensmittelbestandteilen, bei
der Verarbeitung der Lebensmittel, beim Kochen, Backen, beim Transport
und bei der Lagerung und schließlich
auch bei der Zubereitung des Lebensmittelprodukts durch den Verbraucher
selbst auftreten.
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Diese
Verluste flüchtiger
Bestandteile aus den Lebensmittelprodukten können zu unerwünschten
geschmacklichen und aromatischen Veränderungen der Produkte führen, die
der Kunde wahrnimmt. Andererseits können Verluste flüchtiger
Bestandteile dadurch vorkommen, daß manche Aromastoffe in ungewollte, weniger
erwünschte
oder geschmacklose Substanzen umgewandelt werden, wenn sie mit Reaktionspartnern in
der Umgebung in Wechselwirkung treten. Sauerstoff ist ein Beispiel
für diese
Art von Reaktionspartnern, da er die Umwandlung verschiedener labiler
Aromastoffe, die in der Industrie häufig und in für den Erfolg
ausschlaggebender Weise Verwendung finden, begünstigt.
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Nicht überraschend
wurden daher zur Verringerung oder Vermeidung der obigen Probleme
bei flüchtigen
und labilen Aromabestandteilen verschiedenartige Versuche unternommen,
diese Bestandteile in bestimmte Kohlenhydratmatrizes zu verkapseln,
um so die Flüchtigkeit
oder Labilität
der Bestandteile zu verringern. Dies führt zur Herstellung stabiler
fließfähiger Pulver
mit den Aromazusammensetzungen, die das Aroma später freisetzen sollen, wenn
sie in die Lebensmittel produkte eingebracht werden oder wenn das
Lebensmittelprodukt schließlich
verbraucht wird.
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Im
Stand der Technik wurden daher eine Reihe von Methoden zur Herstellung
fester Zusammensetzungen von ätherischen Ölen entwickelt.
Dabei machen Extrusionsverfahren üblicherweise von Matrixmaterialen
auf Basis von Kohlenhydraten Gebrauch, die bis zur Schmelze erhitzt
und mit den ätherischen Ölen und Aromastoffen
zusammengegeben werden, bevor man sie extrudiert und die extrudierte
Masse unter Bildung eines Glases, das den Geschmack schützt, abschreckt.
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Ein
bedeutendes Beispiel für
die Offenbarung des Standes der Technik auf diesem Gebiet ist das
US Patent 3,704,137, das eine Zusammensetzung mit ätherischen Ölen beschreibt,
die hergestellt wird, indem man Öl
mit einem Antioxidans mischt, separat Wasser, Sucrose und hydrolisierte
Getreidefeststoffe mit einem DE unter 20 vermischt, die beiden Mischung
zusammen emulgiert, die resultierende Mischung in ein Lösemittel zu
Stäben
extrudiert, das überschüssige Lösemittel
entfernt und schließlich
ein Mittel gegen das Zusammenbacken zugibt.
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Weitere,
noch wichtigere Beispiele im Zusammenhang mit der Erfindung sind
die US Patente 4,610,890 und 4,707,367, die ein Verfahren zur Herstellung
einer festen Zusammensetzung aus ätherischem Öl beschreiben, die einen hohen
Gehalt an dem ätherischen Öl aufweisen,
wobei die Zusammensetzung dadurch hergestellt wird, daß eine wäßrige Lösung gebildet
wird, die einen Zucker, ein Stärkehydrolysat
und ein Emulgiermittel enthält.
Das ätherische Öl wird mit
der wäßrigen Lösung in
einem geschlossenen Gefäß bei kontrolliertem
Druck zu einer homogenen Schmelze vermischt, die dann in ein relativ
kaltes Lösemittel
extrudiert, getrocknet und mit einem Mittel gegen das Zusammenbacken
zusammengegeben wird.
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Die
oben genannten Patente und der weitere hier zitierte Stand der Technik
sind lediglich beispielhaft für
die beträchtliche
Menge an Patentliteratur, die die Fixierung von Aromastoffen in
verschiedenartigen Matrizes betreffen und die letztlich die Verkapselung
von Aromastoffen in glasähnlichen Polymermaterialien,
insbesondere Kohlenhydramatrizes, offenbaren.
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Es
ist nun ein typisches und übereinstimmendes
Merkmal allen einschlägigen
Standes der Technik, daß das
in den obigen Kohlenhydratmatrizes verkapselte Material aus ätherischen Ölen und/oder öllöslichen Aromastoffen
besteht, wodurch die verkapselte Zusammensetzung im wesentlichen
hydrophob ist, wobei die früher
offenbarten Verfahren und Aromaabgabesysteme häufig auf die Verwendung eines
geeigneten Emulgiermittels zurückgreifen,
um ein Mischen des Aromaöls
mit obengenannten wäßrigen Matrixkomponenten
zu ermöglichen
und so eine homogene Schmelze zu erhalten, die nach Abkühlen das
schützende
Glas bildet.
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Soweit
wir wissen wurde im Stand der Technik noch nie die Verwendung solcher
Matrizes beschrieben, um signifikante Mengen hydrophiler Aromabestandteile
oder Aromamodifikatoren, die chemisch reaktiv, d.h. gegenüber Sauerstoff
und Feuchtigkeit empfindlich sind, zu verkapseln.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten extrudierten Feststoffe sind
Aromaabgabesysteme, die für die
Freisetzung hydrophober Aromen ausgelegt sind und auf der Erkenntnis
beruhen, daß die
langen Kohlenhydratketten, die Maltodextrine, Stärken, hydrierte Stärkehydrolysate,
modifizierte Stärken
und/oder Gummiarten üblicherweise
enthalten, mit niedermolekularen Kohlenhydraten plastifiziert sind.
Letztere sind üblicherweise
Disaccaride, Zuckeralkohole, Polyole und ähnliche Substanzen. Zudem bewirken
hydrophile Materialien und Lösemittel,
insbesondere Wasser, auch eine Plastifizierung der Matrix und eine
Erniedrigung der Glasübergangstemperatur
des extrudierten Feststoffs. Wenn letztere allerdings in Mengen
von mehr als ein paar Prozent vorliegen, wird die Matrix destabilisiert
und die schützenden
Wirkungen der Verkapselung gehen verloren. Als Folge dieser Erkenntnis
wurden hydrophile Aromastoffe nie in signifikanter Menge und sicherlich
niemals als solche, d.h. ohne mit im wensentlichen hydrophoben Aromaölen und
Zusammensetzungen vereint oder darin verdünnt zu sein, in Kohlenhydratmatrizes
verkapselt. Tatsächlich
wurde im Stand der Technik übereinstimmend
angenommen, daß hydrophile
Aromastoffe in signifikanten Mengen die Matrix in nicht akzeptablem
Maße plastifizieren
und ihre Fähigkeit,
die Aromastoffe zu schützen,
zerstören.
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Hydrophile
Aromastoffe, die labile Aromabestandteile sind und sich leicht in
Gegenwart von Feuchte zersetzen und verderben, können jedoch von den Vorteilen
einer Verkapselung in den obigen Matrizes sehr profitieren, und
es versteht sich von selbst, daß jedes
Verfahren, das erfolgreich für
eine stabile Verkapselung solcher Stoffe sorgt, insbesondere für die Aroma-
und Lebensmittelsindustrie von äußerster
Bedeutung ist und auch für
die Parfümindustrie
Vorteile bringen kann.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt genau für dieses Problem eine Lösung bereit.
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Wir
haben nun überraschend
gefunden, daß es
im Gegensatz zur allgemeinen Annahme im Stand der Technik möglich ist,
extrudierte Feststoffe zu erhalten, die chemisch reaktive hydrophile
Aromamaterialien verkapseln, und zwar als solche und in Mengen,
die solche Feststoffe zu bevorzugten und wertvollen Aromen machen,
die in der Lage sind, effektive Mengen an hydrophilen Aromamodifikatoren
und -bestandteilen zu transportieren.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein festes Abgabesystem
zur Freisetzung von Aromabestandteilen, umfassend eine extrusionsgeformte
Matrix, die eine wirksame Menge eines im wesentlichen hydrophilen
Aromamaterials enthält,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus 3-Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon, 4-Hydroxy-2,5-dimethyl-3(2H)-furanon,
4-Hydroxy-5-methyl-3(2H)-furanon, 3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon, 2-Ethyl-3-hydroxy-4(4H)-pyranon,
2-Hydroxy-2-penten-4-olid,
einer Verbindung der Formel
worin
X einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
5-Kohlenwasserstoffrest oder
eine Gruppe der Formel
bezeichnet, wobei Y einen
geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
6-Kohlenwasserstoffrest
bezeichnet, und R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Acetylgruppe
oder eine Ethoxycarbonylgruppe darstellt, und Mischungen und Derivaten
davon.
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Unter
einer "wirksamen
Menge eines hydrophilen Aromamaterials" ist hier eine Menge hydrophilen Aromamaterials
zu verstehen, die ausreicht, um einem Verbraucherprodukt, in das
das feste Abgabesystem eingebracht ist, Geruch und/oder Geschmack
zu verleihen, diesen zu verstärken,
zu verbessern oder zu modifizieren.
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Die
Abgabesysteme der Erfindung ermöglichen
eine gleichmäßige Verteilung
des hydrophilen Aromamaterials in der Matrix, wodurch letztere bei
der Lagerung und Verwendung stabilisiert wird. Tatsächlich bleibt der
aktive Aromabestandteil über
die gesamte Matrix homogen und wird daher gegenüber einer Zersetzung durch
Feuchtigkeit beständiger.
Wie sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Beispielen ergibt,
wird die Handhabung des Aromastoffs und sein Einbringen in Zusammensetzungen
und Verbraucherprodukte durch die erfindungsgemäße Behandlung auch sehr erleichtert.
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Die
Matrixzusammensetzung basiert auf üblichen polymeren Sacchariden,
nämlich
Zuckern und deren Derivaten.
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Die
Abgabesysteme der Erfindung benötigen
keine speziellen Geräte
und können
mit gängigen
Ein- oder Doppelschneckenextrudern hergestellt werden, wie sie üblicherweise
bei den seit langem bekannten "Wet
extrusion"- oder "Dry blend"-Methoden (auch "Flash-flow" genannt) eingesetzt werden, wobei bei
letzterer das Zuführen
einer Schmelze einer ursprünglich
hauptsächlich
festen Masse in den Extruder erforderlich ist und bei ersterer die
Extrusion einer hauptsächlich
flüssigen
Masseschmelze, die aus der anfänglichen
Lösung
der Matrix und des zu verkapselnden Materials in einem Lösemittel, üblicherweise
Wasser, resultiert.
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Die
durch die erfindungsgemäße Herstellung
vorteilhaft verbesserten hydrophilen Materialien können aus
allen erfindungsgemäßen Aromamaterialien
ausgewählt
sein. Diese hydrophilen Materialien werden bevorzugt in festem Zustand
eingesetzt, und dies kann Sprühtrocknen
von flüssigen
oder fluiden Aromamaterialien oder eine andere Behandlung zum Trocknen
erforderlich machen, um sie vor ihrer Beimischung zur Matrix und
der Extrusion der Mischung zu verfestigen.
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Weitere
Gegenstände
und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des obigen Abgabesystems der Erfindung besteht letzteres im wesentlichen
aus der Matrix und dem hydrophilen Aromamaterial. Anders ausgedrückt stellt
diese bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung hydrophile Aromamaterialien in fester Form bereit,
welche durch Extrusionsverfahren erhalten wurden. Unter Extrusionsverfahren
verstehen wir hier Verfahren, bei denen üblicherweise die Matrixkomponenten,
das hydrophile Aromamaterial und ein Emulgiermittel, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Plastifiziermittels, auf eine Temperatur erhitzt
werden, die die Bildung einer homogenen Schmelze ermöglicht,
die anschließend
unter Bildung des festen Produkts, das das hydrophile Aroma enthält, abgeschreckt
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Aromamaterialien
sind in der Aromaindustrie gängig.
Es handelt sich um Stoffe oder Zusammensetzungen, die sich dazu
eignen, um einem in üblicher
Weise aromatisierten Verbraucherprodukt Geruch und/oder Aroma oder
Geschmack zu verleihen, oder die in der Lage sind, den Geruch und/oder
den Geschmack des Verbraucherprodukts zu modifizieren. Es handelt
sich vorzugsweise um Stoffe, die bei Raumtemperatur fest sind. Nichtsdestoweniger
kann man aber auch hydrophile Materialien, die bei Raumtemperatur
flüssig
sind, verfestigen, beispielsweise durch Sprühtrocknungsmethoden, und dann
in die Matrix eingebracht werden.
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4-Hydroxy-2,5-dimethyl-3(2H)-furanon
ist ein starker Aromastoff, der zur Zeit unter dem Handelsnamen
Furaneol® (Herkunft:
Firmenich SA; Genf, Schweiz) vertrieben wird. Dieses Produkt ist
bei Raumtemperatur fest und seine Stabilität kann durch Feuchtigkeit und
Sauerstoff beeinträchtigt
werden. Die Abgabesysteme gemäß der vorliegenden
Erfindung machen es möglich,
dieses Produkt über
einen langen Zeitraum vor Zersetzung zu schützen und es in einer Form zur
Verfügung
zu stellen, in der es bei Verwendung rasch und effizient freigesetzt
wird. Der extrudierte Aromastoff Furaneol® ist
nicht nur bei der Lagerung stabiler, sondern er läßt sich
auch leichter in Verbraucherprodukten verwenden als seine bislang
bekannten und bis jetzt erhältlichen
Formen, d.h. die kristalline oder feste Form.
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Außerdem konnten
wir feststellen, daß dieses
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte extrudierte feste Produkt wegen seiner organoleptischen
Eigenschaften von den Aromatiseuren klar bevorzugt wird, wie sich
aus den weiter unten aufgeführten
Beispielen ergibt. Wir waren in der Tat überrascht festzustellen, daß die karamellige,
bräunende
und süßende Wirkung,
die für
diese Verbindung typisch ist, deutlich verstärkt wurde, wenn Furaneol® erfindungsgemäß in einer
Maltodextrinmatrix verkapselt wurde. Dieser Verstärkungseffekt
kann die organoleptische Wirkung, die durch reines festes oder kristallines
Furaneol®,
wie es bislang im Handel erhältlich
war, vermittelt wird, leicht verdoppeln. Außerdem wurde er auch von einem
deutlich wahrzunehmenden stärkeren "Mouthfeel" und Maskierungseffekt
begleitet. Anders ausgedrückt
hinterlassen die vorliegend offenbarten extrusionsgeformten Furaneol®-Produkte einen volleren
und stärkeren
Eindruck im Mund und können
den Geschmack und insbesondere unerwünschte Geschmacksnoten der
Grundstoffe der essbaren Produkte (Lebensmittel, Getränke, Pharmazeutika,
Zahnpasten und -spülungen
etc...), in die sie eingebracht werden, noch besser überdecken.
Sie stellen daher bevorzugte Aromastoffe oder erfindungsgemäße feste
Abgabesysteme dar.
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Die
Abgabesysteme der Erfindung sind ferner besonders zur Freisetzung
gängiger
hydrophiler Furaneol
®-Derivate geeignet, wie
sie in der Aroma- und/oder Duftstoffindustrie verwendet werden,
nämlich
Verbindungen der Formel
worin X einen geradkettigen
oder verzweigten gesättigten
oder ungesättigten
C
1-C
5-Kohlenwasserstoffrest oder
eine Gruppe der Formel
bezeichnet, wobei Y einen
geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
6-Kohlenwasserstoffrest
bezeichnet. Die Ester der Formel (I) sind in der
US 4,889,735 beschrieben.
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Andere
Furaneol
®-Derivate
werden durch das Verkapselungssystem der vorliegenden Erfindung
besonders verbessert, beispielsweise Verbindungen der Formel
worin R ein Wasserstoffatom,
eine Methylgruppe, eine Acetylgruppe oder eine Ethoxycarbonylgruppe
darstellt, deren Herstellung in der
US
4,070,381 beschrieben ist.
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3-Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon
ist auch als Sotolon bekannt, 3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon ist
auch als Maltol bekannt und 3-Hydroxy-2-ethyl-4(4H)-pyranon ist
auch als Ethylmaltol bekannt.
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Die
oben genannten Produkte sind chemisch reaktive Aromamaterialien
und lassen sich wegen ihrer Labilität nur schwer in einer Matrix
verkapseln. Bei der vorliegenden Erfindung sind diese aktiven Aromastoffe vorteilhaft
homogen über
die gesamte Matrix verteilt und werden so gegen Zersetzung aufgrund
von Feuchtigkeit und Oxidation sehr viel beständiger. Zudem variiert der
Gehalt des festen Abgabesystems an hydrophilen Aromastoffen über einen
breiten Wertebereich und kann bis zu 60 Gew.-% des getrockneten
extrudierten Produkts betragen, was für solch labile Produkte wirklich
unerwartet ist.
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Auch
Mischungen aus ein oder mehreren genannten hydrophilen Ingredienzien
können
vorteilhaft verwendet werden. Tatsächlich haben wir organoleptische
Synergien und eine erstaunliche Verstärkung der Aromaeigenschaften
einiger der oben genannten Ingredienzien beobachtet, wenn diese
zusammen in den erfindungsgemäßem Matrizes
extrudiert werden. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die
Mischungen von Furaneol® mit Maltol (3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon)
und Ethylmaltol (3-Hydroxy-2-ethyl-4(4H)-pyranon) zu erwähnen. Wie
sich aus den späteren
Beispielen ergibt, können
kleine Mengen Furaneol® letztere, und insbesondere
Ethylmaltol, vorteilhaft ersetzen und führen, wenn die Mischung aus
Furaneol® und
Ethylmaltol zu einem erfindungsgemäßen extrudierten festen Produkt
verarbeitet wird, zu Süß- und Aromawirkungen,
die für
Ethylmaltol charakteristisch, aber bei der Aromaverstärkung und
Maskierung von unerwünschten
Geschmacksnoten der essbaren Produkte, in denen sie als Geschmacksstoffe
verwendet werden, weitaus stärker
und wirksamer sind als die, die man beobachtet, wenn Ethylmaltol
als solches verwendet wird, um erfindungsgemäße extrudierte Aromasysteme
herzustellen. Solche extrudierten Mischungen von Furaneol® mit Ethylmaltol
oder Maltol sollten vorzugsweise etwa 0,2 bis 25 Gew.-% Ethylmaltol
und 1 bis 25 Gew.-% Maltol enthalten.
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Als
Matrix in den Abgabesystemen der Erfindung kann jeder Zucker oder
jedes Zuckerderivat verwendet werden, das durch Extrusionsverfahren
leicht zu einem trockenen extrudierten Feststoff verarbeitet werden kann.
Bevorzugte Beispiele geeigneter Materialien umfassen solche, die
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Sucrose, Glucose, Lactose, Lävulose,
Fructose, Maltose, Ribose, Dextrose, Isomalt, Sorbitol, Mannitol,
Xylitol, Lactitol, Maltitol, Pentatol, Arabinose, Pentose, Xylose,
Galactose, hydrierte Stärkehydrolysaten,
Maltodextrin, Stabilite® (Herkunft: SPI Polyols,
USA), Agar, Carragheen, anderen Gummis, Polydextrose und deren Derivaten
und Mischungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Maltodextrin oder Mischungen aus Maltodextrin
und wenigstens einem Material verwendet, das ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Sucrose, Glucose, Lactose, Lävulose,
Maltose, Fructose, Isomalt, Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Lactitol,
Maltitol und hydrierten Stärkehydrolysaten,
vorzugsweise ein Maltodextrin mit einem Dextroseäquivalent von nicht mehr als
20 (≤ 20
DE) und vorzugsweise einem DE von 18.
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Die
obigen Matrixzusammensetzungen sind beispielhaft und nicht als Einschränkungen
zu verstehen. Obwohl Polysaccharide oben als spezielle Beispiele
genannt sind, ist klar, daß jedes
Material, das extrudierbar ist und zur Zeit als Matrixmaterial bei
der Herstellung extrudierbarer Feststoffe, die für Aromaanwendungen geeignet
sind, verwendet wird, für
die Zwecke dieser Erfindung geeignet ist und daher von letzteren
umfaßt wird.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung werden Matrizes verwendet, die Maltodextrin enthalten.
Letzteres kann den Hauptbestandteil der Matrix bilden oder auch
in Mischung mit irgendeinem der oben genannten Zucker und besonders
bevorzugt Sucrose verwendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen
besteht das Abgabesystem der Erfindung daher aus einer Matrix auf
Basis von Maltodextrin und 4-Hydroxy-2,5-dimethyl-3(2H)-furanon (Furaneol®),
wobei der Anteil an letzterem wenigstens etwa 10 Gew.-% beträgt. Mischungen
aus Furaneol® und
Ethylmaltol, Maltol oder beiden in den gleichen Matrixmaterialien
stellen ebenfalls ausgezeichnete erfindungsgemäße Geschmacks- oder Aromasysteme
dar, die bei der Aromaverstärkung
und der Maskierung unerwünschter
Geschmacksnoten besonders effektiv sind.
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Vorzugsweise
wird der Mischung, die aus den Matrixkomponenten und dem hydrophilen
Aromamaterial besteht, ein Emulgiermittel zugegeben. Geeignete Emulgiermittel,
die für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können, umfassen Lecithin, Sucroseester
von Fettsäuren
und Zitronensäureester
von Fettsäuren.
Andere geeignete Emulgiermittel sind in Nachschlagewerken wie G.L.
Hasenhuettl und R.W. Hartel, Food emulsifiers and their applications,
1997, genannt.
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Die
extrudierten Aromastoffe und -zusammensetzungen der Erfindung können mit
einem Verfahren hergestellt werden, das insoweit eine Modifikation
der dem Fachmann bekannten gängigen
Extrusionsverfahren darstellt, als vor der Extrusion eine substanzielle
Menge einer hydrophilen Aromazusammensetzung mit dem Matrixmaterial
gemischt wird.
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Daher
betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines
stabilen schmelzebasierten extrudierten Aromaabgabesystems, umfassend
die Schritte:
- a) Zusammengeben und Vermischen
eines im wesentlichen hydrophilen Aromastoffs mit einem extrudierbaren
Matrixmaterial, einem Emulgiermittel und gegebenenfalls einem Plastifiziermittel
unter Temperatur- und Rührbedingungen,
die geeignet sind, um eine einheitliche Schmelze davon zu liefern;
- b) Extrudieren der geschmolzenen Masse durch eine Düse;
- c) Zerhacken, Schneiden, Vermahlen oder Pulverisieren des erhaltenen
Materials entweder bei Verlassen der Düse oder nach Abkühlen der
geschmolzenen Masse; und
- d) gegebenenfalls Trocknen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung wird Schritt a) durchgeführt, indem
eine Mischung aus dem Matrixmaterial, dem hydrophilen Aromastoff,
dem Emulgiermittel und einer bestimmten Menge Wasser unter Rühren bis
etwa zum Schmelzpunkt der wäßrigen Mischung
erhitzt wird und so die homogene Schmelze erhalten wird.
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Die üblichen
Bedingungen für
dieses Verfahrens sind ähnlich
jenen der Verfahren zum Verkapseln hydrophober Geschmacksstoffe,
wie sie beispielsweise in den US Patenten 4,610,890 und 4,707,367
beschrieben sind. Die Produkte, die mit dieser Art von Verfahren
erhalten werden, basieren auf der Bildung einer Schmelze und der
Extrusion von letzterer bei einer geeigneten Temperatur. Üblicherweise
wird das hydrophile Material oder die hydrophile Zusammensetzung
mit einer wäßrigen Mischung
aus einem Zucker, einem Stärkehydrolysat
und einem Emulgiermittel zusammengegeben und vermischt und diese
wäßrige Mischung
wird dann unter Bildung einer homogenen Schmelze, die dann in eine
Düse extrudiert
wird, bis zum Siedepunkt von Wasser oder eine Temperatur leicht
darüber,
aber vorzugsweise nicht über
130°C, erhitzt.
Die geschmolzene Masse, die die Düse verläßt, kann dann zur Bildung des
extrudierten Feststoffs entweder noch im plastischen Zustand zerhackt
(Schmelzgranulierungs- oder Nassgranulierungsmethode) oder in einem
flüssigen
Lösemittel
abgekühlt
werden, wobei Form und Größe des extrudierten
Feststoffs abhängig
von den Extrusionsparametern vor dem Vermahlen eingestellt werden
können.
Der bei der Extrusion erhaltene partikuläre Feststoff kann erforderlichenfalls
mit Hilfe eines Mittels gegen das Zusammenbacken, wie beispielsweise
Siliziumoxid, getrocknet werden. Die Temperatur- und Druckbedingungen, unter denen das
Verfahren durchgeführt
wird, sind üblich
und in den oben genannten US-Dokumenten vollständig beschrieben. Daher können solche
Parameter von einem Fachmann ohne besonderen Aufwand und abhängig von
der Natur der in der Schmelze vorhandenen Ingredienzien und von
den Eigenschaften des Produkts, das man erhalten möchte, d.h.
seiner Granulometrie und Form, eingestellt werden.
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Art
und Aufbau der verwendeten Geräte
bedürfen
an dieser Stelle keiner ausführlichen
Beschreibung, da ein Fachmann auf diesem Gebiet mit den gängigen Apparaturen,
ihren technischen Spezifikationen und der Wahl geeigneter Geräte für eine gewünschte spezielle
Form und Größe des extrudierten
Feststoffs bestens vertraut ist. Es ist außerdem allgemein bekannt, daß solche
extrudierte Feststoffe in vielen Formen, d.h. Pulvern verschiedener
Granulometrie, Stäben,
Flocken, Filamenten etc. hergestellt werden können. Methoden wie Vermahlen
(oder Kryovermahlen), Pulverisieren oder Sieben sind ebenfalls bekannt,
um die Größe des extrudierten
Feststoffs, insbesondere im Fall extrudierter partikulärer fester
Stoffe, weiter zu verringern und sie falls gewünscht bis zu feinen mikronisierten
Pulvern zu zerkleinern.
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Gemäß einem
weiteren zur Herstellung der Abgabesysteme der Erfindung geeigneten
Extrusionsverfahren ist es in Schritt a) nicht erforderlich, das
hydrophile Aromamaterial und das Matrixmaterial zuerst mit einer
großen
Menge Wasser zu vermischen, um eine homogene Schmelze zu erhalten.
Tatsächlich
ist es möglich,
eine im wesentlichen feste Mischung dieser Bestandteile, die nur
eine kleine Menge Plastifiziermittel enthält, auf ihre Schmelztemperatur
zu erhitzen und dem Extruder diese im wesentlichen feste Masse unter
effizientem Mischen unter Druck zuzuführen, um die Bildung einer
homogenen Schmelze zu gewährleisten
und ein stabiles extrudiertes Produkt zu erhalten. Die sogenannten "Dry blend"- und "Flash-Flow"-Extrusionsverfahren gehorchen diesem
Prinzip und benötigen üblicherweise
höhere
Drücke,
um die Schmelze des anfänglich
im wesentlichen festen Materials durch den Extruder zu speisen, als
die oben genannten Verfahren, bei denen eine Extrusion im wesentlichen
flüssiger
oder fluider geschmolzener Mischungen der Bestandteile erfolgt.
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Daher
wird bei den in den obigen Patenten und den in allgemeiner Form
im Stand der Technik beschriebenen Verfahren die homogene Mischung
aus Aromamaterial und Kohlenhydratmatrix, die im ersten Schritt
des Verfahrens hergestellt wird, so im Schneckenextruder erhitzt,
daß die
Temperatur der Mischung zur Bildung einer geschmolzenen Masse oberhalb
der Glasübergangstemperatur
der Matrix liegt. Dann wird die geschmolzene Masse durch eine Düse extrudiert.
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Wie
oben erwähnt
hängt der
nächste
Schritt c) von der verwendeten Methode ab. Die geschmolzene Masse
kann bei Verlassen der Düse
auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur der Matrix abgekühlt werden.
Dies liefert ein festes extrudiertes Material in Form von Filamenten.
Extrudiertes Granulat kann dann durch Zerbrechen des extrudierten
Materials, das unter seine Glasübergangstemperatur
abgekühlt wurde,
hergestellt werden. Dieser Zerkleinerungsschritt bringt wegen der
Härte des
Materials unweigerlich den Verlust einer bestimmten Materialmenge
mit sich und es kann auch passieren, daß die verkapselten flüchtigen Verbindungen
beschädigt
werden und bei diesem Schritt teilweise verloren gehen.
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In
anderen Fällen
wird die Nassgranulierung dazu verwendet, das extrudierte Produkt
noch im plastischen Zustand oberhalb seiner Glasübergangstemperatur zu zerhacken.
Die
EP 202409 beschreibt
beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung stabiler kugelförmiger Teilchen
aus lebensfähigen
Mikroorganismen, das die Schritte umfaßt: Mischen eines Kulturkonzentrats
mit einem Verdichtungsmittel unter Bildung eines homogenen Nassgranulats,
Extrudieren des Nassgranulats durch eine Düse zur Herstellung von Filamenten
mit einem Durchmesser von ungefähr
der Größe der gewünschten
Kügelchen
und anschließend
Verwendung eines Spheronizers, der eine Platte umfaßt, die
sich mit einer Tangentialgeschwindigkeit dreht, die ausreicht, die
Filamente zu diskreten sphärischen
Teilchen zu formen, und schließlich
Trocknen der Teilchen. Vor dem Trocknungsschritt ist die Glasübergangstemperatur
der extrudierten Masse wegen des großen Anteils an Wasser, das
als Plastifiziermittel verwendet wird, relativ niedrig. Der zusätzliche
Trocknungsschritt ist daher notwendig, um etwas Wasser aus dem System
zu verdampfen und so die Tg auf einen Wert zu erhöhen, der
ausreicht, um ein Produkt zu liefern, das bei Raumtemperatur gelagert
werden kann.
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Das
Nassgranulierungsverfahren aus dem Stand der Technik, das hier erwähnt ist,
macht jedoch einen zusätzlichen
Trocknungsschritt erforderlich, um die Tg auf einen geeigneten Wert
zu erhöhen.
Andererseits liefert der Zerkleinerungsschritt eines extrudierten
Materials, das unter seine Glasübergangstemperatur
abgekühlt
wurde, Matrixverkapselungen, die selten gleichmäßig groß sind. Tatsächlich führt das
letztgenannte Verfahren bei Matrixpulvern und -granulaten zu einer
Teilchengrößenverteilung,
die generell einer breiten Gaußverteilung
entspricht. Abhängig
von der für
das extrudierte Produkt vorgesehenen Anwendung kann die Möglichkeit,
Größe und Homogenität des extrudierten
Materials steuern zu können,
jedoch von großer
Bedeutung sein. Es ist dann sehr wichtig, eine enge Größenverteilung
mit einem Minimum an Kapseln erhalten zu können, die größer oder
kleiner sind als die für
den angestrebten Zweck erwünschte
mittlere Größe. Zudem
kann es auch sehr wichtig sein, die Ausbeute an hergestelltem Granulat
zu optimieren, d.h. die Verluste beim Granulierungsverfahren zu
minimieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die speziell für Matrizes ausgelegt ist, die eine
kleine Menge Wasser enthalten, werden daher feste Abgabesysteme
zur Freisetzung von Aromastoffen bereitgestellt, die mit einem Verfahren
hergestellt sind, bei dem die in Schritt a) hergestellte gleichmäßige Schmelze
erhalten wird, indem die Mischung aus Matrixmaterial und hydrophilem
Aromastoff auf eine Temperatur zwischen 90 und 130°C erhitzt
wird und die Mischung im Anschluß daran durch eine Düse extrudiert
wird und die geschmolzene Masse bei Verlassen der Düse und vor
Abkühlung
zur Verfestigung zerhackt wird.
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Gemäß dieser
besonderen Ausführungsform
wird ein niedriger Wassergehalt zu der zu schmelzenden Mischung
gegeben, um sicherzustellen, daß die
Glasübergangstemperatur
Tg der resultierenden Schmelze dem gewünschten Tg-Wert des Endprodukts
entspricht und dieser im wesentlichen gleicht. Anders ausgedrückt hat
die Glasübergangstemperatur
der Mischung im Gegensatz zu anderen Verfahren wie der Nassgranulierung
vor der Extrusion schon den Wert, der für das Endprodukt benötigt wird,
wobei diese Temperatur über
Raumtemperatur und vorzugsweise über
40°C liegt,
so daß das
Produkt bei Raumtemperatur in Form eines fließfähigen Granulats aufbewahrt
werden kann. Diese Ausführungsform
der Erfindung kann folglich ohne den zusätzlichen Trocknungsschritt
nach der Extrusion auskommen, der zur Entfernung von Wasser vorgesehen
ist, um die Tg auf einen geeigneten Wert zu erhöhen.
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Die
Mischung wird daher in einer Extrudervorrichtung extrudiert, welche
die Temperatur der Mischung auf einer vorher festgelegten Temperatur
hält, die
zwischen 90 und 130°C
liegt. Diese Temperatur ist dem System der Erfindung angepaßt: zuallererst
muß sie über der
Glasübergangstemperatur
der Kohlenhydratmatrix liegen, um die Mischung in Form einer geschmolzenen
Masse zu halten. Es wird ferner Druck angelegt und auf einen Wert
eingestellt, der geeignet ist, die Homogenität der Schmelze zu erhalten. Üblicherweise
kann der Druck Werte von bis zu 100 bar (107 Pa)
annehmen, wobei bevorzugte Werte im Bereich von 1 bis 20 bar (105 bis
2 × 106
Pa) liegen.
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Bei
dieser speziellen Ausführungsform
liegt die Temperatur, wenn die Mischung zum Düsenteil des Extruders gelangt,
immer noch oberhalb der Glasübergangstempertaur
des Trägers.
Der Extruder ist mit einem Schneidmesser ausgestattet und die Mischung
wird so bei der Temperatur der Schmelze geschnitten. Ist das schon
geschnittene glasige Material durch die Umgebungsluft auf Raumtemperatur
abgekühlt,
muß es
nicht mehr in einem Spheronizer oder einem anderen Gerät in Form
gebracht und getrocknet werden, was bei anderen Verfahren der Fall
ist, bei denen die geschmolzene Matrix vor dem Schneiden abgekühlt wird.
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Das
bevorzugte Verfahren gemäß der Erfindung,
bei dem Schritt c) bei der Temperatur der Schmelze durchgeführt wird,
liefert also Kapseln mit einheitlicher Größe. Diese Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist sehr vorteilhaft, weil die Freisetzung flüchtiger Verbindungen, wie aromatischer
Verbindungen, durch die physikochemischen Eigenschaften des Matrixmaterials
bestimmt wird und im allgemeinen durch das Lösen in einem Lösemittel
oder Plastifiziermittel oder durch thermische oder mechanische Aktivierung
erfolgt. Die spezifische Oberfläche
des Matrixabgabesystems ist ein Parameter, der den Abgabeprozeß beeinflußt, wobei
eine große
spezifische Oberfläche
im Falle einer Lösemittelaktivierung
zu einer starken Molekularströmung
führt.
Die Freisetzung durch Auflösung
ist daher von der Oberfläche
des Teilchens besonders abhängig.
Die Kinetik der Aromaabgabe wird über die Größe der mit dem Granulierungsverfahren
hergestellten festen Partikel kontrolliert. Um für eine gleichmäßige, kinetisch
genau definierte Freisetzung der eingeschlossenen flüchtigen
Verbindungen zu sorgen, müssen
die Kapseln daher zudem eine enge Größenverteilung aufweisen. Wir
haben gefunden, daß diese
spezielle Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorteilhaft die Herstellung extrudierter Aromasysteme in granulärer Form
und mit einer engen Größenverteilung
zuließ,
und dies mit nur einem Schritt nach dem Extrusionsprozeß, so daß auf das
Abkühlen,
die Trocknung und andere weitere Verfahrensschritte verzichtet werden
kann, die bei anderen Verfahren üblich
sind.
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Die
Glasübergangstemperatur
der Mischung aus flüchtiger
Verbindung/Kohlenhydrat hängt
von der Menge Wasser ab, die zu der anfänglichen Mischung gegeben wird.
Tatsächlich
ist dem Fachmann allgemein bekannt, daß die Tg mit zunehmendem Wasseranteil
abnimmt. In der letztgenannten Ausführungsform der Erfindung ist
der der Mischung zugegebene Wasseranteil gering, d.h. so, daß die Glasübergangstemperatur
der resultierenden Mischung im wesentlichen gleich der Glasübergangstemperatur ist,
die für
das fertige Aroma- oder Duftstoffabgabesystem, d.h. das extrudierte
Produkt, gewünscht
wird. Wie oben erwähnt
ist es nun ein Erfordernis für
die resultierende verkapselte Verbindung oder Zusammensetzung eine
Glasübergangstemperatur
Tg, die deutlich oberhalb der Temperatur liegt, bei der sie gelagert
und später
verwendet wird. Die kritische Temperatur muß daher mindestens oberhalb
Raumtemperatur und vorzugsweise über
40°C liegen.
Die Mengen, in denen in der vorliegenden Erfindung Wasser zugegeben
wird, variieren daher innerhalb eines breiten Wertebereichs, den
ein Fachmann einstellen und abhängig
von dem in der Matrix verwendeten Kohlenhydratglas und der für das Endprodukt
benötigten
Tg wählen
kann.
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Beispielsweise
können
für ein
Kohlenhydratglas mit einem DE (Dextroseäquivalent) von 18 Mengen von
5 bis 10 % Wasser in der Mischung verwendet werden.
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Die
Erweichungs- oder Glasübergangstemperatur
wird vorzugsweise über
40°C gehalten,
um die Fließfähigkeitseigenschaften
der hergestellten Pulverproben bei Raumtemperatur zu gewährleisten.
Um sicherzustellen, daß die
Glasübergangstemperatur
des Trägers
oberhalb Raumtemperatur und vorzugsweise über 40°C liegt, wird der Mischung daher
ein geringer Wassergehalt zugegeben.
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Wie
oben angegeben braucht man für
den Extrusionsschritt dieses Verfahrens eine Extrudiervorrichtung.
Eine kommerziel erhältliche
Extrudiervorrichtung ist der Doppelschneckenextruder mit der Handelsbezeichnung
Clextral BC 21, der mit einem Schneidmesser ausgerüstet ist,
um die Schmelze in noch plastischem Zustand beim Verlassen der Düse schneiden
zu können.
Die Extrudiervorrichtungen sind jedoch nicht auf die Doppelschneckenvariante
beschränkt
und können
beispielsweise auch Einschnecken-, Kolben- oder andere ähnliche
Extrusionsverfahren umfassen. Die Extrudiervorrichtung ist mit einem
Mechanismus zur Temperaturregelung ausgestattet, die es erlaubt,
die Temperatur der Mischung schrittweise bis auf einen Wert von üblicherweise
zwischen 90 und 130°C
zu erhöhen,
an welchem Punkt diese durch die Düsenöffnungen extrudiert werden
kann.
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Während des
Extrusionsprozesses wird die Mischung durch eine Düse gepreßt, die
eine Auslaßöffnung mit
einem vorher festgelegten Durchmesser von etwa 0,250 bis 10 mm und
vorzugsweise 0,7 bis 2,0 mm besitzt. Es sind jedoch auch viel größere Durchmesser
für die
Düse möglich. Die
Auslaßöffnung der
Düse hat die
gleiche Temperatur wie der Rest der Vorrichtung und ist mit einem
Schneidmesser oder einer anderen Schneidevorrichtung ausgerüstet, um
die Schmelze bei Verlassen der Düse
noch im plastischen Zustand zerhacken zu können. Das geschnittene Produkt
hat daher immer noch eine Temperatur, die oberhalb der Glasübergangstemperatur
der Matrix liegt.
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Die
Stücklänge wird
durch die Schlagfrequenz der jeweiligen Schneidevorrichtung eingestellt.
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Die
abgetrennten Stücke
werden anschließend
durch die Umgebungsluft auf Raumtemperatur abgekühlt. Es ist keine Trocknung
oder Weiterbehandlung erforderlich. Das resultierende Granulat besitzt
eine einheitliche Größe, und
diese Einheitlichkeit der Größe der resultierenden
Kapseln ermöglicht
eine bessere Steuerung der Aromafreisetzung.
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Gemäß dieser
speziellen Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Granulierung durchgeführt wird, wenn die Schmelze
die Düse
verläßt, erhält man also
feste Aromaabgabesysteme mit im wesentlichen einheitlicher Granulometrie.
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Wie
vorher erwähnt
sind diese extrudierten Feststoffe der Erfindung besonders zur Abgabe
darin enthaltener hydrophiler Aroma- oder Duftstoffe geeignet, und
besonders bevorzugt von solchen hydrophilen Aromamaterialien, die
bei Raumtemperatur fest sind oder vor der Extrusion durch beispielsweise
Sprühtrocknungsmethoden
verfestigt werden können.
Die extrudierten Feststoffe sind üblicherweise granulierte Produkte, die
gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff vollkommen beständig sind
und einen Abbau des darin verkapselten Aromastoffs oder der darin
verkapselten Aromazusammensetzung verhindern. Dies ergibt sich aus
der Tatsache, daß letztere
homogen und gleichmäßig in der
amorphen extrudierten Matrix verteilt und vollständig darin eingebunden sind.
Diese granulierten Produkte sind viel leichter zu handhaben, da
sie keine signifikanten Mengen an Staub erzeugen, wenn sie zu den
Lebensmitteln, Pulvergetränken,
Kaugummis, Pharmazeutika und anderen Speise- und Verbaucherprodukten,
in die sie eingebracht werden, verarbeitet werden.
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Unter
den so erfindungsgemäß erhaltenen
Feststoffen sind die oben erwähnten
extrudierten Furaneol
®-Feststoffe, 3-Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon,
4-Hydroxy-5-methyl-3(2H)-furanon,
3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon, 2-Ethyl-3-hydroxy-4(4H)-pyranon, 2-Hydroxy-2-penten-4-olid
und eine Verbindung der Formel
worin
X einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
5-Kohlenwasserstoffrest oder
eine Gruppe der Formel
bezeichnet, wobei Y einen
geradkettigen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten
C
1-C
6-Kohlenwasserstoffrest
bezeichnet, und R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Acetylgruppe
oder eine Ethoxycarbonalgruppe darstellt, die wichtigsten Produkte
der Erfindung und bilden Aromasysteme, die gegenüber ihren bislang bekannten
kommerziellen Formen Vorteile bieten.
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Der
Gehalt des festen Abgabesystems der Erfindung an hydrophiler Aromakomponente
variiert innerhalb eines breiten Wertebereichs, üblicherweise von bis zu 60
Gew.-% des trockenen extrudierten Produkts, und liegt vorzugsweise
zwischen 5 und 35 Gew.-% des extrudierten festen Abgabesystems.
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Dieser
hohe Gehalt an hydrophilem Wirkstoff macht die Abgabesysteme der
Erfindung kostengünstig, wodurch
sich ein weiterer Vorteil ihrer Verwendung ergibt.
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Wie
sich aus den nachfolgenden Beispielen ergibt, können erfindungsgemäße hydrophile
Aromastoffe vorteilhaft die Zuckerkomponenten, die üblicherweise
in den Matrizes auf Basis von Maltodextrin vorhanden sind, teilweise
oder ganz ersetzen, wodurch sich nicht-kariogene Aromazusammensetzungen
zur Verwendung in Lebensmitteln mit niedrigem Zuckergehalt oder
zuckerfreien Lebensmitteln bereitstellen lassen.
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Es
ist ferner festzuhalten, daß die
Erfindung zudem feste Systeme zur Abgabe von hydrophilen Ingredienzien
wie Pflanzenextrakten und anderen Wirkstoffen bereitstellt, die
nicht nur nützlich
sind, um Lebensmitteln und anderen Produkten, die in den Mund von
Menschen und Tieren gelangen können,
Geschmack zu verleihen oder diesen zu modifizieren, sondern die
auch Wirkstoffe enthalten oder daraus bestehen, die für andere vorteilhafte
Wirkungen beim Verbraucher sorgen können. Beispiele für Abgabesysteme
der Erfindung, die nutrazeutische Pflanzenextrakte und Stoffe enthalten,
finden sich nachfolgend.
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Es
versteht sich von selbst, daß die
Abgabesysteme der Erfindung, auch wenn sie besonders zum Transport
hydrophiler Aromastoffe geeignet sind, auch dazu verwendet werden
können,
zusätzlich
hydrophobe Zusammensetzungen, insbesondere Aromaöle und Duftöle zu verkapseln, solange letztere
unter organoleptischen und hedonischen Gesichtspunkten mit dem oder
den hydrophilen Aromastoff(en), die in einem gegebenen Abgabesystem
vorhanden sind, kompatibel sind.
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Die
vorliegenden extrudierten Feststoffe können vorteilhaft dazu verwendet
werden, einer großen
Vielfalt essbarer Produkte, d.h. Lebensmitteln, Getränken und
Pharmazeutika, organoleptische Eigenschaften zu verleihen oder diese
zu modifizieren. Ihre Einbindung in Kaugummis und Zahnpasten ist
einfach und führt
zu besseren Wirkungen.
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Allgemein
verstärken
sie die übliche
organoleptische Wirkung des entsprechenden nichtextrudierten hydrophilen
Aromamaterials, und sie sind beim Überdecken und Maskieren unerwünschter
Geschmacksnoten in Lebensmitteln oder Getränken, wie beispielsweise den
bitteren Noten von Getränken
auf Basis von Kaffee und Tee, den sauren Noten von essbaren Produkten
auf Sojabasis oder von Lebensmitteln auf Basis bestimmter Getreide- oder Mehlsorten,
oder auch den metallischen Noten, die beispielsweise in Süßigkeiten
und Bonbons, die mit Minze aromatisiert sind, zu finden sind, wirksamer
als letztere.
-
Die
Konzentrationen, in denen sie in solche Verbraucherprodukte eingebracht
werden können,
variieren innerhalb eines breiten Wertebereichs, der von der Art
des zu aromatisierenden Produkts und der des jeweils eingesetzten
Abgabesystems der Erfindung abhängt.
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Übliche Konzentrationen,
die hier nur beispielhaft angegeben sind, liegen in einem Wertebereich,
der von wenigen p.p.m. (parts per million) bis zu 5 oder sogar 10
Gew.-% der Aromazusammensetzung oder des fertigen Verbraucherprodukts,
in denen sie enthalten sind, reicht.
-
Hilfsstoffe,
wie zum Beispiel lebensmittelunbedenkliche Farbstoffe, können den
extrudierbaren Mischungen der Erfindung ebenfalls in bekannter Art
und Weise zugegeben werden, um so gefärbte Aromasysteme und Granulate
zur Verfügung
zu stellen.
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele ausführlicher
beschrieben werden. Ausführungsformen
der Erfindung Beispiel
1
Bestandteil | Gramm |
Maltodextrin
18 DE | 1360 |
Sucrose | 1050 |
Wasser | 600 |
Furaneol® | 310 |
Lecithin | 30 |
-
Maltodextrin
und Sucrose wurden in Wasser gelöst
und auf 126°C
erhitzt, um den Wassergehalt auf etwa 7% zu verringern. Furaneol
® und
Lecithin wurden zugegeben und bis zur Bildung einer einheitlichen Schmelze
vermischt. Die Mischung wurde unter einem Druck von 2 bar durch
eine Düsenplatte
mit 2 mm-Öffnungen
extrudiert. Nach dem Trocknen wurde 1% Siliciumdioxid als Fließmittel
zugegeben. Das Endprodukt enthielt 9,1 Gew.-% Furaneol
®, 3,9
% Feuchte und wies eine Glasübergangstemperatur
von 35,7°C
auf. Nach 7 monatiger Lagerung bei 37°C lag der Furaneol
®-Gehalt
bei 9,0 Gew.-%. Beispiel
2
Bestandteil | Gramm |
Maltodextrin
18 DE | 1360 |
Sucrose | 610 |
Wasser | 600 |
Furaneol® | 750 |
Lecithin | 30 |
-
Die
Herstellung erfolgte wie in Beispiel 1. Das Endprodukt enthielt
25,0 Gew.-% Furaneol®.
-
Beispiel 3
-
Zusammensetzung
und Vorgehensweise waren wie in Beispiel 1, außer daß Furaneol
® durch
Maltol (3-Hydroxy-2-methyl-4(4H)-pyranon)
ersetzt wurde. Die Analyse zu Beginn zeigte 11,1 Maltol, 4,6% Feuchte und
eine Glasübergangstemperatur
von 38,2°C.
Nach 10 monatiger Lagerung bei 37°C
lag der Maltolgehalt bei 11,0 Gew.-%. Beispiel
4
Bestandteil | Gramm |
Maltodextrin
18 DE | 1360 |
Sucrose | 650 |
Wasser | 600 |
Maltol | 1080 |
Lecithin | 32 |
-
Die
Vorgehensweise war wie in Beispiel 1. Beispiel
5
Bestandteil | Gramm |
Maltodextrin
18 DE | 82 |
Furaneol® | 10 |
Lecithin | 1 |
Wasser | 7 |
-
Das
Maltodextrin wurde in Wasser gelöst,
Furaneol
® und
Lecithin wurden zur Lösung
dazugegeben, die durch Sprühtrocknung
entwässert
wurde. Das resultierende fließfähige Pulver
wurde mit einem Doppelschneckenextruder granuliert, indem man die
Schmelze bei 98°C
und unter 5 × 10
5 Pa Druck bei Verlassen der Düsenöffnungen
durch eine 2 mm-Düse
tropfen ließ.
Das Endprodukt enthielt 11% Furaneol
® und
7 Gew.-% Wasser, entsprechend einer Glasübergangstemperatur von 44°C. Beispiel
6
Bestandteil | Gramm |
Isomalt | 600 |
Stabilite® | 2640 |
Furaneol® | 310 |
Akaziengummi | 90 |
Lecithin | 1 |
Wasser | 400 |
-
Der
Akaziengummi wurde 1:3 in einer wäßrigen Lösung gelöst. Stabilite®, Isomalt
und Wasser wurden hinzugegeben. Die Mischung wurde auf 148°C erhitzt.
Furaneol® und
Lecithin wurden hinzugegeben und unter Bildung einer einheitlichen
Schmelze vermischt. Die Mischung wurde durch eine Düsenplatte
mit 850 μm-Öffnungen
extrudiert. Nach dem Trocknen wurde 1% Silica als Fließmittel
zugegeben. Das Endprodukt enthielt 9 Gew.-% Furaneol® und
4% Feuchtegehalt. Der Gehalt an reduzierenden Zuckern betrug weniger
als 2%.
-
Beispiel 7
-
Vergleichsversuche
wurden mit dem in Beispiel 1 beschriebenen Abgabesystem und mit
kommerziell erhältlichem
Furaneol® (Furaneol® NI;
Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz) durchgeführt.
-
Zu
diesem Zweck bewertete ein Gremium von 30 Verbrauchern in einer
Blindstudie zwei Lösungen
in reinem Wasser, die identische Konzentrationen an Furaneol® enthielten,
wobei Lösung
A handelsübliches
Furaneol® und
Lösung
B das Abgabesystem gemäß Beispiel
1 enthielt. Das Gremium bevorzugte nahezu einmütig Lösung B, die so beurteilt wurde,
daß sie
insgesamt eine stärkere
Wirkung im Mund hinterließ und
einen Geschmack besaß,
bei dem die zuckerwatteartigen, karamelligen, sirupartigen und fruchtigen
Beinoten, die für Furaneol® typisch
sind, im Vergleich mit Lösung
A eindeutig verstärkt
waren. Zudem war der Geschmack der Lösung B ausgeglichener und vollmundiger
mit einem geschätzten
stärkeren
bonbon- und sirupartigen Charakter.
-
Beispiel 8
-
Eine
extrudierte feste Probe von Furaneol®, die
gemäß Beispiel
1 oder 2 hergestellt worden war, wurde zur Herstellung eines neuen
Hähnchenaromas
A in ein Brathähnchenaroma,
nämlich
Firanova® RC
587052 (Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz) in einer solchen
Konzentration eingebracht, daß Furaneol® in
einer Konzentration von 30 ppm vorlag, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Hähnchenaromazusammensetzung.
-
Parallel
dazu wurde kommerziell erhältliches
Furaneol® (Furaneol® NI;
Herkunft: Firmenich SA; Genf, Schweiz) in identischer Konzentration
zum gleichen Hähnchenaroma
gegeben, um ein Aroma B zum Vergleich herzustellen.
-
Die
zwei Zusammensetzungen A und B wurden dann in einer Blindstudie
von einem Gremium von 30 Verbrauchern bewertet. Die Ergebnisse des
Tests zeigten, daß Aroma
B von einer statistisch signifikanten Mehrheit der Teilnehmer bevorzugt
wurde. Nach Meinung letzterer war dieses bevorzugte Aroma vollmundiger, ausgeglichener
und abgerundeter als Aroma A, wobei es auch erschien, daß der Brathähnchencharakter
verstärkt
war, und das Gesamtaroma auch als kräftiger als Aroma A empfunden
wurde. Beispiel
9
Bestandteil | Gramm |
Maltodextrin
18 DE | 340 |
Maltodextrin
5 DE | 1020 |
Sucrose | 610 |
Wasser | 1200 |
Ethylmaltol | 455 |
Furaneol® | 300 |
Lecithin | 10 |
Summe
(w/o Wasser) | 2735 |
-
Die
Herstellung erfolgte wie in Beispiel 1, außer daß die Düse 0,50 mm-Öffnungen besaß. Die Analyse zu
Beginn ergab 9,9 Furaneol®, 14,1 % Ethylmaltol und
3,2 % Wassergehalt. Die Glasübergangstemperatur betrug
43,2°C.
-
Bei
Vergleich mit einem extrudierten Produkt, das in ähnlicher
Weise erhalten wurde, aber nur Ethylmaltol in einer Konzentration
von etwa 25 Gew.-% enthielt, wurde das obige Produkt von einem Gremium
von Aromatiseuren in einer Blindstudie einstimmig bevorzugt. Letzteres
zeigte an, daß seine
empfundene Süße und Aromawirkung
um einen Faktor von wenigstens 2 zugenommen hatte.
-
Eine ähnliche
Aromaverstärkung
konnte bei extrudierten Produkten beobachtet werden, die eine ähnliche
Zusammensetzung aufwiesen, in denen Ethylmaltol aber durch Maltol
ersetzt war.