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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft kohlenstofffreie, auf Metall basierende Anoden
zur Verwendung in Zellen zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium
durch die Elektrolyse von Aluminiumoxid, das in einem geschmolzenen,
Fluorid enthaltenden Elektrolyten gelöst ist, und Verfahren zu ihrer
Herstellung und Rekonditionierung, sowie solche Anoden enthaltenden Zellen
zur elektrolytischen Gewinnung und deren Verwendung zur Herstellung
von Aluminium.
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Technischer
Hintergrund
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Die
Technologie zur Produktion von Aluminium durch Elektrolyse von in
geschmolzenen, kryolithhaltigen Salzen gelöstem Aluminiumoxid bei Temperaturen
um die 950°C
ist mehr als hundert Jahre alt.
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Dieses
Verfahren, das fast gleichzeitig von Hall und Héroult gefunden wurde, hat
sich nicht wie viele andere elektrochemi-sche Verfahren weiterentwickelt.
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Die
Anoden werden nach wie vor aus kohlenstoffhaltigem oder kohlenstoffartigem
Material hergestellt und müssen
alle paar Wochen ersetzt werden. Die Betriebstemperatur liegt nach
wie vor nicht unter 950°C,
um eine ausreichend hohe Löslichkeit
und Auflösungsgeschwindigkeit
von Aluminiumoxid und hohe elektrische Leitfähigkeit des Bads zu haben.
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Die
Anoden haben eine sehr kurze Lebensdauer, weil der Sauerstoff, der
sich an der Anodenoberfläche
entwickeln soll, während
der Elektrolyse mit dem Kohlenstoff unter Bildung von verschmutzendem
CO2 und geringen Mengen an CO und fluoridhalti gen
gefährlichen
Gasen vereinigt. Der tatsächliche
Anodenverbrauch beträgt
bis zu 450 kg/Tonne produziertes Aluminium, was mehr als 1/3 höher als
die theoretische Menge von 333 kg/Tonne ist.
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Der
häufige
Ersatz der Anoden in den Zellen ist nach wie vor ein schwerfälliger und
unangenehmer Vorgang. Dies kann wegen der Größe und des Gewichts der Anode
und der hohen Betriebstemperaturen nicht vermieden oder wesentlich
verbessert werden.
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Es
wurden mehrere Verbesserungen vorgenommen, um die Lebensdauer der
Anoden von Zellen zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium zu
erhöhen, üblicherweise
durch Verbesserung ihrer Beständigkeit
gegenüber
chemischen Angriffen durch die Zellumgebung und Luft an jenen Teilen
der Anoden, die außerhalb
des Bads bleiben. Die meisten Versuche zur Erhöhung der chemischen Beständigkeit
von Anoden waren jedoch mit einer Verschlechterung ihrer elektrischen
Leitfähigkeit
verbunden.
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Die
US-A-4 614 569 (Duruz/Derivaz/Debely/Adorian) beschreibt kohlenstofffreie
Anoden zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, die mit einer
Schutzbeschichtung aus Ceroxyfluorid beschichtet sind, die in situ
in der Zelle gebildet oder vorher aufgebracht wird, wobei diese
Beschichtung durch die Zugabe von Cerverbindungen zu dem geschmolzenen
Kryolithelektrolyten aufrechterhalten wird. Hierdurch wird es möglich, die
Oberfläche
nur vor dem Elektrolytangriff und in gewissem Maße vor dem gasförmigen Sauerstoff
zu schützen,
jedoch nicht vor dem naszierenden atomaren Sauerstoff.
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Die
EP-A-0 306 100 (Nyguen/Lazouni/Doan) beschreibt Anoden, die aus
einem Substrat auf Chrom-, Nickel-, Kobalt- und/oder Eisen-Basis zusammengesetzt
sind, das mit einer Sauerstoffsperrschicht und einer Keramikbeschichtung
aus Nickel-, Kupfer- und/oder Manganoxid bedeckt ist, die ferner mit
einer in situ gebildeten schützenden
Ceroxyfluoridschicht bedeckt werden kann.
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In ähnlicher
Weise offenbaren die US-A-5 069 771, die US-A-4 960 494 und die US-A 4 956 068 (alle
Nyguen/Lazouni/Doan) Aluminiumproduktionsanoden mit einer oxidierten
Kupfer-Nickel-Oberfläche auf
einem Legierungssubstrat mit einer schützenden Sperrschicht. Es war
jedoch schwierig, vollständigen
Schutz des Legierungssubstrats zu erreichen.
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Eine
deutliche Verbesserung wurde in der US-5 510 008 und in der internationalen
Anmeldung WO 96/12 833 (Sekhar/Liu/Duruz) beschrieben, die eine
Anode mit einem mikropyretisch hergestellten Körper aus einer Kombination
aus Nickel, Aluminium, Eisen und Kupfer und das Oxidieren der Oberfläche vor
Gebrauch oder in situ während
der Elektrolyse einbezog. Durch diese mikropyretischen Verfahren sind
Materialien erhalten worden, deren Oberflächen, wenn sie oxidiert sind,
in Bezug auf die anodische Reaktion aktiv sind und deren metallisches
Innere einen niedrigen spezifischen elektrischen Widerstand hat,
um einen Strom von der Oberfläche
mit hohem elektrischen Widerstand zu den Sammelschienen zu tragen.
Es wäre
jedoch nützlich,
wenn es möglich
wäre, das
Herstellungsverfahren dieser aus Pulver erhaltenen Materialien zu
vereinfachen und ihre Lebensdauer zu erhöhen, um ihre Verwendung wirtschaftlich
zu machen.
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Anoden
aus Metall oder auf Metallbasis sind in Zellen zur elektrolytischen
Gewinnung von Aluminium anstelle von Anoden auf Kohlenstoffbasis äußerst wünschenswert.
Es wurden viele Versuche unternommen, Anoden auf Metallbasis zur
Produktion von Aluminium zu verwenden, sie wurden wegen ihrer schlechten
Leistung von der Aluminiumindustrie jedoch nie angenommen.
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Aufgaben der
Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der wesentlichen Verringerung des
Verbrauchs der aktiven Anodenoberfläche einer Anode zur elektrolytischen
Gewinnung von Aluminium, die durch den naszierenden Sauerstoff angegriffen
wird, indem die Umsetzung von naszierendem Sauerstoff zu molekularem
zweiatomigem gasförmigem
Sauerstoff erhöht wird.
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Eine
weiterere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Beschichtung
für eine
Anode zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, die eine hohe
elektrochemische Aktivität
und auch eine lange Lebensdauer hat und ersetzt werden kann, sobald sich
diese Aktivität
verringert oder wenn die Beschichtung verschlissen ist.
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Eine
Hauptaufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Anode zur
elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, die kohlenstofffrei ist,
um so durch Kohlenstoff verursachte Verschmutzung zu beseitigen
und die Betriebskosten zu verringern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung liefert eine kohlenstofffreie Anode auf Metallbasis für eine Zelle
zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, insbesondere durch Elektrolyse
von in einem geschmolzenen, Fluorid enthaltenden Elektrolyten gelöstem Aluminiumoxid. Die
Anode umfasst elektrisch leitfähiges
Metallsubstrat, das gegen hohe Temperatur beständig ist, wobei die Oberfläche davon
passiv und im Wesentlichen inert gegenüber dem Elektrolyten wird,
und eine elektrochemisch aktiven Beschichtung, die an dem Metallsubstrat
haftet, wodurch die Oberfläche
der Anode leitfähig
und elektrochemisch aktiv für die
Oxidation von Sauerstoffionen gemacht und gehalten wird, die an
der Elektrolytgrenzfläche
vorhanden sind.
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Während konventionelle
Beschichtungen üblicherweise
verwendet werden, um ein leitfähiges Substrat
einer Zellkomponente vor chemischen und/oder mechanischen Angriffen
zu schützen,
die das Substrat zerstören,
wird diese spezielle Behandlung in Form einer Beschichtung auf ein
passivierbares Substrat aufgebracht, um die Anodenoberfläche leitfähig und
elektrochemisch aktiv zu halten und sie vor Elektrolytangriff zu
schützen,
wo immer die Beschichtung die Oberfläche bedeckt, selbst wenn die Beschichtung
Mängel
aufweisen oder unvollständig sein
kann.
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Dadurch
können
die beschichteten Oberflächen
der Anode während
der Elektrolyse elektrochemisch aktiv bleiben, während die restlichen Teile
der Oberfläche
des Metallsubstrats gegenüber
dem Elektrolyten inert werden. Diese Passivierungseigenschaft bietet
eine Selbstheilungswirkung, d. h. wenn die Oberfläche der
Anode mangelhaft bedeckt, beschädigt
oder teilweise verschlissen ist, werden Teile des Metallsubstrats,
die in Kontakt mit dem Elektrolyten kommen, während der Elektrolyse automatisch passiviert
und werden inert gegenüber
dem Elektrolyten und nicht korrodiert.
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Metallsubstrate,
die diese Selbstheilungswirkung in geschmolzenem Elektrolyten auf
Fluoridbasis liefern, können
aus einem oder mehreren Metallen ausgewählt aus Nickel, Kobalt, Chrom,
Molybdän,
Tantal und den Lanthanidreihen des Periodensystems sowie ihren Legierungen
oder Intermetallen hergestellt sein, wie Nickel-plattiertem Kupfer.
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Die
Beschichtungen umfassen üblicherweise:
- a) mindestens einen elektrisch leitfähigen und elektrochemisch
aktiven Bestandteil,
- b) einen Elektrokatalysator und
- c) ein bindendes Material, das im Wesentlichen in Bezug auf
Kryolith und Sauerstoff beständig
ist, um die Bestandteile der Beschichtung zusammenzubinden und auf
das passivierbare Metallsubstrat zu binden.
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Diese
Bestandteile werden üblicherweise
zusammen aufgebracht, obwohl es möglich ist, eine aufeinanderfolgende
Auftragung der verschiedenen Bestandteile zur Verfügung zu
stellen.
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Die
Anwesenheit von einem oder mehreren Elektrokatalysatoren ist wünschenswert,
wenn auch nicht wesentlich für
die Erfindung. In ähnlicher
Weise ist die Anwesenheit von bindendem Material nicht immer erforderlich.
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Beschichtungen
können
erhalten werden, indem ihre aktiven Bestandteile und ihre Vorläufer nach diversen
Verfahren aufgebracht werden, die für jeden Bestandteil unterschiedlich
sein können,
und sie können
sich in mehreren Schichten wiederholen. Eine Beschichtung kann beispielsweise
erhalten werden, indem ein Pulver direkt auf das passivierbare Metallsubstrat
aufgebracht wird, oder Bestandteile der Beschichtung können aus
einer Aufschlämmung
oder Suspension aufgebracht werden, die kolloidales oder polymeres
Material enthält.
Das kolloidale Material kann ein Bindemittel allein sein, oder kann
Teil des aktiven Materials sein. Das kolloidale Material kann mindestens
ein Kolloid ausgewählt
aus kolloidalem Aluminiumoxid, Cerdioxid, Lithiumoxid, Magnesiumoxid,
Siliciumdioxid, Thoriumoxid, Yttriumoxid, Zirkoniumdioxid, Zinnoxid,
Zinkoxid und Kolloid einschließen,
welches das aktive Material enthält.
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Wenn
eine Aufschlämmung
oder Suspension, die kolloidales Material enthält, aufgebracht wird, entspricht
der Trockenkolloidgehalt bis zu 50 Gew.-% des Kolloids plus flüssigem Träger, üblicherweise
10 bis 20 Gew.-%.
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Die
Beschichtung kann durch Plasmasprühen, physikalisches Aufdampfen
(PVD), chemisches Aufdampfen (CVD), Elektroabscheidung oder Kalanderwalzen
auf das Substrat aufgebracht werden. Eine Aufschlämmung oder
Dispersion wird vorzugsweise durch Walzen, Bürsten oder Sprühen aufgebracht.
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Der
elektrochemisch aktive Bestandteil/die elektrochemisch aktiven Bestandteile
ist/sind ausgewählt
aus Oxiden, Oxyfluoriden, Phosphiden, Carbiden und Kombinationen
davon.
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Das
Oxid kann in der elektrochemisch aktiven Schicht als solches oder
in einem Mehrverbindungsmischoxid und/oder in einer festen Lösung von Oxiden
vorliegen. Das Oxid kann in Form von einfachem, Doppel- und/oder
Mehrfachoxid und/oder in Form von stöchiometrischem oder nicht-stöchiometrischem
Oxid vorliegen.
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Die
Oxide können
in Form von Spinellen und/oder Perovskiten, insbesondere Spinellen
vorliegen, die dotiert, nicht-stöchio-metrisch
und/oder teilsubstituiert sind. Dotierte Spinelle können Dotiermittel
ausgewählt
aus Ti4+, Zr4+,
Sn4+, Fe4+, Hf4+, Mn4+, Fe3+, Ni3+, Co3+, Mn3+, Al3+, Cr3+, Fe2+, Ni2+, Co2+, Mg2+, Mn2+, Cu2+, Zn2+ und Li+ umfassen.
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Ein
derartiger Spinell kann ein Ferrit sein, insbesondere ein Ferrit
ausgewählt
aus Kobalt, Mangan, Molybdän,
Nickel und Zink und Mischungen derselben. Das Ferrit kann mit mindestens
einem Oxid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Chrom-, Titan-, Tantal-, Zinn-, Zink-
und Zirkoniumoxid dotiert sein.
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Nickelferrit
oder Bestandteile auf Nickelferritbasis werden vorteilhafterweise
wegen ihrer Beständigkeit
gegen Elektrolyt verwendet und können
als solche oder teilsubstituiert mit Fe2+ vorliegen.
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Die
Beschichtung kann auch ein Chromit enthalten, das üblicherweise
ausgewählt
ist aus Eisen-, Kobalt-, Kupfer-, Mangan-, Beryllium-, Calcium-, Strontium-,
Barium-, Magnesium-, Nickel- und Zinkchromit.
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Die
elektrochemisch aktiven Bestandteile der Beschichtung. können ausgewählt sein
aus Eisen, Chrom, Kupfer und Nickel und Oxiden, Mischungen und Verbindungen
derselben, sowie Lanthanid als Oxid oder Oxyfluorid wie Ceroxyfluorid
und Mischungen derselben.
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Wenn
ein Elektrokatalysator in der Beschichtung vorhanden ist, ist er
vorzugsweise ausgewählt aus
Edelmetallen wie Iridium, Palladium, Platin, Rhodium, Ruthenium
oder Silicium, Zinn und Zink, den Lanthanidreihen des Periodensystems
und Mischmetall-oxiden sowie Mischungen und Verbindungen davon.
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Beschichtungen
können
mit oder ohne Reaktion bei niedriger oder hoher Temperatur gebildet werden.
Eine Reaktion kann entweder innerhalb der Bestandteile der Beschichtung
oder zwischen den Bestandteilen der Beschichtung und dem passivierbaren
Metallsubstrat stattfinden. Wenn keine Reaktion stattfindet, um
die Beschichtung zu bilden, müssen
die aktiven Bestandteile bereits in dem aufgebrachten Metall vorhanden
sein, beispielsweise in einer Aufschlämmung oder Suspension, die
auf das Substrat aufgebracht wird.
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Um
diese Anoden herzustellen, können
irgendwelche elektrisch leitfähigen
und wärmebeständigen Materialien
verwendet werden. Metalle, die die Selbstheilungswirkung nicht bieten,
können
jedoch nur als Metallkerne verwendet werden, die mit einer Schicht
beschichtet werden müssen,
die das passivierbare Metallsubstrat mit dieser Selbstheilungswirkung
bildet, insbesondere bei Einwirkung eines Fluorid enthaltenden Elektrolyten,
wie Kryolith.
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Der
Metallkern kann Metalle, Legierungen, Intermetalle, Cermete und
leitfähige
Keramiken wie Metalle ausgewählt
aus Kupfer, Chrom, Kobalt, Eisen, Aluminium, Hafnium, Molybdän, Nickel,
Niob, Silicium, Tantal, Titan, Wolfram, Vanadium, Yttrium und Zirkonium
und Kombinationen und Verbindungen derselben umfassen.
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Der
Kern kann beispielsweise aus einer Legierung hergestellt worden
sein, die 10 bis 30 Gew.-% Chrom, 55 bis 90 Gew.-% von mindestens einem
von Nickel, Kobalt und/oder Eisen und 0 bis 15 Gew.-% von mindestens
einem von Aluminium, Hafnium, Molybdän, Niob, Silicium, Tantal,
Wolfram, Vanadium, Yttrium und Zirkonium umfasst.
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Der
Kern kann mit einer Sauerstoffsperrschicht bedeckt sein. Diese Schicht
kann erhalten werden, indem die Oberfläche des Kerns. oxidiert wird,
wenn er Chrom und/oder Nickel enthält, oder indem ein Vorläufer der
Sauerstoffsperrschicht auf den Kern aufgebracht und wärmebehandelt
wird. Die Sauerstoffsperrschicht umfasst üblicherweise Chromoxid und/oder
schwarzes, nicht-stöchiometrisches Nickeloxid.
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Die
Sauerstoffsperrschicht kann wiederum mit mindestens einer Schutzschicht
bedeckt werden, die aus Kupfer oder Kupfer und mindestens einem von
Nickel und Kobalt und/oder Oxid(en) derselben besteht, um die Sauerstoffsperrschicht
zu schützen, indem
ihre Auflösung
in den Elektrolyten inhibiert wird. Die Sauerstoffsperrschicht kann
beispielsweise zuerst mit einer Nickelschicht und danach mit einer Kupferschicht
beschichtet werden, mehrere Stunden lang in einer inerten Atmosphäre wärmebehandelt werden,
wie 5 Stunden bei 1000°C
in Argon, um die Nickel- und die Kupferschicht ineinander diffundieren zu
lassen, und nach einer Wärmebehandlung
in einem oxidierenden Medium, wie Luftoxidation über 24 Stunden bei 1000°C, bildet
die interdiffundierte und oxidierte Nickel-Kupfer-Schicht eine gute
Schutzschicht.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der beschriebenen
kohlenstofffreien Anode auf Metallbasis. Das Verfahren umfasst ein
Beschichten eines Substrats aus elektrisch leitfähigem Metall, das gegen hohe
Temperatur beständig
ist, wodurch die Oberfläche
davon während
der Elektrolyse passiv und im Wesentlichen inert gegenüber dem
Elektrolyten wird, mit mindestens einer Schicht, die elektrochemisch
aktive Bestandteile oder Vorläufer
davon umfasst, und ein Wärmebehandeln
der oder jeder Schicht auf dem Substrat, um eine Beschichtung zu
erhalten, die an dem Metallsubstrat haftet, wodurch die Oberfläche der
Anode elektrochemisch aktiv für
die Oxidation von Sauerstoffionen gemacht wird, die an der Elektrolytgrenzfläche vorhanden
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zum Rekonditionieren der kohlenstofffreien Anode auf Metallbasis
verwendet werden, wenn sich mindestens ein Teil der aktiven Beschichtung
gelöst
hat oder inaktiv oder gelöst
worden ist. Das Verfahren umfasst die Befreiung der Oberfläche des
Substrats vor der erneuten Beschichtung der Oberfläche mit
einer Beschichtung, die an dem passivierbaren Metallsubstrat haftet,
wobei die Oberfläche
der Anode erneut elektrochemisch aktiv für die Oxidation von Sauerstoffionen
gemacht wird.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zelle zur Herstellung von
Aluminium durch Elektrolyse von in einem Fluorid enthaltenden Elektrolyten
gelöstem
Aluminiumoxid, insbesondere einem Elektrolyt auf Fluoridbasis oder
einem Elektrolyt auf Kryolithbasis oder Kryolith, mit kohlenstofffreien
Anoden auf Metallbasis, die ein elektrisch leitfähiges, passivierbares Metallsubstrat
und eine leitfähige
Beschichtung mit einer elektrochemisch aktiven Oberfläche wie
bereits beschrieben umfassen.
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Die
Zelle umfasst vorzugsweise mindestens eine mit Aluminium benetzbare
Kathode. Besonders bevorzugt hat die Zelle eine Ablaufkonfiguration (Drainage-Konfiguration),
indem sie mindestens eine Ablaufkathode (drainiere Kathode) aufweist,
an der Aluminium erzeugt wird und aus der Aluminium kontinuierlich
abläuft.
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Die
Zelle kann von monopolarer, multi-monopolarer oder bipolarer Konfiguration
sein. Eine bipolare Zelle kann die Anoden, wie sie oben beschrieben sind,
als terminale Anode oder als Anodenteil einer bipolaren Elektrode
umfassen.
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Die
Zelle umfasst vorzugsweise Mittel zur Verbesserung der Zirkulation
des Elektrolyten zwischen den Anoden und gegenüberliegenden Kathoden und/oder
Mittel zur Erleichterung der Auflösung von Aluminiumoxid in dem
Elektrolyten. Solche Mittel können
beispielsweise durch Bereitstellung der Geometrie der Zelle bereitgestellt
werden, wie in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung PCT/IB98/00161 (de
Nora/Duruz) beschrieben ist, oder durch periodisches Bewegen der
Anoden, wie in der gleichzeitig anhängigen PCT/IB98/00162 (Duruz/Bellò) beschrieben
ist.
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Die
Zelle kann mit dem Elektrolyten bei konventionellen Temperaturen,
wie 950 bis 970°C,
oder bei verminderten Temperaturen so niedrig wie 750°C betrieben
werden.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer solchen Anode zur Herstellung
von Aluminium in einer Zelle zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium
durch die Elektrolyse von Aluminiumoxid, das in einem Fluorid enthaltenden
Elektrolyten gelöst ist,
wobei Sauerstoffionen in dem Elektrolyten oxidiert werden und als
molekularer Sauerstoff durch die elektrochemisch aktive Anodenbeschichtung
freigesetzt werden.
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Die
Erfindung wird nun in den folgenden Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1
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Eine
kohlenstofffreie Anode auf Metallbasis wurde erfindungsgemäß durch
Heißkalanderwalzen von
Nickelferritteilchen mit einer Teilchengröße von 10 bis 50 μm zu einem
Nickelmetallblech von 2 mm Dicke hergestellt, das als elektrisch
leitfähiges
Substrat für
die Anode verwendet wurde. Das Nickelblech wurde mit den Nickelferritteilchen
in einer Menge von 500 g/m2 beschichtet.
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Nach
dem Beschichten wurde die Anode in einer Elektrolysezelle unter
Verwendung von Kryolith mit 6 Gew.-% Aluminiumoxid als Elektrolyt
und einer Kohlenstoffkathode verwendet, die mit geschmolzenem Aluminium
bedeckt war. Die Anode wurde mit 1 A/cm2 93
Stunden lang polarisiert und hielt diese Stromdichte während des
gesamten Tests, die restliche Zellspannung lag zwischen 5,5 und
5,8 Volt.
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Am
Ende des Tests war die Anode in den Abmessungen unverändert und
es konnten keine Korrosionszeichen an der Anodenoberfläche nachgewiesen
werden.
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Beispiel 2
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Eine
erfindungsgemäße kohlenstofffreie
Anode auf Metallbasis wurde aus einem Nickelsubstrat erhalten, das
mit einer Aufschlämmung
beschichtet wurde, mit anschließender
Wärmebehandlung.
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Die
Aufschlämmung
wurde aus einer Lösung hergestellt,
die aus 10 ml kolloidalem Magnesiumoxid, das als Bindemittel wirkte,
gemischt mit 20 g Nickelferritpulver bestand, das die elektrochemisch
aktiven Bestandteile lieferte, wie in Beispiel 1 beschrieben ist.
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Die
Aufschlämmung
wurde dann mittels einer Bürste
auf das Substrat aufgebracht. Auf das Substrat wurden 15 aufeinanderfolgende
Schichten aufgebracht. Jedes Mal, wenn eine Schicht auf das Substrat
aufgebracht worden war, wurde die Schicht auf dem Substrat durch
eine Wärmebehandlung
bei 500°C
15 Minuten lang gehärtet,
bevor die nächste Schicht
aufgebracht wurde.
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Nachdem
das Substrat mit den 15 aufeinanderfolgenden Schichten beschichtet
worden war, hatte die Anode eine Endbeschichtung von 0,6 bis 1,0 mm
Dicke.
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Die
Anode wurde dann in einer Zelle im Labormaßstab auf elektrolytische Gewinnung
von Aluminium getestet. 10 Minuten nach Eintauchen der Anode in
das Elektrolysebad wurde die Anode aus der Zelle genommen. Die Teile
der Anode, die nicht durch die Beschichtung geschützt waren,
waren unter Einwirkung des Stroms durch Bildung einer inerten und
haftenden Nikkeloxidschicht passiviert worden, die auf den unbeschichteten
Oberflächen
gebildet worden war, was durch Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie
eines Querschnitts der Anode nach dem Test beobachtet werden konnte.
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Beispiel 3
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Ähnlich wie
in Beispiel 2 wurde eine Beschichtung in 10 Schichten auf ein Nickelsubstrat
aufgebracht, außer
dass 0,2 g Iridiumpulver, das als Katalysator wirkte, zu der Mischung
von kolloidalem Aluminiumoxid mit Nickel-Nickelferrit gegeben wurden.
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Es
wurden ähnliche
Ergebnisse beobachtet.