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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft kohlenstofffreie, auf Metall basierende Anoden
zur Verwendung in Zellen zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium
aus Aluminiumoxid, das in einem geschmolzenen, Fluorid enthaltenden
Elektrolyten gelöst
ist, und Verfahren zu ihrer Fertigung, sowie Zellen zur elektrolytischen
Gewinnung, die solche Anoden enthalten, und ihre Verwendung zur
Herstellung von Aluminium.
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Technischer Hintergrund
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Die
Technologie zur Produktion von Aluminium durch Elektrolyse von ist
geschmolzenem Kryolith gelöstem
Aluminiumoxid bei Temperaturen um die 950°C ist mehr als hundert Jahre
alt.
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Dieses
Verfahren, das fast gleichzeitig von Hall und Heroult gefunden wurde,
hat sich im Unterschied zu vielen anderen elektrochemischen Verfahren
nicht weiterentwickelt.
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Die
Anoden werden nach wie vor aus kohlenstoffhaltigem oder kohlenstoffartigem
Material hergestellt und müssen
alle paar Wochen ersetzt werden. Während der Elektrolyse kombiniert
der Sauerstoff, der sich an der Anodenoberfläche entwickeln soll, mit dem
Kohlenstoff unter Bildung von verschmutzendem CO2 und
geringen Mengen an CO und fluoridhaltigen gefährlichen Gasen. Der tatsächliche
Anodenverbrauch ist so hoch wie 450 kg/Tonne produziertes Aluminium,
was mehr als 1/3 höher
als die theoretische Menge von 333 kg/Tonne ist.
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Die
Verwendung von Metallanoden in Zellen zur elektrolytischen Gewinnung
von Aluminium würde
das Aluminiumverfahren dramatisch verbessern, indem die Umweltverschmutzung
und die Kosten der Aluminiumproduktion verringert würden.
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US-A-4
374 050 (Ray) offenbart inerte Anoden, die aus speziellen Mehrmetallverbindungen
hergestellt sind, die durch Mischen von Pulvern der Metalle oder
ihrer Verbindungen in gegebenen Verhältnissen und anschließendes Pressen
und Sintern oder alternativ durch Plasmaspritzen der Pulver auf ein
Anodensubstrat hergestellt werden. Die Möglichkeit, die speziellen Metallverbindungen
aus einer die Metalle enthaltenden Legierung zu erhalten, wird erwähnt.
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US-A-4
614 569 (Duruz/Derivaz/Debely/Adorian) beschreibt Nicht-Kohlenstoff-Anoden
zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, die mit einer Schutzbeschichtung
aus Ceroxyfluorid beschichtet sind, das in-situ in der Zelle gebildet
oder vorher aufgebracht wird, wobei diese Beschichtung durch die Zugabe
einer Cerverbindung zu dem geschmolzenen Kryolithelektrolyten aufrechterhalten
wird. Hierdurch wird es möglich,
die Oberfläche
vor dem Elektrolytangriff und in gewissem Maße vor dem gasförmigen Sauerstoff
zu schützen,
jedoch nicht vor dem naszierenden atomaren Sauerstoff.
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EP-A-0
306 100 (Nyguen/Lazouni/Doan) beschreibt Anoden, die aus einem Substrat
auf Chrom, Nickel, Kobalt und/oder Eisen-Basis zusammengesetzt sind,
das mit einer Sauerstoffsperrschicht und einer Keramikbeschichtung
aus Nickel, Kupfer und/oder Manganoxid bedeckt ist, die ferner mit
einer in situ gebildeten schützenden
Ceroxyfluoridschicht bedeckt sein können. In ähnlicher Weise offenbaren US-A-5
069 771, US-A-4
960 494 und 4 956 068 (alle Nyguen/Lazouni/Doan) Aluminiumproduktionsanoden
mit einer oxidierten Kupfer-Nickel-Oberfläche auf einem Legierungssubstrat
mit einer schützenden Sauerstoffsperrschicht.
Es war jedoch schwierig, vollständigen
Schutz des Legierungssubstrats zu erreichen.
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US-A-5
510 008 (Sekhar/Liu/Duruz) offenbart eine Anode, die aus einem inhomogenen
porösen
Metallkörper
gefertigt ist, der durch mikropyretisches Umsetzen einer Metallpulvermischung
aus Nickel, Eisen, Aluminium und gegebenenfalls Kupfer erhalten
wird. Das poröse
Metall wird in-situ anodisch polarisiert, um einen dichten, an Eisen
reichen, äußeren Oxidbereich
zu bilden, dessen Oberfläche
elektrochemisch aktiv ist. Badmaterialien wie Kryolith, die während der
Bildung der Oxidschicht in den porösen Metallkörper eindringen können, werden
von dem Elektrolyten und der aktiven äußeren Oberfläche der Anode,
wo die Elektrolyse stattfindet, ausgeschlossen und bleiben im Inneren
des elektrochemisch inaktiven, inneren Metallteils der Anode inert.
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Anoden
aus Metall oder auf Metallbasis anstelle von Anoden auf Kohlenstoffbasis
sind in Zellen zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium hocherwünscht. Es
wurden viele Versuche unternommen, Metallanoden für die Aluminiumproduktion
einzusetzen, sie wurden seitens der Aluminiumindustrie für die kommerzielle
Aluminiumproduktion jedoch nie angenommen, da ihre Lebensdauer noch
erhöht
werden muss.
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Gegenstände der
Erfindung
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Ein
wesentlicher Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung einer
Anode zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, die kohlenstofffrei
ist, um so durch Kohlenstoff verursachte Verschmutzung zu beseitigen,
und die eine lange Lebensdauer hat.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines Anodenmaterials
zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium mit einer Oberfläche mit
einer hohen elektrochemischen Aktivität für die Oxidation von Sauerstoffionen
und für
die Bildung von bimolekularem gasförmigem Sauerstoff und einer
geringen Löslichkeit
in dem Elektrolyten.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung einer Anode
für die
elektrolytische Gewinnung von Aluminium, die mit einer haftenden, elektrochemisch
aktiven Schicht bedeckt ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten
Anode für
die elektrolytische Gewinnung von Aluminium, die aus leicht erhältlichem
Material bzw. leicht erhältlichen Materialien
hergestellt ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in der Bereitstellung
von Betriebsbedingungen für
eine Zelle zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium, unter denen
die Verunreinigung des Produktaluminiums begrenzt ist.
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Zusammenfassunq
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Anode einer Zelle zur elektrolytischen Gewinnung
von Aluminium aus in einem fluoridhaltigen geschmolzenen Elektrolyten gelöstem Aluminiumoxid.
Die Anode umfasst ein Nickel-Eisen-Legierungssubstrat mit einem
an Nikkelmetall reichen äußeren Bereich
mit einer integralen, Nikkel-Eisen-Oxid enthaltenden Oberflächenschicht, die
für Elektrolyt
durchlässig
ist und an dem an Nickelmetall reichen äußeren Bereich des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats
haftet. Die für
Elektrolyt durchlässige
Oberflächenschicht
ist bei Benutzung elektrochemisch aktiv für die Entwicklung von Sauerstoffgas.
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Cermetanoden,
die in der Vergangenheit in Bezug auf Aluminiumproduktion beschrieben
worden sind, haben einen Oxidgehalt, der die Hauptphase der Anode
bildet. Solche Anoden haben eine gesamte elektrische Leitfähigkeit,
die höher
als diejenige fester Keramikanoden ist, für die industrielle kommerzielle
Produktion jedoch nicht ausreicht. Die gleichförmig verteilte Metallphase
ist zudem Auflösung
in dem Elektrolyten ausgesetzt.
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Überwiegend
aus Metall gefertigte Anoden, die durch eine dicke Oxidaußenschicht
geschützt sind,
wie z. B. in US-A-5
510 008 (Sekhar/Liu/Duruz) offenbart wird, haben im Unterschied
dazu eine höhere
Leitfähigkeit
und längere
Lebensdauer, weil das Metall normalerweise vor dem Bad geschützt ist
und der Auflösung
darin widersteht. Wenn jedoch eine solche dicke Oxidschicht beschädigt ist,
kann geschmolzener Elektrolyt in Spalten zwischen dem inneren Metallteil
und der Oxidschicht eindringen. Die Oberflächen des Spalts bilden dann
einen Dipol zwischen dem metallischen inneren Anodenteil und der Oxidschicht,
was zu elektrolytischer Auflösung
des inneren Metallteils in dem in dem Spalt enthaltenen Elektrolyten
und Korrosion des metallischen Anodenteils unter der dicken Oxidschicht
führt.
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Die
erfindungsgemäße Anode
liefert eine Lösung
dieses Problems. Statt mit einer dicken schützenden Oxidschicht bedeckt
zu sein, kontaktiert das Nickel-Eisen-Legierungssubstrat geschmolzenen Elektrolyten,
der durch die für
Elektrolyt durchlässige Oberflächenschicht
zirkuliert, tatsächlich
oder praktisch. Im Unterschied zu Anoden des Standes der Technik
wird der Elektrolyt in der Nähe
des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats typischerweise in einem Anstand
von weniger als 10 um kontinuierlich mit gelöstem Aluminiumoxid wieder aufgefüllt. Der
Elektrolysestrom löst
die Anode nicht auf. Stattdessen wird der gesamte Elektrolysestrom,
der die Anodenoberfläche
passiert, für
die Elektrolyse von Aluminiumoxid durch oxidierende sauerstoffhaltige
Ionen direkt an den aktiven Oberflächen verwendet, oder indem
zuerst fluorhaltige Ionen oxidiert werden, die anschließend mit
den sauerstoffhaltigen Ionen reagieren, wie in PCT/IB99/01976 (Duruz/de
Nora) beschrieben ist.
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Die
gesamte elektrische Leitfähigkeit
der erfindungsgemäßen Metallanode
ist zudem wesentlich höher
als diejenige von Anoden des Standes der Technik, die mit einer
dicken Oxidschutzschicht bedeckt oder aus Massenoxid hergestellt
sind.
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Die
unter der elektrochemisch aktiven Oberflächenschicht dieser Anode liegende
Metallphase bildet üblicherweise
eine Matrix, die eine geringe Menge an Metallverbindungseinschlüssen enthält, insbesondere
Oxideinschluss, der aus einer Voroxidationsbehandlung in einer oxidierenden
Atmosphäre
resultiert, wobei die Matrix der Anode eine insgesamt hohe elektrische
Leitfähigkeit
verleiht.
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Die
für Elektrolyt
durchlässige,
elektrochemisch aktive Oberflächenschicht
der Erfindung ist üblicherweise
sehr dünn,
wobei sie vorzugsweise eine Dicke von weniger als 50, möglicherweise
weniger als 100 μm
oder höchstens
200 μm hat.
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Eine
solche dünne,
für Elektrolyt
durchlässige,
elektrochemisch aktive Oberflächenschicht
hat den Vorteil, dass die Breite möglicher Poren und/oder Spalten,
die in der Oberflächenschicht
vorhanden sind, auf eine geringe Größe begrenzt wird, die üblicherweise
unter einem Zehntel der Dicke der Oberflächenschicht liegt. Wenn eine
kleine Pore und/oder ein kleiner Spalt mit geschmolzenem Elektrolyt
gefüllt ist,
liegt die elektrochemische Potentialdifferenz in dem geschmolzenen
Elektrolyten über
der Pore und/oder dem Spalt unter dem Reduktions/Oxidations-Potential
von jeglichem Metalloxid der Oberflächenschicht, das in dem geschmolzenen
Elektrolyten vorhanden ist, der in der Pore und/oder dem Spalt enthalten
ist. Daher kann eine solche für
Elektrolyt durchlässige
Oberflächenschicht
nicht durch Elektrolyse ihrer Bestandteile in den Poren und/oder
Spalten aufgelöst
werden. Die Poren und/oder Spalten sollten daher so klein sein,
dass, wenn die Oberflächenschicht
polarisiert ist, die Potentialdifferenz über die Elektrolyt enthaltenden
Poren und/oder Spalten unter dem Potential für die elektrolytische Auflösung des Oxids
der Oberflächenschicht
liegt.
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Das
heißt,
dass sich im Inneren der für
Elektrolyt durchlässigen
Oberflächenschicht
kein oder im Wesentlichen kein Oxid der Oberflächenschicht elektrolytisch
auflösen
können
sollte, wenn die Oberflächenschicht
polarisiert wird. Die Dünne
der Oxidoberflächenschicht
ist beispielsweise so, dass; wenn sie bei Benutzung polarisiert
wird, der Spannungsabfall durch dieselbe unter dem Potential der
elektrolytischen Auflösung
des Oxids der Oberflächenschicht liegt.
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Ein
weiterer Vorteil, der sich aus einer dünnen, elektrochemisch aktiven
und für
Elektrolyt durchlässigen
Oberflächenschicht
ableitet, kann beobachtet werden, wenn in den Poren und/oder Spalten der
Oberflächenschicht
enthaltener Elektrolyt den an Nickelmetall reichen äußeren Bereich
der Nickel-Eisen-Legierung
erreicht. Wenn dies passiert, kann infolge der Dünne der Oberflächenschicht
Sauerstoff, der an der Oberflächenschicht
entwickelt wird, den an Nickelmetall reichen äußeren Bereich erreichen, was
zur Bildung einer passiven Schicht aus Nickeloxid auf dem an Nickelmetall
reichen äußeren Bereich führt, wenn
er mit geschmolzenem Elektrolyt in Kontakt ist, wodurch die Auflösung von
Nickelkationen aus dem an Nickelmetall reichen äußeren Bereich in dem geschmolzenen
Elektrolyt vermieden wird.
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Vor
Benutzung kann die Anode ein Ni/Fe-Atomverhältnis unter 1 oder von mindestens
1, insbesondere 1 bis 4 aufweisen.
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Der
an Nickelmetall reiche äußere Bereich kann
eine Porosität
haben, die durch Oxidation in einer oxidierenden Atmosphäre vor Benutzung
erhältlich
ist. Diese Porosität
kann die Hohlräume,
insbesondere runde oder längliche
Hohlräume
enthalten, die teilweise oder vollständig mit Eisenverbindungen, insbesondere
Oxiden, die aus einer Oxidationsbehandlung in einer oxidierenden
Atmosphäre,
resultieren, und möglicherweise
auch mit Nickelverbindungen, wie Nickeloxiden oder Eisen-Nickel-Oxiden, gefüllt sind,
um Einschlüsse
von Eisenverbindungen oder Eisen- und Nickelverbindungen zu bilden.
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Die
Einschlüsse
können
eisenreiche Nickel-Eisen-Oxide sein, die in der Regel oxidiertes
Eisen und oxidiertes Nickel in einem Fe/Ni-Atomverhältnis von über 2 enthalten.
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Der
an Nickelmetall reiche äußere Bereich hat üblicherweise
in Richtung der elektrochemisch aktiven Oberflächenschicht eine abnehmende
Konzentration an Eisenmetall. Der an Nickelmetall reiche äußere Bereich
kann, wo er die Oberflächenschicht erreicht,
Nickelmetall und Eisenmetall in einem Ni/Fe-Atomverhältnis von etwa 3 oder mehr
umfassen.
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Die
Nickel-Eisen-Legierung kann ferner einen nicht-porösen inneren
Bereich umfassen, der oxidfrei ist.
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Die
elektrochemisch aktive Oberflächenschicht
umfasst üblicherweise
eisenreiches Nickel-Eisen-Oxid, wie Nickelferrit, insbesondere nicht-stöchiometrisches
Nickelferrit. Die Oberflächenschicht
kann beispielsweise Nickelferrit mit einem Überschuss an Eisen oder Nickel
und/oder einem Sauerstoffdefizit umfassen.
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Die
Nickel-Eisen-Legierung umfasst üblicherweise
Nickelmetall und Eisenmetall in einer Gesamtmenge von mindestens
65 Gew.-%, üblicherweise
mindestens 80, 90 oder 95 Gew.-% der Legierung und ferner Legierungsmetalle
in einer Menge bis zu 35 Gew.-%, insbesondere bis zu 5, 10 oder
20 Gew.-% der Legierung. Geringe Mengen weiterer Elemente, wie Kohlenstoff,
Bor, Schwefel, Phosphor oder Stickstoff, können in der Nickel- Eisen-Legierung vorhanden
sein, üblicherweise
in einer Gesamtmenge, die 2 Gew.-% der Legierung nicht überschreitet.
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Die
Nickel-Eisen-Legierung kann beispielsweise mindestens ein weiteres
Metall ausgewählt aus
Chrom, Kupfer, Kobalt, Silicium, Titan, Tantal, Wolfram, Vanadium,
Zirkonium, Yttrium, Molybdän, Mangan
und Niob in einer Gesamtmenge von bis zu 5 oder 10 Gew.-% der Legierung
umfassen. Die Nickel-Eisen-Legierung kann auch mindestens einen Katalysator
ausgewählt
aus Iridium-, Palladium-, Platin-, Rhodium-, Ruthenium-, Zinn- oder Zinkmetallen, Mischmetallen
und ihren Oxiden und Metallen der Lanthanidreihen und ihren Oxiden
sowie Mischungen und Verbindungen davon in einer Gesamtmenge bis zu
5 Gew.-% der Legierung umfassen. Die Nickel-Eisen-Legierung kann
zudem Aluminium in einer Menge von weniger als 20 Gew.-% umfassen,
insbesondere weniger als 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 oder sogar
6 Gew.-% der Legierung. Das Aluminium kann eine Intermetallverbindung
mit Nickel bilden, die bekanntermaßen mechanisch und chemisch recht
widerstandsfähig
ist.
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Die
erfindungsgemäße Anode
kann einen inneren Kern umfassen, der aus elektronisch leitendem
Material wie Metallen, Legierungen, Intermetallen, Cermets und leitenden
Keramiken hergestellt ist, wobei der Kern mit dem Nickel-Eisen-Legierungssubstrat
als Schicht bedeckt ist. Der Kern kann insbesondere mindestens ein
Metall ausgewählt
aus Kupfer, Chrom, Nickel, Kobalt, Eisen, Aluminium, Hafnium, Molybdän, Niob,
Silicium, Tantal, Wolfram, Vanadium, Yttrium und Zirkonium sowie
Kombinationen und Verbindungen davon umfassen. Der Kern kann beispielsweise
aus einer Legierung bestehen, die 10 bis 30 Gew.-% Chrom, 55 bis
90 Gew.-% von mindestens einem von Nickel, Kobalt und/oder Eisen
und bis zu 15 Gew.-% von mindestens einem von Aluminium, Hafnium,
Molybdän,
Niob, Silicium, Tantal, Wolfram, Vanadium, Yttrium und Zirkonium
umfasst.
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In
einer Ausführungsform
ist der Kern eine nicht-poröse,
an Nickel reiche Nickel-Eisen-Legierung mit einem Nickel-Eisen-Gewichtsverhältnis, das nahe
an dem Nickel/Eisen-Gewichtsverhältnis
des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats liegt oder höher als
dieses ist, beispielsweise 1 bis 4 oder höher, insbesondere über 3. Während der
Benutzung diffundiert wenig oder kein Eisen aus dem inneren Kern.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung
einer Anode wie oben beschrieben. Bei dem Verfahren wird ein Nickel-Eisen-Legierungssubstrat
bereitgestellt und das Nickel-Eisen-Legierungssubstrat oxidiert,
um die für Elektrolyt
durchlässige,
elektrochemisch aktive Nickel-Eisen-Oxid enthaltende Oberflächenschicht
zu bilden, die an dem an Nickelmetall reichen äußeren Bereich haftet. Die Oxidation
des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats umfasst eine oder mehrere Stufen
bei einer Temperatur von 800° bis
1200°C,
insbesondere 1050° bis
1150°C,
für bis
zu 60 Stunden in einer oxidierenden Atmosphäre.
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Das
Nickel-Eisen-Legierungssubstrat wird vorzugsweise in einer oxidierenden
Atmosphäre
für einen
kurzen Zeitraum oxidiert, wie 0,5 bis 5 Stunden.
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Die
oxidierende Atmosphäre
kann aus Sauerstoff oder einer Mischung von Sauerstoff und einem
oder mehreren inerten Gasen, wie Argon, bestehen, mit einem Sauerstoffgehalt
von mindestens 10 Mol.% der Mischung. Die oxidierende Atmosphäre kann
zweckmäßig Luft
sein.
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Um
eine Mikrostruktur des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats zu erhalten,
die nach Oxidation eine optimale, elektrochemisch aktive Oberflächenschicht
auf einem optimalen, an Nickelmetall reichen äußeren Bereich ergibt, kann
das Nickel-Eisen-Legierungssubstrat einer thermisch-mechanischen
Behandlung unterzogen werden, um seine Mikrostruktur vor der Oxidation
zu modi fizieren. Alternativ kann sie vor der Oxidation mit bekannten
Gießadditiven gegossen
werden.
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Der
Oxidation des Nickel-Eisen-Legierungssubstrats in einer oxidierenden
Umgebung kann eine Wärmebehandlung
in einer inerten Atmosphäre
bei einer Temperatur von 800° bis
1200°C für bis zu
60 Stunden folgen. Wenn die Oxidation in einer oxidierenden Atmosphäre partiell
ist, kann sie durch in-situ-Oxidation
zu Beginn der Elektrolyse abgeschlossen werden.
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Das
Nickel-Eisen-Legierungssubstrat kann, wie bereits gesagt, als Schicht
auf einem inneren Kern gebildet werden, der aus elektronisch leitendem Material
gefertigt ist, wie ein an Nickel reicher Nickel-Eisen-Legierungskern.
Nickel- und Eisenmetall können
als solche auf dem Kern abgeschieden werden, oder es können Verbindungen
von Nickel und Eisen auf dem Kern abgeschieden und danach reduziert
werden, beispielsweise werden eine oder mehrere Schichten von Fe(OH)2 und Ni(OH)2 auf
dem Kern abgeschieden, z. B. als kolloidale Aufschlämmung, und
in einer Wasserstoffatmosphäre
reduziert. Nickel und Eisen und/oder Verbindungen davon können gemeinsam
auf dem inneren Kern abgeschieden werden, oder können separat in verschiedenen Schichten
abgeschieden werden, die danach interdiffundiert werden, beispielsweise
durch Wärmebehandlung.
Diese Wärmebehandlung
kann in einer inerten Atmosphäre
wie Argon stattfinden, falls das Nickel und Eisen als Metalle aufgebracht
werden, oder in einer reduzierenden Atmosphäre wie Wasserstoff, falls Nickel-
und Eisenverbindungen auf den Kern aufgebracht werden. Die Nickel-
und Eisenmetalle und/oder -verbindungen können durch elektrolytische
oder chemische Abscheidung, Lichtbogen oder Plasmaspritzen, Anstreichen,
Tauchen oder Spritzen abgeschieden werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Zelle zur elektrolytischen
Gewinnung von Aluminium aus in einem fluorid haltigen geschmolzenen Elektrolyten
gelöstem
Aluminiumoxid. Die erfindungsgemäße Zelle
umfasst mindestens eine Anode wie oben beschrieben, die zugewandt
zu und auf Abstand zu wenigstens einer Kathode liegt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium
in einer derartigen Zelle. Bei dem Verfahren wird ein Ionenstrom
in dem geschmolzenen Elektrolyten zwischen der Kathode/den Kathoden
und der elektrochemisch aktiven Oberflächenschicht der Anode(n) geleitet,
wodurch an der Anode/den Anoden Sauerstoffgas entwickelt wird, das
von dem gelösten
Aluminiumoxid abgeleitet ist, und an der Kathode/den Kathoden Aluminium
produziert wird.
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Zu
Beginn der Elektrolyse kann der an Nickelmetall reiche äußere Bereich
der Anode(n) weiter in-situ durch atomaren und/oder molekularen
Sauerstoff oxidiert werden, der an ihrer elektrochemisch aktiven
Oberflächenschicht
gebildet wird, insbesondere wenn die Anode eine Oberfläche umfasst,
die teilweise oxidfrei ist, wenn sie in den geschmolzenen Elektrolyten
eintaucht, bis der oxidierte, an Nickelmetall reiche, äußere Bereich
der Anode eine durchlässige
Barriere für
Sauerstoff bildet.
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Bei
dem Verfahren wird der geschmolzene Elektrolyt vorteilhaft mit Aluminiumoxid
und Spezies von mindestens einem Hauptmetall, üblicherweise Eisen und/oder
Nickel gesättigt,
die in der elektrochemisch aktiven Oberflächenschicht der Anode(n) vorhanden
ist bzw. sind, um Auflösung
der Anode(n) zu hemmen. Der geschmolzene Elektrolyt kann bei einer
ausreichend niedrigen Temperatur betrieben werden, um die Löslichkeit
der Hauptmetallspezies zu begrenzen, wodurch die Verunreinigung
des Produktaluminiums auf ein akzeptables Niveau begrenzt wird.
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Ein "Hauptmetall" bezieht sich auf
ein Metall, das in der Oberfläche
der Anode auf Metallbasis in einer Menge von mindestens 25 Atom%
der Gesamtmenge an Metall vorhanden ist, das in der Oberfläche der
Anode auf Metallbasis vorhanden ist.
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Die
Zelle kann mit dem geschmolzenen Elektrolyten bei einer Temperatur
von 730° bis
910°C, insbesondere
unter 870°C
betrieben werden.
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Wie
in PCT/IB99/01976 (Duruz/de Nora) offenbart ist, kann der Elektrolyt
AlF3 in einer solch hohen Konzentration
enthalten, dass an der elektrochemisch aktiven Oberfläche vorwiegend
fluorhaltige Ionen anstelle von Sauerstoffanionen oxidiert werden, es
entwickelt sich jedoch nur Sauerstoff, wobei der entwickelte Sauerstoff
von dem gelösten
Aluminiumoxid stammt, das in der Nähe der elektrochemisch aktiven
Anodenoberfläche
vorliegt.
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Aluminium
wird vorzugsweise an einer aluminiumbenetzbaren Kathode produziert,
insbesondere an einer Ablaufkathode, wie beispielsweise in US-A-5
683 559 (de Nora) oder in der PCT-Anmeldung WO99/02764 (de Nora/Duruz)
offenbart ist.
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In
einer Modifikation wird der Nickel der Nickel-Eisen-Legierung, insbesondere
von der integralen oxidhaltigen Oberflächenschicht, ganz oder vorwiegend
durch Kobalt ersetzt.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
Erfindung wird ferner in den folgenden Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1
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Eine
Anode wurde durch Voroxidieren in Luft bei 1100°C für eine Stunde aus einem Substrat
einer Nickel-Eisen-Legierung gefertigt, die aus 60 Gew.-% Nickel
und 40 Gew.-% Eisen be stand, um eine sehr dünne Oxidoberflächenschicht
auf der Legierung zu bilden.
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Die
oberflächenoxidierte
Anode wurde senkrecht zu der Anodenarbeitsoberfläche geschnitten, und der resultierende
Querschnitt der Anode wurde mikroskopisch untersucht.
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Die
Anode hatte vor Benutzung einen äußeren Bereich,
der eine für
Elektrolyt durchlässige,
elektrochemisch aktive, an Eisen reiche Nickel-Eisen-Oxid-Oberflächenschicht
mit einer Dicke von bis zu 10–20 μm und darunter
eine an Eisen verarmte Nickel-Eisen-Legierung mit einer Dicke von
etwa 10–15 μm umfasste,
die allgemein runde Hohlräume
enthielt, die mit an Eisen reichen Nickel-Eisen-Oxid-Einschlüssen gefüllt waren
und einen Durchmesser von etwa 2 bis 5 μm hatten. Die Nickel-Eisen-Legierung des äußeren Bereichs
enthielt etwa 75 Gew.-% Nickel.
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Unter
dem äußeren Bereich
war die Nickel-Eisen-Legierung im Wesentlichen unverändert geblieben.
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Beispiel 2
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Eine
wie in Beispiel 1 hergestellte Anode wurde in einer Zelle zur elektrolytischen
Gewinnung von Aluminium, die einen geschmolzenen Elektrolyten enthielt,
der im Wesentlichen aus NaF und AlF3 in einem
Gewichtsverhältnis
NaF/AlF3 von etwa 0,7 bis 0,8, d. h. ein Überschuss
von AlF3 zusätzlich zu Kryolith von etwa
26 bis 30 Gew.-% des Elektrolyten, und ungefähr 3 Gew.-% Aluminiumoxid bestand,
bei 870°C
getestet. Die Aluminiumoxidkonzentration wurde während des Tests auf einem im
Wesentlichen konstanten Niveau gehalten, indem Aluminiumoxid mit
einer Geschwindigkeit zugefügt
wurde, die so eingestellt wurde, dass sie die kathodische Aluminiumreduktion
kompensierte. Der Test wurde mit einer Stromdichte von etwa 0,6
A/cm2 durch geführt, und das elektrische Potential
der Anode blieb während des
Tests mit 4,2 Volt im Wesentlichen konstant.
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Aluminium
wurde während
der Elektrolyse kathodisch produziert, während Sauerstoff anodisch entwickelt
wurde, der von dem gelösten
Aluminiumoxid stammte, das in der Nähe der Anoden vorhanden war.
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Nach
72 Stunden wurde die Elektrolyse unterbrochen und die Anode aus
der Zelle entnommen. Die äußeren Abmessungen
der Anode waren während
des Tests unverändert
geblieben, und die Anode zeigte keine Zeichen von Beschädigung.
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Die
Anode wurde senkrecht zu der Anodenarbeitsoberfläche geschnitten, und der resultierende Querschnitt
der gebrauchten Anode wurde wie in Beispiel 1 mikroskopisch untersucht.
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Es
wurde beobachtet, dass die Anode eine elektrochemisch aktive Oberfläche hatte,
die mit einer diskontinuierlichen, nicht-haftenden, makroporösen Eisenoxid-Außenschicht
in der Größenordnung von
100 bis 500 μm
Dicke bedeckt war, die nachfolgend als "Eisenoxidüberschussschicht" bezeichnet wird.
Die Eisenoxidüberschussschicht
war durchlässig
für geschmolzenen
Elektrolyten und enthielt diesen, wodurch gezeigt wird, dass sie
während
der Elektrolyse gebildet worden war.
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Die
Eisenoxidüberschussschicht
resultierte aus dem Eisenüberschuss,
der in dem Bereich der Nickel-Eisen-Legierung enthalten war, der
unter der elektrochemisch aktiven Oberfläche lag und durch diese diffundierte.
In anderen Worten resultierte die Eisenoxidüberschussschicht aus einer
Eisenmigration von der Innenseite zu der Außenseite der Anode während des
Beginns der Elektrolyse.
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Eine
solche Eisenoxidüberschussschicht hatte
keine oder wenig elektrochemische Aktivität. Sie diffundierte langsam
in den Elektrolyten und löste sich
in diesem, bis der Bereich der Anode, der unter der elektrochemisch
aktiven Oberfläche
lag, einen Eisengehalt von etwa 15 bis 20 Gew.-% erreichte, was
einem Gleichgewicht unter den Betriebsbedingungen entsprach, unter
denen Eisen nicht mehr diffundierte, und danach löste sich
die Eisenoxidschicht weiter in dem Elektrolyten.
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Der
bereits genannte äußere Bereich
der Anode war während
der Elektrolyse umgewandelt worden. Seine Dicke hatte von 10 bis
20 μm auf
etwa 300 bis 500 μm
zugenommen, und die Größe der Hohlräume hatte
auch auf Vermicularform zugenommen, sie waren jedoch nur teilweise
mit Eisen- und Nickelverbindungen gefüllt. Es wurde kein Elektrolyt
in den Hohlräumen
nachgewiesen, und es waren keine Anzeichen für Korrosion an der Anode erkennbar.
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Das
Fehlen jeglicher Korrosion zeigte, dass die Poren und/oder Spalten
in der für
Elektrolyt durchlässigen,
elektrochemisch aktiven Oxidschicht hinreichend klein waren, so
dass bei Polarisation während
der Benutzung der Spannungsabfall durch die Poren und/oder Spalten
unter dem Potential der elektrolytischen Auflösung des Oxids der Oberflächenschicht
lag.
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Unter
dem äußeren Bereich
war die Nickel-Eisen-Legierung im Wesentlichen unverändert geblieben.
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Die
Form und äußeren Dimensionen
der Anode waren nach der Elektrolyse unverändert geblieben, wodurch die
Stabilität
dieser Anodenstruktur unter den Betriebsbedingungen in dem geschmolzenen Elektrolyten
gezeigt wird.
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In
einem anderen Test wurde eine ähnliche Anode
unter den selben Bedingungen mehrere hundert Stunden bei einem im
Wesentlichen konstanten Strom und einer im Wesentlichen konstanten
Zellspannung betrieben, wodurch die lange Lebenszeit der Anode verglichen
mit bekannten Nicht-Kohlenstoff-Anoden gezeigt wird.
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Beispiel 3
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Eine
Anode mit einer allgemein kreisförmigen
aktiven Struktur mit einem Außendurchmesser von
210 mm wurde aus drei konzentrischen Ringen gefertigt, die durch
Lücken
von 6 mm voneinander beabstandet waren. Die Ringe hatten einen im
Allgemeinen dreieckigen Querschnitt mit einer Basis von etwa 19
mm und waren miteinander und mit einem zentralen vertikalen Stromversorgungsstab über sechs
Elemente verbunden, die sich radikal von dem vertikalen Stab erstreckten
und gleichmäßig voneinander
um den vertikalen Stab herum beabstandet waren. Die Lücken waren
mit Schloten bedeckt, um das entweichende, anodisch entwickelte
Gas zu lenken, um die Zirkulation des Elektrolyten zu fördern und
die Auflösung
von Aluminiumoxid in dem Elektrolyten zu verstärken, wie in der PCT Veröffentlichung WO00/40781
(de Nora) offenbart ist.
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Die
Anode und die Schlote waren aus gegossener Nickel-Eisen-Legierung gefertigt,
die 50 Gew.-% Nickel und 50 Gew.-% Eisen enthielt, die wie in Beispiel
1 wärmebehandelt
war. Die Anode wurde dann in einer Zelle im Labormaßstab getestet,
die einen Elektrolyten wie in Beispiel 2 beschrieben enthielt, außer dass
er ungefähr
4 Gew.-% Aluminiumoxid enthielt.
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Während des
Tests wurde ein Strom von ungefähr
280 A mit einer scheinbaren Stromdichte von etwa 0,8 A/cm2 an der scheinbaren Oberfläche der Anode
durch die Anode geleitet. Das elektrische Potential der Anode blieb
während
des Tests mit ungefähr
4,2 Volt im Wesentlichen konstant.
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Der
Elektrolyt wurde periodisch mit Aluminiumoxid wieder aufgefüllt, um
den Aluminiumoxidgehalt in dem Elektrolyten nahe an der Sättigung
zu halten. Alle 100 Sekunden wurde dem Elektrolyten eine Menge von
etwa 5 g feinem Aluminiumoxidpulver zugeführt. Die Aluminiumoxidzufuhr
wurde periodisch basie rend auf der Kathodeneffizienz, die etwa 67
% betrug, auf den Aluminiumoxidverbrauch eingestellt.
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Wie
in Beispiel 2 wurde Aluminium während der
Elektrolyse kathodisch produziert, während Sauerstoff anodisch entwickelt
wurde, der aus dem gelösten
Aluminiumoxid stammte, das in der Nähe der Anoden vorhanden war.
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Nach
mehr als 1000 Stunden, d. h. 42 Tagen, wurde die Elektrolyse unterbrochen
und die Anode aus der Zelle entnommen und abkühlen gelassen. Die äußeren Abmessungen
der Anode waren während
des Tests nicht wesentlich verändert
worden, die Anode war jedoch mit an Eisen reichen Oxid und Bad bedeckt.
Die Anode zeigte keine Anzeichen für Beschädigung.
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Die
Anode wurde senkrecht zu der Anodenarbeitsoberfläche geschnitten, und der resultierende Querschnitt
eines Rings der aktiven Struktur wurde wie in Beispiel 1 mikroskopisch
untersucht.
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Es
wurde beobachtet, dass der poröse äußere Legierungsbereich
im Inneren des Anodenrings auf eine Tiefe von etwa 7 mm gewachsen
war, was nur einen inneren Bereich von etwa 5 mm unverändert ließ, d. h.
der aus einer nicht-porösen
Legierung aus 50 Gew.-% Nickel und 50 Gew.-% Eisen bestand. Der
poröse äußere Bereich
der Anode hatte eine Nickelkonzentration, die von 85 bis 90 Gew.-%
an der Anodenoberfläche
zu 70 bis 75 Gew.-% in der Nähe des
nicht-porösen
inneren Bereichs variierte, wobei der Rest Eisen war. Die Eisenverarmung
in dem offen porösen, äußeren Bereich
entsprach etwa der Akkumulation von Eisen, das als Oxid an der Oberfläche der
Anode vorhanden war, wodurch gezeigt wurde, dass sich das Eisenoxid
während
des Tests nicht wesentlich in dem Elektrolyten gelöst hatte.
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Wie
in dem vorhergehenden Beispiel zeigte die Anode keine Anzeichen
von Korrosion, wodurch gezeigt wird, dass die Poren und/oder Spalten
in der für
Elektrolyt durchlässigen,
elektrochemisch aktiven Oxidschicht hinreichend klein waren, so
dass bei Polarisation während
der Benutzung der Spannungsabfall durch die Poren und/oder Spalten
unter dem Potential der elektrolytischen Auflösung des Oxids der Oberflächenschicht
lag.