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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen (Poly-)Ionenkomplex, der insoweit ein ausgezeichnetes
Merkmal hat, als er in Wasser unlöslich, aber in einem wässrigen (oder
Wasser enthaltenden) organischen Lösungsmittel löslich ist.
Der erfindungsgemäße Ionenkomplex
ist geeigneterweise für
die Beschichtung verschiedener Arten von Grundmaterialien bzw. Substraten
(wie einem biomedizinischen Material) mit verschiedenen Arten ionischer
Substanzen (beispielsweise einer biologisch oder physiologisch wirksamen Substanz
wie einem Antikoagulanz oder einem Bakterizid) durch Nutzung dieses
Merkmals verwendbar, obwohl es schwierig ist, eine solche Beschichtung aufzubringen
und es dabei der ionischen Substanz zu ermöglichen, ihre Funktion wirkungsvoll
auszuüben.
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Stand der
Technik für
die Erfindung
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Ein
Ionenkomplex oder Beschichtungsmaterial, ein auf dem Ionenkomplex
basierendes beschichtetes Erzeugnis oder ein Beschichtungsverfahren,
die erfindungsgemäß sind,
sind ohne eine bestimmte Beschränkung
auf dem Gebiet der Beschichtung der Oberfläche verschiedener Arten von Grundmaterialien
oder Substraten anwendbar, insbesondere auf einem Gebiet, auf welchem
die Bildung einer Beschichtung mit ausgezeichneten Beschichtungseigenschaften
erforderlich ist, wobei ein solcher Komplex die Funktion einer ionischen
Komponente, die den Komplex bildet (beispielsweise auf Gebieten wie
einer medizinischen Verwendung und elektronischen und antistatischen
Materialien), ausüben
soll. Zunächst
wird jedoch der Stand der Technik beschrieben, der eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ionenkomplexes
betrifft, welcher nicht nur Beschichtungseigenschaften, sondern
auch gerinnungshemmende Eigenschaften verliehen worden sind.
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Wenn
Blut mit einem künstlichen
Material, das kein lebender Organismus ist, in Berührung kommt,
wird das Blutgerinnungssystem von der Oberfläche des Materials aktiviert,
wodurch die Blutgerinnung einsetzt. Dabei besteht das Problem darin, dass
durch eine solche Blutgerinnung die Entwicklung therapeutischer
und diagnostischer Instrumente oder Geräte, die mit Blut in Berührung kommen, ernsthaft
behindert wird, weshalb die Entwicklung eines ausgezeichneten Antikoagulanz
erwünscht
ist. Hinsichtlich eines gerinnungshemmenden Materials sind bisher
verschiedene Arten von Oberflächenstrukturen
und Oberflächenbehandlungsverfahren vorgeschlagen
worden, wobei aber anerkannt ist, dass heparinisierte Materialien
die besten gerinnungshemmenden Eigenschaften aufweisen.
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Heparin
ist ein von einem lebenden Organismus stammendes Antikoagulanz und
ein Mucopolysaccharid mit negativen elektrischen Ladungen, die auf
seiner großen
Anzahl von Schwefelsäuregruppen basieren.
Die Heparinisierungsverfahren, die herkömmlicherweise untersucht worden
sind, lassen sich grob in folgende drei Typen unterteilen.
- 1) Einfaches Mischverfahren: Ein Verfahren,
in welchem Heparin einfach einem Harz zugemischt wird. So ist beispielsweise
bekannt, dass ein Material, das durch Zumischen von Heparin in ein Epoxidharz
durch Anwendung dieses Verfahren erhalten worden ist, gute gerinnungshemmende Eigenschaften
aufweist. Es existiert jedoch keine Bindung zwischen einer solchen
Polymermatrix und dem Heparin, weshalb sich das Heparin leicht von
der Polymermatrix im Blut löst,
weshalb ein Nachteil darin besteht, dass seine gerinnungshemmenden
Eigenschaften nicht über
einen längeren
Zeitraum aufrecht erhalten werden können.
- 2) Kovalentes Bindungsverfahren: Ein Verfahren, in welchem Heparin
auf der Oberfläche
des zu beschichtenden Materials durch kovalente Bindung unter Verwendung
der funktionellen Gruppe des Heparins chemisch fixiert wird. Jedoch
beträgt
der Heparinanteil, der durch dieses Verfahren fixiert werden kann,
höchstens
etwa 0,1 μg/cm2. Außerdem
wird Heparin durch die chemische Reaktion denaturiert oder es wird
nicht von dem beschichteten Material freigesetzt, weshalb die resultierende
gerinnungshemmende Wirkung dieses Materials unzureichend ist und
bisher ein zufrieden stellendes gerinnungshemmendes Material noch nicht
erhalten worden ist.
- 3) Ionenbindungsverfahren: Ein Verfahren, in welchem Heparin
auf der Oberfläche
eines Materials mit positiven Ladungen durch Nutzung der negativen
Ladungen des Heparins elektrostatisch fixiert wird. Dabei ist bekannt,
dass durch dieses Verfahren einem solchen Material die besten gerinnungshemmenden
Eigenschaften verliehen werden.
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Was
das Ionenbindungsverfahren betrifft, so sind folgende Varianten
bekannt:
- (a) ein Verfahren, in welchem ein
quaternäres Ammoniumsalz-Tensid
wie Benzalkoniumchlorid (BC) oder Tridodecylmethylammoniumchlorid (TDMAC)
an der Oberfläche
des zu beschichtenden Materials adsorbiert wird und positive Ladungen
in dessen Oberfläche
eingeführt
werden, und
- (b) ein Verfahren, in welchem die Oberfläche des zu beschichtenden Materials
mit einem wasserunlöslichen
Polykation beschichtet wird, das in seiner Hauptkette oder Seitenkette
eine quaternäre Ammoniumgruppe
besitzt, und positive Ladungen in die Oberfläche des Materials eingeführt werden.
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Bei
dem zuvor genannten Verfahren (a) wird die hydrophobe Gruppe des
TDMAC oder BC auf der Oberfläche
des zu beschichtenden Materials adsorbiert und der hydrophile quaternäre Stickstoff
von TDMAC oder BC nach außen
gerichtet, wodurch positive Ladungen mit hoher Dichte zweidimensional auf
der Materialoberfläche
angebracht werden können.
Dementsprechend kann, wenn eine solche Oberfläche mit einer wässrigen
Heparinlösung
in Berührung
gebracht wird, das Heparin an der Oberfläche des zu beschichtenden Materials
durch Ionenbindung gebunden werden.
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Weiterhin
ist bekannt, dass der Ionenkomplex aus TDMAC und Heparin in einigen
organischen Lösungsmitteln
löslich
ist und unter Anwendung eines Lösungsmittelgießverfahrens
aufgebracht werden kann (Atha, D. et al., Proc. Nat. Acad. of Sci.,
81, 1030-1034 (1984)).
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Wenn
jedoch das durch das zuvor beschriebene Verfahren (a) erhaltene,
mit Heparin beschichtete Material tatsächlich in Blut verwendet wird,
sind BC und TDMAC, die auf der zu beschichtenden Materialoberfläche adsorbiert
sind, niedermolekulare Substanzen, weshalb der Nachteil auftritt,
dass sich diese Substanzen zusammen mit dem Heparin im Blut lösen. Wenn
nun ein solches kationisches Tensid im Blut gelöst ist, verursacht es Probleme
wie Hämolyse
und Agglomeration von Plasmaprotein. Ein weiteres Problem besteht
darin, dass, wenn ein solches mit Heparin beschichtetes Material
verwendet wird, das Heparin nur an dessen Oberfläche gebunden ist, weshalb es
in einem frühen
Stadium abdiffundiert.
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Weiterhin
ist vorgeschlagen worden, dass, um die zuvor beschriebene Auflösung des
TDMAC zu verhindern, der Ionenkomplex aus TDMAC und Heparin aufgebracht
und anschließend
das erhaltene Produkt mit γ-Strahlung
bestrahlt wird, um das TDMAC zu vernetzen (US-Patent Nr. 5 441 759).
Dabei besteht jedoch die Befürchtung,
dass durch eine Bestrahlung mit γ-Strahlung
das zu beschichtende Material beschädigt wird.
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Ferner
ist als ein auf Verfahren (b) basierendes Produkt "Anthron" (Warenzeichen, hergestellt von
Toray Industries, Inc.) als ein Material bekannt, das gute gerinnungshemmende
Eigenschaften besitzt. Dieses Material ist erhalten worden, indem
ein Pfropfcopolymer, das eine Hauptkette aus Polyvinylchlorid und
eine daran gebundene Seitenkette umfasst, die ein statistisches
Copolymer aus einem kationischen Monomer und einem hydrophilen Monomer
umfasst, synthetisiert und eine Beschichtung aufgebracht wird, welche
durch eine vorhergehende Verwendung eines solchen Pfropfcopolymers
gebildet wird, um darin Heparin einzuschließen. Dieses Material hat gerinnungshemmende
Eigenschaften, die auf der langsamen Freisetzung des Heparins mit einer
Geschwindigkeit von 0,01 Einheit/cm2·min oder mehr
beruhen, wenn es sich mit Blut in Berührung befindet (Mori, Y. et
al., Trans. Am. Soc. Artif. Intern. Organs, 24, 736 (1978)).
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Bei
dem durch dieses Verfahren erhaltenen, mit Heparin beschichteten
Material wird die Auflösung
von Substanzen, die kein Heparin sind, verhindert. Jedoch ist es
bei diesem Verfahren erforderlich, dass die Oberfläche des
Materials zuvor mit dem wasserunlöslichen Polykation durch beispielsweise ein
Lösungsmittelgießverfahren
beschichtet und das Lösungsmittel
verdampft und anschließend
das erhaltene Produkt über
einen längeren
Zeitraum in eine wässrige
Heparinlösung
mit hoher Konzentration getaucht wird, um einen Komplex mit dem
Heparin zu bilden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es viel
Arbeit und einen langen Zeitraum erfordert und außerdem ein Überschuss
an teurem Heparin verwendet werden muss.
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In
JP 63-59936 (Terumo K.K.) ist ein gerinnungshemmendes polymeres
Material offenbart, das hauptsächlich
einen polymeren Polyionenkomplex umfasst, der aus einer mehrwertigen
kationischen Polymerverbindung und einer mehrwertigen anionischen
Polymerverbindung gebildet ist, worin mindestens eine der mehrwertigen
kationischen oder anionischen polymeren Verbindung im Wesentlichen
wasserunlöslich
ist.
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Im
US-Patent Nr. 4 871 461 ist ein Verfahren offenbart, das die Abtrennung
von Wasser aus einer wässrigen
Lösung einer
organischen Substanz oder aus einem gasförmigen Gemisch aus Wasser und
einer organischen Substanz umfasst. Die in dieser Bezugnahme genannte
organische Substanz umfasst beispielsweise Alkohole, Ketone und
Aldehyde.
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In
JP-A 63-11 97 74 ist ein gerinnungshemmendes Material offenbart,
das ein Polymer umfasst, das aus einem Ionenbindungskomplex erhalten
worden ist, der aus einer basischen Verbindung mit einer polymerisierbaren
funktionellen Gruppe und Heparin oder dessen Salz synthetisiert
worden ist.
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In
JP-A 53-4788 ist ein Absorbens mit einer mit einem Polymer beschichteten
Oberfläche
offenbart, wobei die Beschichtung einen Polyionenkomplex umfasst.
Die Polyionenkomplexe dieser Bezugnahme werden aus einer wässrigen
Lösung
eines kationischen Polymers und einer wässrigen Lösung eines anionischen Polymers
gebildet. So wird beispielsweise in Beispiel 1 dieser Bezugnahme
Poly-(N,N,N',N'-Tetramethylethylen-p-xylylendiammoniumdichlorid)
und Polymethacrylsäure
jeweils in reinem Wasser gelöst
und werden diese Komponenten umgesetzt, um so einen Polyionenkomplex
zu bilden. Weiterhin werden die in den Beispielen 6 bis 9 dieser Bezugnahme
offenbarten Komplexe auf der Basis einer Wasserstoffbindung gebildet,
weshalb sie keine Polyionenkomplexe sind.
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In
EP 0 544 259 A1 ist
ein wasserunlöslicher, biologisch
verträglicher
Hyaluronsäurepolyionenkomplex
offenbart, der Hyaluronsäure
und mindestens eine biologisch verträgliche hochmolekulare Verbindung
mit Amino- oder Iminogruppen umfasst. Dabei kann der Polyionenkomplex
dieser Bezugnahme als Trennschicht verwendet werden, die in der Lage
ist, Wasser aus einem Alkohol-Wasser-Gemisch abzutrennen. Weiterhin
weist der Polyionenkomplex dieser Bezugnahme ein ausgezeichnetes Wasserabsorptionsvermögen auf,
ohne zu zerfließen.
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In
JP-A 60-13 54 32 ist ein modifiziertes Wasser absorbierendes Harz
offenbart, das wasserunlöslich
ist, mindestens eine Carboxylgruppe besitzt und in welchem eine
kationische polymere Substanz an der Oberfläche befestigt ist, sodass sich
ein Polyionenkomplex aus der Carboxylgruppe und dem Kation bildet.
Das modifizierte Wasser absorbierende Harz dieser Bezugnahme wird
durch Inberührungbringen
des Wasser absorbierenden Harzes mit der kationischen polymeren
Substanz in Gegenwart eines Lösungsmittel
wie eines wässrigen
organischen Lösungsmittels
und Trocknen des so modifizierten Wasser absorbierenden Harzes als
solches oder Trocknen nach Entfernung des wässrigen organischen Lösungsmittel
durch Dekantieren bzw. Zentrifugieren, wodurch das gewünschte modifizierte, Wasser
absorbierende Harz erhalten wird, hergestellt. Weiterhin ist von
der Forschungsgruppe der Erfinder bereits ein heparinisiertes Material
offenbart worden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Ionenpaar
aus Heparin und einem Polymer aus einem quaternären Ammoniumsalz-Monomer mit
einer polymerisierbaren funktionellen Gruppe und einer Kohlenwasserstoffkette
mit einer Kohlenstoffzahl von nicht weniger als 10 und weniger als
30 an einer Oberfläche,
die mit Blut in Berührung
kommen soll, adsorbiert wird (japanische Patentanmeldung Nr. Hei.
6-162120 und KOKAI (ungeprüfte
japanische Patentanmeldung) Nr. Hei. 7-265405). In diesem Fall kann,
nachdem das kationische Tensid polymerisiert ist, dessen Auflösung verhindert
werden. Jedoch ist, ähnlich
wie im Fall des weiter oben genannten TDMAC das Ionenpaar aus dem
kationischen Monomer und Heparin in einem organischen Lösungsmittel
löslich,
aber der Ionenkomplex aus Polykation und Heparin, der durch die
Polymerisation des kationischen Monomers erhalten worden ist, in
jeder Art Lösungsmittel
unlöslich,
weshalb es unmöglich
ist, eine Beschichtung durch Anwendung eines Lösungsmittelgießverfahrens
durchzuführen.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, einen Ionenkomplex bereitzustellen,
durch welchen die zuvor genannten Probleme des Standes der Technik
gelöst
werden.
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Weiterhin
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, einen Ionenkomplex bereitzustellen,
der in Wasser unlöslich
und in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
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Der
Erfindung liegt auch als Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungsmaterial,
das geeigneterweise für
eine Beschichtung (beispielsweise Beschichtung eines biomedizinischen
Materials) mit verschiedenen Arten ionischer Substanzen (beispielsweise
Substanzen mit biologischer Wirkung wie Antikoagulantien oder Bakterizide)
verwendbar ist, ein beschichtetes Erzeugnis oder ein auf einem solchen
Beschichtungsmaterial beruhendes Verfahren bereitzustellen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Im
Ergebnis ihrer Forschungen ist von den Erfindern ein Ionenkomplex
gefunden worden, der ein wasserunlösliches Polyion (P) und ein
wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und wasserunlöslich und in einem wässrigen
(bzw. Wasser enthaltenden) organischen Lösungsmittel löslich ist.
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Im
Ergebnis weiterer Untersuchungen ist von den Erfindern ebenfalls
festgestellt worden, dass der Ionenkomplex mit den zuvor genannten
Eigenschaften ausgezeichnete Charakteristika als Beschichtungsmaterial
für verschiedene
Arten ionischer Substanzen hat und für die Lösung der zuvor genannten Probleme
des Standes der Technik äußerst erfolgreich
ist. Der erfindungsgemäße Ionenkomplex
beruht auf diesen Feststellungen und umfasst ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches Polyion
(A) und ist in Wasser und in einem organischen Lösungsmittel unlöslich, aber
in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein beschichtetes Erzeugnis bereitgestellt, das ein zu beschichtendes
Material und eine Beschichtung umfasst, die wenigstens einen Teil
der Oberfläche
des zu beschichtenden Materials bedeckt und einen Ionenkomplex umfasst,
der ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und einem organischen Lösungsmittel
unlöslich, aber
in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel löslich ist.
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Erfindungsgemäß wird auch
ein Beschichtungsverfahren bereitgestellt, welches das Ausbilden einer
Schicht aus einer Lösung,
die ein wässriges
organisches Lösungsmittel
und einen darin gelösten
Ionenkomplex umfasst, auf einem zu beschichtenden Material und Verdampfen
des wässrigen
organischen Lösungsmittels,
um auf dem zu beschichtenden Material eine den Ionenkomplex umfassende
Beschichtung auszubilden, umfasst, wobei der Ionenkomplex ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und einem organischen Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
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Erfindungsgemäß wird darüber hinaus
ein Beschichtungsverfahren bereitgestellt, welches das Aufbringen
eines Beschichtungsmaterials in Form eines einen Ionenkomplex umfassenden
Pulvers auf ein zu beschichtendes Material, Aufquellen des Ionenkomplexes
mit einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
und Verdampfen des wässrigen
organischen Lösungsmittels,
um auf dem zu beschichtenden Material eine den Ionenkomplex umfassende Beschichtung
auszubilden, umfasst, wobei der Ionenkomplex ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und einem organischen Lösungsmittel
unlöslich, aber
in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel löslich ist.
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Es
ist allgemein bekannt, dass ein Polyelektrolytkomplex, der ein Polykation
und ein Polyanion (üblicherweise
als "(Poly-)Ionenkomplex" oder "Polyelektrolytkomplex" bezeichnet) umfasst,
ein Aggregat bildet, das aufgrund seiner starken intermolekularen Wechselwirkung
in jeder Art von Lösungsmittel
unlöslich
ist (E. Tsuchida und K. Abe, "Interaction
between Macromolecules in Solution and Intermacromolecular Complexes", Springer-Verlag,
1982).
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Dementsprechend
war es bisher praktisch unmöglich,
einen solchen Ionenkomplex in einem Beschichtungsvorgang unter Verwendung
eines Lösungsmittels
einzusetzen, weshalb die praktische Verwendung eines herkömmlichen
Ionenkomplexes auf viele Schwierigkeiten traf. So muss beispielsweise
bei der Herstellung des herkömmlichen
heparinisierten Materials als ein gerinnungshemmendes Material,
das vom weiter oben genannten "Anthron" (eingetragenes Warenzeichen)
repräsentiert
wird, der Schritt der Beschichtung des zu beschichtenden Materials
mit einem Polykation durch ein Lösungsmittelgießverfahren
unter Verwendung eines organischen Lösungsmittel von einem anderen
Schritt des Bringens des Heparins als Polyanion in die Form einer wässrigen
Lösung,
die durch Beschichten auf der Oberfläche des zu beschichtenden Materials,
an welcher dieses Polykation fixiert worden ist, adsorbiert werden
soll, getrennt werden.
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Demgegenüber besitzt
der erfindungsgemäße Ionenkomplex,
der ein wasserlösliches
Polyion (A) und ein wasserunlösliches
Polyion (P) umfasst, das Merkmal, dass er in Wasser unlöslich, aber
in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist. Demgemäß kann ein
solcher Ionenkomplex leicht (durch Lösungsmittelgießen) auf
verschiedene Grundmaterialien oder Substrate aufgebracht werden
und lässt
sich auf die Oberfläche
eines breiten Spektrums von Grundmaterialien oder Substraten (beispielsweise
medizinische Geräte),
die verschiedene Materialien umfassen, aufbringen.
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Außerdem werden
die Probleme, die bei einem herkömmlichen
Beschichtungsmaterial (beispielsweise einem heparinisierten Material)
angetroffen werden, durch Verwendung des erfindungsgemäßen Ionenkomplexes
gelöst.
Das heißt,
dass ein wasserlösliches
Polyion (A) wie ein Polyanion (beispielsweise Heparin) mit gerinnungshemmenden
Eigenschaften und ein Polykation (beispielsweise Polymyxin B) mit
bakteriziden Eigenschaften in der Oberflächenschicht verschiedener Grundmaterialien
oder Substrate stabil elektrostatisch fixiert werden können.
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Weiterhin
ist es, wenn eine solche beschichtete Oberfläche in Berührung mit einem wässrigen Fluid
(beispielsweise Körperflüssigkeit
wie Blut) kommt, möglich,
dass das wasserlösliche
Polyion (A) (wie ein Polyanion mit gerinnungshemmenden Eigenschaften
und ein Polykation mit bakteriziden Eigenschaften) langsam in das
wässrige
Fluid abgegeben wird, wobei die Auflösung der Beschichtungskomponente,
die nicht das wasserlösliche
Polyion (A) ist, wirkungsvoll verhindert wird.
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Zusätzlich bildet
in dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex
das wasserlösliche
Polyion (A) einen (Poly-)Ionenkomplex mit dem wasserunlöslichen
Polyion (P), weshalb es auch möglich
ist, die Funktion, die dieser Komplex besitzt (wie biologische Wirksamkeit) über einen
langen Zeitraum stabil aufrecht zu erhalten, wobei die Auflösung des
wasserlöslichen
Polyions relativ unterdrückt
wird.
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Ferner
wird in dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex
zuvor ein Ionenkomplex aus dem wasserlöslichen Polyion (A) und dem
wasserunlöslichen Polyion
(P) gebildet, weshalb es möglich
ist, die Menge des funktionellen Materials im Ionenkomplex (Polyion
(A) und/oder Polyion (P), beispielsweise biologisch wirksame Substanz)
genau und gewollt zu kontrollieren.
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Erfindungsgemäß ist der
Polyionenkomplex mit dem wasserlöslichen
Polyion (beispielsweise Polyion mit biologischer Wirkung wie Heparin
oder ein Aminoglykosid-Antibiotikum)
dadurch gekennzeichnet, dass er in Wasser und einem organischen
Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist. Demgegenüber
ist beispielsweise der Ionenkomplex mit Heparin des japanischen
Patents Nr. 2131838 dadurch gekennzeichnet, dass er in Wasser unlöslich und
in einem organischen Lösungsmittel
löslich
ist. Basierend auf dem Unterschied im Charakter des Polyionenkomplexes
mit einem solchen wasserunlöslichen
Polyion wird das wasserlösliche
Polyion (biologisch wirksame Substanz wie Heparin) langsam, wie
weiter unten beschrieben, von dem erfindungsgemäßen Polyionenkomplex freigesetzt.
Demgegenüber
ist es im Falle des zuvor genannten Polyionenkomplexes des japanischen
Patents Nr. 2131838 bekannt, dass der Polyionenkomplex dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Herauslösung
des Heparins aus dem Polyionenkomplex so weit wie möglich verhindert
wird.
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So
wird beispielsweise, wenn ein gerinnungshemmendes oder bakterizides
Material unter Verwendung eines Polyionenkomplexes entwickelt wird,
der aus einem Polyion mit biologischer Wirkung als eine Komponente
gebildet worden ist, angenommen, dass der wichtigste Faktor für das Funktionieren
des Polyionenkomplexes darin besteht, dass das Polyion mit biologischer
Wirkung langsam aus dem Polyionenkomplex in die Körperflüssigkeit
wie Blut abgegeben wird.
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So
wird beispielsweise angenommen, dass die Funktion des Heparins,
ein Polyanion als typisches Antikoagulanz, darin besteht, dass es
einen Komplex mit Antithrombin III im Blut bildet und die Hemmung
verschiedener Blutgerinnungsfaktoren (Serinprotease) derart verstärkt, dass
eine gerinnungshemmende Wirkung auftritt. Dementsprechend ist Heparin
ein Polyanion, das seine starke gerinnungshemmende Funktion nicht
zeigt, solange es sich nicht im Blut aufgelöst hat (siehe beispielsweise "Kagaku no Ryoiki
(Area of Chemistry) – Structures and Functions
of Mucopolysaccharide",
Sonderdruck Nr. 83, 1968).
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Weiterhin
ist festzustellen, dass die Funktion des Aminoglykosid-Antibiotikums
als Polykation mit bakteriziden Eigenschaften darin besteht, dass
das Aminoglykosid-Antibiotikum mit einer basischen Gruppe Ionenbindungen
mit der Zellmembran von Bakterien mit Azidität bildet und danach in die
Zelle eingebaut und mit Ribosomen kombiniert wird, wodurch es beispielsweise
durch Hemmung von Proteinsynthesen, Verletzung der Zellmembran und
Hemmung der DNA-Replikation wirkt. Ähnlich wie bei Heparin besitzt
das Aminoglykosid-Antibiotikum
keine starke bakterizide Wirkung, solange es sich nicht in einer
Körperflüssigkeit
wie Blut gelöst
hat (darüber kann
man sich beispielsweise aus Gendai Kagaku (Chemistry Today), Sonderheft
Nr. 9, "Advanced
Studies of Antibiotics",
herausgegeben von Tokyo Kagaku Dojin, 1987, unterrichten).
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Wie
zuvor beschrieben, entfaltet sich die biologische Wirkung des Polyions
wie Heparin und Antibiotikum nicht, solange das Polyion sich nicht
im Blut oder in der Körperflüssigkeit
gelöst
hat, weshalb es der wichtigste Punkt des Designs eines solchen biologisch
wirksamen Materials ist, dieses zu veranlassen, dass es sich auf
kontrollierte Art und Weise langsam freisetzen lässt.
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Erfindungsgemäß ist es,
um das wasserlösliche
Polyion (A) mit biologischer Wirkung aus dem Polyionenkomplex in
das Blut oder das Körperfluid durch
einen kontrollierten Vorgang langsam freizusetzen, bevorzugt, dass
das Polyion (A) durch eine relativ schwache Bindung an das wasserunlösliche Polyion
(P) gebunden ist. D.h. es ist bevorzugt, dass nicht alle der Ionengruppen
des Polyions (A) Bindungspaare mit den Ionengruppen des wasserunlöslichen
Polyions (P) bilden und ein Teil der Ionengruppen des Polyions (A)
ohne die Bildung von Bindungspaaren im freien Zustand verbleibt.
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Das
Merkmal des erfindungsgemäßen Polyionenkomplexes,
worin ein Teil der Ionengruppen des Polyions (A) im freien Zustand
ohne die Bildung von Bindungspaaren verbleibt, kann auf der Grundlage des
Phänomens
erklärt
werden, dass der Polyionenkomplex in Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel
(wie Ethanol) unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist, wie weiter oben beschrieben. D.h., dass ein Teil der Ionengruppen
des Polyions (A), der Bindungspaare mit den Ionengruppen des Polyions
(P) bildet, in einem organischen Lösungsmittel (wie Ethanol) löslich ist, und
der Teil des Polyions (A) mit freien Ionengruppen in Wasser löslich ist.
Demgemäß ist es
erforderlich, ein wässriges
organisches Lösungsmittel
zu verwenden, das ein Gemisch aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel
umfasst, um gleichzeitig den die Bindungspaare bildenden Teil und
den freien Teil zu lösen,
die in diesem Polyionenkomplex gleichzeitig vorhanden sind.
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Weiterhin
wird, wenn der Polyionenkomplex in einem organischen Lösungsmittel
(wie Ethanol) gelöst
ist, angenommen, dass der größte Teil
der Ionengruppen des Polyions (A) Bindungspaare mit den Ionengruppen
des Polyions (P) bildet, und das Polyion (A) mit biologischer Wirkung
sich nicht wesentlich in Blut oder einer Körperflüssigkeit löst, wodurch die biologische
Wirkung des Polyionenkomplexes auf einem sehr niedrigen Niveau bleibt.
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Beste Ausführungsform
für die
Durchführung
der Erfindung
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Anschließend wird
die Erfindung unter Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
sind im Folgenden der Beschreibung "Teil(e)" und "%",
die Anteil oder Verhältnis
bedeuten, auf Gewichtsbasis, sofern nichts anderes vermerkt wird.
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(Ionenkomplex)
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Der
erfindungsgemäße Ionenkomplex
ist ein solcher, der ein wasserunlösliches Polyion (P) und ein
wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser unlöslich und in einem wässrigen
(bzw. Wasser enthaltenden) organischen Lösungsmittel löslich ist.
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Erfindungsgemäß kann die
Bildung dieses "Ionenkomplexes" beispielsweise auf
folgende Weise nachgewiesen werden. Hierin sind die Bedingungen,
die zum Nachweis des Vorhandenseins oder der Löslichkeit (Unlöslichkeit)
für einen
solchen Zweck einzuhalten sind, nur beispielsweise auf diesen Nachweis
anwendbar und beschränken
die anderen Teile der Erfindung nicht (beispielsweise Bedingungen
für Herstellung
und Verwendung von Polyion und Ionenkomplex). Der folgende Nachweis
des Vorhandenseins oder der Löslichkeit
(Unlöslichkeit)
ist unter den neutralen Bedingungen von pH = 7 durchzuführen, sofern
nichts anderes festgestellt wird.
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<Nachweis des Vorhandenseins eines Ionenkomplexes>
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Das
Vorhandensein eines Ionenkomplexes kann dadurch nachgewiesen werden,
dass sich die zu untersuchende Probe nicht wesentlich löst, wenn sie
in einen großen Überschuss
an destilliertem Wasser getaucht wird, und dass sich die Probe (die
den Komplex bildende wasserlösliche
Komponente) löst, wenn
sie in eine wässrige
NaCl-Lösung
mit einer Konzentration von 2 M (Mol/Liter) getaucht wird.
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Weiterhin
zeigt ein einfaches (Nicht-Ionenkomplex) Polyanion, Polykation oder
Polyampholytion, dass es sich entweder in destilliertem Wasser oder
der zuvor genannten wässrigen
NaCl-Lösung (wenn
es wasserlöslich
ist) gelöst
hat oder sich weder in destilliertem Wasser noch in der zuvor genannten
wässrigen
NaCl-Lösung
(wenn es wasserunlöslich
ist) löst.
Hierbei löst
sich eine Probe (die keinen Ionenkomplex bildet), die ein Gemisch
aus einem wasserunlöslichen
Polyion und einem wasserlöslichen
Polyion ist, sowohl in destilliertem Wasser als auch in der zuvor
genannten wässrigen
NaCl-Lösung.
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<Nachweis der Unlöslichkeit in destilliertem
Wasser>
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Die
Tatsache, dass sich eine zu untersuchende Probe (wie ein Ionenkomplex)
nicht in destilliertem Wasser löst,
kann beispielsweise auf folgende Art und Weise nachgewiesen werden.
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Etwa
1 g (dargestellt durch ihr Gewicht = W1g)
der zu untersuchenden Probe wird ausgewogen und in etwa einem Liter
destillierten Wasser bei 25°C
getaucht und 24 Stunden lang stehen gelassen. Danach wird die Probe
in einem Vakuumtrockner 24 Stunden lang bei 0,1 Torr und 40°C getrocknet.
Wenn das Gewicht der nach dem Trocknen zu untersuchenden Probe mit
W2g bezeichnet wird, wird erfindungsgemäß die Probe
als "unlöslich in
destilliertem Wasser" bewertet,
wenn (W1-W2)/W1 0,1 oder weniger beträgt. Der Wert von (W1-W2)/W1 kann
vorzugsweise 0,05 oder weniger (besonders bevorzugt 0,01 oder weniger)
betragen.
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Dass
der erfindungsgemäße Ionenkomplex "wasserunlöslich" ist, kann auch dadurch
nachgewiesen werden, dass er in destilliertem Wasser unlöslich ist.
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<Nachweis der Löslichkeit in einer wässrigen NaCl-Lösung>
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Ob
eine zu untersuchende Probe (wie ein Ionenkomplex) in einer wässrigen
NaCl-Lösung
löslich ist,
kann beispielsweise auf folgende Art und Weise nachgewiesen werden.
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Etwa
1 g (dargestellt durch ihr Gewicht = W3g)
der zu untersuchenden Probe wird ausgewogen und in etwa einen Liter
einer wässrigen
NaCl-Lösung
mit einer Konzentration von 2 M bei 25°C getaucht und 48 Stunden lang
stehen gelassen. Danach wird die Probe mit destilliertem Wasser
gewaschen und in einem Vakuumtrockner 24 Stunden lang bei 0,1 Torr
und 40°C
getrocknet. Das Gewicht der nach dem Trocknen zu untersuchenden
Probe wird erfindungsgemäß mit W4g bezeichnet, und die Probe wird als "in wässriger
NaCl-Lösung löslich" bewertet, wenn (W3-W4)/W3 0,01
oder mehr beträgt.
Dabei kann der Wert von (W3-W4)/W3 vorzugsweise 0,02 oder mehr (besonders
bevorzugt 0,05 oder mehr) betragen.
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<Nachweis einer substantiellen Unlöslichkeit
in einem organischen Lösungsmittel>
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Ob
der erfindungsgemäße Polyionenkomplex
im Wesentlichen in einem organischen Lösungsmittel wie Ethanol, DMSO
und THF (vorzugsweise Ethanol) unlöslich ist, kann beispielsweise
auf folgende Art und Weise nachgewiesen werden.
-
Etwa
1 g (angegeben als ihr Gewicht = W7g) der
zu untersuchenden Probe (Polyionenkomplex) wird ausgewogen und in
etwa 100 ml eines organischen Lösungsmittels
bei 25°C
getaucht und 24 Stunden lang stehen gelassen. Danach wird die Probe
in einem Vakuumtrockner 24 Stunden lang bei 0,1 Torr und 40°C getrocknet.
Das Gewicht der nach dem Trocknen zu untersuchenden Probe wird erfindungsgemäß mit W8g bezeichnet, und die Probe wird als "in dem organischen
Lösungsmittel
unlöslich" bewertet, wenn (W7 – W8)/W7 0,1 oder weniger
beträgt.
Der Wert von (W7 – W8)/W7 kann vorzugsweise 0,08 oder weniger und
besonders bevorzugt 0,05 oder weniger (insbesondere 0,03 oder weniger)
betragen.
-
<Nachweis der Löslichkeit in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel>
-
Ob
eine zu untersuchende Probe (Ionenkomplex) in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist, kann beispielsweise auf folgende Art und Weise nachgewiesen
werden.
-
Etwa
1 g (angegeben als ihr Gewicht = W5g) der
zu untersuchenden Probe wird ausgewogen und in etwa einen Liter
wässriges
Ethanol (flüssiges
Gemisch aus 82 Ethanol und 18 % Wasser) bei 25°C eingetaucht und 48 Stunden
lang stehen gelassen. Danach wird die Probe mit destilliertem Wasser
gewaschen und in einem Vakuumtrockner 24 Stunden lang bei 0,1 Torr
und 40°C
getrocknet. Das Gewicht der nach dem Trocknen zu untersuchenden
Probe wird erfindungsgemäß mit W6g bezeichnet und die Probe als "in dem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich" bewertet, wenn (W5 – W6)/W5 0,3 oder mehr
beträgt.
Der Wert von (W5 – W6)/W5 kann vorzugsweise 0,5 oder mehr (besonders
bevorzugt 0,8 oder mehr) betragen.
-
(Wasserunlösliches
Polyion)
-
Das
erfindungsgemäß zu verwendende
wasserunlösliche
Polyion (P) ist ein Molekül
mit mindestens zwei oder mehr ionischen Gruppen im Molekül. Das Polyion
bildet einen stabilen Ionenkomplex mit einem anderen wasserlöslichen
Polyion, das eine bestimmte Bedingung erfüllt (beispielsweise ein wasserlösliches
Polyion als ganzes Molekül
mit einer elektrischen Ladung, deren Vorzeichen entgegengesetzt
zu demjenigen des wasserunlöslichen
Polyions ist), beispielsweise auf der Basis seiner elektrischen oder
sterischen Eigenschaften. Erfindungsgemäß kann das wasserunlösliche Polyion
(P) ohne eine besondere Einschränkung
verwendet werden, sofern es mit einem wasserlöslichen Polyion (A) einen Ionenkomplex
bilden kann, der wasserunlöslich
und in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich ist.
-
Die
Löslichkeit
des wasserunlöslichen
Polyons (P) in Wasser (destilliertes Wasser) kann vorzugsweise 1
% oder weniger und besonders bevorzugt 0,1 % oder weniger (insbesondere
0,01 % oder weniger) bei 37°C
betragen, wenn das Gesamtgewicht von Polyion und Wasser 100 % beträgt.
-
Das
Molekulargewicht des wasserunlöslichen
Polyions (P) ist nicht besonders beschränkt, aber es kann vorzugsweise
im Bereich von 1·104 bis 100·104 und
besonders bevorzugt 2·104 bis 60·104 (insbesondere
3·104 bis 30·104)
als durch Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmtes Gewichtsmittel
des Molekulargewichts (Mw) liegen. Bei der
Bestimmung des Mw durch GPC, die in dieser
Beschreibung durchgeführt
wird, wird Dimethylformamid, das 10 mM LiBr enthält, als Lösungsmittel und Standard-Polyethylenglykol
(PEG) als Standardsubstanz für
das Molekulargewicht verwendet.
-
Beträgt das Molekulargewicht
Mw weniger als 1·104,
neigt die Bildung eines Ionenkomplexes mit dem wasserlöslichen
Polyion (A) dazu, ungenügend zu
sein. Wenn andererseits das Molekulargewicht Mw 100·104 übersteigt,
wird die Tendenz, dass die Löslichkeit
des Ionenkomplexes in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
abnimmt, weiter verstärkt, weshalb
eine Lösungsmittelbeschichtung
schwierig wird.
-
Wie
weiter oben beschrieben, ist ein Komplex aus einem Monokation und
einem Polyanion wie eine Kombination aus Heparin mit BC und TDMAC bekannt,
die in einem organischen Lösungsmittel
löslich
wird. Jedoch ist der herkömmliche
Ionenkomplex, der ein wasserunlösliches
Polyion und ein wasserlösliches
Polyion umfasst, in jeder Art von Lösungsmittel unlöslich. Demgegenüber hat
der erfindungsgemäße Ionenkomplex
das herausragende Merkmal, dass er in Wasser unlöslich, aber, wie weiter oben
beschrieben, in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
(Eine Ausführungsform
des Verfahrens zur Synthese des wasserunlöslichen Polyions)
-
Erfindungsgemäß ist das
wasserunlösliche Polyion
(P) nicht besonders beschränkt,
sofern es einen Ionenkomplex mit dem wasserlöslichen Polyion (A) bilden
kann, der wasserunlöslich
und in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist. Eines, das durch das folgende Verfahren synthetisiert wurde,
ist geeigneterweise als das wasserunlösliche Polyion (P) verwendbar.
-
D.h.,
dass geeigneterweise ein Polyion verwendbar ist, das durch Copolymerisation
eines polymerisierbaren Monomers (B) mit einer elektrischen Ladung
mit einem Vorzeichen, das zu demjenigen dieses Polyions entgegen
gesetzt ist, mit einem Monomer (C) in einem wässrigen organischen Lösungsmittel
in Gegenwart eines darin gelösten
wasserlöslichen
Polyions (A) erhalten worden ist, um das wasserunlösliche Polymer
(P) zu ergeben.
-
Erfindungsgemäß ist festgestellt
worden, dass ein Ionenkomplex, der durch ein Verfahren gebildet
worden ist, in welchem ein statistisches Copolymer aus einem Monomer
(B) und einem Monomer (C) zunächst
synthetisiert und das erhaltene Produkt mit dem Polyion (A) vermischt
wird, auf dieselbe Weise wie bei einem herkömmlichen Ionenkomplex in einer
beliebigen Art eines Lösungsmittel
unlöslich
wird. Demgegenüber
ist erfindungsgemäß festgestellt
worden, dass, wenn in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
in Co-Gegenwart eines darin gelösten wasserlöslichen
Polyions (A) ein polymerisierbares Monomer (B) mit einer elektrischen
Ladung mit einem Vorzeichen, das zu demjenigen des Polyions (A) entgegengesetzt
ist, mit einem Monomer (C) copolymerisiert wird, um das wasserunlösliche Polymer
(P) zu ergeben, der erhaltene Ionenkomplex in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
Entsprechend
den Kenntnissen der Erfinder verläuft unter den Polymerisationsbedingungen
für eine
wie zuvor beschriebene erfindungsgemäße Ausführungsform die Copolymerisationsreaktion
in einem Zustand, in welchem das Monomer (B) in der Umgebung des
Polyions (A) nicht gleichmäßig konzentriert
ist, auf der Basis der Co-Gegenwart
des Polyions (A) mit einem Zeichen, das entgegengesetzt ist zu demjenigen
des polymerisierbaren Monomers (B) im Copolymerisationssystem aus
dem Monomer (B) und dem Monomer (C), um das wasserunlösliche Polymer
(P) zu ergeben. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gemisch aus Polyion
(A) und Monomer (B) auch löslich
in einer wässrigen
Lösung
mit einer niedrigen Salzkonzentration (NaCl mit 0,1 M oder weniger), weshalb
das Gemisch kein starkes Eins-zu-Eins-Ionenpaar bildet und es schwierig
ist, das Ionenpaar aus dem Polyion (A) und dem Monomer (B) zu isolieren.
Wird jedoch das Monomer (B) polymerisiert, um ein Polyion zu bilden,
wird ein starkes Ionenpaar aus dem Polyanion und dem Polykation
gebildet. Dabei wird vorausgesetzt, dass das so erhaltene Copolymer
kein statistisches Copolymer wird, worin das Monomer (B) und das
Monomer (C) statistisch angeordnet sind, sondern ein Blockcopolymer
erhalten wird, worin der Block aus dem Monomer (B), der um das Polyion
(A) konzentriert ist, sich an den Block anschließt, der hauptsächlich das
Monomer (C) umfasst.
-
Entsprechend
den Kenntnissen der Erfinder wird angenommen, dass der Block aus
dem wasserunlöslichen
Polymer, der durch dieses Verfahren erhalten worden ist und reich
an dem Monomer (B) ist, einen Ionenkomplex mit dem Polyion (A) bildet,
und die hauptsächlich
das Monomer (C) umfassenden Blöcke
sich an beide Enden davon anschließen, weshalb durch einen solchen
Anschluss ihre Aggregierung mit dem anderen Ionenkomplexteil, der
das Polyion (A) und das Monomer (B) umfasst, verhindert wird. Anders
ausgedrückt
wird angenommen, dass die Ionenkomplexteile, die den Block umfassen,
der reich an Monomer (B) und dem Polyion (A) ist, voneinander durch
die Blöcke
getrennt werden, die hauptsächlich
das Monomer (C) umfassen, wodurch der Ionenkomplex, der das wasserlösliche Polyion (A)
und das Polyion (P), das das Monomer (B) und das Monomer (C) umfasst,
umfasst, in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
wird.
-
(Wässriges organisches Lösungsmittel)
-
Als
das organische Lösungsmittel,
welches das erfindungsgemäße "wässrige organische Lösungsmittel" bildet, ist es möglich, ein
organisches Lösungsmittel
zu verwenden, das sich mit Wasser ohne bestimmte Beschränkungen
verträgt.
Als organisches Lösungsmittel
ist es besonders bevorzugt, eines zu verwenden, das mit Wasser in
einem beliebigen Verhältnis
unter dem Gesichtspunkt vermischt werden kann, dass es keine Phasentrennung
verursacht, selbst wenn sich die Lösungsmittelzusammensetzung
zum Zeitpunkt der Verdampfung des Lösungsmittels ändert.
-
Als
ein solches organisches Lösungsmittel ist
beispielsweise geeigneterweise ein Alkohol wie Ethanol, Methanol
und Isopropanol, Keton wie Aceton und Methylethylketon, Tetrahydrofuran
(THF), Acetonitril, Dimethylformamid (DMF) und Dimethylsulfoxid
(DMSO) verwendbar.
-
Erfindungsgemäß ist es
beispielsweise möglich,
ein wässriges
organisches Lösungsmittel
als ein einen Ionenkomplex umfassendes Lösungsmittel für das Aufbringen
eines biologisch wirksamen Materials oder als Polymerisationslösungsmittel
für das
wasserunlösliche
Polyion (P) zu verwenden. Jedoch ist die Zusammensetzung dieser
Lösungsmittel
nicht notwendigerweise dieselbe.
-
(Beschichtungslösungsmittel)
-
Wird
ein wässriges
organisches Lösungsmittel
als Beschichtungslösungsmittel
verwendet, so kann die Art des organischen Lösungsmittels geeigneterweise
in Abhängigkeit
von dem zu beschichteten Material ausgewählt werden. Dabei kann die
Denaturierung oder Verformung des zu beschichtenden Materials vermieden
werden, indem ein Lösungsmittel
ausgewählt
wird, welches das zu beschichtende Material im Wesentlichen nicht
löst. Andererseits können die
Hafteigenschaften zwischen dem Beschichtungsmaterial und dem zu
beschichtenden Material durch Auswahl eines Lösungsmittel verbessert werden,
welches das zu beschichtende Material bis zu einem gewissen Grade
löst.
-
Der
Wassergehalt des wässrigen
organischen Lösungsmittels
kann geeigneterweise innerhalb eines bestimmten Bereichs festgelegt
werden, in welchem das Lösungsmittel
das den Ionenkomplex umfassende Beschichtungsmaterial anlöst. Der Wassergehalt
kann jedoch vorzugsweise so niedrig wie möglich sein, um die Ausfällung des
Ionenkomplexes aufgrund einer Veränderung der Lösungsmittelzusammensetzung
zum Zeitpunkt der Verdampfung des Lösungsmittels nach der Beschichtung
zu verhindern. Insbesondere kann der Wassergehalt vorzugsweise 5
bis 60 Gew.% und besonders bevorzugt 5 bis 40 Gew.% (speziell 5
bis 20 Gew.%) betragen, wenn das Gesamtgewicht von Wasser und organischem
Lösungsmittel
100 % beträgt.
-
Erfindungsgemäß kann das
wässrige
organische Lösungsmittel
auch ein neutrales Salz aus einem starken Elektrolyten enthalten,
wobei jedoch dessen Gehalt vorzugsweise so niedrig wie möglich sein
kann. Insbesondere kann der Gehalt an dem starken Elektrolyten vorzugsweise
5 Gew.% oder weniger und besonders bevorzugt 1 Gew.% oder weniger
(speziell 0,1 Gew.% oder weniger) betragen, wenn das Gesamtgewicht
von dem wässrigen
organischen Lösungsmittel
und dem starken Elektrolyten aus einem neutralen Salz 100 % beträgt. Wenn
der Gehalt an dem starken Elektrolyten aus einem neutralen Salz
5 Gew.% übersteigt,
wird die Tendenz verstärkt,
dass der Ionenkomplex eine Phasentrennung verursacht und ausfällt oder
der elektrostatisch gebundene Ionenkomplex dissoziiert, wodurch
die Befestigung des Polyions (P) oder (A) instabil wird.
-
(Polymerisationslösungsmittel)
-
Wird
das wässrige
organische Lösungsmittel als
Polymerisationslösungsmittel
für das
wasserunlösliche
Polyion (P) verwendet, so wird die Polymerisation unter Bedingungen
durchgeführt,
unter welchen das wasserlösliche
Polyion (A) gelöst
ist, weshalb es ausreichend ist, die Zusammensetzung des wässrigen
organischen Lösungsmittels
in Abhängigkeit
von der Löslichkeit
oder Konzentration des wasserlöslichen
Polyions (A) auf geeignete Weise auszuwählen. Wenn der Wassergehalt
des wässrigen
organischen Lösungsmittels
hoch ist, wird die Löslichkeit
des wasserlöslichen
Polyions (A) ebenfalls hoch, weshalb es möglich ist, die Polymerisation
in Co-Gegenwart des wasserlöslichen
Polyions (A) mit hoher Konzentration durchzuführen. Andererseits wird in
einem solchen Fall die Tendenz, dass die Löslichkeit des zu bildenden
Ionenkomplexes niedrig wird, verstärkt, die Polymerisation ein
heterogenes System, sodass das Molekulargewicht des erhaltenen Polymers
gesenkt wird, und die Molekulargewichtsverteilung verbreitert, wodurch
die Herstellung eines Beschichtungsmaterials mit guten filmbildenden
Eigenschaften relativ schwierig wird. Dementsprechend kann, wenn
das wässrige
organische Lösungsmittel als
Polymerisationslösungsmittel
für das
wasserunlösliche
Polyion (P) verwendet wird, sein Wassergehalt vorzugsweise im Bereich
von üblicherweise
10 bis 80 Gew.% und besonders bevorzugt 40 bis 70 Gew.% (insbesondere
50 bis 65 Gew.%) liegen.
-
(Wasserlösliches
Polyion)
-
Das
erfindungsgemäße wasserlösliche Polyion
(A) ist ein Molekül
mit mindestens zwei oder mehr Ionengruppen im Molekül. Erfindungsgemäß kann das
wasserlösliche
Polyion (A) ohne besondere Beschränkungen verwendet werden, sofern
es einen Ionenkomplex mit dem zuvor genannten wasserunlöslichen
Polyion (P), das in Wasser unlöslich
und in dem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist, bilden kann.
-
Die
Löslichkeit
des wasserlöslichen
Polyions (A) in Wasser (destilliertes Wasser) kann vorzugsweise
1 % oder mehr und besonders bevorzugt 5 % oder mehr (insbesondere
10 % oder mehr) bei 37°C
betragen, wenn das Gesamtgewicht von dem Polyion und Wasser 100
% beträgt.
-
Das
Molekulargewicht des wasserlöslichen Polyions
(A) ist nicht besonders beschränkt,
es kann aber vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000·104 und besonders bevorzugt 1 000 bis 100·104 (insbesondere 1·104 bis
10·104) als durch GPC bestimmtes Gewichtsmittel
(Mw) des Molekulargewichts liegen.
-
Solange
es wasserlöslich
ist, kann das wasserlösliche
Polyion (A) ein beliebiges Polyanion (als eines bezeichnet, das,
auf dieselbe Weise wie in der anschließenden Beschreibung erwähnt, als
gesamtes Molekül
eine negative elektrische Ladung besitzt), ein Polykation (eines,
das, auf dieselbe Weise wie in der anschließenden Beschreibung erwähnt, als
gesamtes Molekül
eine positive elektrische Ladung besitzt) und ein Ampholyt und ein
synthetisches Produkt, ein halbsynthetisches Produkt und ein natürliches
Produkt ohne bestimmte Beschränkungen sein.
Wird dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex eine
biologische Wirkung verliehen, so ist es bevorzugt, die biologische
Wirkung mindestens einem von dem zuvor genannten wasserunlöslichen
Polyion (P) und wasserlöslichen
Polyion (A) zu verleihen. Im Hinblick auf die Einfachheit, eine
stärkere
biologische Wirkung aufzuweisen, ist es bevorzugt, eines, das eine
biologische Wirkung besitzt, als das wasserlösliche Polyion (A) zu verwenden.
-
Die
biologische Wirkung, die das wasserlösliche Polyion (A) entfalten
kann, ist nicht besonders beschränkt.
Beispiele dafür
können
gerinnungshemmende Eigenschaften, bakterizide Eigenschaften, Zellwachstumseigenschaften
und krebsbekämpfende
Eigenschaften sein.
-
(Polyanion mit biologischer
Wirkung)
-
Als
das Polyanion mit biologischer Wirkung, beispielsweise als eines
mit gerinnungshemmenden Eigenschaften, ist es möglich, ein Copolymer aus Acrylsäure und
2-Acrylamid-2-methylpropansulfonsäure, das in KOKAI Nr. Hei.
8-191888 offenbart ist, und verschiedene Arten sulfonierter Polysaccharide wie
Dextransulfat zu verwenden. Als Polyanion mit gerinnungshemmenden
Eigenschaften ist es besonders bevorzugt, Heparin als ein natürliches
Mukopolysaccharid zu verwenden.
-
Als
Polyanion mit bakteriziden Eigenschaften als seine biologische Wirkung
ist es möglich,
Antibiotika mit mehreren Säuregruppen
wie Penicillin-N, Cephalosporin C und Cephabacin zu exemplifizieren. Als
Polyanionen mit einer anderen biologischen Wirkung ist es möglich, Nucleinsäuren wie
DNA und RNA, saure Polysaccharide wie Alginsäure und Hyaluronsäure und
saure Proteine wie Collagen und Albumin zu exemplifizieren.
-
(Polykation mit biologischer
Wirkung)
-
Als
Polykation mit biologischer Wirkung ist es möglich, Aminoglykosid-Antibiotika
wie Kanamycin, Gentamycin und Neomycin, kationische organische bakterizide
Substanzen wie Chlorhexidinhydrochlorid (Hibitan) und Polymyxin
B und basische Polysaccharide wie Chitosan zu exemplifizieren.
-
(Polymerisierbares kationisches
oder anionisches Monomer)
-
Das
polymerisierbare Monomer (B) mit einer elektrischen Ladung, deren
Vorzeichen entgegengesetzt zu demjenigen des wasserlöslichen
Polyions (A) ist, kann ohne besondere Beschränkung verwendet werden, solange
es ein Monomer ist, das eine polymerisierbare funktionelle Gruppe
und eine Gruppe, die in der Lage ist, ein Ionenpaar mit dem wasserlöslichen
Polyion (A) zu bilden, besitzt und in einem wässrigen organischen Lösungsmittel
löslich
ist, wobei es aber vorzugsweise ein wasserlösliches Monomer mit einer kleinen
sterischen Behinderung sein kann. Beispiele für die polymerisierbare funktionelle Gruppe
können
die Vinylgruppe, (Meth-)Acrylgruppe und (Meth-)Acrylamidgruppe umfassen.
Beispiele für die
Gruppe, die ein Ionenpaar mit dem wasserlöslichen Polyion (A) bilden
kann, können
kationische Gruppen (wie eine primäre, sekundäre, tertiäre oder quaternäre Stickstoffgruppe)
oder anionische Gruppen (wie eine Carboxylgruppe, Sulfonsäuregruppe und
Phosphorsäuregruppe)
umfassen.
-
Als
polymerisierbares kationisches Monomer ist es auch möglich, ein
polymerisierbares kationisches Tensid mit einer langkettigen Alkylgruppe,
wie es in KOKAI Nr. Hei. 7-265405 offenbart ist, zu verwenden, wobei
aber im Hinblick auf seine polymerisierbaren Eigenschaften es bevorzugt
ist, ein kationisches Monomer mit einer kleinen sterischen Behinderung
anstelle eines kationischen Monomers mit einer Gruppe mit einer
großen
sterischen Behinderung zu verwenden. Bevorzugte Beispiele für ein solches kationisches
Monomer mit einer kleinen sterischen Behinderung können wasserlösliche kationische
Monomere wie Dimethylaminoethyl(meth)acrylat und dessen quaternäre Produkte,
Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid und dessen quaternären Produkte
und Vinylpyridin und dessen quaternäre Produkte umfassen. Andererseits
können
Beispiele für
das polymerisierbare anionische Monomer (Meth-)Acrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure(anhydrid),
Vinylsulfonsäure
und Styrolsulfonsäure
umfassen.
-
Im
Hinblick auf die Einfachheit, eine gute biologische Verträglichkeit
zu erhalten, kann das Mengenverhältnis
von polymerisierbarem Monomer zu wasserlöslichem Polyion (A) vorzugsweise
eines sein, worin die Anzahl Mole der anionischen Gruppe gleich
derjenigen der kationischen Gruppe sind, oder eines sein, worin
die anionische Gruppe in Bezug auf die kationische Gruppe im Überschuss
vorliegt. Insbesondere kann das Molverhältnis von [anionische Gruppe]/[kationische
Gruppe] vorzugsweise im Bereich von 1 bis 3 oder besonders bevorzugt
von 1,1 bis 2 liegen. Ist das Mengenverhältnis von [anionische Gruppe]/[kationische
Gruppe] kleiner als 1, wird die Tendenz verstärkt, dass das erhaltene Beschichtungsmaterial
kationisch und die biologische Verträglichkeit geringer wird. Demgegenüber wird,
wenn das Mengenverhältnis
3 übersteigt,
die Tendenz stärker, dass
die Löslichkeit
des erhaltenen Beschichtungsmaterials im wässrigen organischen Lösungsmittel abnimmt.
-
(Monomer für das wasserunlösliche Polymer
(P))
-
Das
Monomer (C) für
das wasserunlösliche Polymer
(P) kann ohne besondere Beschränkung verwendet
werden, solange es im wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist und ein Polymer ergibt, das im wässrigen organischen Lösungsmittel löslich und
in Wasser unlöslich
ist.
-
Beispiele
für ein
solches Monomer (C) können
(Meth-)Acrylate wie Ethyl(meth)acrylat und N-substituierte (Meth-)Acrylamide
wie tert.-Butyl(meth)acrylamid umfassen. Hinsichtlich des Erhaltens
eines höheren
Wassergehaltes des wässrigen organischen
Lösungsmittels,
das als Polymerisationslösungsmittel
verwendet werden soll, kann das Monomer vorzugsweise wasserlöslich sein.
Bevorzugte Beispiele für
ein solches wasserlösliches
Monomer (C) können
2-Hydroxyethylmethacrylat und Diacetonacrylamid umfassen.
-
Das
Monomer (C), welches das wasserunlösliche Polymer (P) ergeben
soll, kann ein einzelnes Monomer, aber auch eine Kombination aus
mehreren Arten von Monomeren sein. Wird die Kombination aus mehreren
Arten von Monomeren verwendet, ist es auch möglich, solange das durch deren
Copolymerisation erhaltene Polymer wasserunlöslich wird, ein Monomer zusammen
mit einem anderen Monomer zu verwenden, selbst wenn ein solches
Monomer eines ist, das durch seine Homopolymerisation ein wasserlösliches
Polymer ergibt. So ist es beispielsweise möglich, Polyvinylpyrrolidon
oder Polyethylenglykol(meth)acrylat für die Copolymerisation mit
einem anderen Monomer zu verwenden, selbst wenn sie durch die Homopolymerisation
ein wasserlösliches
Polymer ergeben. Das erfindungsgemäße wasserunlösliche Polyion
(P) kann durch Copolymerisation des polymerisierbaren Monomers (B)
mit einer elektrischen Ladung mit einem Vorzeichen, das entgegengesetzt
zu demjenigen des wasserlöslichen Polyions
(A) ist, mit dem Monomer (C), um das wasserlösliche Polymer (P) zu ergeben,
erhalten werden. Das Copolymerisationsverhältnis von Monomer (B)/Monomer
(C) kann vorzugsweise im Bereich von 1 bis 20 Gew.% und besonders
bevorzugt 2 bis 15 Gew.% (insbesondere 5 bis 10 Gew.%) liegen. Beträgt das Copolymerisationsverhältnis von
Monomer (B)/Monomer (C) weniger als 1 Gew.%, wird der Anteil des
wasserlöslichen
Polyions (A), das von der Ionenbindung fixiert werden soll, ungenügend und
das Funktionieren des wasserlöslichen
Polyions (A) wird unzureichend. Andererseits nimmt, wenn das Copolymerisationsverhältnis 20
Gew.% übersteigt,
die Löslichkeit
des Ionenkomplexes im wässrigen
organischen Lösungsmittel
ab.
-
(Ionenkomplex)
-
Es
ist möglich,
als erfindungsgemäßen Ionenkomplex
ausschließlich
eine Art eines Ionenkomplexes oder ein Gemisch aus mehreren verschiedenen
Arten von Ionenkomplexen zu verwenden, solange jeder wasserunlöslich und
im wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist. So ist es beispielsweise möglich,
wenn ein Ionenkomplex mit gerinnungshemmenden Eigenschaften zusammen
mit einem Ionenkomplex mit bakteriziden Eigenschaften verwendet
wird, ein Beschichtungsmaterial zu erhalten, das gleichzeitig gerinnungshemmende
Eigenschaften und bakterizide Eigenschaften besitzt.
-
Wird
ein Gemisch aus mehreren verschiedenen Arten von Ionenkomplexen
verwendet, so kann in manchen Fällen
ein unlöslicher
Ionenkomplex gebildet werden, wenn Ionenkomplexe mit Vorzeichen (Summe
der elektrischen Ladungen in jedem Ionenkomplex), die sich voneinander
unterscheiden (d.h. Polyanion und Polykation), miteinander vermischt werden.
Dementsprechend ist es bevorzugt, dass die Vorzeichen von allen
Ionenkomplexen dieselben sind. Hinsichtlich ihrer biologischen Verträglichkeit kann
das Vorzeichen des Ionenkomplexes vorzugsweise der "negativen elektrischen
Ladung" entsprechen,
da die biologische Verträglichkeit
eines solchen Ionenkomplexes als gut angesehen wird.
-
Insbesondere
kann ein Ionenkomplex (oder Beschichtungsmaterial), der ein Gemisch
aus verschiedenen Arten von Ionenkomplexen umfasst, erhalten werden,
beispielsweise durch ein Verfahren, in welchem ein Ionenkomplex
(insgesamt negativ geladen), der ein wasserunlösliches Polykation und ein wasserlösliches
Polyanion umfasst, und ein Ionenkomplex (insgesamt negativ geladen),
der ein wasserunlösliches
Polyanion und ein wasserlösliches
Polykation umfasst, jeweils in einem oder mehreren wässrigen
organischen Lösungsmitteln
gelöst
werden und die erhaltenen Lösungen
miteinander vermischt werden, wonach das wässrige organische Lösungsmittel
verdampft wird.
-
(Beschichtungsverfahren)
-
Der
erfindungsgemäße Ionenkomplex
oder das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial
kann in einer Form verwendet werden, die ihre eigene Funktion erfüllt. So
kann beispielsweise der Ionenkomplex oder das Beschichtungsmaterial
als solcher/solches als ein vielfältiges biomedizinisches Material
verwendet werden. Dabei ist es jedoch auch möglich, den Ionenkomplex oder das
Beschichtungsmaterial auf der Oberfläche eines anderen Materials aufzubringen,
solange eine solche Form die Ausübung
seiner Funktion erlaubt. So ist es beispielsweise ausreichend, wenn
der erfindungsgemäße Ionenkomplex
oder das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial
als biomedizinisches Material verwendet wird, dass der Komplex oder
das Material lokal nur auf dessen Oberfläche aufgebracht wird, die mit einem
lebenden Organismus in Berührung
kommen soll. Dementsprechend kann der Ionenkomplex oder das Beschichtungsmaterial
als Beschichtung verwendet werden, die auf der Oberfläche eines
biomedizinischen Materials aufgebracht wird, das von verschiedenen
Materialien (wie Metallen und Kunststoffen) gebildet wird und mit
einem lebenden Organismus in Berührung
kommen soll.
-
Das
Beschichtungsverfahren, das für
den erfindungsgemäßen Komplex
oder das erfindungsgemäße Material
anwendbar ist, ist nicht besonders beschränkt. Es ist jedoch beispielsweise
möglich,
vorzugsweise das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial
durch Anwendung eines Verfahrens (so genanntes Lösungsmittelgießverfahren)
aufzubringen, in welchem das zu beschichtende Material in eine Lösung getaucht
wird, die durch Auflösen
des erfindungsgemäßen Ionenkomplexes
in einem wässrigen organischen
Lösungsmittel
erhalten worden ist, oder eine solche Lösung auf das zu beschichtende
Material aufgebracht und anschließend das wässrige organische Lösungsmittel
verdampft wird.
-
Als
weiteres Beschichtungsverfahren ist es möglich, dass der erfindungsgemäße Ionenkomplex (oder
das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial)
zu einem Pulver geformt und auf das zu beschichtende Material aufgebracht wird,
wobei das Pulver durch Verwendung eines wässrigen organischen Lösungsmittels
aufgequollen und anschließend
das Lösungsmittel
verdampft wird, wodurch das Material mit dem Ionenkomplex beschichtet
wird. Als Verfahren für
die Herstellung des Pulvers ist es möglich, den erfindungsgemäßen Ionenkomplex
(bzw. das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial)
mechanisch in trockenem Zustand zu zermahlen oder ein feines Pulver
aus dem Zustand des Ionenkomplexes bzw. Beschichtungsmaterials,
der/das in einem wässrigen organischen
Lösungsmittel
gelöst
ist, durch Veränderung
der Lösungsmittelzusammensetzung
oder der Temperatur auszufällen,
sodass sich aus dem Ionenkomplex oder Beschichtungsmaterial ein
Pulver bildet (chemisches Zermahlen). Um das Pulver auf das zu beschichtende
Material aufzubringen, ist es möglich,
das zu beschichtende Material mit einem Lösungsmittel zu befeuchten und
anschließend
das feine Pulver darauf aufzubringen. Hinsichtlich der Einfachheit
der Bildung einer gleichmäßigen Beschichtung
ist es jedoch besonders bevorzugt, ein elektrostatisches Beschichtungsverfahren
anzuwenden.
-
(Beschichtungsmaterial)
-
Das
erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial
umfasst mindestens den zuvor beschriebenen Ionenkomplex, der das
wasserunlösliche
Polyion (P) und das wasserlösliche
Polyion (A) umfasst. Das Beschichtungsmaterial kann ein weiteres
Additiv oder eine dritte Komponente, falls gewünscht, bis zu einem Anteil
enthalten, in welchem das Additiv oder die dritte Komponente die
Funktion des Ionenkomplexes nicht wesentlich beeinträchtigt.
-
Beispiele
für ein
solches Additiv oder eine solche dritte Komponente können beispielsweise eine
Komponente, durch welche der Oberfläche der Beschichtung gleitfähige Eigenschaften
verliehen werden sollen (wie Teflonteilchen), eine Komponente, durch
welche der Beschichtung Abriebfestigkeit verliehen werden soll (wie
ein Metallpulver), und eine Komponente, durch welche der Beschichtung
Flexibilität
verliehen werden soll (wie ein Weichmacher), umfassen.
-
(Beschichtetes Erzeugnis)
-
Der
erfindungsgemäße Ionenkomplex
oder das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial
kann, wie gewünscht,
in Form einer Beschichtung auf verschiedenen Grundmaterialien oder
Substraten verwendet werden. Dabei sind Art des Materials, Gestaltung
und Oberflächenzustand
solcher Grundmaterialien oder Substrate nicht besonders beschränkt, solange
diese Materialien bzw. Substrate mit dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex
bzw. Beschichtungsmaterial beschichtet werden können. Beispiele für solche
Arten von Materialien können
Metalle, Kunststoffe, Keramik und Verbundmaterialien umfassen. Beispiele
für die
zuvor genannte Gestaltung können die
Form einer Folie, eines Pulvers bzw. Teilchen, einer Faser, eines
Zylinders (fest oder hohl wie ein Katheter) und eines Gitters (wie
ein Stent) umfassen. Weiterhin können
Beispiele für
den zuvor genannten Oberflächenzustand
eine unebene Oberfläche
(rauhe Oberfläche),
eine glatte Oberfläche
und Kombinationen davon umfassen.
-
Wird
der erfindungsgemäße Ionenkomplex bzw.
das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial wie
zuvor beschrieben als biomedizinisches Material verwendet, so ist
es ausreichend, dass der Ionenkomplex bzw. das Beschichtungsmaterial
selektiv auf der Oberfläche,
die mit einem lebenden Organismus in Berührung kommen soll, in lokalisierter
oder punktförmiger
Form vorhanden ist.
-
Anschließend wird
die Erfindung unter Bezugnahme auf die Beispiele näher erläutert.
-
Beispiel 1
-
2,0
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,14
g Polyethylenglykolmonomethacrylat (PME4000, mittleres Molekulargewicht
4 000, hergestellt von Nippon Yushi K.K.), 0,19 g einer 75%igen
wässrigen
Lösung
des Methylchlorid-quaternärisierten
Produkts von N,N-Dimethylaminopropylacrylamid (DMAPAAQ (aq.), hergestellt von
Kojin K.K.) und 0,14 g Heparinnatrium (hergestellt von Wako Junyaku
K.K.) wurden in 7,5 g destilliertem Wasser gelöst.
-
Nachdem
jede dieser Komponenten sich gleichmäßig aufgelöst hatte, wurden 6 g Ethanol
zu dem erhaltenen Gemisch und unter einem Stickstoffstrom 0,2 ml
einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung
und 20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. Die so erhaltene transparente viskose Lösung wurde
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem
Wasser) gewaschen, anschließend
wurden 50 ml Ethanol zugegeben, sodass sich der Rückstand
auflöste,
wonach die erhaltene Lösung
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser und danach erneut ausreichend
mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem Wasser) gewaschen
und das sich in einem wasserhaltigen Zustand befindende erhaltene
Produkt gefriergetrocknet, wodurch 2,4 g Beschichtungsmaterial (1),
das einen erfindungsgemäßen Ionenkomplex
umfasste, erhalten wurden.
-
Dieses
Beschichtungsmaterial (1) war in destilliertem Wasser und Ethanol
unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
Nachdem 0,2 g Beschichtungsmaterial (1) in 2,3 g wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 18 Gew.%) gelöst worden waren, war das Beschichtungsmaterial
vollständig
darin gelöst,
sodass es sich in eine transparente viskose Lösung (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(1): 8 Gew.%) umgewandelt hatte.
-
Etwa
1,6 ml der Lösung
(8 Gew.%) des Beschichtungsmaterials (1) wurden auf eine Polyurethanfolie
(5 cm × 5
cm, Dicke 1 mm) als zu beschichtendes Material aufgebracht, anschließend wurde das
Lösungsmittel
verdampft. Die Masse der Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial
(1) wurde aus der Gewichtszunahme der beschichteten Polyurethanfolie
nach Vakuumtrocknung mit 125 mg (Beschichtungsdicke: etwa 50 μm) bestimmt.
Der Wassergehalt der Beschichtung wurde aus der Gewichtszunahme
des beschichteten Produkts nach 24 Stunden langem Eintauchen in
destilliertes Wasser bei 37°C
mit 36 Gew.% bestimmt. Als die Masse der Beschichtung erneut aus
der Messung des Gewichts dieses Produkts nach Vakuumtrocknung bestimmt wurde,
wurde festgestellt, dass der Messwert 125 mg geblieben war, wobei
keine Veränderungen
festgestellt wurden.
-
Beispiel 2
-
2,0
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,14
g Polyethylenglykolmonomethacrylat (PME4000, mittleres Molekulargewicht
4 000, hergestellt von Nippon Yushi K.K.), 0,19 g einer 75%igen
wässrigen
Lösung
des Methylchlorid-quaternärisierten
Produkts von N,N-Dimethylaminopropylacrylamid (DMAPAAQ) (aq.), hergestellt von
Kojin K.K.) und 0,28 g Heparinnatrium (hergestellt von Wako Junyaku
K.K.) wurden in 9 g destilliertem Wasser gelöst.
-
Nachdem
jede dieser Komponenten sich gleichmäßig aufgelöst hatte, wurden 5 g Ethanol
zu dem erhaltenen Gemisch und unter einem Stickstoffstrom 0,2 ml
einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung
und 20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. Die so erhaltene weiße, trübe viskose Lösung wurde
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem
Wasser) gewaschen, anschließend
wurden 50 ml Ethanol zugegeben, sodass sich der Rückstand
auflöste,
wonach die erhaltene Lösung
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser und danach erneut ausreichend
mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem Wasser)
gewaschen und das sich in einem wasserhaltigen Zustand befindende
erhaltene Produkt gefriergetrocknet, wodurch 2,5 g erfindungsgemäßes Beschichtungsmaterial
(2) erhalten wurden.
-
Dieses
Beschichtungsmaterial (2) war in destilliertem Wasser und Ethanol
unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
Nachdem 0,2 g Beschichtungsmaterial (2) in 2,3 g wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 33 Gew.%) gelöst worden waren, war das Beschichtungsmaterial
vollständig
darin gelöst,
sodass es sich in eine transparente viskose Lösung (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(2): 8 Gew.%) umgewandelt hatte.
-
Etwa
1,6 ml der Lösung
(8 Gew.%) des Beschichtungsmaterials (2) wurden auf eine Polyurethanfolie
(5 cm × 5
cm, Dicke 1 mm) als zu beschichtendes Material aufgebracht, anschließend wurde das
Lösungsmittel
verdampft. Die Masse der Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial
(2) wurde aus der Gewichtszunahme der beschichteten Polyurethanfolie
nach Vakuumtrocknung mit 125 mg (Beschichtungsdicke: etwa 50 μm) bestimmt.
Der Wassergehalt der Beschichtung wurde aus der Gewichtszunahme
des beschichteten Produkts nach 24 Stunden langem Eintauchen in
destilliertes Wasser bei 37°C
mit 42 Gew.% bestimmt. Als die Masse der Beschichtung erneut aus
der Messung des Gewichts dieses Produkts nach Vakuumtrocknung bestimmt wurde,
wurde festgestellt, dass der Messwert 125 mg geblieben war, wobei
keine Veränderungen
festgestellt wurden.
-
Beispiel 3
-
2,0
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,19
g einer 75%igen wässrigen
Lösung
des Methylchlorid-quaternärisierten
Produkts von N,N-Dimethylaminopropylacrylamid (DMAPAAQ (aq.), hergestellt
von Kojin K.K.) und 0,28 g Heparinnatrium (hergestellt von Wako
Junyaku K.K.) wurden in 9 g destilliertem Wasser gelöst.
-
Nachdem
jede dieser Komponenten sich gleichmäßig aufgelöst hatte, wurden 5 g Ethanol
zu dem erhaltenen Gemisch und unter einem Stickstoffstrom 0,2 ml
einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung
und 20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. Das so erhaltene weiße, trübe gelartige Produkt wurde
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wurde
ausreichend mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem
Wasser) gewaschen, anschließend
wurden 50 ml Ethanol zugegeben, sodass sich der Rückstand
auflöste,
wonach die erhaltene Lösung
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser und danach erneut ausreichend
mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem Wasser)
gewaschen und das sich in einem wasserhaltigen Zustand befindende
erhaltene Produkt gefriergetrocknet, wodurch 2,3 g erfindungsgemäßes Beschichtungsmaterial
(3) erhalten wurden.
-
Dieses
Beschichtungsmaterial (3) war in destilliertem Wasser und Ethanol
unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
Nachdem 0,2 g Beschichtungsmaterial (3) in 2,3 g wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 33 Gew.%) gelöst worden waren, war das Beschichtungsmaterial
vollständig
darin gelöst,
sodass es sich in eine transparente viskose Lösung (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(3): 8 Gew.%) umgewandelt hatte.
-
Etwa
1,6 ml der Lösung
(8 Gew.%) des Beschichtungsmaterials (3) wurden auf eine Polyurethanfolie
(5 cm × 5
cm, Dicke 1 mm) aufgebracht, anschließend wurde das Lösungsmittel
verdampft. Die Masse der Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial
(3) wurde aus der Gewichtszunahme der beschichteten Polyurethanfolie
nach Vakuumtrocknung mit 125 mg (Beschichtungsdicke: etwa 50 μm) bestimmt.
Der Wassergehalt der Beschichtung wurde aus der Gewichtszunahme
des beschichteten Produkts nach 24 Stunden langem Eintauchen in
destilliertes Wasser bei 37°C
mit 40 Gew.% bestimmt. Als die Masse der Beschichtung erneut aus
der Messung des Gewichts dieses Produkts nach Vakuumtrocknung bestimmt
wurde, wurde festgestellt, dass der Messwert 125 mg geblieben war,
wobei keine Veränderungen
festgestellt wurden.
-
Beispiel 4
-
1,6
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,19
g einer 75%igen wässrigen
Lösung
des Methylchlorid-quaternärisierten
Produkts von N,N-Dimethylaminopropylacrylamid (DMAPAAQ (aq.), hergestellt
von Kojin K.K.) und 0,20 g Heparinnatrium (hergestellt von Wako
Junyaku K.K.) wurden in 8,5 g destilliertem Wasser gelöst.
-
Nachdem
jede dieser Komponenten sich gleichmäßig aufgelöst hatte, wurde eine Lösung, die durch
Auflösen
von 0,40 g Ethylacrylat (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) in 5
g Ethanol erhalten worden war, zu dem erhaltenen Gemisch und unter
einem Stickstoffstrom 0,2 ml einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung und
20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. Das so erhaltene weiße, trübe gelartige Produkt wurde
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wurde
ausreichend mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem
Wasser) gewaschen, anschließend
wurden 50 ml Ethanol zugegeben, sodass sich der Rückstand
auflöste,
wonach die erhaltene Lösung
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser und danach erneut ausreichend
mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem Wasser)
gewaschen und das sich in einem wasserhaltigen Zustand befindende
erhaltene Produkt gefriergetrocknet, wodurch 2,2 g erfindungsgemäßes Beschichtungsmaterial
(4) erhalten wurden.
-
Dieses
Beschichtungsmaterial (4) war in destilliertem Wasser und Ethanol
unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
Nachdem 0,2 g Beschichtungsmaterial (4) in 2,3 g wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 18 Gew.%) gelöst worden waren, war das Beschichtungsmaterial
vollständig
darin gelöst,
sodass es sich in eine transparente viskose Lösung (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(4): 8 Gew.%) umgewandelt hatte.
-
Etwa
1,6 ml der Lösung
(8 Gew.%) des Beschichtungsmaterials (4) wurden auf eine Polyurethanfolie
(5 cm × 5
cm, Dicke 1 mm) aufgebracht, anschließend wurde das Lösungsmittel
verdampft. Die Masse der Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial
(4) wurde aus der Gewichtszunahme der beschichteten Polyurethanfolie
nach Vakuumtrocknung mit 125 mg (Beschichtungsdicke: etwa 50 μm) bestimmt.
Der Wassergehalt der Beschichtung wurde aus der Gewichtszunahme
des beschichteten Produkts nach 24 Stunden langem Eintauchen in
destilliertes Wasser bei 37°C
mit 37 Gew.% bestimmt. Als die Masse der Beschichtung erneut aus
der Messung des Gewichts dieses Produkts nach Vakuumtrocknung bestimmt
wurde, wurde festgestellt, dass der Messwert 125 mg geblieben war,
wobei keine Veränderungen
festgestellt wurden.
-
Nachdem
diese Polyurethanfolie, die mit dem Beschichtungsmaterial (4) beschichtet
worden war, in eine 0,006%ige wässrige
Toluidinblau-Lösung eine
Stunde lang eingetaucht und anschließend mit Wasser gewaschen worden
war, hatte sich die Polyurethanfolie, die mit dem Beschichtungsmaterial
(4) beschichtet war, purpur gefärbt.
Das heißt,
es war nachgewiesen worden, dass die freie anionische Gruppe des
Heparins (Sulfonsäuregruppe)
in Bezug auf die kationische Gruppe (quaternäres Amin) im Überschuss
vorlag.
-
Beispiel 5
-
(Prüfung der gerinnungshemmenden
Eigenschaften)
-
Die
Lösung
des Beschichtungsmaterials (4) (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(4): 8 Gew.%) in wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 18 Gew.%), die in Beispiel 4 erhalten worden
war, wurde durch einen Vinylchloridschlauch (Innendurchmesser 3
mm, Außendurchmesser
6 mm) mit einem Durchfluss von 2 ml/Minute unter Verwendung einer
Perista-Pumpe (Umwälzpumpe)
strömen
gelassen. Danach wurde Stickstoff durch den Schlauch mit einem Durchfluss
von 10 ml/Minute strömen
gelassen, um zu belüften
und zu trocknen, wodurch die Innenfläche des Schlauchs mit dem Beschichtungsmaterial
beschichtet wurde.
-
Der
erhaltene Schlauch wurde ausreichend mit destilliertem Wasser gewaschen,
anschließend wurde
er auf eine Länge
von 80 cm zugeschnitten. Unter Verwendung des erhaltenen Schlauchs
wurde ein ausgewachsener Hund der Rasse Beagle derart operiert,
dass ein Bypass zwischen der Arteria femoralis und der Vena femoralis
gebildet wurde (A-V-Shunt-Methode). Bei Verwendung des in diesem
Beispiel erhaltenen beschichteten Schlauchs wurde mindestens drei
Stunden nach Versuchsbeginn keine Thrombusbildung in ihm festgestellt.
Im Gegensatz dazu fand, wenn der Versuch unter Verwendung eines
unbeschichteten Vinylchloridschlauchs wiederholt wurde, eine Blutgerinnung
und Thrombusbildung im Schlauch etwa eine Stunde nach Versuchsbeginn
statt.
-
Beispiel 6
-
1,6
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,07
g Natriumacrylat (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) und 0,20 g
Polymyxin-B-Sulfat (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) wurden in
8,5 g destilliertem Wasser gelöst.
-
Nachdem
jede dieser Komponenten sich gleichmäßig aufgelöst hatte, wurde eine Lösung, die durch
Auflösen
von 0,40 g Ethylacrylat (hergestellt von Wako Junyako K.K.) in 5
g Ethanol erhalten worden war, zu dem erhaltenen Gemisch und unter
einem Stickstoffstrom 0,2 ml einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung und
20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. Das so erhaltene weiße, trübe gelartige Produkt wurde
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wurde
ausreichend mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem
Wasser) gewaschen, anschließend
wurden 50 ml Ethanol zugegeben, sodass sich der Rückstand
auflöste,
wonach die erhaltene Lösung
unter Verwendung eines Verdampfers bis zur Trockne eingedampft wurde.
Der erhaltene Rückstand
wurde ausreichend mit destilliertem Wasser und danach erneut ausreichend
mit destilliertem Wasser (dreimal mit 100 ml destilliertem Wasser)
gewaschen und das sich in einem wasserhaltigen Zustand befindende
erhaltene Produkt gefriergetrocknet, wodurch 2,2 g erfindungsgemäßes Beschichtungsmaterial
(5) erhalten wurden.
-
Dieses
Beschichtungsmaterial (5) war in destilliertem Wasser und Ethanol
unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
Nachdem 0,2 g Beschichtungsmaterial (5) in 2,3 g wässrigem
Ethanol (Wassergehalt 18 Gew.%) gelöst worden waren, war das Beschichtungsmaterial
vollständig
darin gelöst,
sodass es sich in eine transparente viskose Lösung (Konzentration des Beschichtungsmaterials
(5): 8 Gew.%) umgewandelt hatte.
-
Etwa
1,6 ml der Lösung
(8 Gew.%) des Beschichtungsmaterials (5) wurden auf eine Polyurethanfolie
(5 cm × 5
cm, Dicke 1 mm) aufgebracht, anschließend wurde das Lösungsmittel
verdampft. Die Masse der Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial
(5) wurde aus der Gewichtszunahme der beschichteten Polyurethanfolie
nach Vakuumtrocknung mit 125 mg (Beschichtungsdicke: etwa 50 μm) bestimmt.
Der Wassergehalt der Beschichtung wurde aus der Gewichtszunahme
des beschichteten Produkts nach 24 Stunden langem Eintauchen in
destilliertes Wasser bei 37°C
mit 37 Gew.% bestimmt. Als die Masse der Beschichtung erneut aus
der Messung des Gewichts dieses Produkts nach Vakuumtrocknung bestimmt
wurde, wurde festgestellt, dass der Messwert 125 mg geblieben war,
wobei keine Veränderungen
festgestellt wurden.
-
Beispiel 7
-
(Prüfung der bakteriziden Eigenschaften)
-
Die
mit dem Beschichtungsmaterial (5) beschichtete Polyurethanfolie,
die in Beispiel 6 erhalten worden war, wurde zu einer Scheibe mit
einem Durchmesser von 1 cm zugeschnitten, deren beschichtete Oberfläche derart
auf ein Kulturmedium aus einer flachen DHL-Agar-Platte (Difco Plate Agar),
die mit E. coli (E. coli, ATCC 25922) beimpft worden war, unter
Verwendung einer sterilisierten Pinzette gepresst wurde, dass sich
die Scheibe auf dem Kulturmedium befand.
-
In
diesem Zustand wurde dieses Kulturmedium über Nacht (etwa 24 Stunden
lang) bei 32 bis 35°C
kultiviert, wonach ein Bereich, welcher der Wachstumshemmung der
Bakterie (mit einer Breite von etwa 2 mm) entsprach, am Umfang der
Scheibe, welche die Polyurethanfolie umfasste, beobachtet wurde,
wodurch die bakterizide Wirkung dieses Beschichtungsmaterials nachgewiesen
wurde.
-
Beispiel 8
-
1,7
g Diacetonacrylamid (DACAM, hergestellt von Kyowa Hakko K.K.), 0,26
g Natriumstyrolsulfonat (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) und 0,05
g Dibekacinsulfat (Dibekacin, hergestellt von Meiji Seika K.K.)
als halbsynthetisches Kanamycin-Antibiotikum wurden in 1,3 g destilliertem
Wasser gelöst.
-
Nachdem
sich jede dieser Komponenten gleichmäßig aufgelöst hatte, wurde eine Lösung, die durch
Auflösung
von 0,6 g Ethylacrylat (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) in 1,0
g Dimethylformamid (hergestellt von Wako Junyaku K.K.) erhalten
worden war, zu dem erhaltenen Gemisch zugegeben, und unter einem
Stickstoffstrom wurden 0,2 ml einer 10 gew.%igen wässrigen
Ammoniumpersulfat-(APS-)Lösung und
20 μl N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TEMED) zugegeben, und das erhaltene Gemisch wurde zwei Stunden
lang bei Raumtemperatur (25°C)
umsetzen gelassen. 10 g Dimethylformamid wurden zu dem so erhaltenen
Reaktionsgemisch zugegeben, das sich vollständig darin löste, wodurch
eine Beschichtungslösung
hergestellt wurde.
-
Die
Beschichtungslösung
wurde bei Raumtemperatur (25°C)
auf einen Polyethylenfilm gegossen und 24 Stunden lang bei Raumtemperatur
getrocknet, wonach die erhaltene Beschichtung von dem Polyethylenfilm
abgezogen wurde, um einen Zusammensetzungsfilm (Abmessungen 5 cm × 5 cm, Dicke
etwa 70 μm)
herzustellen.
-
Das
erhaltene Produkt wurde in eine große Menge (etwa 2 Liter) einer
physiologischen Kochsalzlösung
eine Nacht und einen Tag lang bei Raumtemperatur eingetaucht, um
das nicht umgesetzte Monomer und nicht umgesetztes Dibekacinsulfat
zu entfernen, wonach das Produkt unter Vakuum getrocknet wurde,
um einen Zusammensetzungsfilm, an welchem das Dibekacinsulfat gebunden
war, herzustellen. Der Zusammensetzungsfilm war in destilliertem
Wasser und Ethanol unlöslich,
aber in wässrigem
Ethanol löslich.
-
Beispiel 9
-
(Prüfung der bakteriziden Eigenschaften)
-
Der
in Beispiel 8 erhaltene beschichtete Film wurde zu einem Quadrat
mit einer Seitenlänge
von etwa 0,5 cm zugeschnitten und in eine große Menge (etwa 1 000 ml) physiologische
Kochsalzlösung
bei Raumtemperatur einen jeweiligen Zeitraum lang (30 Minuten, 3
Stunden, 8 Stunden, einen Tag, drei Tage, eine Woche, zwei Wochen
bzw. 26 Tage) getaucht. Danach wurde diese beschichtete Oberfläche des Films
derart auf ein Kulturmedium aus einer flachen DHL-Agar-Platte (Difco
Plate Agar), die mit Bacillus subtilis beimpft worden war, unter
Verwendung einer sterilisierten Pinzette gepresst, dass der Film
auf dem Kulturmedium angeordnet wurde.
-
In
diesem Zustand wurde das Kulturmedium über Nacht (etwa 24 Stunden
lang) bei 32 bis 35°C kultiviert
und die Breite eines Bereichs, der der Wachstumshemmung der Bakterie
entsprach und sich am Umfang des Films gebildet hatte, gemessen, wodurch
der Einfluss des Eintauchens des Films in eine große Menge
physiologische Kochsalzlösung über den
jeweiligen Zeitraum lang auf die bakterizide Wirkung des Films gemessen
wurde.
-
Im
Ergebnis zeigte der Film nach 26 Tage langem Eintauchen eine Breite
des Wachstumshemmungsbereichs, die etwa 86 % des Films ohne Eintauchen
betrug (Kontrolle, Wachstumshemmungsbereich = etwa 25 mm). Das heißt, es wurde
nachgewiesen, dass die bakteriziden Eigenschaften dieses Films einen
längeren
Zeitraum lang erhalten blieben, selbst in einer großen Menge
physiologischer Kochsalzlösung
(d.h. in einer Umgebung, die ähnlich
derjenigen im Körper
eines Tieres wie eines Menschen ist).
-
Industrielle
Anwendbarkeit
-
Wie
zuvor beschrieben, wird erfindungsgemäß ein Ionenkomplex bereitgestellt,
der ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und in einem organischen Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
Erfindungsgemäß wird weiterhin
ein beschichtetes Erzeugnis bereitgestellt, das ein zu beschichtendes
Material mit einer Beschichtung umfasst, die mindestens einen Teil
der Oberfläche
des zu beschichtenden Materials bedeckt, wobei die Beschichtung
einen Ionenkomplex umfasst, der ein wasserunlösliches Polyion (P) und ein
wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und in einem organischen Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
Erfindungsgemäß wird auch
ein Beschichtungsverfahren bereitgestellt, welches das Ausbilden einer
Schicht aus einer Lösung,
die ein wässriges
organisches Lösungsmittel
und einen darin gelösten
Ionenkomplex umfasst, auf einem zu beschichtenden Material und Verdampfen
des wässrigen
organischen Lösungsmittels
umfasst, um auf dem zu beschichtenden Material eine den Ionenkomplex
umfassende Beschichtung auszubilden, wobei der Ionenkomplex ein
wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und in einem organischen Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
Erfindungsgemäß wird ferner
ein Beschichtungsverfahren bereitgestellt, welches das Aufbringen
eines Beschichtungsmaterials in Form eines Pulvers, das einen Ionenkomplex
umfasst, auf das zu beschichtende Material, Aufquellen des Ionenkomplexes
mit einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
und Verdampfen des wässrigen
organischen Lösungsmittels,
um auf dem zu beschichtenden Material eine den Ionenkomplex umfassende
Beschichtung auszubilden, umfasst, wobei der Ionenkomplex ein wasserunlösliches
Polyion (P) und ein wasserlösliches
Polyion (A) umfasst und in Wasser und in einem organischen Lösungsmittel
unlöslich,
aber in einem wässrigen
organischen Lösungsmittel
löslich
ist.
-
Dieser
erfindungsgemäße Ionenkomplex, der
ein wasserlösliches
Polyion (A) und ein wasserunlösliches
Polyion (P) umfasst, ist in einem wässrigen organischen Lösungsmittel
löslich.
Dementsprechend lassen sich mit einem solchen Ionenkomplex leicht
verschiedene Grundmaterialien bzw. Substrate (beispielsweise durch
Lösungsmittelgießen) beschichten
und auf die Oberfläche
eines großen
Spektrums von Grundmaterialien bzw. Substraten, die verschiedene
Materialien umfassen (wie medizinische Geräte), aufbringen.
-
Darüber hinaus
werden die Probleme von herkömmlichem
Beschichtungsmaterial (beispielsweise heparinisiertes Material)
durch Verwendung des erfindungsgemäßen Ionenkomplexes gelöst. Anders
ausgedrückt,
können
ein wasserlösliches
Polyion (A) wie ein Polyanion (beispielsweise Heparin) mit gerinnungshemmenden
Eigenschaften und ein Polykation (beispielsweise Polymyxin B) mit
bakteriziden Eigenschaften in der Oberflächenschicht verschiedener Grundmaterialien
bzw. Substrate (wie medizinische Instrumente) stabil elektrostatistisch
fixiert werden.
-
Zusätzlich ist
es möglich,
wenn die beschichtete Oberfläche
mit einer Körperflüssigkeit
wie Blut in Berührung
kommt, dass das wasserlösliche
Polyion (A) (wie ein Polyanion mit gerinnungshemmenden Eigenschaften
und ein Polykation mit bakteriziden Eigenschaften) langsam in die
Körperflüssigkeit
freigesetzt wird, wobei die Auflösung
der Komponente der Beschichtung, die nicht das wasserlösliche Polyion (A)
ist, wirksam verhindert wird.
-
In
dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex bildet
das wasserlösliche
Polyion (A) einen (Poly-)Ionenkomplex mit dem wasserunlöslichen
Polyion (P), weshalb die Auflösung
des wasserlöslichen
Polyons relativ unterdrückt
werden kann, wodurch die Funktion des Komplexes (beispielsweise
biologische Wirkung) über
einen längeren
Zeitraum stabil erhalten bleiben kann.
-
Ferner
wird in dem erfindungsgemäßen Ionenkomplex
ein Ionenkomplex aus dem wasserlöslichen
Polyion (A) und dem wasserunlöslichen
Polyion (P) im Voraus gebildet, weshalb es möglich ist, den Anteil des funktionellen
Materials am Ionenkomplex (Polyion (A) und/oder Polyion (P), beispielsweise
biologischer Wirkung) genau und gewollt zu steuern.
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Darüber hinaus
lässt sich
entsprechend dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
die Oberfläche
verschiedener Grundmaterialien bzw. Substrate leicht mit dem zuvor
beschriebenen Ionenkomplex beschichten.