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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur antikorrosiven Behandlung von
Aufbereitungsanlagen für Kunststoffabfälle, bei
dem Kunststoffabfälle
durch superkritisches Wasser aufbereitet werden.
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Herkömmlicherweise
ist bekannt, dass natürliche
und synthetische Polymerverbindungen durch superkritisches oder
subkritisches Wasser zersetzt werden können.
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Allerdings
wird in Anlagen zur Aufbereitung von chlorhaltigen Kunststoffabfällen wie
z. B. Vinylchloridharz und Polychlortrifluorethylen Chlor aus solchen
Harzen freigesetzt, und das Anlagenmaterial (z. B. Edelstahl) wird
durch das Chlor stark korrodiert. Der Korrosionsgrad kann zwar entsprechend
der chemischen Zusammensetzung des Anlagenmaterials und der Cl-Konzentration
in der wässrigen
Lösung
variieren; die Aufbereitung insbesondere mit superkritischem Wasser
wird jedoch unter Hochtemperatur- und Hochdruckbedingungen durchgeführt. Wenn
Edelstahl als Anlagenmaterial verwendet wird, ist es folglich sehr
anfällig
für Lochfraß, Risskorrosion,
Spannungskorrosionsrissbildung und andere Korrosion aufgrund von
Chlorionen. Als Gegenmaßnahme
sind Nickellegierungen mit besonderen chemischen Zusammensetzungen
verwendet worden.
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Solche
Nickellegierungen sind jedoch so teuer, dass die Baukosten der Anlagen übermäßig ansteigen. Folglich
ist im Falle von Anlagen zur Aufbereitung von chlorhaltigen Kunststoffabfällen wie
z. B. Vinylchloridharz und Polychlortrifluorethylen ein Prozess
entwickelt worden, mit dem die direkte Aufbereitung solcher Harze
mit superkritischem Wasser vermieden wird. Insbesondere werden solche
Harze gemäß diesem
Kunststoffabfälle-Aufbereitungsprozess
zuerst durch Pyrolyse bei 300–350°C in einem
separaten Entchlorungsapparat entchlort, und dann werden die verbleibenden
entchlorten Harze mit superkritischem Wasser aufbereitet.
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Als
Folge von Entchlorung erlaubt dieser Prozess die Verwendung von
verhältnismäßig kostengünstigem
Edelstahl als Anlagenmaterial. Dieser Prozess ist jedoch komplizierter
und erfordert im Vergleich zum Prozess für die direkte Aufbereitung
von Kunststoffabfällen
eine größere Anzahl
von Systemkomponenten. Folglich gibt es bei diesem Prozess immer
noch das Problem, dass die Baukosten des Systems sehr hoch sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im
Hinblick auf den oben beschriebenen bestehenden Stand der Technik
betrifft die vorliegende Erfindung Anlagen zur direkten Aufbereitung
der oben erwähnten
Kunststoffabfälle
mit superkritischem Wasser, und ihre Aufgabe besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur antikorrosiven Behandlung von Aufbereitungsanlagen
für Kunststoffabfälle, das
die Verwendung von kostengünstigem
Edelstahl ermöglicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur antikorrosiven Behandlung von Aufbereitungsanlagen
für Kunststoffabfälle bereitgestellt,
das die Schritte der Bereitstellung einer Aufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle aus
Edelstahl, Laden der Anlage mit einer vorgegebenen Menge einer wässrigen
Lösung, die
mindestens ein Alkalimetallsalz enthält, Entlüften der wässrigen Lösung, Anheben der Temperatur
und des Drucks der Anlage, bis superkritische Bedingungen eingestellt
sind, und Halten der Temperatur und des Drucks über einen vorgegebenen Zeitraum
aufweist.
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Gemäß dem Verfahren
zur antikorrosiven Behandlung der vorliegenden Erfindung wird auf
der Oberfläche
des Edelstahls ein dichter schwarzer Film mit einer Dicke von mehreren
Mikrometern gebildet. Dieser Film hat eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit,
Kratzfestigkeit und Abriebfestigkeit und korrodiert nie unter Bedingungen
mit superkritischem Wasser einschließlich einer gesättigten
wässrigen
Lösung
von NaCl. Der bei der vorliegenden Erfindung gebildete schwarze
Film ist ein Oxidfilm aus Fe3O4 und
FeCr2O4, und seine Zusammensetzung
ist gleich derjenigen eines durch herkömmliche Passivierungsbehandlung
gebildeten Films, die später
beschrieben wird. Im Gegensatz zum herkömmlichen Passivierungsbehandlungsfilm,
der eine Dicke von mehreren Zehnfachen eines Nanometers hat, hat
der bei der vorliegenden Erfindung gebildete schwarze Film eine
sehr große
Dicke von mehreren Mikrometern und er weist eine wesentliche bessere
Korrosionsbeständigkeit,
Kratzfestigkeit und Abriebfestigkeit auf. Dieser Film kann durch
Verlängerung
der Zeit der antikorrosiven Behandlung dicker gemacht werden.
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Wie
aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, betrifft die vorliegende
Erfindung Anlagen zur direkten Aufbereitung der oben erwähnten Kunststoffabfälle mit
superkritischem Wasser, und sie stellt ein Verfahren zur antikorrosiven
Behandlung von Aufbereitungsanlagen für Kunststoffabfälle bereit,
das die Verwendung von kostengünstigem
Edelstahl ermöglicht.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist ein Blockdiagramm,
das einen Überblick über das
erfindungsgemäße Verfahren
zur antikorrosiven Behandlung gibt.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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1 zeigt verschiedene Schritte,
die im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zur antikorrosiven Behandlung von Aufbereitungsanlagen
für Kunststoffabfälle enthalten
sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die antikorrosive Behandlung von
Aufbereitungsanlagen für
Kunststoffabfälle
aus Edelstahl. Demgemäß sollen
Anlagen zur Aufbereitung von Kunststoffabfällen mit superkritischem Wasser
unter Verwendung von Edelstahl hergestellt werden (Schritt A in 1).
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Es
ist allgemein bekannt, dass Edelstahl durch dessen Einlegen in Salpetersäure, eine
Mischung aus Salpetersäure
und Fluorwasserstoffsäure
oder Ähnliches
bei atmosphärischem
Druck passiviert wird, um auf seiner Oberfläche einen Oxidfilm mit einer
Dicke von mehreren Zehnfachen eines Nanometers zu bilden, was eine
verbesserte Korrosionsbeständigkeit
ergibt. Der durch diese Passivierungsbehandlung erzeugte Film ist jedoch
so dünn,
dass er während
der Herstellung der Anlage häufig
durch eine Beschädigung
verloren geht, die während
des Aufbaus, durch Aufprall von in der Prozessflüssigkeit enthaltenen Feststoffen
oder Erosion durch eine Flüssigkeit
mit hoher Fließgeschwindigkeit
verursacht wird. Bei den bestehenden Umständen kann diese Technik deshalb
nicht auf Teile angewandt werden, bei denen eine Nickellegierung
verwendet werden muss. Die vorliegende Erfindung überwindet
diese allgemein bekannten technischen Tatbestände und stellt ein bahnbrechendes
Verfahren zur Passivierungsbehandlung bereit.
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Überdies
betrifft die Erfindung auch die in einem Prozess zur Aufbereitung
von Kunststoffabfällen
mit superkritischem Wasser eingesetzten Anlagen. Im Rahmen dieser
Beschreibung bedeutet der Begriff "superkritisches Wasser" Wasser in seinem
superkritischen Zustand, der durch geeignetes Steuern der Temperatur und
des Drucks im Bereich von 200 bis 800°C bzw. 20,0 bis 918 kp/cm2 erreicht wird. Solches superkritisches Wasser
wird vorzugsweise durch geeignetes Steuern der Temperatur und des
Drucks im Bereich von 250 bis 450°C
bzw. 51 bis 510 kp/cm2 erreicht wird. Der
Begriff "superkritisches
Wasser" umfasst
auch subkritisches Wasser, sofern die Anwendung der vorliegenden
Erfindung nicht beeinträchtigt
wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die oben erwähnte
Anlage zuerst mit einer wässrigen
Lösung geladen,
die mindestens ein Alkalimetallsalz enthält (Schritt B in 1).
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Das
zu diesem Zweck verwendete Alkalimetallsalz wird aus den Sulfaten,
Sulfaten, Karbonaten, Hydrogencarbonaten, Nitraten und Chloriden
von Na und K gewählt.
Diese Verbindungen können
allein oder als Gemisch verwendet werden. Seine Konzentration kann
von 100 mg/l bis zu seiner Löslichkeitsgrenze
reichen. Jedoch liegt seine Konzentration vorzugsweise im Bereich
von 1.000 bis 10.000 mg/l.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die wässrige
Lösung
dann entlüftet
(z. B. durch Ersetzen mit N2), bis ihr Gehalt
an gelöstem
Sauerstoff auf 0,5 mg/l oder darunter gesenkt worden ist (Schritt
C in 1). Ist ihr Gehalt
an gelöstem
Sauerstoff höher
als 0,5 mg/l, wird der bei der vorliegenden Erfindung gewünschte Passivierungsfilm,
der aus Fe3O4 und
FeCr2O4 besteht
und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit aufweist, nicht gebildet.
Stattdessen wird ein hauptsächlich
aus Fe2O3 bestehender
weicher und poröser
Film auf die Oberfläche
des Edelstahls aufgebracht, so dass keine antikorrosive Wirkung
erzielt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Temperatur und der Druck der Anlage erhöht, bis
superkritische Bedingungen hergestellt sind (Schritt D in 1). Selbst wenn Behandlungstemperatur
und -druck niedriger sind als superkritische Bedingungen (z. B.
300°C und
100 kg/cm2), wird ein Passivierungsfilm
gebildet. Seine Dicke ist jedoch sehr gering und zum Erreichen einer
Filmdicke, die derjenigen des bei der vorliegenden Erfindung gewünschten
Films gleich ist, ist eine sehr lange Zeit erforderlich. Dies scheidet
aus wirtschaftlicher Sicht aus.
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Danach
wird die Anlage über
eine vorgegebene Zeitdauer auf den superkritischen Bedingungen gehalten
(Schritt E in 1). Diese
Haltezeit dauert gewöhnlich
nicht unter 10 Stunden und liegt vorzugsweise im Bereich von 50
bis 100 Stunden.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird durch Beispiele, die die vorliegende
Erfindung nicht einschränken
sollen, detaillierter erklärt.
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Bildung eines Films
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Eine
Mehrzahl 10 mm × 50
mm × 2
mm großer
Prüflinge
aus dem in Tabelle 1 aufgeführten
Edelstahl wurde in einem Autoklaven mit einem Innenvolumen von 500
ml platziert. Dann wurde der Autoklav mit 100 ml einer wässrigen
Lösung
mit der in Tabelle 1 aufgeführten
Zusammensetzung geladen und gemäß dem Verfahren
von 1 entlüftet, bis
der Gehalt der Lösung
an gelöstem
Sauerstoff auf 0,5 mg/l oder darunter gesenkt war. Danach wurde
der Autoklav in ein in einem elektrischen Ofen zur Verwendung für externe
Beheizung platziertes Zinnbad getaucht, auf superkritische Bedingungen
einschließlich
500°C und
250 kg/cm2 eingestellt und während der
in Tabelle 1 aufgeführten
Zeit auf diesen Bedingungen gehalten. Danach wurden die Prüflinge herausgenommen
und die Dicke eines auf der Oberfläche jedes aus dem in Tabelle
1 aufgeführten
Edelstahl hergestellten Prüflings
gebildeten schwarzen dichten Films wurde durch elektronenmikroskopische
Untersuchung eines Abschnitts des Prüflings gemessen. Darüber hinaus
wurden die den Film bildenden Verbindungen durch Röntgenfluorometrie
und Röntgendiffraktometrie
identifiziert.
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Korrosionsprüfung
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Anschließend wurden
die auf die oben beschriebene Weise behandelten Prüflinge und
80 ml einer gesättigten
wässrigen
NaCl-Lösung
in einem Autoklaven mit einem Innenvolumen von 500 ml platziert.
Nachdem der Sauerstoff im Gas durch N2-Gas
ersetzt worden ist, wurde der Gehalt der Lösung an gelöstem Sauerstoff auf 0,5 mg/l
oder darunter gesenkt. Dann wurde eine Korrosionsprüfung unter
superkritischen Bedingungen einschließlich 500°C und 250 kg/cm2 für die Dauer
von 3 Monaten durchgeführt.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Ergebnisse und Besprechung
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Bei
den Beispielen Nr. 1 bis 28, die die oben für die verschiedenen Schritte
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung beschriebenen Behandlungsbedingungen
erfüllten,
betrug der Korrosionsverschleiß bei
allen Materialien nicht mehr als 0,01 mm/J(ahr), und keine Mängel wie
z. B. Lochfraß und
Rissbildung wurden beobachtet.
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Bei
Beispiel Nr. 29 bei dem kein superkritisches Wasser verwendet wurde,
und Beispiel Nr. 30, bei dem kein Alkalimetallsalz hinzugefügt wurde,
wurde jedoch Lochfraß beobachtet.
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Darüber hinaus
war bei den Beispielen Nr. 31 bis 39, bei denen der Gehalt an gelöstem Sauerstoff
auf ein Niveau von 1,0 bis 1,5 mg/l (d. h. größer als 0,5 mg/l) eingeregelt
wurde, der Korrosionsverschleiß höher als
0,5 mm/J, und Lochfraß wurde
beobachtet.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass bei der Behandlung von Edelstahl gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur antikorrosiven Behandlung auf der Oberfläche des Edelstahls ein dichter
schwarzer Film mit einer Dicke von mehreren Mikrometern gebildet
wird. Dieser Film hat eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit,
Kratzfestigkeit und Abriebfestigkeit und korrodiert nie unter Bedingungen
mit superkritischem Wasser einschließlich einer gesättigten
wässrigen
Lösung
von NaCl wie durch die oben stehenden Beispiele nachgewiesen ist.
Der bei der vorliegenden Erfindung gebildete schwarze Film ist ein
Oxidfilm aus Fe3O4 und
FeCr2O4 wie in Tabelle
1 aufgeführt
und seine Zusammensetzung ist gleich derjenigen eines durch die
oben beschriebene herkömmliche
Passivierungsbehandlung gebildeten Films. Im Gegensatz zum herkömmlichen
Passivierungsbehandlungsfilm, der eine Dicke von mehreren Zehnfachen
eines Nanometers hat, hat der bei der vorliegenden Erfindung gebildete
schwarze Film eine sehr große
Dicke von mehreren Mikrometern, und er weist eine wesentlich bessere
Korrosionsbeständigkeit,
Kratzfestigkeit und Abriebfestigkeit auf.
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Es
ist auch ersichtlich, dass der bei der vorliegenden Erfindung gewünschte Passivierungsfilm,
der aus Fe3O4 und
FeCr2O4 besteht
und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit aufweist, nicht gebildet
wird, wenn der Gehalt an gelöstem
Sauerstoff höher
als 0,5 mg/l ist. Stattdessen wird ein hauptsächlich aus Fe2O3 bestehender weicher und poröser Film
auf die Oberfläche
des Edelstahls aufgebracht, so dass keine antikorrosive Wirkung
erzielt wird.
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Für den Fachmann
sind zahlreiche andere Variationen und Modifikationen der Erfindung
ohne Abweichung vom Gültigkeitsbereich
der Erfindung offensichtlich. Die oben beschriebenen Ausführungsformen
sind daher nur beispielhaft zu sehen, und alle solchen Variationen
und Modifikationen werden vom Gültigkeitsbereich
der Erfindung abgedeckt, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.