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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Molekularsiebadsorbens zur Gasreinigung
und insbesondere ein Adsorbens zur Reinigung von Luft-, Stickstoff-,
Wasserstoff- und Erdgasströmen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines
Molekularsiebadsorbens.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kohlendioxid
ist eine unerwünschte
Verunreinigung in vielen kommerziellen Anwendungen von Gasen durch
seine Fähigkeit
zu gefrieren und bei Feuchtigkeit und niedrigen Temperaturen Hydrate
zu bilden. Die Bildung von Feststoffen oder festen Teilchen erschwert
die Verarbeitung, Verwendung, Transport und Lagerung von Gasen oder
macht sie sogar unmöglich.
Beispielsweise muss bei kryogenen Einheiten zur Luftauftrennung für die Produktion
von Sauerstoff und Stickstoff praktisch das gesamte Kohlendioxid
(1 ppm oder weniger) und Wasserdampf vor der Trennung aus der Luft
entfernt werden. Raffinerien stellen gleiche Anforderungen in Bezug
auf die Mengen an Kohlendioxid und Feuchtigkeit, die in den mit
Wasserstoff verunreinigten Gasströmen enthalten sind. Gleiche
Anforderungen werden bei Ammoniumanlagen an die Reinheit des Stickstoffs
und bei gasverarbeitenden Anlagen an den Kohlendioxidgehalt und
den Taupunkt von Naturgas vor der Ethan- und Heliumgewinnung und/oder
vor der Verflüssigung
des Naturgases gestellt. Weiterhin müssen petrochemische Anlagen
Kohlendioxid und Wasser aus Monomeren wie Ethylen, Propylen, Butadien
etc. entfernen, um eine Vergiftung der Polymerisierungskatalysatoren
und eine Verschlechterung der Polymereigenschaften zu verhindern.
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Die
Adsorption von Kohlendioxid und Wasserdampf ist wegen der hohen
Leistungsfähigkeit
und relativ niedrigen Kapital- und Betriebskosten ein allgemeines
Verfahren zur Entfernung dieser Verbindungen aus Gasströmen. Zwei
Adsorptionsmethoden werden bei der kommerziellen Gasverarbeitung
allgemein verwendet: die Temperaturschaukeladsorption (temperature
swing adsorption, TSA) und die Druckschaukeladsorption (pressure
swing adsorption, PSA). Die Wirksamkeit beider Adsorptionsverfahren
wird durch die Eigenschaften des Adsorbens bestimmt. Eine hohe Adsorption
des Kohlendioxids ist die wichtigste Eigenschaft des Adsorbens,
insbesondere bei sehr niedrigen Partialdrücken.
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Es
wurden mehrere Typen von CO2-Adsorbentien
entwickelt, um die Bedürfnisse
der Industrie zu erfüllen.
Da übliche
Adsorbentien wie Aluminiumoxid, Kieselsäuregel und Aktivkohle keine
wesentliche Adsorptionskapazität
für Kohlendioxid
aufweisen, wurden komplexere Adsorbentien hergestellt.
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Die
US-Patentschrift 3,865,924 (Gidaspow) offenbart ein Kohlendioxid-Adsorbens,
bestehend aus einem mechanischen Gemisch von aktiviertem Aluminiumoxid
und Alkalimetallcarbonaten. Die US-Patentschrift 4,433,981 (Slaugh) offenbart
ein Adsorbens, das hergestellt wird durch Imprägnierung von Aluminiumoxid
mit einem Alkali- oder Erdalkalimetalloxid oder -salz, das bei der
Calci nierung zersetzt werden kann. Die US-Patentschrift 4,493,715
(Hogan) offenbart ein Adsorbens für die Entfernung von Kohlendioxid
aus Olefinen, enthaltend Alkalimetalloxide, -hydroxide, -nitrate,
-acetate usw., die auf aktiviertem Aluminiumoxid aufgebracht sind.
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Alle
diese Adsorbentien setzen eine Chemisorption oder reversible chemische
Reaktionen ein, um Kohlendioxid an die Metallcarbonate oder -bicarbonate
zu binden. Der Hauptnachteil dieser Adsorbentien ist eine niedrige
Betriebsverlässlichkeit
und eine kurze Lebensdauer aufgrund der Tendenz der aktiven Bestandteile,
zu sintern. Zweitens ist die Zeit bis zum Durchbruch des Wassers
bei den meisten Adsorbentien geringer als die Zeit bis zum Durchbruch
des Kohlendioxids. Dadurch müssen
zusätzliche
Entwässerungsbetten
eingesetzt werden.
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Es
ist ebenfalls unmöglich,
Basen enthaltende Adsorbentien in Einheiten des PSA-Typs zu verwenden,
da diese Verbindungen mit CO2 bilden, die
bei vermindertem Druck nicht regeneriert werden können.
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Ein
neueres Verfahren zur Entwässerung
von Gasen und zur Entfernung von Kohlendioxid verwendet Molekularsiebe,
natürliche
und synthetische Zeolithe. Es ist bekannt, dass synthetischer Zeolith
vom A- und X-Typ ein wirksames Adsorbens für CO2 und
Wasser ist. Beispielsweise schlagen die US-Patentschriften 3,981,698
(Leppard), 4,039,620 (Netteland), 4,711,645 (Kumar) 4,986,835 (Uno)
und 5,156,657 (Ravi) die Verwendung von Standard-Molekularsieben 5A, 10A und 13X als
Kohlendioxidadsorbentien vor. Diese Molekularsiebe adsorbieren CO2 durch physikalische Adsorption und können bei
Raumtemperaturen regeneriert werden. Jedoch weisen sie keine ausreichende
Adsorptionskapazität
für Kohlendioxid
auf. Daher kann mit diesen Adsorbentien keine vollständige Gasreinigung
erreicht werden; sie benötigen
ein erhöhtes
Beladevolumen und häufig
müssen
zusätzliche
Adsorbentienbet ten verwendet werden, um die Wasser- und Kohlendioxidkonzentration
vor der Zuführung
in das Zeolithbett zu vermindern.
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Um
die Kohlendioxidadsorptionskapazität zu erhöhen, wurden mehrere Adsorbentien
vorgeschlagen, die auf verschiedenen kationenausgetauschten Formen
des Molekularsiebs X und anderer kristalliner Strukturen basieren.
So offenbart die US-Patentschrift 3,885,927 (Sherman) eine Form
von Zeolith X mit Bariumkationen, wobei 90 bis 95% der Na+-Ionen durch Ba2+-Ionen
ausgetauscht sind. Die US-Patentschrift 4,477,267 (Reiss) verwendet
ein Adsorbens zur Wasserstoffreinigung, das einen CaX-Zeolithen
enthält.
Zur Entfernung von Kohlendioxid beschreibt die US-Patentschrift 4,775,396
(Rastelli) die Verwendung von Zink, Seltenerd-Metallen, sowie einer
Proton- und Ammoniumkationenausgetauschten Form eines synthetischen
Faujasits mit einem Siliciumdioxid : Aluminiumoxid-Verhältnis im
Bereich von ungefähr
2 bis 100. Die US-Patentschrift 5,587,003 (Bulow) offenbart die
Verwendung eines natürlichen
oder synthetischen Clinoptiloliten, der als austauschbare Kationen
Ionen der Metalle der Gruppen 1A, 2A, 3A, 3B, der Lanthanidengruppe
und Gemische davon enthält.
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Alle
diese Molekularsiebadsorbentien sind durch eine erweitere Kohlendioxidadsorptionskapazität bei moderaten
und hohen Partialdrücken
des zu adsorbierenden Gemisches gekennzeichnet. Ihre Kapazität zur Adsorption
bei niedrigem CO2-Partialdruck (< 5 Torr) und bei
Raumtemperatur ist jedoch nicht ausreichend, um die benötigte Gasreinheit
bereitzustellen. Zusätzlich
scheint die Wasserkapazität
dieser Adsorbentien aufgrund der relativ kurzen Zeit bis zum Durchbruch
des Kohlendioxids nur etwa 15 bis 15% der potentiellen Kapazität zu erreichen.
Dadurch wird die Adsorptionsfähigkeit
in Applikationen wie in TSA- und PSA-Luftvorreinigungseinheiten,
wo die Kohlendioxid-Einlassadsorption sehr gering ist, herabgesetzt.
Die Verwendung der vorstehend erwähnten Adsorbentien bei solchen
Anwendungen verlangt ein Küh len
des Gases auf Temperaturen unterhalb etwa 5°C. Dieses wiederum bedeutet
eine wesentliche Erhöhung
der Betriebs- und Kapitalkosten.
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Die
US-Patentschrift 5,531,808 (Ojo) beschreibt ein Adsorbens für die Kohlendioxidadsorption,
umfassend einen Typ X-Zeolithen mit einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis im
Bereich von 1,0 bis 1,15. Das Zeolith Typ X-Adsorbens enthält Ionen
der Gruppe 1A, Gruppe 2A, Gruppe 3A, Gruppe 3B, der Lanthanidengruppe
und Gemischen davon. Es wird keinerlei kritische quantitative Beziehung
unter verschiedenen Kationen in der kristallinen Typ X-Zeolithstruktur
gelehrt, die notwendig ist, um hohe Spiegel der Adsorptionskapazität für Kohlendioxid
bei niedrigen Partialdrücken
und bei Raumtemperatur bereitzustellen. Es sind gleichfalls keine
bevorzugten Grenzen für
die Kristallreinheit und die Kristallgröße angegeben. Auch sind nicht
die Makroporositätsgrenzen
des Adsorbens angegeben, die notwenig sind, um die geeignete Kinetik
und Dynamik der Kohlendioxidadsorption bereitzustellen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxid-Gehalt
(low-silica faujasite, LSF) mit einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von
~2,0 ist in Kuhl, "Crystallization
of Low-Silica Faujasite",
Zeolites, Bd. 7, S. 451 (1987) offenbart. Kuhl offenbart, dass sowohl
Natrium- als auch Kaliumkationen anwesend sein sollen, um Faujasitkristalle
mit relativ niedrigem Siliciumdioxidgehalt zu erhalten. Das offenbarte
Kristallisationsverfahren umfasst die Herstellung einer wässrigen
Natriumaluminatlösung
unter Zugabe von Natrium- und Kaliumhydroxiden, Mischen der Lösung mit
Natriumsilicat, Alterung des gelierten Gemisches, und Filtration
und Waschen des Kristallisationsproduktes. Kuhl beschreibt auch
spezifische Verhältnisse
der Reagentien, Temperaturen und Rückhaltezeiten, die für die Kristallisation
des Produktes notwendig sind. Jedoch ist der Bereich der Kristallisationsparameter
nicht beschrieben, die eine bestimmte Größe der Faujasitkristalle und
ein Endprodukt mit einem niedrigen Gehalt von Beimischungskristallen
anderer Typen bereitstellen. Kuhl beschreibt ebenfalls nicht die
Natrium-Kalium Ionenaustauschverfahren, um einen LSF mit niedrigem Restgehalt
an Kaliumionen zu erhalten.
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Ein
Anzahl anderer Patentschriften offenbaren Molekularsiebadsorbentien
mit verbesserten Adsorptionskapazitäten, insbesondere für die Entfernung
von Kohlendioxid aus Gasgemischen. Beispielsweise offenbart die
US-Patentschrift 2,882,244 (Milton) eine Vielzahl von kristallinen
Alumosilicaten, die zur CO2-Adsorption brauchbar
sind. Die US-Patentschrift 3,078,639 (Milton) offenbart einen Zeolith
X, der zur Adsorption von Kohlendioxid aus einem Gasstrom brauchbar
ist. Die britischen Patentschriften 1,508,928 (Mobil Oil) und 1,051,621
(Furtig et al.) offenbaren Zeolithe vom Faujasittyp mit einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis zwischen
1,8 und 2,2.
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Während diese
Produkte bei der Adsorption von Kohlendioxid und Wasser aus Gasströmen brauchbar sind,
ist es wichtig, verbesserte Adsorbentien bereitzustellen. Während gefunden
wurde, dass Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt bei der
Adsorption von Kohlendioxid und Wasser aus Gasströmen brauchbar sind,
wären weiterhin
neuere Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit verbesserten
Adsorptionsfähigkeiten,
die nicht die Beschränkungen
der früheren
Produkte aufweisen, hilfreich.
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Dementsprechend
betrifft ein Aspekt der Erfindung die Bereitstellung eines Adsorbens
für Kohlendioxid
und Wasserdampf mit verbesserter Adsorptionskapazität.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines
Adsorbens für
Kohlendioxid, das für die
Adsorption bei Raumtemperaturen und niedrigen Partialdrücken brauchbar
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines
Adsorbens für
Kohlendioxid aus einem Gasstrom, dessen Verwendung die Betriebs-
und Kapitalkosten senkt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines
Adsorbens für
Kohlendioxid und Wasserdampf mit verbesserter Adsorptionskinetik
und Adsorptionsdynamik für
sowohl Temperaturschaukelverfahren als auch Druckschaukelverfahren
und eine Verbindung der beiden Verfahren.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Offenbarung eines Adsorbens
für Kohlendioxid,
welches ein Gasstrom erzeugt, der weniger als 1 ppm Kohlendioxid
enthält.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Faujasit-Adsorbens mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt für Kohlendioxid.
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Diese
und weitere Aspekte der Erfindung sind aus der vorstehenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ersichtlich.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Molekularsiebadsorbens zur Gasreinigung,
insbesondere zur Adsorption von Kohlendioxid und vorzugsweise Wasserdampf
aus Gasströmen,
wobei das Adsorbens eine hohe Adsorptionskapazität bei niedrigen Partialdrücken und
Raumtemperatur aufweist. Das Adsorbens enthält eine Natriumform eines Faujasits
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit einem Siliciumdioxid-Aluminiumoxidverhältnis von
1,8 bis 2,2, vorzugsweise von 2,0 bis 2,1, und mit einem Restgehalt
an Kaliumionen von weniger als 8,0 Prozent, vorzugsweise weniger
als etwa 2,5 Prozent, und insbesondere bevorzugt weniger als etwa
1,0 Prozent der austauschbaren Kationen (Äquivalente), und ein Bindemittel,
worin der Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt weniger als
10,0 Gew.-% an Zeolith A, Faujasit X mit hohem Siliciumdioxidgehalt
und anderen kristallinen und amorphen Beimischungen umfasst, worin
mindestens etwa 80 Prozent des Faujasits mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
eine Kristallgröße im Bereich
von 1 bis 4 μm
aufweist und worin das Adsorbens ein Makroporenvolumen mit einem
Radius von 1.000 bis 20.000 Å von
mindestens 0,4 cm3/g gemäß Anspruch 1 aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Molekularsiebadsorbens, umfassend:
Herstellung einer
Natriumform von Faujasit mit niedrigem Siliciumoxidgehalt, wobei
der Faujasit mit niedrigem Siliciumoxidgehalt ein Verhältnis von
Siliciumoxid : Aluminiumoxid von 1,8 bis 2,2 und einen Restgehalt
an Kaliumionen von weniger als 8,0 Prozent (Äquiv.) und einen Gehalt an
Natriumionen von mehr als 92 Prozent (Äquiv.) aufweist, wobei der
Faujasit mit niedriger Siliciumoxidgehalt weniger als 10,0 Gew.-%
Zeolith A, Faujasit A mit hohem Siliciumoxidgehalt, Faujasit X mit
hohem Siliciumgehalt und andere kristalline und amorphe Beimischungen
enthält;
Mischen
des erhaltenen Produktes mit einem Bindemittel und einem Peptisierungsmittel,
um ein Adsorbens zu erhalten;
Formen des gemischten Produktes
zu einem Formgegenstand; und
Trocknen und Calcinieren des Gegenstands,
um das Adsorbens zu erzeugen, wobei das Adsorbens ein Volumen an
Makroporen mit einem Radius zwischen 1000 und 10000 Å von mindestens
0,4 cm3/g gemäß Anspruch 11 aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die Adsorptionsisothermen
für Kohlendioxid
von Faujasiten mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt, die unterschiedliche
prozentuale Anteile an Restkaliumkationen enthalten.
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2 vergleicht die Kohlendioxidadsorption
verschiedener Adsorbentien, einschließlich der erfindungsgemäßen (Beispiel
4) und anderer Adsorbentien, einschließlich Molekularsieb 5A (CaA – 94,5 Prozent Ca+), Molekularsieb 10A (CaX), Molekularsieb
13X (NaX) und von Beispiel 16, welches einen Calciumfaujasit mit
niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit einem Kaliumionengehalt von 0,16
Prozent zeigt.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von Faujasiten mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt zur
Adsorption von Kohlendioxid und Wasserdampf aus Gasströmen ist
bekannt. Es ist auch bekannt, dass die Substitution von Natriumionen durch
andere, größere Metallionen
eine Erhöhung
der Adsorptionskapazität
von Standard-Faujasiten mit hohem Siliciumdioxidgehalt bewirkt.
Beispielsweise ist bekannt, dass die Calciumformen von Faujasit
X-Zeolithen mit einem Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis größer als
2,3 : 1 durch eine höhere
Adsorptionskapazität
für Kohlendioxid
gekennzeichnet ist als die Natriumformen der gleichen Faujasiten.
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Üblicherweise
werden Faujasitkristalle mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit
einem Natrium : Kaliumverhältnis
zwischen etwa 2 bis 3 : 8 bis 7 hergestellt. Es wurde überraschend
gefunden, dass durch die Substitution mit Natrium für im Wesentlichen
alle Kaliumionen die Kohlendioxid-Adsorptionskapazität des Faujasiten
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt signifikant höher ist als die von Faujasiten
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit herkömmli chen Verhältnissen
von Natrium- zu Kaliumionen. Es wurde auch überraschend gefunden, dass,
umso weniger Kaliumionen in der Kristallstruktur des Faujasiten
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt bzw. umso mehr Natriumionen vorhanden
sind, desto besser die Kohlendioxid-Adsorptionskapazität des hergestellten
Adsorbens ist.
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Bisher
wurde von Kuhl beschrieben, dass die Kristallisation von Faujasit
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt typischerweise von der Bildung
von Faujasiten mit hohem Siliciumdioxidgehalt, Zeolith A, Zeolith
P, Sodalith und anderen kristallinen und amorphen Beimischungen
begleitet ist. Es wurde gefunden, dass, um eine verbesserte Adsorptionskapazität für das Adsorbens
zu liefern, die üblicherweise
in Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt vorhandenen Verunreinigungen
so weit wie möglich
reduziert werden sollten. Es ist daher bevorzugt, dass der als Adsorbens
verwendete Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mindestens
etwa 90 Gew.-% Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt enthält, vorzugsweise
mindestens etwa 95 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt mindestens
etwa 98 Gew.-%.
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Zusätzlich wurde
auch gefunden, dass, um die Adsorptionskapazität der Faujasite mit niedrigem
Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt zu steigern, mindestens
etwa 80 Gew.-% der Faujasitkristalle mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
eine Kristallgröße im Bereich
von 1 bis 4 μm,
vorzugsweise 1 bis 3 μm,
und insbesondere bevorzugt 1 bis 2 μm aufweisen sollten.
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Es
wurde auch gefunden, dass das Volumen an Makroporen einer Größe mit einem
Radius von etwa 1.000 bis 10.000 Å größer als etwa 0,4 cm3/g, vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,6 cm3/g, und insbesondere bevorzugt zwischen
0,4 und 0,5 cm3/g, sein sollte.
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Wenn
diese Kriterien für
Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt
erfüllt sind,
erhöht
sich die Adsorptionskapazität
des Adsorbens unter dynamischen Bedingungen. Wenn diese bevorzugten
Ausführungsformen
für Faujasite
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt nicht eingesetzt
werden, ist die Kohlendioxidadsorption eines Flusses über ein
Molekularsiebadsorbens durch den Massentransfer innerhalb der Adsorbens-Granulate
begrenzt. So ist das große
Makroporenvolumen notwendig, um eine schnelle Diffusion der Kohlendioxidmoleküle von der
externen Oberfläche
der Adsorbens-Granulate zu der externen Oberfläche der Kristalle bereitzustellen,
während
kleine Größen der
Zeolithkristalle den Widerstand einer oberflächlichen Diffusion innerhalb
der Mikrokristalle vermindern.
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Zusätzlich steigert
die erhöhte
Kohlendioxidkapazität
des erfindungsgemäßen Adsorbens
auch die Wasseradsorptionskapazität des Adsorbens um bis zu 40
bis 50 Prozent gegenüber
herkömmlichen
Kohlendioxidadsorbentien.
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Die
erfindungsgemäßen Faujasite
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt werden
durch Herstellung einer wässrigen
Lösung
von Natriumaluminat, Natriumsilicat und Natrium- und Kaliumhydroxid
hergestellt, deren Verhältnisse
als Oxidgemische innerhalb der nachstehenden Bereiche angegeben sind:
SiO2 : Al2O3 | 1,9–2,2 |
(Na2O + K2O) : SiO2 | 3,0–3,4 |
H2O : (Na2O + K2O) | 15,5–17,5 |
NaO
: (Na2O + K2O) | 0,72–0,78 |
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Das
Reaktionsgemisch sollte allgemein während des Reaktionsverfahrens über 2 bis
10 Stunden bei einer Temperatur von 85 bis 95°C gehalten werden. Um eine enge
Verteilung der Mikrokristalle von Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
bereitzustellen, so dass deren Größen im Bereich zwischen 1 und
4 μm, vorzugswei se
zwischen 1 und 3 μm
und besonders bevorzugt zwischen 1 und 2 μm liegen, sollten zusätzlich feine Montmorillonitpulver
im Submicronbereich, wie Rym® Kill 10 MB mit einer
Partikelgröße zwischen
0,4 bis 0,8 μm
in einer Menge von 0,6 bis 1,5 Gew.-% unter intensivem Mischen nach
15 bis 30 Minuten zu dem Reaktionsgemisch zugegeben werden. Die
Zusammensetzung wird dann mindestens etwa 2 Stunden gerührt und während des
Rührens
bei einer Temperatur von 85 bis 95°C gehalten. Die hergestellten
Kristalle werden aus der Reaktionslösung abfiltriert. Die aus dieser
Reaktion erhaltenen Kristalle werden anschließend mit deionisiertem Wasser
gewaschen, um den pH-Wert der Kristalle in einem Bereich von 10,5
bis etwa 11 zu halten.
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Nachdem
diese Kristalle erhalten wurden, muss der Kaliumionengehalt des
Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt auf Werte von weniger
als etwa 8 Prozent, vorzugsweise weniger als 2,5 Prozent und besonders
bevorzugt etwa 1,0 Prozent reduziert werden.
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Es
gibt verschiedene Verfahren, die zur Herstellung dieses Typs von
Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt
verwendet werden können.
Beispielsweise kann ein Pulveraustausch auf einem Bandfilter mit
einer ein- bis dreistufigen Zugabe einer Natriumchloridlösung durchgeführt werden. Die
Konzentration der Natriumchloridlösung sollte in jeder Stufe
erhöht
werden, so dass das Äquivalenzverhältnis des
Natriums in der Lösung
zum Kalium im Zeolith in der ersten Stufe 1,5, in der zweiten Stufe
2,2 und in der dritten Stufe 3,0 beträgt.
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Bei
einem alternativen Verfahren können
calcinierte Natrium/Kalium-Faujasitperlen mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
in einer Kolonne mit Natriumchloridlösung (10 bis 15 Gew.-%) oder
vorzugsweise mit einer Natriumchlorid- und Natriumhydroxidlösung (7
bis 10 Gew.-% NaCl und 3 bis 5 Gew.-% NaOH) bei einer Temperatur von
60 bis 85°C
ionenausgetauscht werden. Bei jedem Verfahren wird das ionenausgetauschte
Produkt mit deionisiertem Wasser gewaschen, um überschüssige Natriumionen zu entfernen.
Beide Verfahren erzeugen Adsorbentien mit einem Kaliumgehalt von
weniger als etwa 8,0%, vorzugsweise weniger als etwa 2,5% und besonders
bevorzugt weniger als etwa 1,0% (Äquiv.).
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Das
Zeolithpulver des Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und
hohem Natriumgehalt wird anschließend mit einem Bindemittel
gemischt, um das fertige Adsorbens zu erzeugen. Das Bindemittel
kann aus mineralischen oder synthetischen Materialien, wie Tonen
(Kaolinit, Bentonit, Montmorillonit, Attapulgit oder anderen vergleichbaren
Tonmaterialien), Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Aluminiumhydrat
(Pseudoboehmit), Aluminiumtrihydrat, Alumosilicaten, Zementen oder
anderen vergleichbaren Materialien ausgewählt werden. Das Bindemittel
umfasst 15 bis 40 Gew.-% des fertigen Adsorbens. Das Gemisch wird
anschließend
mit 18 bis 35 Gew.-% Wasser geknetet, um eine Paste zu bilden, die
dann aggregiert wird, um geformte Artikel herkömmlicher Formen zu bilden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden bestimmte Peptisiermittel und/oder porenbildende Zusätze mit
dem Molekularsiebprodukt und/oder mit dem Bindemittel in einer Menge
von 0,5 bis 2,0 Gew.-% des fertigen Adsorbens aggregiert, um das
benötigte
ausgedehnte Makroporenvolumen zu erzeugen. Diese Additive umfassen
typischerweise Mineralsäuren,
Tenside und Plastifizierer wie beispielsweise Polyalkenglykole, Polyacrylamide,
Polycarboxylate, natürliche
organische Produkte wie Stärken,
Molassen, Lignin oder andere verwandte Materialien. Nach deren Zusatz
wird das geformte Produkt gehärtet,
getrocknet und bei einer Temperatur von 550°C bis 650°C calciniert.
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Unter
Verwendung der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten
Faujasitteilchen mit niedrigem Siliciumdioxidge halt und hohem Natriumgehalt
wird ein Produkt hergestellt, das bei der Adsorption von Kohlendioxid
und Wasserdampf aus Gasströmen
besonders brauchbar ist. Die bevorzugte Art von Gasströmen, bei
denen dieser Typ von Faujasitkristallen mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
und hohem Natriumgehalt verwendet werden kann, umfasst Luft, Stickstoff,
Wasserstoff, Erdgas, individuelle Kohlenwasserstoffe und Monomere,
wie Ethylen-, Propylen-, 1,3-Butadien-, Isopren- und andere Gassysteme
dieser Art.
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Es
wurde überraschend
gefunden, dass Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem
Natriumgehalt und mit einem Kaliumgehalt von weniger als etwa 2,5%
(Äquiv.)
bei Verwendung in herkömmlichen Luft-Vorreinigungsverfahren
den Kohlendioxidgehalt in dem Gasstrom allgemein auf einen Bereich
von 0,3 ppm bis etwa 0,5 ppm reduziert, was über die gleiche Länge eines
Adsorbensbettes signifikant geringer ist als bei einem herkömmlichen
Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt mit einem Natriumgehalt
von 62% bis 90% (Äquiv.).
Diese herkömmlichen
Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt reduzieren den CO2-Gehalt nur auf etwa 2 ppm. Gleichzeitig
ist die dynamische Adsorptionskapazität des Faujasit mit niedrigem
Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt für Wasser von 1,5 Gew.-% auf
bis zu 3,5 Gew.-% erhöht.
Es wurde daher überraschend
gefunden, dass Faujasite mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und
hohem Natriumgehalt und einem Kaliumgehalt von weniger als etwa
8,0% (Äquiv.),
vorzugsweise weniger als 2,5% (Äquiv.)
und am meisten bevorzugt weniger als etwa 1,0% (Äquiv.) bei der Adsorption von
sowohl Kohlendioxid als auch Wasserdampf in herkömmlichen Gasstrom-Verfahren
besonders effizient sind.
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Um
die vorliegende Erfindung und ihre Vorteile zu veranschaulichen,
sind die nachstehenden Beispiele aufgeführt. Diese Beispiele dienen
jedoch nur der Veranschaulichung und stellen keine Beschränkung der Erfindung
dar.
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BEISPIEL 1
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16,8
l Natriumhydroxid und 8,9 l Kaliumhydroxid mit einem Molverhältnis Na2O : (Na2O + K2O) von 0,75 wurden zu 20 Litern einer Natriumaluminatlösung zugegeben,
so dass das Verhältnis
(Na2O + K2O) : Al2O3 1,62 entsprach.
Diese Lösung
wurde mit 16,5 l einer Natriumsilicatlösung in einem Mengenverhältnis gemischt,
um ein Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von 2,0 bereitzustellen,
wobei die Summe der Mole Wasser zu den Alkalimetalloxiden 16,4 betrug.
Das erhaltene gelierte Gemisch wurde 1 Stunde gealtert und 4 Stunden
bei 92°C
kristallisiert. Nach 18 Minuten Thermobehandlung wurde ein feines
Montmorillonitpulver (Rym® Kill 10 MB mit einer
Teilchengröße von 0,4
bis 0,8 μm)
in einer Menge von 0,6 Gew.-% des Endproduktes zugegeben. Die erhaltenen
Kristalle wurden filtriert und mit deionisiertem Wasser gewaschen,
um den pH-Wert des Produktes auf etwa 10,6 zu erniedrigen.
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Bei
Analyse des Produktes wurde gefunden, dass es Faujasitkristalle
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt in einer Reinheit von 98% (Röntgenanalyse)
enthielt. Die Kristallgröße des Produktes
wurde mit elektronenmikroskopischer Analyse auf 1 bis 3 μm bestimmt.
Das Produkt hatte einen Kaliumionengehalt von etwa 26% (Äquivalent).
Es wurde eine Paste gebildet und 3 Stunden bei 110°C getrocknet.
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8
kg des getrockneten Pulvers wurden mit 2,0 kg Attapulgit Minu-gel® 400
gemischt, angefeuchtet und mittels eines industriellen Plattengranulators
zu Perlen von etwa 1,6 mm Durchmesser geformt. Die Perlen wurden
anschließend
2 Stunden bei 110°C
getrocknet und zuerst 2 Stunden bei 250°C, dann 2 Stunden bei 350°C und 1 Stunde
bei 600°C
calciniert.
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BEISPIEL 2 (erfindungsgemäß)
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4,0
kg der in Beispiel 1 erhaltenen Natrium/Kalium-Faujasitperlen mit
niedrigem Siliciumdioxidgehalt wurden bei Raumtemperatur mit 16
Litern einer 1,5 N Natriumchloridlösung behandelt. Das Produkt
wurde mit 80 Liter deionisiertem Wasser gewaschen und dann nochmals
mit 8 Litern einer 2,2 N Natriumchloridlösung behandelt. Das Produkt
wurde anschließend
mit deionisiertem Wasser gewaschen, um die Chloridionen zu entfernen,
bis die Messung mit einer 0,028 N Silbernitratlösung negativ war. Anschließend wurde
das Verfahren aus Beispiel 1 zur Trocknung und Calcinierung des
Adsorbens wiederholt. Die Elementaranalyse des erhaltenen Produktes
zeigt einen Restkaliumionengehalt von 7,5% (Äquiv.). Die Analyse wurde mittels
induktiv gekoppelter atomarer Plasmaemissionsspektroskopie durchgeführt.
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BEISPIEL 3 (erfindungsgemäß)
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2,3
kg der in Beispiel 2 hergestellten Perlen wurden unter Ionenaustauschbedingungen
mit 8 Litern einer 3,0 N Natriumchloridlösung bei Raumtemperatur behandelt.
Das erhaltene Produkt wurde mit deionisiertem Wasser wie in Beispiel
2 gewaschen. Anschließend
wurde das Verfahren aus Beispiel 1 zur Trocknung und Calcinierung
des Adsorbens wiederholt. Das mit diesem Austauschverfahren hergestellte
Produkt wurde auf Kalium untersucht und es wurde ein Kaliumgehalt
von 2,4% (Äquiv.)
bestimmt.
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BEISPIEL 4 (erfindungsgemäß)
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1,0
kg der in Beispiel 3 hergestellten Perlen wurden bei einer Temperatur
von 80°C
mit 2 Litern einer 3,0 N Natriumchloridlösung behandelt. Anschließend wurde
das Verfahren aus Beispiel 2 zum Waschen, Trocknen und Calcinieren
wiederholt. Der Restgehalt an Kaliumionen in dem Adsorbens betrug
0,3% (Äquiv.).
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BEISPIEL 5 (Adsorptions-Gleichgewichts-Test)
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Proben
aus den Beispielen 1 bis 4 wurden auf das Kohlendioxidadsorptions-Gleichgewicht
untersucht. Die Adsorptionsisothermen wurden unter Verwendung einer
volumetrischen Adsorptionseinheit Micromeritics ASAP 2010 bei einer
Temperatur von 25°C
gemessen. Die Proben wurden zuvor 2 Stunden bei 400°C aktiviert. Der
Kohlendioxid-Partialdruck schwankte im Bereich von 0,133 bis 133
KPa (1 bis 100 Torr).
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist,
hat der Restgehalt an Kaliumionen in dem Faujasit mit niedrigem
Siliciumdioxidgehalt einen starken Einfluss auf die Fähigkeit
jedes dieser Adsorbentien zur Adsoption von Kohlendioxid. Diese
Figur zeigt, dass die Adsorptionsgleichgewichts-Kapazität für Kohlendioxid über den
gesamten Bereich an Partialdrücken
umso höher
ist, je weniger Kaliumionen anwesend sind. Diese Figur bestätigt auch, dass
nur Adsorbentien mit einem Kaliumgehalt von weniger als 8,0% (Äquiv.) eine
zufriedenstellende Adsorptionskapazität bei Raumtemperatur und niedrigen
Partialdrücken
(0,133 bis 1,33 kPa; 1 bis 10 Torr) bereitstellen. Die erfindungsgemäßen Adsorbentien
(Beispiele 2 bis 4) zeigen eine Adsorptionskapazität, die weit über der
des nach der US-A-5,531,808 (Beispiel 1) hergestellten Adsorbens
liegt, das vergleichbare Mengen beider Alkalimetallionen, Natrium
und Kalium, enthält.
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BEISPIEL 6 (Vergleichsbeispiel)
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Das
Verfahren von Beispiel 1 zur Synthese eines Faujasit mit niedrigem
Siliciumdioxidgehalt wurde mit einer Modifikation wiederholt. Es
wurden Natrium- und Kaliumhydroxidlösungen verwendet, so dass das
endgültige
Verhältnis
von Na2O : (Na2O
+ K2O) 0,72 betrug. Das hergestellte Produkt
enthielt nach Röntgendiffraktion
86% eines Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt. Die Röntgendiffraktions-
und die chemischen Analysen des Produktes zeigten signifikante Mengen
(~12%) Faujasit mit hohem Siliciumdioxidgehalt und Zeolith A. Das
mit diesem Verfahren erhaltene Pulver wurde drei Mal mit einer Natriumchloridlösung ausgetauscht, wie
in Beispiel 3 beschrieben. Der Kaliumgehalt des ausgetauschten Produktes
betrug 2,2% (Äquiv.).
Das Verfahren aus Beispiel 1 zum Mischen des Produktes mit einem
Attapulgit-Bindemittel zur Herstellung von Perlen wurde wiederholt.
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BEISPIEL 7 (Adsorptions-Gleichgewichts-Test)
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Adsorbens-Proben
aus den Beispielen 3 und 6 wurden bei Partialdrücken von 2, 5, 8 und 15 Torr
auf ihre Kohlendioxidadsorption untersucht. Es wurde das Testverfahren
nach Beispiel 5 angewendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Wie
in Beispiel 7 veranschaulicht, we st das erfindungsgemäße Adsorbens
einen Faujasit mit niedriger. Siliciumdioxidgehalt in hoher Reinheit
(98%) auf und zeigt eine höhere
Adsorptionskapazität
für Kohlendioxid
bei niedrigen kartialdrücken
(0,266 bis 1,33 kPa (2 bis 10 Torr) auf als ein Adsorbens mit einer
niederen LSF-Reinheit.
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BEISPIEL 8 (Vergleichsbeispiel)
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Das
Verfahren von Beispiel 1 zur Synthese eines Faujasit mit niedrigem
Siliciumdioxidgehalt wurde mit einer Modifikation wiederholt: zu
dem gelierten kristallisierenden Gemisch wurde kein Montmorillonitpulver
zugegeben. Das so hergestellte Adsorbens enthielt Faujasit-Kristalle
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt der Größe 4 bis 6 μm. Die mit 20% Attapulgit hergestellten
Perlen wurden unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel
3 veranschaulicht mit NaCl-Lösung
ionenausgetauscht.
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BEISPIEL 9 (Test auf dynamische
Kapazität)
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Die
Adsorbentien der Beispiele 3 und 8 wurden unter Verwendung eines
Rohradsorbers mit einem Adsorbens-Bettvolumen von 100 cm3/g bei einer Temperatur von 25°C auf dynamische
Adsorption bei der Luftreinigung untersucht. Luft mit einer 6%-igen
relativen Feuchte und einem Gehalt von 340 ppm CO2 wurde
mit einer linearen Geschwindigkeit von 0,1 m/sec. durch die Adsorptionseinheit
geleitet. Die Durchbruch-Konzentrationen waren für Wasser 0,1 ppm, für Kohlendioxid
1 ppm. Alle Messungen wurden bis zum Durchbruch der ersten Komponente
durchgeführt.
Bei der Bestimmung der Wasserkapazität wird daher die Zeit vor dem Durchbruch
des Kohlendioxids berücksichtigt.
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Die
Ergebnisse für
die dynamische Wasser- und Kohlendioxidkapazität der untersuchten Proben ist
in Tabelle 2 angegeben.
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Wie
in Beispiel 9 veranschaulicht, zeigt das erfindungsgemäße Adsorbens,
das Kristallgrößen vorzugsweise
im Bereich von 1 bis 3 μm,
zusammen mit anderen gleichen Charakteristika, aufweist, eine wesentlich
höhere
dynamische Kapazität
für beide
wiedergewonnenen Verunreinigungen als das Adsorbens mit der herkömmlichen
Kristallgröße von 4
bis 6 μm.
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BEISPIEL 10 (Vergleichsbeispiel)
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4
kg des Faujasitpulvers mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt aus Beispiel
1 wurden mit 2,2 N und 3,0 N NaCl-Lösungen wie in Beispiel 2 und
3 beschrieben ausgetauscht. 0,8 kg des hergestellten Produktes mit
einem Restgehalt an K+-Ionen von 2,5% (Äquiv.) wurde
zu 0,2 kg Attapulgit, Minugel 400, in einem Schneckenzerkleinerer,
Strand F4, eine Stunde zugesetzt. Die erhaltene homogene Mischung
wurde mit 280 ml Wasser gemischt und die erhaltene Paste durch eine
Düse extrudiert,
um Extrudate mit einem Durchmesser von 1,6 mm herzustellen. Die
Extrudate wurden bei Raumtemperatur 24 Stunden ausgehärtet, bei
110°C 2
Stunden getrocknet und jeweils 1 Stunde bei 250°C, 350°C und 600°C calciniert.
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Die
hergestellten Produkte hatten ein Makroporenvolumen (1.000–0.000 Å) gleich
0,34 cm3/g, gemäß der Quecksilberporosimetrie-Messung.
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BEISPIEL 11 (erfindungsgemäß)
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Es
wurde das Verfahren von Beispiel 10 wiederholt, wobei jedoch das
Gemisch aus Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und Attapulgit
mit 220 ml einer 5%-igen wässrigen
Lösung
von Polyacrylamid 1500 gemischt wurde. Das Verfahren zum Extrudieren,
Extrudattrocknen und Calcinieren aus Beispiel 10 wurde wiederholt.
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Das
hergestellte Produkt hatte ein Makroporenvolumen (1.000–10.000 Å) von 0,43
cm3/g.
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BEISPIEL 12 und 13 (Vergleichsbeispiel)
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Faujasitpulver
mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und niedrigem Kaliumgehalt aus
Beispiel 10 wurde durch eine Düse
(1,6 mm Durchmesser) mit 20 Gew.-% Kaolin Sperse 100 (Beispiel 12)
bzw. 20 Gew.-% aktiviertem Aluminiumoxidbindemittel (Beispiel 13)
extrudiert. Bindemittel wurden zunächst mit 1,5% Poly-(2-carboxyethyl)-acrylat
170, basierend auf dem Bindemittelgehalt, peptisiert. Die verbleibenden
Verfahren zum Extrudieren, Extrudattrocknen und Calcinieren waren
die gleichen wie in Beispiel 10 dargestellt.
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Das
hergestellte Adsorbens hatte ein Makroporenvolumen (1.000–10.000 Å) von:
Beispiel
12 | 0,39
cm3/g; |
Beispiel
13 | 0,36
cm3/g. |
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BEISPIEL 14 (erfindungsgemäß)
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Aktiviertes
Aluminiumoxid AP-22 von Porocel mit einer Oberfläche von 270 m2/g
und einer mittleren Teilchengröße von 6 μm wurde als
Bindemittel verwendet. 0,2 kg des Bindemittels wurden mit 1% Ammoniumpolycarboxylat
40 behandelt und zu 0,8 kg des Faujasitpulvers mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt
und niedrigem Kaliumgehalt aus Beispiel 10 zugegeben. Das Gemisch
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 10 extrudiert, getrocknet
und calciniert.
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Das
hergestellte Produkt ist durch ein Makroporenvolumen von 0,47 cm3/g charakterisiert.
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BEISPIEL 15 (Gleichgewichtstest
und Test auf dynamische Kapazität)
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Die
Adsorbentien der Beispiele 10 bis 14 wurden auf das Gleichgewicht
und die dynamische Adsorptionskapazität getestet. Der Gleichgewichts-Adsorptionswert
für Kohlendioxid
wurde bei 25°C
und einem CO2-Partialdruck von 1,8 Torr
unter Verwendung der in Beispiel 5 beschriebenen Geräte und Verfahren
gemessen. Die dynamischen Kapazitäten für Wasser und Kohlendioxid wurden
mittels des Testverfahrens von Beispiel 9 gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Tabelle
3 zeigt, dass unabhängig
von dem Typ und der chemischen Zusammensetzung des Bindemittels
die dynamische Kapazität
des Adsorbens durch seine Makroporosität bestimmt wird. Je größer das
Makroporenvolumen, umso höher
ist die dynamische Kapazität
für Kohlendioxidadsorption.
Aufgrund der verbesserten Kohlendioxidadsorptionskapazität sind die
Adsorbentien in der Lage, signifikante Mengen an Wasserdampf zu
adsorbieren, bevor ein CO2-Durchbruch auftritt.
Dieses führt
zu einer Erhöhung
der dynamischen Wasserkapazität
um bis zu 40 bis 50% des Möglichen.
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Wie
ersichtlich ist, ist die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Adsorbentien
45% besser als die Leistung der Adsorbentien des Standes der Technik.
Im Gegensatz zum Stand der Technik können die erfindungsgemäßen Adsorbentien
in PSA- und TSA-Einheiten unabhängig
voneinander eingesetzt werden, ohne dass ein zusätzliches Entwässerungsbett
vorliegen muss.
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BEISPIEL 16 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses
Beispiel vergleicht calcium-ausgetauschte Natrium-LSF-Adsorbentien mit
den erfindungsgemäßen. Es
wurde die Kohlendioxid-Adsorptionsfähigkeit von Gruppe 2A-Formen
von Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt gemäß der US-Patentschrift
5,531,808 mit den erfindungsgemäßen Adsorbentien
verglichen.
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0,5
kg der Faujasitperlen mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt aus Beispiel
4 mit einem Restgehalt an Kaliumionen von 0,3% wurden mit 5 l einer
1 N Calciumchloridlösung
bei Raumtemperatur ausgetauscht. Die ICP-Analyse zeigte, dass das
fertige Produkt enthielt: Ca2+: 65%, Na+: 35% und K+: 0,16%.
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BEISPIEL 17 (Test der
Adsorptionsisothermen)
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Die
Adsorbentien aus Beispiel 16 und andere herkömmliche Adsorbentien, die Standard-Molekularsiebe
5A (US-Patentschrift 3,981,698), 10A (US-Patentschrift 4,986,835)
und 13X (US-Patentschrift 5,156,657) wurden bei einem Adsorptionsgleichgewicht
für Kohlendioxid
untersucht. Das erfindungsgemäße Adsorbens gemäß Beispiel
4 wurde ebenfalls untersucht. Die Adsorptionsisothermen wurden mittels
der Geräte
und Verfahren aus Beispiel 5 gemessen.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass
das erfindungsgemäße Adsorbens
eine Kohlendioxid-Adsorptionsfähigkeit
weit über
der von Adsorbentien des Standes der Technik zeigt. Diese Verbesserung
zeigt sich über
den gesamten Bereich der Kohlendioxid-Partialdrücke, einschließlich sehr
geringer Drucke. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Ersatz der
Natriumkationen in der Struktur des Faujasits mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt durch
größere Calciumkationen
zu einem merklichen Verlust an Adsorptionsfähigkeit führt.
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BEISPIEL 18 (Dynamischer
Kapazitätstest)
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Die
Adsorbentien der Beispiele 14 und 16 wurden zusammen mit den herkömmlichen
Adsorbentien Molekularsieb 5A, 10A und 13X bei der Luftreinigung
auf Wasser- und Kohlendioxid-Adsorption untersucht. Es wurde die
Ausführungsart
und das Verfahren von Beispiel 9 verwendet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 4 dargestellt.
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Die
erfindungsgemäßen Adsorbentien
zeigen im Vergleich zu den herkömmlichen
Adsorbentien eine überlegene
Leistung bei dem dynamischen Verfahren der Luftreinigung. Ihre Fähigkeit
der Wasserdampf- und Kohlendioxidadsorption übertrifft die Adsorptionscharakteristika
herkömmlicher
Adsorbentien um das 1,7- bis 2,0-fache.
Wie bei Beispiel 15 bestätigen
die Ergebnisse in Tabelle 4, dass das erfindungsgemäße Adsorbens eine
zuverlässige
und umfassende Reinigung von Gasen ohne den Einsatz eines zusätzlichen
Entwässerungsbettes
bereitstellt. Dies bedeutet eine Möglichkeit einer wesentlichen
Senkung der Kapital- und Betriebskosten bei Verwendung des vorliegenden
Adsorbens in handelsüblichen
PSA- und TSA-Gasreinigungseinheiten.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung ein hochwirksames, zuverlässiges und einfaches Adsorbens
für Kohlendioxid
und Wasserdampf bereit, das in TSA- und/oder PSA-Gasreinigungsanlagen
zur Steigerung des Umsatzes eingesetzt werden kann. Das Adsorbens
kann in neuen oder bestehenden Anlagen verwendet werden. Die Kombination
eines Faujasit mit niedrigem Siliciumdioxidgehalt und hohem Natriumgehalt
und einem sehr niedrigen Gehalt an Restkaliumionen hat weiterhin
eine Anzahl von Vorteilen:
- (1) sie stellt ein
hohes Maß an
Kohlendioxid- und Wasserdampf-Adsorption bei der Gasreinigung bereit;
- (2) sie erlaubt eine wirksame Adsorption von Kohlendioxid bei
Raumtemperatur und niedrigen Partialdrücken von Kohlendioxid, wodurch
die Kapital- und Betriebskosten für die Luft-Vorreinigung und
Herstellung anorganischer Gase gesenkt werden;
- (3) sie stellt zufriedenstellende Dynamiken für sowohl
die Druckschaukeladsorptions- als auch die Temperaturschaukeladsorptions-Verfahren
bereit;
- (4) sie erlaubt Gasreinigungseinheiten mit einem Bett ohne die
zusätzliche
Verwendung von Entwässerungsmitteln,
wie Kieselsäuregel,
aktiviertem Aluminiumoxid, Molekularsieben 3A, 4A usw.;
- (5) sie stellt eine zuverlässige
und effiziente Technologie bei der Vorbereitung und Herstellung
von Adsorbentien bereit.
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Das
Adsorbens kann zu Kugeln, Perlen, Zylindern, Extrudaten, Pellets,
Granulaten, Ringen, in mehrfachblättriger, Honigwaben- oder monolithischer
Form geformt werden.
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Während die
Erfindung in Bezug auf verschiedene bevorzugte Beispiele beschrieben
wurde, sind diese nicht als Begrenzungen des Umfangs der Erfindung
anzusehen.