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Verfahren zur Herstellung eines gebundenen Molekülsiebes Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung gebundener Molekülsiebe.
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Es ist bekannt, daß gewisse Zeolithe ein starres, dreidimensionales
anionisches Gitter mit interkristallinen Zwischenkanälen besitzen, deren engster
Querschnitt im wesentlichen einen gleichmäßigen Durch messer hat, z. B. in der Größenordnung
von 3 bis 13 Ängströmeinheiten, und daß dieses Material die charakteristische Eigenschaft
besitzt, aus einer Mischung von Verbindungen Stoffe, deren maximaler kritischer
Moleküldurchmesser nicht wesentlich größer ist als der erwähnte Kanaldurchmesser,
selektiv zu sorbieren.
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Diese Zeolithe sind als »Molekülsiebe« bekannt, und die interkristallinen
Kanäle werden als »Poren« bezeichnet. Solche Zeolithe sind z. B. beschrieben in
einer Abhandlung mit dem Titel »Zeolites as Absor-'oellts and Molecular Sieves«
von R. N. B arrer, Annual Reports on the Progress of Chemistry for 1944«, Bd. 61,
S. 31 bis 46, London (1945). Neuerrings sind auch synthetische Molekülsiebe im Handel
erhältlich.
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Die zeolithischen Molekülsiebe sind gekennzeichnet durch eine sehr
große Selektivität beim Sorbieren von Verbindungen mit bestimmtem maximalem kritischem
Moldurcllmesser und durch eine sehr hohe Kapazität für die Sorption solcher Verbindungen.
Die Siebe sind daher zum Abtrennen von Verbindungen mit gegebenem maximalem kritischem
Moldurchmesser aus Gemischen, die noch andere Verbindungen mit größerem Moldurchmesser
enthalten, verwendbar. Sie stellen jedoch weiche und zerbrechliche Stoffe dar. Kristallite
svnthetischer Molekülsiebe steIlen z. B. im allgemeinen sehr weiches pulverförmiges
Material dar.
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Es ist bekannt, diese Kristallite zu größeren Teilchen zu formen,
indem man 10 bis 20°/o eines Bindemittels, wie Ton, verwendet. Hierdurch erhält
man größere Teilchen, z. B. mit 1 bis 3 mm Durchmesser, die genügend hart sind,
um in der Form ruhender Schichten als Sorptionsmittel bei technischen Trennungsprozessen
verwendet werden zu können. Selbst diese Massen sind aber viel zu weich und zu zerbrechlich,
um bei Arbeitsweisen verwendet werden zu können, bei welchen ein Wirbelschichtverfahren
zur Anwendung Iiommt. Es ist jedoch allgemein anerkannt, daß die Anwendung eines
festen Kontaktmaterials in der Form einer Masse aus schwebenden Teilchen oft der
Anwendung des gleichen Kontaktmaterials als ruhende Schicht überlegen ist, wegen
der viel größeren Variationsfähigkeit beim Arbeiten mit aufgewirbelten Festkörpern.
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Eine spezielle Masse, welche zur selektiven Sorption normaler Paraffine
geeignet ist und die empirisehe Formel 4 Ca O A12 03 8 4 Si °2
aufweist, ist als
Pulver beschrieben worden, das durch Trocknen in der Form eines feuchten Kuchens
zu Agglomeraten von mäßiger Festigkeit umgewandelt worden ist. Es wird angegeben,
daß dieses Material zur Verwendung bei der Trennung normaler Kohlenwasserstoffe
unter Anwendung der Wirbelschichtverfahren geeignet sei (USA-Patentschrift 2 442
191).
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Die maximale Kapazität, die für dieses Produkt angegeben wird, liegt
unter 5 cmS n-Butandampf pro Gramm Masse, und dieser Angabe steht die Kapazität
in der Größenordnung von 25 cm5 n-Butandampf pro Gramm Masse für die zur Zeit im
Handel erhältlichen Molekülsiebe gegenüber.
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Es ist nun gefunden worden, daß gebundene Molekülsiebe hergestellt
werden können. welche die volle Sorptionskapazität der Molekülsiebe für bestimmte
Verbindungen beibehalten und andererseits doch hart und reibungsfest genug sind,
um sich für Wirbelschichtverfahren von Festkörpern zu eignen.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden solche gebundenen Molekülsiebe
hergestellt nach einem Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Kristallite
von zeolithischem Molekülsiebmaterial in einer Menge von nicht mehr als 65 Gewichtsprozent
der gesamten Festkörper in dem anschließend calcinierten Product durch gelatinöses
Aluminiumhydroxyd, das im wesentlichen frei ist von Ionen löslicher Salze, verbunden
werden, worauf das so erhaltene nasse Gemisch getrocknet und gewünschtenfalls calciniert
wird.
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Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Produkte enthalten
Aluminiumoxyd und bis zu 65 Gew-ichtsprozent, berechnet auf das calcinierte Material,
zeolithische Molekülsiebkörper und sind gekennzeichnet durch beträchtliche Härte
und Reibungsfestigkeit sowie durch eine Sorptionskapazität, die im wesentlichen
gleich oder sogar größer ist als die des in dem fertigen Endprodukt enthaltenen
unvermischten Molekülsiebes. Die nach der Erfindung hergestellten Produkte haben
ausreichende Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb, so daß der Prozentsatz des Abriebes
nach 24 Stunden, geprüft nach der beschleunigten Methode, die in Sektion VII von
»Test WIethods for Synthetic Cracking Catalyst« (American Cyanamid Co., Refinery
Chemicals Department, New York, 1953, LEAF. 507-2M-8/53B. P.) beschrieben ist, nicht
mehr als etwa 20°/o und vorzugsweise weniger als 12°/o beträgt.
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Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß keine befriedigenden
Resultate erhalten werden, wenn man an Stelle von Aluminiumhydroxyd irgendein anderes
gelatinöses Hydroxyd aus der Reihe der Hydroxyde als Bindemittel verwendet, die
sonst dem Aluminiumhydroxyd ganz ähnlich sind. Es wurde auch gefunden, daß Produkte
mit befriedigender Härte nicht erhalten werden können, wenn der Gehalt von etwa
651)/o Zeolith in dem fertigen, trockenen Erzeugnis überschritten wird. Es wurde
weiterhin gefunden, daß die Sorptionskapazität eines Molekülsiebzeoliths für Verbindungen,
für welche er normalerweise selektiv wirkt, zerstört wird bei einem Material. das
durch Vermischen des Molekülsiebes mit gelatinösem Aluminiumhydroxyd in Anwesenheit
wesentlicher Mengen von Ionen löslicher Salze hergestellt sind.
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Bei der Herstellung von gebundenen Molekularsieben gemäß der Erfindung
kann das nasse, gelatinöse Aluminiumhydroxyd in verschiedener Weise hergestellt
werden, wie in der einschlägigen Technik bekannt.
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Eine bevorzugte Arbeitsweise ist die Fällung von Aluminiumhydroxyd
aus einer wäßrigen Lösung eines Aluminiumsalzes durch Zugeben einer Base, z. B.
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Ammoniumhydroxyd oder Natriumhydroxyd, bis zu einem pH-Wert über 7,
z. B. zwischen 7,5 und 9,5.
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Aluminiumsulfat wird hierbei als Aluminiumsalz bevorzugt; es sind
aber auch Aluminiumnitrat und Aluminiumchlorid geeignet. Man kann ferner andere
wasserlösliche Aluminiumsalze verwenden. An Stelle wäßriger Basen können die Salze
starker Basen mit schwachen Säuren als Fällmittel verwendet werden, z. B. Ammoniumcarbonat
oder Natriumcarbonat.
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Das Aluminiumhydroxyd kann hergestellt werden durch Zusetzen einer
Mineralsäure, z. B. Schwefelsäure, zu einer wäßrigen Lösung eines Alkalialuminates,
z. B. Natriumaluminat. Der prWert kann nach beendeter Säurezugabe auf der basischen
Seite oder auf der sauren Seite liegen, z. B. zwischen 10,0 und 3,0.
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Das Aluminiumhydroxyd kann auch durch Hydrolyse organischer Aluminiumverbindungen
hergestellt werden, z. B. von Aluminiumalkoholaten, wie Aluminiumäthylat, -propylat,
-isobutylat usw., oder von Aluminiumtrialkylen, wie Aluminiumtriäthyl.
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Das Alkoholat kann als solches oder in Lösung in einem organischen
Lösungsmittel verwendet werden, z. B. in einem Alkohol oder in einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, wie Xylol. Die - Hydrolyse kann mit Hilfe von Wasserdampf oder
flüssigem Wasser durchgeführt werden.
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Es können auch andere Methoden zur Gewinnung des Aluminiumhydroxyds
angewandt werden, z. B. die Hydrolyse von Aluminiumamalgan oder die Elektrolyse
von Aluminium in einem wäßrigen Elektrolyten.
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Geeignete Arbeitsweisen zur Herstellung von Aluminiumhydroxydgelen
sind beschrieben in dem Werk »Aktive Tonerde« von Franz Krczil, Verlag F. Enke,
Stuttgart, 1938.
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Die vorstehend genannten Methoden zur Herstellung von gelatinösem
Aluminiumhydroxyd sind bezüglich der Herstellung der erfindungsgemäßen gebundenen
Molekularsiebe nicht vollständig äquivalent.
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So sind sehr harte Produkte hergestellt worden durch Ausfällen des
gelatinösen Aluminiumhydroxyds aus Aluminiumsulfat mit Ammoniak bis zu einem pH-Wert
von etwa 9,3. Weichere Massen sind erhalten worden durch Ausfällen aus Aluminiumnitrat
mit Ammoniak bis zu einem pn-Wert von 9,3, durch Fällen aus Aluminiumchlorid mit
Ammoniak bis zu einem pH-Wert von 7,5 - sowohl mit als auch ohne Peptisation - und
durch Fällen aus Natriumaluminat mit Schwefelsäure bis zu einem pn-Wert von 10,0.
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Gelatinöses Aluminiumhydroxyd, das in solcher Weise hergestellt worden
ist, daß Metall- oder Ammoniumionen in dem nassen Gel zurückbleiben, wird dann von
diesen Ionen befreit. Im allgemeinen erzielt man dies durch Waschen des gefällten
Gels mit reinem Wasser, z. B. mit destilliertem Wasser oder mit Wasser, das durch
Ionenaustausch von Metallionen befreit worden ist, bis im wesentlichen alle fremden
Ionen aus dem Gel entfernt sind. Das Auswaschen von Aluminiumhydroxydhydrogelen
ist in der Technik bekannt und z. B. in dem bekannten Buch von Krczil, S. 41 bis
44, beschrieben. Kleine Mengen von Ammoniak oder Metallionen, z. B. bis zu V2 Gewichtsprozent,
bezogen auf das trockene fertige Produkt, können in dem nassen Gel zurückbleiben,
ohne daß die Festigkeit oder die Wirksamkeit des Endproduktes ernstlich beeinträchtigt
wird. Gewünschtenfalls kann das Gel gewaschen werden, bis das Waschwasser vollkommen
frei ist von Ammoniak oder Metallionen. In diesem Fall liegt das Gel im allgemeinen
in peptisierter Form vor.
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Nachdem das gelatinöse Aluminiumhydroxyd praktisch frei von Ionen
löslicher Salze hergestellt worden ist, wird der Molekülsiebfestkörper in der Form
eines Pulvers in solcher Menge zugegeben, daß das Gewichtsverhältnis von Molekülsiebmasse
zu Aluminiumoxyd in dem Endprodukt 65 :35 nicht übersteigt. Die Konzentration des
Molekülsiebes in dem calcinierten Fertigprodukt beträgt vorzugsweise zwischen 25
und 50 Gewichtsprozent. Sie kann auch geringer sein, aber dies bietet keinen weiteren
Vorteil und ist unvorteilhaft, weil die Sorptionskapazität der Gesamtmasse herabgesetzt
wird. Material mit befriedigender Härte kann hergestellt werden mit bis zu etwa
65 Gewichtsprozent der Molekülsiebmasse in dem fertigen Produkt. In dem Maße, wie
die Menge des Molekülsiebes sich über diesen Punkt steigert, geht Härte verloren,
so daß über etwa 65 o die Produkte für die Verwendung im Wirbelschichtverfahren
nicht mehr ausreichend abtriebfest sind. Das Molekülsieb kann mit dem nassen, gelatinösen
Aluminiumhydroxyd kombiniert werden, indem man die im voraus festgelegte Menge der
trockenen Kristallitteilchen direkt zusetzt.
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Die Kristallite können auch in Wasser aufgeschlämmt werden, das im
wesentlichen frei ist von Kationen löslicher Salze, und man kann dann den erhaltenen
Schlamm mit dem gelatinösen Aluminiumhydroxyd vermischen. Das Aluminiumhydroxyd
wird vorzugsweise
vor der Zugabe des Molekülsiebkörpers in einer
größeren Menge Wasser aufgeschlämmt.
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Die Kristallite von gemäß vorliegender Erfindung verwendeten Molekülsieben
sind vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 bis 5 Mikron durchschnittlichem Durchmesser;
sie können aber auch etwas größer oder kleiner sein. Bei Verwendung natürlicher
Zeolithe werden diese vorzugsweise zuerst bis etwa zu der vorstehend angegebenen
Größenordnung gemahlen, bevor sie mit dem Aluminiumhydroxydgel vermischt werden.
Mindestens ein Teil des Molekülsiebes kann in der Form von feinen Resten der nach
der vorliegenden Erfindung hergestellten Masse zugeführt werden. Solche Reste werden
bei der Herstellung der zusammengesetzten Masse wiedergewonnen oder bei der sorptiven
Trennung, bei welcher das Endprodukt verwendet wird. Beispielsweise können die feinkörnigen
Reste, welche durch Abrieb im Verlauf einer mit Wirbelschicht arbeitenden Arbeitsweise
ent standen sind, zur Herstellung eines neuen gebundenen Molekularsiebes verwertet
werden.
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Die Produkte aus zeolithischem Molekülsieb und Aluminiumhydroxyd,
wie sie nach der vorstehend beschriebenen Methode erhalten worden sind, können zu
einer Kontaktmasse verarbeitet und in jeder bekannten oder gewünschten Weise fertiggestellt
werden, insbesondere durch Trocknern, Formen zu den gewünschten Körpern und in der
gewünschten Größe. Für die Anwendung in festen oder bewegten Schichten können sie
ausgepreßt und dann getrocknet oder getrocknet und dann in Teilchen von geeigneter
Größe zerbrochen und zu Pillen verarbeitet werden. Für die Anwendung in einer Wirbelschicht
wird die Masse getrocknet, calciniert und in geeignetem Maße bis zur Größenordnung
von 40 bis 150 Mikron (100 bis 325 Maschen) gemahlen.
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Unregelmäßig geformte Massen oder Stücke der zusammengesetzten Kontaktmasse
können durch Zerbrechen eines Filterkuchens erhalten werden und regelmäßigere Formen
und Größen durch Tablettieren, Formen unter Druck, Gießen oder Auspressen des nassen
oder benetzten zerkleinerten Materials. In solchen Fällen, in welchen das Aluminiumhydroxyd
bis zur Peptisation gewaschen worden ist, kann man das Gemisch aus Molekularsieb
und Aluminiumhydroxyd sich in Form von Tröpfchen als Hydrogel in einer stehenden
oder turbulenten mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit ausscheiden lassen, um
kugelförmige Kontaktkörperteilchen zu erhalten. Befriedigende, sogenannte mikrosphäroidale
Teilchen, die insbesondere geeignet sind zur Anwendung als Wirbel schichten, können
auch durch Versprühen des nassen Gemisches in eine Trockenkammer nach Art der wohlbekannten
Sprühtechnik erhalten werden.
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Vor der Anwendung als Sorptionsmittel wird die zusammengesetzte Masse
unter solchen Bedingungen calciniert, daß das Molekül sieb durch Austreiben des
in den Zwischenkanälen zunächst festgehaltenen Wassers aktiviert wird. Erhitzen
in einem Luftstrom bei Temperaturen von etwa 300 bis 3500 C während mindestens einer
halben Stunde ist im allgemeinen ausreichend. Eine etwas bessere Aktivierung wird
erhalten durch Erhitzen im bevorzugten Temperaturbereich von 450 bis 5500 C während
mindestens etwa einer halben Stunde, weil die Härte der zusammengesetzten Massen
durch Calcinieren bei 4000 C oder darüber verbessert wird. Es können Temperaturen
bis zu 6000 C und Zeiträume von einer halben Stunde bis zu 24 Stunden oder mehr
angewandt werden. Im allgemeinen wird es vorgezogen, das physikalisch gebun-
dene
Wasser durch Trocknen abzutreiben, z. B. bei 120 bis 1500 C, bevor die Calcinierung
bei der höheren Temperatur erfolgt, da eine rasche Entfernung von Wasser bei einer
hohen Temperatur die zusammengesetzten Teilchen schädigen könnte.
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Zeolithische Molekülsieb-Sorptionsmittel, die zur Anwendung bei der
vorliegenden Erfindung brauchbar sind, schließen die natürlichen Molekülsiebe ein,
z. B.
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Chabazit, aktiven Analzit, Gmelinit und Mordenit.
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Ebenso Modifikationen von natürlich vorkommenden zeolithischen Molekülsieben,
die erhalten werden durch Ionenaustausch im ursprünglichen Kristall, z. B. durch
Calcium-, bzw. Bariumionenaustausch bei Mordeniten, und synthetische Molekülsiebzeolithe,
z. B.
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BaAl2 Si4 0,2 n H2 0 (beschrieben von Barrer), sowie die Gruppe der
synthetischen Moleliülsiebe, die technisch hergestellt und im Handel angeboten werden.
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Bei Anwendung der gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Produkte
können mit diesen gebundenen Molekularsieben die gleichen Trennungen durchgeführt
werden, welche auch mit den nicht mit Zusätzen versehenen Molekülsieben ausgeführt
werden könnten.
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Die bei den Trennungsbehandlungen durch Sorption angewandten allgemeinen
Arbeitsbedingungen sind die gleichen wie bei den Trennungen, die mit Molekülsieben
ohne Zusätze durchgeführt werden. So kann die Temperatur in der Sorptionsstufe variieren
von Zimmertemperatur bis zu 600° C, der Druck kann schwanken von Atmosphärendruck
oder unteratmosphärischem Druck bis zu 70 kg/cm2 oder höher, und die flüssige stündliche
Raumgeschwindigkeit der Zufuhr kann von nur 0,1 Volumen/Volumen bis zu 40 Volumen/Volumen
oder sogar noch höher liegen. Der Trennungsprozeß kann in flüssiger oder in der
Dampfphase durchgeführt werden.
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Die Trennung wird gewöhnlich ausgeführt durch Inberührungbringen
einer Mischung aus einem Material, das vom Molekülsieb selektiv aufgenommen werden
kann, und einem Material, das von der Masse des Molekülsiebes nicht zurückgehalten
wird, bis die Kapazität des Siebes hinsichtlich der Sorption des selektiv abtrennbaren
Materials praktisch erschöpft ist, worauf dann das eingeschlossene Material aus
dem Sieb desorbiert wird, z. B. durch Wärme und Vakuum oder durch Hindurchführen
eines inerten Gases durch die Kontaktmasse. Die Bedingungen in der Desorptionsstufe
können die gleichen sein, insoweit als Druck, Temperatur und Strömungsgeschwindigkeit
in Betracht kommen, wie in der Sorptionsstufe. Die Temperaturen können aber auch
höher sein, bis zu 600S C, und es können auch größere Strömungsgeschwindigkeiten
und andere Drücke verwendet werden.
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Das Verfahren kann ausgeführt werden unter Verwendung einer festen
oder einer Wirbelschicht von Teilchen des gebundenen Molekularsiebes gemäß vorliegender
Erfindung. Es ist aber besonders vorteilhaft, das gebundene Molekularsieb als im
Schwebezustand gehaltenes Pulver nach Art der bekannten Technik des Schwebefilters
zu verwenden.
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Die folgenden Beispiele erläutern verschiedene Anwendungsformen der
vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 1 wurde wie folgt hergestellt:
Im Verlauf von 48 Minuten wurden 854 cm3 einer 5,78 n wäßrigen Ammoniumhydroxydlösung
zugesetzt zu 980 cmS einer Imolaren Aluminiumnitratlösung. Der erhaltene Schlamm
von
gelatinösem Aluminiumhydroxyd hatte einen pH-Wert von 9,3. Das
Wasser wurde von dem Aluminiumhydroxyd durch Absaugen auf dem Filter abgetrennt,
und der erhaltene Kuchen wurde dreimal mit jeweils etwa 7 1 destilliertem Wasser
gewaschen. Das gewaschene Aluminiumhydroxyd wurde wieder aufgeschlämmt mit 450 cm8
destilliertem Wasser. Es wurden 16,7 g eines im Handel erhältlichen Linde-AIoleliülsiebes
vom Typ MS-5 A (durchschnittliche Zusammensetzung 0,25 Na2 O.0,75 CaO.1,00 Al2O3.
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9,0SiO2) zugegeben und das Gemisch gut gerührt.
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Das erhaltene gebundene Molekularsieb wurde bei 120' C getrocknet.
Es stellte ein hartes Material dar, das 25 Gewichtsprozent des Molekülsiebes, berechnet
auf die calcinierte Masse, enthielt. Das Produkt hatte 0,035 Gewichtsprozent Ammoniak,
berechnet als N H, und bezogen auf die calcinierte Masse, zurüchgehalten.
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Ein Teil des gebundenen Molekularsiebes wurde durch Erhitzen in einem
Luftstrom bei 4500 C während etwa einer halben Stunde calciniert.
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Ein anderer Teil des Molekularsiebes Nr. 1 wurde zerl;leinert und
durch ein Sieb sortiert, so daß sich ein Gemisch mit einer Teilchengröße zwischen
0,35 und 0,84 mm ergab, das in eine Kolonne eingeführt wurde, in welcher es bei
3000 C während einer halben Stunde weitergetrocknet und dann bei 5500 C 2 Stunden
in einem Heliumstrom calciniert wurde. Die Bindung von nicht normalen Kohlenwasserstoffen
aus normalem Hexan mit Hilfe dieser Masse wurde bei verschiedenen Temperaturen bestimmt
und verglichen mit Versuchen, die mit einem handelsüblichen Linde-Molekülsieb MS-5
A, das 204/o Tonbinder enthielt, durchgeführt wurden. Es wurde festgestellt, daß
die Masse ihre Eigenschaft als Molekülsieb beibehalten hatte und daß das Zurückhaltevermögen
(Aufnahmevermögen) für die nicht normalen Kollenwasserstoffe aus den normalen Kohlenwasserstoffen
etwa gleich war wie bei dem handelsüblichen Molekülsieb.
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Die Kapazität des calcinierten Molekularsiebes Nr. 1 in bezug auf
die Sorption normaler Kohlenwasserstoffe wurde bestimmt mit Hilfe eines Verfahrens,
ähnlich demjenigen, wie es von James und Phillips in J. Chem. Soc. 1954, S. 1066,
beschrieben worden ist.
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Bei diesem Prüfungsverfahren wird ein Strom von Normalbutan mit Heliumträgergas
vermischt. Das Gemisch wird an einer Probe analysiert und dann in eine auf 1500
C gehaItene Molekülsieb-Adsorptionskolonne eingeführt. Das aus der Kolonne abströmende
Gas wird in bezug auf seinen Butangehalt untersucht, wobei die relative Konzentration
von Normalbutan und Helium festgestellt wird. Das Molekülsieb wird als gesättigt
betrachtet, wenn die Konzentration an n-Butan im abströmenden Gas konstant bleibt.
Die tatsächliche Kapazität des Sorptionsmittels wird beurteilt nach der Analyse
des zugeführten Gasgemisches und der Zeit, die bis zur vollständigen Sättigung des
Siebes verstreicht. Diese wird bestimmt unter Stan dardbedingungen der Temperatur
und des Druckes. Es ist festgestellt worden, daß das Molekularsieb Nr. l eine Kapazität
von 23,9 cm3 n-Butan pro Gramm des vorliegenden Molekülsiebes hat. Diesem Wert steht
eine Kapazität von 19,5 für das Linde-Molekülsieb MS-5 A selbst (nicht gebunden
und in der gleichen Weise bestimmt) gegenüber. Die erhöhte Kapazität kann dem in
dem erfindungsgemäß hergestellten Proedukt enthaltenen Aluminiumoxyd zuzuschreiben
sein.
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Ein AIateria! mit ebenfalls befriedigender Härte und Sorptionsvermögen
für normale Kohlenwasserstoffe, ähnlich dein Moleldilsieb Nr 1, kann hergestellt
werden, indem man bei dem vorstehend beschriebenen
Herstellungsverfahren gemahlenen
Chabazit an Stelle des Linde-Molekülsiebes MS-5 A verwendet.
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In ähnlicher Weise erhält man eine Masse von genügender Härte und
Sorptionsvermögen für Wasser, Methan, Äthan usw., indem man an Stelle des Siebes
MS-5A das Linde-Molekülsieb MS-4A, das die Zusammensetzung 0,96 + 0,04 Na2 0 1,00
Al203 1,92 + 0,09 SiO2 hat, einsetzt. Ein Material von ausreichender Härte und Sorptionskapazität
für unverzweigte cyclische Kohlenwasserstoffe wird hergestellt, indem man das Linde-Molekülsieb
MS-13 X (Zusammensetzung 0,83 + 0,05 Na2O 1,00 Al203 2,48 f 0,0;3 Si °2 X H2 °)
an Stelle des Siebes MS-5 A verwendet.
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Beispiel 2 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 2 wurde aus einer wäßrigen
Lösung von Aluminiumchlorid in entsprechender Weise wie bei Beispiel 1 hergestellt.
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314 cm3 einer 6,03molaren wäßrigen Ammoniumhydroxydlösung wurden im
Verlauf von 17 Minuten zugesetzt zu 568 cm3 einer 1,03molaren Aluminiumchioridlösung,
wobei ein Schlamm mit einem pH-Wert von 7,5 erhalten wurde. Das gelatinöse Aluminiumhydroxyd
wurde zweimal mit destilliertem Wasser gewaschen, wobei sich eine Peptisation des
Gels ergab.
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Dann wurden zu dem Gelschlamm 5 g Linde-MS-5 A-Molekülsieb, aufgeschlämmt
in 100 cm3 destilliertem Wasser, zugesetzt. Die erhaltene Masse wurde bei 1200 C
getrocknet. Die fertige Masse enthielt 25 Gewichtsprozent des Zeoliths, berechnet
auf die calcinierte Masse. Dieses Molekularsieb war etwas weicher als das Molekularsieb
Nr. 1, aber viel härter als die im Handel erhältlichen gebundenen Molekularsiebe.
Das getrocknete Produkt wurde durch Calcinieren aktiviert.
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Beispiel 3 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 3 wurde in einer nicht
der Erfindung entsprechenden Weise hergestellt, um die ungünstige Wirkung der unterlassenen
Entfernung von Ammoniumionen aus dem gelatinösen Aluminiumhydroxyd vor dem Zusetzen
des Molekülsiebes aufzuzeigen. 747 cm3 eines 5,87 n-Ammoniumhydroxyds wurden im
Verlauf von 60 Minuten zu 1 1 einer 0,5molaren Aluminiumsulfatl ösung zugegeben,
wodurch ein Schlamm von Aluminiumhydroxyd mit einem pH-Wert von 9,3 erhalten wurde.
Zu einer Hälfte dieses Schlammes wurden 8,3 g eines Molekülsiebes zugesetzt, das
in 50 cm3 destilliertem Wasser aufgeschlämmt worden war, und das erhaltene Gemisch
wurde stark gerührt. Wasser wurde aus der zusammengesetzten Masse durch Absaugen
entfernt, und der Kuchen wurde dann viermal mit destilliertem Wasser gewaschen,
wobei jeweils etwa 350 cm3 Wasser verwendet wurden. Die erhaltene Masse wurde bei
1200 C getrocknet. Sie enthielt 25 Gewichtsprozent des Molekülsiebes, berechnet
auf die gesamte calcinierte Masse.
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Das erhaltene feste Material wurde zerkleinert und abgesiebt zur
Erzielung einer Teilchengröße zwischen 0,42 und 0,88 mm. Diese Körner wurden in
eine Säule eingeführt und getrocknet, calciniert und hinsichtlich ihrer Kapazität
zur Sorption von Normalbutan in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise getestet.
Die Kapazität dies es gebundenen Molekulars jebes betrug nur 1,7 cm3 nButan pro
Gramm des vorhandenen Molekülsiebes. Diese restliche Kapazität war wahrscheinlich
eher dem Aluminiumoxyd als dem Molekülsieb zuzuschielhen.
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Beispiel 4 Zur Herstellung des gebundenen Molekularsiebes Nr. 4 wurde
die zweite Hälfte des Schlammes aus gelatinösem Aluminiumhydroxyd, der bei Beispiel
3 gewonnen worden war, viermal mit destilliertem Wasser gewaschen, um die wasserlöslichen
Elektrolyte zu entfernen. Dann wurde eine Aufschlämmung von 8,3 g Molekülsieb in
50 cm3 destilliertem Wasser zu dem gewaschenen Gel zugesetzt und die Masse getrocknet,
wobei sich ein Produkt ergab, das 25 Gewichtsprozent Molekülsieb, berechnet auf
die calcinierte Masse, enthielt. Das Produkt war sehr hart.
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Das Produkt Nr. 4 wurde calciniert und hinsichtlich seiner Sorptionsfähigkeit
für Normalbutan in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise untersucht. Es wurde eine
Kapazität von 21,4 cm3 Normalbutan pro Gramm des vorhandenen Molekülsiebes festgestellt.
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Ein Material von in gleicher Weise befriedigender Härte und gutem
Sorptionsvermögen für normale Kohlenwasserstoffe wie das gebundene Molekularsieb
Nr. 4 wird erhalten, indem man bei der vorstehend beschriebenen Herstellung an Stelle
des Linde-Molekülsiebes MS-5 A gemahlenen Chabazit verwendet. Analog wird eine Masse
von genügender Härte und Sorptionsvermögen für Wasser, Methan, Äthan usw. erhalten,
wenn man an Stelle des Linde-Molekülsiebes MS-5A das Linde-Molekülsieb MS-4A verwendet.
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Eine Masse von genügender Härte und Sorptionskapazität für unverzweigte
cyclische Kohlenwasserstoffe wird hergestellt, indem man für das Linde-Molekül sieb
MS-5 A das Linde-Molekülsieb MS-l3X einsetzt.
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Beispiel 5 Ein Produkt Nr. 5 wurde in einer nicht der Erfindung entsprechenden
Weise hergestellt, um weiter aufzuzeigen, welche ungünstige Wirkung eintritt, wenn
die löslichen Elektrolyte vor dem Zusetzen des Zeoliths nicht aus dem gelatinösen
Al uminiumhydroxyd entfernt werden. In diesem Fall wurden 50,8 g des Linde-Molekülsiebes
MS-5 A in einer Lösung (1 1) von 0,5 Mol Aluminiumsulfat aufgeschlämmt. Zu dem Schlamm
wurden dann im Verlauf etwa einer Stunde 652cm3 5,97 n-Ammoniumhydroxyd zugesetzt,
wodurch ein Schlamm von gelatinösem Aluminiumhydroxyd mit darin enthaltenem Sieb
mit einem pH-Wert von 9,3 erhalten wurde. Die Masse wurde filtriert und dreimal
mit destilliertem Wasser gewaschen und bei 1200 C getrocknet.
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Das Produkt Nr. 5 wurde weitergetrocknet, calciniert und in der gleichen
Weise wie bei Beispiel Nr. 1 beschrieben, auf seine Kapazität in bezug auf Butan
untersucht. Es ergab sich eine Kapazität von 1,8 cm8 n-Butan pro Gramm Molekülsiebgehalt
im Gel.
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Beispiel 6 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 6 wurde ähnlich wie die
Masse Nr. 4 gemäß Beispiel 4 hergestellt, aber mit der Ausnahme, daß die Menge des
Molekülsiebes erhöht wurde. 736 cm8 einer 5,88 n-Ammoniumhydroxydlösung wurden im
Verlauf etwa einer Stunde zugesetzt zu 1 1 einer 0,5molaren Aluminiumsulfatlösung,
wodurch ein Aluminiumhydroxydschlamm mit einem pu-Wert von 9,3 erhalten wurde. Eine
Hälfte des erhaltenen Aluminiumhydroxydschlammes wurde durch Absaugen filtriert
und dreimal mit destilliertem Wasser gewaschen. 25,4 g des Linde-Molekülsiebes MS-5
A, aufgeschlämmt in 100 cm3 Wasser, wurden dann zu dem aufgeschlämmten gelatinösen
Aluminiumhydroxyd zugegeben und die entstandene
gemischte Masse getrocknet und calciniert.
Man erhielt ein hartes Material von hoher Sorptionskapazität, die etwa 50 Gewichtsprozent
Zeolith enthielt.
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Beispiel 7 Zu einer Hälfte des gemäß Beispiel 6 hergestellten gewaschenen
Aluminiumhydroxydschlammes wurden 76,2 g Linde-Molekülsieb MS-5 A in 10 cm8 destilliertem
Wasser zugegeben. Das erhaltene Produkt (getrocknet bei 1200 C) enthielt etwa 75
Gewichtsprozent Zeolith und war nicht wesentlich härter als ein handelsübl iches
Molekülsieb, das 20°/o Tonbinder enthielt.
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Beispiel 8 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 8 wurde hergestellt mit
Aluminiumhydroxyd, das durch Hydrolyse von Aluminiumisopropylat erhalten worden
war.
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102 g von redestilliertem Aluminiumisopropylat wurden mit 470 cm3
Isopropylalkohol verdünnt. Dann wurden rasch 235 cm8 destilliertes Wasser zu der
erhaltenen Isopropylatlösung unter starkem Rühren zugesetzt. Hierdurch ergab sich
Hydrolyse des Isopropylates und eine Ausfällung von gelatinösem Hydroxyd. Dieses
Hydroxyd wurde dann sechsmal mit jeweils 500cm8 destilliertem Wasser gewaschen.
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Zwischen den Waschbehandlungen wurde das Wasser durch Absaugen entfernt.
Das gewaschene gelatinöse Aluminiumhydroxyd wurde in 500 cm3 destilliertem Wasser
wieder aufgeschlämmt. Zu dem Gelschlamm wurden 8,5 g Linde-MS-5 A-Molekülsieb (aufgeschlämmt
in 50 cm8 destilliertem Wasser) zugegeben, das erhaltene Gemisch wurde gerührt,
zwecks Entfernung von Wasser filtriert und bei 3200 C getrocknet.
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Das erhaltene gemischte Produkt war außergewöhnlich hart und enthielt
etwa 250/o Molekülsieb, berechnet auf die gesamte calcinierte Masse. Das Produkt
wurde durch Calcinieren aktiviert.
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Beispiel 9 Ein gebundenes Molekularsieb Nr. 9 wurde hergestellt in
ähnlicher Weise wie das Produkt Nr. 8 bei Beispiel 8, mit der Ausnahme, daß etwa
25 g Molekülsieb zugesetzt wurden, so daß die erhaltene calcinierte zusammengesetzte
Masse etwa 506/o Molekülsieb enthielt. Obwohl das erhaltene Material noch eine befriedigende
Härte aufwies, war es wesentlich weicher als die Masse Nr. 8, die 25 ovo Molekülsieb
enthielt. Das Produkt wurde durch Calcinieren aktiviert.
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Beispiel 10 Es wurde ein gebundenes Molekularsieb Nr. 10 in ähnlicher
Weise hergestellt wie das Produkt Nr. 4 nach Beispiel 4, mit der Ausnahme, daß das
neue Gemisch aus Aluminiumhydroxyd und Zeolith in Wasser wieder aufgeschlämmt und
dann sprühgetrocknet wurde. Es wurde festgestellt, daß das Waschwasser nach der
vierten Wäsche frei war von Sulfationen und einen p-Wert von etwa 5 aufwies. Zu
dem nassen Aluminiumhydroxyd wurde trockener Zeolith zugegeben. Das nasse Gemisch
aus gelatinösem Aluminiumhydroxyd und Linde-MS-5 A-Molekülsieb wurde wieder in Wasser
aufgeschlämmt unter Bildung eines Schlammes, der etwa 5 Gewichtsprozent Festkörper
(als calcinierter fester Körper berechnet) enthielt. Dieser Schlamm wurde unter
seinem eigenen Gewicht auf einen Verteilerteller in eine Kammer geführt, durch welche
Luft mit einer Temperatur von etwa 5000 C aus einem Ofen hindurchgeleitet wurde.
Der Schlamm wurde in die heiße Luft versprüht und rasch getrocknet, wobei sich ein
strömendes Gemisch aus Dampf
und Festkörpern bei einer Temperatur
von etwa 165 bis 1750 C ergab, welches zwecks Gewinnung der gewünschten trockenen
festen Körper einem Zyklon zugeleitet wurde. Der überwiegende Anteil der erhaltenen
Festkörper bestand aus kugeligen Teilchen mit 15 bis 85 Mikron Durchmesser und von
ausreichender Härte für die Anwendung in einem mit Wirbelschicht arbeitenden Trennungsverfahren.
Das Material enthielt etwa 33<)/o Zeolith (auf calciniertes Produkt berechnet).
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Eine Probe des Produktes, die ausgesiebt war auf eine Teilchengröße
von 43 bis 61 Mikron, wurde etwa 2 Stunden auf ungefähr 1500 C erhitzt und dann
4 Stunden in einem trockenen Gasstrom bei etwa 565 C calciniert. Die Abtriebbeständigkeit
dieser Probe wurde untersucht, indem man sie mit Luft bei einer Temperatur von etwa
5000 C und einer Geschwindigkeit von etwa 30 m/sec in einer Spezialapparatur prüfte.
Die Apparatur war ähnlich der von Frsythe und Hertwig in Ind. and Eng. Chem., 41,
1200 (1949), und auch in dem oben angegebenen »Test Methods for Synthetic Cracking
Catalysts« beschriebenen. Nach 24 Stunden wurden 3,50/o der Probe in Form von Teilchen
mit einer Große unter 20 Mikron gewonnen, welche durch Abrieb größerer Teilchen
entstanden waren. Dem stehen 4,20/0 Abrieb unter den gleichen Bedingungen bei einem
handelsüblichen Siliciumdioxyd - Aluminiumoxyd - Spaltkatalysator gegenüber, von
dem bekannt ist, daß er eine hohe Abriebfestigkeit besitzt.
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PATENTANSPRUCIIE 1. Verfahren zur Herstellung eines gebundenen Molekülsiebes,
dadurch gekennzeichnet, daß Kristalle aus einem zeolithischen Molekülsieb-
material
in einer Menge von nicht mehr als 65 Gewichtsprozent der gesamten Festkörper in
dem später calcinierten Produkt mit gelatinösem Aluminiumhydroxyd vereinigt werden,
das praktisch frei ist von Ionen löslicher Salze, und daß das so erhaltene nasse
Gemisch getrocknet und gewünschtenfalls calciniert wird.