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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung von Polyetherestern.
Insbesondere ist die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung von Polyetherestern,
die einen hohen Gehalt an sich wiederholenden aromatischen Diestereinheiten
aufweisen. Die Erfindung schließt
auch Glykolesterzusammensetzungen, die Reaktionsprodukte zwischen
2-Methyl-1,3-propandiol
und Phthalsäurederivaten
sind, sowie Polyurethane, Polyesterharze und Polyesterthermosets
ein, die aus den Glykolestern hergestellt wurden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kürzlich wurde
ein neuer Prozess zur Herstellung von Polyetheresterharzen aus Polyethern
in dem US-Patent Nr. 5,319,006 beschrieben. In diesem Verfahren
werden Polyether mit cyclischen Anhydriden wie Maleinsäureanhydrid
in der Anwesenheit eines Lewis-Säurekatalysators
umgesetzt. Zwar ist es unklar, welcher chemische Mechanismus genau
auftritt, der Nettoeffekt der Reaktion ist aber, das Anhydrid in
zufälliger Weise
in die Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen des Polyethers einzufügen, um
so Estergruppen in dem daraus resultierenden Polyetheresterharz
herzustellen. Das Polyetheresterharz kann dann mit einem Vinylmonomer wie
Styrol kombiniert werden und anschließend ausgehärtet werden, um einen Polyetheresterthermoset
zu bilden.
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Später wurde
entdeckt, dass starke protische Säuren (das heißt Säuren, die
einen pKa kleiner als 0 aufweisen) und Metallsalze derselben ebenfalls
diesen Insertionsreaktionstyp katalysieren (US-Pat. Nr. 5,436,313).
Dicarbonsäuren
können
ebenfalls als Ganzes oder teilweise das Anhydrid ersetzen (siehe
US-Pat. Nr. 5,436,314).
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Die
Fähigkeit
durch Hitze aushärtbare
Polyetherester durch zufällige "Insertion" von Anhydriden oder Carbonsäuren in
Polyether herzustellen, stellt einen zweckmäßigen Weg zur Herstellung einmaliger
Polyetheresterzwischenstufen bereit. Diese Polyetherester haben
oftmals günstigere
Leistungseigenschaften im Vergleich zu Polyestern, die durch konventionelle
Veresterungsverfahren hergestellt wurden. Bedauerlicherweise funktioniert
der "Insertions"-Prozess mit hochschmelzenden
aromatischen Dicarbonsäuren
wie Isophthal- und Terephthalsäure
nicht besonders gut. Derartige Säuren
haben eine begrenzte Löslichkeit
oder Mischbarkeit in der Polyether enthaltenden Reaktionsmischung,
sogar bei den relativ hohen Reaktionstemperaturen, die typischerweise
verwendet werden. Aromatische Dicarbonsäuren werden typischerweise
konventionellen ungesättigten
Polyesterharzen hinzugegeben, um den aus diesen Harzen hergestellten
Thermosets gute mechanische Eigenschaften und chemische Widerstandsfähigkeit
zu verleihen.
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Ein
zweistufiges Verfahren für
die Herstellung von Polyetherestern mit einem hohen Gehalt an wiederkehrenden
aromatischen Estereinheiten ist im US-Pat. Nr. 5,612,444 beschrieben.
Im ersten Schritt wird ein Polyetherpolyol mit niedrigem Molekulargewicht
mit einer aromatischen Dicarbonsäure
umgesetzt, um eine Polyesterzwischenstufe herzustellen. Im zweiten
Schritt wird die Polyetherzwischenstufe mit einem Anhydrid oder
einer aliphatischen Dicarbonsäure
in der Anwesenheit eines Katalysators, der die zufällige Insertion
des Anhydrids oder der Dicarbonsäure
in die Polyethersegmente der Polyesterzwischenstufe effektiv fördert, umgesetzt.
Obwohl sich dieses zweistufige Verfahren als nützlich erwiesen hat, so hat
es doch insbesondere für die
Herstellung von Polyetheresterharzen, die einen relativ hohem Gehalt
an Isophthalsäure
enthalten, bestimmte Grenzen. Insbesondere ist das Einbauen relativ
großer
Anteile an wiederkehrenden Einheiten, die von der Terephthalsäure abgeleitet
sind, immer noch ziemlich schwierig, und zwar wegen der viel höheren Schmelztemperatur
der Terephthalsäure
im Vergleich zu anderen aromatischen Dicarbonsäuren wie z. B. Isophthalsäure. Daher
wäre es
extrem wünschenswert,
neue Polyetheresterverfahren zu entwickeln, die das Einbauen großer Mengen
Terephthalsäure
vereinfachen würden,
um somit die Leistungsfähigkeit
der Polyetherester in Thermosetzusammensetzungen weiter zu verstärken.
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Neue
Wege für
die Herstellung ungesättigter
Polyetheresterharze (UPR) werden ebenfalls benötigt. Insbesondere würde die
Industrie von effizienten Wegen des Einbaus hochschmelzender aromatischer
Dicarbonsäuren
wie Terephthalsäure
in UPR profitieren. Obwohl Terephthalsäure relativ billig ist und
Harze guter Wasserbeständigkeit
ergibt, wird sie selten für
die Herstellung von UPR genutzt, und zwar wegen ihres hohen Schmelzpunkts
und ihrer schlechten Löslichkeit
in organischen Materialien. Die Industrie benötigt auch Wege, um die Zykluszeit
bei der Herstellung von UPR zu reduzieren. Typische kommerzielle
Harze benötigen
oftmals Zykluszeiten von 20 bis 24 Stunden, was die Produktivität ernsthaft
begrenzt. Zu guter Letzt werden Wege zur Herstellung wasserbeständiger Polyesterthermosets – welche
die selbst nach der Aussetzung an raue wässrige Medien ihre Zug- und Dehneigenschaften
behalten – benötigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt bereit ein Verfahren zur Herstellung eines Polyetheresterharzes,
bestehend aus wiederkehrenden Einheiten eines aromatischen Diesters,
welches Verfahren das Umsetzen eines Glykolesters einer aromatischen
Disäure,
eines Polyethers und einer Dicarbonsäurequelle bei einer Temperatur
und in Anwesenheit eines Katalysators umfasst, der zum Erzielen,
der Insertion der aromatischen Disäure und der Dicarbonsäurequelle
in den Polyether zur Bildung des Polyetheresterharzes wirksam ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung eines ungesättigten
Polyesterharzes bereit, das sich wiederholende Terephthalateinheiten
umfasst, umfassend die Umsetzung eines 2-Methyl-1,3-propandiolesters
der Terephthalsäure,
eines Polyetherpolyols mit einer mittleren Hydroxylfunktionalität von 2
bis 6 und einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 12.000
und einem ungesättigten
cyclischen Anhydrid bei einer Temperatur und in der Anwesenheit
eines protischen Säurekatalysators
mit einem pKa kleiner als 0, der zur Durchführung der Insertion der Terephthalsäure und
des ungesättigten
cyclischen Anhydrids in das Polyetherpolyol geeignet ist, um das
ungesättigte
Polyetheresterharz zu bilden.
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Der
Glykolester der aromatischen Disäure
kann vorteilhaft durch das Aufschließen von Polyethylenterephthalat
(z. B. aus einem Abfall oder Recyclestrom wiedergewonnen) mit dem
Glykol erhalten werden. Alternativ kann der Glykolester durch eine
Umesterung des Glykols mit einem Alkylester der Terephthalsäure erhalten
werden.
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Schließlich schließt die Erfindung
Glykolesterzusammensetzungen ein, die durch die Umsetzung von 2-Methyl-1,3-propandiol
und Phthalsäurederivaten
hergestellt wurden. Diese Glykolester bieten für Polyesterharze und Polyurethane
zahlreiche Vorteile, einschließlich
niedriger Kosten, schneller Einfügung
in Polyesterharze und exzellenter Leistungsfähigkeit, insbesondere im Bereich
der Wasserbeständigkeit.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
dem Verfahren der Erfindung werden ein Glykolester einer aromatischen
Disäure,
ein Polyether und eine Dicarbonsäurequelle
umgesetzt. Geeignete aromatische Disäuren sind die, die üblicherweise
in der Polyesterindustrie eingesetzt werden, und sind typischerweise
hochschmelzende Festkörper.
Beispiele schließen Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, halogenierte
Derivate derselben sowie Mischungen derselben mit ein. Das Verfahren
dieser Erfindung ist insbesondere gut geeignet für die Synthese von Polyetherestern, die
sich wiederholende Terephthalateinheiten enthalten, (das heißt von der
Terephthalsäure
abgeleitete, sich wiederholende Einheiten).
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Die
aromatische Disäure
wird mit einem Glykol derivatisiert, um einen Glykolester zu ergeben.
Glykole sind Dihydroxyalkohole (das heißt organische Verbindungen,
die zwei Hydroxylgruppen aufweisen): Die Verwendung von C3- bis C10-Glykolen,
aliphatischen Glykolen, linearen unsubstituierten Glykolen, die
eine ungerade Anzahl an Kohlenstoffatomen aufweisen, und/oder verzweigten
Glykolen ist in dieser Erfindung insbesondere bevorzugt, da sich
diese Glykolarten als besonders effektiv herausgestellt haben, die
aromatische Disäure
löslicher
oder mischbarer in der Reaktantenmischung zu machen und/oder den
Schmelzpunkt der aromatischen Disäure zu senken. Ein Beispiel
eines für
diese Zwecke besonders bevorzugten Glykols ist 2-Methyl-1,3-propandiol.
Andere für
die Veresterung der aromatischen Disäure geeignete Glykole schließen ein, sind
aber nicht beschränkt
auf, Propylenglykol, Neopentylglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol,
1,3-Butandiol, Ethylenglykol
und ähnliche.
Mischungen verschiedener Glykole können verwendet werden. Glykolester
von Carbonsäuren,
die keine aromatischen Disäuren
sind, können,
falls gewünscht,
in Kombination mit den aromatischen Disäureglykolestern verwendet werden.
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Jedes
aromatische Disäuremolekül wird wünschenswerterweise
mit ungefähr
zwei Glykolmolekülen substituiert,
obwohl ein Teil der Carbonsäuregruppen
der aromatischen Disäuren
in freier Säureform
vorliegen kann oder mit einer anderen Gruppe als einem Glykol (z.
B. einer Alkylgruppe) substituiert wird. Der resultierende Glykolester
wird daher im Allgemeinen eine "interne" aromatische Diestergruppe
enthalten, die von der aromatischen
Disäure
abgeleitet ist, mit terminalen hydroxy-substituierten Hydrocarbyleinheiten
(-R-OH), abgeleitet von dem Glykol, das daran über Estergruppen angehängt ist.
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Eine
geeignete und billige Quelle des Glykolesters der aromatischen Disäure ist
es, Polyethylenterephthalat mit dem gewünschten Glykol oder einer Mischung
aus Glykolen aufzuschließen
(depolymerisieren). Das Polyethylenterephthalat kann hierbei das
reine Harz sein oder kann vorteilhafterweise Recycling- oder Abfallmaterialien
sein. Der Aufschluss (der auch als eine Glykolyse-Reaktion gesehen
werden kann) kann in einer im Stand der Technik bekannten Art und
Weise durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann das Polyethylenterephthalat mit 0,7 bis
1,3 Äquivalenten
des gewünschten
Glykols bei einer Temperatur von 150°C bis 250°C in der Anwesenheit einer wirksamen
Menge eines geeigneten Umesterungskatalysators wie Zinkacetat umgesetzt
werden. Der Aufschluss muss nicht länger fortgeführt werden
als die minimale Zeit, die nötig
ist, um das Polyethylenterephthalat vollständig zu verflüssigen oder
es mischbar zu machen, wenn es mit anderen, in dem vorliegenden
Verfahren zur Herstellung von Polyetheresterharzen verwendeten Reaktanten
kombiniert wird.
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Ein
alternatives Verfahren für
die Herstellung des Glykolesters der aromatischen Disäure ist
es, einen Dialkyldiester der aromatischen Disäure mit dem Glykol oder einer
Mischung von Glykolen unter Bedingungen umzusetzen, die wirksam
sind, eine Umesterung zu erreichen. Die Alkylgruppen an den Dialkyldiestern
sind vorzugsweise relativ kurzkettige (das heißt C1-C4-)Alkylgruppen, so dass der aliphatische
Alkohol, der während der
Umesterung generiert wird, leicht von dem gewünschten Glykolester durch Destillation
oder andere geeignete Mittel abgetrennt werden kann. Bedingungen
und Katalysatoren, die wirksam sind, die Umesterung dieses Typs
zu erreichen, sind im Stand der Technik gut bekannt. Der Glykolester
der aromatischen Disäure
kann auch durch direkte Veresterung der aromatischen Disäure mit
dem Glykol unter Verwendung konventioneller Verfahren erhalten werden.
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Die
Erfindung schließt
Glykolesterzusammensetzungen ein, die Reaktionsprodukte von 2-Methyl-1,3-propandiol
und Phthalsäurederivaten
sind. Die Zusammensetzungen, die im Wesentlichen keine säurefunktionellen
Gruppen aufweisen, werden durch die Umsetzung von Phthalsäurederivaten
(z. B. Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Dimethylterephthalat oder dergleichen) mit mindestens ungefähr 1,5 molaren Äquivalenten
von 2-Methyl-1,3-propandiol hergestellt. Die neuen Zusammensetzungen
bieten überraschende
und wertvolle Vorteile für
die Herstellung von Polyetheresterharzen und Polyurethanen.
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Zusammensetzungen
der Erfindung schließen
Mischungen, die 2-Methyl-1,3-propandiol und eine oder mehrere Glykolester
der folgenden Formel umfassen, ein:
in der n einen Wert von 1
bis 6 hat. Bevorzugte Zusammensetzungen umfassen von ungefähr 0,5 bis
ungefähr 50
Gew.-% 2-Methyl-1,3-propandiol und von ungefähr 50 bis 99 Gew.-% des Glykolesters.
Stärker
bevorzugte Zusammensetzungen umfassen von ungefähr 5 bis ungefähr 15 Gew.-%
von 2-Methyl-1,3-propandiol, von ungefähr 30 bis ungefähr 50 Gew.-%
Glykolester, in dem n = 1 ist, und von ungefähr 40 bis ungefähr 60 Gew.-% Glykolester,
in dem n = 2 bis 6 ist.
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Die
Erfindung schließt
auch neue Glykolester ein, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus bis-(3-Hydroxy-2-methylpropyl)terephthalat und bis-(3-Hydroxy-2-methylpropyl)isophthalat.
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Obwohl
die Glykolesterzusammensetzung der Erfindung durch jede geeignete
Methode hergestellt werden kann, umfasst ein bevorzugtes Verfahren
das Erhitzen eines Phthalsäurederivates
mit mindestens 1,5, stärker
bevorzugt mindestens ungefähr
2 molaren Äquivalent
von 2-Methyl-1,3-propandiol und wahlweise einen Veresterungskatalysator
bei einer Temperatur im Bereich zwischen ungefähr 100°C bis ungefähr 300°C, bevorzugter Weise von ungefähr 150°C bis ungefähr 250°C. Sämtliche
Wasser- oder Alkoholnebenprodukte werden abgetrennt, während die
Reaktion fortschreitet, um eine Mischung, die den Glykolester umfasst,
zu ergeben. Normalerweise schließt die Mischung etwas nicht
umgesetztes 2-Methyl-1,3-propandiol mit ein. Obwohl jeder gewünschte Umesterungskatalysator
verwendet werden kann, haben wir gefunden, dass die Verwendung eines
Organozinnoxidkatalysators wie Butylzinnoxid besonders wertvoll
für die
Verkürzung
der Reaktionszeit, die gebraucht wird, um den Glykolester zu synthetisieren,
ist; typische Reaktionszeiten betragen lediglich 2 oder 3 Stunden.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung des Organozinnoxids sind die
wenig gefärbten Glykolester.
Beispiele 17 bis 20 unten veranschaulichen die Herstellung der Glykolester
der Erfindung.
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Wir
haben überraschenderweise
gefunden, dass die Glykolester, die in den vorangegangenen vier
Absätzen
beschrieben wurden, wertvolle Vorteile bieten, nicht nur für die Herstellung
von Polyetheresterharzen durch Insertion, sondern auch für die Herstellung
von gesättigten
oder ungesättigten
Polyesterharzen (UPR) und Polyurethanen. Erstens sind die Glykolester
und/oder Mischungen mit 2-Methyl-1,3-propandiol im Allgemeinen leicht
zu handhabende Flüssigkeiten
mit guter Löslichkeit
in organischen Materialien. Im Gegensatz dazu sind die Phthalsäurederivate,
die zur Herstellung der Glykolestermischungen verwendet werden,
normalerweise Festkörper.
Terephthalsäure
z. B. ist besonders beschwerlich zu verwenden, weil sie einen hohen Schmelzpunkt
und eine niedrige Löslichkeit
in organischen („Materialien") bei gewöhnlichen
Temperaturen hat. Allein aus diesem Grund wird Terephthalsäure, obwohl
es traditionell ein billiges Ausgangsmaterial ist, kommerziell nicht
dazu verwendet, ungesättigte
Polyesterharze herzustellen, die ein relativ niedriges Molekulargewicht
aufweisen. Statt dessen wird sie hauptsächlich dazu verwendet, thermoplastische
Materialien mit hohem Molekulargewicht herzustellen (siehe z. B.
US-Pat. Nrn. 4,396,746 oder 4,381,379).
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Ein
zweiter Hauptverfahrensvorteil der Glykolester der Erfindung ist,
dass sie es dem Hersteller zum ersten Mal erlauben, gesättigte und
ungesättigte
Polyesterharze mit niedrigem Molekulargewicht aus Terephthalsäure effizient
herzustellen. Die Verwendung des Glykolesters, der nur primäre Hydroxylgruppen
aufweist, reduziert die Zykluszeit für die Herstellung ungesättigter
Polyesterharze um so viel wie 80% im Vergleich zu herkömmlich hergestellten
Harzen, die normalerweise Diole, die sekundäre Hydroxylgruppen enthalten,
verwenden (z. B. Propylenglykol). Siehe insbesondere Tabelle IV
(unten), die den Vorteil von Glykolestern der Erfindung bei der
Reduzierung der Zykluszeit, die benötigt wird, um ungesättigte Polyesterharze
herzustellen, zeigt.
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Indem
der Glykolester in einem separaten Reaktor hergestellt wird, kann
der Harzhersteller große
Volumina an Reaktorraum für
die Herstellung von Polyesterharz mit stark verbesserter Effizienz
freigeben. Die Polyesterharze werden hergestellt, indem einige oder
alle der üblicherweise
verwendeten Diolkomponenten durch Glykolester der Erfindung ersetzt
werden und eine Kondensationspolymerisationsreaktion mit konventionellen
Carbonsäurederivaten
(Maleinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure
etc.) durchgeführt wird,
wie es im Stand der Technik gut bekannt ist.
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In
einem bevorzugten Verfahren für
die Herstellung ungesättigter
Polyesterharze durch die Verwendung der Glykolester der Erfindung
wird zunächst
ein "Dioldiester" hergestellt, durch
die Umsetzung eines Diols (Propylenglykol, 2-Methyl-1,3-propandiol
etc.) mit min destens ungefähr
zwei molaren Äquivalenten
eines cyclischen Anhydrids (z. B. Maleinsäureanhydrid). Dieses Material
hat terminale Carbonsäuregruppen.
Der Dioldiester wird anschließend
mit einer Glykolesterzusammensetzung der Erfindung erhitzt, wahlweise
in der Anwesenheit von zusätzlichem
2-Methyl-1,3-propandiol bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs
von ungefähr
100°C bis
ungefähr
300°C, wobei
das Wasser der Reaktion abgetrennt wird. Das Produkt ist ein ungesättigtes
Polyesterharz mit einem relativ hohen Gehalt an wiederkehrenden
Fumaratestereinheiten – mindestens ungefähr 80 Mol-%,
stärker
bevorzugt mindestens 85 Mol-%, gemessen mittels 13C-NMR-Spektroskopie.
In einem stärker
bevorzugten Verfahren hat der Dioldiester die Formel: R-(-O2C-R'-CO2H)2 in der R ein
bivalenter C2-C30-Alkyl-
oder Aralkylrest ist, der vom Diol abgeleitet ist, und R' ein bivalenter C2-C20-Alkyl- oder
Arylrest ist, der vom cyclischen Anhydrid abgeleitet ist. Andere
geeignete Dioldiester und deren Herstellungsverfahren werden im
US-Pat. Nr. 5,677,396 offenbart, dessen Lehren hier durch Bezugnahme
einbezogen werden.
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Zusätzlich zu
den Verfahrensverbesserungen bieten die Glykolesterzusammensetzungen
der Erfindung Leistungsvorteile. Ungesättigte Polyesterharze, die
durch die Verwendung der Glykolester hergestellt werden, haben niedrige
Viskositäten
(siehe Tabelle IV und V) sowie geringe Färbung, was aus der reduzierten Aussetzung
an erhöhte
Temperaturen während
der Herstellung resultiert. Zusätzlich
ergeben die Harze Thermosetprodukte mit exzellenter Widerstandsfähigkeit
gegenüber
wässrigen
Lösungen – so gut
wie oder besser als kommerzielle Hochleistungs-, Korrosionsqualitätsprodukte,
die auf Isophthalsäure
basieren. Wie Tabelle V zeigt, haben ungesättigte Polyesterharze, die
aus Glykolestern hergestellt wurden, exzellent ausgeglichene physikalische
Eigenschaften, und sie behalten einen hohen Prozentsatz ihrer Biegefestigkeit
und ihres Biegemodulus sogar nach Aussetzung an kochende wässrige Umgebung
(Wasser, 5% aq., HCl oder 5% aq. KOH) für sieben Tage. Im Gegensatz
dazu, wie Vergleichsbeispiel 32 zeigt, verschlechtern sich typische
ungesättigte Polyesterharze,
die auf Diethylenglykol und Terephthalsäure basieren, in einem nicht
annehmbaren Maß unter gleichen
Bedingungen. Eine weitere Verbesserung der Wasserwiderstandsfähigkeit
kann erreicht werden, indem ungesättigte Polyesterharze mit hohem
Fumaratgehalt hergestellt werden, wie oben diskutiert (siehe auch Beispiele
24 bis 25).
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Die
Glykolester sind auch wertvolle Kettenverlängerer für Polyurethane. Sie reagieren
mit Di- oder Polyisocyanaten oder NCO-terminierten Prepolymeren,
um eine Vielzahl an Polyurethanprodukten einschließlich z.
B. Überzüge, Elastomere
und Dichtungsmittel zu ergeben.
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Zusätzlich zu
dem Glykolester der aromatischen Disäure benötigt das Verfahren der Erfindung
einen Polyether. Polyether, die für die Verwendung in der Erfindung
geeignet sind, sind die, die von katalytischen Ringöffnungspolymerisationen
von cyclischen Ethern wie z. B. Epoxiden, Oxetanen, Oxolanen und
derartigen abgeleitet sind. Die Polyether haben wiederkehrende Einheiten
von Alkylenoxidgruppen (-O-A-), in denen A 2 bis 10 Kohlenstoffatome,
vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist. Die Anwesenheit
von Oxypropylengruppen, entweder ausschließlich oder in Kombination mit
anderen Oxyalkylengruppentypen, ist besonders bevorzugt. Die Polyether
können
unterschiedliche Endgruppen aufweisen, abhängig davon, wie die Polyether gemacht
oder modifiziert sind. Zum Beispiel kann der Polyether Hydroxyl-,
Ester-, Ether-, Säure-,
olefinische oder Aminoendgruppen oder Derartiges oder Kombinationen
derselben aufweisen. Mischungen verschiedener Polyethertypen können verwendet
werden.
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Bevorzugte
Polyether für
das Verfahren der Erfindung sind Polyetherpolyole (das heißt Polyether,
die Hydroxylendgruppen aufweisen). Geeignete Polyetherpolyole schließen ein
z. B. Polyoxypropylenpolyole, Polyoxyethylenpolyole, Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymere, Polytetramethylenetherglykole,
Oxetanpolyole und Polymere von Tetrahydrofuran und Epoxiden. Typischerweise
werden diese Polyole eine mittlere Hydroxylfunktionalität von ungefähr 2 bis
ungefähr
6 und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von ungefähr 400 bis ungefähr 12.000
aufweisen. Die Polyetherpolyole können recycelte Polyole, die
von Polyurethanschäumen, Elastomeren,
Dichtungen oder derartigem abgeleitet sind, sein.
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Die
Dicarbonsäurequelle,
die in dem Verfahren der Erfindung verwendet wird, kann als ein
Mittel zur Einführung
von anderen wiederkehrenden Einheiten aromatischer Dicarbonsäuren oder
Dicarbonsäuren,
die mit Glykol verestert sind, verwendet werden. Zum Beispiel kann
die Dicarbonsäurequelle
eine aliphatische Dicarbonsäure
oder ein Äquivalent
derselben wie ein Anhydrid sein. Die Dicarbonsäurequelle kann auch eine aromatische
Disäure
wie Isophthalsäure,
Phthalsäure
oder Terephthalsäure
oder ein Äquivalent
derselben wie ein Anhydrid oder ein Ester sein. Vorzugsweise aber
basiert die Dicarbonsäurequelle
auf einer anderen Säure als
einer aromatischen Disäure,
da, wie vorher erwähnt,
es Grenzen gibt, wie viel aromatische Disäure man in das Polyesterharz
direkt in so einer Weise hinzugeben kann, und zwar aufgrund von
Löslichkeits-
und Schmelzpunkterwägungen.
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Bevorzugt
für die
Verwendung als Dicarbonsäurequellen
sind lineare, verzweigte und cyclische C3-C40 aliphatische Dicarbonsäuren und Anhydride derselben,
einschließlich
sowohl gesättigter
und ungesättigter Spezies.
Beispiele von insbesondere bevorzugten Dicarbonsäurequellen schließen ein
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Glutarsäure,
Bernsteinsäure,
Malonsäure,
Pimelinsäure,
Methylmaleinsäure,
Itaconsäure,
Octandisäure,
Tetrahydrophthalsäure,
Maleinsäureanhydrid,
Bernsteinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Methylmaleinsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid
und dergleichen. Wo ungesättigte
Polyetherester gewünscht werden,
ist die Verwendung von Maleinsäure
und/oder Maleinsäureanhydrid
besonders wünschenswert.
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Der
Glykolester der aromatischen Disäure,
der Polyether und die Dicarbonsäurequelle
reagieren in Anwesenheit eines Katalysators, der die Insertion der
aromatischen Disäure
und der Dicarbonsäure
in den Polyether fördert
(ein "Insertionskatalysator"). Geeignete Insertionskatalysatoren
schließen
Lewis-Säuren,
protische Säuren,
die einen pKa unter ungefähr
0 haben, und Metallsalze der protischen Säuren mit ein. Der Insertionskatalysator
wird in einer Menge verwendet, die geeignet ist, die Insertion in
die Polyether-Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen
zu fördern.
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In
einer geeigneten Ausführungsform
der Erfindung werden der Glykolester, der Polyether und die Dicarbonsäurequelle
einfach in einem geeigneten Reaktionsgefäß miteinander kombiniert und
erhitzt. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung aber, können
vor der Reaktion mit dem dritten Reaktanten zwei der Reaktanten
vorreagiert werden. Zum Beispiel können der Glykolester und die
Dicarbonsäurequelle
zuerst umgesetzt werden, um die Hydroxylgruppen des Glykolesters
mit der Dicarbonsäurequelle
zu derivatisieren. Ein Glykolester, der die allgemeine Struktur
Glykol-Terephthalsäure-Glykol
aufweist, kann z. B. mit Maleinsäureanhydrid
umgesetzt werden, um eine oligomere Spezies mit der allgemeinen
Struktur Maleinsäure-Glykol-Terephthalsäure-Glykol-Maleinsäure zu bilden,
die anschließend
im Einklang mit dem hier beschriebenen Verfahren in einen Polyether "eingeführt" wird. Wie der Fachmann
erkennen wird, können
die vorhergehend erwähnten
oligomeren Spezies intakt in das Polyether eingeführt werden
oder können
möglicherweise
Interveresterung und/oder Umesterung mit anderen Komponenten der
Reaktionsmischungdurchlaufen, so dass die individuellen, sich wiederkehrenden
Einheiten der oligomeren Spezies voneinander im Laufe des Insertionsprozesses
dissoziiert werden. Wenn die Dicarbonsäurequelle ein Anhydrid ist,
ist die Umsetzung mit einem Glykolester im Allgemeinen recht leicht
und kann typischerweise bei milden Temperaturen in Abwesenheit eines
Katalysators erreicht werden. Wenn aber die Dicarbonsäurequelle
in einer freien Säureform
vorliegt, werden möglicherweise
höhere
Temperaturen und/oder ein Veresterungskatalysator benötigt. Das
Abtrennen des Wassers, das durch die Veresterung des Glykolesters
mit der freien Säure
entsteht, kann auch wünschenswert sein.
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Bevorzugte
Lewis-Säuren
sind Metallhalogenide der Formel MXn, wobei
M ein Metall, das eine Oxidationszahl von 2 bis 4 aufweist, X ein
Halogen und n eine ganze Zahl von 2 bis 4 ist. Beispiele für geeignete Lewis-Säuren sind
Zinkchlorid, Zinkbromid, Zinn-(II)-chlorid, Zinn-(II)-bromid, Aluminiumchlorid,
Eisen-(II)-chlorid, Bortrifluorid und dergleichen sowie Mischungen
derselben. Am stärksten
bevorzugt sind Zinkchlorid und Zinkbromid. Wenn ein Lewis-Säurekatalysator
verwendet wird, wird bevorzugterweise eine Menge im Bereich von
0,01 bis ungefähr
5 Gew.-% auf der Basis der Gesamtmenge der Polyetherzwischenstufe
verwendet. Zusätzliche
Beispiele geeigneter Lewis-Säuren
finden sich im US-Pat.
Nr. 5,319,006, dessen Lehren durch Bezugnahme hierin aufgenommen
werden.
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Protische
Säuren
(organische sowie anorganische), die einen pKa kleiner als 0 haben,
sind ebenfalls nützlich
als Insertionskatalysatoren. Im Allgemeinen werden die Säuren stärker sein
als organische Carbonsäuren.
Geeignete Säuren
schließen
Sulfonsäuren
wie Arylsulfonsäuren,
Alkylsulfonsäuren
und halogenierte Alkyl- und Arylsulfonsäuren ein. Ebenfalls geeignet
sind Wasserstoffhalogenide, halogenierte Sulfonsäuren, Tetrafluorborsäure, Heteropolysäuren und
Schwefelsäure.
Mischungen verschiedener Säuren
können
verwendet werden. Beispiele schließen ein p-Toluolsulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure ("triflic acid"), Trichlormethansulfonsäure, Salzsäure, Phosphorwolframsäure und
dergleichen. Bevorzugte protische Säuren sind Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure und
Phosphorwolframsäure.
Wenn eine protische Säure
als Katalysator verwendet wird, ist es im Allgemeinen bevorzugt,
eine Menge im Bereich von ungefähr
0,01 bis ungefähr
1 Gew.-% zu verwenden, basierend auf der Menge der Polyesterzwischenstufe.
Ein stärker
bevorzugter Bereich ist von ungefähr 0,01 bis ungefähr 0,3 Gew.-%.
Zusätzliche
Beispiele geeigneter protischer Säuren finden sich im US-Pat.
Nr. 5,436,313, dessen Lehren durch Bezugnahme hierin aufgenommen
werden. Metallsalze, die von protischen Säuren abgeleitet sind und einen
pKa kleiner als ungefähr
0 haben, sind ebenfalls effektive Insertionskatalysatoren. Bevorzugte
Salze sind Metallsalze von Arylsulfonsäuren, Alkylsulfonsäuren, halogenierten
Aryl- und Alkylsulfonsäuren,
Tetrafluorborsäure,
Schwefelsäure,
Heteropolysäuren
und halogenierten Sulfonsäuren.
Sulfonsäuresalze,
insbesondere Triflatsalze, sind besonders bevorzugt. In bevorzugter
Weise wird das Metall aus der Gruppe IA, IIA, IIB, IB, IIIA, IVA,
VA und VIII ausgewählt.
Das Metall kann daher z. B. Lithium, Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer,
Aluminium, Zinn, Antimon, Eisen, Nickel sein. Beispiele geeigneter Metallsalze
sind Lithiumtriflat, Natriumtriflat, Magnesiumtriflat, Zinktriflat,
Kupfer-(II)-triflat, Zinktetrafluorborat, Zink-p-toluolsulfonate,
Aluminiumtriflat, Eisen(II)-tetrafluorborat, Zinn(II)-triflat und
dergleichen sowie Mischungen derselben. Wenn ein Metallsalz als
Katalysator verwendet wird, wird es vorzugsweise verwendet in einer Menge
innerhalb eines Bereiches von ungefähr 1 Teil pro Million (10–4 Gew.-%)
bis ungefähr
1 Gew.-%, basierend auf der Menge an Polyether. Ein stärker bevorzugter
Bereich ist von ungefähr
0,01 Gew.-% bis ungefähr 0,3
Gew.-%. Zusätzliche
Beispiele geeigneter Metallsalze protischer Säuren finden sich im US-Pat.
Nr. 5,436,313, dessen Lehren durch Bezugnahme hierin aufgenommen
werden.
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Die
Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise innerhalb des Bereichs von
ungefähr
80°C bis
ungefähr 250°C; ein stärker bevorzugter
Bereich ist von ungefähr
100°C bis
ungefähr
220°C. Am
stärksten
bevorzugt ist, dass die Reaktionstemperatur zwischen ungefähr 150°C bis 200°C gehalten
wird. Die Reaktion ist normalerweise innerhalb von 4 bis 12 Stunden
abgeschlossen, wenn die Temperatur innerhalb der bevorzugten Temperaturbereiche
liegt. Der Fortschritt der Reaktion kann durch das Messen der Säurezahl
verfolgt werden, die sich während
des Fortschritts der Reaktion verringern und einpendeln wird. Ohne
an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass
die Hydroxylgruppen des Glykolesters mit der Dicarbonsäurequelle
so reagieren, dass die besagten Hydroxylgruppen hierbei mit einer
oder zwei Carbonsäuregruppen
(oder Äquivalenten
derselben) in der Dicarbonsäurequelle
verestert werden. Die anderen Carbonsäuregruppe, die von der Dicarbonsäurequelle
abgeleitet ist, beteiligt sich an der Reaktion, die zu der Insertion
in die Polyetherkomponente führt.
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Das
Polyetheresterharz enthält
wiederkehrende Diestereinheiten (abgeleitet von der aromatischen
Disäure,
die durch ihre Glykolester sowie durch die Dicarbonsäurequelle
eingeführt
wurden), wiederkehrende Alkylenoxideinheiten (abgeleitet von der
Glykolkomponente im Glykolester der aromatischen Disäure) und
wiederkehrende Polyether-"Blöcke" (abgeleitet vom
Polyether; typischerweise wird jeder dieser Blöcke im Mittel von ungefähr 3 bis
6 sich wiederholende Alkylenoxideinheiten (z. B. Ethylenoxid, Propylenoxid)
enthalten). Wenn das Polyetheresterharz ein ungesättigtes
Harz ist, das verwendet wird als eine Komponente in der Herstellung
eines Thermosets, der auch Vinylmonomere wie Styrol enthält, wird
ein Ether/Ester-Molverhältnis
von mindestens ungefähr
0,5 bevorzugt. Derartige Harze haben im Allgemeinen zahlenmittlere
Molekulargewichte im Bereich von ungefähr 500 bis ungefähr 10.000.
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Die
relativen Mengen an Glykolester, Polyether und der Dicarbonsäurequelle,
die eingesetzt werden, können
innerhalb ziemlich weiter Grenzen variieren und können einfach
nach Bedarf verändert
werden, um ein Polyetheresterharz zur Verfügung zu stellen, das den gewünschten
aromatischen Disäuregehalt,
Ether/Ester-Molverhältnis,
Ungesättigtheitsgrad, Molekulargewicht
usw. aufweist. Typischerweise aber werden in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung 20 bis 70 Gew.-% Polyether, 10 bis 50 Gew.-% Dicarbonsäurequelle
und 5 bis 60 Gew.-% Glykolester (wobei die Gesamtmenge an Polyether,
der Dicarbonsäurequelle
und Glykolester 100% entspricht) verwendet.
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Das
Verfahren der Erfindung wird vorteilhafterweise durch die Kombinierung
des Glykolesters, des Polyethers und der Dicarbonsäurequelle
sowie des Katalysators in irgendeiner gewünschten Reihenfolge oder Weise
durchgeführt.
Das Verfahren kann im Batch-Verfahren,
im Semibatch-Verfahren oder durchgehend durchgeführt werden, wie gewünscht. Es
wird bevorzugt, das Verfahren unter einer inerten Atmosphäre aus Stickstoff,
Argon oder derartigem durchzuführen.
In bevorzugter Weise wird die Reaktantenmischung gut gerührt.
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Wenn
gewünscht,
so können
die Temperatur und der Druck innerhalb des Reaktors manipuliert
werden, so dass alle oder ein Teil der leichteren Komponenten der
Reaktionsmischung, die während
des Insertionsprozesses entstehen, wie Wasser, Dimere und Trimere
von Glykolen (z. B. Dipropylenglykol, Tripropylenglykol), Acetale,
Aldehyde und Derartiges als ein Overheadstrom aus der Reaktionsmischung
entfernt werden.
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Das
resultierende Produkt ist ein Polyetheresterharz, das in bevorzugter
Weise mindestens ungefähr 10
Gew.-% wiederkehrende Einheiten aufweist, abgeleitet von der aromatischen
Disäure.
Das Polyetheresterharz kann aber viel höhere Gehalt an wiederkehrenden,
von der aromatischen Disäure
abgeleiteten Einheiten aufweisen, wenn gewünscht. Der optimale Gehalt
der wiederkehrenden aromatischen Diestereinheiten wird von der Endanwendung
abhängen.
Das Verfahren dieser Erfindung erlaubt die zweckmäßige Herstellung
eines Polyetheresterharzes über
einen außerordentlich
breiten Zusammensetzungsbereich.
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Das
Heizen wird typischerweise fortgeführt, bis ein Polyetheresterharz,
das eine Säurezahl
aufweist innerhalb eines Bereichs von ungefähr 75 bis ungefähr 200 mg
KOH/g produziert wird; ein stärker
bevorzugter Bereich ist von ungefähr 90 bis 150 mg KOH/g; am
stärksten
bevorzugt ist ein Bereich von ungefähr 110 bis ungefähr 130 mg
KOH/g.
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Das
Polyetheresterharz, das wie oben beschrieben, hergestellt wird,
hat üblicherweise
einen großen Anteil
an Carbonsäureendgruppen.
In einigen Ausführungsformen
wird das Harz im Wesentlichen frei von Hydroxylendgruppen sein.
Dieses Harz kann "wie
es ist" verwendet
werden, um Polyetheresterthermosets herzustellen. Vorzugsweise wird
es in ein oder zwei Arten modifiziert, bevor es dazu verwendet wird
Polyetheresterthermosets oder Polyurethane herzustellen. Eine Art,
das Harz zu modifizieren besteht darin, weiter zu erhitzen, um das
Polymer weiter umzusetzen und seine Säurezahl zu reduzieren, vorzugsweise
auf ungefähr
60 mg KOH/g oder weniger. Diese Methode ist im Allgemeinen die weniger
wünschenswerte
von den beiden Methoden, weil exzessives Erhitzen und verlängerte Reaktionszeiten
gebraucht werden, um ein Harz zu erhalten, das eine Säurezahl
aufweist, die niedrig genug ist. Die zweite und stärker bevorzugte
Methode, die weiter unten beschrieben wird, besteht darin, die Säurezahl
zu reduzieren, indem das Polyesterharz in der Anwesenheit eines
Glykols erhitzt wird.
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Das
ursprünglich
erhaltene Polyetheresterharz, das eine Säurezahl innerhalb des Bereiches
von ungefähr
75 bis ungefähr
200 mg KOH/g aufweist, wird vorzugsweise mit einem Glykol erhitzt,
um ein mit Glykol-Endkappen versehenes Polyetheresterharz zu produzieren,
das eine reduzierte Säurezahl
aufweist. Geeignete Glykole werden im Allgemeinen ein Molekulargewicht
unter ungefähr
200 haben. Geeignete Glykole schließen ein, z. B. Propylenglykol,
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
1,4-Butandiol, 1,3-Propandiol,
2-Methyl-1,3-propandiol, Neopentylglykol und ähnliches sowie Mischungen derselben. Besonders
bevorzugt sind Propylglykol, Neopentylglykol und 2-Methyl-1,3-propandiol.
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Die
verwendete Menge an Glykol ist bevorzugterweise mindestens ein Äquivalent
Glykol für
jede übrig bleibende
Carbonsäureendgruppe.
Typischerweise läuft
dies auf ein Erwärmen
des Polyetheresterharzes mit mindestens ungefähr 5 bis 20 Gew.-% des Glykols
hinaus. Das Glykol wird typischerweise mit dem Polyetheresterharz
bei derselben Temperatur erhitzt, wie sie für die Insertionsreaktion verwendet
wird, bis die Säurezahl des
mit Glykol- Endkappen
versehenen Polyetheresterharzes auf den gewünschten Wert abgesunken ist.
Alles überschüssige Glykol
wird durch Abziehen entfernt.
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Das
Polyetheresterharz wird vorzugsweise in Anwesenheit des Glykols
erhitzt, um ein mit Glykol-Endkappen versehenes Polyetheresterharz
zu produzieren, das eine Säurezahl
innerhalb des Bereichs von ungefähr
10 bis ungefähr
90 mg KOH/g aufweist; ein stärker
bevorzugter Bereich ist von ungefähr 15 bis ungefähr 50 mg
KOH/g.
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Polyetheresterharze
und mit Glykol-Endkappen versehene Polyetheresterharze der Erfindung,
die etwas ethylenische Ungesättigtheit
aufweisen, sind nützlich
für die
Herstellung von Polyetheresterthermosets. Das Thermoset wird hergestellt
durch die Umsetzung des ungesättigten
Harzes mit einem Vinylmonomer in der Anwesenheit eines freien Radikalinitiators
unter Bedingungen, die günstig
sind für
die Herstellung eines Polyetheresterthermosets. Die Verfahren sind
im Wesentlichen dieselben als die, die in der Polyesterindustrie zur
Herstellung ungesättigter
Polyesterthermosets aus ungesättigten
Polyesterharzen verwendet werden.
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Bevorzugte
Vinylmonomere sind aromatische Vinylmonomere, Acrylate, Methacrylate
und Allylester. Geeignete Vinylmonomere schließen ein z. B. Styrol, Methylmethacrylat,
Methylacrylat, Diallylphthalat, Divinylbenzol, α-Methylstyrol und derartiges
sowie Mischungen derselben. Styrol ist insbesondere bevorzugt.
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Die
Polyetheresterharze werden oftmals vermischt mit Vinylmonomeren
(typischerweise Styrol) und einem Inhibitor wie Hydrochinon, tert.-Butylcatechol
oder derartigem oder Mischungen derselben und die Lösung wird
solange wie nötig
gelagert.
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Die
Polyetheresterharzlösung
kann dazu verwendet werden, einen klaren Guss herzustellen, indem es
mit einem freien Radikalinitiator, vorzugsweise einem Peroxid wie
Benzoylperoxid, tert.-Butylperbenzoat oder derartigen kombiniert
wird, die Mischung in eine Gußform
gegossen und erhitzt wird, um ein Aushärten zu bewirken. Wenn gewünscht, können ande re
Additive in die Thermoset hinzugegeben werden, einschließlich z.
B. Füllstoffe,
Pigmente, zerbrochenes Glas, Glasmatten, Maßstabilitätsadditive, Flammhemmer und
dergleichen. Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
Der Fachmann wird zahlreiche Variationen erkennen, die durch den
Geist der Erfindung und den Bereich der Ansprüche mit abgedeckt werden.
-
BEISPIELE
-
BEISPIELE 1–5 und VERGLEICHSBEISPIEL
6
-
Beispiele
1–5 demonstrieren
das Verfahren der Erfindung unter Verwendung von Polyethylenterephthalat
als aromatischer Disäureglykolesterkomponente.
In jedem Beispiel wurde das Polyethylenterephthalat zunächst mit
einem Äquivalent
2-Methyl-1,3-propandiol bei 190°C
bis 220°C
in Anwesenheit von ungefähr
100 bis 500 ppm Zinkacetat als Katalysator aufgeschlossen. Sobald
das Polyethylenterephthalat vollständig verflüssigt war, wurden Maleinsäureanhydrid,
Polyetherpolyol (propoxyliertes Glycerin mit einem zahlenmittlerem Molekulargewicht
von 3000) und p-Toluolsulfonsäurekatalysator
(700–1000
ppm) hinzugegeben und die Reaktionsmischung für mehrere Stunden auf 190°C erhitzt,
bis eine Säurezahl
zwischen 60 und 120 erreicht wurde. Das Reaktionsprodukt wurde dann
mit zusätzlichem
2-Methyl-1,3-propandiol mit Endkappen versehen, um die Säurezahl
weiter auf zwischen 30 und 50 zu erniedrigen. Anschließend wird
das ungesättigte
Polyetheresterharz auf 120°C
abgekühlt
und mit Styrol (40%) gemischt, um eine Harzlösung bereit zu stellen, geeignet
für das
Aushärten
mit einem geeigneten Radikalinitiator. Das vorhergehend beschriebene
Verfahren benötigte
bis Beendigung in jedem Fall ungefähr 20 Stunden.
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Um
für die
Messungen der mechanischen Eigenschaften die Polyetheresterharzlösung zu
einem Thermoset auszuhärten,
wurde die Harzlösung
mit 0,25 Gew.-% einer 6-Gew.-%-igen
Kobaltnaphthenatlösung
in Mineralöl
und 1,5 Gew.-% einer 9-Gew.-%-igen Methylethylketonperoxidlösung (als "DDM-9" von Atochem erhältlich)
kombiniert. Die resultierende Mischung wurde in eine Glasgussform
geschüttet
und über
Nacht bei Raumtemperatur gehalten. Die gehärteten Platten wurden in einem
Luftofen bei 100°C
für 5 Stunden nachgehärtet. Proben
wurden anschließend
abgeschnitten und gemäß der entsprechenden
ASTM-Methoden, die in Tabelle I aufgelistet sind, getestet.
-
Die
Erhöhung
des Polyethylenterephthalatanteils bei konstantem Maleinsäureanhydridgehalt
von 25 Gew.-%, führte
zu einer signifikanten Verbesserung der Zugfestigkeit, der Biegefestigkeit
und der Wärmebeständigkeit
(gemessen nach DTUL). Vergleichsbeispiel 6, das ohne Polyethylenterephthalat
oder Derivat desselben hergestellt wurde, zeigte viel schlechtere
physikalische Eigenschaften.
-
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BEISPIELE 7–9
-
Diese
Beispiele demonstrieren den Effekt auf die physikalischen Eigenschaften
eines ausgehärteten Harzes,
wenn der Polyethylenterephthalatgehalt konstant bleibt und der Maleinsäureanhydridanteil
des Polyesterharzes, das in Einklang mit der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde, variiert wird. Das Syntheseverfahren, das in
Beispiel 1–5
verwendet wurde, wurde verwendet mit Ausnahme, dass das verwendete
Polyetherpolyol ein propoxyliertes Glycerin mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von 6000 war. Wie Tabelle II zeigt, verbessert
das Erhöhen
des Maleinsäureanhydridgehaltes
des Polyetheresterharzes die Zugfestigkeit, Biegefestigkeit und
Wärmebeständigkeit.
-
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BEISPIELE 10–16
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Diese
Beispiele veranschaulichen die Ausführungsform der Erfindung, bei
der der Glykolester der Terephthalsäure durch Umesterung des Dimethylesters
der Terephthalsäure
mit 2-Methyl-1,3-propandiol
erhalten wurde. Ein 4-Liter-Reaktor, der mit einer Dean-Stark-Falle
ausgerüstet
war, wurde mit 350 g Dimethylterephthalat, 400 g 2-Methyl-1,3-propandiol
und 0,15 g Zinkacetat beschickt. Der Inhalt des Reaktors wurde erhitzt. Methanol
begann bei ungefähr
160°C sich
in der Falle anzusammeln; das Erhitzen wurde fortgesetzt, bis die Methanolbildung
bei ungefähr
220°C stoppte.
Insgesamt wurden 115 g Methanol gesammelt. Die Mischung wurde auf
150°C abgekühlt, dann
wurden 525 g Maleinsäureanhydrid,
2200 g eines Polypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von
2000 und 3,5 g p-Toluolsulfonsäure hinzugegeben
und die Mischung auf 195°C erhitzt,
bis die Säurezahl
auf 90 mg KOH/g abgefallen war. Zusätzliche 170 g 2-Methyl-1,3-propandiol
wurden hinzugegeben und das Heizen wurde fortgeführt, bis eine endgültige Säurezahl
von ungefähr
30 mg KOH/g erreicht war. Die Mischung wurde auf 120°C abgekühlt und
mit Styrol gemischt, um eine Polyetheresterharzlösung zu ergeben. Geringe Mengen
von Stabilisatoren wie Hydrochinon (100 ppm) und tert.-Butylhydrochinon (100
ppm) wurden ebenfalls hinzugegeben, um die Lagerstabilität der Lösung zu
verbessern. Tabelle III zeigt den Effekt des Variierens der Anteile
der Reaktanten auf die physikalischen Eigenschaften des Thermosets, der
aus dem Polyetheresterharz hergestellt wurde.
-
-
BEISPIEL 17
-
Herstellung einer Glykolestermischung
aus 2-Methyl-1,3-propandiol und Terephthalsäure (Molverhältnis 3
: 1)
-
Ein
12-Liter-Glasreaktor, der mit einem Stickstoffeinlass, einem mechanischen
Rührer,
einer dampfummantelten Rückflusssäule, einem
Overheadadapter mit Thermometer und einem wassergekühlten Kondensator
ausgerüstet
ist, wird mit 2-Methyl-1,3-propandiol (5407 g, 60 Mol) unter Stickstoffstrom
beladen. Der Rührer
wird gestartet und FasCat-4100-Katalysator
(Butyltinhydroxidoxidhydrat, ein Produkt von Atochem, 2,62 g, 300
ppm) wird hinzugegeben. Bei Rühren
unter hoher Geschwindigkeit wird Terephthalsäure (3323 g, 20 Mol) in den
Reaktor geladen. Die Reaktionsmischung wird auf 210°C erhitzt
und Dampf wird in die Rückflusssäule eingeführt. Wasser
beginnt zu destillieren und die Overhead-Dampftemperatur wird bei
100°C gehalten.
Nach ungefähr
2 Stunden wird die Reaktionsmischung klar. Das Heizen wird bei 210°C fortgeführt und die
Säurezahl
wird alle 0,5 Stunden nach der anfänglichen 2-stündigen Heizphase
gemessen, bis sie unter 1,5 mg KOH/g abfällt (Gesamtreaktionszeit: 6
Stunden). Ungefähr
720 g Wasser werden gesammelt. Nach dem Abkühlen auf 150°C lässt man
die Mischung aus dem Reaktor abfließen und charakterisiert sie.
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Gelpermeationschromatographie
(GPC) zeigt eine Mischung, die bis(3-Hydroxy-2-methylpropyl)terephthalat (40 Gew.-%)
als das Hauptprodukt enthält.
Die Mischung enthält
des Weiteren 2-Methyl-1,3-propandiol (10 Gew.-%), den Glykolester
mit zwei (n = 2) Terephthalateinheiten (27 Gew.-%) und den Glykolestern
mit drei oder vier Terephthalateinheiten (22 Gew.-%).
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BEISPIEL 18
-
Herstellung einer Glykolestermischung
aus 2-Methyl-1,3-propandiol und Terephthalsäure (Molverhältnis 2
: 1)
-
Das
Verfahren aus Beispiel 17 wird im Wesentlichen befolgt mit der Ausnahme,
dass das Molverhältnis von
2-Methyl-1,3-propandiol zu Terephthalsäure, das verwendet wird, 2
: 1 ist. Es werden daher 4506 g 2-Methyl-1,3-propandiol (50 Mol)
und 4135 g Terephthalsäure
(25 Mol) verwendet. Die Reaktionsmischung wird innerhalb von 3 Stunden
klar und letzten Endes werden ungefähr 900 g Wasser gesammelt.
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GPC-Analyse
zeigt eine Mischung, die bis(3-Hydroxy-2-methylpropyl)terephthalat
(27 Gew.-%), 2-Methyl-1,3-propandiol (5 Gew.-%), den Glykolester
mit zwei Terephthalateinheiten (25 Gew.-%) und den Glykolester mit
drei bis sechs Terephthalateinheiten (43 Gew.-%) enthält.
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BEISPIEL 19
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Herstellung einer Glykolestermischung
aus 2-Methyl-1,3-propandiol und Isophthalsäure (Molverhältnis 3
: 1)
-
Das
Verfahren aus Beispiel 17 wird befolgt mit der Ausnahme, das Isophthalsäure anstatt
Terephthalsäure
verwendet wird.
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GPC-Analyse
zeigt eine Mischung, die bis(3-Hydroxy-2-methylpropyl)isophthalat
(40 Gew.-%) als das Hauptprodukt enthält. Die Mischung enthält des Weiteren
2-Methyl-1,3-propandiol
(10 Gew.-%), den Glykolester mit zwei (n = 2) Terephthalateinheiten
(27 Gew.-%) und
den Glykolester mit drei oder vier Terephthalateinheiten (22 Gew.-%).
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BEISPIEL 20
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Herstellung einer Glykolestermischung
aus 2-Methyl-1,3-propandiol und Terephthalsäure/Isophthalsäure (Molverhältnis 3
: 1)
-
Das
Verfahren aus Beispiel 17 wird befolgt mit der Ausnahme, dass eine
Mischung aus Terephthalsäure
und Isophthalsäure
(80 Mol-% Terephthalsäure)
anstatt nur der Terephthalsäure
verwendet wird. GPC-Analyse zeigt eine ähnliche Produktverteilung im
Vergleich zu der, wie sie im Beispiel 17 erhalten wurde, mit Ausnahme
der Anwesenheit von wiederkehrenden Isophthalateinheiten. Zusätzlich ist
das Produkt eine klare Flüssigkeit,
die sogar nach monatelanger Lagerung so bleibt. Im Gegensatz dazu
kristallisiert das Produkt, das nur aus Terephthalsäure hergestellt
wird, aus und/oder wird trüb
bei Raumtemperatur.
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VERGLEICHSBEISPIEL 21
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Herstellung
von Glykolestermischungen – kein
Organozinnkatalysator
-
Das
Verfahren aus Beispiel 17 wird befolgt mit der Ausnahme, dass der
Organozinnkatalysator weggelassen wird. Die Reaktion benötigt 15
Stunden. GPC-Analyse zeigt ein ähnliches
Produkt im Vergleich zu dem, das im Beispiel 17 hergestellt wurde.
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BEISPIEL 22
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Ungesättigte Polyesterharze
aus Glykolestermischungen
-
Eine
Glykolestermischung wird, wie im Beispiel 17 beschrieben aus 2-Methyl-1,3-propandiol (3248
g) und Terephthalsäure
(1997 g) hergestellt. Die Produkt-Glykolestermischung (4812 g) wird
zusammen mit Maleinsäureanhydrid
(2055 g) in einen 12-Liter-Glasreaktor,
der mit einem Stickstoffeinlass, einem mechanischen Rührer, einer
dampfummantelten Rückflusssäule, einem
Overheadadapter mit Thermometer und einem wassergekühlten Kondensator
ausgerüstet
ist, geladen. Die Reaktionsmischung wird auf 210°C erhitzt, und Dampf wird in
die Rückflusssäule eingelassen.
Wasser beginnt zu destillieren, und die Overhead-Dampftemperatur wird
bei 100°C
gehalten. Das Heizen wird bei 210°C
für 5 bis
6 Stunden fortgesetzt und die Säurezahl
wird alle 0,5 Stunden gemes sen, bis sie auf einen Wert innerhalb
des Bereiches zwischen 10 bis 30 mg KOH/g abfällt. Nach dem Abkühlen auf < 160°C wird Hydrochinon
(100 ppm) hinzugegeben, und das Harz wird weiter auf 100 bis 120°C abgekühlt. Das
Harz wird mit Styrol (65 Gew.-% Harz), das tert.-Butylcatechol (142
ppm) und Methyl-tert.-butylhydrochinon (430 ppm) enthält, gemischt
und die Mischung wird schnell mit Hilfe eines Eiswasserbades auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Das endgültige
Harz enthält
35 Gew.-% Styrol, 65 ppm Hydrochinon, 50 ppm tert.-Butylcatechol
und 150 ppm Methyl-tert.-butylhydrochinon. Die mittlere Zykluszeit
für die
Herstellung des Harzes aus dem Glykolester: 7–10 Stunden. Die Gesamtzykluszeit,
die benötigt
wird, um das Harz aus Glykol und der Disäure als Ausgangsmaterial herzustellen:
15 Stunden (siehe Tabelle IV).
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VERGLEICHSBEISPIEL 23
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Ungesättigtes
Polyesterharz aus dem Propylenglykolterediol
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Das
Verfahren aus Beispiel 17 wird befolgt, wobei Propylenglykol und
Terephthalsäure
(Molverhältnis 2
: 1) verwendet werden, um einen Glykolester, der hauptsächlich sekundäre Hydroxyl-Endgruppen
aufweist, herzustellen. Dieser Glykolester wird verwendet, um ein
ungesättigtes
Polyesterharz gemäß dem Verfahren aus
Beispiel 22 herzustellen. Das resultierende Harz hat eine Viskosität von 1300
cps bei 40 Gew.-% Styrol. Die Zykluszeit für die Herstellung des Harzes
aus dem Glykolester: 20 Stunden. Die Gesamtzykluszeit, um das Harz
aus dem Glykol und der Disäure
als Ausgangsmaterial herzustellen: 40 Stunden (siehe Tabelle IV).
-
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BEISPIEL 24
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Ungesättigte Polyesterharze aus Glykolestermischungen
-
Harz mit hohem Fumaratgehalt
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Ein
Drei-Liter-Glasreaktor, der wie in Beispiel 17 ausgerüstet ist,
wird unter einem Stickstoffstrom mit 2-Methyl-1,3-propandiol (216
g, 2,4 Mol) und Maleinsäureanhydrid
(471 g, 4,8 Mol) beladen. Die Mischung wird auf 195 bis 210°C für 1,5 bis
2 Stunden erhitzt, ohne dass Dampf in der Rückflusssäule ist, um 2-Methyl-1,3-propandiolbismaleat
zu ergeben. Der Reaktor wird anschließend mit 2-Methyl-1,3-propandiol
(115 g) und 497 g eines Glykolesters, hergestellt aus 2-Methyl-1,3-propandiol
(1442 g) und Terephthalsäure
(1329 g) (molares Verhältnis
von Diol zu Säure,
das verwendet wird, den Glykolester herzustellen, 2 : 1), beladen.
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Die
Reaktionsmischung wird auf 210°C
erhitzt, und Dampf wird in die Rückflusssäule eingelassen. Wasser
beginnt zu destillieren, und die Overhead-Dampftemperatur wird bei
100°C gehalten.
Das Heizen wird bei 210°C
für 5 bis
10 Stunden fortgesetzt, und die Säurezahl wird alle 0,5 Stunden
gemessen, bis sie auf einen Wert innerhalb des Bereiches zwischen
10 bis 30 mg KOH/g abfällt.
Nach dem Abkühlen
auf < 160°C wird Hydrochinon
(100 ppm) hinzugegeben und das Harz wird weiter auf 100 bis 120°C abgekühlt. Das
Harz wird mit Styrol (65 Gew.-% Harz), das tert.-Butylcatechol (142
ppm) und Methyl-tert.-butylhydrochinon
(430 ppm) enthält,
gemischt und die Mischung wird rasch mit Hilfe eines Eisbades auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Das fertige Harz enthält
35 Gew.-% Styrol, 65 ppm Hydrochinon, 50 ppm t-Butylcatechol und
150 ppm Methyl-tert.-butylhydrochinon.
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Die
Analyse des Harzes durch 13C NMR zeigt 4,5
Stunden, nachdem der Glykolester hinzugegeben wurde, einen Fumaratgehalt
von 87,5 Mol-%. Im Gegensatz dazu weist ein Harz, das gemäß Beispiel
22 hergestellt wurde, nach 5,5 Stunden Heizen nur ungefähr 66 Mol-%
Fumarat und nach 12 Stunden Heizen nur ungefähr 78 Mol-% Fumarat auf. Harze
mit einem hohen Fumaratesteranteil ergeben im Allgemeinen Thermosets
mit hohem DTUL und besserer Wasserbeständigkeit.
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BEISPIEL 25
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Ungesättigte Polyesterharze aus Glykolestermischungen
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Harze mit hohem Fumaratgehalt
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Das
Verfahren aus Beispiel 24 wird befolgt mit der Ausnahme, dass im
Ausgangsschritt Propylenglykolbismaleat statt 2-Methyl-1,3-propandiolbismaleat
hergestellt wird. Die Analyse des Harzes durch 13C-NMR zeigt
4,5 Stunden, nachdem der Glykolester hinzu gegeben wurde, einen
Fumaratgehalt von ungefähr
92 Mol-%. Das Harz bleibt während
der Lagerung klar.
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BEISPIEL 26
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Herstellung eines Thermosetpolymers
aus ungesättigten
Polyesterharzen
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Allgemeine Verfahrenweise
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Ein
Thermosetpolymer wird hergestellt, indem ein ungesättigtes
Polyesterharz der Erfindung (hergestellt gemäß der Beispiele 22, 24 oder
25) auf 40 Gew.-% Styrolgehalt verdünnt wird, die Harzlösung mit
0,2 Gew.-% Kobaltnaphthenatlösung
(6% aktives Kobalt) und 1,25 Gew.-% DDM-9-Initiator (MEK-Peroxid
in Mineralöl,
das 9% aktiven Sauerstoff enthält,
Produkt von Atochem) kombiniert wird und bei Raumtemperatur für mehrere
Stunden ausgehärtet
wird. Das daraus resultierende Thermosetprodukt wird bei 100°C für 5 Stunden nach
gehärtet.
Ergebnisse der physikalischen Tests erscheinen in Tabelle V.
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BEISPIELE 27–29
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Herstellung eines ungesättigten
Polyesterharzes und die Beurteilung in Thermoset
-
Glykolester
die von 2-Methyl-1,3-propandiol abgeleitet sind und diverse Phthalsäurederivate
werden nach dem Verfahren gemäß Beispiel
17 hergestellt. Die resultierenden Glykolestermischungen werden
dazu verwendet, ein ungesättigtes
Polyesterharz gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 22 herzustellen. Das Verfahren aus Beispiel 26 wird
dazu verwendet, Thermosets aus Harzen herzustellen. Eigenschaften
der Harze und Thermosets erscheinen in Tabelle V.
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Wie
die Tabelle zeigt, weisen ungesättigte
Polyesterharze, die aus Glykolestern hergestellt werden, exzellent
ausgeglichene physikalische Eigenschaften, einschließlich guter
Wasserbeständigkeit
auf.
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BEISPIELE 30–31 und
VERGLEICHSBEISPIEL 32
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Vergleich mit einem Diethylenglykol
basierten Harz
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Glykolester,
die von der Terephthalsäure
und 2-Methyl-1,3-propandiol oder Diethylenglykol abgeleitet sind,
werden gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 17 hergestellt. Die resultierenden Glykolestermischungen werden
dazu verwendet, ungesättigte
Polyesterharze gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 22 herzustellen. Das Verfahren aus Beispiel 26 wird
dazu verwendet, Thermosets aus Harzen herzustellen. Die Eigenschaften
der Harze und Thermosets erscheinen in Tabelle V.
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Diese
Beispiele zeigen, dass ungesättigte
Polyesterharze aus Glykolestern der Erfindung Thermosets mit Wasserbeständigkeit
an ergeben, die weit über
das hinausgehen, das von einem vergleichbaren Terephthalatharz,
das auf Diethylenglykol basiert, erhältlich ist.
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Die
vorangegangenen Beispiele sind nur als Veranschaulichungen gedacht;
die folgenden Ansprüche definieren
den Bereich der Erfindung.
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