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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue Polymerverbindungen, selbige umfassende Polymere für Polymerelektrolyten,
sowie Polymerelektrolytzusammensetzungen mit hoher Ionenleitfähigkeit.
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Stand der Technik
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Bei Elektrolyten, die beispielsweise
in Sekundärelementen
(Batterien) und Kondensatoren verwendet werden, hat es sich bisher
primär
um Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht gehandelt, die bei
oder über Raumtemperatur
flüssig
sind, wie z. B. Wasser, Ethylencarbonat, Propylencarbonat und Tetrahydrofuran.
Insbesondere bei Zellen vom Lithium-Typ werden üblicherweise organische Flüssigelektrolyten
mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzt, die die Tendenz haben,
ziemlich leicht zu verdampfen, sich zu entzünden und zu verbrennen. Um
langfristige Stabilität
zu gewährleistet,
ist es notwendig, eine Metalldose als Zellenaußengehäuse zu verwenden und die Luftdichtheit
des Behälters
zu erhöhen.
Das Ergebnis ist ein beträchtlicher
Anstieg des Gewichts der elektrischen und elektronischen Komponenten,
bei denen organische Flüssigelektrolyten
mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzt werden, sowie eine höhere Komplexität des Produktionsverfahrens.
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Elektrolyten können auch aus Polymeren hergestellt
werden. Derartige Elektrolyten weisen eine sehr geringe Flüchtigkeit
auf und neigen daher nicht zum Verdampfen. Darüber hinaus können Polymerelektrolyten, als
die sie bekannt sind, mit einem ausreichend hohen Molekulargewicht
auch als Festelektrolyten verwendet werden, die bei oder über Raumtemperatur
nicht fließfähig sind.
Sie haben den zweifachen Vorteil, dass sie als Lösungsmittel für ionenleitende
Salze dienen und den Elektrolyten verfestigen.
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Als Beispiel für diesen Typ von Polymerelektrolyt
haben Armond et al. 1978 an der Universite de Grenoble in Frankreich
entdeckt, dass sich Lithiumperchlorat in festem Poly ethylenoxid
löst, und
berichtet, dass, wenn die Konzentration von 1 M Lithiumsalz in Polyethylenoxid
mit einem Molekulargewicht von etwa 2.000 gelöst wird, der resultierende
Komplex eine Ionenleitfähigkeit
von etwa 10–7 S/cm
bei Raumtemperatur aufweist. Andere Gruppen haben ebenfalls berichtet,
dass, wenn die Konzentration von 1 M Lithiumsalz bei Raumtemperatur
in flüssigem
Polyethylenoxid mit einem Molekulargewicht von etwa 200 gelöst wird,
die Ionenleitfähigkeit
bei Raumtemperatur etwa 10–4 bis 10–5 S/cm
beträgt.
Somit ist bekannt, dass Polymersubstanzen wie Polyethylenoxid mit
der Fähigkeit,
ionenleitende Salze zu lösen,
als Elektrolyten fungieren.
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Seit damals sind ähnliche Forschungen an einer
großen
Bandbreite weitgehend mit Polyethylenoxid verwandter Polymersubstanzen
vorgenommen worden, wie Polypropylenoxid, Polyethylenimin, Polyurethanen
und Polyestern.
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Die am umfassendsten untersuchte
dieser Substanzen, Polyethylenoxid, ist ein Polymer, das eine gute
Fähigkeit
aufweist, ionenleitende Salze, wie oben angeführt, zu lösen, das aber gleichzeitig
ein semikristallines Polymer ist. Aufgrund der letzteren Beschaffenheit
bildet das Salz, wenn eine große
Menge Metallsalz in Polyethylenoxid gelöst wird, eine pseudo-vernetzte
Struktur zwischen den Polymerketten, die zu Kristallisation des
Polymers führt.
Als Ergebnis ist die Ionenleitfähigkeit
viel geringer als vorhergesagt.
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Das hat folgenden Grund. Wenn einen
Ionenleiter in einer linearen Polymermatrix auf Polyetherbasis, wie
z. B. Polyethylenoxid, gelöst
wird, wandert der Ionenleiter bei Temperaturen über der Glasübergangstemperatur
der Polymermatrix durch amorphe Bereiche der Polymermatrix, gemeinsam
mit der lokalen Bewegung von Polymerkettensegmenten. Da die Kationen,
die für
Ionenleitfähigkeit
verantwortlich sind, von den Polymerketten stark koordiniert werden,
hat die lokale Bewegung der Polymerketten einen starken Einfluss
auf die Kationen-Mobilität.
Die lokale Bewegung der Polymerketten wird als Brownsche Molekularbewegung
bezeichnet.
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Daher ist ein lineares Polymer auf
Polyether-Basis, wie z. B. Polyethylenoxid, eine schlechte Wahl
als Matrixpolymer für
einen ionenleitenden Polymerelektrolyten. Tatsächlich haben gemäß der bisherigen
Literatur ionenleitende Polymerelektrolyten, die vollständig aus
linearen Polymeren bestehen, wie z. B. Polyethylenoxid, Polypropylenoxid
oder Polyethylenimin, im Allgemeinen eine Ionenleitfähigkeit
bei Raumtemperatur von etwa 10–7 S/cm und maximal von
nicht mehr als etwa 10–6 S/cm.
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Um ionenleitende Polymerelektrolyten
mit hoher Leitfähigkeit
zu erhalten, muss ein Molekül
konstruiert werden, das ermöglicht,
dass innerhalb des Matrixpolymers viele amorphe Bereiche vorliegen,
die zu Ionenleiter-Mobilität
führen,
und das auch dann nicht kristallisiert, wenn ionenleitende Salze
bis zu einer hohen Konzentration darin gelöst werden. Ein derartiges Verfahren
ist der Versuch, eine verzweigte Struktur in Polyethylenoxid einzuführen, wie
in N. Ogata et al., Journal of the Japan Textile Society, S. 52–57, 1990,
beschrieben. Ihre Arbeit zeigt, dass ionenleitende Polymer-Festelektrolyten,
die aus einem Polyethylenoxid-Derivat mit hohe Ionenleitfähigkeit
(etwa 10–4 S/cm
bei Raumtemperatur) bestehen, tatsächlich synthetisiert werden
können.
Jedoch ist aufgrund der hohen Komplexität des beteiligten Polymersyntheseverfahrens
keine Kommerzialisierung derartiger Polymerelektrolyten erreicht
worden.
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Es gibt auch Berichte über Verfahren,
bei denen Ionenleitfähigkeit
erzielt wird, indem dem Matrixpolymer eine dreidimensionale Netzwerkstruktur
verliehen wird, um die Bildung einer kristallinen Struktur zu behindern.
Ein Beispiel für
die Verwendung eines Polymers mit einer dreidimensionalen Netzwerkstruktur
als Polymermatrix ist ein Verfahren zur Polymerisierung eines Acrylmonomers
oder Methacrylmonomers, das eine Polyoxyalkylenkomponente enthält, wie
in der JP-A-5-25353 offenbart. Dieses Verfahren weist jedoch eine
Reihe von Problemen auf, darunter die geringe Löslichkeit des ionenleitenden
Salzes im Monomer, das die Zugabe einer dritten Komponente wie Vinylencarbonat
erforderlich macht, und die geringe physikalische Festigkeit des resultierenden
Polymers.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Daher besteht ein Ziel der vorliegenden
Erfindung darin, eine neue Polymerverbindung, ein selbige enthaltendes
Polymer für
einen Polymerelektrolyten, sowie eine Polymerelektrolyt-Zusammensetzung
mit hoher Ionenleitfähigkeit
bereitzustellen.
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Der Erfinder hat nun herausgefunden,
dass eine neue Polymerverbindung, die Einheiten der nachstehend
zu definierenden Formeln (1) und (2) umfasst, worin 10% der Enden
der Molekülketten
mit einem oder mehreren Substituenten, ausgewählt aus der aus Halogenatomen,
substituierten oder unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 eine
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist), R1
3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen, H(OR2)m-Gruppen
(worin R2 eine Alkylengruppe mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen ist und der Buchstabe m für eine ganze Zahl von 1 bis
100 steht), und Phosphor-hältigen
Gruppen, und insbesondere mit Cyano-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen
oder einem Gemisch aus Cyano-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen
und R1
3Si-Gruppen,
verkappt sind, hohe elektrochemische Stabilität aufweist. Die Polymerverbindung
hat auch die Fähigkeit,
ein ionenleitendes Salz in hoher Konzentration zu lösen, und
kristallisiert nicht und bleibt auch beim Auflösen eines ionenleitenden Salzes
in hoher Konzentration amorph. Das bedeutet, dass die Polymerverbindung
ein amorphes Polymer ist, das die freie Mobilität eines Ionenleiters durch
dieses hindurch gewährleistet.
Es ist auch festgestellt worden, dass eine Zusammensetzung, die
ein ionenleitendes Salz umfasst, das in hohen Konzentrationen im
Polymer gelöst
ist, hervorragende Ionenleitfähigkeit
aufweist und sich bestens als Polymerelektrolyt in einem Sekundärelement
vom Lithium-Typ eignet.
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Demgemäß stellt die Erfindung eine
Polymerverbindung bereit, die Einheiten der folgenden Formel (1) und
Einheiten der folgenden Formel (2) umfasst.
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Zumindest 10% der Enden der Molekülketten
sind mit einwertigen Gruppen zumindest eines Typs verkappt, der
aus der aus Halogenatomen, substituierten oder unsubstituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen, R1CO-Gruppen,
R1
3Si-Gruppen, Aminogruppen,
Alkylaminogruppen, H(OR2)m Gruppen
und Phosphor-hältigen
Gruppen bestehenden Gruppe ausgewählt ist, worin R1 eine
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist, R2 eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist und der Buchstabe m für
eine ganze Zahl von 1 bis 100 steht.
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Gemäß einem zweiten Aspekt stellt
die Erfindung ein Polymer für
einen Polymerelektrolyten bereit, das die oben definierte Polymerverbindung
umfasst. Gemäß einem
dritten Aspekt stellt die Erfindung eine ionenleitende Polymerelektrolyt-Zusammensetzung
bereit, die primär
das Polymer für
einen Polymerelektrolyten und ein ionenleitendes Salz umfasst.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein 13C-NMR-Spektrum des in Synthesebeispiel
1 hergestellten Polyglycidols.
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2 ist
ein 29Si-NMR-Spektrum eines Trimethyl-silylierten
Polyglycidols, das aus dem Polyglycidol in Synthesebeispiel 1 erhalten
wird.
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3 zeigt
Weitwinkel-Röntgenbeugungsspektren,
die für
Lithiumperchloratkristalle (oben) und für jenen Komplex (unten) erhalten
werden, der durch Lösen
einer Konzentration von 1 M Lithiumperchlorat in Polyglycidol mit
einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 4.000 erhalten wird.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die hochmolekulare oder Polymerverbindung
gemäß vorliegender
Erfindung weist eine Molekülkette auf,
die aus A Einheiten der obigen Formel (1) und B Einheiten der obigen
Formel (2) besteht. Die Molekülkette der
Polymerverbindung ist ein Polyglycidol, wie aus den Formeln hervorgeht.
Einige oder alle Molekülkettenenden
sind mit spezifischen einwertigen Gruppen verkappt.
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Die Molekülkette der Polyglycidolverbindung
kann gebildet werden, indem entweder Glycidol oder 3-Chlor-1,2-propandiol
polymerisiert wird, obwohl es im Allgemeinen empfehlenswert ist,
die Polymerisation unter Einsatz von Glycidol als Ausgangsmaterial
durchzuführen.
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Bekannte Verfahren zur Durchführung der
Polymerisationsreaktion sind:
- (1) Verfahren,
die mit einem basischen Katalysator, wie z. B. Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder verschiedenen Aminoverbindungen, durchgeführt werden;
und
- (2) Verfahren, die mit einem Lewis-Säure-Katalysator durchgeführt werden
(siehe A. Dworak et al., Macromol. Chem. Phys. 196, 1963–1970 (1995);
und R. Toker, Macromolecules 27, 320–322 (1994)).
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Ansatz (1), der die Polymerisation
mit einem basischen Katalysator umfasst, wird oft durchgeführt, indem
eine alkoholische Verbindung (oder eine Verbindung mit aktivem Wasserstoff)
als Ausgangspunkt zugegeben wird, aber ein Polymer mit hohem Molekulargewicht
ist schwer zu erzielen. Der Reaktionsmechanismus wird nachstehend
gezeigt:
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Dieses Polymerisationsverfahren umfasst
spezifisch das Befüllen
eines Kolbens mit einer vorbestimmten Menge an Glycidol, das Zugeben
von Methylenchlorid als Lösungsmittel,
das Einstellen des Systems auf eine vorbestimmte Temperatur, das
Zugeben einer vorbestimmten Menge an Kaliumhydroxid als Katalysator und
Rühren,
um die Reaktion in Gang zu setzen. Eine Verbindung mit aktivem Wasserstoff
kann falls notwendig im Reaktionsgemisch enthalten sein. Nach vollständiger Reaktion
wird Methanol zugesetzt, um die Reaktion zu beenden, woraufhin das
Methanol und das Methylenchlorid im Vakuum vertrieben werden. Das
resultierende Polymer wird in Wasser gelöst und unter Einsatz einen
Ionenaustauschharzes neutralisiert, woraufhin das Ionenaustauschharz
abfiltriert wird. Wasser wird im Vakuum aus dem Filtrat vertrieben,
und der Rückstand wird
getrocknet, was Polyglycidol ergibt.
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Beispiele für die Verbindung mit aktivem
Wasserstoff, die hier eingesetzt werden kann, sind Alkohole, wie
z. B. Ethanol, Methanol, Isopropanol und Benzylalkohol; Polyole,
wie z. B. Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit, Diethylenglykol, Ethylenglykol,
Triose, Tetrose, Pentose und Hexose; sowie Hydroxylgruppen tragende
Polymerverbindungen, wie z. B. Polyvinylalkohol und Polyethylenvinylalkohol.
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Das Molverhältnis (Molmenge der aktiven
Wasserstoffgruppen der zusätzlichen
Verbindungen mit aktivem Wasserstoff)/(Molmenge des zusätzlichen
Glycidols) beträgt
vorzugsweise von 1/10.000 bis 1/1, mehr bevorzugt von 1/1.000 bis
1/1, noch mehr bevorzugt von 5/1.000 bis 5/10, und am meisten bevorzugt
von 1/100 bis 1/10.
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Bei Ansatz (2), der die Polymerisation
unter Einsatz eines Lewis-Säure-Katalysators
umfasst, wird die Polymerisationsreaktion in einem nichtwässrigen
System durchgeführt.
Der Reaktionsmechanismus wird nachstehend gezeigt.
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Spezifisch wird dieses Polymerisationsverfahren
durchgeführt,
indem ein Kolben mit einer vorbestimmten Menge Glycidol gefüllt wird,
wobei falls notwendig Methylenchlorid als Lösungsmittel verwendet wird, eine
vorbestimmte Menge an Katalysator (Reaktionsinitiator) zugegeben
wird und das Reaktionsgemisch bei einer vorbestimmten Temperatur
und unter Stickstoffstrom gerührt
wird, um dadurch die Reaktion in Gang zu setzen. Nach vollständiger Reaktion
wird Methanol zugegeben, um die Reaktion abzubrechen, und das Methanol
und Methylenchlorid werden im Vakuum abdestilliert. Das resultierende
Polymer wird in Wasser gelöst und
mit Natriumhydrogencarbonat neutrali siert, woraufhin die Lösung durch
eine mit Ionenaustauschharz gefüllte
Säule geschickt
wird. Das Eluat wird filtriert, Wasser wird im Vakuum aus dem Filtrat
vertrieben, und der Rückstand
wird getrocknet, was Polyglycidol ergibt.
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Beispiele für den Katalysator oder Reaktionsinitiator,
der in diesem Verfahren eingesetzt wird, sind Trifluorboratdiethyletherat
(BF3·OEt2), SnCl4 und HPF6·OEt2. Hier bezieht sich "Et" auf
eine Ethylgruppe.
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Das resultierende Polyglycidol weist
Hydroxyl-(OH-)Endgruppen auf. Durch spektroskopische Analyse wird
bestätigt,
dass das Polyglycidol aus zwei Einheiten A und B besteht. Spezifisch
umfasst das 13C-NMR-Spektrum (DEPT-Spektrum,
gemessen mit einem Varian VXR-300 NMR-Spektrometer unter Verwendung
von D2O als Lösungsmittel) des Polyglycidols
den beiden Einheiten A und B zuzurechnende Peaks für Kohlenstoffatome,
wie in 1 gezeigt.
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Die Gesamtanzahl an Einheiten A und
B im Polyglycidolmolekül
beträgt
zumindest 2, vorzugsweise zumindest 6 und am meisten bevorzugt zumindest
10. Die Gesamtanzahl dieser A- und B-Einheiten unterliegt keiner
bestimmten Obergrenze, beträgt
jedoch insgesamt vorzugsweise nicht mehr als 10.000. Wenn es erforderlich
ist, dass das Polyglycidol Fließfähigkeit
als Flüssigkeit
aufweist, wird eine kleine Gesamtanzahl an A- und B-Einheiten bevorzugt.
Wenn das Polyglycidol andererseits hohe Viskosität aufweisen muss, wird eine große Gesamtanzahl
bevorzugt.
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Die Anordnung dieser A- und B-Einheiten
ist zufällig
und ohne Regelmäßigkeit.
Beispielsweise können die
Einheiten jeder der folgenden Anordnungen entsprechen:
-A-A-A-,
-A-A-B-, -A-B-A-, -B-A-A-, -A-B-B-, -B-A-B-, -B-B-A- und -B-B-B-.
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Das Polyglycidol weist ein Polyethylenglykoläquivalent-gewichtsmittleres
Molekulargewicht (Mw) von vorzugsweise 200 bis 730.000, mehr bevorzugt
200 bis 100.000, und insbesondere 600 bis 20.000, auf, wie durch
Gelpermeationschromatographie (GPC) er mittelt. Polyglycidol mit
einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von bis zu etwa 2.000 ist
eine hochviskose Flüssigkeit,
die bei Raumtemperatur fließt,
während
Polyglycidol mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von über 3.000
bei Raumtemperatur ein weicher, pastöser Feststoff ist. Die Dispersität, definiert
als gewichtsmittleres Molekulargewicht, dividiert durch zahlenmittleres
Molekulargewicht (Mw/Mn) des Polyglycidols beträgt vorzugsweise 1,1 bis 20
und mehr bevorzugt 1,1 bis 10.
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In Abhängigkeit von seinem Molekulargewicht
variiert das Aussehen des Polyglycidols bei Raumtemperatur (20°C) von einer
hochviskosen, karamellartigen Flüssigkeit
bis zu einem gummiartigen Feststoff. Je höher das Molekulargewicht, desto
mehr qualifiziert es sich als Feststoff (wenn auch ein weicher,
pastöser Feststoff)
mit geringem Fließvermögen bei
Raumtemperatur.
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Das Polyglycidol ist unabhängig von
seinem Molekulargewicht kein lineares Polymer, sondern aufgrund
des Ineinandergreifens seiner hochverzweigten Molekülketten
statt dessen ein amorphes Polymer. Das ist aus dem Fehlen jeglicher
Peaks im Weitwinkel-Röntgenbeugungsmuster
erkennbar, die auf das Vorhandensein von Kristallen hinweisen würden.
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Das Verhältnis zwischen A-Einheiten
und B-Einheiten im Molekül
kann ermittelt werden, indem, wie in 2 gezeigt,
das 29Si-NMR-Spektrum für trimethylsilyliertes Polyglycidol
bestimmt wird, das durch das Einführen von Trimethylsilylgruppen
an den Hydroxylgruppen auf dem Polyglycidol hergestellt wird. Das
Molverhältnis
zwischen A-Einheiten
und B-Einheiten beträgt
vorzugsweise von 1/9 bis 9/1 und mehr bevorzugt 3/7 bis 7/3.
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Da das Polyglycidol klar, farblos
und ungiftig ist, kann es für
eine große
Bandbreite von Anwendungen eingesetzt werden, einschließlich elektrochemischer
Materialien (beispielsweise Bindemittel für verschiedene Elektroden-Aktivmaterialien,
wie z. B. Elektroluminenszenzmaterial-Bindemittel), Verdicken und
Alkylenglykol-Ersatzstoffe.
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Die Polymerverbindung gemäß vorliegender
Erfindung weist eine Hydroxylgruppe an jedem Ende einer Polyglycidol-Molekülkette auf.
Gemäß vorliegender
Erfindung sind zumindest 10% der Hydroxylendgruppen mit einer oder
mehreren Typen einwertiger Gruppen verkappt, die aus Halogenatomen,
substituierten oder unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 an
dieser Stelle und in der Folge eine substituierte oder unsubstituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist), R1
3Si-Gruppen, Aminogruppen, Alkylaminogruppen,
H(OR2)m-Gruppen
(worin R2 eine Alkylengruppe mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen ist und der Buchstabe m für eine ganze Zahl von 1 bis
100 steht) und Phosphor-hältigen
Gruppen ausgewählt sind.
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Der Zweck des Verkappens der Endgruppen
auf den Polyglycidol-Molekülketten
ist ein zweifacher.
- (1) Bei Polymeren, die
eine hohe Konzentration an ionenleitenden Salzen enthalten, kommt
es in der Polymermatrix mit niedriger Dielektrizitätskonstante
leicht zur Rekombination von freien Metallkationen mit gepaarten
Anionen, wodurch die Leitfähigkeit
verringert wird. Da die Erhöhung
der Polarität
der Polymermatrix die Ionenassoziation hemmt, besteht ein Ziel darin,
die Dielektrizitätskonstante
des Matrixpolymers zu erhöhen,
indem polare Gruppen an den Polyglycidol-Seitenketten (Hydroxylgruppen)
eingeführt
werden.
- (2) Das zweite Ziel besteht darin, dem Polymerelektrolyt-Polymer
in hohem Maße
gewünschte
Eigenschaften, wie z. B. Hydrophobie und Flammverzögerung,
zu verleihen.
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Um die Dielektrizitätskonstante
der Polymerverbindung gemäß dem ersten
dieser Ziele zu erhöhen, wird
das Polyglycidol mit einer Hydroxylgruppen-reaktiven Verbindung
umgesetzt, wodurch die Hydroxylendgruppen auf den Polyglycidol-Molekülketten
mit hochpolaren Gruppierungen verkappt werden.
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Die hochpolaren Gruppierungen, die
für diesen
Zweck verwendet werden, unterliegen keiner speziellen Einschränkung. Beispiele
für bevorzugte
Gruppierungen sind jene, die neutraler sind als ionische Gruppierungen,
wie z. B. substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen und H(OR2)m
Gruppen (worin R1 eine substituierte oder
unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, R2 eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist und der Buchstabe m für
eine ganze Zahl von 1 bis 100 steht). Falls erforderlich, kann das
Verkappen auch mit anderen geeigneten Gruppierungen durchgeführt werden,
wie z. B. Aminogruppen und Alkylaminogruppen.
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Der zweite Zweck der oben genannten
Verkappung, der darin besteht, der Polymerverbindung Hydrophobie
und Flammverzögerung
zu verleihen, kann erreicht werden, indem beispielsweise Halogenatome, R1
3Si-Gruppen (wobei
R1 wie oben definiert ist) oder Phosphor-hältige Gruppen
verwendet werden, um die Hydroxylendgruppen auf den Polyglycidol-Molekülketten
zu verkappen.
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Genauer gesagt sind Beispiele für Halogenatome,
die als Verkappungsgruppierung verwendet werden können, Fluor,
Brom und Chlor. Beispiele für
unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, die als Verkappungsgruppierung
verwendet werden können,
sind Alkylgruppen, wie z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, t-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Cyclohexyl, Octyl,
Nonyl und Decyl; Arylgruppen, wie z. B. Phenyl, Tolyl und Xylyl,
Aralkylgruppen, wie z. B. Benzyl, Phenylethyl und Phenylpropyl;
Alkenylgruppen, wie z. B. Vinyl, Allyl, Propenyl, Isopropenyl, Butenyl,
Hexenyl, Cyclohexenyl und Octenyl. Beispiele für substituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppen sind beliebige der obigen unsubstituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen, an denen einige oder alle
der Wasserstoffatome unter anderem durch Halogene (z. B. Fluor,
Brom oder Chlor), Cyanogruppen, Hydroxylgruppen, H(OR2)m
Gruppen (R2 ist eine Alkylengruppe mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen, und der Buchstabe m ist eine ganze Zahl
von 1 bis 100), Aminogruppen, Aminoalkylgruppen oder Phosphonogruppen
substituiert wor den sind. Veranschaulichende Beispiele für die letzteren
substituierten Verkappungsgruppierungen sind cyanatierte Alkylgruppen
(z. B. Cyanoethyl, Cyanobenzyl), Chlormethyl, Chlorpropyl, Bromethyl
und Trifluorpropyl. Es können
beliebige oder auch Kombinationen zweier oder mehrerer der obigen
Verkappungsgruppierungen verwendet werden.
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Beispiele für geeignete R1CO-Gruppen
sind jene, in denen R1 eine unsubstituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, wie oben als Beispiele
angeführt,
und eine substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, in denen
einige oder alle der Wasserstoffatome auf den unsubstituierten einwertigen
Kohlenwasserstoffgruppen mit der Substituentengruppe, wie oben als
Beispiele angeführt,
substituiert worden sind. R1 ist vorzugsweise
eine Alkyl- oder Phenylgruppe, wie z. B. Acyl-, Benzoyl- und Cyanobenzoylgruppen.
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Beispiele für geeignete H(OR2)m-Gruppen sind jene, in denen R2 eine
Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen (z. B. Ethylen, Propylen,
Butylen) ist und der Buchstabe m für eine ganze Zahl von 1 bis
100 und vorzugsweise 2 bis 70 steht. Es können auch Gemische zweier oder
mehrerer von Ethylenoxy-, Propylenoxy- und Butylenoxygruppen verwendet
werden.
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Beispiele für geeignete R1
3Si-Gruppen sind jene, in denen R1 wie oben definiert ist und die gleichen unsubstituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und die gleichen substituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen wie oben darstellt. R1 steht am meisten bevorzugt für eine Alkylgruppe.
Von diesen werden Trialkylsilylgruppen und insbesondere Trimethylsilylgruppen
bevorzugt.
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Weitere Beispiele für geeignete
Verkappungsgruppierungen sind Aminogruppen, Alkylaminogruppen und
Phosphor-hältige
Gruppen.
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Der Anteil an Endgruppen, die mit
den obigen Gruppierungen verkappt sind, beträgt vorzugsweise zumindest 10%,
mehr bevorzugt zumindest 50%, und am meisten bevorzugt zumindest
90%. Es kann sogar Verkappung im Wesentlichen aller Endgruppen (für einen
Verkappungsanteil von etwa 100%) mit den obigen Gruppierungen durchgeführt werden.
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Da es Fälle gibt, in denen die Fähigkeit
des Polymers, sich im ionenleitenden Salz zu lösen, schwindet, wenn alle Endgruppen
auf den Polymer-Molekülketten
mit Halogenatomen, R1
3Si-Gruppen
oder Phosphor-hältigen
Gruppen verkappt sind, ist es notwendig, eine geeignete Menge an
Verkappungsgruppierungen einzuführen,
während
genau auf die Auflösungsfähigkeit
des Polymers geachtet wird. Eine geeignete Menge beträgt 10 bis
95%, vorzugsweise 50 bis 95% und mehr bevorzugt 50 bis 90%, bezogen
auf die Gesamtanzahl an Hydroxylendgruppen.
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Die bei der praktischen Umsetzung
der Erfindung verwendete Verkappungsgruppierung ist am meisten bevorzugt
eine cyanierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe oder eine Kombination
aus einer cyanierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppe und einer
R1
3Si-Gruppe. Veranschaulichende
Beispiele sind cyanierte Alkylgruppen, wie z. B. Cyanoethyl, Cyanobenzyl
und Cyanobenzoyl, sowie Trimethylsilyl in Kombination mit einer
beliebigen dieser cyanierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen.
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Wenn eine cyanierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
wie Cyanoethyl in Kombination mit einer R1
3Si-Gruppe wie Trimethylsilyl verwendet wird,
ist es vorteilhaft, wenn die beiden Komponenten in relativen Anteilen
von 70 bis 97%, vorzugsweise 90 bis 97 an cyanierten einwertigen
Kohlenwasserstoffgruppen und 30 bis 3%, vorzugsweise 10 bis 3%,
an R1
3Si-Gruppen,
bezogen auf alle Hydroxylendgruppen auf den Molekülketten,
vorliegen. Polymere, bei denen cyanierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen
und R1
3Si-Gruppen
auf diese Weise gemeinsam aufgenommen sind, weisen hervorragende
elektrische Leitfähigkeit
und Hydrophobie auf.
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Wenn Cyanoethylgruppen als Verkappungsgruppierung
eingeführt
werden, kann das Verfahren zum Verkappen der Polyglycidol-Molekülketten
das Mischen des Polyglycidols mit Dioxan und Acrylontril, das Zugeben
einer Natriumhydroxidlösung
zum Gemisch sowie Rühren
umfassen, um die Reaktion zu bewirken. Das ergibt cyanoethyliertes
Polyglycidol, in dem Cyanoethylgruppen auf einigen oder allen der
Seitenketten eingeführt
sind.
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Das Einführen der Acetylgruppen als
Verkappungsgruppierung kann durchgeführt werden, indem, beispielsweise
das Polyglycidol mit Essigsäure
und Methylenchlorid vermischt wird, eine wässrige Perchloratlösung und
wasserfreie Essigsäure
zum Gemisch zugegeben wird und dann bei Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt
wird. Das Reaktionsgemisch wird in der Folge in kaltes Wasser gegossen,
woraufhin sich ein Niederschlag absetzt. Der Niederschlag wird gesammelt,
in Aceton gelöst,
dann wieder in Wasser gegossen. Das resultierende Gemisch wird durch
Zugabe von Natriumhydrogencarbonat neutralisiert, und der Niederschlag, der
sich bildet, wird abfiltriert, gemeinsam mit Wasser in einen Dialyseschlauch
gefüllt
und gegen Ionenaustauschwasser dialysiert. Der resultierende Niederschlag
wird gesammelt, mit Wasser gespült
und dann im Vakuum getrocknet, was acetyliertes Polyglycidol ergibt.
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Cyanobenzoylgruppen können als
Verkappungsgruppierungen nach einem Verfahren eingeführt werden,
das beispielsweise das Vermischen des Polyglycidols mit Dioxan und
die Zugabe von Pyridin, gefolgt vom Zutropfen einer Lösung von
Cyanobenzoylchlorid in Dioxan umfasst. Die Lösung wird dann bei einer vorbestimmten
Temperatur umgesetzt, woraufhin das Reaktionsgemisch in eine Methanol/Wasser-
(3 : 4) Lösung gegossen
wird. Der Niederschlag, der sich aus der Lösung absetzt, wird gesammelt,
dann in N,N-Dimethylsulfoxid gelöst,
woraufhin die Lösung
in einen Dialyseschlauch gefüllt
und dialysiert wird. Der resultierende Niederschlag wird gesammelt,
mit Wasser gespült
und dann im Vakuum getrocknet, was cyanobenzoyliertes Polyglycidol
ergibt.
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Das Einführen von Trimethylsilylgruppen
kann durchgeführt
werden, indem das Polyglycidol in Dimethylacetamid gelöst wird,
der Lösung
Bis(trimethylsilyl)acetamid zugegeben wird und bei Raumtemperatur
gerührt
wird, um die Reaktion durchzuführen.
Das Reaktionsgemisch wird dann in einem Eiswasserbad abgekühlt und
in eine kalte Methanol/Wasser- (4 : 1) Lösung gegossen. Der Niederschlag,
der sich absetzt, wird abfiltriert, dann in Acetamid gelöst, und
die Lösung
wird durch Filterpapier hindurchgeschickt. Die Lösung wird dann im Vakuum getrocknet,
was trimethylsilyliertes Polyglycidol ergibt.
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Verkappung mit anderen geeigneten
Verkappungsgruppierungen kann ebenfalls unter Einsatz bekannter
Techniken durchgeführt
werden, um diese Gruppierungen an Hydroxylendgruppen einzuführen.
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Die Polymerverbindung oder das Polyglycidolderivat
gemäß vorliegender
Erfindung eignet sich am besten zur Verwendung als Polymerelektrolytpolymer.
Im Speziellen wird es auf zwei Arten entweder als flüssige ionenleitende
Polymerelektrolytzusammensetzung oder als Polymer-Festelektrolytzusammensetzung verwendet.
In jedem Fall enthält
die ionenleitende Polymerelektrolytzusammensetzung als essentielle
Komponenten (A) ein Polymer für
einen Polymerelektrolyten, das die oben definierte Polymerverbindung
umfasst, und (B) ein ionenleitendes Salz.
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Das ionenleitende Salz, das als Komponente
(B) dient, unterliegt keiner speziellen Einschränkung, solange es in herkömmlichen
elektrochemischen Vorrichtungen eingesetzt werden kann. Veranschaulichende Beispiele
sind LiClO4, LiBF4,
LiAsF6, LiPF6, LiSbF6, LiCF3SO3, LiCF3COO, NaClO4, NaBF4, NaSCN,
KBF4, Mg(ClO4)2, Mg(BF4)2, (C4H9)4N-BF4, (C2H5)4NBF4 und (C4H9)4NClO4. Es kann ein beliebiges oder eine beliebige Kombination
zweier oder mehrerer davon eingesetzt werden.
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Die Menge des ionenleitenden Salzes,
das in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthalten ist, variiert empirisch in Abhängigkeit von einer Anzahl von
Faktoren, einschließlich
dem Typ des verwendeten ionenleitenden Salzes, dem Molekulargewicht des
Polyglycidolderivats und dem Typ der Verkappungsgruppierung. Im
Allgemeinen beträgt
die enthaltene Menge an ionenleitendem Salz vorzugsweise 5 bis 1.000
Gewichtsteile, mehr bevorzugt 10 bis 500 Gewichtsteile, und am meisten
bevorzugt 10 bis 100 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile an Polyglycidolderivat.
Zu wenig ionenleitendes Salz kann zu einer zu geringen Konzentration
des Innenleiters führen,
wodurch die elektrische Leitfähigkeit
zu gering für
praktische Zwecke wird. Andererseits kann bei Verwendung von zu
viel ionenleitendem Salz die Kapazität der Polymermatrix, das Salz
zu lösen, überschritten
werden, was zu Salzablagerung führt.
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Zusätzlich zu den obigen Komponenten
(A) und (B) kann die ionenleitende Polymerelektrolytzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung auch eine herkömmliche
Menge eines Lösungsmittels
enthalten, das fähig
ist, das ionenleitende Salz zu lösen.
Geeignete Beispiele für
derartige Lösungsmittel
sind kettenförmige
Ether, wie z. B. Dibutylether, 1,2-Dimethoxyethan, 1,2-Ethoxymethoxyethan,
Methyldiglyme, Methyltriglyme, Methyltetraglyme, Ethylglyme, Ethyldiglyme,
Butyldiglyme und Glykolether (z. B. Ethyl-Cellosolve, Ethylcarbitol,
Butyl-Cellosove, Butylcarbitol); heterozyklische Ether, wie z. B.
Tetrahydrofuran, 2-Methyltetrahydrofuran, 1,3-Dioxolan und 4,4-Dimethyl-1,3-dioxan; Butyrolactone,
wie z. B. γ-Butyrolacton, γ-Valerolacton, δ-Valerolacton,
3-Methyl-1,3-oxazolidin-2-on und 3-Ethyl-1,3-oxazolidin-2-on; und
Lösungsmittel,
die üblicherweise
in elektrochemischen Vorrichtungen verwendet werden, wie z. B. Wasser,
alkoholsiche Lösungsmittel (z.
B. Methanol, Ethanol, Butanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol,
1,4-Butandiol und Glycerin), Polyoxyalkylenpolyole (z. B. Ethylenoxid,
Polypropylenoxid, Polyoxyethylenoxypropylenglykol und Gemische zweier
oder mehrerer davon), Amidlösungsmittel
(z. B. N-Methylformamid, N,N-Dimethylformamid, N-Methylactamid und
N-Methylpyrrolidinon), Carbonatlösungsmittel
(z. B. Propylencarbonat, Ethylencarbonat, Styrolcarbonat), sowie
Imidazolidinonlösungsmittel
(z. B. 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon).
Diese Lösungsmittel
können
einzeln oder als Gemische zweier oder mehrerer davon verwendet werden.
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Die Polymerelektrolytzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung variiert im Aussehen bei Raumtemperatur (20°C) von einer
hochviskosen, karamellartigen Flüssigkeit
bis zu einem gummiartigen Feststoff. Je höher das Molekulargewicht, desto
mehr kann sie als Feststoff gelten (wenn auch ein weicher, pastöser Feststoff),
der geringe Fließfähigkeit
bei Raumtemperatur aufweist.
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Es wird angenommen, dass in der Polymerelektrolytzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung das ionenleitende Salz vollständig im Polymer dissoziiert
ist, da im Weitwinkel-Röntgenbeugungsmuster
keine Peaks zu finden sind, die dem ionenleitenden Salz zuzuschreiben
sind. Zusammensetzungen, die 100 Gewichtsteile des Polyglycidolderivats
und 9 bis 15 Gewichtsteile des ionenleitenden Salzes aufweisen,
weisen eine hohe Leitfähigkeit
von etwa 10–3 bis
10–4 S/cm,
wie nach dem Wechselstrom-Impedanzverfahren gemessen, auf.
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Die Polymerelektrolytzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung kristallisiert nicht und bleibt amorph, selbst wenn das
ionenleitende Salz in hohen Konzentrationen zugegeben wird, was
freie Mobilität
von Metallionen innerhalb des Moleküls ermöglicht. Außerdem entwickelt die Polymerelektrolytzusammensetzung ein
hohes Potential, beseitigt Bedenken bezüglich Verdampfung und des Austritts
von Flüssigkeit
und sorgt für Flammwidrigkeit.
Die Polymerelektrolytzusammensetzung eignet sich gut zur Verwendung
als Elektrolyt in Lithiumion-Sekundärelementen und anderen Typen
von Zellen.
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Die Polymerelektrolytzusammensetzung
gemäß vorliegender
Erfindung wird ein Polymer-Flüssigelektrolyt,
wenn ein Polyglycidol mit niedrigem Molekulargewicht verwendet wird,
und ein Polymer-Festelektrolyt, wenn eine Polyglycidol mit einem
gänzlich
hohen Molekulargewicht verwendet wird, wobei sie in beiden Fällen hervorragende
Leitfähigkeit
aufweist. Da der Polymer-Festelektrolyt, obwohl er als fest bezeichnet
wird, ein gummiartiger Feststoff ist, der für plastische Verformung, d.
h. Verformung unter Ausübung
von Belastung, anfällig
ist, kann leicht eine Folienbahn daraus gebildet werden.
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BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele sind angeführt, um
die Erfindung zu veranschaulichen, und sollen ihren Schutzumfang
nicht einschränken.
Alle Teile sind Gewichtsteile.
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SYNTHESEBEISPIEL 1
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Ein Kolben wurde mit Glycidol und
Methylenchlorid in einer Glycidol-Konzentration von 4,2 Mol/l gefüllt, und
die Reaktionstemperatur wurde auf –10°C eingestellt. Trifluorboratdiethyletherat
(BF3·OEt2) wurde als Katalysator (Reaktionsinitiator)
in einer Konzentration von 1,2 × 10–2 Mol/l
zugegeben. Das Gemisch wurde 3 h lang im Stickstoffstrom gerührt, um
die Reaktion zu bewirken. Nach vollständiger Reaktion wurde Methanol zugegeben,
um die Reaktion abzubrechen, und das Methanol und Methylenchlorid
wurden durch Destillation im Vakuum entfernt.
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Das resultierende Polymer wurde in
Wasser gelöst
und mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert, woraufhin die Lösung über eine
Säule geschickt
wurde, die mit einem Ionenaustauschharz gepackt war, das von Organo
Corporation unter dem Markennamen Amberlite IRC-76 vertrieben wird.
Das Eluat wurde durch 5C-Filterpapier geschickt, woraufhin das Filtrat
im Vakuum destilliert wurde, und der Destillationsrückstand wurde
getrocknet.
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Das so erhaltene Polyglycidol wurde
durch Gelpermeationschromatographie (GPC) unter Einsatz von 0,1
M Kochsalzlösung
als mobile Phase analysiert, woraus das Polyethylenglykoläquivalent-gewichtsmittlere Molekulargewicht
mit 6.250 errechnet wurde. Es wurde festgestellt, dass das Polyglycidol
amorph ist, als die Kristallinität
durch Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
bestimmt wurde. Das Polyglycidol war bei Raumtemperatur ein weicher,
pastöser
Feststoff. 1 zeigt das 13C-NMR-Spektrum (DEPT-Spektrum, gemessen
mit einem Varian VXR-300 NMR-Spektrometer unter Einsatz von D2O als Lösungsmittel).
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SYNTHESEBEISPIEL 2
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Ein Kolben wurde mit Glycidol und
Methylenchlorid in einer Glycidol-Konzentration von 14 Mol/l gefüllt, und
die Reaktionstemperatur wurde auf –10°C eingestellt. Ein Katalysator
oder Reaktionsinitiator in Form von HPF6·OEt2 wurde in einer Konzentration von 1,8 × 10–2 Mol/l
zugegeben. Das Gemisch wurde 56 h lang unter einem Stickstoffstrom
gerührt,
um die Reaktion zu bewirken. Nach vollständiger Reaktion wurde Methanol
zugegeben, um die Reaktion abzubrechen, und das Methanol und Methylenchlorid
wurden durch Destillation im Vakuum entfernt.
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Das resultierende Polymer wurde in
Wasser gelöst
und mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert, woraufhin die Lösung über eine
Säule geschickt
wurde, die mit einem Ionenaustauschharz gepackt war, das von Organo
Corporation unter dem Markennamen Amberlite IRC-7b vertrieben wird.
Das Eluat wurde durch 5C-Filterpapier geschickt, woraufhin das Filtrat
im Vakuum destilliert wurde, und der Destillationsrückstand wurde
getrocknet.
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Das so erhaltene Polyglycidol wurde
mittels GPC unter Einsatz von 0,1 M Kochsalzlösung als mobile Phase analysiert,
woraus das Polyethylenglykoläquivalent-gewichtsmittlere
Molekulargewicht mit 21.530 errechnet wurde. Es wurde festgestellt,
dass das Polyglycidol amorph ist, als die Kristallinität durch
Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
bestimmt wurde, und es liegt bei Raumtemperatur als weicher, pastöser Feststoff
vor.
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SYNTHESEBEISPIEL 3
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Ein Kolben wurde mit 100 Teilen Glycidol
und 10.000 Teilen Methylenchlorid gefüllt, und auf 20°C eingestellt.
20 Teile Kaliumhydroxid wurden als Katalysator zugegeben. Das Gemisch
wurde 22 h lang gerührt, um
die Reaktion zu bewirken. Nach vollständiger Reaktion wurde Methanol
zugegeben, um die Reaktion abzubrechen, und das Methanol und Methylenchlorid
wurden durch Destillation im Vakuum entfernt.
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Das resultierende Polymer wurde in
Wasser gelöst
und mit einem Ionenaustauschharz neutralisiert, das von Organo Corporation
unter dem Markennamen Amberlite IRC-76 vertrieben wird. Nachdem
das Ionenaustauschharz abfiltriert worden war, wurde das Polymer
durch Abdestillieren von Wasser im Vakuum getrocknet.
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Das so erhaltene Polyglycidol wurde
mittels GPC unter Einsatz von 0,1 M Kochsalzlösung als mobile Phase analysiert,
woraus das Polyethylenglykoläquivalent-gewichtsmittlere
Molekulargewicht mit 1.100 errechnet wurde. Durch Bestimmung der
Kristallinität
mittels Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
wurde festgestellt, dass das Polyglycidol amorph war, und es lag
bei Raumtemperatur als hochviskose Flüssigkeit vor.
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BEISPIEL 1
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Cyanethylierung von Polyglycidol:
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3 Teile des in Synthesebeispiel 3
hergestellten Polyglycidols wurden mit 20 Teilen Dioxan und 14 Teilen Acrylnitril
vermischt. Dieser Mischlösung
wurde wässriges
Natriumhydroxid zugegeben, das 0,16 Teile Natriumhydroxid, gelöst in 1
Teil Wasser, umfasste, und Rühren
erfolgte 10 h lang bei 25°C,
um die Umsetzung durchzuführen.
Nach vollständiger
Reaktion wurden dem Gemisch 20 Teile Wasser zugegeben, das dann
unter Einsatz eines Ionenaustauschharzes (Amberlite IRC-76, hergestellt
von Organo Corporation) neutralisiert wurde. Das Ionenaustauschharz
wurde abfiltriert, woraufhin 50 Teile Aceton der Lösung zugegeben
wurden und die unlöslichen
Stoffe abfiltriert wurden. Das Filtrat wurde im Vakuum eingeengt,
was rohes cyanethyliertes Polyglycidol ergab. Dieses rohe cyanethylierte
Polyglycidol wurde in Aceton gelöst,
und die Lösung
wurde unter Einsatz von 5A-Filterpapier filtriert, woraufhin das
Polyglycidol aus der Lösung
in Wasser gefällt
und der Niederschlag gesammelt wurde. Diese beiden Vorgänge (Auflösen in Aceton
und Fällung
in Wasser) wurden zweimal wiederholt, woraufhin das Produkt im Vakuum
bei 50°C
getrocknet wurde, was gereinigtes cyanethyliertes Polyglycidol ergab.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des cyanethylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxylgruppen durch Cyanogruppen
ersetzt worden waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse zur Bestimmung
der Kristallinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Raumtemperatur-Zustand des Polyglycidols visuell untersucht. Die
Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 2
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Cyanethylierung von Polyglycidol:
-
Reines cyanethyliertes Polyglycidol
wurde nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei
das in Synthesebeispiel 1 hergestellte Polyglycidol verwendet wurde.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des cyanethylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxylgruppen durch Cyanoethylgruppen
ersetzt worden waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse zur Bestimmung
der Kristallinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur visuell untersucht. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 3
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Cyanethylierung von Polyglycidol:
-
Reines cyanethyliertes Polyglycidol
wurde nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei
das in Synthesebeispiel 2 hergestellte Polyglycidol verwendet wurde.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des cyanethylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxylgruppen durch Cyano ethylgruppen
ersetzt worden waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse zur Bestimmung
der Kristaliinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur visuell untersucht. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 4
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Cyanoethyl-Trimethylsilylierung
von Polyglycidol:
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3 Teile des in 1 Synthesebeispiel
hergestellten Polyglycidols wurden mit 20 Teilen Dioxan und 14 Teilen Acrylnitril
vermischt. Zu dieser Mischlösung
wurde wässriges
Natriumhydroxid zugegeben, das 0,16 Teile Natriumhydroxid, gelöst in 1
Teil Wasser, umfasste, und Rühren
erfolgte 5 h lang bei 25°C,
um die Umsetzung durchzuführen.
Nach vollständiger
Reaktion wurden dem Gemisch 20 Teile Wasser zugegeben, das dann
unter Einsatz eines Ionenaustauschharzes (Amberlite IRC-7b, hergestellt
von Organo Corporation) neutralisiert wurde. Das Ionenaustauschharz
wurde abfiltriert, woraufhin 50 Teile Aceton der Lösung zugegeben
wurden und die unlöslichen
Stoffe abfiltriert wurden. Das Filtrat wurde im Vakuum eingeengt,
was rohes cyanethyliertes Polyglycidol ergab.
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Ein Teil dieses rohen cyanethylierten
Polyglycidols wurde in Dimethylacetamid gelöst, woraufhin der Lösung 2 Teile
Bis(trimethylsilyl)acetamid zugegeben wurden, und Rühren erfolgte
bei Raumtemperatur 5 h lang. Das Reaktionsgemisch wurde in einem
Eiswasserbad abgekühlt
und in eine Methanol/Wasser- (4 : 1) Lösung gegossen, die auf 0°C gekühlt worden
war. Der Niederschlag, der sich absetzte, wurde durch Filtration gesammelt
und dann in Acetamid gelöst.
Die resultierende Lösung
wurde durch 5C-Filterpapier hindurchgeschickt und dann im Vakuum
getrocknet, was cyanoethyltrimethylsilyliertes Polyglycidol ergab.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des cyanoethyltrimethylsilylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption.
Die Ergebnisse der Elementenanalyse zeigten, dass der Anteil an
Hydroxylgruppen, der cyanethyliert worden war, 87% betrug und dass
die verbleibenden 13% Hydroxylgruppen trimethylsilyliert worden
waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Raumtemperatur-Zustand visuell untersucht. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 5
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Acetylierung von Polyglycidol:
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1 Teil des in Synthesebeispiel 1
hergestellten Polyglycidols wurde mit 30 Teilen Essigsäure und
30 Teilen Methylenchlorid vermischt. Diesem Gemisch wurden 0,4 Teile
einer 60%igen Perchlorsäurelösung in
Wasser und 40 Teile Essigsäureanhydrid
zugegeben, und Rühren
erfolgte bei Raumtemperatur 8 h lang. Das Reaktionsgemisch wurde
in kaltes Wasser gegossen und der Niederschlag, der sich absetzte,
wurde gesammelt. Der Niederschlag wurde in Aceton gelöst und wieder
in Wasser gegossen, dann durch Zugabe von Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert und daraufhin mit SC-Filterpapier filtriert. Der Niederschlag
wurde gesammelt, gemeinsam mit Wasser in einen Dialyseschlauch gefüllt und
3 Tage lang gegen Ionenaustauschwasser dialysiert. Der resultierende
Niederschlag wurde gesammelt, mit Wasser gespült und im Vakuum getrocknet,
was acetyliertes Polyglycidol ergab.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des acetylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption.
Es wurde jedoch ein Absorptionspeak beobachtet, der auf C=0-Gruppen zurückzuführen ist,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxylgruppen acetyliert worden
waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur visuell untersucht. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 6
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Cyanobenzoylierung von
Polyglycidol:
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Das in Synthesebeispiel 1 hergestellte
Polyglycidol (0,4 Teile) wurde mit Dioxan (10 Gewichtsteile) vermischt,
woraufhin Pyridin (1,24 Teile) zugegeben wurde. Dem wurde eine Lösung von
Cyanobenzoylchlorid (2,05 Teile) in Dioxan (10 Teile) zugegeben.
Die Lösung
wurde auf eine Temperatur von 80°C
eingestellt und 12 h lang umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde
in eine Methanol/Wasser- (3 : 4-) Lösung gegossen, und der Niederschlag,
der sich absetzte, wurde gesammelt. Der Niederschlag wurde in N,N-Dimethylsulfoxid
gelöst,
die resultierende Lösung
wurde in einen Dialyseschlauch gefüllt, und Dialyse wurde 3 Tage
lang gegen Ionenaustauschwasser durchgeführt. Der resultierende Niederschlag
wurde gesammelt, mit Wasser gespült und
im Vakuum getrocknet, was cyanobenzoyliertes Polyglycidol ergab.
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Das Infrarot-Absorptionsspektrum
des cyanobenzoylierten Polyglycidols zeigte keine Hydroxylgruppen-Absorption.
Es wurden jedoch die auf C=0- und C-N-Gruppen zurückführbaren
Absorptionspeaks beobachtet, was darauf hinweist, dass alle Hydroxylgruppen
cyanobenzoyliert worden waren. Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse zur Bestimmung
der Kristallinität
zeigte, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Außerdem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur visuell untersucht. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIELE 7 BIS 12
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Herstellung einer Polymerelektrolytzusammensetzung:
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Ein Polyglycidolderivat, wie in Tabelle
2 gezeigt, und Lithiumperchlorat wurden in Tetrahydrofuran gelöst. Die
Komponenten wurden so eingewogen, dass das Gesamtgewicht an Lithiumperchlorat
und dem Polyglycidolderivat 1 kg pro Mol Lithiumperchlorat betrug.
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In jedem Beispiel wurde die resultierende
Lösung
unter Vakuum gehalten, um das Abdampfen des Tetrahydrofurans zu
ermöglichen,
was einen Polyglycidofderivat-Lithiumperchlorat-Komplex (Polymerelektrolytzusammensetzung)
ergab.
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Der in jedem Beispiel erhaltene Komplex
wurde zwischen zwei Kupferplatten angeordnet, die einen Abstand
von 200 um aufwiesen, woraufhin die elektrische Leitfähigkeit des
Komplexes durch die Wechselstrom-Impedanzmesstechnik bestimmt wurde.
Der Zustand des Komplexes bei Raumtemperatur wurde visuell untersucht
und mit S für
weicher, pastöser
Feststoff und L für
hochviskose Flüssigkeit
bewertet. Weitwinkel-Röntgenbeugungsmessung
des Komplexes wurde durchgeführt,
um die Kristallinität
zu bestimmen. Außerdem
wurde der Komplex 5 h lang bei 100°C gehalten, woraufhin der Gewichtsverlust
durch Verdampfung gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle
2 angeführt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Ein Polyethylenglykol-Lithiumperchlorat-Komplex
(Polymerelektrolytzusammensetzung) wurde nach dem gleichen Verfahren
wie in Beispiel 7 hergestellt, mit der Ausnahme, dass anstelle des
Polyglycidolderivats Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 200 verwendet wurde.
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Der resultierende Komplex wurde zwischen
zwei Kupferplatten angeordnet, die einen Abstand von 200 um aufwiesen,
woraufhin die elektrische Leitfähigkeit
durch Wechselstrom-Impedanzmesstechnik bestimmt wurde. Der Zustand
bei Raumtemperatur wurde visuell überprüft und mit S oder L bewertet.
Weitwinkel-Röntgenbeugungsmessung
des Komplexes wurde durchgeführt,
um die Kristallinität
zu bestimmen. Außerdem
wurde der Komplex 5 h lang bei 100°C gehalten, woraufhin der Gewichtsverlust
durch Verdampfung gemessen wurde. Die Ergebnisse werden in Tabelle
3 angeführt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Ein Polyethylenglykol-Lithiumperchlorat-Komplex
(Polymerelektrolytzusammensetzung) wurde nach dem gleichen Verfahren
wie in Beispiel 7 hergestellt, mit der Ausnahme, dass anstelle des
Polyglycidolderivats Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 2.000 eingesetzt wurde.
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Der resultierende Komplex wurde zwischen
zwei Kupferplatten angeordnet, die einen Abstand von 200 um aufwiesen,
woraufhin die elektrische Leitfähigkeit
durch Wechselstrom-Impedanzmesstechnik bestimmt wurde. Der Zustand
bei Raumtemperatur wurde visuell untersucht und mit S oder L bewertet.
Weitwinkel-Röntgenbeugungsmessung
des Komplexes wurde durchgeführt,
um die Kristallinität
zu bestimmen. Außerdem
wurde der Komplex 5 h lang bei 100 °C gehalten, woraufhin der Gewichtsverlust
durch Verdampfung gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 angeführt.
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Es sind sowohl neue Polymere für Polymerelektrolyten
beschrieben worden, die hohe Ionenleitfähigkeit aufweisen und selbst
dann nicht kristallisieren, wenn ein ionenleitendes Salz in hohen
Konzentrationen gelöst
wird, als auch Polymerelektrolytzusammensetzungen, die selbige umfassen.