-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Elektrolytzusammensetzungen und Polymer-Festelektrolyte
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren, die sich für eine Vielzahl an Anwendungen
eignen, wie z.B. zur Notstromversorgung von verschiedenen Typen
von elektrischen und elektronischen Geräten. Die Erfindung betrifft auch
polare Elektrodenzusammensetzungen und polare Elektroden sowie elektrische
Doppelschichtkondensatoren, die zur Verwendung dieser Zusammensetzungen
und Komponenten ausgereift sind.
-
HINTERGRUND
DES GEBIETS DER ERFINDUNG
-
Elektrische
Doppelschichtkondensatoren werden gegenwärtig zur Notstromversorgung
von Computerspeichern eingesetzt. Diese Kondensatoren, die sich
die elektrische Doppelschicht, welche an der Grenzfläche zwischen
einer Elektrode und einem flüssigen
Elektrolyt gebildet wird, zu Nutze machen, sind von kleiner Größe, weisen
eine hohe Kapazität
und ein langes Zyklusleben auf.
-
Jüngste rasche
Fortschritte bezüglich
der Tragbarkeit und kabelloser Merkmale für elektronische Konsumgüter wie
Mobiltelefone haben zu einer stärkeren
Nachfrage nach elektrischen Doppelschichtkondensatoren geführt. Insbesondere
weisen elektrische Doppelschichtkondensatoren, die nichtwässrige Elektrolyte
verwenden, eine höhere
Spannungs- und Energiedichte auf als jene mit wässrigen Elektrolyten. Solche
Kondensatoren werden als besonders viel versprechend bei der Notstromversorgung
für verschiedene
Typen von elektrischen und elektronischen Geräten, Leistungsregeneration
für Transportvorrichtungen,
wie z.B. elektrische Automobile, und Stromspeicher angesehen und
wurden somit das Ziel für
beschleunigte Forschungsarbeiten.
-
Für solche
Anwendungen wurden vormals Sekundärzellen verwendet. Elektrische
Doppelschichtkondensatoren haben jedoch allgemein Verwendung gefunden,
da der geringere Leistungsverbrauch seitens des elektronischen Geräts den Notstrombe darf
reduziert hat sowie aufgrund des längeren Zykluslebens und des breiteren
Betriebstemperaturbereichs der Kondensatoren selbst.
-
Solche
elektrischen Doppelschichtkondensatoren sind so gebaut, dass zwischen
dem Paar polare Elektroden ein Separator angeordnet ist. Der Separator
ist im Allgemeinen mit einer Elektrolytlösung imprägniert. Die polaren Elektroden
sind hergestellt worden, indem zu einem Binder ein Material mit
großer
Oberfläche,
wie z.B. Aktivkohle, und zur Verbesserung der Elektrodenleitfähigkeit
ein elektrisch leitendes Material hinzugefügt, das Gemisch als Aufschlämmung zubereitet
und die Aufschlämmung
anschließend
auf einen Metallstromabnehmer, wie etwa Aluminiumfolie, aufgebracht
wurde, um die Aufschlämmkomponenten
zu tragen.
-
Das
Dokument EP-A-0.838.487 beschreibt eine Elektrolytzusammensetzung
für Kondensatoren,
die eine Polymerverbindung umfasst, welche Einheiten enthält, worin
die Molekülkettenenden
mit einer reaktiven Siliciumgruppe oder einem Halogenatom verkappt
sind, und die zudem ein ionenleitendes Salz umfasst.
-
Als
Beispiele für
Binder, die in elektrischen Doppelschichtkondensatoren verwendet
worden sind, um ein Material mit großer Oberfläche, wie z.B. Aktivkohle, das
leitende Material und andere Komponenten auf dem Metallstromabnehmer
zu tragen, dienen Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylidenfluorid,
Polyvinylpyrrolidon und Carboxymethylcellulose. Davon weist Polyvinylidenfluorid
ausgezeichnete Filmformbarkeit auf.
-
Keiner
dieser Binder kann jedoch ionenleitende Salze zu hohen Konzentrationen
lösen oder
besitzt selbst hohe Ionenleitfähigkeit.
Sogar wenn ein solcher Binder ein ionenleitendes Salz zu hohen Konzentrationen
löste,
würde dieses
kristallisieren, womit es zu einer Verhinderung der freien Migration
von Ionen käme. Zudem
ist es bei der Verringerung des Grenzflächenwiderstands zwischen den
polaren Elektroden und dem Elektrolyt (Separator) wünschenswert,
dass das Bindeharz einige der Komponenten des als Binder in den
polaren Elektroden zu verwendenden Elektrolyts (Separators) aufweist.
-
Aus
den obigen Beschreibungen geht hervor, dass die Leistung des Bindeharzes
für polare
Elektroden und die Elektrolytzusammensetzungen für bisher in der Literatur beschriebene
elektrische Doppelschichtkondensatoren nicht zufrieden stellend
genug ist. Deshalb ist der Wunsch nach weiteren Verbesserungen laut
geworden.
-
OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung obiger Umstände konzipiert.
Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Elektrolytzusammensetzungen
und Polymer-Festelektrolyten für
elektrische Doppelschichtkondensatoren, dessen Zusammensetzungen
und Elektrolyte hohe ionische Leitfähigkeit aufweisen. Ein wieteres
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung polarer Elektrodenzusammensetzungen
und polare Elektroden, die über
ausgezeichnetes Bindevermögen
verfügen
und ein Material mit großer
Oberfläche und
ein elektrisch leitfähiges
Material fest an einen Stromabnehmer binden können und auch eine hohe Dielektrizitätskonstante
sowie gute Formstabilität
aufweisen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von
elektrischen Hochleistungsdoppelschichtkondensatoren, die unter
Verwendung dieser Zusammensetzungen und Komponenten erhalten werde
können.
-
Um
diese Ziele zu erreichen, stellt die vorliegende Erfindung die im
Nachstehenden beschriebenen Elektrolytzusammensetzungen und Polymer-Festelektrolyte
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren, polare Elektrodenzusammensetzungen und
polare Elektroden sowie elektrische Doppelschichtkondensatoren bereit.
-
Demzufolge
stellt ein erster Aspekt der Erfindung eine Elektrolytzusammensetzung
für elektrische Doppelschichtkondensatoren
bereit, die Folgendes umfasst:
- (A) eine Polymerverbindung,
die Einheiten der folgenden Formel (1) sowie Einheiten der folgenden
Formel (2) enthält,
wobei in der Verbindung zumindest 10% der Molekülkettenenden mit einer oder
mehreren Arten von einwertigen Gruppen verkappt sind, die aus Halogenatomen,
substituierten und unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 eine
substituierte oder unsub stituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist), R1 3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen und phosphoratomhältigen Gruppen ausgewählt sind;
und
- (B) ein ionenleitendes Salz.
-
Ein
zweiter Aspekt der Erfindung stellt eine Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren bereit, die Folgendes umfasst:
- (A) eine Polymerverbindung, die Einheiten der
folgenden Formel (1) sowie Einheiten der folgenden Formel (2) enthält, wobei
in der Verbindung zumindest 10% der Molekülkettenenden mit einer oder
mehreren Arten von einwertigen Gruppen verkappt sind, die aus Halogenatomen,
substituierten und unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 eine
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist), R1 3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen und phosphoratomhältigen Gruppen ausgewählt sind;
- (B) ein ionenleitendes Salz; und
- (C) eine Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen.
-
Ein
dritter Aspekt der Erfindung stellt die Elektrolytzusammensetzung
des obigen ersten und zweiten Aspekts der Erfindung bereit, worin
die endverkappenden einwertigen Gruppen Cyanogruppen-substituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppen oder Cyanogruppen-substituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppen und R1 3Si-Gruppen sind.
-
Ein
vierter Aspekt der Erfindung stellt einen Polymer-Festelektrolyt
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren bereit, wobei der Elektrolyt eine teildurchdringende
Polymernetzwerkstruktur aufweist, in der Molekülketten auf der Polymerverbindung
(A) mit der dreidimensionalen Netzwerkstruktur eines Polymers verschränkt sind,
das durch Vernetzung der Komponente (C) erhalten wird, und das ionenleitende
Salz (B) enthält.
-
Ein
fünfter
Aspekt der Erfindung stellt eine polare Elektrodenzusammensetzung,
bereit, die Folgendes umfasst:
- (A) eine Polymerverbindung,
die Einheiten der folgenden Formel (1) sowie Einheiten der folgenden
Formel (2) enthält,
wobei in der Verbindung zumindest 10% der Molekülkettenenden mit einer oder
mehreren Arten von einwertigen Gruppen verkappt sind, die aus Halogenatomen,
substituierten und unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 eine
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist), R1 3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen und phosphoratomhältigen Gruppen ausgewählt sind;
- (D) ein Material mit großer
Oberfläche;
und
- (E) ein elektrisch leitendes Material.
-
Ein
sechster Aspekt der Erfindung stellt eine polare Elektrodenzusammensetzung,
bereit, die Folgendes umfasst:
- (A) eine Polymerverbindung,
die Einheiten der folgenden Formel (1) sowie Einheiten der folgenden
Formel (2) enthält,
wobei in der Verbindung zumindest 10% der Molekülkettenenden mit einer oder
mehreren Arten von einwertigen Gruppen verkappt sind, die aus Halogenatomen,
substituierten und unsubstituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen,
R1CO-Gruppen (worin R1 eine
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
ist), R1 3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen und phosphoratomhältigen Gruppen ausgewählt sind;
- (C) eine Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen;
- (D) ein Material mit großer
Oberfläche;
und
- (E) ein elektrisch leitendes Material.
-
Ein
siebter Aspekt der Erfindung stellt eine polare Elektrodenzusammensetzung
der obigen erfindungsgemäßen Aspekte
5 oder 6 bereit, worin die endverkappenden einwertigen Gruppen Cyanogruppen-substituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppen oder Cyanogruppen-substituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppen und R1 3Si-Gruppen
sind.
-
Ein
achter Aspekt der Erfindung stellt eine polare Elektrode bereit,
die durch Auftragen einer polaren Elektrodenzusammensetzung der
obigen erfindungsgemäßen Aspekte
5, 6 oder 7 auf einen Stromabnehmer erhalten wird.
-
Ein
neunter Aspekt der Erfindung stellt einen elektrischen Doppelschichtkondensator
bereit, der ein Paar polare Elektroden mit einem dazwischen angeordneten
Separator umfasst, worin das Paar polare Elektroden polare Elektroden
gemäß dem obigen
erfindungsgemäßen Aspekt
8 sind und der Separator aus einem Separatorsubstrat besteht, das
mit einer ionenleitenden salzhältigen
Lösung
imprägniert
ist.
-
Ein
zehnter Aspekt der Erfindung stellt einen elektrischen Doppelschichtkondensator
bereit, der ein Paar polare Elektroden mit einem dazwischen angeordneten
Separator umfasst, worin das Paar polare Elektroden polare Elektroden
gemäß dem obigen
Aspekt 8 sind und der Separator aus einem Separatorsubstrat besteht,
das mit einer Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
der obigen erfindungsgemäßen Aspekte
1, 2 oder 3 beschichtet oder imprägniert ist.
-
Ein
elfter Aspekt der Erfindung stellt einen elektrischen Doppelschichtkondensator
bereit, der ein Paar polare Elektroden mit einem dazwischen angeordneten
Separa tor umfasst, worin das Paar polare Elektroden polare Elektroden
gemäß dem obigen
Aspekt 8 sind und der Separator eine Polymer-Festelektrolytschicht
ist, die aus einer Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
der obigen erfindungsgemäßen Ansprüche 1, 2
oder 3 besteht.
-
Ein
zwölfter
Aspekt der Erfindung stellt einen elektrischen Doppelschichtkondensator
bereit, der ein Paar polare Elektroden mit einem dazwischen angeordneten
Separator umfasst, worin das Paar polare Elektroden polare Elektroden
gemäß dem obigen
Aspekt 8 sind und der Separator ein Polymer-Festelektrolyt für elektrische
Doppelschichtkondensatoren gemäß dem obigen
vierten Aspekt der Erfindung ist.
-
Die
Erfinder haben zur Erreichung obiger Ziele ausführliche und wiederholte Forschungen
durchgeführt.
In der Folge haben sie herausgefunden, dass eine Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren, die hauptsächlich aus einem bestimmten
Typ Polyglycidolderivat in Kombination mit einem ionenleitenden
Salz besteht, hohe ionische Leitfähigkeit und andere ausgezeichnete
Eigenschaften wie Flammverzögerung,
hydrophobe Eigenschaften und eine hohe Dielektrizitätskonstante
aufweist. Das Polyglycidolderivat ist ein Polymer (Polyglycidol),
das aufgrund der Verschränkung
dessen stark verzweigter Molekülketten,
worin die Molekülkettenenden
mit verschiedenen Substituententypen verkappt worden sind, amorph ist.
Die Elektrolytzusammensetzung kann viele ionenleitende Salze lösen, kristallisiert
nicht und bleibt somit nichtkristallin, auch wenn es solche ionenleitende
Salze zu einer hohen Konzentration gelöst hat, und lässt die freie
Bewegung von Ionen zu.
-
Die
Erfinder haben auch herausgefunden, dass eine Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren, die hauptsächlich aus dem oben beschriebenen
Polyglycidolderivat in Kombination mit einem ionenleitenden Salz
und einer Verbindung mit zwei oder mehreren reaktiven Doppelbindungen
besteht, eine teildurchdringende Polymernetzwerkstruktur aufweist,
worin die Molekülketten
auf dem Polyglycidolderivat mit der dreidimensionalen Netzwerkstruktur
eines Polymers verschränkt
sind, das durch Vernetzung der Verbindung mit zwei oder mehreren
Dop pelbindungen erhalten wird. Eine solche Zusammensetzung eignet
sich aufgrund ihrer hohen ionischen Leitfähigkeit und der stark verbesserten
Formbeständigkeit
ideal zur Verwendung als Separator in elektrischen Doppelschichtkondensatoren.
-
Zudem
haben die Erfinder herausgefunden, dass die oben beschriebenen Polyglycidolderivate
mit ausgezeichneten Bindungseigenschaften versehen sind, die Material
mit großer
Oberfläche
und ein elektrisch leitendes Material stark an einen Stromabnehmer
binden können
und auch eine hohe Dielektrizitätskonstante aufweisen,
womit sie sich zur Verwendung als polare Elektrodenzusammensetzungen
und polare Elektroden für
elektrische Doppelschichtkondensatoren sehr gut eignen.
-
Indem
die Erfinder ihre Forschungen auf der Grundlage dieser Erkenntnisse
weiterführten,
fanden sie außerdem
heraus, dass ein elektrischer Doppelschichtkondensator, der ein
Paar polare Elektroden umfasst, die aus der erfindungsgemäßen polaren
Zusammensetzung bestehen und dazwischen als Separator eine Elektrolytzusammensetzung
oder einen Polymer-Festelektrolyt für elektrische Doppelschichtkondensatoren gemäß der Erfindung
angeordnet haben, ausgezeichnete Leistungsmerkmale einschließlich hoher
Spannung, hoher Energiedichte, hoher Kapazität, langen Zykluslebens und
der Möglichkeit
zur Maßstabsverkleinerung besitzt.
Diese Eigenschaften ermöglichen
es, dass sich der elektrische Doppelschichtkondensator für eine Vielzahl
verschiedener Anwendungen eignet, einschließlich Notstromversorgung für elektrische
und elektronische Geräte,
wie z.B. PCs und Mobiltelefone, Leistungsregeneration für Transportvorrichtungen,
wie z.B. Hybridautomobile und elektrische Automobile, und Stromspeicher.
Diese Erkenntnisse haben unmittelbar zu vorliegender Erfindung geführt.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 stellt
ein 13C-NMR-Spektrum des im Synthesebeispiel
1 der Erfindung hergestellten Polyglycidols dar.
-
2 stellt
ein 29Si-NMR-Spektrum des im Synthesebeispiel
1 hergestellten trimethylsilylierten Polyglycidols dar.
-
BESTE ART
DER DURCHFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung ist nachstehend genauer beschrieben.
-
Die
Elektrolytzusammensetzungen für
die erfindungsgemäßen elektrischen
Doppelschichtkondensatoren weisen das nachstehende erste oder zweite
Set der Grundkomponenten auf.
-
Die
erste Elektrolytzusammensetzung besteht hauptsächlich aus (A) einer Polymerverbindung
(Polyglycidolderivat), die Einheiten der folgenden Formel (1) sowie
Einheiten der folgenden Formel (2) enthält, wobei in der Verbindung
die Molekülketten
mit spezifischen Substituenten verkappt sind; und (B) einem ionenleitenden
Salz.
-
-
Die
zweite Elektrolytzusammensetzung besteht hauptsächlich aus (A) dem oben beschriebenen
Polyglycidolderivat, (B) einem ionenleitenden Salz und (C) einer
Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen.
-
Die
erste Elektrolytzusammensetzung für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren umfasst (A) eine Polymerverbindung, die
ein Polyglycidolderivat ist und Einheiten der obigen Formel (1) (im
weiteren Verlauf als "A-Einheiten" bezeichnet) sowie
Einheiten der Formel (2) (im weiteren Verlauf als "B-Einheiten" be zeichnet) enthält, sowie
Molekülkettenenden,
die mit spezifischen Substituenten verkappt sind; und (B) ein ionenleitendes
Salz.
-
Polyglycidole,
die aus Einheiten der obigen Formeln (1) und (2) bestehen, sind
bereits bekannt und sind von A. Dworak et al. in Macromol. Chem.
Phys. 196, 1963–1970
(1995), und R. Tokar et al. in Macromolecules 27, 320–322 (1994),
beschrieben worden. Die Erfinder vorliegender Erfindung haben jedoch
bezüglich solcher
Polyglycidole eine Reihe von neuen Erkenntnissen gemacht. (i) Da
diese Polyglycidole über
hohe elektrochemische Stabilität
verfügen,
farblos und durchsichtig und zudem nichttoxisch sind, können sie
in einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen als elektrochemische
Materialien verwendet werden, einschließlich Bindersubstanzen für verschiedene
aktive Materialien (z.B. Binder für elektrolumineszierende Vorrichtungen), als
Eindickmittel und Alkylenglykolaustauschstoffe. (ii) Solche Polyglycidole
haben die Fähigkeit,
ionenleitende Salze zu hohen Konzentrationen zu lösen, wobei
sie nicht kristallisieren, sogar wenn darin ein ionenleitendes Salz
zu einer hohen Konzentration gelöst
ist. (iii) Wenn ein solches Polyglycidol mit einem relativ großen Molekulargewicht
mit einem ionenleitenden Salz kombiniert und als Elektrolyt verwendet
wird, stellt der Verschränkungseffekt
durch die Polyglycidolmolekülketten
einen Polymer-Elektrolyt bereit, das bei Raumtemperatur fest ist.
(iv) Das Polyglycidol ist fähig,
Materialien mit großer
Oberfläche
und elektrisch leitende Materialien stark an Stromabnehmer zu binden,
womit diese zu geeigneten Bindern in polaren Elektroden für elektrische
Doppelschichtkondensatoren werden.
-
Das
oben beschriebene Polyglycidol kann durch Polymerisieren von Glycidol
oder 3-Chlor-1,2-propandiol
hergestellt werden, obwohl es im Allgemeinen ratsam ist, eine Polymerisation
unter Verwendung von Glycidol als Ausgangsmaterial durchzuführen.
-
Bekannte
Verfahren zur Durchführung
einer solchen Polymerisationsreaktion umfassen (1) Verfahren, die
die Verwendung eines basischen Katalysators wie etwa Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder verschiedene beliebige Aminverbindungen vorsehen;
und (2) Verfahren, die die Verwendung eines Lewis-Säure-Katalysators
(siehe A. Dworak et al., Macromol. Chem. Phys. 196, 1963–1970 (1995),
und R. Tokar et al., Macromolecules 27, 320–322 (1994)) vorsehen.
-
Der
erste Typ des Polymerisationsverfahrens (1), der die Verwendung
eines basischen Katalysators beinhaltet, wird üblicherweise durch Hinzufügen einer
Alkoholverbindung (aktive Wasserstoffverbindung) als Startpunkt
durchgeführt
und stellt nicht leicht ein hochmolekulares Polymer bereit. Der
Reaktionsmechanismus ist nachstehend dargestellt:
-
-
Dieses
Polymerisationsverfahren umfasst insbesondere das Befüllen eines
Kolbens mit einer vorgegebenen Menge Glycidol, die Zugabe von Methylenchlorid
als Lösungsmittel
und die Durchführung
der Reaktion durch Einstellen des Systems auf eine vorbestimmte
Temperatur, Zugabe einer vorgegebenen Menge Kaliumhydroxid als Katalysator
und Rühren.
Je nach Bedarf wird während
der Umsetzung eine aktive Wasserstoffverbindung hinzugefügt. Nach
Beendigung der Umsetzung wird zur Reaktionsbeendigung Methanol hinzugefügt, und
Methanol und Methylenchlorid werden mittels Vakuumdestillation entfernt.
Das resultierende Polymer wird in Wasser gelöst und unter Verwendung eines
Ionenaustauscherharzes neutralisiert, wonach das Ionenaustauscherharz
mittels Filtrieren entfernt und das Wasser im Vakuum abdestilliert
wird, um das Trocknen zu bewirken, wodurch das Polyglycidol erhalten
wird.
-
Beispiele
für aktive
Wasserstoffverbindungen, die sich zur Verwendung im obigen Verfahren
eignen, umfassen Alkohole, wie z.B. Ethanol, Methanol, Isopropanol
und Benzylalkohol; Polyole, wie z.B. Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit,
Diethylenglykol, Ethy lenglykol, Threose, Tetraose, Pentose und Hexose;
und Hydroxygruppen tragende Polymerverbindungen, wie z.B. Polyvinylalkohol
und Polyethylenvinylalkohol.
-
Die
aktive Wasserstoffverbindung wird in einer Menge, die als Molverhältnis (Molanzahl
der aktiven Wasserstoffgruppen auf der hinzugefügten aktiven Wasserstoffverbindung)/(Molanzahl
des eingefüllten
Glycidols) ausgedrückt
ist, innerhalb eins Bereichs von 0,0001 bis 1, vorzugsweise 0,001
bis 1, noch bevorzugter 0,005 bis 0,5 und insbesondere 0,01 bis
0,1, hinzugefügt.
-
Der
zweite Typ des Polymerisationsverfahrens (2), das die Verwendung
eines Lewis-Katalysators
beinhaltet, wird in einem nichtwässrigen
System durchgeführt.
Der Reaktionsmechanismus ist nachstehend dargestellt:
-
-
-
Dieses
Polymerisationsverfahren beinhaltet insbesondere das Befüllen eines
Kolbens mit einer vorgegebenen Menge Glycidol, je nach Bedarf unter
Verwendung von Methylenchlorid als Lösungsmittel, und die Durchführung der
Umsetzung bei einer vorbestimmten Reaktionstemperatur, die Zugabe
einer vorgegebenen Menge eines Katalysators (Reaktionsinitiator)
unter Stickstoffstrom und Rühren.
Nach Beendigung der Umsetzung wird zur Reaktionsbeendigung Methanol
hinzugefügt,
und Methanol und Methylenchlorid werden anschließend mittels Destillation im
Vakuum entfernt. Das resultierende Polymer wird in Wasser gelöst und mit Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert, wonach die Lösung
durch eine Säule,
die mit Ionenaustauscherharz befüllt
ist, laufen gelassen wird. Die durch die Säule laufen gelassene Lösung wird
filtriert und das Filtrat mittels Destillation im Vakuum getrocknet,
wodurch das Polyglycidol erhalten wird.
-
Der
dabei verwendete Katalysator (Reaktionsinitiator) kann Trifluorboratdiethyletherat
(BF3·OEt2), SnCl4 oder HPF6·OEt2 sein (wobei "Et" für eine Ethylgruppe
steht).
-
Das
so hergestellte Polyglycidol wies bei einer Messung mittels 13C-NMR-Spektroskopie (DEPT-Spektrum gemessen
unter Verwendung eines Varian-VXR-300-NMR-Spektrometers mit D2O
als Lösungsmittel) Peaks
für Kohlenstoffe
auf, die aus zwei Typen von Einheiten (A-Einheiten und B-Einheiten)
stammten, wodurch bestätigt
werden konnte, dass das Polyglycidol aus sowohl A-Einheiten als
auch B-Einheiten besteht.
-
Das
obige Polyglycidol weist eine Gesamtanzahl an A- und B-Gruppen kombiniert
von zumindest zwei, noch bevorzugter aus zumindest sechs, insbesondere
aus zumindest 10, auf. Es gibt keine bestimmte Obergrenze, wobei
eine Gesamtanzahl solcher Gruppen unter 10.000 bevorzugt wird. Die
Gesamtanzahl von A- und B-Einheiten ist vorzugsweise dann gering,
wenn das Polyglycidol das Fließvermögen einer
Flüssigkeit
aufweisen sollte, und vorzugsweise dann hoch, wenn hohe Viskosität erforderlich
ist.
-
Das
Erscheinungsbild dieser A- und B-Einheiten ist nicht regulär, sondern
zufällig.
Alle Kombinationen sind möglich,
einschließlich
beispielsweise -A-A-A, -A-A-B-, -A-B-A-, -B-A-A-, -A-B-B-, -B-A-B, -B-B-A-
und -B-B-B-.
-
Das
Polyglycidol weist ein Polyethylenglykol-äquivalentes gewichtsmittleres
Molekulargewicht (Mw) auf, das, wie mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) ermittelt, in einem Bereich von vorzugsweise 200 bis 730.00,
noch bevorzugter 200 bis 100.000, insbesondere 600 bis 20.000, liegt.
Polyglycidol mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von bis
zu etwa 2.000 ist eine hoch viskose Flüssigkeit, die bei Raumtemperatur
fließt,
während
Polyglycidol mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht über 3.000
bei Raumtemperatur ein weicher, pastenartiger Feststoff ist. Das
mittlere Molekulargewichtsverhältnis
(Mw/Mn) beträgt
vorzugsweise 1,1 bis 20, insbesondere 1,1 bis 10.
-
Je
nach Molekulargewicht ändert
sich das Polyglycidol hinsichtlich Erscheinungsbild bei Raumtemperatur
(20°C) von
einer hochviskosen melassenartigen Flüssigkeit zu einem kautschukartigen
Feststoff. Je höher
das Molekulargewicht, desto mehr weist es die Eigenschaften eines
Feststoffs auf (wenn auch ein weicher, pastenartiger Feststoff),
der bei Raumtemperatur über
geringe Fließfähigkeit
verfügt.
-
Ungeachtet
dessen, ob das Polyglycidol ein großes oder kleines Molekulargewicht
aufweist, ist es aufgrund der Verschränkungen seiner stark verzweigten
Molekülketten
kein lineares Polymer, sondern eher ein amorphes Polymer. Dies ist
aus dem Nichtvorhandensein von Reflexen auf der Weitwinkel-Röntgenbeugungsstruktur
ersichtlich, die ein Anzeichen für
das Vorliegen von Kristallen darstellen würden.
-
Das
Verhältnis
zwischen A-Einheiten und B-Einheiten im Molekül kann durch Messen des 29Si-NMR-Spektrums von trimethylsilyliertem
Polyglycidol (siehe 2) bestimmt werden, das durch
Einführung
von Trimethylsilylgruppen auf die Hydroxygruppen des Polyglycidols
hergestellt wird. Im vorliegenden Fall liegt das Molverhältnis zwischen
A-Einheiten und B-Einheiten (A:B) in einem Bereich von vorzugsweise
1:9 bis 9:1 und insbesondere 3:7 bis 7:3.
-
Da
das Polyglycidol farblos, durchsichtig und nichttoxisch ist, kann
es in einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen als elektrochemisches
Material verwendet werden, einschließlich Bindersubstanzen für verschiedene
aktive Materialien (z.B. Binder für elektrolumineszierende Vorrichtungen),
als Eindickmittel und Alkylenglykolaustauschstoff.
-
In
den erfindungsgemäßen Elektrolytzusammensetzungen
ist Komponente (A) ein Polyglycidolderivat, worin zumindest 10%
der Hydroxygruppenenden auf den Molekülketten des oben beschriebenen
Polyglycidols mit einer oder mehreren Arten von einwertigen Gruppen
verkappt sind, die aus Halogenatomen, substituierten und unsubstituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen, R1CO-Gruppen
(worin R1 eine substituierte oder unsubstituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist), R1 3Si-Gruppen
(worin R1 wie oben definiert ist), Aminogruppen,
Alkylaminogruppen und phosphoratomhältigen Gruppen ausgewählt sind.
-
Das
Verkappen der Enden der Polyglycidolmolekülketten mit den obigen Gruppen
dient zwei Zwecken. (1) In einem Polymer, das eine hohe Konzentration
an ionenleitendem Salz enthält,
rekombinieren dissoziierte Metallkationen und Gegenionen (Anionen)
sehr leicht in einer Polymermatrix mit geringer Dielektrizitätskonstante,
was das Leitvermögen
verringert. Da die Erhöhung
der Polarität
der Polymermatrix die Ionenassoziation behindert, ist ein Ziel,
die Dielektrizitätskonstante
der Polymermatrix zu erhöhen,
indem polare Gruppen auf den Seitenketten (Hydroxygruppen) des Polyglycidols
eingeführt
werden. (2) Das zweite Ziel ist, der Polymerverbindung sehr wünschenswerte
Eigenschaften, wie z.B. hydrophobe Eigenschaften und Flammverzögerung,
zu verleihen.
-
Zur
Erhöhung
der Dielektrizitätskonstante
der Polymerverbindung gemäß dem ersten
dieser Ziele wird das Polyglycidol mit einer hydroxyreaktiven Verbindung
umgesetzt, damit die Hydroxyendgruppen auf den Molekülketten
des Polyglycidols mit hochpolaren Substituenten verkappt werden.
-
Obwohl
die für
diesen Zweck verwendeten hochpolaren Substituenten keinen besonderen
Einschränkungen
unterliegen, werden neutrale Substituenten ionischen Substituenten
bevorzugt. Beispiele für
Substituenten umfassen substituierte und unsubstituierte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppen, R1CO-Gruppen (worin
R1 eine substituierte oder unsubstituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist). Je nach Bedarf kann das Verkappen
auch mit anderen geeigneten Substituenten, wie z.B. Aminogruppen
oder Alkylaminogruppen, erfolgen.
-
Der
zweite Zweck des oben erläuterten
Verkappens, der dazu dient, der Polymerverbindung hydrophobe Eigenschaften
und Flammverzögerung
zu verleihen, kann durch Verwendung von z.B. Halogenatomen, R1 3Si-Gruppen (worin
R1 wie oben definiert ist) oder phosphorhältigen Gruppen
zur Verkappung der Hydroxyendgruppen auf den Molekülketten
des Polyglycidols erreicht werden.
-
Beispiele
für Halogenatome,
die hierin als Substituenten verwendet werden können, umfassen Fluor, Brom
und Chlor. Als Beispiele für
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen,
die als solche Substituenten verwendet werden können, dienen substituierte
oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis
10 Kohlenstoffen, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffen, einschließlich Alkyle, wie
z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert-Butyl,
Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Cyclohexyl, Octyl, Nonyl und Decyl; Aryle,
wie z.B. Phenyl, Tolyl und Xylyl; Aralkyle, wie z.B. Benzyl, Phenylethyl
und Phenylpropyl; Alkenyle, wie z.B. Vinyl, Allyl, Propenyl, Isopropenyl,
Butenyl, Hexenyl, Cyclohexenyl und Octenyl; und alle dieser Gruppen,
worin einige oder alle Wasserstoffatome mit beispielsweise Halogenatomen
(z.B. Fluor, Brom, Chlor), Cyanogruppen, Hydroxygruppen, Aminogruppen,
Aminoalkylgruppen oder Phosphonogruppen substituiert sein können, wie
z.B. Cyanoethyl, Cyanobenzyl und andere cyanogruppenhältigen Alkyle,
Chlormethyl, Chlorpropyl, Bromethyl und Trifluorpropyl. Jeder beliebige
oder Kombinationen von zwei oder mehr solcher Substituenten können verwendet
werden.
-
Beispiele
für geeignete
R1CO-Gruppen umfassen jene, worin R1 dieselbe substituierte oder unsubstituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffen, vorzugsweise
mit 1 bis 8 Kohlenstoffen, wie oben darstellt. R1 steht
vorzugsweise für
eine Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe. Acylgruppen, Benzoyl und
Cyanobenzoyl werden insbesondere bevorzugt.
-
Beispiele
für geeignete
R1 3Si-Gruppen umfassen
jene, worin R1 dieselbe substituierte oder
unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffen, vorzugsweise mit 1 bis 8 Kohlenstoffen, wie oben
darstellt. R1 steht vorzugsweise für Alkylgruppen.
Trialkylsilylgruppen und insbesondere Trimethylsilyl werden bevorzugt.
-
Zusätzliche
Beispiele für
geeignete Substituenten umfassen Aminogruppen, Alkylaminogruppen
und phosphorhältige
Gruppen.
-
Der
Anteil an Endgruppen, die mit den obigen Substituenten verkappt
sind, beträgt
zumindest 10 Mol-%, vorzugsweise zumindest 50 Mol-%, insbesondere
zumindest 90 Mol-%. Es ist sogar möglich, im Wesentlichen alle
Endgruppen mit den obigen Substituenten zu verkappen, was einem
Verkappungsverhältnis von
im Wesentlichen 100 Mol-% entspricht.
-
Da
es jedoch Fälle
gibt, bei denen die Fähigkeit
des Polymers, das ionenleitende Salz zu lösen, abnimmt, wenn alle Hydroxyendgruppen
auf den Molekülketten
des Polymers mit Halogenatomen, R1 3Si-Gruppen oder phosphorhältigen Gruppen
verkappt sind, ist es erforderlich, unter Berücksichtigung der Lösungsmitteleigenschaften
des Polymer eine geeignete Menge an Substituenten einzuführen. Diese
Menge, bezogen auf die Gesamtanzahl an Hydroxyendgruppen, beträgt vorzugsweise
10 bis 95 Mol-%, noch bevorzugter 50 bis 95 Mol-% und insbesondere
50 bis 90 Mol-%.
-
Der
in der praktischen Umsetzung der Erfindung verwendete Substituent
ist insbesondere eine Cyanogruppen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
oder sowohl eine Cyanogruppen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
als auch eine R1 3Si-Gruppe.
Veranschaulichende Beispiele umfassen Cyanoethyl, Cyanobenzyl, Cyanobenzoyl
und andere Alkylgruppen, woran eine Cyanogruppe gebunden ist, oder Kombinationen
aller dieser Cyanogruppen-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen
mit beispielsweise Trimethylsilyl.
-
Wenn
eine Cyanogruppen-substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppe,
wie etwa Cyanoethyl, in Kombination mit einer R1 3Si-Gruppe, wie etwa Trimethylsilyl, verwendet
wird, werden die beiden Komponenten in relativen Anteilen von vorzugsweise
70 bis 97 Mol-%, insbesondere 90 bis 97 Mol-%, der Cyanogruppen-substituierten
einwertigen Kohlenwasserstoffgruppen und vorzugsweise 3 bis 30 Mol-%,
insbesondere 3 bis 10 Mol-%, der R1 3Si-Gruppen, bezogen auf alle Hydroxyendgruppen
auf den Molekülketten,
verwendet. Polyglycidolderivate, worin Cyanogruppen-substituierte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppen und R1 3Si-Gruppen auf diese Weise zusammen vorliegen,
verfügen über ausgezeichnete
elektrische Leitfähigkeit
und hydrophobe Eigenschaften.
-
Wenn
Cyanoethylgruppen als Substituenten eingeführt werden, kann das Verfahren
zum Verkappen der Molekülketten
des Polyglycidols mit solchen Substituenten das Vermischen des Polyglycidols
mit Dioxan und Acrylonitril, die Zugabe einer Natriumhydroxidlösung zum
Gemisch und das Rühren
zur Ausführung
der Umsetzung umfassen. Dadurch wird ein cyanoethyliertes Polyglycidol
erhalten, worin die Cyanoethylgruppen auf einigen oder allen Seitenketten
eingeführt
worden sind.
-
In
Fällen,
bei denen Acetylgruppen als Substituenten eingeführt werden, kann dies erfolgen,
indem beispielsweise das Polyglycidol mit Essigsäure und Methylenchlorid vermischt,
dem Gemisch wässrige
Perchlorsäure
und Essigsäureanhydrid
hinzugefügt
und dann unter Rühren
bei Raumtemperatur umgesetzt wird. Das Reaktionsgemisch wird anschließend zu
kaltem Wasser hinzugefügt,
wonach der ausgefällte
Niederschlag gewonnen wird. Der Niederschlag wird in Aceton gelöst und anschließend wieder
in Wasser geschüttet. Das
resultierende Gemisch wird durch Zugabe von Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert und der gebildete Niederschlag abfiltriert, zusammen
mit Wasser in einen Dialyseschlauch platziert und mit ionenausgetauschtem
Wasser dialysiert. Der resultierende Niederschlag wird gesammelt,
mit Wasser gespült
und anschließend im
Vakuum getrocknet, womit ein acetyliertes Polyglycidol erhalten
wird.
-
Cyanobenzoylgruppen
können
als Substituenten mittels eines Verfahrens eingeführt werden,
das beispielsweise das Vermischen des Polyglycidols mit Dioxan,
die Zugabe von Pyridin und das Zutropfen einer Lösung aus Cyanobenzoylchlorid
in Dioxan umfasst. Anschließend
wird die resultierende Lösung
bei einer vorbestimmten Temperatur umgesetzt, wonach das Reaktionsgemisch
in eine Methanol:Wasser-Lösung
(3:4) geschüttet
wird. Der in der Lösung
ausgefällte
Niederschlag wird gewonnen und in N,N-Dimethylsulfoxid gelöst, wonach
die Lösung
in einen Dialyseschlauch platziert und dialysiert wird. Der resultierende
Niederschlag wird gewonnen, mit Wasser gespült und anschließend im
Vakuum getrocknet, womit ein cyanobenzoyliertes Polyglycidol erhalten
wird.
-
Die
Einführung
von Trimethylsilylgruppen kann durch Lösen des Polyglycidols in Dimethylacetamid, Hinzufügen von
Bis(trimethylsilyl)acetamid zur Lösung und Rühren bei Raumtemperatur zur
Durchführung
der Reaktion erfolgen. Das Reaktionsge misch wird dann in einem Eiswasserbad
gekühlt
und in eine kalte Methanol:Wasser-Lösung
(4:1) geschüttet.
Der ausgefällte
Niederschlag wird abfiltriert, in Acetamid gelöst und die resultierende Lösung durch
ein Filterpapier laufen gelassen. Die Lösung wird sodann im Vakuum
getrocknet, womit ein trimethylsilyliertes Polyglycidol erhalten
wird.
-
Das
Verkappen mit anderen geeigneten Substituenten kann auf ähnliche
Weise unter Verwendung bekannter Verfahren zur Einführung dieser
Substituenten auf Hydroxyendgruppen erfolgen.
-
Als
Nächstes
wird dem Polyglycidolderivat, das als Komponente A der ersten Elektrolytzusammensetzung
für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren dient, Ionenleitfähigkeit verliehen, indem diesem
ein ionenleitendes Salz als Komponente B hinzugefügt wird.
-
Alle
in herkömmlichen
elektrochemischen Vorrichtungen angewandten ionenleitenden Salze
können ohne
besondere Einschränkungen
verwendet werden. Bevorzugte Beispiele umfassen Salze, die durch
Kombination eines quaternären
Oniumkations der allgemeinen Formel R1R2R3R4N+ oder R1R2R3R4P+ (worin R1 bis R4 jeweils unabhängig voneinander Alkyle mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen sind) mit einem Anion, wie etwa BF4 –, N(CF3SO2)2 –,
PF6 – oder ClO4 –,
erhalten werden.
-
Veranschaulichende
Beispiele umfassen (C2H5)4PBF4, (C3H7)4PBF4, (C4H9)4PBF4, (C6H13)4PBF4, (C4H9)3CH3PBF4,
(C2H5)3(Ph-CH2)PBF4 (worin Ph
für Phenyl
steht), (C2H5)4PPF6, (C2H5)PCF3SO2, (C2H5)4NBF4, (C4H9)4NBF4, (C6H13)4NBF4, (C2H5)6NPF6, LiBF4 und LiCF3SO3. Diese können allein
oder in Kombinationen von zwei oder mehr verwendet werden.
-
Die
Menge an ionenleitendem Salz, das als Komponente B in der Zusammensetzung
vorliegt, variiert empirisch gemäß einer
Anzahl an Faktoren, einschließlich
vom Typ des verwendeten ionenleitenden Salzes und dem Molekulargewicht
der Polymerverbindung. Im Allgemeinen beträgt die Menge an ionenleitendem Salz,
die in 100 Gewichtsteilen des Polyglycidols, das als Komponente
A dient, enthalten ist, vorzugsweise 5 bis 1.000 Gewichtsteile,
noch bevorzugter 10 bis 500 Gewichtsteile, sogar noch bevorzugter
10 bis 100 Gewichtsteile und insbesondere 10 bis 50 Gewichtsteile.
Eine zu geringe Menge an ionenleitendem Salz führt zu einer schwachen Konzentration
des Ionenleiters, was eine zu geringe Leitfähigkeit für praktische Zwecke darstellt.
Die Kapazität
der Polymermatrix, das ionenleitende Salz zu lösen, wird wiederum überstiegen,
wenn zu viel Salz verwendet wird, was zu einer Salzausfällung führt.
-
Zusätzlich zu
den Komponenten A und B kann die erste Elektrolytzusammensetzung
für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren auch eine herkömmliche Menge eines Lösungsmittels
darin enthalten haben, die fähig
ist, das ionenleitende Salz zu lösen.
Veranschaulichende Beispiele solcher Lösungsmittel umfassen Kettenether,
wie z.B. Dibutylether, 1,2-Dimethoxyethan, 1,2-Ethoxymethoxyethan,
Methyldiglyme, Methyltriglyme, Methyltetraglyme, Ethylglyme, Ethyldiglyme,
Butyldiglyme und Glykolether (z.B. Ethylcellosolve, Ethylcarbitol,
Butylcellosolve, Butylcarbitol); heterozyklische Ether, wie z.B.
Tetrahydrofuran, 2-Methyltetrahydrofuran, 1,3-Dioxolan und 4,4-Dimethyl-1,3-dioxan;
Butyrolactone, wie z.B. γ-Butyrolacton, γ-Valerolacton, δ-Valerolacton,
3-Methyl-1,3-oxazolidin-2-on und 3-Ethyl-1,3-Oxazolidin-2-on; und
andere Lösungsmittel,
die herkömmlich
für elektrochemische
Vorrichtungen verwendet werden, wie z.B. Amidlösungsmittel (z.B. N-Methylformamid,
N,N-Dimethylformamid, N-Methylacetamid und N-Methylpyrrolidinon),
Carbonatlösungsmittel
(z.B. Diethylcarbonat, Dimethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat, Propylencarbonat,
Ethylencarbonat und Styrolcarbonat) und Imidazolidinonlösungsmittel
(z.B. 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon).
Diese Lösungsmittel
können
allein oder in Gemischen aus zwei oder mehr verwendet werden.
-
Die
erste Elektrolytzusammensetzung für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren ändert
ihr Erscheinungsbild bei Raumtemperatur (20°C) von einer hochviskosen melassenartigen
Flüssigkeit
bis zu einem kautschukartigen Feststoff. Je höher der mittlere Polymerisationsgrad,
desto mehr weist es die Eigenschaf ten eines Feststoffs (wenn auch
ein weicher, pastenartiger Feststoff) auf, der bei Raumtemperatur über geringe
Fließfähigkeit
verfügt.
-
In
der ersten Elektrolytzusammensetzung für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren dissoziiert das ionenleitende Salz vollständig in
der Polymerverbindung. Gemäß den Leitfähigskeitsmessungen
mittels des Wechselstromimpedanzverfahrens weist die Zusammensetzung
zudem, wenn die Zusammensetzung etwa 9 bis 15 Gewichtsteile des
ionenleitenden Salzes (Komponente B) pro 100 Gewichtsteile des Polyglycidolderivats
(Komponente A) enthält,
eine hohe Ionenleitfähigkeit
von etwa 10–3 bis
10–4 S/cm
auf. Zusätzlich
zu hoher Ionenleitfähigkeit
kann die erste Elektrolytzusammensetzung für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren aufgrund der zum Verkappen von Hydroxygruppenenden
verwendeten Substituenten auch eine Anzahl an ausgezeichneten Eigenschaften
verleihen, wie z.B. eine hohe Dielektrizitätskonstante, hydrophobe Eigenschaften
und Flammverzögerung.
-
Die
Verwendung eines Polyglycidolderivats mit einem geringen gewichtsmittleren
Molekulargewicht in der ersten erfindungsgemäßen Elektrolytzusammensetzung
ergibt einen Polymer-Flüssigelektrolyt,
während die
Verwendung eines Polyglycidolderivats mit einem ausreichend großen gewichtsmittleren
Molekulargewicht (zumindest 3.000) einen Polymer-Festelektrolyt
ergibt. In beiden Fällen
besitzt der Polymerelektrolyt hohe Ionenleitfähigkeit. Da der Polymerelektrolyt
ein kautschukartiger Feststoff ist, der leicht einer plastischen
Verformung unterzogen werden kann, verformt sich das Polymer sogar
als Feststoff unter Spannung leicht und kann demzufolge leicht zu
einen Film oder einer Folie geformt werden.
-
Die
zweite Elektrolytzusammensetzung für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren besteht hauptsächlich aus (A) einer Polymerverbindung,
die ein Polyglycidolderivat ist, (B) einem ionenleitenden Salz und
(C) einer Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen.
In diesem Fall können das
als Polymerverbindung der Komponente A verwendete Polyglycidolderivat,
das als Komponente B verwendete ionenleitende Salz und das Lösungsmittel,
welches das ionen leitende Salz lösen
kann, dieselbe Komponente A, dieselbe Komponente B bzw. dasselbe
Lösungsmittel
sein, die in Zusammenhang mit der ersten Elektrolytzusammensetzung
für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren beschrieben wurden.
-
Die
als Komponente C dienende Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven
Doppelbindungen wird zur Bildung einer dreidimensionalen Netzwerkstruktur
umgesetzt, wodurch es zu einer erhöhten Formbeständigkeit
kommt.
-
Anders
gesagt, wenn ein Gemisch aus dem als Komponente A dienenden Polyglycidolderivat
und dem als Komponente B dienenden ionenleitenden Salz eine als
Komponente C dienende, vernetzbare funktionelle Gruppen aufweisende
Verbindung darin hinzugefügt
hat und die letztere umgesetzt wird, kommt es zur Bildung einer
dreidimensionalen Netzwerkstruktur. Das Polyglycidolderivat, das
eine hochverzweigte Polymerverbindung ist und als Komponente A dient,
verschränkt
sich innerhalb dieser dreidimensionalen Netzwerkstruktur, um eine
feste, teildurchdringende Polymernetzwerkstruktur (teil-IPN) zu
bilden. Diese Struktur erhöht
die Verträglichkeit
zwischen den unterschiedlichen Polymerketten und stellt eine entsprechende
Erhöhung
der Kohäsionsfestigkeit
bereit, womit als Gesamtwirkung eine starke Erhöhung der Formbeständigkeit
erzielt wird.
-
Veranschaulichende
Beispiele für
die obige, reaktive Doppelbindungen aufweisende Verbindung (3), die
als Komponente C dienende, vernetzbare funktionelle Gruppen aufweisende
Verbindung in den erfindungsgemäßen Elektrolytzusammensetzungen
verwendet werden kann, umfassen Verbindungen, die zwei oder mehr
reaktive Doppelbindungen enthalten, wie z.B. Divinylbenzol, Divinylsulfon,
Allylmethacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Diethylenglykoldimethacrylat,
Triethylenglykoldimethacrylat, Polyethylenglykoldimethacrylat (mittleres
Molekulargewicht: 200 bis 1.000), 1,3-Butylenglykoldimethacrylat,
1,6-Hexandioldimethacrylat, Neopentylglykoldimethacrylat, Polypropylenglykoldimethacrylat
(mittleres Molekulargewicht: 400), 2-Hydroxy-1,3-dimethacryloxypropan,
2,2-Bis[4(methacryloxyethoxy)phenyl]propan, 2,2-Bis[4-(methacryloxyethoxydiethoxy)phenyl]propan,
2,2-Bis[4-(methacryloxyethoxypolyethoxy) phenyl]propan, Ethylenglykoldiacrylat,
Diethylenglykoldiacrylat, Triethylenglykoldiacrylat, Polyethylenglykoldiacrylat
(mittleres Molekulargewicht: 200 bis 1.000), 1,3-Butylenglykoldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat,
Neopentylglykoldiacrylat, Polypropylenglykoldiacrylat (mittleres
Molekulargewicht: 400), 2-Hydroxy-1,3-diacryloxypropan, 2,2-Bis[4-(acryloxyethoxy)phenyl]propan,
2,2-Bis[4-(acryloxyethoxydiethoxy)phenyl]propan, 2,2-Bis[4-(acryloxyethoxypolyethoxy)phenyl]propan,
Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Tetramethylolmethantriacrylat, Tetramethylolmethantetraacrylat,
wasserlösliches
Urethandiacrylat, wasserlösliches
Urethandimethacrylat, Tricyclodecandimethanolacrylat, hydriertes
Dicyclopentadiendiacrylat, Polyesterdiacrylat und Polyesterdimethacrylat.
-
Je
nach Bedarf kann eine Verbindung mit einer Acryl- oder Methacrylgruppe
hinzugefügt
werden. Beispiele für
solche Verbindungen umfassen Acrylate und Methacrylate wie z.B.
Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat und Tetrahydrofurfurylmethacrylat
sowie Methacryloylisocyanat, 2-Hydroxymethylmethacrylsäure und N,N-Dimethylaminoethylmethacrylsäure. Andere
reaktive Doppelbindungen aufweisende Verbindungen können ebenfalls
hinzugefügt
werden, wie z.B. Acrylamide (z.B. N-Methylolacrylamid, Methylenbisacrylamid,
Diacetonacrylamid) und Vinylverbindungen, wie z.B. Vinyloxazoline
und Vinylencarbonate.
-
Um
eine teil-IPN-Struktur zu bilden, muss auch hier eine Verbindung
mit zumindest zwei reaktiven Doppelbindungen hinzugefügt werden.
Das bedeutet, dass keine teil-IPN-Struktur
mit nur Verbindungen wie Methylmethacrylat gebildet werden kann,
die nur eine einzelne reaktive Doppelbindung besitzen. Das Hinzufügen einer
Verbindung, die zumindest zwei reaktive Doppelbindungen aufweist,
ist erforderlich.
-
Von
den oben beschriebenen, reaktive Doppelbindungen aufweisenden Verbindungen
umfassen insbesondere bevorzugte reaktive Monomere Polyoxyalkylenkomponenten
aufweisende Diester der nachstehenden Formel (3). Die Verwendung
des letzteren in Kombination mit einem Polyoxyalkylenkomponenten
aufweisenden Monoester der nachstehenden Formel (4) wird empfohlen.
-
-
In
Formel (3) sind R4, R5 und
R6 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffen, vorzugsweise 1
bis 4 Kohlenstoffen, wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl,
i-Butyl, s-Butyl und t-Butyl; und für X und Y gilt die Bedingung
X ≥ 1 und
Y ≥ 0 oder
die Bedingung X ≥ 0
und Y ≥ 1.
Die Summe X + Y ist vorzugsweise nicht höher als 100 und liegt insbesondere
in einem Bereich von 1 bis 30. R4, R5 und R6 sind insbesondere
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl oder t-Butyl.
-
-
In
Formel (4) sind R7, R8 und
R9 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffen, vorzugsweise 1
bis 4 Kohlenstoffen, wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl,
i-Butyl, s-Butyl und t-Butyl; und für A und B gilt die Bedingung
A ≥ 1 und
B ≥ 0 oder
die Bedingung A ≥ 0
und B ≥ 1.
Die Summe A + B ist vorzugsweise nicht höher als 100 und liegt insbesondere
in einem Bereich von 1 bis 30. R7, R8 und R9 sind insbesondere
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl oder t-Butyl.
-
Üblicherweise
wird ein Gemisch aus dem Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden
Diester und dem Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Monoester
mit dem Polyglycidolderivat und dem ionenleitenden Salz erhitzt
oder einer geeigneten Strahlung ausgesetzt, wie z.B. UV-Licht, Elektronenstrahlung,
Röntgenstrahlung,
Gammastrahlung, Mikrowellen- oder Radiofrequenzstrahlen, um eine
dreidimensionale vernetzte Netzwerkstruktur vom teil-IPN-Typ zu
bilden.
-
Die
teil-IPN-Struktur kann im Allgemeinen durch Hinzufügen lediglich
eines Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Diesters zum Polyglycidolderivat,
das als Komponente A dient, und mittels Durchführung der Polymerisation gebildet
werden. Wie bereits angemerkt, wird jedoch das Hinzufügen eines
Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Monoesters, der ein monofunktionelles
Monomer ist, zum Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Diester
bevorzugt, weil ein solches Hinzufügen Polyoxyalkylen-verzweigte
Ketten in das dreidimensionale Netzwerk einführt.
-
Die
relativen Anteile am Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Diester
und Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Monoester unterliegen
keinen besonderen Einschränkungen,
wobei ein Gewichtsverhältnis
zwischen dem Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Diester und
Polyoxyalkylenkomponenten aufweisenden Monoester bevorzugt wird,
das in einem Bereich von 1 bis 0,5, insbesondere 1 bis 0,2, liegt,
da dadurch die Filmbeständigkeit
erhöht
wird.
-
Die
Menge der vernetzbaren, funktionelle Gruppen aufweisenden Verbindung,
die als Komponente C vorliegt, beträgt vorzugsweise 10 bis 500
Gewichtsteile, noch bevorzugter 10 bis 150 Gewichtsteile, insbesondere
20 bis 100 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile des Polyglycidolderivats,
das als Komponente A dient. Die Verwendung von weniger als 10 Gewichtsteilen
der vernetzbaren, funktionelle Gruppen aufweisenden Verbindung kann
dazu führen,
dass die Filmbeständigkeit
nicht erhöht
wird. Die Verwendung von mehr als 500 Gewichtsteilen kann andererseits
zu einer Verminderung der Fähigkeit
der Matrix führen,
das ionenleitende Metallsalz vollständig zu lösen, was unerwünschte Effekte
nach sich zieht, wie z.B. das Ausfällen des Salzes und das Brüchigwerden
des gebildeten Films.
-
Zusätzlich zu
den obigen Komponenten A, B und C kann die zweite Elektrolytzusammensetzung
für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren auch eine herkömmliche Menge desselben Lösungsmitteltyps
aufweisen, das fähig
ist, wie oben in Zusammenhang mit der ersten Elektrolytzusammensetzung
für erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensatoren erläutert,
das ionenleitende Salz zu lösen.
-
Bei
der praktischen Umsetzung der Erfindung wird die Zusammensetzung,
die die Komponenten A, B und C, in Kombination mit anderen, optionalen
Inhaltsstoffen je nach Bedarf, umfasst, erhitzt oder einer geeigneten
Strahlung ausgesetzt, wie z.B. UV-Licht, Elektronenstrahlung, Röntgenstrahlung,
Gammastrahlung, Mikrowellen- oder
Radiofrequenzstrahlen, um die Umsetzung oder Polymerisation der
vernetzbaren, funktionelle Gruppen aufweisenden Verbindung auszulösen, die
als Komponente C dient. Die resultierende dreidimensionale Netzwerkstruktur
wird wechselseitig mit den Molekülketten
auf dem hochverzweigten Polyglycidolderivat verschränkt, um
eine dreidimensional vernetzte oder teildurchdringende Netzwerkstruktur
zu bilden, wodurch ein Polymer-Festelektrolyt für elektrische Doppelschichtkondensatoren
gemäß vorliegender
Erfindung erhalten wird, der eine hohe Ionenleitfähigkeit
und ausgezeichnete Formstabilität
aufweist.
-
Die
teil-IPN-Struktur kann im Allgemeinen unter Verwendung einer Radikalpolymerisationsreaktion
gebildet werden. Die Polymerisationsreaktion kann unter Verwendung
von Elektronenstrahlen ohne Zugabe eines Polymerisationsinitiators
(der nachstehend auch als "Katalysator" bezeichnet wird)
erfolgen, wobei in anderen Fällen üblicherweise
ein Initiator hinzugefügt
wird.
-
Der
Polymerisationsinitiator oder Katalysator unterliegt keinen besonderen
Einschränkungen.
Als Beispiele für
verwendbare Photopolymerisationsinitiatoren dienen Acetophenon,
Trichloracetophenon, 2-Hydroxy-2-methylpropiophenon, 2-Hydroxy-2-methylisopropiophenon,
1-Hydroxycyclohexylketon, Benzoinether, 2,2-Diethoxyacetophenon
und Benzyldimethylketal.
-
Beispiele
für verwendbare
thermische Polymerisationsinitiatoren umfassen Hochtemperaturinitiatoren,
wie z.B. Cumolhydroperoxid, t-Butylhydroperoxid, Dicumylperoxid
und Di-t-butylperoxid; herkömmliche
Initiatoren, wie z.B. Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Persulfate
und Azobisisobutyronitril; Tieftemperaturinitiatoren (Redoxinitiatoren),
wie z.B. Wasserstoffperoxid-Eisen(II)-salze, Persulfat-saures Natriumsulfit,
Cumolhydroperoxid-Eisen(II)-salze und Benzoylperoxid-Dimethylanilin;
und auch Peroxid-Organometallalkyle, Triethylbor, Diethylzink und
Sauerstoff-Organometallalkyle.
-
Diese
Polymerisationsinitiatoren können
allein oder als Gemische aus zwei oder mehr verwendet werden. Der
Initiator oder Katalysator für
die Radikalpolymerisationsreaktion wird in einer Menge hinzugefügt, die in
einem Bereich von vorzugsweise 0,1 bis 1 Gewichtsteilen, insbesondere
0,1 bis 0,5 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile der Verbindung
mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen (Komponente C) liegt.
Das Hinzufügen
von weniger als 0,1 Gewichtsteilen führt zu einer merklichen Verminderung
der Polymerisationsgeschwindigkeit, während das Hinzufügen von
mehr als 1 Gewichtsteil die katalytischen Effekte nicht weiter verbessert
und somit lediglich eine Verschwendung des Reagans darstellt.
-
Obwohl
die Polymerisationsreaktionsbedingungen keinen besonderen Einschränkungen
unterliegen, erfolgt die Reaktion im Fall der Photopolymerisation
z.B. mittels 5- bis
30-minütigem
Aussetzen gegenüber
1 bis 50 mW/cm2 UV-Licht bei Raumtemperatur
und in Luft.
-
Die
Polymerisation mittels Elektronenstrahlen wird bei Raumtemperatur
und einer Beschleunigungsspannung von 150 bis 300 kV durchgeführt. Im
Falle der thermischen Polymerisation findet die Umsetzung durch
0,5- bis 6-stündiges
Erhitzen bei 50 bis 120°C
statt.
-
Angesichts
dieser Überlegungen
wird die Polymerisationsreaktion bezüglich Einfachheit der Vorrichtung
und laufender Kosten vorzugsweise mittels UV-Strahlung oder thermischer
Polymerisation durchgeführt.
-
Der
Polymer-Festelektrolyt für
elektrische Doppelschichtkondensatoren gemäß vorliegender Erfindung weist
eine feste teil-IPN-Struktur auf, worin das als Komponente A dienende
hochverzweigte Polyglycidolderivat stark mit der dreidimensionalen
Netzwerkstruktur verschränkt
ist, die durch die als Komponente C dienende vernetzbare Verbindung
gebildet wird. Dies führt
zu einer starken Erhöhung
der Formbeständigkeit des
Polymerelektrolyts, wobei die Molekülstruktur jene eines amorphen
Polymers ist und nicht kristallin ist, wodurch sich der Ionenleiter
innerhalb des Moleküls
frei bewegen kann. Zudem weist der erfindungsgemäße Polymerelektrolyt eine hohe Leitfähigkeit
von etwa 10–3 bis
10–4 S/cm
bei Raumtemperatur auf und unterliegt weder Verdampfung noch Leckverlust,
wodurch es sich sehr zur Verwendung als Elektrolyt (Separator) für elektrische
Doppelschichtkondensatoren eignet.
-
Der
Polymer-Festelektrolyt für
elektrische Doppelschichtkondensatoren gemäß vorliegender Erfindung kann
verarbeitet werden, indem beispielsweise ein flüssiges Gemisch aus den obigen
Komponenten A bis C und ein geeignetes Verdünnungsmittel auf das Substrat
beschichtet wird, wonach die als Komponente C dienende Verbindung
mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen zur Auslösung der
Filmbildung einer Vernetzungsreaktion unterzogen wird. Ein Elektrolytfilm
mit einheitlicher Dicke kann unter Verwendung von geeigneten Verfahren
wie z.B. Walzen mittels Auftragswalze, Siebbeschichten, Rakelbeschichten,
Schleuderbeschichten oder Vorstreichen erhalten werden.
-
Die
polaren Elektrodenzusammensetzungen, worauf die Erfindung ebenfalls
gerichtet ist, weisen die nachstehenden ersten und zweiten Anordnungen
von Hauptkomponenten auf.
-
Eine
erste erfindungsgemäße polare
Elektrodenzusammensetzung besteht hauptsächlich aus (A) einer Polymerverbindung,
die ein Polyglycidolderivat ist, (D) einem Material mit großer Oberfläche und
(E) einem elektrisch leitenden Material.
-
Eine
zweite erfindungsgemäße polare
Elektrodenzusammensetzung besteht hauptsächlich aus (A) einer Polymerverbindung,
die ein Polyglycidolderivat ist, (C) einer Verbindung mit zwei oder
mehr reaktiven Doppelbindungen, (D) einem Material mit großer Oberfläche und
(E) einem elektrisch leitenden Material.
-
Die
als Komponente A dienende Polymerverbindung vom Polyglycidolderivat-Typ
der erfindungsgemäßen ersten
polaren Elektrodenzusammensetzung kann dieselbe wie die als Komponente
A dienende Polymerverbindung vom Polyglycidolderivat-Typ der oben
beschriebenen ersten und zweiten Elektrolytzusammensetzungen für elektrische
Doppelschichtkondensatoren gemäß vorliegender
Erfindung sein.
-
Das
als Komponente D dienende Material mit großer Oberfläche umfasst üblicherweise
ein Kohlenstoffmaterial mit einer spezifischen Oberfläche von
vorzugsweise zumindest 500 m2/g, bevorzugter
zumindest 1.000 m2/g, insbesondere 1.500
bis 3.000 m2/g, und mit einer mittleren
Teilchengröße von vorzugsweise
nicht mehr als 30 μm,
insbesondere 5 bis 30 μm.
Bei einer spezifischen Oberfläche
und einer mittleren Teilchengröße, die
außerhalb
dieser Bereiche liegen, kann das Erhalten eines elektrischen Doppelschichtkondensators mit
hoher elektrostatischer Kapazität
und geringem Widerstand schwierig werden.
-
Als
Material mit großer
Oberfläche
wird insbesondere Aktivkohle bevorzugt. Als Beispiele für Aktivkohle
dienen jene, die aus Materialien auf Pflanzenbasis hergestellt werden,
wie z.B. aus Holz, Sägespäne, Kokosnussschalen
und Zellstoffablauge; auf fossilen Brennstoffen basierende Materialien,
wie z.B. Kohle und Heizöl,
sowie Fasern, die aus kohle- oder erdölbasiertem Pech, das mittels
Hydrolyse solcher auf fossilen Brennstoffen basierter Materialien
oder aus Teerpech erhalten werden, gesponnen werden; und synthetische Polymere,
Phenolharze, Furanharze, Polyvinylchloridharze, Polyvinylidenchloridharze,
Polyimidharze, Polyamidharze, Flüssigkristallpolymere,
Kunststoffabfall und regenerierter Reifengummi. Diese Ausgangsmaterialien
werden verkohlt und anschließend
aktiviert. Es gibt zwei Hauptaktivierungsverfahren: Gasaktivierung
und chemische Aktivierung. Bei der Gasaktivierung wird das verkohlte
Ausgangsmaterial katalytisch bei erhöhter Temperatur mit einem oxidierenden
Gas, wie z.B. Dampf, Kohlendioxid oder Sauerstoff, umgesetzt, um
die Aktivkohle zu bilden. Bei der chemischen Aktivierung wird das
Ausgangsmaterial einheitlich mit einem aktivierenden chemischen
Mittel imprägniert
und unter Inertgasatmosphäre
erhitzt. Das chemische Mittel löst
eine Dehydrations- und Oxidationsreaktion aus, wozu es zur Bildung
von Aktivkohle kommt. Beispiele für chemische Mittel, die zu
diesem Zweck verwendbar sind, umfassen Zinkchlorid, Phosphorsäure, Natriumphosphat,
Calciumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat,
Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Kaliumsulfat und Calciumcarbonat.
Die Aktivkohle kann jede beliebige Form aufweisen, einschließlich gemahlene
oder granulierte Teilchen, Fasern, Filz, Textilgewebe oder Folie,
wobei jede dieser Formen in vorliegender Er findung verwendet werden
kann. Insbesondere werden Aktivkohlen bevorzugt, die mittels chemischer
Aktivierung unter Verwendung von KOH hergestellt werden, weil diese
tendenziell eine höhere
elektrostatische Kapazität
als dampfaktivierte Produkte aufweisen.
-
Die
Menge des als Komponente D dienenden Materials mit großer Oberfläche beträgt vorzugsweise 800
bis 2.300 Gewichtsteile, insbesondere 1.300 bis 2.000 Gewichtsteile,
pro 100 Gewichtsteile des als Komponente A dienenden Polyglycidolderivats.
Die zu hohe Zugabe des Materials mit großer Oberfläche kann die Bindungsfestigkeit
der polaren Elektrodenzusammensetzung verringern, was in einer schlechten
Haftung zum Stromabnehmer resultiert. Eine zu geringe Zugabe des
Materials mit großer
Oberfläche
kann andererseits bewirken, dass der Widerstand erhöht und die
elektrostatische Kapazität
der aus der Zusammensetzung hergestellten polaren Elektroden vermindert
wird.
-
Das
als Komponente E verwendete elektrisch leitende Material kann jedes
geeignete Material sein, das der polaren Elektrodenzusammensetzung
elektrische Leitfähigkeit
verleihen kann. Veranschaulichende Beispiele umfassen Ruß, Ketjenblack,
Acetylenschwarz, Kohlenstoff-Whisker, Kohlefasern, Naturgraphit, Kunstgraphit,
Titanoxid, Rutheniumoxid und metallische Fasern, wie z.B. Aluminium
oder Nickel. Davon können
alle einzeln oder Kombinationen aus zwei oder mehr verwendet werden.
Von diesen werden Ketjenblack und Acetylenschwarz, die beide vom
Rußtyp
sind, bevorzugt. Die mittlere Teilchengröße des leitenden Materialpulvers
beträgt
vorzugsweise 10 bis 100 nm, insbesondere 20 bis 40 nm.
-
Die
Menge des als Komponente E dienenden leitenden Materials beträgt vorzugsweise
50 bis 500 Gewichtsteile, insbesondere 100 bis 300 Gewichtsteile,
pro 100 Gewichtsteile des als Komponente A dienenden Polyglycidolderivats.
Zu viel leitendes Material in der Zusammensetzung verringert den
Anteil des Materials mit großer
Oberfläche,
was die elektrostatische Kapazität
der aus der Zusammensetzung erhaltenen polaren Elektrode mindern
kann. Das Hinzufügen
von zu wenige leitendem Material kann hingegen dazu führen, dass
keine adäquate
elektrische Leitfähigkeit
verliehen wird.
-
Zusätzlich zu
den obigen Komponenten A, D und E kann die erste erfindungsgemäße polare
Elektrodenzusammensetzung auch ein Verdünnungslösungsmittel enthalten. Veranschaulichende
Beispiele für
geeignete Verdünnungslösungsmittel
umfassen N-Methyl-2-pyrrolidon, Acetonitril, Tetrahydrofuran, Aceton,
Methylethylketon, 1,4-Dioxan und Ethylenglykoldimethylether. Vorzugsweise
wird das Verdünnungslösungsmittel in
einer Menge von 80 bis 150 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
der gesamten polaren Elektrodenzusammensetzung hinzugefügt.
-
Die
als Komponente A verwendete Polymerverbindung vom Polyglycidolderivat-Typ
der erfindungsgemäßen zweiten
polaren Elektrodenzusammensetzung kann vom selben Typ sein wie die
als Komponente A verwendete Polymerverbindung vom Polyglycidolderivat-Typ
der zuvor beschriebenen ersten und zweiten Elektrolytzusammensetzungen
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren gemäß vorliegender
Erfindung. Die hierin als Komponente C verwendete Verbindung mit
zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen kann vom selben Typ sein
wie die Verbindung mit zwei oder mehr reaktiven Doppelbindungen,
die in der zuvor beschriebenen zweiten Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren als Komponente C verwendet wurde. Zudem
kann das als Komponente D dienende Material mit großer Oberfläche und
das als Komponente E dienende, elektrisch leitende Material vom
jeweils gleichen Typ wie die Komponenten D und E in der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen ersten
polaren Elektrodenzusammensetzung sein.
-
Die
als Komponente C dienende Verbindung mit vernetzbaren funktionellen
Gruppen liegt in einer Menge von 10 bis 100 Gewichtsteilen, vorzugsweise
20 bis 80 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des als Komponente
A dienenden Polyglycidolderivats vor. Das als Komponente D dienende
Material mit großer
Oberfläche
und das als Komponente E dienende elektrisch leitende Material können in
den gleichen wie oben bezüglich
der erfindungsgemäßen ersten
polaren Elektrodenzusammensetzung angeführten Mengen vorliegen.
-
Die
erfindungsgemäßen polaren
Elektrodenzusammensetzungen verfügen über ausgezeichnetes Bindevermögen, wodurch
sie das Material mit großer
Oberfläche
und das elektrisch leitende Material stark an den Stromabnehmer
binden können.
-
Die
Erfindung betrifft auch polare Elektroden, die durch Beschichten
der obigen erfindungsgemäßen ersten
und zweiten polaren Elektrodenzusammensetzungen auf einen Stromabnehmer
hergestellt werden.
-
Der
Stromabnehmer besteht vorzugsweise aus Metall. Veranschaulichende
Beispiele für
Metallstromabnehmer umfassen jene, die aus Aluminium, Titan, Tantal
oder Edelstahl bestehen. Aluminium und Edelstahl sind aufgrund ihrer
hohen Korrosionsbeständigkeit
sehr geeignet, und Aluminium weist sich als insbesondere vorteilhaft
aus, da es zudem über
geringes Gewicht und geringen elektrischen Widerstand verfügt.
-
Der
Stromabnehmer kann jede geeignete Form aufweisen, z.B. die einer
Folie, eines Streckmetalls, einer Platte aus gesinterten Metallfasern
oder einer Platte aus Schaummetall. Ein Stromabnehmer vom Folientyp
mit einer Dicke von 20 bis 100 μm
ist insbesondere vorteilhaft, da dieser einfach zu walzen und stapeln und
relativ kostengünstig
ist. Wenn eine Metallfolie als Stromabnehmer verwendet wird, ist
es erwünscht,
chemische, elektrochemische oder physikalische Mittel zum Aufrauen
der Oberfläche
anzuwenden, da dadurch der enge Kontakt zwischen polarer Elektrode
und Metallabnehmer verbessert und der Widerstand verringert wird.
-
Die
erfindungsgemäße polare
Elektrode kann gebildet werden, indem die erste oder zweite polare Elektrodenzusammensetzung
zu einer einheitlichen Dicke auf den Stromabnehmer unter Verwendung
geeigneter Verfahren aufgetragen wird, wie z.B. durch Walzen mittels
Auftragswalze, Siebbeschichten, Rakelbeschichten, Schleuderbeschichten
oder Vorstreichen.
-
Wenn
die zweite polare Elektrodenzusammensetzung verwendet wird, kann
eine erfindungsgemäße polare
Elektrode in halbfestem Zustand erhalten werden, indem die Zusammensetzung
auf einen Stromabnehmer beschichtet und der beschichtete Abnehmer
sodann 1 bis 6 Stunden lang bei 60 bis 100°C erhitzt wird.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen elektrischen Doppelschichtkondensator,
der ein Paar polare Elektroden mit einem dazwischen angeordneten
Separator umfasst. Polare Elektroden, die, wie oben beschrieben, mittels
Beschichten der erfindungsgemäßen ersten
oder zweiten polaren Elektrodenzusammensetzung auf einen Stromabnehmer
erhalten werden, werden als das Paar polare Elektroden im Kondensator
verwendet, wobei beide Elektroden im Paar vorzugsweise die gleiche
Bauweise aufweisen.
-
Ein
erster im erfindungsgemäßen Kondensator
verwendbarer Separatortyp wird durch Imprägnieren eines Separatorsubstrats
mit einer Lösung,
die ein ionenleitendes Salz enthält,
erhalten. Das Separatorsubstrat kann ein in elektrischen Doppelschichtkondensatoren
herkömmlich
als Separatorsubstrat verwendetes Material sein. Veranschaulichende
Beispiele umfassen Polyethylen-Faservlies, Polypropylen-Faservlies,
Polyester-Faservlies, porösen
PTFE-Film, Kraft-Papier, Film gebildet aus einer Mischung von Kunstseide-
und Sisalfasern, Manilahanffaser, Glasfaserplatte, Elektrolytpapier
auf Cellulosebasis, aus Kunstseidefasern bestehendes Papier, aus
einer Mischung aus Zellulose und Glasfasern bestehendes Papier und
Kombinationen davon in Form von mehrschichtigen Platten.
-
Die
ionenleitendes Salz enthaltende Lösung besteht aus einem ionenleitenden
Salz und einem Lösungsmittel,
das das Salz lösen
kann, die vom gleichen Typ wie das ionenleitende Salz und dessen
Lösungsmittel
sein können,
die oben in Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen ersten Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren gemäß vorliegender
Erfindung veranschaulicht wurden. Die Konzentration des ionenleitenden
Salzes in der ionenleitendes Salz enthaltenden Lösung beträgt vorzugsweise 0,5 bis 2,5
mol/l.
-
Der
durch Imprägnieren
des Separatorsubstrats mit dieser ionenleitendes Salz enthaltenden
Lösung hergestellte
Separator kann zwischen ein Paar erfindungsgemäßer polarer Elektroden platziert
und eine vorbestimmte Kraft ausgeübt werden, um den erfindungsgemäßen elektrischen
Doppelschichtkondensator zu erhalten.
-
Ein
zweiter hierin verwendbarer Separatortyp wird mittels Beschichten
oder Imprägnieren
eines Separatorsubstrats mit der oben beschriebenen ersten oder
zweiten Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
gemäß vorliegender
Erfindung hergestellt. Das in diesem Fall verwendete Separatorsubstrat
kann jedes beliebige der oben angeführten sein.
-
Insbesondere
wird ein mittels Beschichten oder Imprägnieren eines Separatorsubstrats
mit der erfindungsgemäßen ersten
oder zweiten Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren hergestellter
Separator zwischen ein Paar erfindungsgemäßer polarer Elektroden platziert
und ein vorbestimmter Druck angelegt, um den erfindungsgemäßen elektrischen
Doppelschichtkondensator zu erhalten.
-
Alternativ
dazu wird ein mittels Beschichten oder Imprägnieren eines Separatorsubstrats
mit der erfindungsgemäßen zweiten
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren hergestellter Separator zwischen
ein Paar erfindungsgemäßer polarer
Elektroden platziert und ein vorbestimmter Druck angelegt, wonach
die resultierende Anordnung bei 60 bis 100°C 1 bis 8 Stunden lang erhitzt
wird, um das Härten
zu bewirken, wodurch ein erfindungsgemäßer elektrischer Doppelschichtkondensator
gebildet wird.
-
Ein
dritter hierin verwendbarer Separatortyp besteht aus einer Polymer-Festelektrolytschicht,
die aus der erfindungsgemäßen ersten
oder zweiten Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
erhalten wird. In diesem Fall ist die als Komponente A in der erfindungsgemäßen ersten
oder zweiten Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
verwendete Polymerverbindung vom Polyglycidolderivat-Typ vorzugsweise
eine Verbindung, die ein gro ßes
gewichtsmittleres Molekulargewicht (gewichtsmittleres Molekulargewicht
von zumindest 3.000, vorzugsweise zumindest 10.000) aufweist und
von fester oder halbfester Form ist.
-
Insbesondere
wird die erfindungsgemäße erste
oder zweite Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
auf die Oberfläche
einer polaren Elektrode zu einer einheitlichen Dicke mittels geeigneter
Verfahren aufgebracht, wie z.B. durch Walzen mittels Auftragswalze,
Siebbeschichten, Rakelbeschichten, Schleuderbeschichten oder Vorstreichen,
und unter Verwendung einer Rakel gegossen. Als Nächstes wird eine andere polare
Elektrode mit gleicher Bauweise gegen diese gegossene Seite platziert
und ein Druck so auf die Anordnung angelegt, dass eine vorbestimmte
Dicke verliehen wird, wodurch ein erfindungsgemäßer elektrischer Doppelschichtkondensator
erhalten wird.
-
Ein
vierter hierin verwendbarer Separatortyp besteht aus einer Polymer-Festelektrolytschicht,
die durch das Härten
der erfindungsgemäßen zweiten
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren erhalten wird. In diesem
Fall wird die erfindungsgemäße zweite
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren auf die Oberfläche einer
erfindungsgemäßen polaren
Elektrode zu einer einheitlichen Dicke mittels geeigneter Verfahren
aufgebracht, wie z.B. durch Walzen mittels Auftragswalze, Siebbeschichten,
Rakelbeschichten, Schleuderbeschichten oder Vorstreichen, und unter
Verwendung einer Rakel gegossen. Als Nächstes wird eine andere polare
Elektrode mit gleicher Bauweise auf diese gegossene Seite platziert
und ein Druck so auf die Anordnung angelegt, dass eine vorbestimmte
Dicke verliehen wird. Die Anordnung wird anschließend bei
60 bis 100°C
1 bis 8 Stunden lang erhitzt, um das Härten zu bewirken, wodurch ein
erfindungsgemäßer elektrischer
Doppelschichtkondensator erhalten wird.
-
Im
erfindungsgemäßen elektrischen
Doppelschichtkondensator verleiht die Verwendung von Stromabnehmern,
die mit der ersten oder zweiten polaren Elektrodenzusammensetzung
als polares Elektrodenpaar beschichtet sind, ausgezeichnetes Bindevermögen, wodurch
das Material mit großer
Oberfläche
und das elektrisch leiten de Material fest an den Stromabnehmer gebunden
werden. Zudem bedeutet die Verwendung von insbesondere der ersten
oder zweiten Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
als Separator, der zwischen dem polaren Elektrodenpaar angeordnet
ist, dass die polaren Elektroden und der Separator (Elektrolytzusammensetzung
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren oder Polymer-Festelektrolyt) einige gemeinsame Bestandteile
aufweisen. Dies kann bewirken, dass der Grenzflächenwiderstand zwischen den
polaren Elektroden und dem Separator verringert wird, womit es möglich wird,
einen qualitativ hochwertigen elektrischen Doppelschichtkondensator
zu erhalten, der herausragende Eigenschaften aufweist, einschließlich hoher
Kapazität
und langer Lebensdauer.
-
Die
Form des erfindungsgemäßen elektrischen
Doppelschichtkondensators unterliegt keinen besonderen Einschränkungen,
wobei ein filmartiger Kondensator bevorzugt wird. Eine typische
verwendbare Kondensatorform umfasst eine Zylinderform, die erhalten
wird, indem eine kontinuierliche Länge des Separators zwischen
ein Paar kontinuierlicher Längen
der Elektrode gewickelt wird, um ein Element zu bilden, wonach das Element
mit einer nichtwässrigen
Elektrolytlösung
imprägniert
und das imprägnierte
Element in einen verschlossenen zylindrischen Behälter platziert
wird. Eine andere typische verwendbare Kondensatorform umfasst eine
rechteckige Form, die erhalten wird, indem abwechselnd mehrere rechteckige
Elektroden als positive und negative Elektroden mit den Separatoren
dazwischen gestapelt werden, um ein Element zu bilden, wonach das
Element mit einer nichtwässrigen
Elektrolytlösung
imprägniert
und das imprägnierte
Element in einen verschlossenen rechteckigen Behälter platziert wird.
-
Der
erfindungsgemäße elektrische
Doppelschichtkondensator eignet sich für eine Vielzahl verschiedener
Anwendungen, einschließlich
Speicher-Notstromversorgung für
elektronische Geräte,
wie z.B. PCs und tragbare elektronische Vorrichtungen, Stromversorgung
zum Schutz von PCs und anderen Geräten vor plötzlichen Stromausfällen, für elektrische
Automobile und Hybridautomobile, mit Solarzellen als Energiespeichersystem
für Sonnenenergieerzeugung
und in Kombination mit Batterien als lastregulierende Stromversorgung.
-
BEISPIELE
-
Die
nachstehenden Synthesebeispiele, erfindungsgemäße Beispiele und Vergleichsbeispiele,
worin alle Teile Gewichtsteilen entsprechen, dienen zur Veranschaulichung
und nicht zur Einschränkung
des Schutzumfangs der Erfindung.
-
Synthesebeispiel 1
-
Herstellung von Polyglycidol
(1)
-
Ein
glycidolhältiger
Kolben wurde mit Methylenchlorid auf. eine Glycidolkonzentration
von 4,2 mol/l befüllt,
wobei die Reaktionstemperatur auf –10°C eingestellt war. Danach wurde
Trifluorboratdiethyletherat (BF3·OEt2) als Katalysator (Reaktionsinitiator) zu
einer Konzentration von 1,2 × 10–2 mol/l
hinzugefügt,
wonach die Umsetzung durch 3-stündiges
Rühren
unter einem Stickstoffstrom erfolgte. Nach Beendigung der Umsetzung
wurde zur Reaktionsbeendigung Methanol hinzugefügt, und das Methanol und Methylenchlorid
wurden mittels Destillation im Vakuum entfernt.
-
Das
resultierende Rohpolymer wurde in Wasser gelöst und mit Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert, wonach die Lösung
durch eine Säule,
die mit Ionenaustauscherharz (hergestellt von der Organo Corporation unter
der Handelsbezeichnung Amberlite IRC-76) befüllt war, laufen gelassen wurde.
Das Eluat wurde durch ein 5C-Filterpapier laufen gelassen, wonach
das Filtrat im Vakuum abdestilliert und der Destillationsrückstand getrocknet
wurde.
-
Das
resultierende gereinigte Polyglycidol wurde mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) unter Verwendung einer 0,1 M Salzlösung als mobile Phase analysiert,
wonach das darauf basierende Polyethylenglykol-äquivalente gewichtsmittlere
Molekulargewicht gemessen wurde. Die Kristallinität wurde
mittels Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
ermittelt und der Zustand des Polymers bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angeführt. Außerdem stellt 2 das 13C- NMR-Spektrum
(DEPT-Spektrum gemessen unter Verwendung eines Varian-VXR-300-NMR-Spektrometers
mit D2O als Lösungsmittel) dar.
-
Synthesebeispiele 2 bis
8
-
Unter
Verwendung der in Tabelle 1 angeführten Mengen, Reaktionszeiten
und Temperaturen wurde in jedem Beispiel Polyglycidol anhand der
gleichen Verfahren wie in Synthesebeispiel 1 hergestellt.
-
In
jedem Fall wurde das resultierende Polyglycidol mittels GPC unter
Verwendung einer 0,1 M Salzlösung
als mobile Phase analysiert, wonach das darauf basierende Polyethylenglykol-äquivalente
gewichtsmittlere Molekulargewicht gemessen wurde. Die Kristallinität wurde
mittels Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse ermittelt
und der Zustand des Polymers bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angeführt.
-
-
-
Synthesebeispiel 9
-
Herstellung von Polyglycidol
(2)
-
Ein
Kolben wurde mit 100 Teilen Glycidol befüllt, wonach 1.000 Teile Methylenchlorid
hinzugefügt
und die Reaktionstemperatur auf 20°C eingestellt wurde. Kaliumhydroxid
(20 Teile) wurde als Katalysator hinzugefügt und das Gemisch 22 Stunden
lang zur Durchführung
der Reaktion gerührt.
Nach Beendigung der Umsetzung wurde zur Reaktionsbeendigung Methanol
hinzugefügt,
und Methanol und Methylenchlorid wurden im Vakuum abdestilliert.
-
Das
resultierende Rohpolymer wurde in Wasser gelöst und mit einem Ionenaustauscherharz
(Amberlite IRC-76, hergestellt von der Organo Corporation) neutralisiert.
Das Ionenaustauscherharz wurde aus der Polymerlösung mittels Filtration abgetrennt,
wonach das Wasser aus der Lösung
mittels Destillation unter Vakuum entfernt und es danach getrocknet
wurde.
-
Das
resultierende gereinigte Polyglycidol wurde mittels GPC unter Verwendung
einer 0,1 M Salzlösung
als mobile Phase analysiert, und das Polyethylenglykol-äquivalente
gewichtsmittlere Molekulargewicht gemessen. Die Kristallinität wurde
mittels Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
ermittelt und der Zustand des Polymers bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 angeführt.
-
Synthesebeispiele 10 und
11
-
Unter
Verwendung der in Tabelle 3 angeführten Mengen, Reaktionszeiten
und Temperaturen wurde in jedem Beispiel Polyglycidol anhand der
gleichen Verfahren wie in Synthesebeispiel 9 hergestellt. Außerdem wurde
als aktive Wasserstoffverbindung im Synthesebeispiel 10 zusätzlich Glycerin
und in Synthesebeispiel 11 Ethanolamin verwendet.
-
In
jedem Fall wurde das resultierende Polyglycidol mittels GPC unter
Verwendung einer 0,1 M Salzlösung
als mobile Phase analysiert und das Polyethylenglykol-äquivalente
gewichtsmittlere Molekulargewicht gemessen. Die Kristallinität wurde
mittels Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
ermittelt und der Zustand des Polymers bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 angeführt.
-
-
-
Synthesebeispiel 12
-
Cyanoethylierung von Polyglycidol
-
Drei
Teile in Synthesebeispiel 9 hergestelltes Polyglycidol wurden mit
20 Teilen Dioxan und 14 Teilen Acrylonitril vermischt. Zu diesem
Lösungsgemisch
wurde wässriges
Natriumhydroxid hinzugefügt,
das in 1 Teil Wasser gelöste
0,16 Teile Natriumhydroxid umfasst, und 10 Stunden lang bei 25°C gerührt, um
die Reaktion auszuführen.
Nach der Reaktionsbeendigung wurden dem Gemisch 20 Teile Wasser
hinzugefügt,
das sodann unter Verwendung eines Ionenaustauscherharzes (Amberlite
IRC-76, hergestellt von der Organo Corporation) neutralisiert wurde.
Das Ionenaustauscherharz wurde abfiltriert, wonach der Lösung 50
Teile Aceton hinzugefügt
und die nichtlöslichen
Substanzen abfiltriert wurden. Das Filtrat wurde einer Vakuumeinengung
unterzogen, wodurch das cyanoethylierte Rohpolyglycidol erhalten
wurde. Das cyanoethylierte Rohpolyglycidol wurde in Aceton gelöst und die
Lösung
unter Verwendung eines 5A-Filterpapiers filtriert, wonach das Polyglycidol
aus der Lösung
in Wasser ausgefällt
und der Niederschlag gewonnen wurde. Diese zwei Vorgänge (Lösen in Aceton
und Ausfällung
in Wasser) wurden zweimal wiederholt, wonach das Produkt im Vakuum
bei 50°C
getrocknet wurde, wodurch das gereinigte cyanoethylierte Polyglycidol
erhalten wurde.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des gereinigten cyanoethylierten Polyglycidols
wies keine Hydroxygruppenabsorption auf, was darauf hinweist, dass
alle Hydroxygruppen durch Cyanoethylgruppen ersetzt worden waren.
Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand des Polyglycidols bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 angeführt.
-
Synthesebeispiel 13
-
Cyanoethylierung von Polyglycidol
-
Gereinigtes
cyanoethyliertes Polyglycidol wurde auf gleiche Art und Weise wie
in Synthesebeispiel 12 unter Verwendung des in Synthesebeispiel
1 hergestellten Polyglycidols hergestellt.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des gereinigten cyanoethylierten Polyglycidols
wies keine Hydroxygruppenabsorption auf, was darauf hinweist, dass
alle Hydroxygruppen durch Cyanoethylgruppen ersetzt worden waren.
Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 angeführt.
-
Synthesebeispiel 14
-
Cyanoethylierung von Polyglycidol
-
Gereinigtes
cyanoethyliertes Polyglycidol wurde auf gleiche Art und Weise wie
in Synthesebeispiel 12 unter Verwendung des in Synthesebeispiel
8 hergestellten Polyglycidols hergestellt.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des gereinigten cyanoethylierten Polyglycidols
wies keine Hydroxygruppenabsorption auf, was darauf hinweist, dass
alle Hydroxygruppen durch Cyanoethylgruppen ersetzt worden waren.
Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 angeführt.
-
Synthesebeispiel 15
-
Cyanoethylierung/Trimethylsilylierung
von Polyglycidol
-
Drei
Teile in Synthesebeispiel 1 hergestelltes Polyglycidol wurden mit
20 Teilen Dioxan und 14 Teilen Acrylonitril vermischt. Zu diesem
Lösungsgemisch
wurde wässriges
Natriumhydroxid hinzugefügt,
das in 1 Teil Wasser gelöste
0,16 Teile Natriumhydroxid umfasst, und 5 Stunden lang bei 25°C gerührt, um
die Reaktion auszuführen.
Nach der Reaktionsbeendigung wurden dem Gemisch 20 Teile Wasser
hinzugefügt,
das sodann unter Verwendung eines Ionenaustauscherharzes (Amberlite
IRC-76, hergestellt von der Organo Corporation) neutralisiert wurde.
Das Ionenaustauscherharz wurde abfiltriert, wonach der Lösung 50
Teile Aceton hinzugefügt
und die nichtlöslichen
Substanzen abfiltriert wurden. Das Filtrat wurde einer Vakuumeinengung
unterzogen, wodurch das cyanoethylierte Rohpolyglycidol erhalten
wurde. 1 Teil des cyanoethylierten Rohpolyglycidols wurde in Dimethylacetamid
gelöst,
wonach der Lösung
2 Teile Bis(trimethylsilyl)acetamid hinzugefügt wurden und 5 Stunden lang
bei Raumtemperatur gerührt
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde in einem Eiswasserbad gekühlt und
in eine Methanol:Wasser-Lösung
(4:1) geschüttet,
die auf 0°C
abgekühlt
worden war. Der ausgefällte
Niederschlag wurde abfiltriert und in Acetamid gelöst. Die
resultierende Lösung
wurde durch ein 5C-Filterpapier laufen gelassen und sodann in Vakuum
getrocknet, wodurch ein cyanoethyliertes/trimethylsilyliertes Polyglycidol
erhalten wurde.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des cyanoethylierten/trimethylsilylierten
Polyglycidols wies keine Hydroxygruppenabsorption auf. Die Ergebnisse
der Elementaranalyse ließen
darauf schließen,
dass der Anteil der cyanoethylierten Hydroxygruppen 87% betrug und
die restlichen 13% der Hydroxygruppen trimethylsilyliert worden
waren. Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 angeführt.
-
Synthesebeispiel 16
-
Acetylierung von Polyglycidol
-
1
Teil in Synthesebeispiel 1 hergestelltes Polyglycidol wurde mit
30 Teilen Essigsäure
und 30 Teilen Methylenchlorid vermischt. Zu diesem Lösungsgemisch
wurden 0,4 Teile einer 60%igen Perchlorsäure in Wasser und 40 Teile
wasserfreie Essigsäure
hinzugefügt,
und es wurde 8 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde in kaltes Wasser geschüttet und der ausgefällte Niederschlag
gewonnen. Der Niederschlag wurde in Aceton gelöst und erneut in Wasser geschüttet, anschließend durch
Zugabe von Natriumhydrogencarbonat neutralisiert und schließlich mittels
5C-Filterpapier filtriert. Der Niederschlag wurde gewonnen, zusammen
mit Wasser in einen Dialyseschlauch platziert und 3 Tage lang mit
ionenausgetauschtem Wasser dialysiert. Der resultierende Niederschlag
wurde gewonnen, mit Wasser gespült
und anschließend im
Vakuum getrocknet, wodurch ein acetyliertes Polyglycidol erhalten
wurde.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des acetylierten Polyglycidols wies
keine Hydroxygruppenabsorption auf. Es kam jedoch zu einer C=O-Gruppenabsorption,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxygruppen acetyliert worden
waren. Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 angeführt.
-
Synthesebeispiel 17
-
Cyanobenzoylierung von
Polyglycidol
-
Das
in Synthesebeispiel 1 hergestellte Polyglycidol (0,4 Teile) wurde
mit Dioxan (10 Gewichtsteile) vermischt, wonach Pyridin (1,24 Teile)
hinzugefügt
wurde. Dazu wurde eine Lösung
aus Cyanobenzoylchlorid (2,05 Teile) in Dioxan (10 Teile) zugetropft.
-
Die
Lösung
wurde auf eine Temperatur von 80°C
eingestellt und 12 Stunden lang umgesetzt, wonach das Reaktionsgemisch
in eine Methanol:Wasser-Lösung
(3:4) geschüttet
und der ausgefällte
Niederschlag gewonnen wurde. Der Niederschlag wurde in N,N-Dimethylsulfoxid
gelöst,
wonach die resultierende Lösung
in einen Dialyseschlauch platziert und 3 Tage lang mit einem ionenausgetauschten
Wasser dialysiert wurde. Der resultierende Niederschlag wurde gewonnen,
mit Wasser gespült
und anschließend
im Vakuum getrocknet, wodurch ein cyanobenzoyliertes Polyglycidol
erhalten wurde.
-
Das
Infrarotabsorptionsspektrum des cyanobenzoylierten Polyglycidols
wies keine Hydroxygruppenabsorption auf. Es kam jedoch zu einer
C=O- und C≡N-Gruppenabsorption,
was darauf hinweist, dass alle Hydroxygruppen cyanobenzoyliert worden
waren. Die Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
zur Bestimmung der Kristallinität
ergab, dass das Produkt bei Raumtemperatur amorph war. Zudem wurde
der Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 angeführt.
-
-
Beispiele 1 bis 6
-
Elektrolytzusammensetzungen
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren (1)
-
Die
jeweils in den Synthesebeispielen 12 bis 17 hergestellten Polyglycidolderivate
wurden zusammen mit Tetraethylammoniumtetrafluorborat ((C2H5)4NBF4) so in Tetrahydrofuran gelöst, dass
das kombinierte Gewicht von (C2H5)4NBF4 und
dem Polyglycidolderivat in jedem Fall bei 1 kg pro Mol (C2H5)4NBF4 eingestellt war. Die resultierende Lösung wurde
unter reduziertem Druck gehalten, um das Tetrahydrofuran abdampfen
zu lassen, wodurch ein Polyglycidolderivat-unterstützter Elektrolytkomplex
(Elektrolytzusammensetzung für
einen elektrischen Doppelschichtkondensator) erhalten wurde.
-
Die
jeweilige Leitfähigkeit
der resultierenden Zusammensetzungen (Komplexe) wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen, wobei die Zusammensetzung zwischen zwei Kupferbleche,
die durch einen 200 μm
breiten Spalt getrennt waren, platziert wurde. Die Sichtprüfung bei
Raumtemperatur ergab entweder einen weichen, pastenartigen Feststoff
(S) oder eine viskose Flüssigkeit
(L). Jede Zusammensetzung wurde zur Bestimmung ihrer Kristallinität einer
Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Darüber
hinaus wurde jede Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt
und der prozentuelle Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angeführt.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Ein
Polyethylenglykol-unterstützter
Elektrolytkomplex (Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren)
wurde auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass statt dem Polyglycidolderivat Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 200 verwendet wurde.
-
Die
Leitfähigkeit
der resultierenden Zusammensetzung (Komplex) wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen, wobei die Zusammensetzung zwischen zwei Kupferbleche,
die durch einen 200 μm breiten
Spalt getrennt waren, platziert wurde. Die Sichtprüfung bei
Raumtemperatur ergab entweder einen weichen, pastenartigen Feststoff
(S) oder eine viskose Flüssigkeit
(L). Die Zusammensetzung wurde zur Bestimmung ihrer Kristallinität einer
Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Darüber
hinaus wurde. die Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt
und der prozentuelle Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 angeführt.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Ein
Polyethylenglykol-unterstützter
Elektrolytkomplex (Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren)
wurde auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass statt dem Polyglycidolderivat Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 2.000 verwendet wurde.
-
Die
Leitfähigkeit
der resultierenden Zusammensetzung (Komplex) wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen, wobei die Zusammensetzung zwischen zwei Kupferbleche,
die durch einen 200 μm breiten
Spalt getrennt waren, platziert wurde. Die Sichtprüfung bei
Raumtemperatur ergab entweder einen weichen, pastenartigen Feststoff
(S) oder eine viskose Flüssigkeit
(L). Die Zusammensetzung wurde zur Bestimmung ihrer Kristallinität einer
Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Darüber
hinaus wurde die Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt
und der prozentuelle Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 angeführt. Tabelle
6 (Mengen
in Gewichtsteilen)
Tabelle
7 (Mengen
in Gewichtsteilen)
- PEG 200:
- Polyethylenglykol
200
- PEG 2000:
- Polyethylenglykol
2000
-
Zustand bei Raumtemperatur
-
-
- S:
- weicher, pastenartiger
Feststoff
- L:
- viskose Flüssigkeit
-
Beispiele 7 bis 9
-
Elektrolytzusammensetzungen
(2) und Polymer-Festelektrolyte (1) für elektrische Doppelschichtkondensatoren
-
Die
jeweiligen in Tabelle 8 für
Beispiele 7 bis 9 angeführten
Kombinationen von Polyglycidolderivat und Tetraethylammoniumtetrafluorborat
((CH2H5)4NBF4) wurden in
Tetrahydrofuran gelöst.
In jedem Beispiel wurde die resultierende Lösung unter reduziertem Druck
gehalten, um das Tetrahydrofuran abdampfen zu lassen. Als Nächs tes wurden
vorbestimmte Mengen Polyethylenglykoldimethacrylat (Anzahl an Oxyethyleneinheiten
= 9) und Methoxypolyethylenglykolmonomethacrylat (Anzahl an Oxyethyleneinheiten
= 9) hinzugefügt.
Azobisisobutyronitril wurde ebenfalls hinzugefügt, und die Bestandteile wurden
so in ein Reaktionsgefäß gefüllt, dass die
Menge an (CH2H5)4NBF4 1 Mol pro Kilogramm
des kombinierten Gewichts der Bestandteile betrug.
-
Das
bedeutet, dass die Bestandteile so eingefüllt wurden, dass das Gewicht
von (CH2H5)4NBF4 plus dem Gewicht
des Polyglycerinderivats plus dem Gewicht des Polyethylenglykoldimethacrylats
plus dem Gewicht von Methoxypolyethylenglykolmonomethacrylat plus
dem Gewicht von Azobisisobutyronitril 1 Kilogramm pro Mol (CH2H5)4NBF4 betrug, wodurch Polyglycidolderivat-unterstützte Elektrolytkomplexe
(Elektrolytzusammensetzungen für
elektrische Doppelschichtkondensatoren) der Beispiele 7 bis 9 erhalten
wurden.
-
Die
resultierenden Zusammensetzungen (Komplexe) wurden jeweils zwischen
zwei Kupferbleche, die durch einen 200 μm breiten Spalt getrennt waren,
platziert und 2 Stunden lang bei 80°C erhitzt, um das Härten zu
bewirken, wodurch in den Beispielen 7 bis 9 ein gehärteter Polymer-Festelektrolyt
erhalten wurde.
-
Die
Leitfähigkeit
der jeweiligen Polymer-Festelektrolyte wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen. Jeder Polymer-Festelektrolyt wurde zur Bestimmung seiner
Kristallinität
einer Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Darüber
hinaus wurde dessen Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Zudem
wurde jede Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt
und der prozentuelle Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 angeführt.
-
Beispiele 10 bis 12
-
Elektrolytzusammensetzungen
(3) und Polymer-Festelektrolyte (2) für elektrische Doppelschichtkondensatoren
-
Die
jeweiligen in Tabelle 8 für
Beispiele 10 bis 12 angeführten
Kombinationen von Polyglycidolderivat und Tetraethylammoniumtetrafluorborat
((CH2H5)4NBF4) wurden in
Tetrahydrofuran gelöst.
In jedem Beispiel wurde die resultierende Lösung unter reduziertem Druck
gehalten, um das Tetrahydrofuran abdampfen zu lassen. Als Nächstes wurde
eine vorbestimmte Menge eines Polyurethan-Vernetzers hinzugefügt. Der
Polyurethan-Vernetzer wurde hergestellt, indem das in Tabelle 8
angeführte
flüssige
Polyol und das flüssige
Isocyanat zusammengemischt wurden. Das flüssige Polyol war ein Copolymer-Polyol
auf Glycerinbasis aus Ethylenoxid und Polyethylenoxid in einem Verhältnis von
8:2 mit einem Hydroxylwert von 1,215 mg/kg. Das flüssige Isocyanat
war ein Polyisocyanat mit einem Isocyanatwert von 7,381 mg/kg.
-
Diese
Inhaltsstoffe wurden so in ein Reaktionsgefäß eingefüllt, dass deren kombiniertes
Gewicht (Gewicht von (CH2H5)4NBF4 plus dem Gewicht
des Polyglycidolderivats plus dem Gewicht des flüssigen Polyols plus dem Gewicht
des flüssigen
Isocyanats) 1 Kilogramm pro Mol (CH2H5)4NBF4 betrug,
wodurch Polyglycidolderivat-unterstützte Elektrolytkomplexe (Elektrolytzusammensetzungen
für elektrische
Doppelschichtkondensatoren) der Beispiele 10 bis 12 erhalten wurden.
-
In
jedem Beispiel wurde die resultierende Zusammensetzung (Komplex)
jeweils zwischen zwei Kupferbleche, die durch einen 200 μm breiten
Spalt getrennt waren, platziert und 2 Stunden lang bei 80°C erhitzt, um
das Härten
zu bewirken, wodurch ein gehärteter
Polymer-Festelektrolyt erhalten wurde.
-
Die
Leitfähigkeit
der jeweiligen Polymer-Festelektrolyte wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen. Jeder Polymer-Festelektrolyt wurde zur Bestimmung seiner
Kristallinität
einer Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Darüber hinaus
wurde dessen Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Zudem
wurde jede Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt
und der prozentuelle Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 angeführt.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Ein
Polyethylenglykol-unterstützter
Elektrolytkomplex (Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren)
wurde auf gleiche Weise wie in Beispiel 8 hergestellt, mit der Ausnahme,
dass statt dem Polyglycidolderivat Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 2.000 und der in Tabelle 8 angeführte Vernetzer verwendet wurden.
-
Die
Leitfähigkeit
der resultierenden Zusammensetzung (Komplex) wurde mittels Wechselstromimpedanzmessung
gemessen, wobei die Zusammensetzung zwischen zwei Kupferbleche,
die durch einen 200 μm breiten
Spalt getrennt waren, platziert wurde. Die Zusammensetzung wurde
zur Bestimmung ihrer Kristallinität einer Weitwinkel-Röntgenbeugungsanalyse
unterzogen. Zudem wurde deren Zustand bei Raumtemperatur sichtgeprüft. Darüber hinaus
wurde die Zusammensetzung 5 Stunden lang bei 100°C erhitzt und der prozentuelle
Gewichtsverlust durch Verdampfung gemessen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 8 angeführt. Tabelle
8 (Mengen
in Gewichtsteilen)
- Vernetzer 1:
- Polyethylenglykoldimethacrylat
- Vernetzer 2:
- Methoxypolyethylenglykolmonomethacrylat
- Vernetzer 3:
- Ethylenoxid-Polyethylenoxid-Copolymerpolyol
- Vernetzer 4:
- Polyisocyanat
-
Zustand bei Raumtemperatur
-
-
- S:
- weicher, pastenartiger
Feststoff
- L:
- viskose Flüssigkeit
-
Die
Elektrolytzusammensetzungen und Polymer-Festelektrolyte für elektrische
Doppelschichtkondensatoren gemäß der Erfindung
verfügen über hohe
Ionenleitfähigkeit
und insbesondere in den Beispielen 7 bis 12 über ausgezeichnete Formbeständigkeit.
Somit sind sie sehr gut als Polymer-Festelektrolyte (Separatoren) für elektrische
Doppelschichtkondensatoren geeignet.
-
Beispiel 13
-
Polare Elektrodenzusammensetzung
und polare Elektrode (1)
-
Von
Phenol stammende Aktivkohle (hergestellt von Kansai Netsukagaku
K. K., spezifische Oberfläche 1.860
m2/g; mittlere Teilchengröße 16 μm) als Material
mit großer
Oberfläche
und Ruß (mittlere
Teilchengröße 20 nm)
als das elektrisch leitende Mate rial wurden in einem Gewichtsverhältnis (Aktivkohle:Ruß) von 18:2
hinzugefügt
und vermischt.
-
Das
resultierende Pulvergemisch, das Polyglycidolderivat aus Synthesebeispiel
12 und N-Methylpyrrolidon wurden in einem Gewichtsverhältnis (Pulvergemisch:Polyglycidolderivat:N-Methylpyrrolidon)
von 20:1:30 vermischt, um eine polare Elektrodenzusammensetzung
zu ergeben.
-
Die
polare Elektrodenzusammensetzung wurde unter Verwendung einer Rakel
auf einen Aluminiumstromabnehmer beschichtet und 2 Stunden lang
bei 80°C
erhitzt, um das N-Methylpyrrolidon abzudampfen, wodurch eine polare
Elektrode erhalten wurde.
-
Beispiel 14
-
Polare Elektrodenzusammensetzung
und polare Elektrode (2)
-
Von
Phenol stammende Aktivkohle (hergestellt von Kansai Netsukagaku
K. K., spezifische Oberfläche 1.860
m2/g; mittlere Teilchengröße 16 μm) als Material
mit großer
Oberfläche
und Ruß (mittlere
Teilchengröße 20 nm)
als das elektrisch leitende pulverartige Material wurden in einem
Gewichtsverhältnis
(Aktivkohle:Ruß) von
18:2 hinzugefügt
und vermischt.
-
Ein
Bindeharz wurde hergestellt, indem zu 1 Teil Polyglycidolderivat
aus Synthesebeispiel 12 0,2 Teile Polyethylenglykoldimethacrylat
(Anzahl an Oxyethyleneinheiten = 9; Vernetzer 1) und 0,2 Teile Methoxypolyethylenglykolmonomethacrylat
(Anzahl an Oxyethyleneinheiten = 9; Vernetzer 2) hinzugefügt und vermischt wurden.
-
Das
resultierende Pulvergemisch, das Bindeharz und N-Methylpyrrolidon
als Verdünnungslösungsmittel
wurden in einem Gewichtsverhältnis
(Pulvergemisch:Binde harz:N-Methylpyrrolidon) von 20:1:30 vermischt, um
eine polare Elektrodenzusammensetzung zu ergeben.
-
Die
resultierende polare Elektrodenzusammensetzung wurde unter Verwendung
einer Rakel auf einen Aluminiumstromabnehmer beschichtet und 2 Stunden
lang bei 80°C
erhitzt, um das N-Methylpyrrolidon abzudampfen, wodurch eine polare
Elektrode erhalten wurde.
-
Beispiel 15
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(1)
-
Ein
Separator, der aus einem Separatorsubstrat (poröser PTFE-Film) besteht, das
mit einer 1-mol/l-Lösung
Tetraethylammoniumtetrafluorborat ((C2H5)4NBF4)
imprägniert
ist, das im nichtwässrigen
Lösungsmittel Propylencarbonat
gelöst
ist, wurde zwischen ein in Beispiel 13 erhaltenes Paar polare Elektroden
angeordnet und Druck angelegt, wodurch ein filmartiger elektrischer
Doppelschichtkondensator erhalten wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Separator/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben
werden.
-
Beispiel 16
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(2)
-
Ein
Separator, der aus einem Separatorsubstrat (poröser PTFE-Film) besteht, das
mit einer 1-mol/l-Lösung
Tetraethylammoniumtetrafluorborat ((C2H5)4NBF4)
imprägniert
ist, das im nichtwässrigen
Lösungsmittel Propylencarbonat
gelöst
ist, wurde zwischen ein in Beispiel 14 erhaltenes Paar polare Elektroden
angeordnet und Druck angelegt, wodurch ein filmartiger elektrischer
Doppelschichtkondensator erhalten wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Separator/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben
werden.
-
Beispiel 17
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(3)
-
Ein
Separator, der aus einem Separatorsubstrat (poröser PTFE-Film) besteht, das
mit der Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
aus Beispiel 1 beschichtet oder imprägniert ist, wurde zwischen
ein in Beispiel 13 erhaltenes Paar polare Elektroden angeordnet
und Druck angelegt, wodurch ein filmartiger elektrischer Doppelschichtkondensator
erhalten wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Separator/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben
werden.
-
Beispiel 18
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(4)
-
Ein
Separator, der aus einem Separatorsubstrat (poröser PTFE-Film) besteht, das
mit der Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
aus Beispiel 1 beschichtet oder imprägniert ist, wurde zwischen
ein in Beispiel 14 erhaltenes Paar polare Elektroden angeordnet
und Druck angelegt, wodurch ein filmartiger elektrischer Doppelschichtkondensator
erhalten wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Separator/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben
werden.
-
Beispiel 19
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(5)
-
Ein
Separator, der aus einem Separatorsubstrat (poröser PTFE-Film) besteht, das
mit der Elektrolytzusammensetzung für elektrische Doppelschichtkondensatoren
aus Beispiel 7 beschichtet oder imprägniert ist, wurde zwischen
ein in Beispiel 14 erhaltenes Paar polare Elektroden angeordnet
und Druck angelegt, wonach die Anordnung 2 Stunden lang bei 80°C erhitzt
wurde. Dies führte
dazu, dass die Zusammensetzung aus Beispiel 7 innerhalb des zwischen
dem Paar polare Elektroden aus Beispiel 14 angeordneten Separators
thermisch polymerisiert wurde, wodurch ein filmartiger elektrischer
Doppelschichtkondensator erhalten wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Elektrolyt
(Separator)/polare Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte
auf- und entladen sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator
betrieben werden.
-
Beispiel 20
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(6)
-
Die
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren aus Beispiel 1 wurde in leichtem Überschuss
auf die Oberfläche
der in Beispiel 13 hergestellten polaren Elektrode platziert, eine
andere polare Elektrode mit gleicher Bauweise darauf gelegt und
Druck so angelegt, dass der Spalt zwischen den zwei pola ren Elektroden
25 μm betrug,
wodurch ein filmartiger elektrischer Doppelschichtkondensator gebildet
wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Polymer-Festelektrolytschicht/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben werden.
-
Beispiel 21
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(7)
-
Die
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren aus Beispiel 7 wurde in leichtem Überschuss
auf die Oberfläche
der in Beispiel 13 hergestellten polaren Elektrode platziert, eine
andere polare Elektrode mit gleicher Bauweise darauf gelegt und
Druck so angelegt, dass der Spalt zwischen den zwei polaren Elektroden
25 μm betrug,
wodurch ein filmartiger elektrischer Doppelschichtkondensator erhalten
wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Polymer-Festelektrolytschicht/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben werden.
-
Beispiel 22
-
Elektrischer Doppelschichtkondensator
(8)
-
Die
Elektrolytzusammensetzung für
elektrische Doppelschichtkondensatoren aus Beispiel 7 wurde in leichtem Überschuss
auf die Oberfläche
der in Beispiel 14 hergestellten polaren Elektrode platziert, eine
andere polare Elektrode mit gleicher Bau weise darauf gelegt und
Druck so angelegt, dass der Spalt zwischen den zwei polaren Elektroden
25 μm betrug,
wonach die Anordnung 2 Stunden lang bei 80°C erhitzt wurde, um das Härten zu
bewirken.
-
Dies
führte
dazu, dass die zwischen dem Paar polare Elektroden angeordnete Zusammensetzung thermisch
polymerisiert und eine Polymer-Festelektrolytschicht gebildet wurde,
wodurch ein filmartiger elektrischer Doppelschichtkondensator erhalten
wurde.
-
Der
resultierende filmartige elektrische Doppelschichtkondensator wies
eine Bauweise aus Aluminiumstromabnehmer/polare Elektrode/Polymer-Festelektrolytschicht/polare
Elektrode/Aluminiumstromabnehmer auf und konnte auf- und entladen
sowie wirksam als elektrischer Doppelschichtkondensator betrieben werden.