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Die Erfindung betrifft Substanz-P-Antagonisten,
insbesondere 1-Acylpiperidin-Substanz-P-Antagonisten und genauer
gesagt neue pharmazeutische Verwendungen für solche Verbindungen.
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Substanz-P-Antagonisten und ihre
pharmazeutische Verwendung zur Behandlung von gastrointestinalen
Störungen,
entzündlichen
Störungen,
Störungen
des zentralen Nervensystems und Schmerz sind beispielsweise beschrieben
in WO 90/05525 A, WO 91/09844 A und WO 91/18899 A. 1-Acylpiperidine
und insbesondere N-Benzoyl-2-benzyl-4-azanaphthoylaminopiperidine
und ihre Aktivitäten
als Substanz-P-Antagonsten sind in
EP 0 532 456 B beschrieben und jeweils in
EP 0 739 892 A und
EP 0 707 006 B veröffentlicht.
Die Beschreibungen von
EP
0 532 456 B ,
EP
0 707 006 B und
EP
0 739 892 A sind für
die Beschreibung der vorliegenden Anmeldung eingeführt.
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Die WO 96/24353 (Eli Lilly) beschreibt
ein Verfahren zur Behandlung und Prävention einer psychiatrischen
Störung
bei einem Säuger,
das die Verabreichung einer wirksamen Menge einer Kombination aus
einem Tachykininrezeptorantagonisten und entweder einem Serotoninagonisten
oder einem selektiven Serotoninwiederaufnahmeinhibitor an einem
Säuger
umfaßt
der dessen bedarf. Das chronische Müdigkeitssyndromn ist bei den
vielen psychiatrischen Störungen
aufgeführt,
die als Kandidaten für
die Behandlung durch dieses Verfahren identifiziert werden.
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Ähnlich
betrifft die WO 97/38692 (Eli Lilly) eine Reihe an Bisindolen, die
eine Aktivität
sowohl als Tachykininrezeptorantagonisten wie auch als Serotoninagonisten
aufweisen und beschreibt die Verwendung dieser Bisindole zur Behandlung
von Migräne,
Schmerz oder Nociception, allergischer Rhinitis, allgemeiner Erkältung und
einer Vielzahl an psychiatrischen Störungen, einschließlich dem
chronischen Müdigkeitssyndrom unter
vielen anderen.
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Überraschenderweise
wurde nun festgestellt, das Substanz-P-Antagonisten, insbesondere
1-Acylpiperidine und speziell N-Benzoyl-2-benzyl-4-(azanaphthoylamino)piperidine
und pharmazeutisch annehmbare Salze hiervon besonders zur Behandlung
des chronischen Müdigkeitssyndroms
in Abwesenheit einer Therapie mit Serotoninagonisten/selektiven
Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren brauchbar sind.
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Die chronischen Müdigkeitsstörungen sind ein wenig definiertes
klinisches Syndrom oder eine Kombination an Syndromen, die durch
Beschwerden von übermäßiger Müdigkeit
und neurophysiologischen Störungen
gekennzeichnet sind, die oft nach einer viralen Infektion beginnen.
Es wurden Versuche unternommen, diagnostische Kriterien für das Chronische
Müdigkeitssyndrom
(CFS) zu definieren, aber bis vor kurzem basiert die Diagnose immer
noch auf rein subjektiven Kriterien (Holmes et al., Annals of Internal
Medicine 108, 387–389
(1988), Fukuda et al. Annals of Internal Medicine 121: 953–959 (1994)).
Im allgemeinen scheint die Müdigkeit
nach einer physischen Anstrengung, emotionalem Streß und/oder
viralen Erkrankungen auszubrechen. Sorglosigkeit, Schwierigkeiten
bei Denken oder Konzentrieren, Schlafstörungen, diffuse Gelenksschmerzen
und Empfindlichkeit, Depression und Gewichtsschwankungen sind oft
gleichzeitig auftretende klinische Merkmale von chronischen Müdigkeitsstörungen.
Das allgemeine Syndrom der chronischen Müdigkeit wurde auch als CFS,
Neurasthenie, myalgische Encephalomyelitis, Fibromyalgie, postvirales
Syndrom, chronische Müdigkeit
und Immundysfunktionssyndrom (CFIDS) bezeichnet (Price et al., Public
Health Reports 107: 514–522
(1992)).
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Es besteht eine beträchtliche
Unsicherheit bezüglich
der ätiologischen
Basis dieser Konstellation an Symptomen. Es existieren wenige konsistente,
objektive klinische Feststellungen bei der Störung, außer daß es bei Frauen öfters auftritt,
wie bei Männern
(Price et al. Public Health Reports 107: 514–522 (1992), Bou-Hlaigah et
al., JAMA 274: 961–967
(1995)).
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Kürzlich
wurde eine molekulare genetische Analyse auf CFS (WO 98/37239 – Glaxo)
angewendet und es wurde festgestellt, daß allelische Variationen innerhalb
des Gens für
den Arginin-Vasopressin Rezeptor 2 (AVPR2) mit Variationen in der
klinischen Empfindlichkeit für
chronische Müdigkeitsstörungen assoziiert
sind und dies liefert neue Verfahren zur Diagnose von CFS. Diese
Verfahren sind in WO 98/37239 A beschrieben.
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Substanz-P-Antagonisten zur Verwendung
in der Erfindung zur Behandlung von CFS sind 1-Acylpiperidine und
insbesondere N-Benzoyl-2-benzyl-4-azanaphthoylaminopiperidine, wie
sie beispielsweise in
EP
0 532 456 B ,
EP
0 707 006 B und
EP
0 739 892 A beschrieben sind.
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Überraschenderweise
wurde nun festgestellt, daß 1-Acylpiperidinsubstanz-P-Antagonisten,
speziell N-Benzoyl-2-benzyl-4-(azanaphthoylamino)piperidine und
pharmazeutisch annehmbare Salze hiervon zur Behandlung der Fibromyalgie
oder der assoziierten funktionellen Symptome der Fibromyalgie besonders
brauchbar sind.
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Demnach liefert die vorliegende Erfindung
die Verwendung von 1-Acylpiperidin-Substanz-P-Antagonisten oder
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von CFS oder Fibromyalgie oder
assoziierten funktionellen Symptomen der Fibromyalgie.
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Fibromyalgie ist eine Erkrankung
die durch einen weitverbreiteten Muskelskelettschmerz und einer Empfindlichkeit
bei Palpierung an sogenannten empfindlichen Berührungspunkten gekennzeichnet
ist. Diese Erkrankung wird gemäß Kriterien
diagnostiziert, wie sie von dein American Collage of Rheumatology
(ACR) definiert sind [siehe Arthritis and Rheumatism, Band 33. Nr.
2, Seiten 160–172,
1990]. Zusätzlich
zu Schmerzsymptomen tritt bei der Mehrzahl an Fibromyalgiepatienten
eine Vielzahl an funktionellen Symptomen auf wie Kopfschmerz, Schlaflosigkeit,
irritables Darmsyndrom, Trockenheitssymptome, vermehrtes Schwitzen, Schwindelgefühl, Tremor,
Dyspnoe, Arrhythmien, Parästhesien,
Kopfschmerz/Migräne,
Müdigkeit,
psychopathologische Störungen
und andere. Daher sollten die medizinischen Ansätze für eine Behandlung der Fibromyalgie
nicht ausschließlich
auf das Aufleben der Schmerzsymptome abzielen, sondern auf die Verbesserung der
funktionellen Symptome.
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Die vorliegende Erfindung wird auch
so verstanden, daß sie
die Behandlung der Fibromyalgie als solches, wie auch des Schmerzes
und/oder der anderen funktionellen Symptome, die mit der Fibromyalgie
assoziiert sind entweder einzeln oder kollektiv umfaßt, beispielsweise
durch die Verwendung von 1-Acylpiperidin-Substanz-P-Antagonisten zur
Behandlung, beispielsweise Linderung oder Besserung von Schmerz
der eines der oben erwähnten
Symptome als Komponenten der Fibromyalgie. Zusätzlich zu einer Schmerzlinderung bei
Fibromyalgie liefert die vorliegende Erfindung insbesondere die
Behandlung der folgenden funktionellen Symptome, die mit Fibromyalgie
assoziiert sind, einschließlich
Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, irritables Darmsyndrom, Trockenheitssymptome,
vermehrtes Schwitzen, Schwindelgefühl, Tremor, Dyspnoe, Arrhythmien, Parästhesien,
Kopfschmerz/Migräne,
Müdigkeit
und psychopathologische Störungen.
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1-Acylpiperidin-Substanz-P-Antagonisten
werden hierin später
als bevorzugte Verbindungen der Endung bezeichnet.
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Die bevorzugten Verbindungen der
Erfindung umfassen insbesondere die 1-Acylpiperidin-Substanz-P-Antagonisten, die
in
EP 0 532 456 B beschrieben
sind. Die bevorzugten Verbindungen der Erfindung werden bequem als
Monotherapie zur Behandlung von CFS verwendet.
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Besonders bevorzugte Verbindungen
der Erfindung sind die Verbindungen der
EP 0 739 892 A , beispielsweise
die Verbindungen:
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bisfluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-4-oxo-4H-1-benzopyran-2-carboxamid,
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bisfluormethylbenzoyl)-2-benzylpiperidin-4-yl]-4-oxo-4H-1-benzopyran-2-carboxamid
und
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bisfluortnethylbenzoyl)-2-(4-clilorbenzyl)-piperidin-4-yl]-6-fluor-4-oxo-4H-1-benzopyran-2-carboxamid und pharmazeutisch
annehmbare Salze hiervon,
und speziell die Verbindungen der
EP 0 707 006 B ,
das heißt
die der Formel I
worin X und Y jeweils
unabhängig
voneinander für
N und/oder CH stehen und der Ring A unsubstituiert oder mono- oder
polysubstituiert ist durch Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Niederalkyl, Niederalkoxy, Halogen, Nitro und Trifluormethyl,
und
pharmazeutisch annehmbare Salze hiervon, beispielsweise die Verbindungen
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-benzylpiperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid,
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-benzylpiperidin-4-yl]-chinazolin-4-carboxamid,
(2R,4S)-N-[
1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-clilorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid,
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidinyl]-chinazolin-4-carboxamid,
(2R,4S)-N-[
1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-clilorbenzyl)-piperidinyl]-isochinolin-l-carboxamid,
(2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-nitrobenzyl)-piperidinyl]-chinazolin-4-carboxamid,
oder
in jedem Fall ein Salz hiervon.
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Geeignete pharmazeutisch annehmbare
Salze, beispielsweise zur oralen Verabreichung, sind in
EP 0 707 006 B beschrieben.
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Bevorzugt werden Verbindungen der
Formel I, worin der Ring A substituiert ist.
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Die Erfindung betrifft speziell die
Verwendung der Verbindungen der Formel IA
worin X für CH oder
N steht und Y für
N steht und Z für
Wasserstoff, Halogen oder Nitro steht und die pharmazeutisch annehmbaren
Salze hiervon.
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Die Erfindung betrifft genauer gesagt
die Verbindungen der Formel IA, worin X für N oder CH steht und Y für N steht
und Z für
Halogen steht, wie Chlor, und die pharmazeutisch annehmbaren Salze
hiervon.
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Vor allem betrifft die Erfindung
die Verwendung der Verbindung (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-clilorbenzyl)-piperidin-4-yl-chinolin-4-carboxamid
und die pharmazeutisch annehmbaren Salze hiervon. Falls nichts anderes
definiert wird, haben die allgemeinen Ausdrücke, die vorher und später verwendet werden,
die in
EP 0 707 006
B angegebenen Bedeutungen.
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Die Brauchbarkeit der bevorzugten
Verbindungen der Erfindung zur Behandlung des chronischen Müdigkeitssyndroms
(CFS) wird in der folgenden klinischen Studie gezeigt.
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Klinische CFS Studie
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Patentientenpopulations
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Patienten mit chronischem Müdigkeitssyndrom
gemäß der Definition
des CDC (Centre for Disease Control) (G. P. Holmes et al., A working
case definition. Ann. intern. Med. 108 (1988), 387–389) werden
im Versuch miteinbezogen. Es können
andere anerkannte Definitionen verwendet werden, um Patienten mit
chronischem Müdigkeitssyndrom
zu identifizieren, wie dies geeignet ist. Sowohl männliche
als auch weibliche Patienten sind berechtigt, falls sie über 18 Jahre
und unter 65 Jahre alt sind. Die Hauptausschlußkriterien umfassen schwangere
und stillende Frauen und es werden zusätzlich andere Patienten, die
an anderen Erkrankungen leiden, welche eine signifikante Müdigkeit
hervorrufen, wie auch Patienten, die an aktiven Infektionen leiden,
ausgeschlossen. Andere Ausschlußkriterien
umfassen schwere rheumatologische Erkrankungen, schwere Neuropathien,
klinisch manifeste Endokrinopathien, psychiatrische Erkrankungen
(einschließlich
Depression), Fibromyalgie und schwere Störungen des Herzens, der Niere
und der Leber.
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Die Studie ist in Form einer prospektiven,
randomisierten, doppelt blinden, Plazebo-kontrollierten Parallelgruppenstudie
mittels unterschiedlicher Dosen einer bevorzugten Verbindung der
Erfindung angelegt (beispielsweise (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid).
Die Patienten werden zufällig
einer der fünf
Studiengruppen zugeordnet, nämlich
Plazebo, 1 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg der Testverbindung. (Vorzugsweise
umfaßt
jede Studiengruppe für
die Zuverlässigkeit
der Wirkungsevaluierung 30 Patienten, was eine gesamte Menge an
150 Patienten für
die gesamte Studie ergibt). Die Behandlungsdauer beträgt 4 Wochen.
Vorher, an den Tagen 7, 14 und 21 und am Ende der Behandlungsphase
wird eine physische Untersuchung wie auch die Ermittlung der Müdigkeit
und anderer Symptome ausgeführt.
Vor dem Eintritt in die Studie und am Ende der Behandlung werden
Bluttests ausgeführt.
Um die tägliche
Intensität
der Müdigkeit,
nachteilige Ereignisse und begleitende Medikationen zu dokumentieren
verwenden die Patienten ein standardisiertes Tagebuch und zeichnen
die erwähnten
Parameter täglich
auf. Zusätzlich werden
anderen Symptome, wie sie oben erwähnt sind, die mit CFS assoziiert
sind, wie funktionelle Symptome oder Wahrnehmungsstörung und
Myalgien zum Beginn der Behandlung und an den Tagen 7, 14, 21 und
am Ende der Behandlung dokumentiert. Nachteilige Ereignisse werden
während
der aktiven Behandlungsperiode bewertet.
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Bezüglich der Müdigkeit wird eine visuelle
analoge Skala verwendet. Die analoge Skala wird durch eine 100 mm
Linie dargestellt, wobei ein Ende (= 0) "keine Müdigkeit" und das andere Ende (= 100) "schlimmste Müdigkeit" anzeigt. Die Patienten
werden aufgefordert, eine Markierung auf der 100 mm Skala einzutragen, die
ihrer derzeitigen Müdigkeitsintensität entspricht.
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Andere Parameter, die evaluiert werden,
umfassen Wahrnehmungsstörung
(die durch eine visuelle analoge Skala gemessen wird [VAS]) und
die Untersuchung der Myalgien. Im letzeren Fall wird ebenfalls eine VAS
zur Evaluierung verwendet, wie sie beispielsweise oben für die Bewertung
der Müdigkeit
beschrieben ist, zusätzlich
zur Verwendung einer Schmerzbewertung. Die Schmerzbewertung erlaubt
die Untersuchung von unterschiedlichen Körperregionen und reicht von
0 bis 120, wobei die Schmerzintensität in insgesamt 24 Körperregionen
gemessen wird. Die folgende Bewertungsskala wird angewendet: 0 =
kein Schmerz, 1 = milder Schmerz, 2 = moderater Schmerz, 3 = moderat
schwerer Schmnerz, 4 = schwerer Schmerz, 5 = schwerster Schmerz.
Die Bewertung jeder Körperregion
wird durch die Patienten selbst ausgeführt, wobei die Gesamtbewertung
aus der Summe der regionalen Bewertung berechnet wird.
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Die folgenden funktionellen Symptome
werden im Detail evaluiert: Kalte Hände/Füße, Trockenheitssymptome, vermehrtes
Schwitzen, Schwindelgefühl,
Tremor, Schwierigkeiten beim Einschlafen, Schwierigkeiten beim Durchschlafen,
Magenprobleme, Symptome des irritablen Darmsyndroms, Probleme mit
dem Schlucken, Dyspnoe, Arrhythmien, Parästhesien, schmerzhafte Miktion,
Kopfschmerz/Migräne
und Morgensteifheit. Für
jedes der obigen Symptome wird der Patient gebeten, das Vorkommen
der Symptome gemäß einer
Skala, die von 0 bis 3 reicht, zu bewerten (0 = nicht vorhanden,
1 = leicht vorhanden, 2 = moderat vorhanden, 3 = stark vorhanden).
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Zusätzlich zu den dokumentierten
Effekten während
der aktiven Behandlungsphase wird eine Nachverfolgung der Patienten
für 6 Monate
ausgeführt,
um die Dauer der klinischen Reaktion zu evaluieren (definiert durch
eine Verringerung von 20% oder mehr bei einem der folgenden Symptome:
Müdigkeit,
Myalgien, Wahrnehmungsstörung,
Vergleich des Grundzustands gegen das Ende der Behandlung).
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Bishier gab es keine Standardbehandlung
oder wirksame Behandlung für
das chronische Müdigkeitssyndrom.
Daher wird vorgeschlagen, daß eine
erfindungsgemäße Verbindung
als wirksam bei der Behandlung des CFS betrachtet wird, falls eine
oder mehrere Dosen der Verbindung zu einer Reaktionsrate führen, die
mindestens 10% über
der des Plazebos liegt, worin die Reaktionsrate die oben definierte
klinische Reaktionsrate ist.
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Die Brauchbarkeit der bevorzugten
Verbindungen der Erfindung zur Behandlung der Fibromyalgie oder
assoziierten funktionellen Symptomen wird in der folgenden klinischen
Studie gezeigt.
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Klinische Fibromyalgiestudie
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Die Studie wird in Form einer prospektiven,
randomisierten, doppelt blinden, Plazebo-kontrollierten Parallelgruppenstudie
mittels unterscliedlicher Dosen der erfindungsgemäßen Verbindung
angelegt. Männliche
und weibliche Patienten (über
18 Jahre), die die ACR Kriterien (American College of Rheumatology)
für die
primäre
Fibromyalgie erfüllen,
werden in die Studie augenommen. Die Hauptausschlußkriterien
umfassen schwangere und stillende Frauen, Patienten, die an anderen
entzündlichen
rheumatologischen Erkrankungen (wie rheumatoide Arthritis oder Collagenosen),
schweren Neuropathien, klinisch manifesten Endokrinopathien, Knochenerkrankungen,
schweren Störungen
des Herzens, der Niere oder der Leber und akuten oder chronischen
Infektionen leiden.
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Die Patienten werden zufällig einer
der fünf
Studiengruppen zugeordnet, nämlich
Plazebo, 1 mg, 10 mg, 20 mg und 40 mg der Testverbindung. Die Behandlungsdauer
beträgt
2 Wochen. Vorher, am Tag 7 und am Ende der Behandlungsphase wird
eine physische Untersuchung, eine Schmerzermittlung und Bluttests ausgeführt. Um
die tägliche
Schmerzintensität,
nachteilige Ereignisse und begleitende Medikationen zu dokumentieren
verwenden die Patienten ein standardisiertes Tagebuch und zeichnen
die erwähnten
Parameter täglich
auf. Zusätzlich
werden Veränderungen
in funktionellen Symptomen zu Beginn der Behandlung, am Tag 7 und
am Ende der Behandlung dokumentiert. Nachteilige Ereignisse werden
während
der aktiven Behandlungsperiode bewertet.
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Um den Schmerz zu evaluieren wird
die Schmerzskala, eine visuelle, analoga Skala und eine klinische Untersuchung
der empfindlichen Berührungspunkte
verwendet. Die Schmerzbewertung reicht von 0 bis 120, wobei die
Schmerzintensität
in 24 Körperregionen
auf die folgende Bewertungsskala angewendet wird: 0 = kein Schmerz,
1 = milder Schmerz, 2 = moderater Schmerz, 3 = moderat-schwerer
Schmerz, 4 = schwerer Schmerz, 5 = schwerster jemals aufgetretener
Schmerz. Die Bewertung jeder Körperregion
wird durch die Patienten selbst ausgeführt, wobei die gesamte Bewertung
als Summe der regionalen Bewertungen berechnet wird.
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Die visuelle, analoge Skala liegt
in Form einer 100 mm Linie vor, die horizontal orientiert ist, wobei
ein Ende = 0 ist, was "keinen
Schmerz" anzeigt
und das andere Ende = 100 ist, was "schlimmsten Schmerz" anzeigt. Die Patienten werden gebeten,
eine Markierung entsprechend ihrer Wahrnehmung der gegenwärtigen Schmerzintensität vorzunehmen.
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Zusätzlich zu den dokumentierten
Effekten während
der aktiven Behandlungsphase wird eine Nachverfolgung der Patienten
für 6 Monate
ausgeführt,
um die Dauer der klinischen Reaktion zu evaluieren (definiert durch
eine Reduktion um 35% oder mehr der individuellen Schmerzbewertung/des
Grundzustands gegenüber
dem Ende der Belandlung).
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Amitryptilin, ein Antidepressionsarzneimittel,
wird als wirksame Behandlung bei Fibromyalgie betrachtet und führt zu Ansprechraten
bei etwa 20 bis 30% der Patienten.
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Zur erfindungsgemäßen Verwendung werden die bevorzugten
Verbindungen der Erfindung einem Patienten am geeignetsten mit einer
Dosis von etwa 1 bis etwa 40 mg/kg pro Tag verabreicht. Die bevorzugten Verbindungen
der Erfindung können
geeigneterweise in Einheitsdosierungsform verabreicht werden, beispielsweise
in verteilten Dosen ein- bis fünfmal
täglich
in Abhängigkeit
des bestimmten Zwecks der Therapie, der Therapiephase und dergleichen.
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Geeignete Dosierungsformen zur Verwendung
gemäß der Erfindung
sind unter anderem Formen zur enteralen, beispielsweise oralen oder
parenteralen Verabreichung. Daher können Tabletten oder Gelatinekapseln,
die den Wirkstoff zusammen mit Verdünnungsmitteln enthalten, beispielsweise
Lactose, Dextrose, Sacharose, Mannit, Sorbit, Cellulose und/oder
Gleitmittel, beispielsweise Diatomäenerde, Talkum, Stearinsäure und
Salze hiervon, wie Magnesiumstearat oder Calciumstearat und/oder
Polyethylenglycol verwendet werden. Die Tabletten können auch
Bindemittel enthalten, beispielsweise Magnesiumaluminiumsilicat,
Stärkearten,
wie Mais-, Weizen-, Resi- oder Pfeilwurzstärke, Gelatine, Tragacanth,
Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose und/oder Polyvinylpyrroolidon,
und falls erwünscht
Zerfallshilfsstoffe, beispielsweise Stärkearten, Agar, Alginsäure oder
ein Salz hiervon, wie Natriumalginat und/oder sprudelnde Gemische
oder Absorbtionsmittel, Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Süßstoffe.
Es ist auch möglich,
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Form von Produkten zu verwenden, die parenteral in Form von Infusionslösungen verabreicht
werden können. Lösungen dieses
Typs sind vorzugsweise isotonische wäßrige Lösungen oder Suspensionen, wobei
es möglich
ist, die letzteren, beispielsweise im Fall von lyophilisierten Produkten,
die den Wirkstoff alleine oder zusammen mit einem Träger enthalten,
wie Mannit, vor der Verwendung zuzubereiten. Die pharmazeutischen
Produkte können
sterilisiert werden und/oder können
Hilfsstoffe enthalten, beispielsweise Konservierungsstoffe, Stabilisatoren,
Netzmittel und/oder Emulgiermittel, Löslichkeitsvermittler, Salze
zur Regulierung des osmotischen Drucks und/oder Puffer. Die vorliegenden
pharmazeutischen Produkte, die erforderlichenfalls andere pharmakologisch
wirksame Substanzen enthalten, werden auf an sich bekannte Weise
hergestellt, beispielsweise durch herkömmliche Misch-, Granulier-,
Beschichtungs-, Lösungs-
oder Lyophilisierungsverfahren und enthalten etwa 0,1% bis 100%,
insbesondere etwa 1% bis etwa 50%, Lyophilisate bis zu 100% des
Wirkstoffs.
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Bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die bevorzugten Verbindungen der Erfindung enthalten, sind spontan
dispergierbare pharmazeutische Zusammensetzungen, wie sie beispielsweise
in der Patentanmeldung PCT/EP 99/03623 beschrieben sind. Besonders
bevorzugte Zusammensetzungen sind in den Beispielen 4 bis 11 beschrieben.
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Die Substanz-P-Antagonisten sind
in der Technik bekannt und können
durch in der Technik bekannte Verfahren hergestellt oder erhalten
werden, wie dies beispielsweise in
EP 0 532 456 B ,
EP 0 707 006 B und
EP 0 739 892 A für die bevorzugten
Verbindungen der Erfindung beschrieben ist.
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Beispiele
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Beispiel 1: Tabletten, die jeweils
beispielsweise 50 mg (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz, wie das Dihydrochlorid
hiervon entlalten, können
folgendermaßen
hergestellt werden: Zusammensetzun
(10 000 Tabletten)
Wirkstoff | 500,0
g |
Lactose | 500,0
g |
Kartoffelstärke | 352,0
g |
Gelatine | 8,0
g |
Talkum | 60,0
g |
Magnesiumstearat | 10,0
g |
Siliciumdioxid
(hoch dispers) | 20,0
g |
Ethanol | q.
s. |
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Der Wirkstoff wird mit der Lactose
und 292 g der Kartoffelstärke
gemischt und das Gemisch wird mit der ethanolischen Lösung der
Gelatine befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dein Trocknen
wird der Rest der Kartoffelstärke,
das Magnesiumstearat, das Talkum und das Siliciumdioxid gemisch
und das Gemisch wird unter Bildung von Tabletten gepreßt, die
jeweils 145,0 mg wiegen und 50,0 mg Wirkstoff enthalten, die falls
gewünscht,
mit Sollbruchstellen für
eine feinere Einstellung der Dosis versehen werden können.
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Beispiel 2: Filmbeschichtete Tabletten,
die jeweils 100 mg (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid
oder ein pharmazeutisches annehmbares Salz, wie das Dihydrochlorid
hiervon enthalten, können
folgendermaßen
hergestellt werden: Zusammensetzung
(für 1000
filmbeschichtete Tabletten)
Wirkstoff | 100,0
g |
Lactose | 100,0
g |
Maisstärke | 70,0
g |
Talkum | 60,0
g |
Calciumstearat | 1,5
g |
Hydroxypropylmethylcellulose | 2,36
g |
Schellack | 0,64
g |
Wasser | q.
s. |
Methylenchlorid | q.
s. |
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Der Wirkstoff, die Lactose und 40
g der Maisstärke
werden gemischt und das Gemisch wird mit einer Paste befeuchtet,
die aus 15 g der Maisstärke
und Wasser (mit Erwärmung)
hergestellt wurde, und granuliert. Die Granula werden getrocknet
und der Rest der Maisstärke,
des Talkums und des Calciumstearats wird zugegeben und mit den Granula
gemischt. Das Gemisch wird unter Bildung von Tabletten gepreßt (Gewicht:
280 mg) und diese werden mit einer Lösung aus Hydroxypropylmethylcellulose
und dein Schellack in Methylenchlorid filmbeschichtet. Endgewicht
der filmbeschichteten Tablette: 283 mg.
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Beispiel 3: Hartgelatinekapseln,
die jeweils 100 mg Wirkstoff, beispielsweise (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid
oder ein pharmazeutische annehmbares Salz, wie das Dihydrochlorid
hiervon enthalten, können
folgendermaßen
hergestellt werden: Zusammensetzung
(für 1000
Kapseln):
Wirkstoff | 100,0
g |
Lactose | 250,0
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 30,0
g |
Natriumlaurylsulfat | 2,0
g |
Magnesiumstearat | 8,0
g |
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Das Natriumlaurylsulfat wird durch
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,2 mm zum lyophilisierten Wirkstoff
gegeben. Die zwei Komponenten werden innig vermischt. Dann wird
zuerst die Lactose durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,6
mm zugegeben und dann wird die mikrokristalline Cellulose durch
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,9 mm zugegeben. Das Gemisch
wird dann erneut für
10 Minuten innig vermischt. Schließlich wird das Magnesiumstearat
durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,8 mm zugegeben. Nach
einem Mischen für
weitere 3 Minuten werden 390 mg Portionen der entstehenden Formulierung
in Hartgelatinekapseln der Größe 0 gegeben.
Weichgelatinekapseln können
mittels ähnlicher
Inhaltsstoffe und Verfahren hergestellt werden.
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Bevorzugte Zusammensetzungen werden
nur zur Erläuterung
in den folgenden Beispielen 4 bis 11 beschrieben. Falls nichts anderes
angegeben ist, sind die Komponenten in Gewichtsprozent basierend
auf jeder Zusammensetzung angegeben. Die mittleren Größen (Durchmesser)
werden bei 20°C
mit einem Malvern Zetasizer gemessen. Alle
Bestandteile der Beispiele sind in mg/Kapsel angegeben.
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Es wird keine Phasentrennung oder
Ausfällung
für eine
der obigen Zusammensetzungen 1 bis 8 beobachtet, die für 4 Stunden
klar sind.
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Die bevorzugten Verbindungen der
Erfindung sind zur Verwendung beim Menschen sicher. So wird (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid
bei Menschen mit einer Dosis von bis zu etwa 100 mg/kg oder mehr
gut toleriert, beispielsweise bis zu etwa 200 mg/kg.
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Bei einer Verabreichnung der bevorzugten
Verbindungen, insbesondere der Verbindung (2R,4S)-N-[1-(3,5-Bistrifluormethylbenzoyl)-2-(4-chlorbenzyl)-piperidin-4-yl]-chinolin-4-carboxamid
bei den oben angegebenen Dosen, beispielsweise bei Dosen von 10
bis 20 mg/Tag wird eine positive Reaktion mit Ansprechraten für die Fibromyalgiebehandlung
beobachtet, die mindestens mit denen von Amitryptilin vergleichbar
sind und für
die CFS Behandlung, die zumindest zu einer Verringerung um 20% in
der Bewertung für
ein oder mehre Symptome der CFS, wie sie oben beschrieben sind, äquivalent
sind.