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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung von Imidazolinnitroxide (1),
wie sie nachstehend weiter definiert sind:
wobei:
R, R
1,
R
2, R
3 jeweils unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus C
1- bis C
18-Alkyl, substituiertem C
1-
bis C
18-Alkyl, C
6-bis
C
18-Aryl, substituiertem C
6-bis
C
18-Aryl, ausgewählt sind; R-Gruppen, die in
einer geminalen Position in bezug aufeinander sind, zusammen einen
4–8-gliedrigen
Ring bilden können;
R-Gruppen, die in einer cis-Position in bezug aufeinander sind,
zusammen einen 4–8-gliedrigen
Ring bilden können;
und
X aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, C
1-
bis C
18-Alkyl, substituiertem C
1-
bis C
18-Alkyl, C
6-
bis C
18-Aryl, substituiertem C
6-
bis C
18-Aryl; Acyl; ausgewählt ist;
X und R einen 5–8-gliedrigen
Ring bilden können; X
und R
3 einen 5–8-gliedrigen Ring bilden können.
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Diese
Erfindung betrifft weiter eine farblose wässrige Ammoniumsulfidlösung, die
Natriumthiocyanat und im Wesentlichen keinen Ammoniumpolysulfid
enthält.
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Die
Verwendung der Nitroxide der Formel 1 (oder der entsprechenden Alkoxyamine)
bietet signifikante Vorteile gegenüber Nitroxiden, die früher in von
Nitroxid vermittelter Polymerisation angewendet wurden: Homopolymere,
statistische Copolymere und Blockcopolymere, die kontrolliertes
Molekulargewicht, eine enge Molekulargewichtsverteilung und eine
definierte Funktionalität
der Endgruppen haben, können
synthetisiert werden. Das Verfahren ist auch an die Herstellung
von Multiblock- und
Pfropf- und anderen Polymeren mit komplexerem Aufbau anpaßbar. Bei
geeigneter Auswahl der Substituenten R, R1,
R2, R3 und X (nachstehend definiert)
bietet die Verwendung der Nitroxide (1) niedrigere Polydispersitäten und
besseren lebenden Charakter als zum Beispiel TEMPO und Derivate.
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Weitere
Vorteile sind, daß (a)
die Nitroxide (1) und die abgeleiteten Alkoxyamine aus leicht erhältlichen Vorprodukten
durch einen einfachen experimentellen Weg synthetisiert werden;
(b) sie weniger Nebenreaktionen unterworfen sind (z.B. Disproportionierung
von sich fortpflanzendem Radikal mit Nitroxid oder Kettenübertragung
zu Nitroxid); und (c) sie nicht flüchtig sind. Dies stellt einen
Vorteil gegenüber
vielen der am meisten gebräuchlich
verwendeten Nitroxide, wie beispielsweise TEMPO und viele von dessen
Derivaten sowie Di-t-butylnitroxid, welche riechend sind, bereit.
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Das
Verfahren kann kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden
und kann als Lösungs-, Emulsions-,
Suspensions- oder Massepolymerisation unter Verwendung von auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahrensweisen durchgeführt werden.
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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung spezieller Nitroxide der Formel
(1) die für
einen Polymerisationsverfahren geeignet sind:
R, R1,
R2, R3 jeweils unabhängig aus
der Gruppe, bestehend aus C1- bis C18-Alkyl, substituiertem C1-
bis C18-Alkyl, C6-
bis C18-Aryl, substituiertem C6-
bis C18-Aryl, ausgewählt sind; R-Gruppen in einer
geminalen Position in bezug aufeinander zusammen einen 4–8-gliedrigen
Ring bilden können;
und R-Gruppen in
einer cis-Position in bezug aufeinander zusammen einen 4–8-gliedrigen
Ring bilden können;
und
X aus der Gruppe, bestehend aus C1-
bis C18-Alkyl, substituiertem C1-
bis C18-Alkyl, C6-
bis C18-Aryl,
substituiertem C6- bis C18-Aryl;
Acyl, ausgewählt
ist; X und R einen 5–8-gliedrigen
Ring bilden können;
und X und R3 einen 5–8-gliedrigen Ring bilden können; mit
der Maßgabe,
daß R,
R1, R2, R3 und X nicht alle Methyl sind.
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Bevorzugte
Nitroxide, ausgewählt
aus der vorstehenden Gruppe zur Verwendung in von Nitroxid vermittelter
Polymerisation, sind die folgenden:
wobei X aus der Gruppe, bestehend
aus Alkyl, gegebenenfalls substituiertem Alkyl, Benzyl, ausgewählt ist; und
wobei X Alkyl von C
1 bis C
18 ist.
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Diese
Erfindung schließt
auch ein Verfahren zur Herstellung der Nitroxide der Formel (1)
ein. Das Verfahren umfasst das Umsetzen eines Aminonitrils und eines
Ketons, um ein Cyanoimin zu erzeugen, und Umsetzen des Imins mit
Schwefelwasserstoff, um ein lineares Thioamid zu erzeugen, und Cyclisieren
des linearen Thioamids, um ein 2,2,5,5-tetrasubstituiertes Imidazolidin-4-thion
zu erzeugen, und Umwandeln des cyclischen Thioamids in das entsprechende
cyclische Amid und dann Umwandeln des endgültigen Imidazolidin-4-ons in
das Nitroxid.
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Insbesondere
beinhaltet das Verfahren zur Herstellung von Nitroxiden der Formel
(1): (i) Herstellen einer Natriumthiocyanat enthaltenden farblosen
wässerigen
Ammoniumsulfidlösung
durch Titrieren einer Ammoniumpolysulfid enthaltenden wässerigen
Ammoniumsulfidlösung
mit Natriumcyanid unter Stickstoff; (ii) aufeinanderfolgend Hinzufügen eines
Aminonitrils und eines Ketons zu der wässerigen Ammoniumsulfidlösung unter
Stickstoff; (iii) Hinzufügen
von Base und dann Neutralisieren; und (iv) Oxidieren des Reaktionsprodukts von
Schritt (iii), um das Nitroxid zu erzeugen.
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Alternativ
kann in Verfahrensschritt (ii) Aminonitril durch ein Gemisch von
Keton, Ammoniumchlorid und Natrium- oder Kaliumcyanid ersetzt werden.
In einer anderen Ausführungsform
dieses Verfahrens wird das Verfahren vor der Zugabe von Natriumwolframat
gestoppt und wird das entsprechende cyclische Amin/Amid isoliert.
Der Verfahrensschritt (ii) kann bei einer Temperatur zwischen 20° und 80°C, vorzugsweise zwischen
30° und
60°C und
am meisten bevorzugt bei 54°C,
durchgeführt
werden. Die Base ist vorzugsweise Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid,
am meisten bevorzugt Natriumhydroxid. Eine beliebige geeignete Säure kann
für die
Neutralisation verwendet werden, die bevorzugte Säure ist
Schwefelsäure.
In diesem Verfahren ist die Konzentration von Wasserstoffperoxid
vorzugsweise 20 bis 50%, am meisten bevorzugt 30%. Die bevorzugten
Oxidationsmittel für
die Umwandlung von Amin in Nitroxid sind H2O2/Wolframat, Dimethyldioxiran, H2O2/Essigsäure.
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Die
am meisten gebräuchlich
verwendeten Nitroxide in von Nitroxid vermittelten lebenden Radikalpolymerisationen
sind 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxyl (TEMPO) und Derivate dieser
Verbindung sowie Di-t-butylnitroxid (diBuNO) gewesen.
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Diese
und andere Nitroxide/Alkoxyamine, die herkömmlicherweise in von Nitroxid
vermittelten lebenden Radikalpolymerisationen verwendet werden,
sind von Natur aus sehr kostspielig. Wesentliche Verbesserungen
der Kosten für
das Gesamtverfahren können
daher durch die Verwendung von Nitroxid (1), einem auf einem einfachen
experimentellen Weg aus preiswertem Vorprodukt erhältlichen
Material, erreicht werden.
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Es
wurde gefunden, daß in
verschiedenen Polymerisationen die Verwendung bestimmter 2,2,5,5-Tetraalkylimidazolin-4-on-1-oxyl-Derivate
in von Nitroxid vermittelter Polymerisation niedrigere Polydispersitäten für Polymere
bietet, als sie mit anderen Nitroxiden, die für diesen Zweck verwendet werden
(z.B. TEMPO und Derivate oder diBuNO), erhalten werden.
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In
dem Zusammenhang der vorliegenden Erfindung sind Polymere mit niedriger
Polydispersität
diejenigen mit Polydispersitäten,
die signifikant geringer sind als diejenigen, die durch herkömmliche
Radikalpolymerisation hergestellt werden. In herkömmlicher
Radikalpolymerisation liegen Polydispersitäten (die Polydispersität ist als
das Verhältnis
des gewichtsmittleren und zahlenmittleren Molekulargewichts definiert – M w/M n) des
erzeugten Polymers typischerweise in dem Bereich 1,6–2,0 für niedrige
Umwandlungen (<10%)
und können
wesentlich größer sein
als die für
höhere
Umwandlungen. Polydispersitäten,
die mit der vorliegenden Erfindung erhalten werden, sind gewöhnlich kleiner
als 1,5, oft kleiner als 1,3, und können bei geeigneter Wahl der
Nitroxide (1)/Alkoxyamine und der Reaktionsbedingungen kleiner als
1,1 sein. Die niedrige Polydispersität kann bei hohen Umwandlungen
aufrechterhalten werden.
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Es
wird angenommen, daß Polydispersitäten in von
Nitroxid vermittelter Polymerisation von einer Anzahl von Faktoren
abhängen.
Zu diesen gehören
(i) für
die Alkoxyamine, die entweder als Initiatorspezies beteiligt sind
oder während
der Polymerisation erzeugt werden, die Geschwindigkeit des Austausches
zwischen aktiven und ruhenden Spezies, die weitgehend durch die
Geschwindigkeit der Bindungshomolyse zwischen N-O und der angrenzenden
Einheit bestimmt ist (für
eine Diskussion zu diesem Gegenstand siehe Moad and Rizzardo, Macromolecules
1995, 28, 8722-8); und (ii) die Signifikanz verschiedener Nebenreaktionen.
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Für Polymerisationen
unter Beteiligung von Nitroxiden (1) hängen die Geschwindigkeit der
Bindungshomolyse zwischen N-O und der angrenzenden Einheit und die
erhaltenen Polydispersitäten
von dem verwendeten speziellen Nitroxid oder Alkoxyamin und insbesondere
von den Substituenten R, R1, R2,
R3 und X ab. Eine bevorzugte Gruppe von
Nitroxiden sind in diesem Zusammenhang die N-Alkyl-2,2,5,5-tetraalkylamidazolin-4-on-1-oxyl-Verbindungen
(d.h. (1) X = Alkyl, zum Beispiel 2,5-Bis(spirocyclohexyl)-3-methylimidazolidin-4-on-1-oxyl
(NO-88-Me)), die ersichtlich die niedrigsten Polydispersitäten bei
Styrolpolymerisationen oder -copolymerisationen bieten. Ebenfalls
bevorzugt in jeder Klasse (X = Alkyl und X = H) sind diejenigen
(1) mit sperrigerem R-R3.
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Die
folgenden sind Strukturen von hier beschriebenen Nitroxiden:
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Es
wird angenommen, daß eine
wichtige Nebenreaktion bei von Nitroxid vermittelter Polymerisation die
Disproportionierung zwischen dem Nitroxid und der sich fortpflanzenden
Spezies ist. Es wurde gefunden, daß bei Polymerisation von Methylmethacrylat
(MMA) die Verwendung von 2,2,5,5-Tetraalkylimidazolin-4-on-1-oxyl-Derivaten
niedrige Polydispersitäten
und guten lebendigen Charakter für
Polymerisationen bietet.
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In
der Synthese von Nitroxiden der Formel (1) kann das Produkt-Nitroxid
durch herkömmliche
Mittel isoliert werden, vorzugsweise aus dem Reaktionsgemisch durch
Filtration oder durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel,
das im Wesentlichen in Wasser unlöslich ist.
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Es
ist gefunden worden, daß das
Ammoniumpolysulfid mit entweder dem Aminonitril oder dem Cyanidion
reagiert, wodurch die Menge von Cyanid unter die stöchiometrischen
Anteile sinkt, wobei so die Gesamtausbeute verringert wird. Dies
kann durch vorherige Zugabe von Cyanidion bis zu dem Punkt der Entfärbung des
Polysulfids und der Erzeugung von harmlosem Thiocyanat verhindert
werden.
-
Die
hier offenbarte Verfahrensweise für die Synthese von Nitroxiden
(1, X = H ist wie folgt: SCHEMA
1
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BEISPIELE
-
ALLGEMEINE EXPERIMENTELLE
BEDINGUNGEN
-
Monomere
wurden gereinigt (um Inhibitoren zu entfernen) und unmittelbar vor
der Verwendung flash-destilliert. Entgasung wurde durch wiederholte
Gefrieren-Evakuieren-Auftauen-Zyklen erreicht. Sobald die Entgasung
vollständig
war, wurden die Ampullen unter Vakuum mit der Flamme abgeschmolzen
und bei der festgelegten Temperatur für die festgelegten Zeiten vollständig in
ein Ölbad
eingetaucht. Die prozentualen Umwandlungen wurden gravimetrisch
berechnet.
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NMR-Spektren
wurden auf einem Bruker-Spektrometer (200 MHz) erhalten, und CDCl3 wurde als Lösungsmittel verwendet.
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BEISPIELE 6–11
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MMA-POLYMERISATIONEN
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Der
folgende Abschnitt berichtet über
Ergebnisse von Methylmethacrylat-Polymerisationen in Anwesenheit
des Azoinitiators 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
(Vazo®-52)
und verschiedener Nitroxide. Die Ergebnisse für NO-67 (Beispiele 6–9) und
NO-88 (Beispiele 10–12)
sind in den Tabellen 2 bzw. 3 angegeben. Die Wirksamkeit dieser
Nitroxide wird in Tabelle 4 mit der anderer Nitroxide verglichen.
Weitere Probenahme nach einer Stunde Reaktionszeit zeigt wenig oder
keine Zunahme in Molekulargewicht oder Umwandlung. Die Nitroxide
mit fünfgliedrigem
Ring (NO-67 und NO-88) ergaben die günstigsten Ergebnisse (engste
Polydispersität).
In allen Fällen
wird angenommen, daß das
Produkt ein MMA-Makromonomer ist, erzeugt durch Verlust eines Wasserstoffatoms
von der sich fortpflanzenden Spezies an das Nitroxid (d.h. Reaktion
durch Disproportionierung eher als durch Kombination).
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VERFAHRENSWEISE:
-
Eine
Vorratslösung
wurde hergestellt, die MMA (10 ml, 9,36 g), Vazo®-52
(13,43 mg, 0,054 mmol) und NO-67 (14,2 mg, 0,077 mmol) enthielt.
3 ml der Vorratslösung
wurden in jede von drei Ampullen überführt, welche dann durch 3 Gefrieren-Auftauen-Zyklen
entgast, verschlossen und für
die angezeigten Zeiten auf 90°C erhitzt
wurden.
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TABELLE
2: MMA-Massepolymerisation mit Vazo
®-52
und NO-67, 90°C.
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VERFAHRENSWEISE:
-
Eine
Vorratslösung
wurde hergestellt, die MMA (9 ml, 8,42 g), Vazo®-52
(12,08 mg, 0,049 mmol) und NO-88 (17,16 mg, 0,069 mmol) enthielt.
3 ml der Vorratslösung
wurden in jede von drei Ampullen überführt, welche dann durch 3 Gefrieren-Auftauen-Zyklen
entgast, verschlossen und für
die angezeigten Zeiten auf 90°C
erhitzt wurden.
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TABELLE
3: MMA-Massepolymerisation mit Vazo
®-52
und NO-88, 90°C.
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TABELLE
4 MMA-Polymerisation
nach 1 Stunde bei 90°C
mit VAZO
®-52
und Nitroxid
i
-
-
VAZO
® ist
ein registriertes Warenzeichen von E. I. du Pont de Nemours and
Company. Die speziellen VAZO
®-Zusammensetzungen, auf
die hier Bezug genommen wird, umfassen die folgenden Verbindungen:
VAZO®52 | 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril), |
VAZO®64 | 2,2'-Azobisisobutyronitril, |
VAZO®67 | 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril)
und |
VAZO®88 | 1,1'-Azobis(cyanocyclohexan). |
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BEISPIELE 12 BIS 27
-
STYROLPOLYMERISATION
-
Eine
Serie von Styrolpolymerisationen wurde in Anwesenheit von NO-67,
NO-88 und den N-substituierten
Imidazolidinonnitroxiden (NO-67-Me, NO-88-Me, NO-67-Bn und NO-67-nBu)
und Benzoylperoxidinitiator durchgeführt. Die Polymerisation wurde
bei 130°C
für Zeiträume ausgeführt, die
in der nachstehenden Tabelle 5 angezeigt sind. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 5 zusammengefaßt.
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VERFAHRENSWEISE:
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Die
folgenden sechs Lösungen
wurden hergestellt.
- (i) Styrol (5 ml), NO-88
(72,75 mg) und Benzoylperoxid (35,35 mg).
- (ii) Styrol (10 ml), NO-88-Me (154,00 mg) und Benzoylperoxid
(70,70 mg).
- (iii) Styrol (5 ml), NO-67 (56,75 mg) und Benzoylperoxid (35,35
mg).
- (iv) Styrol (10 ml), NO-67-Me (122,00 mg) und Benzoylperoxid
(70,70 mg).
- (v) Styrol (5 ml), NO-67-Bn (84,32 mg) und Benzoylperoxid (35,35
mg).
- (vi) Styrol (5 ml), NO-67-nBu (73,88 mg) und Benzoylperoxid
(35,35 mg).
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Aliquote
(2 ml) dieser Lösungen
wurden in Ampullen überführt und
die Inhalte wurden durch drei Gefrieren-Auftauen-Zyklen entgast.
Die Ampullen wurden dann verschlossen und für die in Tabelle 5 angezeigten Zeiten
auf 130°C
erhitzt. Die Ampullen wurden abgekühlt, geöffnet und das Reaktionsgemisch
wurde im Vakuum zu einem Rückstand
verringert, der bis zum konstanten Gewicht getrocknet wurde und
durch GPC analysiert wurde.
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TABELLE
5: GPC-Molekulargewichtswerte
von Polystyrol, hergestellt durch Polymerisationen von Styrol mit
Nitroxiden und Benzoylperoxid bei 130°C.
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Das
Protonen-NMR-Spektrum einer Polystyrolprobe (M n 3115) von Beispiel
14 hatte ein Signal bei δ 2,90
ppm, was offensichtlich die Anwesenheit des N-Methyl der 2,5-Bis(spirocyclohexyl)-3-methylimidazolidin-4-on-1-oxyl-(NO-88-Me)-Endgruppe
anzeigt.
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BEISPIELE 28–31
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ACRYLATPOLYMERISATION
-
Die
Polymerisation von tert-Butylacrylat wurde in verschlossenen Rohren
bei 120°C
durchgeführt,
wobei das Alkoxyamin 1-(2-tert-Butoxy-1-phenylethoxy)-2,5-bis(spirocyclohexyl)-3-methylimidazolidin-4-on als Initiator-Terminator
verwendet wurde. Dieses Beispiel demonstriert, daß die Acrylatpolymere
mit niedriger Polydispersität
(1,3–1,4)
erhalten werden können.
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Zwei
Gruppen von Experimenten wurden durchgeführt:
- (i)
Eine Vorratslösung
von dem Alkoxyamin (71,3 mg), tert-Butylacrylat (1,0 ml) in Benzol
(4,0 ml) wurde hergestellt. Aliquote (2,0 ml) wurden in Ampullen
(×2) überführt, und
die Inhalte wurden durch drei Gefrieren-Auftauen-Zyklen entgast.
Die Ampullen wurde dann verschlossen und für 24 bzw. 49 Stunden auf 120°C erhitzt.
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 6 angegeben.
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TABELLE
6 Polymerisationen
von tert-Butylacrylat in Anwesenheit von Alkoxyamin in Benzol bei
120°C
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Das
Protonen-NMR-Spektrum einer Probe von Poly(tert-butylacrylat) von
Beispiel 28 (Mn? 1525) hatte Signale bei δ 7,10 ppm,
was die Anwesenheit der Phenylgruppe (vgl. δ 7,30 ppm für das ursprüngliche verwendete Alkoxyamin)
anzeigt, und d 2,90 ppm, was die Anwesenheit der N-Methylgruppe
des NO-88-Me anzeigt.
- (ii) Eine Vorratslösung von
Alkoxyamin (71,3 mg), tert-Butylacrylat (5,0 ml) wurde hergestellt.
Aliquote (2,0 ml) wurden in Ampullen (×2) überführt und die Inhalte wurden
durch drei Gefrieren-Auftauen-Zyklen entgast. Die Ampullen wurden
dann verschlossen und für
24 bzw. 49 Stunden auf 120°C
erhitzt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 7 angegeben.
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TABELLE
7 Massenpolymerisationen
von tert-Butylacrylat in Anwesenheit von Alkoxyamin bei 120°C
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BEISPIELE 32–33
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BLOCKCOPOLYMERSYNTHESEN
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Die
folgenden zwei Beispiele [Polystyrol-Block-Poly(4-methylstyrol)
und Polystyrol-Block-Poly(n-butylacrylat)]
demonstrieren die Synthese von Blockcopolymeren. Die Proben wurden
durch Erhitzen eines Polystyrols mit enger Polydispersität (abgeleitet
von NO-88-Me) (M n 8765, M w M n/M n 1,09;
siehe Tabelle 5, Beispiel 15) mit 4-Methylstyrol bzw. n-Butylacrylat
hergestellt. Die Ergebnisse sind in beiden Fällen ausgezeichnet und ergeben
Blockcopolymere mit niedriger Polydispersität.
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BEISPIEL 32
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POLYSTYROL-BLOCK-POLY(4-METHYLSTRYROL)
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In
einer Ampulle wurde eine Probe von Polystyrol (250 mg) (M n 8765, M w/M n 1,09;
Beispiel 15) in 1 ml 4-Methylstryrol (frisch destilliert) gelöst. Der
Inhalt der Ampulle wurde unter Vakuum entgast und verschlossen. Anschließend wurde
das Gemisch für
18 Stunden bei 130°C
polymerisiert und ergab ein Polystyrol-Block-Poly(4-methylstyrol)
mit enger Polydispersität
(0,85 g, 95% Umwandlung), M n 36872, M w/M n 1,14.
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BEISPIEL 33
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POLYSTYROL-BLOCK-POLY(N-BUTYLACRYLAT)
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In
einer Ampulle wurde eine Probe von Polystyrol (250 mg) (M n 8765, M w/M n 1,09;
Beispiel 15) in 1 ml n-Butylacrylat (frisch destilliert) gelöst. Der
Inhalt der Ampulle wurde unter Vakuum entgast und verschlossen. Anschließend wurde
das Gemisch für
18 Stunden bei 130°C
polymerisiert und ergab ein Polystyrol-Block-Poly(n-butylacrylat)
mit enger Polydispersität
(0,608 g, 68% Umwandlung), M n 21526, M w/M n 1,29.
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BEISPIELE 34–36
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STATISTISCHE
COPOLYMERSYNTHESEN
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Eine
Serie Copolymerisationen von Styrol/Acrylnitril (62:38-Molverhältnis; die
azeotrope Zusammensetzung) in Anwesenheit der N-substituierten Imidazolidinonnitroxide
NO-88-Me, NO-67-Me und NO-67-Bn. Die Experimente wurden thermisch
bei 130°C
für 18
Stunden durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 zusammengefaßt.
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VERFAHRENS WEISE:
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Eine
Vorratslösung
(I) von frisch destilliertem Styrol (7,27 g) und Acrylnitril (2,27
g) wurde hergestellt. Jede Ampulle enthält Vorratslösung (2 g) und Nitroxid (1,23 × 10–4 mol).
Der Inhalt wurde entgast, verschlossen und für 18 Stunden auf 130°C erhitzt.
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BEISPIELE 1–6
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SYNTHESE VON NITROXIDEN
DER FORMEL (1)
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen das neue Verfahren zur Synthese
von Nitroxiden (1, wobei X = H).
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-67)
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-THION
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Ein
1-Liter-Vierhalsrundkolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
Thermoelementthermometer, Stickstoffwaschflasche, mit Bleichmittel
gefülltem
Gaswäscher
und Rückflußkühler, wurde
mit 17,4 g Ammoniumchlorid (0,32 mol), 35,9 g AN-67 (0,3 mol, 87%
2-Amino-2-methylpropionitril
in Wasser, 1H-NMR (ppm) von frisch destilliertem
AN-67 in D2O: 1,03 (t, 3H), 2,45 (s, 3H),
1,75 (q, 2H)), 23,1 g 2-Butanon (0,32 mol) und 132,9 g 20 %iger
Ammoniumsulfidlösung
(0,39 mol) gefüllt.
Wenn die Lösung
auf 50°C
erhitzt wurde, erfolgte eine leichte Exothermie, die die Temperatur
auf 65°C
erhöhte,
und etwas Ammoniumhydrogensulfid sublimierte in den Kühler. Nach
20 Minuten fiel die Temperatur auf 55°C ab und wurde für 18 Stunden
dort gehalten. Eine ölige
Flüssigkeitsschicht
bildet sich oben auf der wässerigen
Lösung
während
der ersten 5 Minuten. Die gelbe Polysulfidfarbe wird in der ersten
Minute beseitigt, dies wird durch Reaktion des Cyanidions mit Schwefel
bewirkt, wobei sich farbloses Thiocyanation und eine Abnahme der
Ausbeute ergibt. Am nächsten Tag
wurde die Lösung
auf –15°C abgekühlt, 25
g NaCl wurden hinzugefügt,
um das Thion auszusalzen, und es wurde kalt filtriert, wobei sich
39 g Produkt ergaben. Die Mutterlauge wurde mit 10 g K2CO3 behandelt, um zusätzliche 5 g Produkt auszufällen. K2CO3 ist beim Aussalzen
von Thionen, Amiden und Nitroxiden wirksamer als NaCl. Die Feststoffe
wurden vereinigt, wobei sich nach 2 Tagen Trocknen an der Luft 44
g (80% Ausbeute) Thion ergaben, Smp. 58–64°C. IR (Nujol) 1540 cm–1; 1H-NMR ppm (D2O)
0,96 (überlappendes
t, 12H, CH3 an 4 Ethylgruppen), 1,39, 1,40,
1,42, 1,43 (4 Singulette, insgesamt von 12H, CH3 für vier Isomere,
d.h. 2 cis-trans-Paare),
1,75 (m, 8H, 4 CH2-Gruppen).
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Das
Thion kann durch Säulenchromatographie
auf Silicagel gereinigt werden, wobei Hexan verwendet wird, um eine
riechende Fraktion vor dem Thiophen zu eluieren. Die Auswirkung
der Änderung
von Temperatur und Konzentration der Reaktanten auf Ausbeute und
Reaktionsgeschwindigkeit wurde in einem verschlossenen NMR-Rohr
unter Verwendung von D2O als Lösungsmittel
und Natriumtosylat als internem Standard untersucht. Was beobachtet
wurde, war eine stetige Abnahme in der Konzentration der Ausgangsmaterialien
und eine stetige Zunahme in der Konzentration des Produkts. Die
Reaktionszeit kann von 16 Stunden bei 50°C auf 6 Stunden bei 80°C verringert
werden. Die Verbindung 2-Methyl-2-aminobutyrothioamid wurde nicht beobachtet,
was anzeigt, daß diese
alicyclische Zwischenverbindung in einem schnellen Schritt mit MEK
reagiert, wobei sich das cyclische Produkt ergibt.
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON
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Ein
5-Liter-Vierhaltsrundkolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer
und einem Thermoelementthermometer, wurde mit 250 ml Wasser und
43,3 g (0,232 mol) 2,5-Diethyl-2,5-dimethylimidazolidin-4-thion gefüllt. Um
das Thion zur Auflösung
zu bringen, wurden 1,8 g NaOH hinzugegeben. Die Lösung wurde
mit einem Trockeneis-Aceton-Bad auf 0–2°C gekühlt. Der Kolben wurde mit zwei
zusätzlichen
Trichtern versehen. Gleichzeitig wurde eine Lösung von 16,7 g NaOH in 100
ml Wasser (insgesamt wurden 18,5 g oder 0,464 mol NaOH verwendet)
durch einen der Trichter gegeben und wurden 105 ml (0,928 mol) 30
%iges H2O2 durch
den anderen Trichter gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde schnell
gerührt
und erforderte ausgiebige Kühlung während der
Zugabe. Der 5-Liter-Kolben wurde verwendet, um eine große Oberfläche für wirksame
Kühlung der
exothermen Reaktion bereitzustellen. Die Reaktionswärme betrug
269,2 kcal/mol; 124. Die Zugabe wurde in 2 Stunden abgeschlossen;
das Gemisch wurde eine zusätzliche
halbe Stunde gerührt.
Am Ende dieser Zeit zeigte TLC an, daß kein Thion zurückblieb.
Dann wurden 27,9 g NaHSO3 (0,172 mol) hinzugegeben,
um überschüssiges Peroxid
abzuschrecken; diese Reaktion ist ebenfalls etwas exotherm (die
Temperatur steigt von 26 auf 43°C).
Das Reaktionsgemisch wurde in einen 2-Liter-Rundkolben überführt und
das Lösungsmittel
mit einem Rotationsverdampfer (Wasserstrahlpumpendruck) entfernt,
wobei sich ein weißer
Rückstand
ergab. Der Rückstand
wurde mit 850 ml siedendem Ethanol extrahiert. Dann wurden 50 ml
Toluol zu der Lösung
hinzugegeben und 130 ml Wasser/Ethanol/Toluol-Azeotrop abdestilliert,
um alles verbliebene Wasser zu entfernen. Die Lösung wurde abgekühlt und
filtriert, um eine kleine Menge (~1 g) von Na2SO4 zu entfernen, und dann wurde das Ethanol
auf dem Rotationsverdampfer entfernt, wobei sich ein Sirup ergab, der
beim Abkühlen
auf Raumtemperatur auskristallisierte. Die Ausbeute betrug 37,5
g (95%), Smp. 58-64°C. IR (Nujol)
1705, 1659 cm–1. 1H-NMR (CDCl3 + D2O) ppm (Kombination von gleichen Mengen
von 2 Gruppen von cis-trans-Paaren) 0,95–0,98 (m, 12H, CH3 an
4 Ethylgruppen), 1,27, 1,31, 1,34, 1,38 (4 s, insgesamt 12H, 4 CH3), 1,50–1,70
(m, 8H, CH2 an 4 Ethylgruppen). Die Singuletts
bei 1,34 und 1,38 fallen in D2O zu einem
Singulett zusammen, aber integrieren jetzt 6H.
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
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Ein
ein-Liter-Polymergefäß, ausgestattet
mit einem mechanischen Rührer,
mit Bleichmittel gefülltem Geruchsverschluß, Heizmantel,
Rückflußkühler und
Thermoelementthermometer, wurde mit 153,3 g (0,45 mol) 20 %iger
Ammoniumsulfidlösung
gefüllt.
Zu dieser Lösung
wurden 1,47 g (0,03 mol) NaCN gegeben, um mit der Ammoniumpolysulfid-Verunreinigung
in der Ammoniumsulfidlösung
zu reagieren. Dann wurden 35,9 g AN-67 (0,3 mol) und 21,7 g 2-Butanon
(0,3 mol) hinzugegeben. Die Lösung
wurde gerührt
und unter Stickstoff für
18 Stunden auf 55°C
erhitzt; es entwickelte sich etwas Ammoniak. Es bildeten sich zwei
flüssige
Schichten; die untere Schicht ist Thioamid. Das Volumen des Reaktionsgemisches
beträgt
nun 200 ml. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und
eine Lösung
von 36 g NaOH (0,9 mol) in 100 ml Wasser wurde hinzugegeben. Die
Lösung
wurde auf 0°C
abgekühlt,
und 306 g (2,7 mol) 30 %iges H2O2 wurden tropfenweise unter Rühren und
Kühlen
auf 4–10°C hinzugegeben.
Die Zugabe beanspruchte 65 Minuten. Nach einer Stunde Rühren wurde
die Lösung
durch die Zugabe einer Lösung
von 58 g konzentrierter H2SO4 und
56 g Wasser bei 13°C auf
pH = 7 gebracht. Dann wurden 68 g (0,6 mol) 30 %iges H2O2 hinzugegeben. Zu dieser Zeit wurde keine Exothermie
beobachtet. Zu diesem wurden 5,0 g Na2WO4·2H2O hinzugegeben. Das gesamte Reaktionsvolumen
beträgt
763 ml. Eine anfängliche
grünlich-gelbe
Farbe (Perwolframation) wird durch eine tiefere gelbe Farbe (Nitroxid)
ersetzt. Die Temperatur des Gemisches steigt über 3 ½ Stunden von 13 auf 31°C. Am nächsten Tag
wurde die Lösung
filtriert, wobei sich 27,5 g (40% Ausbeute) Nitroxid, Smp. 117–122°C, ergaben.
Es wurde anschließend
gefunden, daß 1/3
des AN-67 durch Hydrolyse und irreversible Reaktion mit Schwefel,
wobei Thiocyanation erzeugt wird, zerstört wird. Wenn dies berücksichtigt
wird, beträgt
die Ausbeute 82%, in jedem Schritt etwa 93%. Die Löslichkeit
in NMP beträgt
mindestens 1:1. IR (Nujol) 1720, 1675 cm–1;
(Toluollösung) 1713,3
cm–1.
Das Nitroxid zeigt in der ESR ein Triplett. Aliquote des Reaktionsgemisches
wurden zu ausgewählten
Zeiten abgezogen und mit einer bekannten Menge von Xylol verdünnt. Die
integrierte Intensität
des ESR-Tripletts wurde als Funktion der Zeit aufgetragen, wenn
die Konzentration von Peroxid verdoppelt wurde oder die Konzentration
von Wolframation auf das dreifache gestiegen war. Die Werte wurden
an Parabeln angepaßt.
Die anfänglichen
Anstiege der Kurven werden durch Differenzieren der empirisch angepaßten Kurven erhalten,
um den Anstieg der Kurve und die Lösung der so erhaltenen Gleichung
bei x = 0 zu bestimmen; es wurde gefunden, daß das Geschwindigkeitsgesetz
bei 24°C
K = k[H2O2]0,5+0,1[WO4 –]1,0+0,1 lautete.
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BEISPIEL 2
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HERSTELLUNG VON 2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)IMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-88)
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HERSTELLUNG VON 2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)IMIDAZOLIDIN-4-THION
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Ein
2-Liter-Vierhalsrundkolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
Heizmantel, Rückflußkühler, Thermoelementthermometer,
Stickstoffwaschflasche und Ausgangsrohr, verbunden mit einem mit Bleichmittel
gefüllten
Geruchsverschluß,
wurde mit 132,9 g (0,39 mol) 20 %iger Ammoniumsulfidlösung, nachfolgend
0,5 g NaCN, um die Polysulfid-Verunreinigung in der Ammoniumsulfidlösung zu
entfärben,
gefüllt.
Unter einem positiven Stickstoffstrom wurden 16,1 g (0,3 mol) Ammoniumchlorid
und 14,7 g (0,3 mol) NaCN hinzugegeben. Die Temperatur der Lösung fiel
auf 8°C.
Dann wurden 58,9 g (0,6 mol) Cyclohexanon, dem zuvor der Sauerstoff
entzogen worden war, indem für
10 Minuten Stickstoff hindurchgeperlt war, tropfenweise während 25
Minuten unter Rühren
hinzugegeben. Die Temperatur stieg auf 30°C. Die Temperatur der Lösung wurde
auf 47°C
erhöht,
an welchem Punkt die äußere Erwärmung gestoppt
wurde und der Reaktion erlaubt wurde, spontan exotherm auf 63°C zu kommen.
Die Temperatur wurde dann bei 55°C
gehalten. Nach 1 Stunde wurden 1,0 g NaCN hinzugegeben, und eine
milde Exothermie auf 63°C,
gefolgt von einer Rückkehr
zu 55°C,
wurde beobachtet. Zusätzliche
1,0 g NaCN wurden 30 Minuten später
hinzugegeben; dies bewirkte nur eine milde Exothermie auf 58°C. Die Temperatur
wurde über
Nacht bei 55°C
gehalten. Eine Probe der so erhaltenen Aufschlämmung wurde dann abgezogen
und in zwei Teile geteilt. Ein Teil wurde in Aceton gelöst und durch
TLC geprüft
(9:1 CH2Cl2:Aceton);
zwei Spezies waren vorhanden. Der andere Teil wurde filtriert, wobei
sich weiße Kristalle
ergaben, Smp. 225–230°C. Der Niederschlag
wurde am Ort mit einem Filterstab filtriert, um die Handhabung des
riechenden Gemischs zu vermeiden. Der unlösliche Niederschlag war Thion;
die andere Verunreinigung war Cyclohexanon, welches in dem Filtrat
verblieb. Das Thion wurde durch Hinzufügen von 300 ml Wasser in den
Kolben, Rühren
und dann Entfernen des Wassers durch den Filterstab gewaschen. IR
(Nujol) 1520 cm–1.
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HERSTELLUNG VON 2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)IMIDAZOLIDIN-4-ON
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Zu
dem vorstehend erhaltenen feuchten kristallinen Rückstand
wurden in dem gleichen Kolben 24 g (0,6 mol) NaOH, gelöst in 300
ml Wasser, hinzugegeben. Die Kristalle lösten sich nicht auf; die Kristalle
wurden schließlich
durch die Zugabe von 485 ml Methanol gelöst. Die Lösung zeigt keine charakteristische
Exothermie bei Zugabe von 30 %igem H2O2 bei 0–5°C. Die Temperatur
der Lösung
wurde auf 40°C
erhöht;
bei dieser Temperatur ist die Zugabe von Peroxid exotherm. Nach
Hinzugeben von 147 g (4 × 0,32
mol) 30 %igem Peroxid wurde die Lösungstemperatur für 30 Minuten
bei 55°C
gehalten, und es wurde dann über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt;
nach TLC bestand das Gemisch aus Amid und Thion. Das Gemisch wurde
filtriert, und der Niederschlag wurde mit 3 × 100 ml Wasser gewaschen.
Zu dem Filtrat wurden 57 g Peroxid gegeben [gesamtes verwendetes
Peroxid = 204 g (1,8 mol)], und die Lösung wurde auf 40°C erwärmt. Eine
leichte Exothermie auf 46°C
erfolgte. Um die Oxidation zu unterstützen, wurde 1 g Na2WO4·2H2O hinzugegeben. Nach 15 Minuten begann sich
ein weißer
Niederschlag abzuscheiden. Das Gemisch wurde 18 Stunden bei Raumtemperatur rühren gelassen
und dann filtriert. Nach IR waren beide Niederschläge identisch
und wurden vereinigt und luftgetrocknet, Smp. 216–220°C, 58,5 g
(88% Ausbeute, bezogen auf Cyclohexanon). IR (Nujol) 1690 cm–1.
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HERSTELLUNG VON 2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)IMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
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Eine
Acetonlösung
von 260 ml von 0,08 M Dimethyldioxiran (0,0208 mol), wie vorstehend
hergestellt, wurde mit 2,3 g 2,5-Bis(spirocyclohexyl)imidazolidin-4-on,
gelöst
in 75 ml Chloroform (zuvor durch Waschen mit 2 × 20 ml Wasser und Trocknen über Magnesiumsulfat
von Ethanol-Konservierungsmittel
befreit), behandelt und über
Nacht bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Die Herstellung wurde
unter Verwendung von 1,7 g Amid und 270 ml einer 0,0721 M Dimethyldioxiran-Lösung wiederholt. Die Entfernung
des Ethanol-Konservierungsmittels ist notwendig, um zu verhindern,
daß das
Ethanol durch das Dimethyldioxiran/Nitroxid-System zu Acetaldehyd
oxidiert wird. Das Lösungsmittel
wurde auf dem Rotationsverdampfer entfernt, der Rückstand
(4,2 g) in 400 ml heißem
Benzol gelöst,
filtriert, um Spuren von unlöslichem
Material zu entfernen, das Filtrat auf 100 ml verringert, wieder
erwärmt,
um alle Kristalle in Lösung
zu bringen, und über
Nacht bei Raumtemperatur kristallisieren gelassen. Die gelben Kristalle
wurden durch Filtration gesammelt und 10 Stunden in einem Ofen bei
75°C etrocknet,
wobei sich 2,4 g Nitroxid, Smp. 178–183°C, ergaben. IR (Nujol) 1707
cm–1.
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BEISPIELE 3–6
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SYNTHESE VON
N-SUBSTITUIERTEN IMIDAZOLIDINONNITROXIDEN
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren zur Synthese
von neuen Nitroxiden (1, X = Alkyl).
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Die
neuen N-substituierten Imidazolidinonnitroxide wurden nach der folgenden
allgemeinen Verfahrensweise hergestellt.
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Eine
Suspension von Imidazolidinonnitroxid (5,5 mmol NO-67 oder 1,69
mmol NO-88) und Natriumhydrid (1,33 Moläquivalente, 80 %ige Dispersion
in Öl)
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre in Acetonitril-Lösungsmittel
(20 ml für
NO-67 oder 10 ml für
NO-88) bei Raumtemperatur für
15 Minuten rühren
gelassen, und dann wurde die erforderliche Menge eines Alkylhalogenids
(1,20 Moläquivalente)
hinzugegeben. Nach Aufarbeitung und Reinigung durch Säulenchromatographie
wurde das entsprechende neue N-substituierte Imidazolidinonnitroxid
im allgemeinen in guter bis ausgezeichneter Ausbeute (45–93%) erhalten.
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BEISPIEL 3
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HERSTELLUNG VON 2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)-3-METHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-88-ME)
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Die
Titelverbindung NO-88-Me wurde nach Säulenchromatographie (Kieselgel-60,
70–230
mesh, Ethylacetat/n-Hexan 1:4 als Eluierungsmittel) als gelber Feststoff
(89,7% Ausbeute) isoliert. Schmelzpunkt 103–105°C. MS (CI): 252 (M+1, 100%),
251 (M+, 30,7), 237 (87,6), 236 (12,3),
235 (29,3), 222 (24,5), 221 (40,6), 196 (18,7), 193 (10,5), 142
(24,7), 140 (53,9), 112 (16,0) und 99 (23,5).
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BEISPIEL 4
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,3,5-TRIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-67-ME)
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Die
Titelverbindung NO-67-Me wurde nach Säulenchromatographie (Kieselgel-60,
70–230
mesh, Ethylacetat/n-Hexan 1:3 als Eluierungsmittel) als gelbe Flüssigkeit
(45,6% Ausbeute) isoliert. MS (CI): 200 (M+1, 43,0%), 199 (M+, 16,0), 186 (23,5), 185 (40,0), 171 (58,0),
170 (34,0), 155 (23,0), 149 (20,2), 141 (11,6), 140 (15,6), 128
(10,0), 126 (16,1), 116 (13,7), 112 (14,4), 111 (12,7), 100 (12,2),
73 (52,0).
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BEISPIEL 5
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYL-3-BENZYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-67-BN)
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Die
Titelverbindung NO-67-Bn wurde nach Säulenchromatographie (Kieselgel-60,
70–230
mesh, Ethylacetat/n-Hexan 1:5 als Eluierungsmittel) als gelber Feststoff
(93,0% Ausbeute) isoliert. Schmelzpunkt 64–65°C. MS (CI): 276 (M+1, 56,7%),
275 (M+, 22,0), 262 (22,0), 261 (100,0),
247 (62,6), 245 (M-NO, 26,0), 231 (86,0), 218 (5,3), 190 (12,3),
170 (15,0), 162 (24,6), 126 (20,1), 102 (4,0), 91 (21,5) und 72
(4,0).
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BEISPIEL 6
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HERSTELLUNG VON 2,5-DIETHYL-2,5-DIMETHYL-3-N-BUTYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-1-OXYL
(NO-67-NBU)
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Die
Titelverbindung NO-67-nBu wurde nach Säulenchromatographie (Kieselgel-60,
70–230
mesh, Ethylacetat/n-Hexan 1:9 als Eluierungsmittel) als gelbe Flüssigkeit
(87,0% Ausbeute) isoliert. MS (CI): 242 (M+1, 74,0%), 241 (M+, 38,3), 227 (100,0), 213 (86,7), 211 (45,0),
198 (12,0), 197 (88,0), 184 (M = nBu, 7,6), 170 (27,0), 156 (16,3),
128 (27,0), 126 (30,0), 116 (4,3), 98 (8,0) und 72 (7,6).
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BEISPIEL 7
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HERSTELLUNG VON 1-(2-TERT-BUTOXY-1-PHENYLETHOXY)-2,5-BIS(SPIROCYCLOHEXYL)-3-METHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON
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Das
Titel-Alkoxyamin, 1-(2-tert-Butoxy-1-phenylethoxy)-2,5-bis(spirocyclohexyl)-3-methylimidazolidin-4-on
wurde durch Behandeln von 1-(2-tert-Butoxy-1-phenylethoxy)-2,5-bis(spirocyclohexyl)-imidazolidin-4-on-alkoxyamin
(Smp. 244–247°C), erhalten
aus der Reaktion von Di-tert-butylperoxyoxalat,
Styrol und Nitroxid NO-88) mit überschüssigem Methyliodid
in Anwesenheit von Natriumhydrid in Dimethylsulfoxid-Lösungsmittel
(Schema 2) hergestellt. Das Produkt wurde als weißer Feststoff
mit 93% Ausbeute, Smp. 129–131°C (aq. MeOH),
isoliert Das Alkoxyamin-Produkt hat verbesserte Löslichkeit
gegenüber
seinem nicht methylierten Alkoxyamin und ist in gebräuchlichen organischen
Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Ethylacetat, Chloroform, Aceton, heißes Methanol,
leicht löslich. 1H-NMR (CDCl3) δ (ppm) 0,40–2,60 (m,
2OH, Cyclohexyl-CH2), 1,10 (s, 9H, tert-Butyl-CH3), 2,90 (s, 3H, N-CH3),
3,30 (dd, 1H, (CH3)3COCH),
3,66 (dd, 1H, (CH3)3COCH),
4,69 (dd, 1H, CH(Ph)ON) und 7,25 (br s, 5H, Phenyl-H).
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