DE69804847T2

DE69804847T2 - Absorbierender artikel

Info

Publication number: DE69804847T2
Application number: DE69804847T
Authority: DE
Inventors: Roy Hansson; Sofia Roxendal; Christina Steger; Peter Wessel; Urban Widlund
Original assignee: SCA Hygiene Products AB
Current assignee: Essity Hygiene and Health AB
Priority date: 1997-12-03
Filing date: 1998-12-03
Publication date: 2002-11-07
Anticipated expiration: 2018-12-04
Also published as: US20020087136A1; DE69804847D1; KR20010024675A; CO5070630A1; ATE215803T1; TR200001618T2; PL196459B1; CA2312737C; AU9470198A; SE9704484L; CA2312737A1; PL340905A1; AU740026B2; AR017799A1; SE514391C2; DE69816476D1; PE20000159A1; GB2331937A; CA2313046A1; TW413631B

Description

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Absorptionsartikel, wie z. B. eine Windel, eine Höschenwindel, einen Inkontinenzschutz, eine Hygienebinde, einen Wundverbund oder ähnliches derjenigen Art, die eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage, eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage und einen Absorptionskörper aufweist, der dazwischen angeordnet ist.

Hintergrund der Erfindung

Absorptionsartikel der genannten Art dienen dazu, Körperflüssigkeiten, wie z. B. Urin und Blut, zu absorbieren. Sie weisen üblicherweise eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage auf, die dafür vorgesehen ist, während der Verwendung zu dem Benutzer gerichtet zu sein, und zwar in der Form eines nicht gewebten Materials, beispielsweise eines spunbonded Materials. Es ist ferner bekannt, eine Flüssigkeitsaufnahmeschicht zwischen der Oberlage und dem Absorptionskörper einzuarbeiten, wobei die Flüssigkeitsaufnahmeschicht die Fähigkeit aufweist, schnell große Mengen von Flüssigkeit aufzunehmen, sie zu verteilen und sie zeitweise unterzubringen, bevor sie durch den darunter liegenden Absorptionskörper absorbiert wird. Dies ist insbesondere bei den heute üblichen, dünnen, komprimierten Absorptionskörpern notwendig, die oftmals eine hohe Menge sogenannter Superabsorbenzien aufweisen, welche eine hohe Absorptionsfähigkeit aufweisen, jedoch in manchen Fällen eine zu langsame Absorptionsgeschwindigkeit, um unmittelbar in der Lage zu sein, eine große Menge von Flüssigkeit zu absorbieren, die beim Wasserlassen während weniger Sekunden abgelassen wird.
Eine poröse, vergleichsweise dicke Aufnahmeschicht, beispielsweise in der Form einer Faserwattierung, einer kardierten Faserbahn oder einer anderen Art von Fasermaterial, weist eine hohe momentane Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit auf und kann zeitweise Flüssigkeit unterbringen, bevor sie durch den Absorptionskörper absorbiert wird. Dasselbe gilt für poröse Schaummaterialien. Die Flüssigkeit wird dann nach und nach zu dem darunter liegenden Absorptionskörper abgelassen, woraufhin die Aufnahmeschicht wiederum die Fähigkeit aufweist, Flüssigkeit von einem wiederholten Nässen aufzunehmen.
Beispiele von Absorptionsartikeln mit derartigen porösen Aufnahmeschichten sind beispielsweise in der US-A-3,371,667, der EP-A-0,312,118, der WO-A-9309745 und der EP-A-0,474,777 offenbart.
Die heutzutage als Aufnahmeschichten in Absorptionsartikeln verwendeten Materialien funktionieren zumeist gut, sind jedoch vergleichsweise teuer und können manchmal eine unzureichende Aufnahmezeit aufweisen, insbesondere bei dem zweiten und dritten Nässen, wenn große Mengen von Flüssigkeit involviert sind.
Es ist durch die EP-A-0,391,814 und die GB-B-2,209,672 bereits bekannt, fortlaufende, nicht verbundene, synthetische Fasern, sogenannten Kammzug, in Absorptionsartikeln zu verwenden, um Flüssigkeit in der Längsrichtung des Artikels auszubreiten.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass herkömmliche flüssigkeitsdurchlässige Oberlagenmaterialien, die für Absorptionsartikel dieser Art verwendet werden, üblicherweise ein nicht gewebtes Material aus synthetischen Fasern, beispielsweise ein spundbonded Material, oftmals eine niedrigere Aufnahmerate für Flüssigkeit als die Aufnahmeschicht aufweisen, bei welcher Flüssigkeit von dem Artikel ausfließen kann, bevor sie die Aufnahmeschicht erreicht. Das Problem kann selbstverständlich durch die Verwendung eines Oberlagenmaterials gelöst werden, das sehr offen ist und, eine hohe Flüssigkeitsdurchlässigkeit aufweist. Ein derartiges offenes Oberlagenmaterial kann jedoch Probleme mit einer zu geringen Festigkeit aufweisen, und scharfe Faserenden von der Aufnahmeschicht können in das offene Oberlagenmaterial eindringen und den Benutzer stören.

Aufgabe und wichtigste Merkmale der Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Material mit einer hohen Aufnahmerate für Flüssigkeit auch bei wiederholtem Nässen zu schaffen, das eine hohe Festigkeit und Abriebswiderstandsfähigkeit, einen hohen Komfort aufweist und bei geringen Kosten hergestellt werden kann. Dies wurde gemäß der Erfindung durch eine Schicht von fortlaufenden Fasern, sogenanntem Kammzug (tow), geschaffen, die an Stellen, Punkten oder Linien in einem Verbindungsmuster verbunden ist, bei der die Fasern im Übrigen miteinander im Wesentlichen nicht verbunden sind.
Die Materialschicht kann als eine Flüssigkeitsaufnahmeschicht unter einem Oberlagenmaterial, als ein Oberlagenmaterial oder als eine integrierte Oberlagen/Flüssigkeitsaufnahmeschicht verwendet werden.

Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird nachfolgend genauer unter Bezugnahme auf einige der in den beigefügten Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen beschrieben.
Fig. 1 ist eine Draufsicht eines Absorptionsartikels in der Form eines Inkontinenzschutzes.
Fig. 2 ist ein Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
Fig. 3 ist eine Draufsicht eines Absorptionsartikels in der Form einer Windel.
Fig. 4 zeigt schematisch einer Fasermaterialschicht gemäß der Erfindung.
Fig. 5 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
Fig. 6 bis 9 sind schematische Querschnitts-Explosionsansichten von vier unterschiedlichen Ausführungsformen des Artikels gemäß der Erfindung.
Fig. 10 ist eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Demonstrieren von Flüssigkeitsaufnahme eines Absorptionsartikels, der so gefaltet ist, wie er zwischen den Beinen des Benutzers verwendet wird.

Beschreibung von Ausführungsformen

Fig. 1 und 2 zeigen schematisch ein Beispiel eines Inkontinenzschutzes 1 mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage 2, einer flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage 3 und einem Absorptionskörper 4, der dazwischen eingeschlossen ist. Eine poröse nachgiebige Flüssigkeitsaufnahmeschicht 5 ist zwischen der flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage und dem Absorptionskörper 4 angeordnet.
Die flüssigkeitsdurchlässige Oberlage 2 kann ein nicht gewebtes Material, beispielsweise ein spundbonded Material aus synthetischen Fasern, ein schmelzgeblasenes Material, ein wärmeverbundenes Material oder ein kardiertes verbundenes Fasermaterial aufweisen. Die flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 3 kann aus einer Plastikfolie, einem nicht gewebten Material, das mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material überzogen ist, oder einem wasserabweisenden nicht gewebten Material bestehen, das einer Flüssigkeitsdurchdringung widersteht.
Die Oberlage 2 und die Rücklage 3 weisen größere Oberflächen als der Absorptionskörper 4 und die Flüssigkeitsaufnahmeschicht 3 auf und erstrecken sich außerhalb der Ränder derselben. Die Schichten 2 und 3 sind innerhalb der vorstehenden Abschnitte beispielsweise durch Kleben oder Schweißen mit Wärme oder Ultraschall verbunden.
Der Absorptionskörper 4 kann von einer beliebigen herkömmlichen Art sein. Beispiele von Absorptionsmaterialien sind Zellstofffluffpulpe, Gewebeschichten, hochabsorbierende Polymere (sogenannte Superabsorbenzien) absorbierende Schaummaterialien, absorbierende nicht gewebte Materialien und ähnliches. Es ist üblich, Zellstofffluffpulpe mit Superabsorbenzien in einem Absorptionskörper zu kombinieren. Es ist ferner üblich, Absorptionskörper mit Schichten von unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften betreffend die Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit, die Flüssigkeitsverteilungsfähigkeit und die Flüssigkeitsunterbringungsfähigkeit vorzusehen. Dies ist den Fachleuten wohlbekannt und muss nicht im Einzelnen beschrieben werden. Die dünnen Absorptionskörper, die beispielsweise bei Babywindeln und Inkontinenzschutz gängig sind, bestehen oft aus einer komprimierten gemischten oder geschichteten Struktur von Cellulosefluffpulpe und Superabsorbenzien.
An der Außenseite der flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage 3 sind Befestigungseinrichtungen in der Formen Streifen 6 mit einem selbsthaftenden Klebstoff angeordnet. Ein Inkontinenzschutz der in Fig. 1 gezeigten Art dient im Wesentlichen der Verwendung durch Personen, die an einer vergleichsweise leichten Inkontinenz leiden, und wird leicht in gewöhnlichen Unterhosen getragen. Die Befestigungseinrichtungen 6 dienen dazu, den Inkontinenzschutz während der Verwendung an Ort und Stelle in der Unterhose zu halten. Eine Anzahl anderer Arten von Klebemustern, beispielsweise quer, sind selbstverständlich ebenso wie andere Arten von Befestigungseinrichtungen, wie z. B. Haken und Schlaufen, Schnappbefestigungen, Gürtel, spezielle Unterhosen oder ähnliches denkbar.
Ein Inkontinenzschutz der in Fig. 1 offenbarten Art dient im Wesentlichen dazu, durch Personen verwendet zu werden, die an einer vergleichsweise leichten Inkontinenz leiden und kann leicht in gewöhnlichen Unterhosen getragen werden. Die Befestigungseinrichtung 6 dient dazu, den Inkontinenzschutz während der Verwendung an Ort und Stelle zu halten.
Der Inkontinenzschutz ist sanduhrförmig mit breiteren Endabschnitten 7 und einem schmaleren Schrittabschnitt 8 zwischen den Endabschnitten. Der Schrittabschnitt 9 ist der Abschnitt des Inkontinenzschutzes, der dafür vorgesehen ist, während der Verwendung in dem Schritt zwischen den Beinen des Benutzers getragen zu werden und als ein Aufnahmeabschnitt für die abgelassene Körperflüssigkeit zu dienen.
In Fig. 3 ist ein Absorptionsartikel in der Form einer Windel gezeigt, die ebenso wie der oben beschriebene Inkontinenzschutz eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage 2, eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 3 und einen Absorptionskörper 4 aufweist, der dazwischen eingeschlossen ist, und ferner eine Aufnahmeschicht S. die zwischen der Oberlage 2 und dem Absorptionskörper 4 aufgebracht ist. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Oberlage mit einer Öffnung 16 gegenüber der beabsichtigten Nässfläche versehen, bei welcher die Aufnahmeschicht 5 unmittelbar zu dem Benutzer bei diesem Bereich freigelegt ist. Anstelle der einen Öffnung 16 können mehrere kleinere Öffnungen angeordnet sein.
Die Windel ist dafür vorgesehen, den unteren Teil des Körpers des Benutzers als eine Absorptionshose zu umschließen. Sie weist einen Vorderabschnitt 7a, der dafür vorgesehen ist, während der Verwendung gegen den vorderen Teil des Körpers des Benutzers getragen zu werden, einen Hinterabschnitt 7b, der dafür vorgesehen ist, während der Verwendung gegen den hinteren Teil des Benutzers getragen zu werden, und dazwischen einen schmaleren Schrittabschnitt 8 auf, der dafür vorgesehen ist, in dem Schrittteil zwischen den Beinen des Benutzers getragen zu werden. Um die Windel zusammen zu der gewünschten Hosenform zu befestigen, sind Bandstreifen 6' um die Hüfte des Benutzers vorgesehen. Andere Befestigungseinrichtungen, wie z. B. Haken- und Schlaufeneinrichtungen (Velcro), Haken usw. sind selbstverständlich möglich.
Es ist anzumerken, dass der Inkontinenzschutz und die Windel, die in den Zeichnungen gezeigt sind und vorangehend beschrieben sind, lediglich nicht beschränkende Beispiele eines Absorptionsartikels sind. Somit kann die Form des Artikels ebenso wie dessen Gestaltung variiert werden. Der Absorptionsartikel kann ebenso eine Windel, eine Höschenwindel, eine Hygienebinde oder ähnliches sein. Der Absorptionsartikel kann wegwerfbar oder wiederverwendbar sein. Bei wiederverwendbaren Artikel werden jedoch andere Materialien als die oben beschriebenen als flüssigkeitsdurchlässige Oberlage und der Absorptionskörper verwendet.
Zwischen der flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage 2 und dem Absorptionskörper 4 ist eine poröse und nachgiebige Aufnahmeschicht 5 angeordnet, welche die Fähigkeit aufweist, schnell große Mengen von Flüssigkeit aufzunehmen und die Flüssigkeit zu verteilen, und sie zeitweise unterzubringen, bevor sie durch den darunter liegenden Absorptionskörper 4 absorbiert wird. Diese Fähigkeit sollte im Wesentlichen auch nach dem Nässen des Materials beibehalten werden. Die Aufnahmeschicht 5 kann entweder den gesamten Absorptionskörper 4 abdecken, sich außerhalb desselben erstrecken, oder nur einen Teil der mittleren Abschnitte des Absorptionskörpers abdecken.
Gemäß der Erfindung besteht die Aufnahmeschicht 5 aus einer Lage von fortlaufenden Fasern 9, sogenanntem Kammzug, die an Stellen, Punkten oder Linien verbunden wurden, die ein Verbindungsmuster 10 bilden, jedoch im Übrigen im Wesentlichen nicht miteinander verbunden sind. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist das Verbindungsmuster 10 ein Linienmuster mit kurzen Linien, die in einer Zick-Zack-Gestaltung angeordnet sind. Das Verbindungsmuster wird beispielsweise durch Ultraschallschweißen oder eine andere Wärmeverbindung erreicht. Beispiele anderer geeigneter Wärmeverbindungsverfahren sind Musterkalandern, Laserverbinden usw. Dies bedeutet, dass wenigstens einige der Fasern in dem Kammzug thermoplastisch sind. Beispiele thermoplastischer Fasern sind Polyolefine, Polylactide, Polyamide, Polyester oder ähnliches. Ferner sind sogenannte Zweikomponentenfasern eingeschlossen. Als eine Alternative zur Verbindung durch Wärmeverbinden kann eine Verbindung durch ein Verbindungsmittel, durch ein sogenanntes Druckverbinden oder Punktverbinden oder mechanisch durch ein sogenanntes Verwickeln durch Nadeln oder durch Wasserstrahlen verwendet werden. Die Auswahl der Verbindungsart wird im Wesentlichen durch die Art der Fasern, die in dem Kammzug verwendet werden, entschieden.
Die Gestaltung des Verbindungsmusters 10 kann selbstverständlich in weiten Bereichen variieren. Das Muster kann in der Form von Punkten, einzelnen Stellen oder vorzugsweise Linien vorliegen. Die Linien können gerade ebenso wie gekrümmt sein, und die Länge kann von einigen Millimetern bis dazu variieren, dass sie sich quer oder diagonal über den gesamten Artikel erstrecken. Vorzugsweise erstrecken sich die Linien quer oder schräg über die Längsrichtung der Fasern 9, so dass eine Vielzahl von Fasern miteinander durch eine jede Verbindungslinie verbunden werden. Es ist ferner ein Vorteil, wenn unterschiedliche Verbindungslinien einander, gesehen in der Längsrichtung der Fasern, überlappen, so dass ein Hauptteil der Fasern wenigstens an einem Teil ihrer Länge verbunden sind.
Das Verbindungsmuster kann das gleiche über die gesamte Aufnahmeschicht 5 sein, oder es kann in unterschiedlichen Teilen derselben unterschiedlich sein, somit kann das Verbindungsmuster in dem Nässbereich dünner sein, und außerhalb desselben dichter. Es ist ferner möglich, das Verbindungsmuster derart zu gestalten, dass die Schicht 5 eine unterschiedliche Dicke in unterschiedlichen Teilen des Artikels aufweist, beispielsweise dünner in den zentralen Abschnitten desselben und dicker in den umgebenden Randbereichen, um eine Schalenform zu erzeugen, die ein Flüssigkeitsaufnahmevolumen schafft, alternativ dicker in den zentralen Abschnitten als in den umgebenden Randabschnitten, um einen besseren Körperkontakt zu schaffen.
Faserkammzug wird in Säcken oder in der Form von Ballen oder Rollen von fortlaufenden Fasern geliefert, die entweder gerade, gekräuselt oder wellig sind. Gekräuselte oder wellige Fasern werden in diesem Fall bevorzugt, da sie eine sehr offene und luftige Gestaltung schaffen. Die Ballen oder ähnliches werden in speziellen Übertragungsvorrichtungen geöffnet, in denen die Fasern voneinander getrennt werden, gedehnt werden, und zu einer im Wesentlichen gleichmäßigen dicken Schicht ausgebreitet werden. Die Schicht wird in dem gewünschten Verbindungsmuster gemäß dem Obengesagten verbunden und auf geeignete Längen geschnitten, und zwar entweder vor oder nach der Aufbringung an einen Absorptionsartikel. Die Verbindung kann alternativ nach dem Schneiden durchgeführt werden. Ein Kammzug ist eine vergleichsweise kostengünstige Zuführform von Fasern, verglichen mit Vliesen, Wattierungen oder ähnliches, die üblicherweise als Aufnahmematerialien verwendet werden.
In Fig. 4 und 5 sind schematisch ein Stück einer Schicht 11 aus fortlaufenden Fasern 9 gezeigt, die in einem einfachen Verbindungsmuster 10 mit kurzen Querlinien verbunden wurden. Die Fasern 9 sind mit Ausnahme der Verbindungsstellen miteinander nicht verbunden.
Die Fasern in dem Kammzug können aus einem beliebigen geeigneten Material, wie z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester, Polylactid, Polyvinylacetat, Celluloseacetat, regenerierter Cellulose, wie z. B. Viscose und Rayon, oder von einer Zweikomponentenart mit einer Schale aus einem Polymer mit einem niedrigeren Schmelzpunkt und einem Kern aus einem Polymer mit einem höheren Schmelzpunkt bestehen. In einer Zweikomponentenfaser schafft der Kern, der nicht geschmolzen wird, Steifigkeit und Nachgiebigkeit, während die Schale für eine Verbindung sorgt. Besonders bevorzugt sind derartige Fasern, die eine hohe Nachgiebigkeit aufweisen, beispielsweise Polyester, Copolyester und Polypropylen.
Die Faserdicke kann variieren, sollte jedoch in dem Intervall von 0,5 bis 50 dtex, vorzugsweise 1,5 bis 25 und insbesondere 2 bis 15 dtex liegen, wenn das Material als eine Aufnahmeschicht verwendet werden soll. Die offene, luftige Gestaltung in Kombination mit der vergleichsweise rauen Faserabmessung führt zu einer sehr schnellen Flüssigkeitsaufnahme. Daneben ist das Material infolge der fortlaufenden Fasern, die für eine Festigkeit in der Längsrichtung sorgen, und infolge des Verbindungsmusters, das für Festigkeit in der Querrichtung sorgt, fest.
Bei dem genannten Beispiel wurde das Material als eine Aufnahmeschicht 5 der flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage 2 verwendet. Dies ist ferner in Fig. 6 gezeigt. Das Basisgewicht des verbundenen Faserkammzuges sollte in diesem Fall wenigstens 10 g/m², vorzugsweise in dem Intervall von 10- 1000 g/m², insbesondere 30-700 g/m² und am bevorzugtesten 30-350 g/m² liegen. Die Oberlage 2 kann von einer wahlweisen Art sein, weist jedoch vorzugsweise eine vergleichsweise offene Gestaltung auf, welche eine schnelle Flüssigkeitsaufnahme ermöglicht. Die Oberlage 2 kann an die Aufnahmeschicht 5 an den Verbindungspunkten 10 verbunden sein.
In Fig. 7 ist eine alternative Ausführungsform gezeigt, bei welcher der verbundene Faserkammzug gemäß der Erfindung als eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage 12 verwendet wird. Das Basisgewicht sollte in diesem Fall wenigstens 5 g/m² betragen, vorzugsweise in einem Intervall von 5-500 g/m² und insbesondere 5-200 g/m² liegen, und die Faserdicke sollte in dem Intervall von 0,5-50 dtex, vorzugsweise 1,5-25 und insbesondere 2-15 dtex liegen. In anderer Hinsicht kann das Material das gleiche wie das oben beschriebene sein. Unter der Oberlage 12 ist eine Aufnahmeschicht 15 angeordnet, die von einer wahlweisen Art sein kann. Der Absorptionsartikel gemäß Fig. 7 weist ferner einen Absorptionskörper 14 und eine flüssigkeitsdurchlässige Rücklage 13 auf.
Bei der in Figur B gezeigten Ausführungsform wurde der verbundene Faserkammzug gemäß der Erfindung als eine kombinierte Oberlage und ein Aufnahmematerial 22 verwendet. Das Flächengewicht sollte in diesem Fall wenigstens 10 g/m², vorzugsweise in dem Intervall von 10-1000 g/m², insbesondere 30-700 g/m² und am bevorzugtesten 30-350 g/m² sein, und die Faserdicke sollte in dem Intervall von 0,5-50 dtex, vorzugsweise 1,5-25 und insbesondere 2-15 dtex liegen. Der Absorptionsartikel gemäß Fig. 8 weist ferner, wie gewöhnlich, einen Absorptionskörper 24 und eine flüssigkeitsdurchlässige Rücklage 23 auf.
Die in Fig. 9 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 8 offenbarten durch die Tatsache, dass ein Tragematerial 25, beispielsweise in der Form eines Vlieses an der Unterseite der kombinierten Oberlagen/Aufnahmeschicht 22 integriert ist. Ein derartiges Tragematerial kann selbstverständlich alternativ oder ebenso mit der Oberseite der Oberlagen/Aufnahmeschicht 22 oder an die Aufnahmeschicht 5 gemäß Fig. 6 oder die Oberlage 12 gemäß Fig. 7 integriert sein.
Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 7 bis 9 berührt der verbundene Faserkammzug gemäß der Erfindung unmittelbar die Haut des Benutzers. In diesem Fall besteht eine hohe Anforderung an die Weichheit und den Komfort des Materials. Da das Material aus fortlaufenden Fasern besteht, liegen keine vorstehenden schärfen Faserenden vor, welche die Haut stören könnten, sondern das Material ist sehr weich und nachgiebig. Weiterhin weist es hinreichende Festigkeit und Abriebswiderstand infolge der in Längsrichtung fortlaufenden Fasern 9, welche für eine Festigkeit in der Längsrichtung sorgen, und des Verbindungsmusters, das für Festigkeit in der Querrichtung sorgt, auf.
Wie vorangehend erwähnt, wird bevorzugt, dass gekräuselte oder wellige Fasern in den Kammzug verwendet werden, da sie für eine äußerst offene und luftige Gestaltung sorgen können. Es ist ferner möglich, eine Kombination von geraden und gekräuselten oder welligen Fasern zu verwenden.
Es ist ferner möglich, unterschiedliche Arten von Fasern oder unterschiedliche Dicken von Fasern in unterschiedlichen Teilen des Kammzugs, d. h. in unterschiedlichen Schichten oder Zonen desselben zu verwenden. Hierdurch wäre es möglich, gewünschte Absorptionsmuster zu erzeugen. Es wäre ferner möglich, Gradienten von unterschiedlicher Wasseranziehungsfähigkeit und/oder Porengröße zu erzeugen. Superabsorbierende Fasern könnten ferner in den Kammzug zugemischt werden.

Aufnahmezeit

Es wurden Vergleichstests durchgeführt, um die Aufnahmezeit zu messen, einerseits eines Referenzprodukts in der Form eines auf dem Markt erhältlichen Produkts für leichte Inkontinenz, andererseits in der Form eines Testprodukts, in dem die Oberlage und die Aufnahmeschicht durch einen verbundenen Kammzug gemäß der Erfindung ersetzt wurden. Die Oberlage in dem Referenzprodukt war ein kardiertes Vlies mit dem Basisgewicht 23 g/m², und die Aufnahmeschicht war eine genadelte Wattierung mit dem Basisgewicht 68 g/m². Der Absorptionskern war sowohl in dem Referenzprodukt als auch dem Testprodukt der gleiche und bestand aus zwei Schichten, einer oberen Schicht in der Form einer Mischung von CTMP (chemothermomechanischer Pulpe) und einem Superabsorbenten und einer unteren Schicht in der Form einer Mischung von chemischer Pulpe und einem Superabsorbenten.
Der verbundene Faserkammzug, der in dem Testprodukt die Oberlage und die Aufnahmeschicht des Referenzprodukts ersetzte, bestand aus Polyesterfasern der Dicke 6,7 dtex und mit dem Basisgewicht 70 g/m².
Als Testflüssigkeit wurde künstlicher Urin gemäß der Beschreibung in beispielsweise der EP 0,565,606 verwendet, und der von Jayco Pharmaceuticals Co., Pennsylvania erhalten werden kann. Die Zusammensetzung betrug 2 g/l KCl; 2 g/l Na&sub2;SO&sub4;; 0,85 g/l (NHa)H&sub2;PO&sub4;; 0,15 g/l (NH&sub4;)&sub2;HPO&sub4;; 0,19 g/l CaCl&sub2; und 0,23 g/l MgCl&sub2;. Der pH-Wert der Zusammensetzung betrug 6,0-6,4.
Drei Hinzufügungen von jeweils 50 ml synthetischem Urin wurden in einem Abstand von 10 Minuten vorgenommen. Die Zeit, die erforderlich war, bevor sämtliche Flüssigkeit absorbiert wurde, wurde (visuelle Beobachtung) gemessen. Das Resultat ist in der nachfolgenden Tabelle gezeigt.
Wie aus diesem Test ersichtlich ist, weist das Testprodukt eine schnellere Aufnahmezeit auf als das Referenzprodukt. Der Unterschied war besonders signifikant bei dem zweiten und dritten Nässen.
In Fig. 10 ist schematisch eine einfache Vorrichtung gezeigt, mit der die hervorragende Aufnahme eines Absorptionsartikels gemäß der Erfindung leicht demonstriert werden kann. Die Vorrichtung weist einen Ständer 25 in der Form eines Paares von Beinen auf, die mit einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. Der Artikel 1 ist in Längsrichtung in einer entsprechenden Art und Weise gefaltet, wie er gefaltet sein wird, wenn er in dem Schrittbereich zwischen den Beinen des Benutzers angeordnet ist, und ist in dem Ständer 25 in dem gefalteten Zustand angeordnet. Eine Testflüssigkeit mit einer Menge von beispielsweise 50 ml wird schnell auf den Artikel geschüttet. Ein herkömmlicher Absorptionsartikel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auslaufen und nicht in der Lage sein, die gesamte Flüssigkeit schnell genug zu absorbieren. Ein Absorptionsartikel gemäß der vorliegenden Erfindung wird andererseits in der Lage sein, die Flüssigkeit schneller zu absorbieren, und die Gefahr eines Ausfließens wird erheblich verringert.

Claims

1. Absorptionsartikel, wie z. B. Windel, Höschenwindel, Inkontinenzschutz, Hygienebinde, Wundverband oder ähnliches der Art, die eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage (2; 12; 22), eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage (3; 13; 23) und einen Absorptionskörper (4; 14; 24) aufweist, der dazwischen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Artikel fortlaufende Fasern (9), sogenannten Kammzug, aufweist, die zu einer Schicht ausgebreitet wurden, die an Stellen, Punkten oder Linien in einem Verbindungsmuster (10) verbunden ist, bei der jedoch die Fasern im Übrigen im Wesentlichen nicht miteinander verbunden sind.

2. Absorptionsartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmuster (10) nicht zufällig ist.

3. Absorptionsartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht fortlaufender Fasern (9) als eine Flüssigkeitsaufnahmeschicht (5) verwendet wird, die zwischen der Oberlage (2) und dem Absorptionskörper (3) aufgebracht ist.

4. Absorptionsartikel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht von fortlaufenden Fasern (9) ein Basisgewicht von wenigstens 10 g/m², vorzugsweise in dem Intervall von 10-1000 g/m², insbesondere 30-700 g/m² und am bevorzugtesten 30-350 g/m² aufweist.

5. Absorptionsartikel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberlage (2) in dem beabsichtigten Nässbereich mit wenigstens einer Öffnung (16) versehen ist, durch welche die Flüssigkeitsaufnahmeschicht (5) zu dem Benutzer freigelegt ist.

6. Absorptionsartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus fortlaufenden Fasern (9) als eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage (12) verwendet wird.

7. Absorptionsartikel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht von fortlaufenden Fasern (9) ein Basisgewicht von wenigstens 5 g/m², vorzugsweise in dem Intervall von 5-500 g/m² und insbesondere 5-200 g/m² aufweist.

8. Absorptionsartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht fortlaufender Fasern (9) als eine integrierte Oberlage/Flüssigkeitsaufnahmeschicht (22) verwendet wird.

9. Absorptionsartikel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht von fortlaufenden Fasern (9) ein Basisgewicht von wenigstens 10 g/m², vorzugsweise in dem Intervall von 10-1000 g/m², insbesondere 30-700 g/m² und am bevorzugtesten 30-350 g/m² aufweist.

10. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der fortlaufenden Fasern (9) in der Schicht gekräuselt oder wellig sind.

11. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmuster (10) Stellen, Punkte oder Linien aufweist, welche die Längsrichtung der fortlaufenden Fasern (9) kreuzen.

12. Absorptionsartikel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Verbindungslinien einander, gesehen in der Querrichtung des Artikels, überlappen, so dass ein Hauptteil der Fasern (9) entlang wenigstens eines Teils ihrer Länge verbunden sind.

13. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht von fortlaufenden Fasern (9) durch eine Trageschicht (25), beispielsweise einem Vlies oder einer Plastikfolie getragen wird.

14. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht von fortlaufenden Fasern Fasern unterschiedlicher Materialien und/oder unterschiedlicher Dicken aufweist.