DE69704375T2

DE69704375T2 - Absorbierende struktur zur verwendung in einem absorbierenden artikel

Info

Publication number: DE69704375T2
Application number: DE69704375T
Authority: DE
Inventors: Ted Guidotti; Anders Gustafsson
Original assignee: SCA Hygiene Products AB
Current assignee: Essity Hygiene and Health AB
Priority date: 1996-11-15
Filing date: 1997-11-11
Publication date: 2001-07-12
Anticipated expiration: 2017-11-12
Also published as: ATE199824T1; ZA979878B; TNSN97180A1; EP0942698B1; DE69704375D1; DK0942698T3; JP2001504726A; AU727728B2; SE9604226D0; WO1998022059A1; SE9604226L; PE26399A1; PL333361A1; NZ335370A; SE507797C2; SK64299A3; PL187874B1; AU5074698A; EP0942698A1; ES2159854T3

Description

TECHNiSCHES GEBIET:

Die Erfindung betrifft eine absorbierende Struktur, die für die Verwendung in einem absorbierenden Artikel, wie z. B. einer Hygienebinde, einer Windel, einem Inkontinenzschutz gedacht ist, wobei die absorbierende Struktur zwei unterschiedliche Materialarten aufweist, die in direktem oder indirektem Kontakt sind, so dass Flüssigkeit zwischen den Materialarten transferiert werden kann.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG:

Wenn ein absorbierender Artikel der genannten Art hergestellt wird, ist es oft wünschenswert, in der Lage zu sein, den Artikel mit einer dreidimensionalen Form zu versehen, die an die Anatomie des Benutzers des Artikels angepasst ist. Indem ein absorbierender Artikel derart gestaltet wird, dass er der Körperform des Benutzers folgt und mit dieser übereinstimmt, werden eine Reihe von Vorteilen erzielt, wie z. B. ein verbesserter Komfort für den Benutzer, eine verbesserte Ausflusssicherheit und bessere Diskretion, d. h. der Artikel kann leichter unterhalb der Kleidung des Benutzers verborgen werden.
Eine offensichtliche Schwierigkeit in Verbindung mit der Formung eines absorbierenden Artikels liegt jedoch darin, dass die Form des Artikels sich während der Verwendung verändert. Die Verformung ist besonders offensichtlich nach dem Nässen des Artikels. Zellstoff-Fluffpulpe ist ein absorbierendes Material, das oft in absorbierenden Artikeln verwendet wird. Zellstoff-Fluffpulpe ist leicht erhältlich und ein vergleichsweise kostengünstiges absorbierendes Material, das beispielsweise mittels Luftschichtung relativ leicht verwendet werden kann, um einem absorbierenden Artikel eine gewünschte Form zu geben. Ein erheblicher Nachteil bei Zellstoff-Fluffpulpe liegt jedoch darin, dass das Material kollabiert, wenn es genässt wird, und es verliert seine Ausgangsform. Ein absorbierender Artikel mit einer absorbierenden Struktur, die aus Zellstoff-Fluffpulpe hergestellt ist, wird folglich nur eine dreidimensionale Ausgangsform in einem Anfangsstadium beibehalten, bevor der Artikel Körperflüssigkeit absorbiert hat.
Ein weiterer Nachteil bei absorbierenden Strukturen, die aus Zellstoff-Fluffpulpe bestehen, liegt darin, dass sie nach dem Nässen ein verringertes Volumen aufweisen. Dies bedeutet, dass die Faserstruktur innerhalb des nassen Bereiches dünnere Kapillaren aufweist als das umgebende trockene Fasermaterial. Somit wird der Flüssigkeitsverteilung in der absorbierenden Struktur entgegengewirkt, so dass die Flüssigkeit größtenteils in dem anfangs genässten Bereich der Struktur verbleibt. Dieser Bereich ist deshalb schnell mit Flüssigkeit gesättigt und ist nachfolgend nicht in der Lage, zusätzliche Flüssigkeit zu absorbieren, die an die absorbierende Struktur abgegeben wird. Folglich besteht ein großes Risiko, dass die Flüssigkeit, anstelle des Durchdringens in die absorbierende Struktur über die Oberfläche des absorbierenden Artikels ausläuft und ein Auslaufen verursacht.
Das Problem bei einer unzureichenden Formdauerhaftigkeit von absorbierenden Artikeln ist insbesondere in Verbindung mit Hygienebinden offensichtlich, sowie in Verbindung mit anderen absorbierenden Artikeln, die eine verhältnismäßig kleine Größe aufweisen und die dafür gedacht sind, innerhalb gewöhnlicher Höschen getragen zu werden. Da derartige Artikel gemäß den Notwendigkeiten vergleichsweise schmal sind, ist das Ausfließen von Körperflüssigkeit aus den Längsseitenrändern des Artikels kein untypisches Problem. Ein derartiges Ausfließen ist selbstverständlich höchst unerwünscht, da es die Gefahr einer Verschmutzung der Kleidung des Benutzers mit sich bringt. Durch die vergleichsweise kurze Ausdehnung des Artikels in der Längsrichtung ist es ferner nicht ungewöhnlich, dass Flüssigkeit über die Endränder des Artikels auch nach vorne und hinten ausfließt. Ein Ausfließen nach hinten ist ein besonderes Problem, das in der Regel entsteht, wenn sich der Benutzer hinlegt, beispielsweise während der Nacht.
Eine Möglichkeit zur Verringerung der Gefahr von Randausfluss, der durch die Verformung des Artikels während der Verwendung bewirkt wird, liegt darin, den Artikel mit einem vorgeformten Buckel zu versehen, der während der Verwendung dafür gedacht ist, in Kontakt mit den Genitalien des Benutzers zu sein. Auf diese Weise kann abgegebene Körperflüssigkeit sobald sie den Körper des Benutzers verlässt, erfasst werden und unmittelbar in den Artikel absorbiert werden, ohne dass sie über die Oberfläche desselben ausströmt.
Bislang bekannte absorbierende Artikel, die mit einem flüssigkeitsaufnehmenden Buckel versehen sind, weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf.
Eine gängige Art der Erzeugung eines Buckels lag einfach darin, diesen mittels der Anordnung einer größeren Menge von Absorptionsmaterial innerhalb des Bereichs des Buckels auszubilden. Da das am meisten verwendete Absorptionsmaterial Zellstoff-Fluffpulpe ist, kollabiert ein derartiger Buckel und verliert seine Farm, wenn er genässt wird. Um einen Buckel zu erhalten, der auch in einem nassen Zustand hinreichend groß ist, muss ein Buckel, der aus Zellstoff- Fluffpulpe besteht, soviel Absorptionsmaterial aufweisen, dass er wesentlich zu hoch, hart und in dem trockenen Zustand unkomfortabel zu tragen wird.
Um das Problem mit großen, harten und unkomfortablen Buckeln zu lösen, wurde in der EP 0 339 041 vorgeschlagen, die flüssigkeitsundurchlässige Oberfläche des Artikels mit Quer- Elastelementen zu versehen. Derartige elastische Elemente verleihen dem Artikel eine bestimmte Nachgiebigkeit in dem Fall, dass dieser einer Glättung unterworfen wird. Jedoch hindern die elastischen Elemente nicht in einem großen Ausmaß den Buckel daran, dass er zusammengedrückt wird und während seiner Verwendung seine Form verändert.
In einer weiteren Veröffentlichung, der EP 0 419 434, wurde vorgeschlagen, einen weichen Buckel an einem Absorptionsartikel mittels Verriegelung der Seitenränder des Artikels bei einem gegenseitigen Abstand zu erzeugen, der kleiner ist als der ebene Abstand zwischen den Seitenrändern. Dieser bekannte Artikel behält jedoch seine Form während der Verwendung ebenfalls nicht bei.
In der EP 0 335 252 und der EP 0 335 253 wurde vorgeschlagen, einen Absorptionsartikel mit einem Verformungselement zu versehen. Das Verformungselement wird durch die Quer- Kompressionskräfte zwischen den Oberschenkeln des Benutzers beeinflusst. Der Zweck des Verformungselements liegt darin, dass es während der Verwendung eine Ausbauchung in einem Abschnitt des Artikels in einer Richtung in Richtung des Körpers des Benutzers erzeugt. Es ist jedoch unmöglich, die Form des Artikels, die dieser für jeden einzelnen Benutzer annimmt, zu steuern oder vorherzusagen. Ferner ist es nicht möglich, eine Berührung zwischen dem Körper des Benutzers und der Oberfläche des Artikels sicherzustellen, da das Ausmaß der Ausbauchung vollständig dadurch bestimmt wird, wie stark der Artikel in der Querrichtung zusammengedrückt wird.
Es verbleibt deshalb eine Notwendigkeit für einen ausflusssicheren Absorptionsartikel, der eine vorhersagbare Form, sowohl vor als auch während der Benutzung, aufweist, und der seine Form unabhängig von dem Nässen, dem der Artikel ausgesetzt ist, beibehält.
Ein Artikel, der gemäß der Erfindung gestaltet ist und von derjenigen Art ist, die in der Einleitung genannt wurde, ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materialart aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit quillt, und die zweite Materialart aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit zusammenfällt, wobei die Volumenzunahme in der ersten Materialart im Wesentlichen gleich groß der Volumenabnahme in der zweiten Materialart ist, wenn die absorbierende Struktur mit Flüssigkeit gesättigt ist, wodurch die absorbierende Struktur sowohl in einem nassen als auch in einem trockenen Zustand im Wesentlichen das gleiche Volumen hat.
Indem sichergestellt wird, dass das Volumen der absorbierenden Struktur im Wesentlichen konstant ist, unabhängig davon, ob die Struktur nass oder trocken ist, ist es gemäß der Erfindung möglich, absorbierende Artikel mit einer sehr guten Formbeibehaltung zu schaffen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN:

Nachfolgend wird die Erfindung im Einzelnen unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer Hygienebinde gemäß der Erfindung, gesehen von der Seite, die während der Verwendung zu der Benutzerin gerichtet ist,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II durch die Hygienebinde von Fig. 1.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN:

Die Hygienebinde 1, die in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, weist eine flüssigkeitsdurchlässige Decklage 2 auf, die an der Seite der Hygienebinde 1 angeordnet ist, die während" der Verwendung dafür vorgesehen ist, zu der Benutzerin gerichtet zu sein. Die flüssigkeitsdurchlässige Decklage 2 besteht in geeigneter Weise aus einem weichen, hautfreundlichen Material. Beispiele von verwendbaren flüssigkeitsdurchlässigen Deckmaterialien sind unterschiedliche Arten von Vlies-Fasergeweben, so genannte Vliesmaterialien. Andere flüssigkeitsdurchlässige Deckmaterialien sind perforierte Plastikfolien, Mull, gestrickte, gehäkelte oder gewebte Textilien und Kombinationen und Laminate der aufgelisteten Materialarten.
Die Hygienebinde 1 weist eine flüssigkeitsundurchlässige Decklage 3 auf, die an der Seite der Hygienebinde 1 angeordnet ist, die während der Verwendung dazu gedacht ist, von der Benutzerin weggerichtet zu sein. Üblicherweise wird eine dünne Plastikfolie als eine flüssigkeitsundurchlässige Decklage 3 verwendet. Jedoch ist es ebenso möglich, flüssigkeitsdurchlässige Materialschichten zu verwenden, die mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material überzogen sind. Andere Behandlungen, wie z. B. Wärmekalandern für das Schmelzen eines anfangs flüssigkeitsdurchlässigen Materials in einer im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen Schicht können ebenso verwendet werden. Ferner ist es möglich, Vliesmaterialien zu verwenden, oder andere Textilien, die hinreichend dicht sind, und deren Fasern hinreichend wasserabweisend sind, so dass sie als eine Flüssigkeitsgrenzschicht wirken können.
Die beiden Decklagen 2, 3 sind miteinander um einen Absorptionskörper 4 verbunden und bilden eine vorstehende Verbindungslinie 5 um den Rand der Hygienebinde. Die Verbindung zwischen den Decklagen kann unter Verwendung einer beliebigen, für diesen Zweck geeigneten Technik, wie z. B. Kleben, Schweißen oder Nähen erreicht werden.
Die Hygienebinde 1 weist eine Trapezoidform auf, mit einem breiteren vorderen Abschnitt 6, einem schmäleren hinteren Abschnitt 7, und einem Zwischen-Mittelabschnitt 8. Ferner weist die Hygienebinde 1 zwei schräge Seitenränder 9, 10 auf, die sich zwischen den nahezu geraden Endrändern 11, 12 erstrecken.
Ein Haft-Anbringelement 13 ist als drei Klebestreifen angeordnet, die sich in der Längsrichtung der Hygienebinde 1 an der flüssigkeitsundurchlässigen Decklage 3 erstrecken. Ein verlängerter Buckel 15 ist mittig in der Längsrichtung der Hygienebinde 1 angeordnet. Der Buckel 15 ist an dem mittleren Abschnitt 8 der Hygienebinde am breitesten und verjüngt sich in einer Richtung in Richtung der vorderen und hinteren Abschnitte 6, 7. Ferner ist es bequem, wenn der Buckel 15 in der Längsrichtung derart profiliert ist, dass er an dem Mittelabschnitt 8 am höchsten ist und sich in der Höhe allmählich in einer Richtung in Richtung der Abschnitte 6, 7 verringert.
Der Buckel 15 bildet einen Teil des Absorptionskörpers 4 und ist aus drei Teilen von Absorptionsmaterial aufgebaut, wobei ein erster Teil 16, der unmittelbar innerhalb der flüssigkeitsdurchlässigen Decklage 2 angeordnet ist, aus Absorptionsmaterial besteht, das während des Nässens kollabiert. An der Innenseite des ersten Teils 16, gesehen in einer Richtung von der flüssigkeitsdurchlässigen Decklage 2, ist ein zweiter Teil 17 vorgesehen, der aus Absorptionsmaterial besteht, das anschwillt, wenn es genässt wird. Schließlich besteht ein dritter Teil 18 aus Absorptionsmaterial, das kollabiert, wenn es genässt wird, und ist an der Innenseite des zweiten Teils 1 zwischen dem zweiten Teil und einer Absorptionsschicht 19 angeordnet, die ein Teil des Absorptionskörpers 4 ist.
Natürlich ist es innerhalb des Bereichs der Erfindung beabsichtigt, dass der Buckel 15 durch lediglich zwei Teile gebildet wird, von denen einer kollabiert, wenn er genässt wird, und der andere anschwillt, wenn er genässt wird. Ferner kann die absorbierende Struktur in dem Buckel 15 wahlweise durch mehrere Materialschichten gebildet werden, die wechselweise aus schwellenden und kollabierenden Materialien bestehen. In einem Buckel 15, der durch Schichten mit alternierenden Eigenschaften besteht, kann die absorbierende Struktur in vorteilhafter Weise derart angeordnet sein, dass die Schichten aufrecht stehen, im Wesentlichen senkrecht zu der Absorptionsschicht 19, die an der Innenseite des Buckels 15 angeordnet ist. Dadurch wird ein gleichzeitiges Nässen sowohl von schwellenden als auch kollabierenden Materialien erreicht, was dazu führt, dass die Formstabilität des Buckels 15 besonders gut wird.
Die Absorptionsschicht 19 bildet in erster Linie eine Sicherheitszone um den mittleren Buckel 15. Zweitens dient sie als eine zusätzliche Absorptionskapazität, die verwendet werden kann, wenn das Absorptionsmaterial in dem Buckel 15 durch unerwartet große Flüssigkeitsmengen gesättigt ist. Ferner trägt die Absorptionsschicht 19 dazu bei, die Hygienebinde 1 mit einer ebenen Ausdehnung zu versehen, so dass die Hygienebinde 1 in einem Höschen mittels eines Anbringelements 13, das an der flüssigkeitsundurchlässigen Decklage 13 angeordnet ist, angebracht werden kann.
Der erste Teil 16 des Buckels 15 kann beispielsweise aus einer oder mehreren Materialschichten von Luft geschichtetem, mit Latex verbundenem Papier mit einer niedrigen Dichte, Zellstoff-Fluffpulpe, Tissuelagen, Baumwolle, Rayon oder ähnlichem bestehen. Was erforderlich ist, ist, dass das Material des ersten Teiles 16 kollabiert, wenn es genässt wird, so dass das Volumen und die Dicke des ersten Teiles 16 verringert werden.
Ein geeignetes Material für den zweiten Teil 17, der zwischen dem ersten Teil 16 und dem dritten Teil 18 angeordnet ist, ist das Absorptionsmaterial, das in der WO 94/10956 offenbart ist. Dieses Material ist eine trockengeformte Faserschicht mit hoher Dichte und Steifigkeit, das unmittelbar in einem Absorptionsartikel verwendet wird, ohne dass es zunächst entfasert wird. Ein anderes verwendbares ähnliches Material, das besonders günstige Eigenschaften für Blutabsorptionszwecke aufweist, ist in der WO 94/10953 offenbart. Die Materialien, die in der WO 94/10956 und der WO 94/10953 offenbart sind, weisen eine sehr gute Absorptionsfähigkeit auf und schwellen in der Dickenrichtung an, wenn sie Flüssigkeit absorbieren.
Eine weitere verwendbare Kategorie von Absorptionsmaterialien mit der Fähigkeit, während der Absorption anzuschwellen, sind so genannte Superabsorbenzien. Super-Absorptionsmaterialien beziehen sich auf Polymere, die in der Form von Fasern, Flocken, Teilchen, Granulat oder ähnlichem vorliegen, und die während des Schwellens und der Ausbildung eines Gels ein Vielfaches ihres Eigengewichts von Körperflüssigkeit absorbieren können. Die Super-Absorptionsmaterialien können als eine ungebundene Schicht zwischen dem ersten Teil 16 und dem dritten Teil 18 angewendet werden, oder in eine Faserstruktur verbunden oder gemischt werden.
Der zweite Teil 17 kann durch einen homogenen Körper gebildet werden, oder kann aus zwei oder mehr Schichten von schwellendem Absorptionsmaterial bestehen.
Der dritte Teil 18 in dem Buckel 15 sowie der erste Teil 16 bestehen aus Absorptionsmaterial, das während des Nässens kollabiert. Geeignete Absorptionsmaterialien sind diejenigen, die in Verbindung mit dem ersten Teil 16 aufgelistet sind.

TESTVERFAHREN:

Um zu bestimmen, ob ein Absorptionsmaterial während der Flüssigkeitsabsorption kollabiert oder anschwillt, wurde die Höhe einer Materialprobe vor und nach dem Nässen unter zwei unterschiedlichen Lasten gemessen.
Vorgang: Zylindrische Proben des getesteten Absorptionsmaterials mit einem Durchmesser von 50 mm wurden ausgestanzt.
Eine Probe wird angeordnet, indem sie an einer ihrer kreisförmigen Oberflächen in einer Schüssel mit einer perforierten Basis steht, woraufhin die obere Oberfläche der Probe, d. h. die zweite kreisförmige Oberfläche mit einem Gewicht belastet wird. Die Höhe des zylindrischen Beispiels wird gemessen und notiert.
Nachfolgend wird für die Probe zugelassen, synthetische Menstruations-Flüssigkeit von unterhalb mittels der Absenkung der Schüssel mit der perforierten Basis in einem Flüssigkeitsbehälter zu absorbieren, und die perforierte Basis wird unterhalb des Flüssigkeitsniveaus in dem Behälter gehalten, bis Flüssigkeit an der oberen Oberfläche der Probe erfasst wird. Die Höhe der Probe wird gemessen und nochmals notiert.

Beispiel 1

Fünf Proben, die jeweils aus vier Schichten aus ein und demselben Absorptionsmaterial bestehen, wurden für zwei unterschiedliche Materialarten: a) und b) ausgestanzt Materialart a) war ein mit Latex verbundenes, Luft geschichtetes Cellulose-Fasermaterial mit einem Grundgewicht von 80 g/m², einer Schichtdicke von 1,18 mm und einer Dichte von 68 g/m³. Derartige Materialen werden auf dem Markt durch eine Anzahl unterschiedlicher Lieferanten angeboten.
Materialart b) war ein ungebundenes, trockengeformtes Cellulose-Fasermaterial der Art, die in der WO-94/10953 und der WO 94/10956 offenbart ist. Diese Materialien weisen eine hohe Dichte und Steifigkeit auf und werden unmittelbar in einem absorbierenden Artikel ohne vorangehende Entfaserung verwendet. Bei dem vorliegenden Beispiel betrug das Grundgewicht des Materials 350 g/m², die Schichtdicke 0,9 mm und die Dichte 390 g/m³.
Messungen der Probenhöhe wurden bei einer Belastung von 500 g und mit einer Belastung von 150 g durchgeführt. Beide Materialarten, a) und b), wurden in einem nassen und einem trockenen Zustand getestet. Die Ergebnisse der Messungen sind in Diagramm 1 gezeigt. Diagramm 1
Wie anhand Diagramm 1 ersichtlich ist, kollabiert Materialart a) unter der geringeren Last weniger als unter der höheren Last. In entsprechender Weise ist die Ausdehnung für Materialart b) ein wenig geringer, wenn die Probe mit dem größeren Gewicht belastet wird. Unter anderem bedeutet dies, dass in einem Absorptionskörper, der sowohl Materialart a) als auch Materialart b) enthält, Materialart b) während der Expansion zu einem gewissen Ausmaß Materialart a). verdrängen kann.

Beispiel 2

Sieben unterschiedliche Proben, die aus unterschiedlichen Kombinationen von Materialart a) und Materialart b) bestanden, wurden wie folgt vorbereitet:
I: 6 Schichten a), 1 Schicht b), 6 Schichten a)
II: 5 Schichten a), 1 Schicht b), 5 Schichten a)
III: 4 Schichten a), 1 Schicht b), 4 Schichten a)
IV: 3 Schichten a), 1 Schicht b), 3 Schichten a)
V: 3 Schichten a), 1 Schicht b), 2 Schichten a)
VI: 2 Schichten a), 1 Schicht b), 2 Schichten a)
VII: 2 Schichten a), 1 Schicht b), 1 Schicht a)
Die Höhe in mm für die unterschiedlichen Proben I-VII wurde sowohl in einem nassen als auch einem trockenen Zustand aufgezeichnet, und zwar unter einer Belastung von 500 g. Die Ergebnisse der Messungen können aus Diagramm 2 entnommen werden. Diagramm 2
Die Materialkombinationen in den Proben V und III wurden unter einer Belastung von 500 g und unter einer Belastung von 150 g getestet. Die Ergebnisse der Messungen sind in Diagramm 3 zu finden. Diagramm 3
Mittels der Durchführungen der Messungen gemäß den obigen Beispielen können die Eigenschaften der unterschiedlichen Absorptionsmaterialien bezüglich dessen bewertet werden, ob die Materialien während des Nässens anschwellen oder sich ausdehnen. Auf der Basis der Messungen ist es nachfolgend möglich, absorbierende Strukturen zu entwickeln, die im Wesentlichen dasselbe Volumen sowohl in einem nassen Zustand als auch in einem trockenen Zustand aufweisen.
Wenn absorbierende Strukturen gestaltet werden, die für die Verwendung in Windeln oder Inkontinenzschutz-Einrichtungen gedacht sind, ist es angebracht, synthetischen Urin als Testflüssigkeit zu verwenden.
Die Materialkombinationen, für die gefunden wurde, dass sie für den Zweck gut wirken, sind derart, dass die Höhe der absorbierenden Struktur in einem trockenen Zustand zwischen etwas 110% und 90% der Höhe in einem nassen Zustand bildet.

Claims

1. Absorbierende Struktur zur Verwendung in einem absorbierenden Artikel wie beispielsweise eine Windel, ein Inkontinenzschutz, eine Damenbinde oder dergleichen, wobei die absorbierende Struktur zwei verschiedene Materialarten (16, 17, 18) aufweist, die derart in direktem oder indirektem Kontakt miteinander sind, dass Flüssigkeit zwischen den Materialarten transferiert werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materialart (17) aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit quillt, und die zweite Materialart (16, 18) aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit zusammenfällt, wobei die Volumenzunahme in der ersten Materialart (17) im Wesentlichen gleich der Volumenabnahme in der zweiten Materialart (16, 18) ist, wenn die absorbierende Struktur mit Flüssigkeit gesättigt ist, wodurch die absorbierende Struktur sowohl in einem nassen als auch in einem trockenen Zustand im Wesentlichen das gleiche Volumen hat.

2. Absorbierende Struktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen der absorbierenden Struktur in einem trockenen Zustand zwischen ungefähr 110% und 90% des Volumens in einem nassen Zustand beträgt.

3. Absorbierende Struktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch zumindest zwei Materialschichten (16, 17, 18) gebildet ist, wobei eine erste Materialschicht hauptsächlich aus der ersten Materialart besteht und eine zweite Materialschicht hauptsächlich aus der zweiten Materialart besteht.

4. Absorbierende Struktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie hauptsächlich aus einer Mischung von absorbierendem Material der ersten Materialart und Material der zweiten Materialart besteht.

5. Absorbierender Artikel, der für weibliche Benutzer bestimmt ist, wie beispielsweise eine Damenbinde, eine Slipeinlage oder ein Inkontinenzschutz, mit einer solchen Form und Größe, dass er im Wesentlichen im Schrittbereich einer Unterhose untergebracht werden kann und eine Längs-, eine Quer- und eine Dickenrichtung aufweist, wobei der Artikel eine flüssigkeitsdurchlässige Deckschicht (2) und eine flüssigkeitsundurchlässige Deckschicht (3) und einen zwischen den zwei Deckschichten (2, 3) angeordneten absorbierenden Körper (4) aufweist, und wobei an der flüssigkeitsdurchlässigen Schicht (2) des Artikels ein Buckel (15) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Buckel (15) absorbierendes Material einer ersten Materialart (17) und absorbierendes Material einer zweiten Materialart (16, 18) aufweist, wobei die erste Materialart (17) aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit quillt, und die zweite Materialart (16, 18) aus einem Material besteht, das beim Absorbieren von Körperflüssigkeit zusammenfällt, wobei die Volumenzunahme in der ersten Materialart (17) im Wesentlichen gleich der Volumenabnahme in der zweiten Materialart (16, 18) ist, wenn der Buckel (15) mit Flüssigkeit gesättigt ist, wodurch der Buckel (15) sowohl in einem nassen als auch in einem trockenen Zustand im Wesentlichen das gleiche Volumen hat.

6. Absorbierender Artikel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Buckel aus einer Schichten aus der ersten Materialart (17) und Schichten aus der zweiten Materialart (16, 18) aufweisenden Schichtstruktur gebildet ist.

7. Absorbierender Artikel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (16, 17, 18) parallel zur Dickenrichtung des Artikels, im Wesentlichen senkrecht zwischen der flüssigkeitsdurchlässigen Deckschicht (2) des Artikels und der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht (3) angeordnet sind.

8. Absorbierender Artikel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (16, 17, 18) parallel zur flüssigkeitsdurchlässigen Deckschicht (2) aufeinander gestapelt sind.