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Einrichtung zur selbsttätigen Zuführung einer zusätzlichen Schmierölmenge
beim Anlassen von Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
selbsttätigen Zuführung einer zusätzlichen Schmierölmenge zu den Zylindern und Kolben
von Brennkraftmaschinen beim. Anlassen derselben aus dem kalten Zustande.
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Bekanntlich muß zur Vermeidung des Korrosionsverschleißes Brennkraftmaschineh
eine verhältnismäßig große Menge von der Korrosion entgegenwirkendem Schmieröl zugeführt
werden, wenn der Motor in kaltem Zustande angelassen wird, während beim im Betrieb
befindlichen Motor nach Erreichung der Betriebstemperatur die gewöhnliche, dem Brennstoff
beigemischte ' Menge des. der Korrosion entgegenwirkenden Öles genügt, um den Korrosionsverschleiß
zu verhindern.
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Nach der Erfindung ist eine solche Einrichtung zur selbsttätigen Schmierölzuführung
gekennzeichnet durch einen Abmeßbehälter für das zuzuführende Schmieröl von unveränderlichem
_Inhalt, der mit Anschlußleitungen an einen höher liegenden 0lvorratsbehälter und
eine tiefer als der Meßbehälter liegende Stelle des Saugrohres versehen ist und
an den Mündungen dieser Leitungen gesteuerte Ventile aufweist, welche beim Anlassen
ades kalten Motors den öleinlaß vom Vorratsbehälter schließen und den Auslaß in
das Saugrohr öffnen. .
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Die Ventile sind, dabei von einer Vorrichtung gesteuert, welche von
einer im Zusammenhang mit dem- Anlassen des Motors frei werdenden Kraft, z. B. Anlaß-
oder Zündstrom, Schmieröldruck,. Unterdruck im Saugrohr, Druckluft bei Druckluftanlaß
o. dgl., beeinfiußt ist. Ein unter dem Einfiuß der Motortemperatur stehender Thermostat
dient dazu, die Zufuhr des die Ventilsteuerung bewirkenden Mittels nach Erreichung
einer bestimmten Motortemperatur selbsttätig zu unterbrechen.
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Es ist zwar eine Vorrichtung bekannt, welche die Gewähr schaffen soll,
daß die bekannte Zuführung von Graphit in den Zylinder nur beim Anlassen erfolgt,
während die normale Dauerschmierung durch reines Öl vorgenommen wird. Diese Vorrichtung
kann
jedoch den von der Erfindung angestrebten Zweck nicht erfüllen.
Sie besitzt keinen Meßbehälter, der gewährleistet, daß eine ganz bestimmte Menge
von Öl zur Entnahme gelangt. Zudem tritt sie auch bei während des Betriebs sich
einstellenden Druckschwankungen in Wirksamkeit. Die jeweilige Schmiermittelmenge
ist abhängig von der betreffenden Druckschwankung.
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Im Gegensatz dazu wird durch die Erfindung die neue fortschrittliche
technische Wirkung erzielt, daß bei jedem Anlassen der Maschine nur einmal eine
Ölmenge ganz bestimmter Größe in das Saugrohr eingelassen tvird. Ein weiterer Vorteil
liegt auch darin, daß als fördernde Kraft für das Schmieröl nicht der Unterdruck
im Saugrohr, sondern der Selbstdruck des Öles verwendet wird, und daß, soweit der
Unterdruck zur Wirkung kommt, dieser nur -für die Auslösung, nicht aber für den
Antrieb dient.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungs-Beispiel veranschaulicht.
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Es bezeichnet i den Vorratsbehälter für das Schmieröl. Als solches
dient ein der Korrosion entgegenwirkendes Öl bekannter Art. Vom Behälter i wird
das Öl durch sein Eigengewicht oder unter Zuhilfenahme einer anderen Druckwirkung
durch ein Rohr 2 einem Abmeßbehälter q. zugeleitet, welcher oben mit einem am Rohr
2 angeschlossenen Einlaß 3 versehen ist und unten einen Auslaß 15 besitzt. Dieser
ist durch ein Rohr 16 mit dem Saugrohr 17 des Motors unmittelbar vor dessen Eintritt
in die Motorzylinder verbunden.
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Der Meßbehälter q. enthält eine Ventilvorrichtung, welche aus einer
sich durch den Meßbehälter in dessen Längsrichtung erstreckenden Ventilspindel 12
besteht, die an ihrem oberen Ende eine Ventilplatte 13 zum-Abschließen des Einlasses
- vom. -Vorratsbehälter i und an ihrem unteren Ende eine Ventilplatte 14 zum Abschließen
des Auslasses zum Saugrohr 17 des Motors trägt. Der Meßbehälter q. weist außerdem
ein Lüftungsrohr 5 auf.
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Die Ventilspindel 12, welche durch eine Feder 28 in ihrer unteren
Lage gehalten wird, in welcher die Ventilplatte 14. den Auslaß vom Meßbehältex zum
Rohr 16 zuschließt und die Platte 13 den Einlaß vom Vorratsbehälter i offen hält,
ist an ihrem unteren Ende mit einem. quer zur Spindel angebrachten, durch Schlitze
in der Wand des Rohres 16 hinausragenden Stift versehen, -der außerhalb des Rohres
i 6 mit einem. auf der Außenseite des Meßbehälters gelagerten Hebel i i verbunden
ist, der an seinem freien Ende mit dem beweglichen Anker io eines Elektromagneten
9 zusammenwirkt. Der Stromkreis dieses Elektromagneten ist über einen thermostatisch
betätigten Stromschalter 26, 27 an die Metallmasse des Motors angeschlossen, an
welche anderseits der Minuspol der gewöhnlichen Batterie 6 des Motors angelegt ist.
Das andere Ende der Elektromagnetenwicklung steht mit dem üblichen Stromkreis 8
des Motors derart in Verbindung, daß die Wicklung gleichzeitig mit dem übrigen Stromkreis
8 des Motors (Startmotor, Zündung -usw.) an die Batterie angeschlossen wird. Es
sind somit die Elektromagnetenwicklung und der in Reihe geschaltete Thermostatstromschalter
zusammen mit dem Stromkreis 8 parallel geschaltet.
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Der Thermostatstromschalter besteht in dein gezeichneten Beispiel
aus einem mit einer leichtflüchtigen Flüssigkeit gefüllten Balg 23, der in den Kühlmantel
des Zylinderkopfes versenkt, somit der an dieser Stelle herrschenden Temperatur
stets ausgesetzt ist. Das obere freie Ende des Balges 23 trägt eine Spindel
25, welche mit dem. beweglichen Kon,-takt 2.6 eines .Stromschalters versehen
ist, während der andere 'Kontakt 27 fest auf dem Zylinderblock, aber von diesem
elektrisch isoliert angebracht ist. Der bewegliche Kontakt 26 ist leitend mit der
Metallmasse des Motors verbunden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Bei stillstehendem,
kaltem Motor wird die Ventilspindel 12 von der Feder 28 in ihrer unteren Lage gehalten,
wobei die Ventilplatte l q. den Auslaß m 5 des Meßbehälters q. geschlossen, die
Ventilplatte 13 den Einlaß 3 dieses Behälters offen hält. Dabei wird der Meßbehälter
von dem vom Vorratsbehälter i durch das Rohr 2 einströmende Öl gefüllt. Gleichzeitig
entweicht die Luft durch- das Lüftungsrohr 5. Der Meßbehälter q. ist somit, wenn
die Vorrichtung nicht wirksam ist, immer mit Öl gefüllt, -Bei kaltem. Motor ist
der Balg 23 des Thermostaten zusammengezogen und hält die Kontakte 26 und 27 geschlossen.
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Beim Anlassen des Mittors wird der Strom,-kreis durch den Startmotor
mit Hilfe des Schalters 7 geschlossen, womit gleichzeitig die mit diesem parallel
geschaltete Wicklung des Elektromagneten 9 Strom erhält. Dabei wird der Anker io
angezogen, welcher den Hebel 11 anhebt. Dieser betätigt seinerseits die Spindel
12 der Ventilvorrichtung im Meßbehälter q., so daß die Ventilplatte 13 den.Einlaß
3 schließt und die Ventilplatte 14 den Auslaß i 5 öffnet. Das im Meßbehälter befindliche
Öl fließt durch das Rohr 16 zum SaugrOhr 17 des Motors, von dein aus das Öl zusammen
mit dem Brennstoff oder der Saugluft den Ventilen 18 zugeführt wird und in die Verbrennungskammer
i 9 gelangt, wo es -sich
auf die Zylinderwände 2o und Kolben 21
niederschlägt. Gleichzeitig ist die ölzufuhr vom Vorratsbehälter i zum Meßbehälter
q. abgeschlossen worden, so daß neues Öl vom Behälter i nicht in das Meßgefäß ¢
gelangen kann, solange der Auslaß 15 offen. ist.
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Der in der Auslaßleitung 16 eingesetzte Hahn 22 dient zur Regelung
der Ablaufgeschwindigkeit desd öles. -Wenn die Temperatur des Motors steigt, dehnt
sich der Thermostatbalg 23 aus, so daß, sobald eine gewisse Temperatur erreicht
worden ist, die Kontakte 26 und 27 voneinander _getrennt werden. Dadurch wird der
Stromfuß durch die Elektromagnetenwicklung 9 unterbrochen. Die Feder 28 führt die
Ventilspindel 12, somit auch den Hebel i i und den Anker i o in die Ausgangslage
zurück. Gleichzeitig wird der Auslaß 15 des Meßbehälters q. wieder geschlossen,
während der Einlaß 3 wieder geöffnet wird, so daß der Meßbehälter nunmehr wieder
durch das Rohr 2 zeit Öl vom Vorratsbehälter i gefüllt wird.
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Beim fortgesetzten Betrieb des Motors ist die dem Brennstoß beigemischte
Menge des der Korrosion entgegenwirkenden Öles . genügend, um den Korrosionsverschleiß
im Motor ganz oder wenigstens zum größten Teil hintanzuhalten. Solange der Motor
genügend warm ist und die Kontakte 26 und 27 vom Thermostatbalg 23 auseinandergehalten
werden, kann der Strom durch den Elektromagneten 9 nicht geschlossen werden, auch
wenn der Motor stillgesetzt und nach kurzer Pause wieder angelassen wird. , Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebene und gezeichnete Ausführungsform beschränkt,
welche nur ein zur Verdeutlichung der Erfindung gewähltes Beispiel darstellt. Es
kann -z. B. die Kraft, welche beim Anlassen des Motors im kalten Zustande ausgelöst
wird und zur Betätigung der Ventilvorrichtung im Meßbehälter q. dient, anstatt aus
dem durch den Stromkreis des Motors geschlossenen Strom gegebenenfalls aus dem.
im Schmiersystem des Motors auftretenden öl.druck bestehen, der beispielsweise durch
einen Kolben in einem Zylinder den Hebel i i oder die Spindel 12 unmittelbar. betätigen
mag. .Es kann auch irgendeine andere beim Anlassen des Motors auftretende Kxaft
verwendet werden, z. B. der Unterdruck im Saugrohr des Motors oder der Druck im
Auspuffrohr oder eine vom Motor direkt erzeugte Kraft.
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Der die Zufuhr der Kraft zur Ventilvorrichtung im- Meßbehälter abschließende
Thermostat kann in jeder geeigneten Weise ausgeführt sein. Im Falle der Betätigung
der Ventilvorrichtung durch ein Druckmittel kann z. B. der Thermostat "ein die Druckmittelzufuhr
zur Betätigungsvorrichtung abschließendes Ventil unmittelbar betätigen. Auch die
Ausführung des Thermostaten selbst ist beliebig. Er kann z. B. ein Bimetallthermostat
oder eine sonstige thermostatisch wirkende- Vorrichtung sein.