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Die
Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zum Nachweisen
von Spuren organischer Analyten, insbesondere halbflüchtiger
organischer Analyten, und zum Erreichen entsprechend höherer Nachweisempfindlichkeit.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein verbessertes Verfahren
zur Festphasenmikroextraktion unter Verwendung einer Faser zum Nachweis
von Spuren halbflüchtiger
organischer Analyten, wie beispielsweise Pestizidrückstände in Umweltproben
sowie das Erreichen entsprechend höherer Nachweisempfindlichkeit.
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Bei
der Analyse von Proben, z. B. bei der Analyse von Umweltproben wie
Erde, Wasser, Flugasche, Gewebe oder anderen Stoffen, auf Spurenreste
von Matrizen in den interessierenden Analyten ist es allgemein üblich, den
Inhalt der Analyten zu extrahieren und dann anzureichern oder zu
konzentrieren, um so eine höhere
Nachweisempfindlichkeit zu erreichen. Unter den allgemein angewandten
Anreicherungsverfahren seien beispielsweise erwähnt: einfache Konzentration
einer verdünnten
Lösung,
welche organische Analyten enthält,
durch Reduzieren des Lösungsmittelgehalts;
Flüssig-Flüssig- oder
Flüssig-Fest-(Festphasen-) Extraktion, üblicherweise
gefolgt von einer Konzentration der Extrakte; Gas-Feststoff-Extraktion
oder Purge-and-trap-Verfahren, üblicherweise
gefolgt von einer Desorption von Analyten aus Feststoffen oder Fallen;
Auslaugen/Extraktion von Analyten aus Feststoffproben mit einem
organischen Lösungsmittel
unter Anwendung von Verfahren beispielsweise mittels eines SOXHLET-Geräts; sowie überkritische
Fluid-Extraktion.
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Allerdings
stellt die Verwendung organischer Lösungsmittel Probleme bei der
Beseitigung, der Giftigkeit und ähnlichem
dar. Daher wurde kürzlich
ein Verfahren zur Festphasenmikroextraktion (SPME) durch Janusz
Pawliszyn von der University of Waterloo, Ontario, Canada, entwickelt,
um die Verwendung von Lösungsmitteln
zu eliminieren. Das SPME-Verfahren und die Vorrichtung dafür ist beispielsweise
in der internationalen Offenlegungsschrift (PCT) WO 91/15745 von
J. Pawliszyn, welche am 17. Oktober 1991 veröffentlicht wurde, offenbart.
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Bei
diesem SPME-Verfahren wird eine beschichtete oder unbeschichtete,
in einer Injektionsnadel angeordnete Faser mit Komponenten/Analyten
in einem Flüssigkeitsträger oder
im Gasraum oberhalb des Trägers
in Kontakt gebracht, und zwar ausreichend lange, damit die Analyten
auf die Faser bzw. beschichtete Faser extrahiert werden. Nachfolgend
wird die Faser aus dem Träger
bzw. dem Gasraum oberhalb des Trägers entfernt,
und die aus der Faser desorbierten Analyten werden üblicherweise
durch Thermodesorption in ein Analysegerät wie z. B. einen Gaschromatographen
(GC) desorbiert, um die Analyten nachzuweisen und deren Menge zu
bestimmen.
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SPME
hat sich für
eine Reihe von Analyten als sehr zweckmäßige Probenaufbereitungsmethode
erwiesen. Allerdings weisen Extraktion und Nachweis von SPME sehr
gravierende Einschränkungen
auf. Eine besonders schwerwiegende Einschränkung betrifft den Versuch,
SPME zur Extraktion von Spuren organischer Analyten in organischen
Lösungsmittelträgermatrizen
einzusetzen. Im Prinzip ist SPME bei der Extraktion von Spuren organischer
Analyten aus organischen Lösungsmittelträgermatrizen
wie z. B. Hexan grundsätzlich nicht
einsetzbar. Versuche, SPME bei der Extraktion von Spuren organischer
Analyten aus organischen Lösungsmittelträgermatrizen
einzusetzen, führen
nicht zu akzeptablen Ergebnissen, weil die Lösungsmittelmatrix durch die
beschichtete Faser der SPME-Vorrichtung extrahiert wird. SPME-Fasern
zur Extraktion organischer Analyten sind üblicherweise mit einer organischen
Phase beschichtet wie z. B. unpolares Poly(dimethylsiloxan) (PDMS).
Anstelle von Spuren organischer Analyten, die auf bzw. in die Beschichtung
mit organischer Phase um die Faser adsorbiert werden, werden die
Komponenten der Lösungsmittelträgermatrix
selbst aufgrund ihrer überwiegend
vorherrschenden Gegenwart in der Probe auf die organische Phase
adsorbiert bzw. extrahiert. Dadurch wird selektive, wirksame Extraktion
der Spuren organischer Analyten verhindert. Aus diesem Grund ist
SPME bei der Extraktion von Spuren organischer Analyten aus organischen Lösungsmittelträgermatrizen
in der Praxis nie angewandt worden. Vielmehr bestanden SPME Trägermatrizen üblicherweise
vorwiegend aus wässrigen
Matrizen, beispielsweise Wasser, eine Wasser-Methanol (95 : 5) Matrix
oder eine wässrige
anorganische Salzlösungsmatrix.
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Diese
Einschränkung
bei der Anwendung des SPME-Extraktionsverfahrens ist besonders gravierend, denn übliche Methoden
zur Anreicherung und Aufbereitung von Proben zu organischer Analyse
und zum Nachweis von Spuren organischer Analyten in einer Probe
umfassen häufig
Kontaktieren der Probe mit einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
zur Auflösung
der organischen Analyten in der organischen Lösungsmittelträgermatrix,
oder Extraktion der Spuren organischer Analyten in eine organische
Lösungsmittelträgermatrix
auf sonstige Weise. Die Verfahren 608 and 525.1 der US-Umweltschutzbehörde (Environmental
Protection Agency; EPA) erfordern beispielsweise Flüssig-Flüssig-Extraktion
oder Flüssig-Fest-Extraktion
halbflüchtiger
organischer Verbindungen wie beispielsweise Pestiziden und polyaromatischer
organischer Verbindungen aus wässrigen
Proben, beispielsweise aus kommunaler oder industrieller Entsorgung
oder von Trinkwasser, in organische Lösungsmittel. Organische Lösungsmittel
werden verwendet, weil diese organischen Lösungsmittel gute Auflösungsfähigkeit/Vermögen für organische
Analyten besitzen. Eine nachfolgende Konzentration sowie Analyse
der Extrakte kann eine einigermaßen gute Nachweisqualität ergeben.
Allerdings ist die Nachweisempfindlichkeit nicht besonders hoch,
und ein Nachweis von Spuren von weniger als 1 ppb mittels eines
Massenspektrometers ist grundsätzlich
schwierig bis unmöglich.
Darüber
hinaus haben Versuche, SPME-Methodik bei dieser Art der Analyse
auf Spuren organischer Analyten in einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
anzuwenden, keine selektive Extraktion der Spuren organischer Analyten
aus der organischen Lösungsmittelträgermatrix
ergeben aufgrund der überwiegend
vorherrschenden Gegenwart dieser vorgenannten organischen Lösungsmittelträgermatrix,
wie zuvor erwähnt.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Methodik bereitzustellen,
mittels der SPME-Extraktions- und Nachweisverfahren auf Spuren organischer
Analyten angewendet werden können,
die in eine organische Lösungsmittelträgermatrix
extrahiert bzw. darin aufgelöst
sind. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Methodik bereitzustellen,
mittels der SPME-Extraktions- und Nachweisverfahren auf Spuren halbflüchtiger
organischer Analyten angewendet werden können, die in eine organische
Lösungsmittelträgermatrix
extrahiert bzw. darin aufgelöst
sind. Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Bereitstellung eines SPME-Verfahrens zum Nachweis von Spuren organischer
Analyten, insbesondere Spuren halbflüchtiger organischer Analyten,
die in eine organische Lösungsmittelträgermatrix
extrahiert bzw. darin aufgelöst
sind, womit eine erheblich gesteigerte, d. h. auf das 100-fache
oder noch weiter erhöhte
Nachweisempfindlichkeit erreichbar ist. Noch eine weitere zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
SPME-Verfahrens
zum Nachweis von Spuren organischer Analyten, insbesondere halbflüchtiger
organischer Analyten, die in eine organische Lösungsmittelträgermatrix
extrahiert bzw. darin aufgelöst
sind. Noch eine weitere zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Nachweismethodik zum Nachweis solcher Spuren organischer Analyten
mit einer Nachweisempfindlichkeit, deren Niveau mit derzeit verfügbaren Methoden
und Geräten
nur schwer bis nahezu unmöglich
erreichbar ist, also zum Nachweis bis zu einem Niveau von Teilen
pro Billiarde Teile (ppq; 1015).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde ein Verfahren entwickelt, um das SPME-Verfahren
zu Extraktion und Nachweis von Spuren organischer Analyten aus einer
organischen Lösungsmittelträgermatrix
anwendbar zu machen. Die Erfindung umfasst eine Maßnahme entgegen
herkömmlichen
Glaubens, Wissen und Praxis, wobei die Verbesserung einen Schritt
des Austauschens einer Trägermatrix
umfasst, um eine äußerst nachteilige
Bedingung für
SPME-Faserextraktion
von Spuren organischer Analyten in eine äußerst günstige Bedingung umzuwandeln.
Erfindungsgemäß wird eine
wässrige
Trägermatrix
gegen eine organische Lösungsmittelträgermatrix
ausgetauscht. Ein solcher Austausch widerspricht herkömmlichem
Glauben, weil organische Analyten oft als wasserunlöslich angesehen
werden. In der vorliegenden Erfindung wurde jedoch entdeckt, dass
der Austausch einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
gegen Spuren organischer Analyten mit einer wässrigen Trägermatrix zu einer homogenen
wässrigen
Lösung
des Wassers mit den Spuren organischer Analyten führt, wodurch
eine äußerst günstige Umgebung
bzw. Bedingung für
die Verwendung von SPME bei der Analyse organischer Spuren bereitgestellt
wird. Offensichtlich sind organische Verbindungen, die als wasserunlöslich gelten,
in wässrigen
Matrizen in Spuren- bzw.
Ultraspurenkonzentrationen löslich
wie ppm (parts per million; Teile je Million), ppb (parts per billion;
Teile je Milliarde), ppt (parts per trillion; Teile je Billion)
und ppq (parts per quadrillion; Teile je Billiarde).
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Die
Erfindung umfasst daher ein Verfahren zum Verbessern der Nachweisempfindlichkeit
vermuteter Spuren organischer Analyten, insbesondere halbflüchtiger
organischer Analyten, die in einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
gelöst
bzw. mittels einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
aus einer Probe extrahierbar sind sowie nachfolgende Extraktion
und Analyse dieser Spuren organischer Analyten durch SPME, wobei
die Verbesserung umfasst: Austauschen der organischen Lösungsmittelträgermatrix
mit den Spuren organischer Analyten gegen eine wässrige Trägermatrix vor dem Durchführen von
SPME-Faserextraktion und Nachweis der Spuren organischer Analyten.
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Das
verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Nachweis von
Spuren organischer Analyten aus Umweltproben umfasst:
- (1) Bereitstellen einer Umweltprobe, in der Spuren organischer
Analyten vermutet werden,
- (2) falls diese Umweltprobe nicht bereits eine organische Lösungsmittelträgermatrix
aufweist, Extrahieren mittels organischer Lösungsmittel von etwaigen Spuren
organischer Analyten aus dieser Umweltprobe in eine organische Lösungsmittelträgermatrix,
in welcher diese Spuren organischer Analyten löslich sind,
- (3) gegebenenfalls Konzentrieren dieser Spuren organischer Analyten
in dieser organischen Lösungsmittelträgermatrix
durch Entfernen eines Teils dieses organischen Lösungsmittels,
- (4) danach Austauschen der organischen Lösungsmittelträgermatrix
durch Hinzufügen
von Wasser, um eine Mischung zu bilden, und Entfernen der organischen
Lösungsmittelträgermatrix
daraus, um eine Nachweisprobe herzustellen, die eine wässrige Trägermatrix
aufweist, welche die Spuren organischer Analyten enthält,
und
danach Durchführen
von SPME bei der Nachweisprobe durch
- (5) Inkontaktbringen einer Faser einer SPME-Extraktionsvorrichtung
mit der wässrigen
Trägermatrix
bzw. einem begrenzten Gasraum über
der wässrigen
Trägermatrix
für einen
ausreichenden Zeitraum zur Extraktion der Spuren organischer Analyten
aus der wässrigen
Trägermatrix
und auf die Faser,
- (6) nachfolgend Entfernen der Faser aus der wässrigen
Trägermatrix
bzw. dem begrenzten Gasraum und Desorbieren der organischen Analyten
aus der Faser in ein Analysegerät
zum Nachweis einer oder mehrerer Spuren organischer Analyten, und
- (7) Nachweisen eines oder mehrerer der organischen Analyten
in dem Analysegerät.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungen beschrieben, worin
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1 ein
Chromatogramm eines Versuchs ist, mittels der SPME Methodik Spuren
organischer Pestizidanalyten in einer organischen Lösungsmittelträgermatrix
(Hexan) nachzuweisen;
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2 ein
Referenz-Chromatogramm einer SPME-Extraktion des Lösungsmittels
Hexan per se ist;
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3 ein
Chromatogramm einer SPME-Extraktion von Spuren organischer Pestizidanalyten
in einer wässrigen
Lösungsmittelträgermatrix
ist, die gemäß dem verbesserten
Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde;
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4 ein
Chromatogramm eines Konzentrats von 14 organischen Pestizidanalyten
auf Basis eines Methylenchlorid-Lösungsmittels ist;
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5 ein
Chromatogramm einer SPME-Extraktion von Spuren organischer Pestizidanalyten
in einer wässrigen
Trägermatrix
ist, die gemäß dem verbesserten
Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde;
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5A ein
detaillierter Abschnitt des Chromatogramms von 5 ist
mit Angabe der Pestizidpeaks;
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6 ein
Chromatogramm einer SPME-Extraktion von Spuren organischer Pestizidanalyten
in einer wässrigen
Trägermatrix
ist, ohne den verbesserten Verfahrensschritt dieser Erfindung;
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7 ein
Chromatogramm einer SPME-Extraktion von Spuren (ppt und sub-ppt)
organischer Pestizidanalyten in einer wässrigen Trägermatrix ist, mit dem verbesserten
Verfahrensschritt der vorliegenden Erfindung; und
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8 ein
Referenz-Chromatogramm der Hintergrundmatrix, der Reagenzien, Lösungsmittel
sowie der SPME-Vorrichtung ist, die bei der SPME-Extraktion verwendet wird und in dem
Chromatogramm von 7 resultiert.
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Das
verbesserte Nachweisverfahren der vorliegenden Erfindung ist einsetzbar
zum Nachweis eines weiten Bereichs von Spuren organischer Analyten
unter Verwendung von nicht-selektiver Faserbeschichtung oder einer
selektiven Probe organischer Analyten unter Verwendung von selektiver
Faserbeschichtung. Das verbesserte Verfahren ist einsetzbar mit
einem beliebigen organischen Lösungsmittelträger oder
einer extrahierten Probe aus einer beliebigen Umgebung, wie beispielsweise
aus freier Natur oder aus industriellen Verfahrensströmen oder
dergleichen. Daher wird der Begriff Umweltprobe so verstanden, dass
er eine Probe umfasst, die Spuren organischer Verbindungen aus einer
beliebigen Umgebung enthält.
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Die
SPME Vorrichtung zur Durchführung
des verbesserten Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird in der
oben erwähnten
PCT-Veröffentlichung
WO 91/15745 beschrieben. Eine solche SPME Vorrichtung ist von Supelco
Inc., Bellefonte, PA (Pennsylvania, USA) erhältlich und braucht nicht näher beschrieben
zu werden.
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Das
verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung ist insbesondere
zweckmäßig beim
Nachweis von Spuren bzw. Ultraspuren halbflüchtiger organischer Analyten
wie beispielsweise Pestiziden, Herbiziden, polychlorierte Biphenylverbindungen
und polynukleäre
aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen insbesondere im ppb-,
ppt- und ppq-Bereich.
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Der
Austausch der Matrix, wobei (1) eine geeignete Menge Wasser zu der
organischen Lösungsmittelträgermatrix
der Testprobe mit den Spuren organischer Analyten hinzugefügt wird
und (2) die organische Lösungsmittelträgermatrix
entfernt wird, um die Nachweisprobe auf Basis der wässrigen
Trägermatrix
zu erhalten, kann durch jede geeignete Art der Entfernung des Lösungsmittels
erfolgen, üblicherweise
durch Verdampfer des organischen Lösungsmittelträgers mittels
Rotationsverdampfer oder Kuderna-Danish-Verdampfer
oder dergleichen oder mittels Membranseparation oder dergleichen.
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Sobald
die organische Lösungsmittelträgermatrix
durch eine wässrige
Trägermatrix
ersetzt ist, kann bei der Nachweisprobe mit den Spuren organischer
Analyten auf Basis der wässrigen
Trägermatrix
ein übliches
SPME-Extraktions-
und Nachweisverfahren durchgeführt
werden. Nach Extraktion der Spuren organischer Analyten auf der
Faser der SPME-Vorrichtung werden die Spuren organischer Analyten
von der Faser desorbiert, und zwar in einem geeigneten hochauflösenden Gerät wie beispielsweise
einen Gaschromatographen (GC) mit einem Massenspektrophotometer
(MS), einem Elektroneneinfangdetektor (ECD) oder einem Flammenionisationsdetektor
(FID) oder dergleichen. Eine Desorption kann mit jeder geeigneten
Methode erfolgen, üblicherweise
durch direkte Erwärmung,
Laser-Desorption oder Konduktiverwärmung, beispielsweise Mikrowellendesorption
oder mittels des magnetischen Curie-Punkt-Hystereseverfahrens.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere zweckmäßig zum Nachweis von Spuren
und Ultraspuren halbflüchtiger
organischer Analyten, d. h. organischer Analyten, deren Siedepunkt
wenigstens etwa 25°C,
vorzugsweise etwa 50°C
oder mehr höher
ist als derjenige der organischen Lösungsmittelträgermatrix,
in welche sie aus der Umweltprobe extrahiert worden sind.
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Die
Zeit, während
der die Faser mit der wässrigen
Matrix bzw. einem begrenzten Gasraum oberhalb der wässrigen
Matrix kontaktiert wird, ist unterschiedlich, liegt jedoch im allgemeinen
zwischen etwa 1 Minute und 30 Minuten oder länger, abhängig von den nachzuweisenden
Analyten, dem verwendeten System und der Vorrichtung.
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Es
hat sich gezeigt, dass direkte SPME von Spuren organischer Analyten
aus Extraktionslösungen, wobei
die Analyten in Lösungsmittelträgermatrizen überwiegend
oder vollständig
aus organischen Lösungsmitteln
aufgelöst
sind, zu schlechten, unbefriedigenden Ergebnissen führt aufgrund
der überwiegenden
Gegenwart des organischen Lösungsmittelträgers, der
eine Extraktion der Spuren organischer Analyten gemäß dem nachfolgenden
Beispiel verhindert.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
SPME Silikafaser aus einer SPME-Vorrichtung von Supelco, welche
mit 7 μm
Poly(dimethylsiloxan) beschichtet war, wurde sieben Minuten lang
in eine Testprobenlösung
eingebracht, die jeweils 1 ppb der nachstehenden achtzehn Pestizide
in 1 ml Hexanträgermatrix
enthielt.
Aldrin | Endosulfan
I |
α-BHC | Endosulfan
II |
β-BHC | Endosulfansulfat |
γ-BHC | Endrin |
δ-BHC | Endrinaldehyd |
4,4'-DDD | Endrinketon |
4,4'-DDE | Heptachlor |
4,4'-DDT | Heptachlorepoxid |
Dieldrin | Methoxychlor |
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Nach
Entfernen der SPME-Faser aus der Hexan-Trägermatrix wurde die Faser in
den Einspritzblock eines Gaschromatographen eingeführt, der
mit einem Elektroneneinfangdetektor ausgerüstet war, wobei thermische
Desorption für
Pestizidspuren durchgeführt
und das entsprechende in 1 gezeigte Chromatogramm erhalten
wurde. Dieses Chromatogramm ist einem Referenzchromatogramm gemäß 2 sehr ähnlich,
für eine ähnliche
SPME-Extraktion
von Hexanlösungsmittel
allein. Daher werden anstelle der Pestizidspuren die Verunreinigungsspitzen
von Hexan als die Hauptspitzen im Chromatogramm von 1 gezeigt.
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Die
vorteilhafte Verbesserung der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend
bewiesen, in dem Beispiel eines Matrixaustausches der Testprobenlösung aus
Vergleichsbeispiel 1, gefolgt von SPME-Extraktion und Nachweis.
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Beispiel 2
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Eine
zu Vergleichsbeispiel 1 identische Testprobenlösung mit 1 ppb der 18 Pestizide
in 1 ml Hexan-Lösungsmittelträgermatrix
wurde bereitgestellt, danach wurde 1 ml gereinigtes entionisiertes
Wasser hinzugegeben und so eine zwei-Phasen-Mischung erhalten. Das Hexanlösungsmittel
wurde dann mittels eines Rotationsverdampfers unter Vakuum entfernt.
Ein Wasserbad bei Umgebungstemperatur wurde verwendet. Dieser Prozess
wurde angehalten, kurz nachdem eine Matrixlösung auf Basis eines homogenen
wässrigen
Trägers als
Nachweisprobe erhalten worden war. Danach wurde SPME durchgeführt, indem
eine mit 7 μm
Poly(dimethylsiloxan) beschichtete SPME Silikafaser 10 Minuten lang
in die Nachweisprobe auf wässriger
Trägerbasis eingelegt
wurde. Nach Entfernen der SPME-Faser aus der Nachweisprobe der wässrigen
Trägermatrix
wurde die Faser erhalten, die in den Einspritzblock eines Gaschromatographen
mit thermischer Desorption für
Pestizidspuren und dem entsprechenden in 3 gezeigten
Chromatogramm eingeführt
wurde. Der Schritt des Matrixaustauschs resultierte in stark verbesserter, überlegener
Nachweisempfindlichkeit, so dass Pestizidspitzen ohne weiteres nachgewiesen
werden.
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Mittels
des einzigartigen Matrixaustausches der vorliegenden Erfindung werden
organische Lösungsmittelträgermatrizen
gegen Wasser bzw. überwiegend
wässrige
Trägermatrizen
ausgetauscht, so dass SPME-Extraktion und Nachweis von Spuren organischer
Analyten in diesen sich ergebenden Lösungen eine überlegene
Verbesserung der Empfindlichkeit ergibt. Daher kann die Fähigkeit
herkömmlicher
Verfahren zur Analytanreicherung wie Flüssig-Flüssig-Extraktion erfolgreich
mit SPME kombiniert werden. Im nachfolgenden Beispiel ist ein solches
kombiniertes Verfahren beschrieben.
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Beispiel 3
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Eine
erste Stufe einer Analytanreicherung durch Flüssig-Flüssig-Extraktion wird gemäß einem
modifizierten Verfahren nach EPA 608 durchgeführt. Natriumchlorid (100 Gramm)
wurde in 1 Liter Wasser gelöst, wobei
die Wasserprobe die nachfolgend aufgelisteten vierzehn halbflüchtigen
Pestizide mit einer Konzentration von 50 bis 300 Teilen je Billion
(ppt) enthielt, um so eine Umweltprobe zur Analyse bereitzustellen.
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Diese
homogene Lösung
wurde in einen Trenntrichter gegeben und mit 60 ml Methylenchlorid
extrahiert. Diese Methylenchlorid-Extraktion wurde noch zweimal
wiederholt. Die Methylenchlorid-Extrakte wurden kombiniert und auf
einem Rotationsverdampfer unter Vakuum auf etwa 1 ml konzentriert.
Diese konzentrierte Lösung
wurde für
den Matrixaustausch in einen 10 ml-Kolben gegeben. Mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie-Analyse
dieses Konzentrats wurden keine Pestizide nachgewiesen; es wurden
lediglich Lösungsmittel
und zwei Phthalat-Verunreinigungen aus dem erhaltenen Chromatogramm
identifiziert, wie in 4 gezeigt.
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Als
nächstes
wird der Schritt des Matrixaustauschs der vorliegenden Erfindung
durchgeführt.
Zu den Methylenextrakten wurden 2 ml Lösung mit 5% Natriumchlorid
in Wasser gegeben, wodurch eine Zweiphasenmischung erhalten wurde.
Diese Zweiphasenmischung wurde mit einem Rotationsverdampfer unter
Vakuum behandelt, woraus eine homogene wässrige Lösung entstand. Die Hälfte der
entstandenen Lösung
wurde in ein 1,5 ml Röhrchen
gegeben. Eine mit 7 μm
Poly(dimethylsiloxan) beschichtete SPME Silikafaser wurde für 15 Minuten
in die homogene wässrige
Lösung
gegeben. Nach Entfernen der SPME-Faser aus der homogenen wässrigen
Lösung
wurde die Faser in einen Einspritzöffnung eines Gaschromatographen
eingeführt,
der mit einem Massenspektrometer ausgerüstet war, wobei thermische
Desorption für
die vierzehn Spuren halbflüchtiger
organischer Pestizide durchgeführt
wurde, und in dem in 5 gezeigten entstandenen Chromatogramm wurden
alle vierzehn Pestizide mit einem guten Signal- Rausch-Verhältnis eindeutig nachgewiesen.
In 5A ist ein detaillierter Abschnitt des Chromatogramms
von 5 gezeigt, wobei die vierzehn Pestizidpeaks erkennbar
sind. Endosulfansulfat (Nr. 13) und 4,4' DDT (Nr. 14) koeluieren mit einer Verunreinigungsspitze.
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Um
die verbesserte Nachweisempfindlichkeit zu zeigen, wurde zum Vergleich
eine direkte SPME-Extraktion durchgeführt, mit einer 5%-igen wässrigen
Natriumchloridlösung
mit den oben erwähnten
14 halbflüchtigen
Pestiziden bei Konzentrationen von 10 bis 60 ppb, und nachfolgend
Gaschromatographie/Massenspektrometrie-Analyse. Die Analyse zeigte
die Nachweisempfindlichkeit der vierzehn Pestizide gemäß dem erhaltenen
Chromatogramm in 6. Jedoch zeigt sich bei einer
Kombination dieses SPME-Extraktionsverfahrens mit anderen bekannten
Probenanreicherungsverfahren wie beispielsweise Flüssig-Flüssig-Extraktion
gemäß Beispiel
3, dass eine mehr als 200 Mal (5) verbesserte
Nachweisempfindlichkeit erreichbar ist im Vergleich zu der ähnlichen,
direkten SPME-Extraktion von Pestiziden in wässrigen Matrizen.
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Diese
leistungsstarke SPME-Kombination ermöglicht den Nachweis von chlorierten
Pestiziden auf Sub-ppt-Niveau mittels eines Gaschromatographen mit
Elektroneneinfangdetektor. Das Chromatogramm in 7 zeigt
deutlich einen guten Nachweis von vierzehn Pestiziden bei 0.5 bis
3 ppt. Zum Vergleich ist das Untergrund-Chromatogramm für Matrix,
Reagenzien, Lösungsmittel
sowie die SPME-Vorrichtung selbst in 8 gezeigt.
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Die überlegene,
stark verbesserte Nachweisempfindlichkeit, die aus einer Kombination üblicher
Anreicherungsverfahren für
organische Lösungsmittelproben
wie beispielsweise Flüssig-Flüssig-Methoden
mit SPME erhalten wird, ermöglicht
eine Verringerung der verwendeten Proben, Reagenzien und Lösungsmittel, wobei
jedoch die Analyseempfindlichkeit immer noch ausreichend ist, wodurch
sich erhebliche Einsparungen an Material und Zeit ergeben können.