DE3614135A1 - Elektrolytloesung fuer karl fischers coulometrische titration und ihre verwendung bei der bestimmung des wassergehaltes - Google Patents
Elektrolytloesung fuer karl fischers coulometrische titration und ihre verwendung bei der bestimmung des wassergehaltesInfo
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Description
-5- 36H135
Die Erfindung betrifft eine Elektrolytlösung für Karl Fischers coulometrieehe Titration und ein Verfahren zur
Bestimmung des Wassergehaltes unter Verwendung dieser Lösung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Elektrolytlösung
für Karl Fischers coulometrische Titration, die zur
Bestimmung des Wassergehaltes in Feststoffen durch ein Verdampfungsverfahren geeignet ist und ein Verfahren zur Bestimmung
des Wassergehaltes eines Feststoffes.
Die Bestimmung des Wassergehaltes einer Lösung erfolgt üblicherweise unter Anwendung der Karl-Fischer-Reaktion,
die im wesentlichen von Karl Fischer entwickelt wurde. Die normalerweise bei Karl Fischers coulometrischer Titration
verwendete Elektrolytlösung enthält im allgemeinen die folgenden Bestandteile 1-4.
1. Jod oder ein Jodid
1. Jod oder ein Jodid
2. Schwefeldioxid
3. Pyridin
A-. Lösungsmittel.
Als Lösungsmittel (4-) der Elektrolytlösung wurden bisher
beispielsweise Alkohole, wie Methanol oder Äthanol, Chloroform oder Propylencarbonat verwendet. Wenn Methanol als Lösungsmittel
(4) verwendet wird, verläuft die Umsetzung einer Elektrolytlösung für Karl Fischers (nachstehend als
E? bezeichnet) coulometrische Titration mit Wasser nach
folgendem Reaktionsschema:
SO2 + J2 + H2O + 3C5H5N ■>
2C5H5N-HJ + C5H5N-SO5 (I)
cHc-N'SO2 + OBUOH
> C,-HcN'HSO.CH, (II)
5 5 3 3 y 0 ^o
Gemäß der KF-coulometrischen Titration wird das in der vorstehenden
Reaktionsgleichung (I) umgesetzte Jod zunächst durch elektrolytische
κ * s 36H135
Oxidation eines Jodidions gebildet. Das so gebildete Jod
und Wasser reagieren miteinander. Der Wassergehalt einer zu analysierenden Probe kann durch die Menge des verbrauchten
Jods bestimmt werden. Insbesondere kann die Bestimmung des Wassergehaltes so durchgeführt werden, daß man eine Elektrolytlösung
(Anolyt) in eine Anodenkammer und einen geeigneten Katholyten in eine Kathodenkammer füllt, einen elek-
zunächst
trischen Strom durchleitet, um/aen Wassergehalt im Anolyten
zu entfernen, eine zu analysierende Probe zu dem Elektrolyten
gibt und wiederum Strom hindurchleitet, um den Wassergehalt der Probe zu titrieren.Wenn bei der Herstellung der
Elektrolytlösung Jod verwendet wurde,erfolgt die obige Durchführung,nachdem Wasser zur Elektrolytlösung zugefügt
wurde, bis die Jodfarbe verschwand.
15
15
Wegen seines unangenehmen Geruches wurde in den letzten Jahren Pyridin als Komponente(3)durch Imidazol ersetzt,
wie .aus der japanischen Patentveröffentlichung (OPI) Nr. I3725O/8I (der Ausdruck "OPI" bedeutet ungeprüfte
veröffentlichte Anmeldung) ersichtlich.
Wenn jedoch diese üblichen Elektrolytlösungen zur Bestimmung des Wassergehaltes einer Feststoffprobe,die nicht in
der Elektrolytlösung gelöst ist, mit Hilfe einer Wassergehalt-Verdampfungsvorrichtung
verwendet werden, kann das Lösungsmittel während der Bestimmung verdampfen und dabei
ein Feststoff ausfallen. Das kann zu/folgenden Schwierigkeiten
führen. Eine im Handel erhältliche KF-coülometrische
Titrations-Vorrichtung und eine im Handel erhältliche Wassergehalt-Verdampfungsvorrichtung
werden miteinander verbunden, wie es beispielsweise in Fig. 1 gezeigt ist. Eine Elektrolytlösung (Anolyt) (18) wird in eine Anodenkammer
eines Titrationsgefäßes (2) der KF-coulometrischen Titrationsvorrichtung
(1) und ein geeigneter Katholyt in eine
Kathodenkammer gefüllt. Anschließend wird zur Entfernung des Wassers im Anolyten Strom hindurchgeleitet. In einer
Verdampfungsvorrichtung (4-) wird der Wassergehalt eines
Feststoffes gemäß der Bedienungsvorschrift verdampft. Dabei wird ein Feststoff durch den Auslaß (9) eines Probengebers
(10) in ein in einem Heizrohr (6) befindliches Schiffchen
(8)gefüllt. Anschließend wird das Schiffchen mit einer Schub vorrichtung (11) in den Heizofen (5) geschoben. Der Wassergehalt
der Probe wird durch Erhitzen verdampft. Dabei wird die Temperatur innerhalb des Heizofens (5) mit Hilfe eines
Temperaturkontrollgeräts (Λ*j) kontrolliert. Der Wasserdampf
wird zusammen mit einem Trägergas, beispielsweise Stickstoff, aus dem Trichter herausgetrieben. Das Trägergas wird
über ein Trockenmittel, beispielsweise Phosphorpentoxid (16)
oder Kieselgel (17) enthaltende Trockenrohre (12) und (5IJ) in
den Heizofen (3)eingeführt. Die Menge des eingesetzten Trägergases
wird mit Hilfe eines Durchflußmessers (14) kontrolliert. Der Wasserdampf wird über ein Strömungsrohr (3) in den
Elektrolyten 18) im Titrationsgefäß (2) eingeblasen. Das Wasser
wird darin mit Hilfe eines Coulometers (1) titriert.
Beim vorstehend beschriebenen Arbeitsvorgang verdampft das
.r.. der. Elektrolytlösung: . , -,.
Lösungsmittel/ wahrenaJder !Bestimmung des Wassergehalts m
der Umgebung des Strömungsrohres. Es "bilden sich Öltröpfchen odei
ein fester Niederschlag an der Innenwand des Strömungsrohres, das die Verdampfungsvorrichtung und das Titrationsgefäß
verbindet. Das Wasser aus der Probe wird daran adsorbiert, so daß man möglicherweise einen geringeren Wassergehalt
mißt. Man kann zwar das adsorbierte Wasser desorbieren, aber diese Desorption erfordert Zeit und beeinträchtigt
auch die Genauigkeit der Messung und vermindert die Reproduzierbarkeit.
j eine
f\ Es ist/Aufgabe der vorliegenden Erfindung/die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten zu überwinden und eine kein Pyridin enthaltende Elektrolytlösung zur KF-coulometrischen Titration zur Verfügung zu stellen, mit der man den Wassergehalt eines Feststoffes mit Hilfe eines Wasser-
f\ Es ist/Aufgabe der vorliegenden Erfindung/die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten zu überwinden und eine kein Pyridin enthaltende Elektrolytlösung zur KF-coulometrischen Titration zur Verfügung zu stellen, mit der man den Wassergehalt eines Feststoffes mit Hilfe eines Wasser-
36U135
Verdampfungsverfahrens mit hoher Genauigkeit bestimmen kann und die in vielfältiger Weise verwendet werden kann.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein KF- coulometrisches Titrationsverfahren zur Verfügung zu
stellen, das zur Bestimmung des Wassergehaltes eines Feststoffes in Form von Wasserdampf geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrolytlösung zur KF-coulonetrischen Titration, die Jod oder ein Jodid,
Schwefeldioxid, ein Amin und ein Lösungsmittel enthält, wobei das Amin ein Pyridin-Derivat, Imidazol oder ein Imidazol-Derivat
ist, und das Lösungsmittel ein Gemisch aus a) einem mehrwertigen Alkohol oder einer Ätherverbindung
davon, b) Methanol und c) einem halogenierten Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff ist. Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Bestimmung des Wassergehalts in einem Feststoff durch KF-coulometrische
Titration mit einer Elektrolytlösung, die Jod oder ein Jodid, Schwefeldioxid, ein Amin und ein Lösungsmittel
enthält, wobei das Amin ein Pyridin-Derivat, Imidazol oder ein Imidazol-Derivat ist, und das Lösungsmittel
ein Gemisch aus a) einem mehrwertigen Alkohol oder einer Ätherverbindung davon, b) Methanol und c) einem halogenierten
Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff darstellt.
Fig. Λ beschreibt eine Vorrichtung zur KF-coulometrischen
Titration mit Hilfe eines Wasserverdampfungsverfahrens,
welches in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
Fig. 2 bis 5 sind Titrationskurven, in denen auf der
Abszisse die Zeit und auf der Ordinate der elektrolytische Strom aufgetragen sind.
*■ * «ι f
Die Zeitachse in den Fig. 4 und 5 ist auf die Hälfte des
Maßstabs der Fig. 2 und 3 verkleinert. In jeder der Fig. 2 bis 5 gibt der Punkt Ξ den Titrations-Endpunkt an und
der Pfeil zeigt den Punkt an, bei dem man die Elektrolytlösung zu einem Strömungsrohr zurückfließen'und dann wieder
vorwärts fließen läßt.
Die erfindungsgemäß verwendbare Elektrolytlösung enthält Jod oder ein Jodid, Schwefeldioxid, ein spezifisches Amin und
ein spezifisches Lösungsmittel.
Die vorzugsweise verwendeten Jodide sind beispielsweise Jodwasserstoffsäure, Kaliumiodid oder Natriumiodid. Der
Jod- oder Jodidgehalt der Elektrolytlösung liegt üblicherweise im Bereich von 3 bis 0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2 bis 0,3 Gewichtsprozent, in Form von Jod.
Die Konzentration des Schwefeldioxids in der Elektrolytlösung und die Basizität des nachstehend beschriebenen
Amins haben großen Einfluß auf die Reaktionsgeschwindigkeit. Auch wenn beispielsweise ein Amin mit einer geringen
Basizität verwendet wird, kann die Reaktionsgeschwindigkeit durch Erhöhung der Schwefeldioxid-Konzentration verstärkt
v/erden. Der Schwefeldioxidgehalt in der Elektrolytlösung liegt üblicherweise im Bereich von 0,3 bis 12 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1,2 bis 6 Gewichtsprozent. Das Gewichtsverhältnis zum Amin liegt dabei im Bereich von 0,2:1 bis
3,3:1.
Das erfindungsgemäß verwendbare Amin ist ein
Pyridin-Derivat, Imidazol oder ein Imidazol-Derivat. Pyridin-Derivate
sind beispielsweise 4-Dimethylaminpyridin,
1,5-Di-(2-pyridyl)propan oder 1,3-Di-(4~pyridyl)propan.
Imidazol-Derivate sind beispielsweise 1-Methylimidazol,
2-Äthylimidazol oder 2-Phenylimidazol. Das vorstehend beschriebene
Amin ist üblicherweise in der Elektrolytlösung in einer Menge von 3 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise
5 bis 20 Gewichtsprozent, enthalten.
Beispiele für als Komponente (a)dienende mehrwertige Alkohole
sind solche mit 2 bis 4- Kohlenstoffatomen und 2 oder 3
Hydroxylgruppen, beispielsweise Athylenglykol, Propylenglykol,
1,3-Butylenglykol, 1,4— Butylenglykol oder Glycerin,
und Kondensate von mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol.
Zu den Ätherverbindungen der mehrwertigen Alkohole, die auch als Lösungsmittelkomponente (a) verwendet werden, gehören
Alkyläther der vorstehend genannten mehrwertigen Alkohole, beispielsweise Äthylenglykolmonomethyläther, Ithylenglykolmonoäthyläther,
Äthylenglykolmonobutyläther oder 1-Methoxy-2-propanol.
Der eingesetzte mehrwertige Alkohol oder seine Ätherverbindung haben im allgemeinen eine Reinheit von mindestens 95$
und werden üblicherweise in einer Menge von 3 bis 30 Vol.-#,
vorzugsweise 5 bis 20 Vol.-#, bezogen auf die Elektrolytlösung,
eingesetzt.
Methanol als Lösungsmittelkomponente (b) wird üblicherweise in einem Mischungsverhältnis zum mehrwertigen Alkohol oder
seinem Äther von 0,1 bis 15:"U vorzugsweise von 1 bis 8:1
und besonders bevorzugt von 2 bis 3'^-, angegeben als Volumenverhältnis
bei Raumtemperatur, verwendet. Zu den als Lösungsmittelkomponente (c) dienenden halogenierten
Kohlenwasserstoffen gehören Chloroform oder 1,1,1-Trichloräthan
und zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen gehören Xylol oder Toluol. Der halogenierte Kohlenwasserstoff
oder aromatische Kohlenwasserstoff kann verschiedene Stoffe sehr gut lösen und beschleunigt
außerdem die Karl-bischer-Reaktion. Der Gehalt
des halogenierten Kohlenwasserstoffs oder aromatischen Kohlenwasserstoffs
in der Elektrolytlösung liegt üblicherweise im Bereich von 5 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise bei
10 bis 50 Gewichtsprozent.
Die Bestimmung des Wassergehalts eines Feststoffes unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Elektrolytlösung
kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, wie sie vorstehend in Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde.
-9_ 36H135
Der zu verwendende Katholyt ist nicht besonders festgelegt, solange er eine elektrochemische Gegenreaktion hervorruft,
wenn zwischen den beiden Elektrolyten ein Strom fließt. Ein typischer Katholyt ist ein Gemisch aus 65 Gewichtsprozent
Methanol, 20 Gewichtsprozent Tetrachlorkohlenstoff, 5 Gewichtsprozent Schwefeldioxid und 10 Gewichtsprozent 4--Dimethylaminopyridin.
Die erfindungsgemäße Elektrolytlösung kann zur Bestimmung des Wassergehalts verschiedener Stoffe verwendet werden,
vorzugsweise von verschiedenen Feststoffen, wie anorganischeVerbindungen, Keramik, landwirtschaftlichen
Chemikalien, Arzneistoffen oder Kunststoffen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht die Bestimmung des Wassergehalts in den vorgenannten verschiedenen Feststoffen mit einer
hohen Genauigkeit.
Q Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Zur Herstellung von 200 ml einer Elektrolytlösung werden 27,2 g Imidazol, 2,54 g Jod, 12,8 g Schwefeldioxid, 30 ml
Äthylenglykol und 50 ml Chloroform in Methanol gelöst. Die
erhaltene Elektrolytlösung wird in eine Anodenkammer einer im Handel erhältlichen Karl Fischer-coulcxnetrischen Titrationsvorrichtung
(Mitsubishi Moisture Meter Model "CA-02", Hergestellt von Mitsubishi Chemical Industries, Ltd.) gefüllt.
In die Kathodenkammer wird ein Gemisch aus 65 Gewichtsprozent Methanol, 20 Gewichtsprozent Tetrachlorkohlenstoff,
5 Gewichtsprozent Schwefeldioxid und 10 Gewichtsprozent 4—Dirnethylaminopyridin gegeben.
Um den Wassergehalt des Feststoffes zu verdampfen und den Wasserdampf in den Anolyten zu leiten, wird eine im Handel
erhältliche Verdampfungsvorrichtung (Vi at er Vaporizer Model "VA-C2", hergestellt von Mitsubishi Chemical Industries,
Ltd.) mit der Titrationsvorrichtung verbunden, wie es in
36U135
1 dargestellt ist. Die Temperatur der Verdampfungsvorrichtung wird auf 1500C ' eingestellt und Stickstoffgas
als Trägergas mit einer Geschwindigkeit von 250 ml/min eingeleitet. Es wird solange Wasser zu dem Anolyten zugegeben,
bis die Jodfarbe verschwindet. Zur Entfernung des V/assers im Anolyten wird ein elektrischer Stromfluß zwischen dem Anolyten und dem Katholyten hergestellt. Anschließend
werden mit Hilfe einer Mikrospritze 10yul Wasser
in ein Schiffchen der Verdampfungsvorrichtung gefüllt, verdampft, zusammen mit dem Trägergas aus der Verdampfungsvorrichtung
herausgetrieben und durch ein Strömungsrohr in die Elektrolytlösung im Titrationsgefäß geblasen. Der Wassergehalt
der Elektrolytlösung wird gemäß der Arbeitsvorschrift der Titrationsvorrichtung gemessen. Es werden die in Fig. 3
dargestellte Titrationskurve und die in Tabelle I enthaltenen Analysenwerte erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es werden jedoch
10 ml Propylenglykol anstelle des Äthylenglykols eingesetzt. Die Titrationskurve und die Analysenwerte sind die
gleichen, wie sie in Beispiel 1 erhalten wurden.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es werden jedoch 30 ml Äthylenglykolmonobutyläther anstelle des Äthylenglykols
eingesetzt. Die Titrationslcurve und die Analysenwerte sind die gleichenr wie sie in Beispiel 1 erhalten wurden.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es werden jedoch 30 ml Polyäthylenglykol (durchschnittliches Molekulargewicht
200) anstelle des Äthylenglykols eingesetzt. Die Titrationslcurve und die Analysenwerte sind die gleichen,
wie sie in Beispiel 1 erhalten wurden.
Beispiel 5 Zur Herstellung einer Elektrolytlösung wird eine Lösung aus
31,8 g Imidazol, 2,58 g Jod, 12,3 g Schwefeldioxid, 40 ml
Chloroform und 108 ml Methanol mit 20 ml Propylenglykol versetzt. Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise, aber
unter Verwendung der vorstehend hergestellten Elektrolytlösung, wird der Wassergehalt von 10 ul Wasser und 30 μΐ
einer Wasser/Methanol Standardlösung (etwa 20 mg HpO/ml)
bestimmt. Die Titrationskurve für 10 ul Wasser ist in Fig.5
dargestellt. Die Analysenwerte der Wasserprobe und der Wasser/Methanol-Probe sind in den Tabellen I und II aufgeführt.
Vergleichsbeispiel 1
Zur Herstellung von 200 ml einer Elektrolytlösung werden 27,2 g Imidazol, 2,54· g Jod, 12,8 Schwefeldioxid und 50 ml
Chloroform in Methanol gelöst. Unter Verwendung der so hergestellten Elektrolytlösung wird eine Messung gemäß Beispiel
1 mit 10 All Wasser durchgeführt. Die so erhaltene
' die
Titrationskurve und/Analysenwerte sind in Fig. 2 bzw. Tabelle I enthalten.
Titrationskurve und/Analysenwerte sind in Fig. 2 bzw. Tabelle I enthalten.
Vergleichsbeispiel 2
200 ml einer Elektrolytlösung werden aus 35,4 g Imidazol,
2,88 g Jod, 13,6 g Schwefeldioxid, 4-5 ml Chloroform und
120 ml Methanol hergestellt. Die Bestimmung des Wassergehalts erfolgt in der in Beispiel 5 beschriebenen Weise,
aber unter Verwendung der vorstehend hergestellten Elektrolytlösung. Die Titrationskurve der V/asserprobe ist in
Fig. 4 gezeigt. Die erhaltenen Analysenwerte der Wasserprobe und der Wasser/Methanol-Probe sind in den Tabellen
I undII aufgeführt.
36H135
1 | Meßwert für 10 mg | Tabelle I | 1 Beispiel | 5 Vergl Beisü |
Vergl. .1 Beisr>.2 |
Wasser (mg) | Beispiel ' | 10,061 | 9.977 | 9.962 | |
1,0.027 | 10.039 | 9.924 | 10.013 | ||
5 | 10.036 | IO.O92 | 9.961 | 10.038 | |
10.032 | 9.977 | ||||
Durchschnittl. Wert (mg) |
10.018 | 9-988 | |||
Variationskoeffi zient *=■ (#) |
IO.O3O | 10.064 | 9.965 | 10.005 | |
in | 10.029 | 0.26 | 0.25 | 0.38 | |
^Anmerkung: | 0.07 | /n | |||
|/iJjXi~' | |||||
η - 1
-χ 100
Variationskoeffizient {%) = — _
χ : durchschnittl. Wert
x^: i-ter Meßwert
x^: i-ter Meßwert
η: Zahl der Messungen
(gilt auch für die nachfolgenden Tabellen)
Tabelle II | Versleichsbeisniel 2 | |
Beispiel 5 | 603 | |
Meßwert für 0,63 mg | 614 | 606 |
Wasser (jug) | 613 | 591 |
617 | 617 | |
612 | 600 | |
615 | ||
durchschnittl.Wert | 603 | |
Oug) | 614 | |
Variationskoeffizient
0,31
1,7
_13- 36H135
In der Titrationskurve des Vergleichsbeispiels 1 (Fig. 2)
gibt Ξ den Punkt an, an dem die Messung beendet sein sollte. Aus der unregelmäßigen Tittationskurve nach Punkt E wird
gedoch gefolgert, daß unter wiederholter Adsorption und Desorption adsorbiertes Wasser in das Titrationsgefäß(2)
gelangt. Wenn man die Elektrolytlösung (Λ8) an den durch
Pfeile angegebenen Punkten in das Strömungsrohr (3) zurückfließen läßt, so daß an der Innenwand des Strömungsrohrs haftende Öltropfen
oder Peststoffe " gelöst werden können, erhält man die entsprechenden Signale. Daraus ergibt sich, daß
ein Teil des Wassers an die öltropfen oder Peststoffe
adsorbiert war.
Im Gegensatz dazu zeigt die Titrationskurve von Beispiel 1 (Pig. 3) kaum eine Unregelmäßigkeit und es erscheint kein
Signal, auch wenn man die Elektrolytlösung(Λ8) zum Spülen
der Rohrinnenvrand in das Strömungsrohr (3) zurückfließen läßt.
Es wurde also kein Wasser an der Innenwand des Strömungsrohrs adsorbiert. Darüber hinaus ergibt sich beim Vergleich der
Ergebnisse von Beispiel 1 und von Vergleichsbeispiel 1, daß das erfindungsgemäße Meßverfahren die Genauigkeit verbessert
und die Meßdauer aufgrund der geringen Schwanzbildung verringert.
Vergleichsbeispiel 3 200 ml einer Elektrolytlösung werden durch Auflösen von
14,8 g 4-Dimethylaminopyridin, 11,8 g 1,3-Di-(2-pyridyl)-propan,
7,6 g Schwefeldioxid, 5 g Jod und 50 ml Ithylenglykolmonomethyläther
in Chloroform hergestellt. Mit dieser Elektrolytlösung wird das Verfahren von Beispiel 1 wiederholt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt.
Meßwert für 10,0 mg Wasser (mg) 9.900
9.898 9.862 9.888
durchschnitt1. Wert (mg) 9.887
Variationskoeffizient ($) 0,18
Die erhaltene Titrationskurve zeigt ähnlich wie Vergleichs- IQ beispiel 1 eine Unregelmäßigkeit nach Punkt E.
Vergleichsbeispiel 4-
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es werden jedoch 30 ml Äthanol anstelle des Äthylenglykols eingesetzt.
Die erhaltene Titrationskurve zeigt nach Punkt E eine Unregelmäßigkeit, ähnlich wie im Vergleichsbeispiel
Vergleichsbeispiel 5
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es wird jedoch Propylenglykol anstelle des Methanols eingesetzt.
Die Messung des Wassergehalts kann in diesem JPaIl nicht durchgeführt
werden, da die KF Reaktion nicht normal abläuft.
Wie vorstehend beschrieben, ist die erfindungsgemäße Elektrolytlösung
für KF-coulometrische Titration vorteilhaft für Messungen des Wassergehalts in Feststoffproben unter Verwendung
einer Verdampfungsvorrichtung. Sie ist besonders geeignet für die Bestimmung geringster Mengen von Wasser. Bei der
Bestimmung des Wassergehalts unter Verwendung der erfindungsgemäßen Elektrolytlösung ist die Genauigkeit der Messung
erhöht und die Meßdauer kann verringert werden.
36H135.
"Elektrolytlösung für Karl Fischers coulometrische Titra tion und ihre Verwendung bei der Bestimmung des Wassergehaltes"
Claims (10)
1. Elektrolytlösung für Karl Fischers, coulometrische Titration,
enthaltend Jod oder ein Jodid, Schwefeldioxid, ein Amin und ein Lösungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß das Amin ein Py-
ridin-Derivat, Imidazol oder ein Imidazol-Derivat ist,
und das Lösungsmittel ein Gemisch aus a) einem mehrwertigen Alkohol oder einer Ätherverbindung davon,
b) Methanol und c) einem halogenierten Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff darstellt.
2. Elektrolytlösung nach Anspruch 1, in der das Volumenverhältnis des mehrwertigen Alkohols oder der Ätherverbindung
davon zu Methanol 1:0,1 bis 15 beträgt.
3- Elektrolytlösung nach Anspruch 2, in der das Volumenverhältnis
des mehrwertigen Alkohols oder der itherverbindung davon zu Methanol 1:1 bis 8 beträft.
-2- * 36H135
4. Elektrolytlösung nach Anspruch 1, in der der mehrwertige
Alkohol 2 bis 4- Kohlenstoffatome und 2 oder 3 Hydroxylgruppen enthält.
5· Elektrolytlösung nach Anspruch 4-, in der der mehrwertige
Alkohol Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol ist.
6. Verfahren zur Bestimmung des Wassergehaltes eines Feststoffes durch Karl Fischers coulometrische Titration
unter Verwendung einer Elektrolytlösung, die Jod oder ein Jodid, Schwefeldioxid, ein Amin und ein Lösungsmittel
enthält, wobei das Amin ein Pyridin-Derivat, Imidazol oder ein Imidazol-Derivat ist, und das Lösungsmittel
ein Gemisch aus a) einem mehrwertigen Alkohol oder einer Ätherverbindung davon, b) Methanol und c)
einem halogenierten Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff ist.
7· Verfahren nach Anspruch 6, in dem das Volumenverhältnis
des mehrwertigen Alkohols oder der Ätherverbindung davon zu Methanol 1:0,1 bis 15 beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7» in dem das Volumenverhältnis
des mehrwertigen Alkohols oder der Ätherverbindung davon zu Methanol 1:1 bis 8 beträgt.
9- Verfahren nach Anspruch 6, in dem der mehrwertige Alkohol
2 bis 4- Kohlenstoffatome und 2 oder 3 Hydroxylgruppen aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9T in dem der mehrwertige Alkohol
Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol ist.
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