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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft einen Katalysator und ein Verfahren zum katalytischen
Hydrieren von alkinhaltigen Zufuhren, die auch Schwefelverunreinigungen
umfassen.
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Die
selektive Hydrogenierung von Alkinen, die im Allgemeinen im geringen
Mengen in alkenhaltigen Strömen
vorliegen (z. B. in Ethylenströmen
von Wärmeethancrackvorrichtungen
enthaltenes Acetylen), wird im Allgemeinen in Gegenwart von Palladiumkatalysatoren
auf Aluminiumoxidträgern
durchgeführt.
Im Falle der selektiven Hydrierung von Acetylen zu Ethylen wird
vorzugsweise ein Palladium-/Silberkatalysator auf einem Aluminiumoxidträger gemäß der Offenbarung
in U.S.-Patent 4,404,124 und seiner Teilschrift, U.S.-Patent 4,484,015
verwendet. Die Betriebstemperatur für dieses Hydrogenierungsverfahren
ist so ausgewählt,
dass im Wesentlichen das gesamte Acetylen zu Ethylen hydriert wird
(und folglich aus dem Zufuhrstrom entfernt wird) während nur
eine unbedeutende Menge Ethylen zu Ethan hydriert wird (zum Minimieren
des Ethylenverlusts und zum Vermeiden einer schwierig zu steuernden „außer Kontrolle
geratenen" Reaktion,
wie es in den vorstehend identifizierten Patenten betont wurde).
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Es
ist dem Fachmann allgemein bekannt, dass Schwefelverunreinigungen
(wie H2S, COS, Mercaptane und organische
Sulfide) beim Vorliegen in alkinhaltigen Zufuhren diese palladiumhaltigen
Katalysatoren vergiften können.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines verbesserten
Palladiumkatalysators bei der selektiven Hydrierung von Alkinen
zu Alken, insbesondere von Acetylen zu Ethylen in Gegenwart von schwefelhaltigen
Verunreinigungen.
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EP-A-0693315
und EP-A-0689872, die beide das Fachgebiet unter den Artikeln 54(3)
und (4) EPC für bestimmte
bezeichnete Vertragsstaaten sind, offenbaren Palladium und Silber
enthaltende Hydrierungskatalysatoren auf Trägern. Der Katalysator von EP-A-0693315
umfasst ferner ein Alkalimetallfluorid und wird bei der selektiven
Hydrierung von C4-C10-Diolefinen
mit Wasserstoffgas zu den entsprechenden C4-C10-Monoolefinen verwendet. Der Katalysator
von EP-A-0689872
wird bei der selektiven Hydrierung von Acetylen zu Ethylen verwendet.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, die selektive Hydrierung von
C2-C6-Alkin(en) zu dem
(den) entsprechenden Alken(en) in Gegenwart von Schwefelverunreinigungen
unter Einsatz eines verbesserten palladiumhaltigen Katalysators
durchzuführen.
Es ist eine besondere Aufgabe dieser Erfindung, die selektive Hydrierung
von Acetylen zu Ethylen in Gegenwart von Schwefelverbindungen durchzuführen. Andere
Aufgaben und Vorteile sind aus der detaillierten Beschreibung und
den anhängigen
Ansprüchen
ersichtlich.
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Erfindungsgemäß sind ein
wie in Anspruch 1 definierter Katalysator und ein wie in Anspruch
7 definiertes Verfahren zum selektiven Hydrieren mindestens eines
2–6 Kohlenstoffatome
pro Molekül
enthaltenden Alkins bereitgestellt. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Vorzugsweise
umfasst der in dem Verfahren verwendete Katalysator auch Silber.
Das gegenwärtig
bevorzugte Alkalimetallfluorid ist Kaliumfluorid. Vorzugsweise ist
das mindestens eine Alkin Acetylen (Ethin) und das mindestens eine
Alken Ethylen (Ethen).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Der
im selektiven Hydrierungsverfahren dieser Erfindung eingesetzte
Katalysator ist eine wie in Anspruch 7 definierte Palladiumkatalysatorzusammensetzung
auf einem Träger,
die auch mindestens ein Alkalimetallfluorid, vorzugsweise Kaliumfluorid
umfasst. Vorzugsweise liegt auch Silber in der Katalysatorzusammensetzung
vor. Diese Katalysatorzusammensetzung kann frisch sein oder sie
kann eine verwendete und anschließend oxidativ veränderte Katalysatorzusammensetzung
sein. Dieser Katalysator enthält
ein anorganisches Trägermaterial,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Aluminiumoxid, Titanoxid, Zirkoniumoxid und
Gemischen davon. Das gegenwärtig
stärker
bevorzugte Trägermaterial
ist Aluminiumoxid, besonders bevorzugt α-Aluminiumoxid. Dieser Katalysator
enthält
0,01–1
(vorzugsweise 0,01 bis 0,2) Gew.-% Palladium und 0,05–1,5 (vorzugsweise
0,1 bis 0,4) Gew.-% Fluor (chemisch gebunden als Alkalimetallfluorid),
vorzugsweise mit einem F : Pd Gewichtsverhältnis von 3 : 1 bis 30 : 1.
Vorzugsweise liegen auch 0,01–10
(stärker
bevorzugt 0,02–2)
Gew.-% Silber im Katalysator vor. Vorzugsweise beträgt das Ag
: Pd Gewichtsverhältnis
im Katalysator 2 : 1 bis 10 : 1. Teilchen dieses Katalysators weisen
im Allgemeinen eine Größe von 1–10 mm (vorzugsweise
2–6 mm)
auf und können
eine beliebige geeignete Form (vorzugsweise kugelförmig oder
zylinderförmig)
aufweisen. Im Allgemeinen beträgt
der Oberflächenbereich
dieses Katalysators (bestimmt durch das BET-Verfahren unter Einsatz
von N2) 1–100 m2/g.
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Der
vorstehend beschriebene Katalysator, der im Hydrierungsprozess dieser
Erfindung eingesetzt wird, kann durch jedes beliebige geeignete
wirksame Verfahren hergestellt werden. Das Alkalimetallfluorid kann
(z. B. durch Imprägnierung
oder Sprühen)
in das Trägermaterial
eingebracht werden, bevor es mit einer geeigneten Pd-Verbindung
und vorzugsweise auch mit einer geeigneten Ag-Verbindung imprägniert wird. Oder das Alkalimetallfluorid
kann (z. B. durch Im prägnierung
oder Sprühen)
in den Katalysator gleichzeitig mit oder nach der Imprägnierung
mit einer geeigneten Pd-Verbindung eingebracht werden. Liegt auch
Silber in der Katalysatorzusammensetzung vor, kann die Alkalimetallverbindung
zwischen den Pd- und Ag-Imprägnierungsschritten
oder nach der Imprägnierung
mit Pd- oder Ag-Verbindungen eingebracht werden. Die gegenwärtig bevorzugte
Katalysatorherstellung umfasst die Imprägnierung eines Pd/Ag/Al2O3-Katalysatormaterials
(stärker bevorzugt
des „Haut"-Katalysators, der
durch das Verfahren erhalten wird, das in den U.S.-Patenten 4,4,04,124
und 4,484,015 beschrieben ist) mit einer wässrigen Lösung von Kaliumfluorid (KF),
gefolgt von Trocknen und Calcinieren (vorzugsweise an Luft bei einer
Temperatur von 300–450°C, stärker bevorzugt 350–400°C im Allgemeinen
für eine
Dauer von 1–10
Stunden). Wird ein „Nassreduktions"-Schritt angewandt, bedeutet
dies die Behandlung mit gelösten
Reduktionsmitteln wie Hydrazin, Alkalimetallborhydriden, Aldehyden
wie Formaldehyd, Carbonsäuren
wie Ameisensäure
oder Ascorbinsäure,
reduzierenden Zuckern wie Dextrose und dergleichen.
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Die
so hergestellte Katalysatorzusammensetzung, die getrocknet wurde
(und vorzugsweise wie vorstehend beschrieben calciniert wurde) kann
dann im Verfahren dieser Erfindung zum Hydrieren mindestens eines
C2-C6-Alkins, vorzugsweise
von Acetylen zu mindestens einem entsprechenden Alken in Gegenwart mindestens
einer Schwefelverbindung eingesetzt werden.
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Gegebenenfalls
wird der Katalysator zuerst vor der Alkinhydrierung mit Wasserstoffgas
oder mit gasförmigem
Kohlenwasserstoff im Allgemeinen bei einer Temperatur von 30°C bis 100°C für eine Zeitdauer
von 4 bis 20 Stunden in Kontakt gebracht. Während des Inkontaktbringens
mit H2 oder Kohlenwasserstoff(en) vor Beginn
der selektiven Alkinhydrierung werden Palladium- und Silberverbindungen
(primär
Oxide), die in der Katalysatorzusammensetzung nach dem Trocknungsschritt
und dem optionalen Calcinierungsschritt (vorstehend beschrieben)
vorliegen können,
im Wesentlichen zu Palladium- und Silbermetallen reduziert. Wird
dieser optionale Reduktionsschritt nicht durchgeführt, vollendet
das im Reaktionsgemisch vorliegende Wasserstoffgas diese Reduktion
von Oxiden von Pd und Ag während
der anfänglichen
Phase der Alkinhydrierungsreaktion dieser Erfindung.
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Das
selektive Hydrierungsverfahren dieser Erfindung wird durch Inkontaktbringen
(a) eines Zufuhrgases, das mindestens ein C2-C6-Alkin (vorzugsweise eines C2-C6-Alkenstroms, enthaltend das mindestens
eine Alkin als Verunreinigungen im Allgemeinen mit einem Gehalt
von 1 Gewichts-ppm bis 50.000 Gewichts-ppm Alkin) und mindestens
eine Schwefelverbindung umfasst, und (b) Wasserstoffgas mit (c)
der Katalysatorzusammensetzung, die Pd, Ag und mindestens ein Alkalimetallfluorid
und ein anorganisches Trägermaterial
umfasst, durchgeführt.
Bevorzugte Zufuhralkine schließen
Acetylen, Propin, Butin-1, Butin-2 und Gemische davon ein. Besonders
bevorzugt ist Acetylen. Diese Alkine werden primär zu den entsprechenden Alkenen
hydriert, d. h. Acetylen wird primär zu Ethylen hydriert, Propin
wird primär
zu Propylen hydriert und die Butine werden primär zu den entsprechenden Butenen
(Buten-1, Buten-2) hydriert. Um am besten eine im Wesentlichen vollständige Entfernung
des (der) Alkins (Alkine) zu erzielen, sollte mindestens ein Mol
Wasserstoff für
jedes Mol Alkin vorliegen. Die Gase (a) und (b) werden im Allgemeinen
vor ihrem Kontakt mit der Katalysatorzusammensetzung (c) vorgemischt.
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Geeignete
Schwefelverbindungen, die im Zufuhrstrom vorliegen können, schließen (sind
jedoch nicht beschränkt
auf) Schwefelwasserstoff, Carbonylsulfid (COS), Mercaptane (RSH),
organische Sulfide (R-S-R), organische Disulfide (R-S-S-R) und dergleichen
und Gemische davon ein, wobei jedes R eine 1–10 Kohlenstoffatome enthaltende
Alkyl- oder Cycloalkyl- oder Arylgruppe sein kann. Es liegt im Rahmen
dieser Erfindung, dass zusätzliche
Verbindungen (wie Methan, Ethan, Propan, Butan, Kohlenmonoxid, Wasser,
Alkohole, Ether, Ketone, Carbonsäuren,
Ester und andere oxygenierte Verbindungen) im Zufuhrgas vorliegen,
sofern sie die selektive Hydrierung des (der) Alkins (Alkine) zu
Alkan(en) nicht wesentlich stören.
Im Allgemeinen liegen die Schwefelverbindungen im Zufuhrgas in Spurenmengen,
vorzugsweise mit einem Gehalt von weniger als 1 Gew.-% Schwefel
und vorzugsweise mit einem Gehalt von 1–1000 Gewichts-ppm Schwefel
(d. h. 1–1000
Gewichtsteilen S pro Million Gewichtsteile Zufuhr) vor.
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Die
Temperatur, die für
die selektive Hydrierung von Alkin(en) zu Alkan(en) nötig ist,
hängt größtenteils von
der Aktivität
und Selektivität
der Katalysatoren, den Mengen von Schwefelverunreinigungen in der
Zufuhr und dem gewünschten
Grad der Alkinentfernung ab. Im Allgemeinen wird eine Reaktionstemperatur
im Bereich von 40°C
bis 200°C
eingesetzt. Vorzugsweise beträgt
die Reaktionstemperatur 60–150°C. Jeder
beliebige Reaktionsdruck kann eingesetzt werden. Im Allgemeinen
liegt der Gesamtdruck im Bereich von 0,79 bis 7,0 MPa (100 bis 1000
Pfund pro Quadratinch Überdruck
(psig)). Die Raumgeschwindigkeit des Gases pro Stunde (GHSV) des
Kohlenwasserstoffzufuhrgases kann ebenso über einen breiten Bereich variieren.
Typischerweise liegt die Raumgeschwindigkeit im Bereich von 1000
bis 10.000 m3 Zufuhr pro m3 Katalysator/Stunde,
stärker bevorzugt
2000 bis 8000 m3/m3/Std.
Die GHSV des Wasserstoffgasstromes wird so ausgewählt, dass
ein Molverhältnis
von H2 zu dem mindestens einen Alkin im
Bereich von 0,5 : 1 bis 100 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 50 : 1 liegt.
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Die
Regenerierung der Katalysatorzusammensetzung kann durch Erwärmen der
Katalysatorzusammensetzung an Luft (bei einer vorzugsweise 700°C nicht übersteigenden
Temperatur), damit jegliche Schwefelverbindungen, organische Stoffe
und/oder verkohltes Material ausgebrannt werden, die sich auf der
Katalysatorzusammensetzung angesammelt haben, erzielt werden. Gegebenenfalls
wird die oxidative regenerierte Zusammensetzung mit H2 oder
einem geeigneten Kohlenwasserstoff (wie hier vorstehend beschrieben)
vor ihrer Umgruppierung in der selektiven Alkinhydrierung dieser
Erfindung reduziert.
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Die
folgenden Beispiele liegen vor, um diese Erfindung weiter zu veranschaulichen
und sollen den Rahmen nicht übermäßig beschränken.
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Beispiel I
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von durch Kalium unterstützten Palladiumkatalysatoren
auf einem Träger
(die für
die Acetylenhydrierung verwendet werden sollen).
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Katalysator
A (Kontrolle) war ein im Handel erhältlicher Pd/Ag/Al2O3-Katalysator,
der 0,023 Gew.-% Pd, 0,065 Gew.-% Ag und etwa 99 Gew.-% Aluminiumoxid
enthielt. Er wies einen BET/N2-Oberflächenbereich von
3–5 m2/g auf und wurde im Wesentlichen gemäß dem in
U.S.-Patent 4,404,124 (Spalte 4, Zeilen 32–45) beschriebenen Verfahren
hergestellt. Katalysator A wurde von United Catalysts Inc. (UCI),
Louisville, KY, unter der Produktbezeichnung „G-83C" bereitgestellt.
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Katalysator
B (Kontrolle) wurde durch Eintauchen von 70,8 Gramm Katalysator
A in eine Lösung
von 0,51 Gramm KOH in 21,9 Gramm destilliertem Wasser für eine Dauer
von 1 Stunde hergestellt. Das so imprägnierte Katalysatormaterial
wurde für
eine Dauer von 3 Stunden bei 82°C
getrocknet und dann an Luft für
eine Dauer von 3 Std. bei 370°C
calciniert.
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Katalysator
C (Erfindung) wurde durch Eintauchen von 70,9 Gramm Katalysator
A in 100 cm3 einer wässrigen Lösung, enthaltend 10,0 Gramm
KF (Kaliumfluorid), für
eine Dauer von 1,5 Std. hergestellt. Das so imprägnierte Katalysatormaterial
wurde dreimal mit destilliertem Wasser gewaschen, in destilliertes
Wasser über
Nacht getaucht und bei 82°C
für eine
Dauer von 2 Std. getrocknet. Anschließend wurde das Katalysatormaterial
wieder in eine wässrige
Lösung,
enthaltend 0,53 Gramm KF in 21,5 Gramm Wasser, für eine Dauer von 1,5 Std. getaucht.
Das zweimal imprägnierte
Katalysatormaterial wurde bei 82°C
getrocknet und dann an Luft bei 370°C für eine Dauer von 3 Std. calciniert.
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Katalysator
D (Kontrolle) wurde durch Imprägnieren
von 23,1 Gramm eines Pd/Al2O3-Katalysators (enthaltend
etwa 0,02 Gew.-% Pd, kein Ag; bereitgestellt von UCI unter der Produktbezeichnung „G-83A"), mit einer Lösung von
0,157 Gramm KOH in 7,06 Gramm destilliertem Wasser, gefolgt von
Trocknen bei 82°C
für mehrere
Stunden und calcinieren an Luft bei 370°C für eine Dauer von 2 Stunden
hergestellt. Katalysator D enthielt 0,5 Gew.-% K.
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Katalysator
E (Erfindung) wurde durch Eintauchen von 23,1 Gramm „G-83" (Pd/Al2O3) in eine Lösung von 4,33 Gramm KF in 100
cm3 H2O für eine Dauer
von 3 Std. hergestellt. Die überstehende
KF-Lösung
wurde abdekantiert und das KF-behandelte Katalysatormaterial mehrere
Male mit destilliertem Wasser gespült und über Nacht in 300 cm3 destilliertes Wasser getaucht, gefolgt
von Trocknen bei 82°C
für mehrere
Stunden. Anschließend
wurde das Katalysatormaterial wieder mit einer wässrigen KF-Lösung, enthaltend
0,17 Gramm KF und 7,1 Gramm H2O, imprägniert.
Das zweimal imprägnierte
Katalysatormaterial wurde bei 8°C
für eine
Dauer von mehreren Stunden getrocknet und an Luft bei 340°C für eine Dauer
von mehreren Stunden calciniert. Katalysator E enthielt 0,5 Gew.-% K.
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Beispiel II
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Dieses
Beispiel veranschaulicht den Vergiftungseffekt von Schwefelwasserstoff
auf die Leistungsfähigkeit
von zwei Acetylenhydrierungskatalysatoren (Katalysator B und C).
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Die
selektiven Acetylenhydrierungstests wurden wie folgt durchgeführt. Etwa
20 cm3 Katalysator B oder Katalysator C
wurden in ein Edelstahlreaktorrohr mit einem Innendurchmesser von
12,7 mm (0,5 inch) und einer Länge
von etwa 0,46 m (18 inch) gegeben. Jeder Katalysator wurde mit strömendem Wasserstoffgas unter
einem Druck 1,48 MPa (200 psig) bei einer Temperatur von etwa 54,4
bis 65,6°C (130–150°F) für eine Dauer
von etwa 16 Stunden behandelt. Anschließend wurde das Reaktorrohr
auf etwa 48,9°C
(120°F)
abgekühlt
und ein kohlenwasserstoffhaltiges Zufuhrgas, enthaltend, 27,1 Gew.-%
Methan, 15,9 Gew.-% Ethan, 55,3 Gew.-% Ethylen und 0,30 Gew.-% Acetylen
und 1,35 Gew.-% Wasserstoff, wurde in das Reaktorrohr mit einer Geschwindigkeit
von 900 cm3/Min. eingebracht. Die Reaktortemperatur
wurde stufenweise auf die gewünschte Reaktionstemperatur
erhöht
und Proben des gebildeten Produkts wurden durch einen Gaschromatographen zu
verschiedenen Zeitintervallen analysiert.
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Zum
Bewerten der Wirkung von Schwefelwasserstoff auf die zwei Katalysatoren
wurde Stickstoffgas, enthaltend etwa 1 Vol.-% H2S, über 20 cm3 jeden in das vorstehend beschriebene Reaktorrohr
gegebenen Katalysators mit einer Fließgeschwindigkeit von 100 cm3/Min. geleitet. Die Temperatur betrug etwa
23°C (73°F) und der
Druck betrug 1 Atmosphäre.
Nach dem der H2S-Durchbruch bestimmt war
(mittels einer CdSO4-Lösung, die einen gelben CdS-Niederschlag
bildet) wurde der Strom des N2/H2S-Gases gestoppt. Im Falle von Katalysator
B wurde der H2S-Durchbruch nachgewiesen,
nachdem etwa 650 cm3 des N2/H2S-Gases
durch den Reaktor geleitet waren, wohingegen im Falle von Katalysator
C, der H2S-Durchbruch auftrat, nachdem etwa 350
cm3 des N2/H2S-Gases durch den Reaktor geströmt waren.
Das Reaktorrohr wurde dann für
eine Dauer von 20 Stunden mit strömendem Wasserstoffgas (Fließgeschwindigkeit
etwa 100 cm3/Min. bei einer Temperatur von
etwa 93,3°C
(200°F)
mit einem Druck von 0,45 MPa (50 psig) gespült. Anschließend wurde
der selektive Acetylenhydrierungstest (unter Verwendung des vorstehend
beschriebenen Kohlenwasserstoffzufuhrgases und des vorstehend beschriebenen
Testverfahrens) für
jeden der H2S-vergifteten Katalysatoren gestartet. Die
entsprechenden Testergebnisse sind in Tabelle I zusammengefasst.
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Die
Ergebnisse in Tabelle I zeigen deutlich, dass der H2S-vergiftete
Katalysator B (durch KOH unterstütztes
Pd/Ag/Al2O3) im
Wesentlichen als selektiver Acetylenhydrierungskatalysator unnützlich war,
da bei Temperaturen über
149°C (300°F) das gesamte
Acetylen nicht vollständig
hydriert war, während
eine wesentliche Menge an Ethylen zu Ethan hydriert wurde (wie durch
ein deutlich vermindertes Ethylen/Ethan-Verhältnis anzeigt). Im Falle des
H2S-vergifteten Katalysators C (durch KF
unterstütztes
Pd/Ag/Al2O3) fand
jedoch eine im Wesentlichen vollständige Acetylenhydrierung bei
etwa 129°C
(264°F)
statt, während
die unerwünschte
Hydrierung von Ethylen zu Ethan nur mit einem unbedeutenden Grad
stattfand, wie durch ein Ethylen/Ethan-Verhältnis, das nur um etwa 2% von
dem anfänglichen
Wert von etwa 3,72°C
vermindert war, nachgewiesen. Sogar bei einer relativ hohen Temperatur
von 231°C
(447°F)
verminderte sich dieses Verhältnis
nur um etwa 5%.
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Dieser
vorstehend umrissene Unterschied zwischen H2S-vergiftetem
Katalysator B und C ist im Hinblick auf die Tatsache, dass die Leistungsfähigkeit
der unvergifteten Katalysatoren B und C im Wesentlichen dieselbe
war (wie im Wesentlichen durch dieselbe „Aufreinigungs"-Temperatur, bei
welcher eine Acetylenhydrierung erzielt wurde, und im Wesentlichen
dieselbe „außer Kontrolle
geratenen" Temperatur
bei welcher sich das Ethylen/Ethan-Verhältnis um etwa 10% von seinem
anfänglichen
Wert vermindert) nachgewiesen, tatsächlich unerwartet.
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Beispiel III
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Dieses
Beispiel veranschaulicht den Vergiftungseffekt eines organischen
Disulfids auf die Leistungsfähigkeit
von zwei durch K unterstützten
Pd/Ag/Al2O3-Katalysatoren (Katalysator
B und C, beschrieben in Beispiel I bei der Acetylenhydrierung).
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Zuerst
wurden unvergiftete Katalysatoren B und C in getrennten Acetylenhydrierungstests
im Wesentlichen gemäß dem in
Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Einsatz der Kohlenwasserstoffzufuhr
eingesetzt. Dann wurden etwa 2,1 Liter Stickstoffstrom, der durch
einen flüssiges
Dimethylsulfid (DMDS) enthaltenden Gasspüler geleitet wurde, mit einer
Geschwindigkeit von etwa 75 cm3/Min. bei
einer Temperatur von 69,4°C
(157°F) über Katalysator
B beziehungsweise Katalysator C geleitet. Anschließend wurde
das Katalysator B oder C enthaltende Reaktorrohr über Nacht
mit Wasserstoffgas mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 cm3/Min. bei einem Druck von etwa 0,45 MPa
(50 psig) und einer Temperatur von etwa 68,3°C (155°F) gespült. Der Acetylenhydrierungstest
(gemäß dem in
Beispiel I beschriebenen Verfahren) wurde dann mit den DMDS-vergifteten Katalysatoren
durchgeführt.
Die entsprechenden Testergebnisse sind in Tabelle II zusammengefasst.
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Die
Testdaten in Tabelle II zeigen, dass Katalysator C (durch KF unterstütztes Pd/Ag/Al2O3) der Dimethylsulfid
(DMDS) ausgesetzt war (dadurch vergiftetet war) deutlich besser
als selektiver Acetylenhydrierungskatalysator arbeitete als der
DMDS-vergiftete Katalysator B (durch KOH unterstütztes Pd/Ag/Al2O3), wie durch die Unterschiede bei der Aufreinigungstemperatur
von 98,3°C
(20°F) für DMDS-vergifteten
Katalysator C gegenüber
146°C (295°F) für DMDS-vergifteten Katalysator
B) und das Ethylen/Ethan-Verhältnis
bei der Aufreinigungstemperatur (3,66 für den DMDS-vergifteten Katalysator
C gegenüber
weniger als 3,57 für
den DMDS-vergifteten Katalysator B) gezeigt.
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Beispiel IV
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Dieses
Beispiel veranschaulicht den Vergiftungseffekt von H2S
auf die Leistungsfähigkeit
von zwei durch K unterstützten
Pd/Al2O3-Katalysatoren
(ohne Ag; Katalysatoren D und E, beschrieben in Beispiel I).
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Die
Tests wurden im Wesentlichen gemäß den in
Beispiel II beschriebenen Verfahren durchgeführt. Etwa 900 cm3 des
N2/H2S-Gasgemisches,
enthaltend 1 Vol.-% H2S, wurden über Katalysator
D beziehungsweise E geleitet. Die Testergebnisse sind in Tabelle
III zusammengefasst.
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Die
Testdaten in Tabelle III zeigen, dass der H2S-vergiftete
Katalysator D (durch KOH unterstütztes Pd/Al2O3) beim Katalysieren
der vollständigen
Hydrierung von Acetylen (bei Temperaturen von 137°C (278°F) und darüber) unwirksam
war, wohingegen im Falle des H2S-vergifteten
Katalysators E (durch KF unterstütztes Pd/Al2O3) eine vollständige selektive
Acetylenhydrierung zu Ethylen mit relativ geringer Hydrierung von
Ethylen zu Ethan (wie durch ein relativ hohes Ethylen/Ethan-Verhältnis nachgewiesen)
bei etwa 93,3°C
(200°F)
erzielt wurde. Diese Testergebnisse (erhalten mit durch K unterstützten Pd/Al2O3-Katalysatoren)
bestätigen
die in Beispiel II erhaltenen Ergebnisse mit durch K unterstützten Pd/Ag/Al2O3-Katalysatoren.