DE19947352A1 - Metathese-Katalysator auf Rhenium- und Cäsiumbasis und Verfahren zur Umwandlung von C4-Olefin-Fraktionen durch Metathese - Google Patents
Metathese-Katalysator auf Rhenium- und Cäsiumbasis und Verfahren zur Umwandlung von C4-Olefin-Fraktionen durch MetatheseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Katalysator und ein Verfahren zur Metathese von C¶4¶-Olefin-Fraktionen. Der Katalysator enthält Ruthenium, Cäsium und delta-Aluminiumoxid. Ein bevorzugter Katalysator enthält mindestens eine Rhenium-Verbindung, die auf einem Träger abgeschieden ist, der hauptsächlich aus Aluminiumoxid besteht, der bei einer Temperatur von über 750 DEG C behandelt und mit mindestens einer Cäsium-Verbindung modifiziert worden ist. Auf diese Weise wird die Cyclusdauer zwischen zwei Regenerierungs-Arbeitsgängen beträchtlich verlängert. Der Katalysator ist verwendbar in einem Verfahren zur Herstellung von Propylen aus einer C¶4¶-Olefin-Fraktion in drei Stufen: durch selektive Hydrierung von Butadien unter Isomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten, durch Abtrennung durch Destillation des Hauptanteils des Isobutens und durch Metathese der an 2-Buten reichen Fraktion mit Ethylen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Katalysator, der umfaßt (und vorzugsweise besteht
aus) δ-Aluminiumoxid, Rhenium und Cäsium, sowie ein Verfahren zur Herstel
lung des Katalysators. Die Erfindung betrifft außerdem ein Metathese-
Verfahren, bei dem dieser Katalysator verwendet wird, sie betrifft insbesonde
re ein Verfahren zur Metathese einer C4-Olefin-Fraktion (d. h. einer Fraktion,
die Butene enthält).
Gemäß einem speziellen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Um
wandlung einer C4-Kohlenwasserstoff-Fraktion, die Isobuten enthält, nach der
selektiven Hydrierung von Butadien und Acetylen-Verbindungen und nach der
Hydroisomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten durch Metathese mit Ethylen in
Gegenwart eines Katalysators auf Rheniumbasis, der durch Einarbeitung von
Cäsium und durch die Anwesenheit von δ-Aluminiumoxid verbessert worden
ist.
Beim Cracken von leichten Paraffinen entstehen Ethylen und Propylen, die für
die Petrochemie benötigt werden. Dabei entsteht auch eine bestimmte Anzahl
von anderen Produkten, die eine C4-Kohlenwasserstoff-Fraktion, die im Prinzip
Butadien, Isobuten, n-Butene und Butane enthält, sowie auch Spuren von
Acetylen-Kohlenwasserstoffen umfassen.
Bei der Metathese-Reaktion werden solche Fraktionen, die häufig unzurei
chend ausgenutzt werden, in Verbindungen mit einem höheren Handelswert
umgewandelt. So kann beispielsweise durch Metathese mit Ethylen einer C4-
Olefin-Fraktion, die bereits einer selektiven Hydrierung von Butadien und
Acetylen-Verbindungen und einer Hydroisomerisierung von 1-Buten zu 2-
Buten unterworfen worden ist, Propylen hergestellt werden.
Wenn eine solche Reaktion unter Verwendung der üblichen Metathese-
Katalysatoren auf Rhenium-Basis mit einer Isobuten enthaltenden C4-Fraktion
durchgeführt wird, polymerisiert diese teilweise beim Kontakt mit dem Kataly
sator und diese Sekundärreaktion führt zu einer starken Verkürzung der Cy
clusdauer des Katalysators zwischen zwei Regenerierungs-Arbeitsgängen.
Die Einarbeitung von Cäsium in einen Metathese-Katalysator auf Rheniumba
sis wurde bereits in dem französischen Patent FR-A-2 373 504 für die Herstel
lung von verzweigten Olefinen beschrieben. In dem US-Patent US-A-5 057 644
wurde Cäsium als mögliches zusätzliches Alkali-Element in einem bei 300
bis 600°C aktivierten Katalysator genannt, der in Gegenwart eines organi
schen Borans als Promotor verwendet wird. In FR-A-1 572 314 ist angegeben,
daß die Selektivität eines Metathese-Katalysators insbesondere durch Zugabe
von Cäsium erhöht werden kann und daß eine Aktivierung bei 300 bis 750°C
erfolgt.
Das üblicherweise als Träger verwendete Aluminiumoxid ist allgemein ein γ-
Aluminiumoxid und der Katalysator wird in einem Temperaturbereich wärme
aktiviert, der üblicherweise 750°C nicht übersteigt, obgleich in US-A-3 594 440
angegeben ist, daß es möglich ist, bis zu 900°C zu gehen, ohne daß irgendein
spezieller Vorteil darin genannt wird. In einer jüngeren Publikation ist angege
ben, daß die Aktivierung eines Cäsium-Rhenium-Aluminiumoxid-Katalysators
bei einer Temperatur von mehr als 300°C mit keinem Vorteil verbunden ist,
wobei der Katalysator hergestellt wird durch Imprägnieren von Aluminiumoxid
mit Rhenium, Calcinieren bei 550°C, Einführen von Cäsium durch Imprägnie
ren, Calcinieren bei 500°C und anschließendes Aktivieren in Stickstoff (T. Ka
wai et al., "Journal of Molecular Catalysis", Band 76, S. 249-261, 1992).
Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung eines Katalysators auf Rheni
um- und Cäsiumbasis, der vor Durchführung der Reaktion bei einer Tempera
tur von mehr als 750°C, im allgemeinen bei höchstens 1000°C, behandelt wor
den ist, zu einer beträchtlichen Verminderung der Deaktivierungsrate führt,
ohne die Aktivität beispielsweise für die Metathese-Reaktion wesentlich zu
beeinflussen, wodurch die Dauer der Cyclen zwischen zwei Regenerierungs
stufen beträchtlich verlängert wird.
Ohne an eine spezielle Interpretation gebunden zu sein, wird angenommen,
daß durch die Wärmeaktivierung eines γ-Aluminiumoxids bei Temperaturen
oberhalb von 750°C und im allgemeinen bei höchstens 1000°C dieses teilwei
se in δ-Aluminiumoxid umgewandelt wird. Die günstige Auswirkung auf das
Leistungsvermögen des Katalysators kann auf die Anwesenheit dieses Typs
von Aluminiumoxid in Kombination mit der Anwesenheit von Cäsium zurückge
führt werden.
Der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Katalysator umfaßt
somit (und besteht vorzugsweise aus) mindestens drei Komponenten:
- - einen porösen Träger auf Aluminiumoxidbasis, allgemeiner einen Trä ger, der im Prinzip aus Aluminiumoxid besteht uncl zweckmäßig mindestens 75 Gew.-% Aluminiumoxid enthält, vorzugsweise aus Aluminiumoxid besteht, wo bei mindestens ein Teil des Aluminiumoxids (mindestens 0,5 Gew.-%, vor zugsweise mindestens 1 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 5 Gew.-% und am meisten bevorzugt 5 bis 50 Gew.-%) δ-Aluminiumoxid ist
- - 0,01 bis 20 Gew.-% Rhenium; und
- - 0,01 bis 5 Gew.-% Cäsium.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung des genannten
Katalysators. Bei diesem Verfahren wird ein Katalysator-Vorläufer auf Basis
von γ-Aluminiumoxid und Rhenium gebildet und dieser Vorläufer wird in einer
nicht reduzierenden Gasatmosphäre einer Behandlung bei mehr als 750°C
unterworfen. Bei einer Ausführungsform enthält der Vorläufer außerdem Cäsi
um. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Vorläufer, der Rhenium,
jedoch kein Cäsium enthält und bei mehr als 750°C; wärmebehandelt worden
ist, mit einer Cäsium-Verbindung imprägniert, getrocknet und danach aktiviert.
Der poröse Ausgangs-Träger basiert auf γ-Aluminiumoxid und er enthält vor
zugsweise mindestens 75 Gew.-% Aluminiumoxid und hat zweckmäßig eine
beträchtliche Oberflächengröße von beispielsweise mindestens 10 m2/g, vor
zugsweise mindestens 50 m2/g, und ein ausreichendes Porenvolumen von
beispielsweise mindestens 0,1 ml/g, vorzugsweise von 0,3 bis 1 ml/g.
Die Rhenium-Verbindung kann in den Träger eingeführt werden beispielsweise
durch Dampfphasen-Sublimation oder durch Imprägnieren mit einer Lösung.
Im allgemeinen wird das trockene Imprägnierungsverfahren bevorzugt ange
wendet, wenn die Rhenium-Verbindung in Wasser oder in einem organischen
Lösungsmittel, beispielsweise einem Kohlenwasserstoff, einem Alkohol oder
einem Ether, gelöst ist. Die Menge des Rheniums auf dem Träger wird einge
stellt durch Auswahl der Konzentration der Imprägnierungslösung. Wenn die
Menge des Rheniums, die durch Imprägnieren eingeführt werden soll, höher
ist als diejenige, die eine Lösung an ihrer Sättigungsgrenze erlaubt, muß der
Arbeitsgang mehrmals durchgeführt werden mit dazwischenliegenden
Trocknungsstufen, um das Imprägnierungs-Lösungsmittel bei einer Tempera
tur von 90 bis 250°C, vorzugsweise von 100 bis 180°C, zu eliminieren. Auf
diese Weise können 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.-%, metallisches Rhenium, eingeführt wer
den. Bevorzugte Rhenium-Verbindungen sind Rheniumheptoxid, Ammonium
perrhenat und Perrheniumsäure.
Nach der Rhenium-Imprägnierungsstufe erhält man einen Katalysator-
Vorläufer, danach wird die Trocknung bei einer Temperatur von beispielsweise
90 bis 250°C, vorzugsweise von 100 bis 180°C, durchgeführt, woran sich ein
Calcinieren bei einer Temperatur von mehr als 750°C und zweckmäßig bei
höchstens 1000°C, vorzugsweise bei mehr als 800°C und zweckmäßig bei
höchstens 900°C, in einer nicht reduzierenden Gasatmosphäre, beispielswei
se in Sauerstoff, Stickstoff oder Argon, in mit Stickstoff verdünntem Sauerstoff,
vorzugsweise in Luft, unter statischen oder dynamischen Bedingungen an
schließt, wobei ein langsamer Gasstrom jedoch bevorzugt ist. Die Feuchtig
keits-Menge in dem Gasstrom wird vorzugsweise unter 200 ppm (Teilen pro
Million Teilen) gehalten. Es ist aber auch möglich, das Erwärmen in einer At
mosphäre durchzuführen, die aus Methan-Verbrennungsgasen oder Erdgas in
Gegenwart eines Überschusses von Luft besteht. Die Dauer dieser Aktivie
rungs-Behandlung beträgt beispielsweise 10 min bis 5 h oder mehr, danach
wird der erhaltene Vorläufer in einer Atmosphäre, die vorzugsweise wasserfrei
ist, abgekühlt. Während der Calcinierungs-Behandlung wird ein Teil des γ-
Aluminiumoxids in δ-Aluminiumoxid, beispielsweise mindestens 0,5 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% δ-Aluminiumoxid, bezogen auf das Ausgangs-
Aluminiumoxid, umgewandelt.
Die Cäsium-Verbindung kann unter Anwendung irgendeines der üblichen
Verfahren, wie es in der heterogenen Katalyse angewendet wird, beispielswei
se durch Lösungs-Imprägnierung, in den Träger eingeführt werden. Im allge
meinen ist es bevorzugt, das vorstehend beschriebene trockene Imprägnie
rungsverfahren anzuwenden. Die Cäsium-Verbindung wird in Wasser gelöst.
Das Volumen der Lösung ist geringer als oder höchstens gleich dem Volumen
der Poren des Trägers. Die Cäsiummenge auf dem Träger wird eingestellt
durch Auswahl der Konzentration der Imprägnierungslösung. Wenn die Men
ge, die durch Imprägnieren eingeführt werden soll, höher ist als diejenige, die
durch eine Lösung an ihrer Sättigungsgrenze eingeführt werden kann, muß
der Arbeitsgang mehrmals wiederholt werden mit dazwischenliegenden
Trocknungsstufen, um das Imprägnierungs-Lösungsmittel beispielsweise bei
einer Temperatur von 90 bis 250°C, vorzugsweise von 100 bis 180°C, zu eli
minieren. Dadurch ist es möglich, 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3
Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%, metallisches Cäsium einzu
führen. Die Cäsium-Verbindung ist zweckmäßig ein Salz, beispielsweise ein
Halogenid oder ein Sulfat, vorzugsweise ein Nitrat.
Die nach den vorhergehenden Stufen erhaltene katalytische Zusammenset
zung wird durch Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 400 und 1000°C, vor
zugsweise zwischen 500 und 900°C, besonders bevorzugt zwischen 400 und
600°C, aktiviert. Wenn die Temperatur auf über 750°C erhöht wird, ist die Bil
dung von δ-Aluminiumoxid festzustellen, es geht aber auch Rhenium verloren,
offensichtlich wegen der Anwesenheit des Cäsiums. Dieses Erhitzen wird in
einer nicht reduzierenden Gasatmosphäre, beispielsweise in Sauerstoff,
Stickstoff oder Argon, in mit Stickstoff verdünntem Sauerstoff, vorzugsweise in
Luft, unter statischen oder dynamischen Bedingungen durchgeführt, wobei ein
langsamer Gasstrom jedoch bevorzugt ist. Die Feuchtigkeitsmenge des Gas
stroms wird vorzugsweise unter 200 ppm (Teilen pro Million Teilen) gehalten.
Die Dauer der Aktivierungs-Behandlung beträgt beispielsweise 10 min bis 5 h
oder mehr, danach wird der erhaltene aktive Katalysator in einer Atmosphäre,
die vorzugsweise wasserfrei ist, abgekühlt. Vorteilhaft wird eine Spülung mit
Stickstoff durchgeführt, falls erforderlich, bevor der Katalysator mit der Koh
lenwasserstoffhaltigen Beschickung in Kontakt gebracht wird.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Metathese-Verfahren, bei dem der vorste
hend beschriebene oder nach dem vorstehend beschriebenen Herstellungs
verfahren erhaltene Katalysator verwendet wird.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Metathese einer 2-Buten
enthaltenden C4-Olefin-Fraktion unter Bildung von Propylen und Isobuten.
Wenn die genannte Fraktion Diolefine, 1-Buten, 2-Buten, Isobuten und Acety
len-Verunreinigungen enthält, umfaßt dieses Verfahren vor der Metathese:
- 1. die selektive Hydrierung der Diolefine und Acetylen-Verunreinigungen unter Isomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten unter Bildung eines Abstroms, der hauptsächlich 2-Buten und Isobuten und praktisch keine Diolefine oder Acetylen-Verbindungen enthält; und
- 2. die anschließende Abtrennung durch Destillation einer Überkopf- Fraktion, die hauptsächlich Isobuten und 1-Buten enthält, die in der ersten Stufe nicht umgewandelt worden sind, und einer Boden-Fraktion, die im we sentlichen 2-Buten und Butan sowie einen geringen Rest an Isobuten enthält;
wobei sich an die Metathese die Abtrennung des Propylens anschließt.
Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren zum Behandeln einer C4-
Kohlenwasserstoff-Fraktion, die hauptsächlich Isobuten, n-Butene, Butane,
1,3-Butadien in variierenden Mengen enthält, vorgeschlagen, das umfaßt die
selektive Hydrierung der Diolefine und Acetylen-Verunreinigungen unter Iso
merisierung von 1-Buten zu 2-Buten, die Abtrennung des Isobutens durch
Destillation und die Metathese der 2-Buten-Fraktion aus der vorhergehenden
Stufe mit Ethylen, wodurch 1,3-Butadien und die n-Butene in Propylen umge
wandelt werden, das beispielsweise für die Polymerisation verwendet werden
kann. In der Stufe der Metathese ermöglicht die Verwendung eines durch Cä
sium modifizierten Rhenium-Katalysators die Tolerierung eines verhältnismä
ßig hohen restlichen Isobuten-Gehaltes in der 2-Buten-Fraktion und auf diese
Weise kann die Härte der Isobuten-Destillation verringert werden.
Das bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere ein Verfahren
zur Umwandlung einer C4-Olefin-Fraktion in Isobuten und Propylen, wobei die
genannte Fraktion Diolefine, 1-Buten, 2-Buten, Isobuten und Acetylen-
Verunreinigungen enthält, wobei das Verfahren die folgenden Stufen umfaßt,
die nacheinander durchgeführt werden:
- 1. die selektive Hydrierung der Diolefine und Acetylen-Verunreinigungen unter Isomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten, wobei man einen Abstrom er hält, der hauptsächlich 2-Buten und Isobuten und praktisch keine Diolefine oder Acetylen-Verbindungen enthält, vorzugsweise durch Leiten der genann ten Fraktion in flüssiger Phase über einen Katalysator, der mindestens ein Metall aus der Gruppe Nickel, Palladium und Platin enthält, das auf einem Träger abgeschieden ist, bei einer Temperatur von 20 bis 200°C, einem Druck von 0,1 bis 5 MPa, einer Raumgeschwindigkeit von 0,5 bis 10 h-1 mit einem H2/Diolefin-Molverhältnis von 0,5 bis 5, vorzugsweise von 1 bis 3;
- 2. die Abtrennung durch Destillation einer Überkopf-Fraktion, die haupt sächlich Isobuten und 1-Buten enthält, die in der ersten Stufe nicht umgewan delt worden sind, und einer Bodenfraktion, die im wesentlichen 2-Buten und Butan sowie eine geringe Restmenge an Isobuten enthält; und
- 3. die Metathese der 2-Buten-Fraktion aus der vorhergehenden Stufe mit Ethylen in Gegenwart eines wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemä ßen Katalysators, der δ-Aluminiumoxid, Rhenium und Cäsium enthält (wobei der Katalysator vorzugsweise einer Behandlung bei einer Temperatur von mehr als 750°C und höchstens 1000°C unterworfen worden ist, um einen Teil des Aluminiumoxids in δ-Aluminiumoxid umzuwandeln), bei einer Temperatur in dem Bereich von 0 bis 100°C und bei einem Druck, der mindestens gleich dem Dampfdruck der Reaktionsmischung bei der Reaktionstemperatur ist, un ter Bildung eines Propylen enthaltenden Abstroms, wobei sich an die Metathe se die Abtrennung von Propylen anschließt.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Metathese-Reaktion vorzugs
weise in der flüssigen Phase in Abwesenheit von Sauerstoff, Sauerstoff enthal
tenden Verbindungen, Stickstoff enthaltenden Verbindungen oder Schwefel
enthaltenden Verbindungen und Feuchtigkeit bei einer Temperatur in dem Be
reich von 0 bis 100°C, vorzugsweise in dem Bereich von 30 bis 100°C, und bei
einem Druck von mindestens dem Dampfdruck der Reaktionsmischung bei der
Reaktionstemperatur durchgeführt.
Der Katalysator kann in einem Fixbett verwendet werden. Da er häufig rege
neriert werden muß, ist es in diesem Fall dann erforderlich, mindestens zwei
Reaktoren parallel bereitzustellen, von denen einer in Betrieb ist, während der
andere regeneriert wird. Es ist auch möglich, ein System mit beweglichem
Katalysatorbett zu verwenden, beispielsweise ein solches, wie es in dem fran
zösischen Patent FR-A-2 608 595 beschrieben ist. Der Katalysator wird in re
gelmäßigen Zeitabständen aus dem Boden des Reaktors abgezogen und in
ein kontinuierliches Regenerierungs-System überführt, aus dem der regene
rierte Katalysator in den Kopf des Reaktors zurückgeführt wird.
Wegen der Beschränkungen, die durch die Thermodynamik gegeben sind,
werden nicht-umgewandelte Reaktanten fraktioniert und können in den Me
tathese-Reaktor im Kreislauf zurückgeführt werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne jedoch ihren Schutzbe
reich einzuschränken.
Ein Metathese-Katalysator wurde hergestellt durch trockenes Imprägnieren
eines γ-Aluminiumoxids mit einer spezifischen Oberflächengröße von 180 m2/g
unter Verwendung einer wäßrigen Perrheniumsäure-Lösung (Gehalt an Rhe
niummetall: 54,08 Gew.-%) zur Herstellung eines Katalysators, der etwa 7
Gew.-% Rhenium enthielt. Der imprägnierte Feststoff wurde 12 h lang bei einer
Temperatur von 120°C statisch getrocknet, dann in einen Ofen eingeführt, der
mit einem Gas gespült wurde, das aus den Verbrennungsgasen aus einem
Erdgasbrenner in Gegenwart von überschüssiger Luft bestand und in dem die
Temperatur allmählich auf 800°C erhöht wurde. Nachdem der Katalysator min
destens 15 min lang konstant bei dieser Temperatur gehalten worden war,
wurde er in einem Strom aus trockenem Stickstoff auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Dann wurde der Katalysator durch Einarbeitung von Cäsium modifiziert. Zu
diesem Zweck wurde er mit einer wäßrigen Cäsiumnitrat-Lösung, deren Kon
zentration so war, daß etwa 1% Cäsium in den Katalysator eingeführt wurden,
trocken imprägniert. Nachdem die Imprägnierung beendet war, wurde der
Feststoff 12 h lang unter statischen Bedingungen bei einer Temperatur von
120°C getrocknet, dann in einen mit einem Luftstrom gespülten Ofen einge
führt und die Temperatur wurde allmählich auf 550°C erhöht. Nachdem die
Temperatur 2 h lang bei diesem Wert konstant gehalten worden war, wurde
der Katalysator in einem trockenen Stickstoffstrom auf Umgebungstemperatur
abgekühlt. Der erhaltene Katalysator enthielt 6,75% Rhenium und 1% Cäsi
um (angegeben in Gew.-%, ausgedrückt als Metall).
Die Metathese-Reaktion wurde in einer kontinuierlichen Mikropilot-Anlage
durchgeführt, die einen Rohr-Reaktor aus rostfreiem Stahl aufwies, der mit 15 g
des oben hergestellten Katalysators beschickt wurde. Der Reaktantenstrom
bestand aus Ethylen und einer C4-Fraktion, die vorher einer selektiven Hydrie
rung und Hydroisomerisierung unterworfen worden war und aus der ein Teil
des Isobutens durch Destillation extrahiert worden war. Ihre Zusammenset
zung war wie folgt:
Gew.-% | |
gesättigte Verbindungen | 37,1 |
1-Buten | 3,5 |
Isobuten | 10,5 |
2-Buten | 43,7 |
C5-Verbindungen | 5,2 |
Die eingeführte Ethylenmenge war so, daß das Molverhältnis zwischen Ethy
len und 2-Buten 1 : 1 betrug. Die gesamte Strömungsrate durch den Reaktor
betrug 25,5 g/h. Die Temperatur wurde bei 60°C konstant gehalten und der
Druck wurde auf 35 bar eingestellt. Nach 12-stündigem Betrieb betrug die
Umwandlung des 2-Butens 62%, die Umwandlung des 1-Butens betrug 34%
und die Umwandlung des Isobutens betrug 15%. Diese Umwandlungen blie
ben 80 h lang stabil, dann begannen sie abzunehmen.
Bei einer industriellen Arbeitsweise wäre es erforderlich, den Katalysator zu
regenerieren und die Betriebscyclusdauer würde 80 h betragen.
Claims (14)
1. Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß er δ-Aluminiumoxid, Rhenium
und Cäsium umfaßt.
2. Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er minde
stens 75 Gew.-% Aluminiumoxid, 0,01 bis 20 Gew.-% Rhenium und 0,01 bis 5
Gew.-% Cäsium umfaßt.
3. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß er mindestens 0,5 Gew.-% δ-Aluminiumoxid umfaßt.
4. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß er aus Aluminiumoxid, Rhenium und Cäsium besteht und
mindestens 0,5 Gew.-% δ-Aluminiumoxid enthält.
5. Katalysator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß er 5 bis 50 Gew.-% δ-Aluminiumoxid enthält.
6. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorläufer des Katalysa
tors auf Basis von γ-Aluminiumoxid und Rhenium gebildet wird und dieser
Vorläufer bei einer Temperatur von mehr als 750°C; in einer nicht reduzieren
den Gasatmosphäre wärmebehandelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläufer
außerdem Cäsium enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorläu
fer, der kein Cäsium enthält und wärmebehandelt worden ist, mit einer Cäsi
um-Verbindung imprägniert, getrocknet und aktiviert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der poröse Träger auf Aluminiumoxid-Basis des Metathese-Katalysators
mindestens 75 Gew.-% Aluminiumoxid umfaßt und eine Oberflächengröße von
mindestens 10 m2/g und ein Porenvolumen von mindestens 0,1 ml/g aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Imprägnieren des Katalysators verwendete Rhenium-Verbindung
ausgewählt wird aus der Gruppe Rheniumheptoxid, Ammoniumperrhenat und
Perrheniumsäure.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß die zum Imprägnieren des Katalysators verwendete Cäsium-
Verbindung ausgewählt wird aus der Gruppe der Cäsiumhalogenide, -sulfate
und -nitrate.
12. Metathese-Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder ein Katalysator, wie er bei dem Verfah
ren nach einem der Ansprüche 6 bis 11 erhalten wird, verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Me
tathese einer C4-Olefin-Fraktion, die 2-Buten enthält, unter Bildung von Propy
len und Isobuten bei einer Temperatur von 0 bis 100°C und bei einem Druck
von mindestens gleich dem Dampfdruck der Reaktionsmischung bei der Reak
tionstemperatur angewendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, zur Metathese einer C4-Olefin-
Fraktion zur Bildung von Isobuten und Propylen, wobei die genannte Fraktion
Diolefine, 1-Buten, 2-Buten, Isobuten und Acetylen-Verunreinigungen enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren vor der Metathese umfaßt:
- 1. die selektive Hydrierung der Diolefine und Acetylen-Verunreinigungen unter Isomerisierung von 1-Buten zu 2-Buten zur Bildung eines Abstroms, der hauptsächlich 2-Buten und lsobuten und praktisch keine Diolefine oder Acety len-Verbindungen enthält, und
- 2. die anschließende Abtrennung durch Destillation einer Überkopf- Fraktion, die hauptsächlich Isobuten und 1-Buten, die in der ersten Stufe nicht umgewandelt worden sind, enthält, und einer Boden-Fraktion, die im wesentli chen 2-Buten und Butan sowie einen geringen Rest an Isobuten enthält;
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