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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur selektiven Erzeugung von Propylen von Polymerisationsqualität ausgehend
von einer olefinischen C4-Fraktion.
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Das Dampfcracken von Beschickungen,
die aus paraffinischen leichten Fraktionen bestehen, liefert Ethylen
und Propylen, die für
die Petrochemie notwendig sind. Es liefert auch eine gewisse Anzahl
anderer schwererer Produkte und insbesondere eine C4-Kohlenwasserstofffraktion,
die hauptsächlich
1,3-Butadien, Isobuten, n-Butene
und Butane, begleitet von Spuren von acetylenischen Kohlenwasserstoffen
enthält.
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Das katalytische Cracken von schweren
Kohlenwasserstoffbeschickungen liefert neben Benzin- und Dieselfraktionen,
welche die Hauptprodukte sind, leichtere Produkte, unter ihnen eine
C4-Kohlenwasserstofffraktion, die hauptsächlich Isobutan,
Isobuten, n-Butene und Butane, begleitet von geringen Mengen von 1,3-Butadien
und acetylenischen Kohlenwasserstoffen enthält.
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Bis vor kurzem fanden lediglich 1,3-Butadien
und Isobutan eine Verwendung in der Polymerindustrie, insbesondere
in der Reifenindustrie. Die Vergrößerung der Lebensdauer der
Reifen und eine relative Stagnation der Nachfrage bringen es mit
sich, dass jetzt Überschüsse von
Butadien vorliegen, welche nicht oder schlecht verwendet werden.
Das Isobuten war bis jetzt z. B. für die Synthese von Ethern zur
Verwendung als Zusätze
in den Autotreibstoffen oder als Monomer bei der Synthese von Polyisobuten
verwendet worden. Hingegen können
diese Verwendungen eine Sättigung
erreichen und das Isobuten ohne Verwendung hinterlassen.
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Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren
zur Behandlung einer Ca-Kohlenwasserstofffraktion vor,
welche hauptsächlich
Isobuten, n-Butene, Butane und 1,3-Butadien in variabler Menge enthält, was
die Gerüstisomerisierung
des Isobutens zu n-Butenen einschließt und was es ermöglicht,
die Gesamtheit der ungesättigten C4-Verbindungen zu Propylen umzuwandeln, das
z. B. für
die Polymerisation verwendbar ist.
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Die in dem Verfahren gemäß der Erfindung
behandelten Fraktionen entsprechen C4-Fraktionen von Umwandlungsverfahren.
Sie können
z. B. der Roh-C4-Fraktion eines Dampfcrackens,
der Dampfcrack-Ca-Fraktion nach Entfernung des Butadiens, geläufig 1-Raffinat
genannt, oder der C4-Fraktion eines katalytischen
Crackens entsprechen.
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Die relativen Anteile von Ethylen
und von Propylen, die in einem Dampfcrackvorgang erzeugt werden, können in
einem gewissen Maß moduliert
werden, indem die Natur der Beschickung geändert wird und indem die Betriebsbedingungen
(die Stringenz) des Crackens modifiziert werden. Hingegen zieht
die zu einem größeren Propylenanteil
orientierte Arbeitsweise unvermeidlich eine Erniedrigung der Ausbeute
an Ethylen und eine größere Produktion
einer C4-Fraktion und einer Benzinfraktion
mit sich.
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Ein anderes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es so, die Erzeugung von Propylen zu vergrößern, indem
eine hohe Ausbeute an Ethylen dank der Behandlung der C4-Kohlenwasserstofffraktion
beibehalten wird und daher ohne, dass man gezwungen ist, die Stringenz
der Dampfcrackanlage zu erniedrigen.
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Das Verfahren, das Gegenstand der
Erfindung ist, ist genauer ein Verfahren zur Umwandlung einer olefinischen
C4-Fraktion zu Propylen, welche Fraktion
Diolefine, hauptsächlich
1,3-Butadien, 1-Buten, 2-Buten, Isobuten und acetylenische Verunreinigungen
umfasst, wobei das Verfahren die folgenden aufeinanderfolgend ablaufenden
Stufen umfasst:
- 1) die selektive Hydrierung
der Diolefine und der acetylenischen Verunreinigungen mit Isomerisierung
des 1-Butens zu 2-Butenen, die in einem Reaktor in Gegenwart eines
Katalysators derart geführt
wird, dass ein Abstrom erhalten wird, der mehrheitlich 2-Butene
und Isobuten enthält
und praktisch weder Diolefine noch acetylenische Verbindungen enthält;
- 2) die Trennung einer Kopffraktion durch Destillation, welche
mehrheitlich Isobuten und nicht in der ersten Stufe umgewandeltes
1-Buten enthält,
und einer Bodenfraktion, die im wesentlichen 2-Buten und Butan enthält; und
- 4) die Metathesis der 2-Butenfraktion aus der Stufe 2 mit
Ethylen derart, dass ein propylenhaltiger Abstrom erhalten wird,
wobei die Metathesis von einer Trennung des Propylens gefolgt ist;
wobei
das Verfahren außerdem
eine Stufe 3 zur Gerüstisomerisierung
des Isobutens zu n-Butenen auf der Kopftraktion der Destillationsstufe 2 mit
Rezyklierung wenigstens eines Teils des Abstroms zur Stufe 1 umfasst, wobei
die Stufe 3 mit einem Katalysator, der Aluminiumoxid und
Titan umfasst, bei einer Temperatur von 300°C bis 570°C, einem Druck von 0,1 bis 1
MPa, einer Raumgeschwindigkeit von 0,1 bis 10 h–1 und
in Gegenwart einer Wassereinspritzung durchgeführt wird, wobei das molare
Verhältnis
eingespritztes Wasser/olefinische Kohlenwasserstoffe 0,1 bis 10 ist.
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Die Isomerisierung des 1-Butens zu
2-Butenen wie sie in der Stufe 1 durchgeführt wird,
kann auch teilweise in Verbindung mit der Destillation (Stufe 2)
durch Einsatz eines Isomerisierungskatalysators wie für die Stufe 1 gemäß den Lehren
der französischen
FR-B-2 755 130 im Namen der Anmelderin beschrieben, durchgeführt werden.
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Es werden nachfolgend detaillierter
die speziellen Bedingungen der verschiedenen Stufen des Verfahrens
gemäß der Erfindung
beschrieben, das ausgehend von einer C4-Kohlenwasserstofffraktion
durchgeführt wird,
die hauptsächlich
Isobuten, n-Butene,
Butane sowie Butadien in variabler Menge enthält, wobei die C4-Fraktion
diesen Stufen unterzogen wird, um im Wesentlichen Propylen zu erzeugen.
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Das Hauptziel der ersten Stufe ist
es, das Butadien und die n-Butene zu 2-Butenen umzuwandeln. Daher
sind die 2-Butene die Quelle des Propylens, welches in der Stufe 4 zur
Metathesis in Gegenwart von Ethylen erzeugt wird. Es ist daher wünschenswert,
die Ausbeute an 2-Butenen zu maximieren, d. h. sich soweit wie möglich dem
durch die Thermodynamik zulässigen
Anteil anzunähern.
Das zweite Ziel dieser Stufe ist es, die Spuren acetylenischer Kohlenwasserstoffe
zu entfernen, welche immer in diesen Fraktionen vorliegen und welche
Gifte oder Verschmutzungen für
die späteren
Stufen sind.
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In dieser ersten Stufe verwirklicht
man daher simultan die folgenden Reaktionen in Gegenwart von Wasserstoff:
- – die
selektive Hydrierung des Butadiens zu einem Gemisch von n-Butenen;
- – die
Isomerisierung des 1-Butens zu 2-Butenen derart, dass eine Verteilung
nahe dem thermodynamischen Gleichgewicht erhalten wird; und
- – die
selektive Hydrierung der acetylenischen Kohlenwasserstoffspuren
zu Butenen.
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Diese Reaktionen können mit
verschiedenen spezifischen Katalysatoren durchgeführt werden,
die eines oder mehrere Metalle umfassen, z. B. der Gruppe 10 des
Periodensystems (Ni, Pd oder Pt), abgeschieden auf einem Träger. Man
setzt vorzugsweise einen Katalysator ein, der wenigstens eine Palladiumverbindung, fixiert
auf einem feuerfesten mineralischen Träger, z. B. einem Aluminiumoxid,
umfasst. Der Gehalt an Palladium auf dem Träger kann von 0,01 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise von 0,05 bis 1 Gew.-% sein. Verschiedene Vorbehandlungsarten,
die dem Fachmann bekannt sind, können
ggf. auf diese Katalysatoren angewandt werden, um davon die Selektivität bei der
Hydrierung des Butadiens zu Butenen auf Kosten der Gesamthydrierung zu
Butan, die es zu vermeiden gilt, zu verbessern.
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Vorzugsweise enthält der Katalysator 0,05 bis
10 Gew.-% Schwefel. Vorteilhaft verwendet man einen Katalysator,
der Palladium, abgeschieden auf Aluminiumoxid und Schwefel umfasst.
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Der Katalysator kann vorteilhaft
gemäß dem in
dem Patent FR-B-2 708 596 beschriebenen Verfahren eingesetzt werden.
Nach diesem Verfahren wird der Katalysator vor seinem Beladen in
den Hydrierreaktor durch wenigstens eine in einem Lösungsmittel
verdünnte
Schwefelverbindung behandelt und dann wird der erhaltene, 0,05 bis
10 Gew.-% Schwefel enthaltende Katalysator in den Reaktor geladen
und unter neutraler der reduzierender Atmosphäre bei einer Temperatur von
20 bis 300°C,
einem Druck von 0,1 bis 5 MPa und einer VVH von 50 bis 600 h–1 aktiviert
wird und die Beschickung wird mit dem aktivierten Katalysator kontaktiert.
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Der Einsatz des Katalysators, vorzugsweise
mit Palladium ist nicht kritisch, aber man bevorzugt im allgemeinen,
wenigstens einen Reaktor mit absteigendem Fluss über ein Festkatalysatorbett
zu verwenden. Wenn der Anteil von Butadien in der Fraktion hoch
ist, was z. B. der Fall in einer Dampfcrackfraktion ist, wenn man
nicht wünscht,
davon Butadien für
spezifische Verwendungen abzuziehen, kann es vorteilhaft sein, die Umwandlung
in zwei Reaktoren in Reihe durchzuführen, um die Hydrierungsselektivität besser
zu regeln. Der zweite Reaktor kann bei aufsteigendem Strom sein
und eine Abschlussrolle haben.
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In bestimmten Fällen kann es klug sein, die
zu behandelnde Beschickung durch die C4-Fraktion
zu verdünnen,
in der das Butadien teilweise oder vollständig hydriert ist.
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Die von für die Gesamtheit der in dieser
Stufe durchgeführten
Reaktionen notwendigen Wasserstoffmenge wird in Abhängigkeit
der Zusammensetzung der Fraktion eingestellt, um vorteilhaft einen
leichten Wasserstoffüberschuss
im Verhältnis
zur Stöchiometrie
zu haben.
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Die Arbeitsbedingungen werden derart
gewählt,
dass die Reagenzien und die Produkte in flüssiger Phase sind und dass
sie die Bildung der 2-Butene begünstigen.
Es kann hingegen vorteilhaft sein, einen Arbeitsmodus derart zu
wählen,
dass die Produkte teilweise am Ausgang des Reaktors verdampft sind,
was die thermische Regelung der Reaktion erleichtert. Die Temperatur
kann von 0 bis 200°C,
vorzugsweise von 0 bis 150°C
oder besser von 0 bis 70°C
variieren. Der Druck kann auf einen Wert von 0,1 bis 5 MPa, vorzugsweise von
0,5 bis 4 MPa und vorteilhaft von 0,5 bis 3 MPa derart eingestellt
werden, dass die Reagenzien wenigstens teilweise in Flüssigphase
vorliegen. Die Raumgeschwindigkeit kann von 0,5 bis 20 h–1 und
bevorzugt von 1 bis 10 h–1 mit einem molaren
Verhältnis
H2/Diolefine von 0,5 bis 5 und vorzugsweise
von 1 bis 3 sein.
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Der oder die Reaktoren zur Hydrierisomerisierung
(bzw. Hydroisomerisierung, im folgenden Hydrierisomerisierung genannt)
können
vorteilhaft von einer Stabilisierungskolonne gefolgt sein, welche
die Spuren gasförmiger
Kohlenwasserstoffe, die ggf. im Wasserstoff der Beschickung vorliegen,
entfernt.
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Das Ziel der zweiten Stufe ist es,
durch Destillation die C4-Fraktion aus der
vorangehenden Stufe zu trennen, um einerseits eine Fraktion zu erhalten,
die Isobuten, Isobutan und die Mehrheit des 1-Butens enthält, andererseits
eine Fraktion, die eine geringe Menge 1-Buten, 2-Butene und n-Butan
enthält.
Das so konzentrierte Isobuten wird zur Gerüstisomerisierungsstufe 3 geführt. Die
2-Butenfraktion
wird zur Metathesisstufe geleitet.
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Um weitestmöglich die Konzentration an
1-Buten in dem Kopfabstrom der Kolonne zu vermindern, ist es möglich, eine
reaktive Destillationskolonne einzusetzen, die innen in der Kolonne
oder außen
eine oder mehrere Katalysatorbeschickungen umfasst, welche wie für die Stufe 1 beschrieben
eingesetzt werden. Die reaktive Destillationskolonne, die eingesetzt
wird, kann so von irgendeinem Typ sein. In einer bevorzugten Anordnung
wird wenigstens eine den Katalysator enthaltende Zone angeordnet.
Die mechanische Anordnung des Katalysators in der oder den katalytischen
Zonen muss derart sein, dass sie wenigstmöglich die Dampfströme und Flüssigkeitsströme zwischen
den beiden Trennzonen, die ihn umrahmen, stört. Der Katalysator kann zum
Beispiel in einer dünnen
Lage auf den perforierten Böden
oder auf Gittern angeordnet sein oder in aufgehängten oder auf den Trägern, welche
deren mechanische Beständigkeit
sichern, gesetzten Säcken
oder auf jede andere dem Fachmann bekannten Weise angeordnet werden.
Andererseits kann der Katalysator in der Kolonne derart angeordnet
sein, dass er nur durch einen aufsteigenden Strom von flüssiger Phase
durchquert wird. Er kann auch in Form eines katalytischen Füllkörpers gemäß den verschiedenen
bekannten Ausführungsformen
angeordnet sein. Die Trennzonen, die die katalytischen Zonen einrahmen,
können
Böden oder Füllkörper umfassen.
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Eine der Ausführungsformen der Kolonne kann
z. B. jener in dem französischen
Patent FR-B-2 755 130 im Namen der Anmelderin beschriebenen entsprechen.
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Die Destillationskopffraktion, welche
an Isobuten reich ist, wird in der Stufe 3 einer Gerüstisomerisierung
unterzogen, welche darauf abzielt, das Isobuten zu n-Butenen umzuwandeln,
die zum Eingang der Zone 1 zurückgeschickt werden können. Man
wird das ggf. vorliegende Isobutan ablassen können.
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Diese Gerüstisomerisierungsreaktion kann
dank der Katalysatoren auf Aluminiumoxidbasis oder besonders aktivierte
oder durch Dampf behandelte Aluminiumoxide (Patent US-A-3 558 733)
oder welche Verbindungen wie jene des Titans umfassen (Patent US-A-5
321 195 der Anmelderin) und/oder des Bors (Patents US-A-5 659 104
der Anmelderin) ausgeführt
werden, wobei es sich um Eta-oder
Gamma-Aluminiumoxide, halogenierte Aluminiumoxide (Patent US-A-2
417 647) oder Bauxit handelt. Zeolithe oder Molekularsiebe, die
ein monodimensionales mikroporöses
Netz aufweisen (Patentdokumente EP-A-523 838, EP-A-501 577 und EP-A-740
957 der Anmelderin), können
auch aktive Phasen von Gerüstisomerisierungskatalysatoren
bilden. Die Katalysatoren auf Aluminiumoxidbasis werden im allgemeinen
in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen eingesetzt, die von 200°C bis 700°C gehen,
bei einem Druck von 0,1 bis 2 MPa, bei einer Raumgeschwindigkeit
von 0,1 bis 20 h–1 und mit einem molaren
Verhältnis
eingespritztes Wasser zu Kohlenwasserstoff von 0,1 bis 10. Die zeolithischen
Katalysatoren werden in Abwesenheit von Wasser bei einer Temperatur
von 200°C bis
500°C unter
einem Druck von 0,1 bis 2 MPa und bei einer Raumgeschwindigkeit
von 0,1 bis 20 h–1 eingesetzt.
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Man wird vorzugsweise in der Erfindung
einen Katalysator verwenden, der Aluminiumoxid und 0,03 bis 0,6
Gew.-% Titan enthält
und auch 0,05 bis 5 Gew.-% eines Oxids eines Elements der Gruppe
IIIA einschließen
kann, wobei dieses Element vorteilhaft Bor ist. Bevor er mit Kohlenwasserstoffen
der Beschickung kontaktiert wird, wird dieser Katalysator vorteilhaft
einer Behandlung mit Wasserdampf bei einer Temperatur von 120 bis
700°C unter
einem Wasserdampfpartialdruck über
0,05 MPa für
eine Dauer von 0,5 bis 120 Stunden unterlegen haben.
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Die Bodenfraktion der Destillationszone,
welche reich an 2-Butenen ist, enthält vorzugsweise höchstens
1 Gew.-% 1-Buten, vorteilhaft höchstens
0,5 Gew.-% und höchstens
1 Gew.-% Isobuten. Die 2-Butenfraktion aus der Stufe 2 enthält keine äußere Verunreinigung
und kann daher direkt in die vierte Stufe des Verfahrens geschickt
werden. In dieser letzten Stufe werden die 2-Butene mit Ethylen
zur Reaktion gebracht, um Propylen durch Metathesis zu ergeben.
Aufgrund der geringen Menge von 1-Buten in der Beschickung ist die
Bildung von Nebenprodukten sehr begrenzt.
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Die Metathesisreaktion des Ethylens
mit den 2-Butenen kann durch unterschiedliche metallische Oxide,
die auf den Trägern
abgeschieden werden, katalysiert werden, z. B. durch Molybdänoxide,
Wolframoxide oder Rheniumoxide. Man verwendet vorzugsweise einen
Katalysator, der wenigstens ein Rheniumoxid abgeschieden auf einem
Träger,
der ein feuerfestes anorganisches Oxid umfasst, welches selbst wenigstens
Aluminiumoxid enthält
und einen sauren Charakter aufweist wie z. B. Aluminiumoxid selbst,
Silizium-Aluminiumoxide oder Zeolithe.
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Man kann als bevorzugte Beispiele
die Katalysatoren nennen, die Rheniumheptoxid abgeschieden auf einem
Gamma-Aluminiumoxid umfassen wie jene, die in dem Patent US-A-4
795 734 beschrieben sind. Der Rheniumgehalt (ausgedrückt an metallischem
Rhenium) kann 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% sein.
Die Katalysatoren werden z. B. einer thermischen Endaktivierung
bei einer Temperatur von 400 bis 1000°C für eine Dauer von 10 Minuten
bis 5 Stunden unter einer nicht reduzierenden Atmosphäre unterzogen.
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Die Katalysatoren, welche Rheniumheptoxid
abgeschieden auf einem Aluminiumoxid umfassen, können auch durch Zusatz eines
anderen Metalloxids modifiziert werden. Solche modifizierten Katalysatoren
umfassen z. B. Rhenium im Oxidzustand im Verhältnis von 0,01 bis 20 Gew.-%,
ausgedrückt
an metallischem Rhenium, abgeschieden auf einem Träger, der
wenigstens 75 Gew.-% Aluminiumoxid und 0,01 bis 30 Gew.-% wenigstens
eines Oxids eines Metalls enthält,
das aus der Gruppe gewählt
ist, die gebildet wird durch Niob und Tantal, wie in dem Patent
FR-B-2 709 125 beschrieben. Eine andere Klasse von modifizierten
Katalysatoren umfasst Rhenium im Oxidzustand im Verhältnis von
0,01 bis 20 Gew.-%, ausgedrückt
an metallischem Rhenium, abgeschieden auf einem Träger, der
wenigstens 75 Gew.-% Aluminiumoxid und 0,01 bis 10 Gew.-% Aluminium
von einer Verbindung der Formel (RO)qAlR'r enthält, wo R
ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen ist, R' ein Alkylrest mit
1 bis 20 Kohlenstoffatomen und q und r gleich 1 oder 2 sind mit
q + r gleich 3 (siehe Patent FR-B-2 740 056).
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Die Metathesisreaktion wird vorzugsweise
in flüssiger
Phase in Abwesenheit von Sauerstoff, von sauerstoffhaltigen Verbindungen
und von Feuchtigkeit und bei einer Temperatur von 0 bis 200°C, vorzugsweise von
20 bis 150°C
unter einem Druck wenigstens gleich der Dampfspannung des Reaktionsgemisches
bei der Reaktionstemperatur durchgeführt.
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Der Katalysator kann im Festbett
eingesetzt werden. Hingegen, da er häufig regeneriert werden muss, ist
es so notwendig, wenigstens zwei Reaktoren parallel anzuordnen,
wobei der eine arbeitet, während
der andere sich in Regenerierung befindet. Man verwendet vorzugsweise
ein System eines beweglichen katalytischen Bettes wie in dem französischen
Patent FR-B-2 608 595 beschrieben. Der Katalysator wird in regelmäßigen Zeitintervallen
am Boden des Reaktors abgezogen und zu einem kontinuierlichen Regenerierungssystem überführt, von
wo er zum oberen des Reaktors zurückgeschickt wird.
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Unter Berücksichtigung der durch die
Thermodynamik auferlegten Grenzen wird das nicht umgewandelte Ethylen
in einer ersten Destillationskolonne fraktioniert und zum Metathesisreaktor
rezykliert. Eine zweite Destillationskolonne trennt das Propylen
und die nicht umgewandelten C4-Kohlenwasserstoffe,
die zum Metathesisreaktor oder zu einem anderen Ort des Verfahrens
rezykliert werden können.
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Wenn das Verfahren auf eine C4-Dampfcrackfraktion angewandt wird, kann
es vorteilhaft sein, die Metathesiseinheit mit dem Cracker bzw.
der Crackanlage derart zu integrieren, dass man vom Fraktionierungsgang
von diesem profitieren kann. Man verwendet so in der Metathesisstufe
Ethylen, das von einem Dampfcrackvorgang kommt.
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Die Abfolge der Behandlungen, die
in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung beibehalten wird, zeigt zahlreiche Vorteile. Die reaktivsten
Verbindungen der Fraktion, insbesondere 1,3-Butadien, das in variablen
Mengen vorliegt, sowie die Spuren acetylenischer Kohlenwasserstoffe
werden ab der ersten Stufe umgewandelt und werden daher nicht der
Grund von parasitären
Reaktionen in den folgenden Stufen sein. Im übrigen ermöglichen es die selektive Hydrierung
der Diolefine (1,3-Butadien
und falls erforderlich 1,2-Butadien) zu Butenen, die Hydrierisomerisierung
des 1-Butens und die Gerüstisomerisierung
des Isobutens zu n-Butenen, beträchtlich
die Konzentration an 2-Butenen in der Fraktion zu vergrößern, was
ebenso weit eine erhöhte
Ausbeute an Propylen in der Metathesisstufe begünstigt.
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Die Fraktionierung der Fraktion aus
der Hydrierisomerisierung zu Isobuten und 1-Buten einerseits und zu 2-Butenen andererseits
ermöglicht
es, das Isobuten für
die Gerüstisomerisierungsstufe
zu konzentrieren sowie die 2-Butene, welche anschließend der
Metathesis unterzogen werden.
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Darüber hinaus ermöglicht in
der nachfolgenden Metathesisstufe (Stufe 4) der geringe
Gehalt an 1-Buten in der an 2-Butenen reichen Fraktion es, eine
Propylenselektivität
nahe 100% zu erhalten. Man weiß daher, dass
das 1-Buten mit den 2-Butenen reagiert, um Propylen und Pentene
zu ergeben, und dass es mit sich selbst reagiert, um Hexene zu ergeben.
Pentene und Hexene sind Nebenprodukte von geringem Wert, von denen
man sich in kostspieliger Weise befreien muss. Das Verfahren ermöglicht daher
eine beachtliche Vergrößerung der
Propylenausbeute und erleichtert das Rezyklieren der 2-Butene zum
Metathesisreaktor, da es wenig Pentene und Hexene zu entfernen gibt.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Anlage (veranschaulicht durch 1),
die verwendet wird, um das oben beschriebene Verfahren durchzuführen.
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Sie umfasst aufeinanderfolgend:
- – eine
Zone 1 zur selektiven Hydrierung mit Isomerisierung des
1-Butens zu 2-Buten,
wobei diese Zone wenigstens ein Mittel 1 zur Einführung der
umzuwandelnden C4-Fraktion, wenigstens ein
Mittel 3 zum Austritt des Abstroms und wenigstens ein Mittel 2 zur
Einführung
des Wasserstoffs umfasst, wobei die Zone ebenfalls wenigstens ein
Katalysatorbett umfasst;
- – eine
Zone 2 zur Trennung, die wenigstens ein Mittel 3 zur
Einführung
des Abstroms aus der Zone 1, wenigstens ein Mittel 5 zum
Austritt des Isobutens und des 1-Butens, wenigstens ein Mittel 4
zum Austritt des 2-Butens und des n-Butans umfasst, und
- – eine
Zone 4 zur Metathesis, die wenigstens ein Katalysatorbett
enthält
und wenigstens ein Mittel 4 zur Einführung des Abstroms aus der
Zone 2, wenigstens ein Mittel 7 zur Einführung des
Ethylens und wenigstens ein Mittel 8 zum Austritt des Propylens
umfasst.
wobei diese Anlage außerdem eine Zone 3 zur
Gerüstisomerisierung
umfasst, die wenigstens ein Mittel 5 zur Einführung des
Abstroms aus der Zone 2, wenigstens ein Mittel 6 zum
Rezyklieren des Ausgangs der Zone 3 zum Eingang der Zone 1 und
wenigstens ein Mittel 9 zum Ablassen des Isobutans, das
ggf. vorliegt, umfasst, wobei diese Zone ebenfalls wenigstens ein
Bett eines Katalysators umfasst, welcher vorzugsweise Aluminiumoxid
und Titan umfasst.
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In besonders interessanter Weise
kommt die C4-Fraktion von einer Dampfcrackzone
stromaufwärts, wobei
das Mittel zur Einführung
der umzuwandelnden Fraktion in die Zone 1 mit der Dampfcrackzone
verbunden ist und das Mittel zur Einführung des Ethylens in die Zone 4 mit
dieser Dampfcrackzone verbunden ist.
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Das folgende Beispiel veranschaulicht
die Erfindung ohne deren Tragweite zu begrenzen.
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BEISPIEL
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Eine C4-Fraktion
am Ausgang der Dampfcrackanlage weist die in der Tabelle 1 (Strom
1) angezeigte Zusammensetzung auf. In dieser Tabelle haben die Abkürzungen
die folgende Bedeutung: MAPD = Methylacetylen + Propadien, BBV =
1,2-Butadien + 1-Butyn + Vinylacetylen.
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Die zu behandelnde C4-Fraktion
wird zuerst mit dem Rezyklierungsstrom 6 des Abstroms der Zone 3 (Gerüstisomerisierung)
vermischt und dann einer Hydrier- und Hydrierisomerisierungsbehandlung
in der Zone 1 unterzogen. Sie wird kontinuierlich mit einem
in der Tabelle 1 angezeigten Massedurchsatz und unter einem Druck
von 1,4 MPa in einen ersten Reaktor eingeführt, der ein Festbett eines
Katalysators umfasst, der aus Palladium auf vorgeschwefeltem Aluminiumoxid
besteht. Der Wasserstoff (vermischt mit Methan) wird ebenso in diesen
Reaktor wie in der Tabelle 1 (Strom 1 + 6) angezeigt eingespritzt.
Der Abstrom dieses ersten Reaktors wird anschließend in einem Reaktor zur Endbehandlung
behandelt, der mit dem gleichen Katalysator beladen ist. Am Ausgang
(Tabelle 1, Strom 3) wird die Fraktion von den acetylenischen Verbindungen
befreit und das Butadien ist im Wesentlichen zu Butenen umgewandelt
worden, die mehrheitlich 2-Butene und isomerisiertes 1-Buten sind.
Die Fraktion wird dann in einer Stabilisierungskolonne behandelt,
wo der restliche Wasserstoff und Methan getrennt werden.
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In der Zone 2 wird die hydrierisomerisierte
C4-Fraktion (Abstrom der Zone 1)
einer Fraktionierung in einer Destillationskolonne unterzogen. Diese
Kolonne umfasst etwa 90 Böden
und arbeitet unter einem Druck von 0,7 MPa mit Rückflussbehälter derart, dass die Verwendung
von Kühlwasser
in dem Kopfkondensator ermöglicht
wird. Der Rückflussgrad
wird eingestellt, um einerseits den Verlust an 2-Buten im Kopfdestillat
zu begrenzen und andererseits die Gehalte an 1-Buten und an Isobuten
im Bodenprodukt zu vermindern, um maximal die Bildung der Penten-
und Hexennebenprodukte in der späteren
Metathesisstufe zu begrenzen. Der Destillationskopfstrom 5 wird
zur Gerüstisomerisierungszone 3 geleitet,
der Destillationsbodenstrom 4 wird zur Metathesiszone 4 geleitet.
Diese beiden Ströme
haben die in der Tabelle 1 angegebene Zusammensetzung.
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In der Zone 3 besteht der
für die
Gerüstisomerisierungsreaktion
des Isobutens verwendete Katalysator aus Gamma-Aluminiumoxid, das
0,1 Gew.-% Titan einschließt.
Er ist einer Behandlung unter Wasserdampf bei 560°C für 20 Stunden
mit einem Wasserdampfpartialdruck gleich 0,08 MPa unterzogen worden.
Er ist eingesetzt worden, um Isobuten zu isomerisieren, das die
Zone 2 bei einer Temperatur von 500°C, einem Druck von 0,1 MPa,
einem Molverhältnis
Wasser/ Isobuten gleich 2 und einer Raumgeschwindigkeit von 1,3
h–1 verlässt (Strom 5).
Unter diesen Bedingungen ist die Umwandlung des Isobutens 57 Gew.-%
und die Selektivität
an n-Butenen 90%. Der Abstrom der Zone 3 wird in einen
Rezyklierungsstrom 6 zur Hydrierisomerisierungszone 1 und
in einen Strom 9 getrennt, der eine Entleerung ist, welche
darauf abzielt, die Ansammlung von Isobutan zu vermeiden, das in
der Beschickungsfraktion vorliegt. Die Zusammensetzung dieser beiden
Ströme
ist in der Tabelle 1 angegeben.
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In der Zone 4 wird die Destillationsbodenfraktion,
die hauptsächlich
2-Butene (Strom 4) enthält,
mit Ethylen (Gesamtzusammensetzung: Strom 4 + 7 der
Tabelle 1) auf einem Metathesiskatalysator zur Reaktion gebracht,
der aus Rheniumoxid auf Gamma-Aluminiumoxid (8 Gew.-% an Rheniummetall),
hergestellt gemäß den Lehren
des Patents US-A-4 795 734 besteht. Die C4-Fraktion
wird am Eingang des Metathesisreaktors mit zusätzlichem Ethylen sowie mit
den Rezyklierungsströmen
von Ethylen und von Butenen vermischt. Dieser Reaktor arbeitet mit
beweglichem Bett wie in dem Patent FR-B-2 608 595 beschrieben bei
einer Temperatur von 35°C
unter einem Druck von 3,5 MPa und er ist mit einem Regenerierer
gekoppelt, der bei 550°C
unter Atmosphärendruck
arbeitet. Der Katalysator wird in regelmäßigen Zeitintervallen am Reaktorboden
abgezogen und zum Regenerierer überführt, von
wo er oben zum Reaktor zurückgeschickt
wird, wobei die Überführungen über dichtende
Schleusen geschehen. Am Reaktorausgang wird nicht umgewandeltes
Ethylen in einer ersten Destillationskolonne fraktioniert und rezykliert.
Eine zweite Destillationskolonne trennt das Propylen und die nicht
umgewandelten C4-Kohlenwasserstoffe, welche auch rezykliert
werden. Die Zusammensetzung des Metathesisabstroms wird in der Tabelle
1, Strom 8 angezeigt.
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Die Gesamtbilanz der Umwandlung etabliert
sich daher wie folgt. Für
100 Gewichtsteile (pp) an C4-Ausgangsfraktion
der Dampfcrackanlage verbraucht man 1,6 pp Wasserstoff und 44 pp
Ethylen und man erzeugt 118 pp Propylen. Auf der Ebene der Dampfcrackanlage,
von wo die behandelte C4-Fraktion kommt, stellt
diese Bilanz daher einen bescheidenen Ethylenverbrauch und eine
zusätzliche
beträchtliche
Erzeugung von Propylen dar.
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Der Vorteil dieses Verfahrens ist
es daher, in sehr selektiver Weise ein Propylen mit Polymerisationsqualität zu erzeugen,
vor allem dank der Metathesis einer Beschickung von 2-Buten, welches
lediglich geringe Mengen von 1-Buten und Isobuten enthält, welche
Beschickung durch Hydrierisomerisierung und Gerüstisomerisierung einer C4-Fraktion erhalten wird, was es ermöglicht,
als Propylen die Gesamtheit der Olefine dieser Fraktion zu verwerten.
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