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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Widerstandselement,
das aus einem Sinterwerkstoff hergestellt ist, welches Zinkoxid
als Primärkomponente
enthält
und welcher nicht-lineare Spannungscharakteristiken zeigt (auch
als Spannungs-Nichtlinearitätscharakteristiken
oder einfach als Spannungs-Nichtlinearität bezeichnet). Die Erfindung
betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung desselben.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Im
Stand der Technik ist bisher bekannt, daß ein Sinterwerkstoff, der
Zinkoxid als Primärkomponente enthält und mit
Wismutoxid, Kobaltoxid und/oder anderen Oxiden versetzt ist, nichtlineare
Spannungscharakteristiken oder Spannungs-Nichtlinearität aufweist.
Das aus solchem Sinterwerkstoff gebildete Widerstandselement wir
in großem
Unfang in praktischen Anwendungen eingesetzt; typische Beispiele
sind: Wellenschlucker schützende
Schaltkreiselemente, Absorbieren eines Stoßstroms (steiler Stromanstieg),
Ableiter zum Schutz elektrischer/ elektronischer Apparate oder Anlagen
gegen abnormale Spannung, die durch Beleuchtung und andere Geräte entsteht.
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JP 06 321617 A beschreibt
einen nichtlinearen Resistor mit hohem Spannungswiderstand auf der
Basis von Zinkoxid, der auch Wismutoxid, Antimonoxid, Chromoxid,
Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid, Siliciumoxid, Aluminiumoxid
und Boroxid und ferner 0,1 bis 0,5 mol-% Yttriumoxid enthält. Die
Komponenten werden vermischt und das resultierende Gemisch wird
in eine vorgeschriebene Form kompaktiert und gebrannt, um den gewünschten
nichtlinearen Resistor herzustellen.
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JP 005 074606 A beschreibt
einen nichtlinearen Niederspannungs-Zinkoxid-Varisator, der Zinkoxid
als Hauptmaterial und außerdem
Wismutoxid,-Kobaltoxid, Nfanganoxid, Antimonoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Aluminiumoxid,
Titanoxid und Yttriumoxid enthält.
Das Ausgangsmaterial wird gemischt, granuliert, geformt und gebrannt,
wodurch der gewünschte
Zinkoxid-Varisator erhalten wird.
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird die Beschreibung zuerst auf Hintergrundtechniken
der Erfindung im bestimmten Detail gerichtet. 10 ist eine schematische Darstellung,
die eine Struktur eines typischen der Sinterwerkstoffe zeigt, die
bisher bekannt waren, aus denen das nichtlineare Spannungs-Widerstandselement
hergestellt wird. Was die Figur angeht, so existierten einige Spinellkörner 1, die
jeweils aus Antimon-Verbindung bestehen und die eine Korngröße im einem
Bereich von einem bis mehreren µm
haben, innerhalb von Zinkoxidkörnern,
während
die anderen Spinellkörner 1 innerhalb
Zwischenkorngrenzregionen oder angrenzend an Zwischenkorngrenzregionen
vorliegen, welche Wismutoxid 3 als primäre Komponente enthalten, das
in der Nachbarschaft von Dreifachpunkten (mehreren Punkten) aus
Zinkoxidkörnern
vorliegt. Es wird beobachtet, daß einige der Wismutoxidkörner 3 nicht
nur an den mehreren Punkten vorliegen, sondern auch tief zwischen
die Zinkoxidkörner 2 eindringen.
Bezugszeichen Nr. 4 in 10 bezeichnet
eine Zwillingskristallgrenze.
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Durch
eine Messung, die unter Verwendung von Punktelektroden durchgeführt wurde,
wurde experimentell bewiesen, daß das Korn, das in erster Linie
Zinkoxid enthält,
selbst in einfacher Weise als elektrischer Widerstand wirkt, während die
Grenzregionen zwischen den Zinkoxidkörnern 2 Spannungs-Nichtlinearität aufweisen
(siehe G.D. Mahan; L.M. Levinson und H.R. Phillip: "THEORY OF CONDUCTION
IN ZnO VARISTORS",
J. App. Phys. 50(4)2799 (1979)). Darüber hinaus wurde experimentell
auch bewiesen, daß die
Zahl der Grenzen zwischen den Zinkoxidkörnern 2 (auch als
Interkorngrenzen bezeichnet) eine Varistorspannung bestimmt.
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Der
Sinterwerkstoff, der eine derartige feine oder mikroskopische Struktur,
wie sie oben beschrieben wurde, hat und Zinkoxid als Primärkomponente
enthält,
weist üblicherweise
solche Spannungs-versus-Strom-Charakteristika (im folgenden auch
als V-I-Charakteristika bezeichnet) auf, wie sie in 11 dargestellt sind. Diese V-I-Kurve
kann in Anbetracht der unten beschriebenen physikalischen Mechanismen
in drei Sektionen oder Regionen eingeteilt werden:
- (1) Eine Region, in der ein Leckstrom im Vergleich zur angelegten
Spannung infolge einer stromlimitierenden Funktion einer Schottky-Barriere,
die durch die Korngrenzen dargestellt wird (eine Region einschließlich eines
Punktes L, gezeigt in 11),
klein bleibt, wobei der typische Stromwert in der Größenordnung von
10 µA
normalerweise für
das Widerstandselement mit einem Durchmesser von etwa 100 mm ausgewählt wird).
- (2) Eine Region, in der der Widerstandswert steil abnimmt, wenn
die angelegte Spannung ansteigt, was einen Tunnelstrom verursacht,
der durch die Korngrenzen fließt,
um dadurch den Widerstand für
die angelegte Spannung steil zu verringern (d.h. eine Region einschließlich eines Übergangpunktes
S, der in 11 gezeigt
ist, bei dem ein Übergang
oder eine Änderung
von der Region (1) in der Region (2) erfolgt)
und in dem ein Strom mit einem Wert typischerweise im Bereich von
1 bis 3 mA im allgemeinen für
ein Widerstandselement, das einen Durchmesser φ von etwa 100 mm hat, ausgewählt wird.
- (3) Eine (V-I)-Region, die durch den elektrischen Widerstand
von Zinkoxidkörnern
selbst bestimmt wird (eine Region, die einen Punkt H, der in 11 gezeigt ist, abdeckt,
indem ein Stromwert, typischerweise von 10 kA allgemein für das Widerstandselement,
das einen Durchmesser in der Größenordnung
von 100 mm φ hat,
ausgewählt
wird).
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Im
Fall eines Sinterwerkstoffs, der Zinkoxidkörner enthält, wobei das Material ein
Halbleitermaterial des n-Typs ist, wird beobachtet, daß, wenn
Sauerstoff im Überschuß an den
Kristallkorngrenzen haftet oder vorliegt, an den Grenzflächen ein
Elektroneneinfanglevel ausgebildet wird, als dessen Resultat Verarmungsschichten,
in denen ein Elektron vorliegt, entlang der Korngrenzflächen ausgebildet
werden, welche gegebenenfalls die Elektronenbarrieren (d.h. Schottky-Barrieren) an den
Korngrenzen oder entlang der Korngrenzen bilden. Wenn die Barrierenhöhe oder
der Barrierenlevel der Schottky-Barrieren ansteigt, nimmt der Leckstrom folglich
ab. Somit kann ein elektrisches Widerstandselement erhalten werden,
das bezüglich
der Flachheit der V-I-Charakteristikenkurve
im Bereich eines geringen Stroms hervorragend ist.
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In
diesem Zusammenhang wird betont, daß die elektrischen Charakteristika
an den Korngrenzen einen großen
Einfluß auf
die Flachheit der V-I-Charakteristikenkurve in der Region mit geringem
Strom ausüben, während der
Widerstand der Zinkoxidkörner
selbst die Flachheit der V-I-Charakteristikenkurven
in einer Region mit hohem Strom deutlich beeinträchtigt. Spezifischer ausgedrückt, da
durch eine Erhöhung
beim elektrischen Widerstand von Zinkoxidkörner die Flachheit der V-I-Charakteristikenkurve
in der vorstehend beschriebenen Region, ist es bevorzugt, daß der elektrische
Widerstand der Zinkoxidkörner
möglichst
niedrig ist.
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Zu
Zwecken der Beschreibung wird nun der Ausdruck "Flachheitsverhältnis", der hier verwendet wird, definiert.
Das Verhältnis
zwischen einer Spannung VH in der Region
H mit starkem Strom, wie in 11 dargestellt
ist, und einer Spannung VL in der Region
L mit geringem Strom, d.h. VH/VL ist
als das Flachheitsverhältnis
definiert, wie es in 11 zu
sehen ist. Darüber
hinaus wird das Verhältnis
zwischen der Varistorspannung VS und der
Spannung VL in der Region mit geringem Strom,
d.h. VS/VL als das
Flachheitsverhältnis
in der Region mit geringem Strom bezeichnet, während das Verhältnis zwischen
der Varistorspannung VS und der Spannung
VH in der Region mit hohem Strom, d.h. das
Verhältnis
VH/VS als das Flachheitsverhältnis in
der Region mit starkem Strom bezeichnet wird.
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Im
Fall des Widerstandselements, das die nicht-linearen Spannungscharakteristiken
aufweist, stellt die Varistorspannung VS,
die in 11 dargestellt
ist, eine Schwellenspannung dar. In diesem Zusammenhang ist es wichtig,
die Varistorspannung VS in Abhängigkeit
von einer Spannung eines Energietransmissionssystems oder -leiters
einzustellen, an das ein Ableiter, der durch Widerstandselement,
das die nichtlinearen Spannungscharakteristika hat, tatsächlich angewendet
werden soll. Außerdem
wird in vielen praktischen Fällen
die Varistorspannung VS typischerweise durch
eine Interelektrodenspannung (oder terminale Spannung), die quer durch
das Widerstandselement bei Fließen
eines Stroms mit 1 mA hindurch auftritt. Diese terminale Spannung, die
nachfolgend durch VlmA dargestellt wird,
steht im Verhältnis
zur Dicke des Widerstandselements.
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In
den letzten Jahren gab es einen zunehmenden Bedarf für einen
Ableiter mit höherer
Leistungsfähigkeit
zu Zwecken eines Schutzes verschiedener Apparaturen und Geräte, die
in Energieübertragungssystemen
verwendet werden, in welchen die elektrische Energieübertragung
mit höherer
und höherer
Spannung realisiert werden soll. Um diesem Bedarf zu entsprechen,
wird es notwendig sein, ein solches Widerstandselement zu erhalten,
das fähig
ist, ausgezeichnete nicht-lineare Spannungscharakteristiken aufzuweisen,
beispielsweise ein Widerstandselement mit einem kleineren Flachheitsverhältnis, das
eine bedeutende Rolle bei der Realisierung gewünschter Charakteristika des
Ableiters spielt.
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Um
das Flachheitsverhältnis
zu verringern, ist in diesem Zusammenhang eine Herstellungstechnik
erforderlich, die fähig
ist, die Barrierenhöhe
der Schottky-Barrieren zu erhöhen,
welche in den Korngrenzen zwischen den Zinkoxidkörner vorhanden sind. Allerdings
wird der Ansatz zur Verbesserung des Flachheitsverhältnisses
in der Region mit hohem Strom üblicherweise
von einer Verringerung des Flachheitsverhältnis in der Region mit geringem
Strom begleitet. Andererseits wird ein Ansatz zur Verbesserung des
Flachheitsverhältnisses
in der Region mit geringem Strom eine Verringerung des Flachheitsverhältnisses
in der Region mit hohem Strom involvieren.
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Im
Fall des Ableiters andererseits, der in einem Ultrahochspannungsenergie-Übertragungssystem
verwendet wird, das eine Nennspannung z.B. in der Größenordnung
von 100 Millionen Volt hat, wird eine Reihe von Elementen, die im
wesentlichen dieselbe geometrische Konfiguration und einen Varistor-Spannungswert VS äquivalent
dem der Widerstandselemente, die bisher bekannt waren haben, gestapelt,
wobei die einzelnen Elemente in Reihe elektrisch miteinander verbunden
sind. In diesem Fall neigt die Zahl der elektrischen Widerstandselemente,
wie sie gestapelt sind, notwendigerweise dazu erhöht zu werden,
was nicht nur eine massige oder große Struktur des Ableiters als
ganzes, sondern auch eine Komplikation bei den Techniken, die zur
Realisierung der Serienverbindung notwendig sind, involviert, was
zum Auftreten von vielen Problemen bezüglich der Ableiterentwicklungen
nicht nur unter elektrischem Gesichtspunkt sondern auch unter thermischem
und mechanischem Gesichtspunkt mit sich bringt. Unter diesen Umständen wird
davon ausgegangen, daß,
wenn die elektrischen Widerstandselemente, die jeweils fähig sind,
eine hohe Varistorspannung VS pro Einheitslänge (z.B.
1 mm) aufzuweisen, verfügbar
sind, die oben genannten Probleme gelöst werden können, da dann die von jedem
der elektronischen Widerstandselemente hervorzubringende Spannung
erhöht
werden kann, wodurch wiederum die Anzahl der Widerstandselemente,
die zur Realisierung der Serienverbindung gestapelt werden, verringert
werden kann.
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Zusammenfassend
kann festgestellt werden, daß im
Fall des elektrischen Widerstandselements, das die Spannungs-Nichtlinearität aufweist,
wie auch im Verfahren zur Herstellung desselben, das Flachheitsverhältnis oft
verschlechtert wird, wenn die Varistorspannung erhöht wird,
indem die Zusammensetzung des elektrischen Widerstandsmaterials
durch entsprechende Veränderung
der Verhältnisse
oder Proportionen der Additive verändert wird. Insbesondere im
Fall der Widerstandselemente, die zur Anwendung auf ein Hoch- oder Ultrahoch-Energietransmissionssystem
bestimmt sind, besteht die Neigung zu einem großen Leckstrom bei Anlegen einer
hohen Spannung. Bei der Realisierung der Kompatibilität zwischen
Erhöhung
der Varistorspannung und dem Flachheitsverhältnis in der Region mit geringem
Strom, was ein sehr wichtiger Faktor ist, wie es vorstehend beschrieben
wurde, treten große
Schwierigkeiten auf.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Im
Licht des oben beschriebenen Standes der Technik besteht eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines elektrischen
Widerstandselements, das nichtlineare Spannungscharakteristiken
aufweist, wobei das Element die oben beschriebenen Probleme vermeiden
oder lindern kann.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung des oben genannten elektrischen
Widerstandselements.
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In
Anbetracht der obigen und anderen Aufgaben, die im Verlauf der Beschreibung
klar werden, führt das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zu einem elektrischen Widerstandselement, das nichtlineare Spannungscharakteristiken
aufweist, wobei ein Element als Primärkomponente Zinkoxid und zusätzlich Wismutoxid,
Antimonoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid, Siliciumoxid
und Boroxid enthält.
Das Widerstandselement enthält
weiterhin mindestens ein Seltenerd-Element in einem Bereich von
0,01 mol-% bis 3,0 mol-%, ausgedrückt als Oxid, das durch R2O3 dargestellt wird,
worin R im allgemeinen die Seltenerd-Elemente darstellt, sowie Aluminium
in einem Bereich von 0,0005 mol-% bis 0,005 mol-% als Aluminiumoxid, Al2O3.
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In
einer bevorzugten Durchführungsform
der Erfindung können
die Seltenerd-Elemente Yttrium (Y), Samarium (Sm), Europium (Eu),
Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium (Dy), Holmium (Ho), Erbium
(Er), Thulium (Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium (Lu) einschließen.
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Bei
der oben beschriebenen Zusammensetzung des Widerstandselements mit
Spannungs-Nichtlinearität
kann die Varistorspannung über
den gesamten Strombereich von niedrigem bis hohem Stromlevel erhöht werden,
ohne daß dies
von einer merklichen Verschlechterung beim Flachheitsverhältnis der
V-I-Charakteristikenkurve
begleitet ist.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Widerstandselements
bereitgestellt, das nichtlineare Spannungscharakteristika zeigt,
ausgehend von einer Mischung, die als Primärkomponente Zinkoxid und zusätzlich Wismutoxid,
Antimonoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid, Siliciumoxid
und Boroxid enthält,
und ferner mindestens ein Seltenerd-Element im Bereich von 0,01
mol-% bis 3 mol-% in Einheiten eines Oxids davon als R2O3, worin R allgemein das Seltenerd-Element
darstellt, und Aluminium in einem Bereich von 0,0005 bis 0,005 mol-%
in Einheiten von Aluminiumoxid als Al2O3 enthält.
Das Verfahren beinhaltet einen Schritt der Herstellung der Mischung
und Ausbildung einer Vorform von vorherbestimmter Form; einen ersten
Brennschritt des Brennens der Vorform an Atmosphärenluft unter Anhebung der Brenntemperatur
von 500°C
auf eine Maximaltemperatur im Bereich von 1000 bis 1300°C mit einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von kleiner gleich 30°C/h, einschließlich; einen
zweiten Brennschritt, der anschließend an den ersten Brennschritt
durchgeführt
wird, indem die Vorform in einer oxidierenden Atmosphäre gebrannt
wird, wobei die maximale Brenntemperatur in dem zweiten Brennschritt
auf einen Wert eingestellt ist, der im Bereich von 950°C bis zur
Maximalbrenntemperatur im ersten Brennschritt liegt; und einen Schritt
des Absenkens der Brenntemperatur im zweiten Brennschritt mit einer
Temperaturabsenkgeschwindigkeit, die zu einem vorherbestimmten Punkt
während
der Temperaturabsenkung von einer höheren Temperaturabsenkgeschwindigkeit
auf eine niedrigere Temperaturabsenkgeschwindigkeit verändert wird;
worin die höhere
Temperaturabsenkgeschwindigkeit im Bereich von 50 bis 200°C/h liegt,
wohingegen die niedrigere Temperaturabsenkgeschwindigkeit kleiner
als 50°C/h,
einschließlich,
ist, und worin der vorherbestimmte Punkt zur Änderung der Temperaturabsenkgeschwindigkeit
auf eine Temperatur im Bereich von 500 bis 800°C eingestellt wird.
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Durch
das oben beschriebene Herstellungsverfahren kann die Varistorspannung
erhöht
werden, während
die ausgezeichneten V-I-Charakteristiken für das nicht-lineare Spannungs-Widerstandselement
sichergestellt werden.
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Zur
Durchführung
des oben beschriebenen Verfahrens kann die Sauerstoffkonzentration
der oxidierenden Atmosphäre,
die im zweiten Brennschritt angewandt wird, vorzugsweise so gewählt werden,
daß sie mindestens
80 % beträgt.
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Durch
Verwenden der oxidierenden Atmosphäre, die mindestens 80 % Sauerstoff
enthält,
wie es oben beschrieben wurde, kann ein nichtlineares Spannungs-Widerstandselement
(oder Varistorelement) verwirklicht werden, wobei die Varistorspannung über den
im wesentlichen gesamten Strombereich von der Region mit hohem Strom
bis zur Region mit geringem Strom mit einem kleinen Flachheitsverhältnis deutlich
erhöht
ist.
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Ferner
kann die Sauerstoffkonzentration in der oxidierenden Atmosphäre im zweiten
Brennschritt so gewählt
werden, daß sie
während
der Temperaturabsenkphase von der Maximalbrenntemperatur zu der
Temperatur, die dem Punkt der Änderung
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt entspricht,
21 bis 30 % beträgt.
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Mit
dem oben beschriebenen Verfahren kann ein Widerstandselement mit
nichtlinearer Spannung (oder Varistorelement) hergestellt werden,
das über
den im wesentlichen gesamten Strombereich von einem Bereich hohen Stroms
bis zu einem Bereich geringen Stroms bei kleinem Flachheitsverhältnis deutlich
erhöht ist.
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Die
oben genannten und andere Aufgaben, Merkmale und angestrebten Vorzüge der vorliegenden
Erfindung werden beim Lesen der folgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
davon, wobei diese nur als Beispiele anzusehen sind, in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen leichter verständlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Im
Verlauf der folgenden Beschreibung wird auf die Zeichnungen Bezug
genommen:
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1 ist eine Darstellung zur
Erläuterung
der Sinterverfahren zusammen mit der Atmosphäre und den Temperaturen im
Verfahren zur Herstellung des Widerstandselements gemäß der ersten
und zweiten beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist eine Darstellung zur
Erläuterung
eines Brenntemperaturmusters, das im Sinterverfahren entwickelt
wird;
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3 ist eine Darstellung,
die Varistorspannungen von Widerstandselementen darstellt, welche
unter Zusatz von Seltenerd-Elementen hergestellt wurden;
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4 ist eine Darstellung zur
Erläuterung
der Varistorspannungen und der Flachheitsverhältnisse einer V-I-Charakteristikenkurve
in Widerstandselementen mit nichtlinearer Spannung, die unter Zusatz
von Al2O3 und Seltenerd-Elementen
hergestellt wurden;
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5 ist eine Darstellung der
Relation zwischen Zusatzmengen an Seltenerd-Elementen und Ableiterspannung;
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6 ist eine Ansicht, die
Varistorspannungen und Flachheitsverhältnisse in Widerstandselementen erläutert, die.
einem allmählichen
Abkühlen
in einem Schritt des Absenkens der Temperatur in einer oxidierenden
Atmosphäre
in einem zweiten Brennschritt unterzogen wurden;
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7 ist eine Darstellung,
die Beziehungen zwischen der Varistorspannung und dem V-I-Charakteristiken-Abflachungsverhältnis eines
Widerstandselements, wie es hergestellt wurde, und der Sauerstoffkonzentration
in einer oxidierenden Atmosphäre,
die in einem zweiten Brennschritt des Sinterverfahrens angewendet wird,
zeigt;
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8 ist eine Darstellung zur
Erläuterung
von Brennmustern im zweiten Brennschritt des Sinterverfahrens;
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9 ist eine Darstellung,
die Varistorspannungen und V-I-Charakteristiken-Flachheitsverhältnissen von
Widerstandselementen zeigt, die durch Brennen nach Brennmuster,
welche in 8 gezeigt
sind, hergestellt wurden;
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10 ist eine schematische
Darstellung, die eine Struktur eines Widerstandselements mit nichtlinearer
Spannung zeigt, das aus einem Sinterwerkstoff hergestellt wurde
und bisher bekannt war; und
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11 ist eine Darstellung
zur Erläuterung
der Spannungversus-Strom-(V-I)-Charakteristiken desselben.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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IM ALLGEMEINEN
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Zunächst wird
das Grundkonzept beschrieben, das der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegt. Im allgemeinen wird das Widerstandselement, das die nichtlinearen
Spannungscharakteristiken aufweist, gebildet, indem ein Gemisch,
welches als Primärkomponente
Zinkoxid und Additive aus Metallen oder Verbindungen enthält, geformt
wird und eine so gebildete Vorform bei einer hohen Temperatur in
einer oxidierenden Atmosphäre
gesintert wird.
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In
Anbetracht einer Verbesserung der nicht-linearen Spannungscharakteristiken
des Widerstandselements, einer Erhöhung der Haltbarkeit oder der
Widerstandsfähigkeiten,
der Verlängerung
der Gebrauchsdauer und der Verwirklichung anderer wünschenswerter
Eigenschaften des Widerstandselements, sollte die Zusammensetzung
des Rohmaterials oder Ausgangsgemisches vorzugsweise so hergestellt
werden, daß der Gehalt
an Zinkoxid oder -Oxiden bei 90 bis 97 mol-% liegt und bevorzugter
in einem Bereich von 92 bis 96 mol-%, ausgedrückt als ZnO, liegt.
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Üblicherweise
wird Wismutoxid mit einer Korngröße von 1
bis 5 µm
als Additiv verwendet. In diesem Fall sollte der Gehalt an Wismutoxid
oder -Oxiden in der Ausgangszusammensetzung vorzugsweise so gewählt werden,
daß er
0,1 bis 5 mol-% und bevorzugter 0,2 bis 2 mol-% als Bi2O3 ist, und zwar in Anbetracht der Tatsache,
daß ein
Gehalt an Wismutoxid oder -Oxiden von mehr als 5 mol-% einen nachteiligen
Einfluß auf
die Wirkung der Unterdrückung
des Kornwachstums von Zinkoxid aufgrund des Zusatzes von Seltenerd-Element
oder -Elemente ausübt
und daß ein
Gehalt an Wismutoxid oder -Oxiden von weniger als 0,1 mol-% die
Neigung zeigt, den Leckstrom zu verstärken.
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Antimonoxid
mit einer Korngröße in einem
Bereich von 0,5 bis 5 µm
wird als Additiv verwendet. In diesem Zusammenhang soll erwähnt werden,
daß Antimonoxid
e) zu einer Erhöhung
der Varistorspannung des Widerstandselements, das die Spannungs-Nichtlinearitätscharakteristiken
aufweist, beiträgt.
wenn der Gehalt an Antimonoxid oder -Oxiden 5 mol-% übersteigt,
werden in dem hergestellten Widerstandselement eine Menge von Spinellkörnern (dienen
zur Isolierung) vorliegen, die Reaktionsprodukte von Antimonoxid(en)
und Zinkoxid(en) sind; aus diesem Grund wird die Limitierung, die
den Stromflußwegen
auferlegt wurde, deutlich, obgleich die Varistorspannung erhöht werden
kann. Dies bedeutet wiederum, daß im Pulsaushaltevermögen oder
Energieanpassungsvermögen
des Widerstandselements verschlechtert wird, was zu dem Problem
führt, daß das Widerstandselement
leicht an einer Zerstörung
leidet. Wenn andererseits der Gehalt an Antimonoxid(en) weniger
als 0,5 mol-% ist, kann der Unterdrückungseffekt auf das Kornwachstum
von Zinkoxid(en) nicht zufriedenstellend erreicht werden. Aus diesen
Gründen
sollte die Zusammensetzung des Roh- oder Ausgangsmaterials oder
des Gemisches so hergestellt sein, daß der Gehalt an Antimonoxid
en) innerhalb eines Bereichs von 0,5 bis 5 mol-% und bevorzugter
in einem Bereich von 0,75 bis 2 mol-%, ausgedrückt als Sb2O3, liegt.
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Im
Hinblick auf eine Verbesserung der Spannungs-Nichtlinearität des Widerstandselements wird
außerdem
das Ausgangsmaterial der Zusammensetzung mit Chromoxid(en), Nickeloxid(en),
Kobaltoxid(en), Manganoxid(en) und Siliciumoxid(en) versetzt. In
diesem Zusammensetzung ist es wünschenswert,
daß jedes dieser
Oxide eine Korngröße von durchschnittlich
nicht größer als
10 µm
hat. Der Anteil dieser Komponenten im Ausgangs- oder Rohmaterial
sollte vorzugsweise so gewählt
werden, daß er
größer als
0,1 mol-% und bevorzugter größer als
0,2 mol-%, einschließlich, ausgedrückt als
Cr2O4, NiO, Co3O4, Mn3O4 bzw. SiO2 ist.
Wenn allerdings jeder der Gehalte dieser Komponenten 5 mol-% übersteigt,
nehmen die Anteile der Spinellphase, der Pyrochrorphase (Zwischenreaktionsprodukt,
das das Aussehen in der Spinellherstellungsreaktion macht) und Zinksilicat
zu, was zu der Neigung führt,
daß das
Energieanpassungsvermögen
(oder Impulsaushaltevermögen)
gesenkt wird, wie auch eine Verschlechterung der Spannungs-Nichtlinearität auftritt,
da die Stromflußwege
dann kompliziert gebogen werden, wie es vorher in Verbindung mit
dem Zusatz von Antimonoxid en) (Sb203) beschrieben wurde. Demnach
sollte die Zusammensetzung des Rohmaterials vorzugsweise so eingestellt
werden, daß die
Gehalte an Chromoxid(en), Nickeloxid(en), Kobaltoxid(en), Mangangoxid(en)
und Siliciumoxid(en) kleiner als 3 mol-% und bevorzugt kleiner als
2 mol-%, ausgedrückt
als Cr2O4, NiO,
Co3O4, Mn3O4 bzw. SiO2, sind.
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Um
die Poren, die möglicherweise
zwischen den Zinkoxidkörnern
vorliegen, zu verringern, indem die Fluidität von Wismutoxid(en) in einem
Hochtemperatur-Sinterverfahren durch Senken des Schmelzpunkts derselben
erhöht
wird, während
die Spannungs-Nichtlinearität
durch Reduzierung des Widerstands, der durch die Zinkoxidkörner präsentiert
wird, verbessert wird, sollte das Roh- oder Ausgangsgemisch außerdem 0,0005
bis 0,005 mol-% Aluminium als Al2O3 und 0,001 bis 0,1 mol-% Boroxid(e) als
B2O3, enthalten.
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Außer um die
Spannungs-Nichtlinearität
durch Erhöhen
der Flachheit der V-I (Spannung-versus-Strom)-Charakteristikenkurve des Widerstandselements
in der Region mit hohem Strom, während
die Varistorspannung erhöht
wird, zu verbessern, sollte die Ausgangszusammensetzung mindestens
eins der Seltenerd-Elemente (kollektiv durch R dargestellt), in
einem Verhältnis
von 0,01 bis 3 mol-% insgesamt als Oxid, angegeben durch R2O3, enthalten. Oxide
dieser Seltenerd- Elemente
(R) sollten vorzugsweise eine Größe von üblicherweise
durchschnittlich kleiner als 5 µm
haben.
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Als
nächstes
wird die Beschreibung auf ein Verfahren zur Herstellung des Widerstandselements
mit nichtlinearen Spannungscharakteristiken gerichtet.
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Nach
geeigneter Einstellung der Korngrößen der Komponenten auf einen
Mittelwert im Ausgangsgemisch mit Hilfe einer Kugelmühle oder
dgl. wird eine Aufschlämmung
des Gemisches gebildet, indem z.B. eine wäßrige Polyvinylalkohol-Lösung, eine
wäßrige Lösung von
z.B. Borsäure
oder dgl., die durch Auflösen
eines Spurenadditivs von Boroxid in Wasser gebildet wird, unter
Verwendung eines Sprühtrockners
oder dgl. getrocknet und danach granuliert.
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Das
so erhaltene granulierte Mischmaterial wird dann in uniaxialer Richtung
unter einen Druck von z.B. 20 bis 50 mPa (200 bis 500 kg/cm²) gesetzt,
um dadurch eine Vorform mit einer vorbestimmten Gestalt zu bilden.
Die Vorform macht dann ein Vorerwärmen bei einer Temperatur in
der Größenordnung
von 600°C
durch, um das Bindemittel (z.B. Polyvinylalkohol) zu entfernen.
Danach wird die Vorform einem Sinterverfahren unterworfen.
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Sintern
in einem ersten Schritt wird in Atmosphärenluft mindestens bei einer
höchsten
Temperatur, die in einen Bereich von 1000 bis 1300°C und bevorzugter
von 1100 bis 1270°C
fällt,
für 1 bis
20 Stunden und bevorzugter für
3 bis 10 Stunden durchgeführt.
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Um
eine Fluidisierung von Wismutoxid(en), welches/welche die Korngrenzen-Primärkomponente
bildet/bilden, die zwischen den Zinkoxidkörnern vorliegen, zu begünstigen
und gleichzeitig die Poren, die zwischen den Körnern vorliegen wirksam zu
reduzieren, wird die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit oder Anstiegsrate
im Sinterprozeß auf
kleiner als 30°C/h
und vorzugsweise kleiner als 25°C/h
innerhalb des Schmelzbereichs von Wismutoxid(en), der im allgemeinen über 500°C liegt,
eingestellt.
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In
einem zweiten Brennschritt ist es bevorzugt, das Sintern in einer
oxidierenden Atmosphäre
durchzuführen,
die mindestens einen Sauerstoffpartialdruck von höher als
80 Vol.-% hat. Da im ersten Brennschritt ein gesintertes Produkt
hoher Dichte, bei dem die Poren deutlich reduziert sind, erhalten
werden kann, wird davon ausgegangen, daß mit dem zweiten Brennschritt
eine ausreichende Menge an Sauerstoff zu den Korngrenzenregionen
unter den Zinkoxidkörnern
geführt
wird. Zu diesem Zweck ist es wünschenswert,
die Temperatur mit einer Rate von 50 bis 200°C/h zu erhöhen, während im Temperaturabsenkverfahren
die Absenkgeschwindigkeit so kontrolliert werden sollte, daß sie bei
einer Geschwindigkeit von 50 bis 200°C/h in einer frühen Hälft liegt,
und bei einer Geschwindigkeit von nicht über 50°C/h in der letzten Hälft liegt,
und zwar bezogen auf einen Temperaturbereich (500 bis 800°C) um eine
Kristallisationstemperatur von Wismutoxiden.
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Die
oben genannten Bedingungen sind erforderlich, damit ein gesintertes
Produkt mit in hohem Maße ausgezeichneten
Charakteristiken erhalten werden kann, indem eine Festphasenreaktion
ausreichend abläuft, während eine
Sinterreaktion adäquat
begünstigt
wird. In diesem Zusammenhang wird betont, daß der Kristallisationstemperaturbereich
von Wismutoxid(en), ausgehend von der Temperatur, bei der bewirkt
wird, daß sich die
Temperaturabsenkgeschwindigkeit ändert,
die Neigung zeigt, sich in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung fein oder schleichend zu verändern. Dementsprechend
sollte die Temperatureinstellung zu diesem Zweck durchgeführt werden,
indem auf die Verwendung eines geeigneten Werkzeugs zurückgegriffen
wird, z.B. mit Hilfe eines TMA (ThemoMechanical Analysis)-Geräts oder
dgl.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung detailliert in Verbindung mit den,
was derzeit als bevorzugte oder typische Ausführungsformen angesehen wird,
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben; diese sind allerdings
so zu verstehen, daß die
Erfindung niemals auf sie beschränkt
wird, sondern auch in verschiedenen anderen Modi, die für den Fachmann
zweckdienlich sind, durchgeführt
werden kann.
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BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORM
1
-
Eine
Ausgangszusammensetzung oder ein Ausgangsgemisch wird so hergestellt,
daß die
Gehalte an Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid
und Siliciumoxid jeweils 5 mol-% sind und daß der Gehalt an Antimonoxid
1,2 mol-% ist, wobei Aluminiumoxid mit 0,002 mol-% als Al2O3 enthalten ist,
während
Boroxid, das ein Additiv in Spurenmengen darstellt, mit 0,04 mol-%
enthalten ist. Ausgehend von der oben angegebenen Grundzusammensetzung
werden Proben 1 bis 16, die in der folgenden Tabelle 1 aufgezählt sind,
hergestellt, indem Seltenerd-Elemente, d.h. Yttrium (Y), Lanthan
(La), Cer (Ce), Praseodymium (Pr), Neodymium (Nd), Samarium (Sm),
Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium (Dy), Holmium (Ho),
Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium (Lu) (die
allgemein durch "R" dargestellt werden),
jeweils mit 0,5 mol-% als R2O3 zugegeben
werden (wobei R für
jedes der oben genannten Seltenerd-Elemente steht). Der restliche
Teil des Gehalts ist der an Zinkoxid (Zno).
-
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Jedes
der wie oben hergestellten Ausgangsmaterialien wird mit einer wäßrigen Polyvinylalkohol-Lösung, die
als Bindemittel dient, und einer wäßrigen Lösung, z.B. von Borsäure oder
dgl., die durch Auflösen einer
Spurenmenge von Boroxid in Wasser hergestellt wurde, unter Verwendung
einer Kugelmühle
oder einer Dispergiermühle
vermischt, um eine Aufschlämmung
zu bilden; diese wird dann mittels Sprühtrockner getrocknet und danach
granuliert. Das granulierte Material wird durch Anwenden eines uniaxialen
Drucks in einem Bereich von 20 bis 50 mPa (200 bis 500 kgf/cm²) zu einer
Vorform geformt. Im übrigen
hat jede der so erhaltenen Probenvorformen einen nominalen Durchmesser
(φ) von
125 mm und eine Dicke von 30 mm. Die granulierten Vorformen oder
Proben werden für
5 Stunden einem Vorerhitzen bei einer Temperatur von 600°C unterzogen,
um das Bindemittel zu entfernen.
-
Danach
wird ein Sinterverfahren für
die oben genannten Proben unter den Bedingungen, welche durch ein
in 1 gezeigtes Brennmuster
angegeben sind, in zwei Sinter- oder Brennschritten durchgeführt, wobei die
Sinter- oder Brenntemperatur so kontrolliert wird, wie es graphisch
in 2 dargestellt ist.
Was 2 angeht, so bezeichnet
das Referenzzeichen Va eine Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von
500°C bis
zu einer Maximaltemperatur im ersten Brennschritt, Vb bezeichnet
die Temperäturabsenkgeschwindigkeit
im ersten Brennschritt. Referenzsymbol Vc bezeichnet die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
im zweiten Brennschritt bis zu einer Maximaltemperatur, Ta bezeichnet
die Maximaltemperatur im zweiten Brennschritt, Vd bezeichnet die
Temperaturabsenkgeschwindigkeit von der Maximaltemperatur Ta bis
zu einem Änderungspunkt
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt. Außerdem bezeichnet
Tb den Änderungspunkt
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt und
Ve bezeichnet die Temperaturabsenkgeschwindigkeit nach Durchgang
durch den Änderungspunkt
Tb im zweiten Brennschritt.
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Nach
Polieren und Reinigen der Elemente, wie sie erhalten wurden, werden
Aluminiumelektroden daran befestigt, um die Varistorspannung zu
messen, deren Resultate in 3 dargestellt
wind.
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Es
folgt ein Vergleich der Probe Nr. 1, die kein Seltenerd-Element enthält, mit
den Proben Nr. 2 bis 16. Wie aus 3 zu
ersehen ist, nimmt die Varistorspannung zu, wenn ein Seltenerd-Element
zugesetzt ist. Allerdings ist im Fall der Proben Nr. 3 und 5, die
mit Lanthan (La) bzw. Praseodymium (Pr) versetzt sind, der Anstieg
der Varistorspannung nicht deutlich. Im Hinblick auf eine Realisierung
eines Widerstandselements mit nichtlinearen Spannungscharakteristiken,
das eine große
Varistorspannung aufweist, während
Dispersionen der elektrischen Charakteristika unter den Proben auf
ein Minimum unterdrückt
werden, ist es folglich unter praktischen Gesichtspunkten bevorzugt,
solche Seltenerd-Elemente auszuschließen, deren Zusatz nicht zu
einer Erhöhung
der Varistorspannung um mehr als 10 % der höchsten Varistorspannung, die
die Probe Nr. 2 aufweist, beiträgt.
Folglich sollten zuzusetzende Seltenerd-Elemente (R) vorzugsweise auf Yttrium
(Y), Samarium (Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb),
Dysprosium (Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium
(Yb) und Lutetium (Lu) beschränkt
werden, die als Additive in den Proben Nr. 2 bzw. den Proben Nr.
7 bis 16 verwendet werden.
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BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORM
2
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Eine
Ausgangszusammensetzung oder ein Ausgangsgemisch wird so eingestellt,
daß die
Gehalte an Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid
und Siliciumoxid jeweils 0,5 mol-% sind und daß der Gehalt an Antimonoxid
1,2 mol-% ist, während
Boroxid, das ein Spurenadditiv ist, mit 0,04 mol-% enthalten ist.
Ausgehend von der oben angegebenen Grundzusammensetzung werden Aluminium
und Seltenerd-Elemente in den in 4 erläuterten
Mengen, ausgedrückt
als Al2O3 und R2O3, zugesetzt. Der
restliche Teil ist Zinkoxid (ZnO).
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Jedes
der Ausgangsmaterialien, das wie oben beschrieben hergestellt wurde,
wird mit einer wäßrigen Polyvinylalkohol-Lösung, die als Bindemittel dient,
und einer wäßrigen Lösung von
z.B. Borsäure
oder dgl., die durch Auflösen
einer Spurenmenge an Boroxid in Wasser gebildet wurde, mittels einer
Kugelmühle
oder eine Dispergiermühle
vermischt, um eine Aufschlämmung
zu bilden, die dann mit Hilfe eines Sprühtrockners getrocknet wird
und anschließend
granuliert wird. Das granulierte Material wird durch Anwenden eines
uniaxialen Drucks in einem Bereich von 20 bis 50 mPa (200 bis 500
kgf/cm²)
zu einer Vorform geformt. Übrigens
hatte jede der Probenvorformen, die so erhalten wurden, einen nominalen
Durchmesser (φ)
von 125 mm und eine Dicke von 30 mm. Die granulierten Vorformen
oder Proben wurden für
5 Stunden einem Vorerhitzen bei einer Temperatur von 600°C unterzogen,
um dadurch das Bindemittel zu entfernen.
-
Für die Proben
wird unter den Bedingungen, die durch das Brennmuster Nr. 1, welches
in 1 dargestellt ist,
ein Sinterprozeß in
zwei Brennschritten durchgeführt,
wobei die Sintertemperatur so kontrolliert wird, wie es in 2 graphisch dargestellt
ist. Nach Polieren und Reinigen der Elemente, wie sie erhalten wurden,
wurden Aluminiumelektroden daran befestigt, um die Varistorspannung
(VlmA/mm) zu messen; die Resultate dieser
Messungen sind in 4 dargestellt.
In 4 stellen alle Meßwerte die
Mittelwerte für
alle Proben, die mit elf verschiedenen Seltenerd-Elementen versetzt
waren, dar.
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Ein
Vergleich der Proben Nr. 17 bis 22 zeigt, daß die Varistorspannung höher wird,
wenn die Zusatzmenge an Seltenerd-Element zunimmt, was aus 5 ersichtlich ist.
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Die
Probe Nr. 17, die kein Seltenerd-Element enthält, entspricht dem herkömmlichen
bisher bekannten Widerstandselement. Die Probe Nr. 18, die mit 0,001
mol-% Seltenerd-Element versetzt ist, zeigt, daß die Varistorspannung erhöht ist,
das Ausmaß davon
allerdings vernachlässigbar
ist. Im Gegensatz dazu sind im Fall der Proben Nr. 19 bis 22 die
Mittelwerte der Varistorspannung alle höher als 350 V/mm, was im Vergleich
zu der des herkömmlichen
Widerstandselements eine Verbesserung um 50 bis 100 % anzeigt. Dagegen
nimmt im Fall der Probe Nr. 22 die Varistorspannung zweifellos einen
hohen Wert an. Allerdings ist das Flachheitsverhältnis der V-I-Charakteristikenkurve
in der Region mit geringen Strom im Vergleich zu dem der Probe Nr. 17
um mehr als 10 % verschlechtert. Somit ist es sicher zu sagen, daß das Widerstandselement,
das der Probe Nr. 22 entspricht, aufgrund der Möglichkeit eines nicht-annehmbaren
hohen Leckstroms von einer praktischen Verwendung ausgeschlossen
werden sollte. Aus den oben angegebenen Gründen sollte die optimale Zusatzmenge
an Seltenerd-Element vorzugsweise so gewählt werden, daß sie, ausgedrückt als
R2O3, in den Bereich von
0,01 bis 3 mol-% fällt.
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Außerdem zeigt
ein Vergleich der Proben Nr. 23 bis 27, daß das Flachheitsverhältnis der
V-I-Charakteristikenkurve in der Region mit geringem Strom abnimmt,
sowie die Menge an Aluminium (Al), die zugesetzt wird, abnimmt,
während
das Flachheitsverhältnis
in der Region mit hohem Strom der V-I-Charakteristikenkurve in Proportion
zu der Aluminiummenge ansteigt. wenn man allerdings mit Probe Nr.
17 vergleicht, so verschlechtert sich das Flachheitsverhältnis der
V-I-Charakteristikenkurve
in der Region mit hohem Strom im Fall der Probe Nr. 23 um mehr als
10 %, während
das Flachheitsverhältnis
im Fall der Probe Nr. 27 in der Region mit geringem Strom sich um
mehr als 10 % verschlechtert. Aus den oben angegebenen Gründen sollte
daher die optimale Menge des Aluminiumzusatzes vorzugsweise so ausgewählt werden,
daß er
in einen Bereich von 0,0005 bis 0,005 mol-%, ausgedrückt als
Al2O3, fällt.
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Wie
aus dem Vorstehenden ersichtlich wird, kann nach den Lehren der
vorliegenden Erfindung, die in der ersten und zweiten beispielhaften
Ausführungsform
verwirklicht sind, ein elektrisches Widerstandselement mit nicht-linearen
Spannungscharakteristiken erhalten werden, das im Vergleich zu dem
herkömmlichen
Widerstandselement eine um 50 bis 100 % erhöhte Varistorspannung hat, während das
Flachheitsverhältnis
der nichtlinearen Spannungscharakteristiken über die gesamte Stromregion äquivalent
zu dem des herkömmlichen
Elements gewährleistet
wird, und zwar infolge der Zusammensetzung des Widerstandsmaterials,
das Zinkoxid als Primärkomponente
enthält
und das Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid, Siliciumoxid
und Boroxid enthält
und das mit mindestens einem der Seltenerd-Elemente, die Yttrium
(Y), Samarium (Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb),
Dysprosium (Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium
(Yb) und Lutetium (Lu) umfassen, versetzt ist, und zwar jeweils
in einem Bereich von 0,001 bis 3,0 mol-%, ausgedrückt als
R2O3, worin R im
allgemeinen für
Seltenerd-Elemente steht, und außerdem Aluminium (Al) in einem
Bereich von 0,0005 bis 0,005 mol-% als Al2O3 enthält.
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BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORM
3
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Eine
Ausgangszusammensetzung oder ein Ausgangsgemisch wird so hergestellt,
daß die
Anteile an Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid
und Siliciumoxid jeweils 0,5 mol-% sind, der an Antimonoxid 1,2
mol-% ist, wobei Aluminium, ein Spurenadditiv, mit 0,002 mol-% enthalten
ist, während
Boroxid in einer Menge von 0,04 mol-% enthalten ist. Ausgehend von
der oben angegebenen Grundzusammensetzung werden Seltenerd-Elemente,
d.h. Yttrium (Y), Samarium (Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd),
Terbium (Tb), Dysprosium (Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium
(Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium (Lu) (zusammen durch "R" dargestellt), in einer Menge von 0,1
mol-% als Oxide (R2O3)
von Seltenerd-Elementen jeweils zugesetzt. Der restliche Teil des
Gehalts ist Zinkoxid (ZnO).
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Jedes
der wie oben beschrieben hergestellten Ausgangsmaterialien wird
mit einer wäßrigen Polyvinylalkohol-Lösung, die als Bindemittel dient,
und einer wäßrigen Lösung von
beispielsweise Borsäure
oder dgl., die durch Auflösen
des Spurenadditivs Boroxid in Wasser gebildet wurde, unter Verwendung
einer Kugelmühle oder
einer Dispergiermühle
vermischt, wodurch eine Aufschlämmung
gebildet wird, die dann mit Hilfe eines Sprühtrockners getrocknet und danach
granuliert wird. Das granulierte Material wird durch Anwendung eines uniaxialen
Drucks in einem Bereich von 20 bis 50 mPa (200 bis 500 kgf/cm²) zu einer
Vorform geformt. Im übrigen
hat jede der so erhaltenen Probenvorformen einen nominalen Durchmesser
(φ) von
125 mm und eine Dicke von 30 mm. Die granulierten Vorformen oder
Proben werden für
vier Stunden einem Vorerhitzen bei einer Temperatur von 600°C unterzogen,
um das Bindemittel zu entfernen.
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Ein
zweiter Brennschritt wird unter den Bedingungen, die durch ein Brennmuster
Nr. 1, das in 1 dargestellt
ist, angegeben ist, in zwei Sinter- oder Brennschritten durchgeführt, wobei
die Brenntemperatur so kontrolliert wird, wie es graphisch in 2 dargestellt ist. Nach
Polieren und Reinigen der so erhaltenen Elemente werden Aluminiumelektroden
daran befestigt, um die Varistorspannung (VlmA,/mm)
und das Flachheitsverhältnis
der V-I-Charakteristiken
zu messen; die Resultate davon sind in 6 dargestellt. In 6 stellen alle Meßwerte Mittelwerte für alle Proben
dar, welche mit elf verschiedenen Seltenerd-Elementen versetzt waren.
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Wie
aus 6 zu ersehen ist,
ist die Sinterreaktion innerhalb der Vorform, wenn die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
in der ersten Brennstufe, die in Luftatmosphäre durchgeführt wird, höher als 100°C/h ist, im Vergleich zu der
Sinterreaktion in Nachbarschaft der äußeren Oberfläche in dem
Falle, in dem das Widerstandselement mit den oben angegebenen Abmessungen
hergestellt werden soll, mit einer Verzögerung verbunden. Folglich
wird in den meisten Widerstandselementen, wenn sie hergestellt werden,
eine Restbildung auftreten. Aus diesem Grund sollte die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
im ersten Brennschritt möglichst niedrig
sein, um eine Einheitlichkeit der Sinterreaktion durch das gesamte
Widerstandselement zu gewährleisten.
-
Außerdem zeigt
ein Vergleich der Proben Nr. 28, 30 und 31, daß, obgleich die Temperaturabsenkgeschwindigkeit
im ersten Brennschritt, der in Luftatmosphäre durchgeführt wird, mehr oder weniger
zu einer Verbesserung des Flachheitsverhältnisses in der Region mit
hohem Strom der V-I-Charakteristikenkurve
führt,
die Temperaturabsenkgeschwindigkeit kein Faktor ist, der die V-I-Charakteristiken
des Widerstandselements deutlich beeinträchtigt. Dementsprechend sollte
die interessierende Temperaturabsenkgeschwindigkeit möglichst
hoch sein, solange die Herstellungsbedingungen erlauben, wenn man
das Brennen im zweiten Schritt berücksichtigt.
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Außerdem zeigt
ein Vergleich der Proben Nr. 28, 32 und 33, daß keine wahrnehmbare Variation
im Flachheitsverhältnis
der V-I-Charakteristikenkurve im zweiten Brennschritt bei einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit im Bereich von 50 bis 200°C/h in der
oxidierenden Atmosphäre
(z.B. bei einem Sauerstoffpartialdruck von 100 Vol.-% im Fall des
vorliegenden Beispiels) beobachtet werden kann. Eine Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
von höher
als 500°C/h
führt zur
Rißbildung
im Widerstandselement, wenn es hergestellt wird. In Anbetracht der
Herstellungseffizienz wie auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
sollte demnach die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit vorzugsweise
so ausgewählt
werden, daß sie
niedriger als 500°C/h
ist und bevorzugter in einem Bereich von 50 bis 200°C/h liegt,
wenn der erste Brennschritt durchgeführt wird.
-
Darüber hinaus
zeigt ein Vergleich der Proben Nr. 28, 38 und 39, daß, wenn
die Maximaltemperatur im zweiten Brennschritt höher als im ersten Brennschritt
ist, das Flachheitsverhältnis
der V-I-Charakteristiken in der Region mit geringem Strom deutlich
verbessert werden kann. Allerdings ist in diesem Fall die Porosität erhöht, was
zu dem Problem führt,
daß das
Feuchtigkeitsabsorptionsvermögen
verschlechtert wird. Wenn andererseits die maximale Brenntemperatur
im zweiten Brennschritt um 300°C
oder mehr niedriger als die Maximaltemperatur (1300°C) im ersten
Brennschritt ist, ist das Flachheitsverhältnis der V-I-Charakteristikenkurve verschlechtert,
was den angestrebten Effekt des zweiten Brennschritts unwirksam
macht.
-
Dementsprechend
sollte die Maximaltemperatur im zweiten Brennschritt gleich der
des ersten Brennschritts eingestellt werden oder bei einer Temperatur
eingestellt werden, die innerhalb eines Bereichs liegt, der höchstens
300°C niedriger
als der des ersten Brennschritts liegt.
-
Ferner
zeigt ein Vergleich der Proben Nr. 28, 34 und 40, daß die Temperaturabsenkgeschwindigkeit vom
Maximumpunkt zum Änderungspunkt
(oder Übergangspunkt)
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt zu einer
Reduzierung des Flachheitsverhältnisses
der V-I-Charakteristikenkurven in der Region hohen Stroms beiträgt, wenn
die Temperaturabsenkgeschwindigkeit höher ist. Wenn allerdings die Temperaturabsenkgeschwindigkeit
die Geschwindigkeit von 200°C/h übersteigt,
wird das Flachheitsverhältnis der
V-I-Charakteristikenkurve
in der Region geringen Stroms verschlechtert. Unter diesen Umständen sollte die
Temperaturabsenkgeschwindigkeit nach unten zum Temperaturabsenkgeschwindigkeits-Änderungspunkt in
einem Bereich von 50 bis 200°C/h
und bevorzugter innerhalb eines Bereichs von 50°C/h bis 100°C eingestellt werden.
-
Der Änderungspunkt
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt spielt
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung eine sehr wichtige Rolle. Spezifischer
ausgedrückt,
zu Zwecken der Reduzierung eines Sauerstoffehlers bei Zinkoxidkörnern und
der Zuführung
von Sauerstoff im Überschuß zu den
Zwischenkorngrenzen von Zinkoxid während des Temperaturabsenkprozesses
wird die Temperaturabsenkgeschwindigkeit innerhalb eines Bereichs
um die Kristallisationstemperatur von Wismutoxid, das ein guter Leiter
für Sauerstoffionen
ist, verändert.
Ein Vergleich der Proben Nr. 28, 35 und 42 mit einer anderen zeigt, daß, wenn
der Punkt, an dem die Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten
Brennschritt geändert
wird, niedriger eingestellt wird, das Flachheitsverhältnis der
V-I-Kurve in der Region mit geringem Strom verschlechtert wird,
was bewirkt, daß die
angestrebten Effekte eines Sinterprozesses in zwei Schritten verschwinden.
Andererseits kann kaum eine signifikante Änderung beobachtet werden,
selbst wenn die Änderung
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit hoch eingestellt wird. Da das
Flachheitsverhältnis
der V-I-Charakteristikenkurve in der Region geringen Stroms nicht
verbessert werden kann, es sei denn, die Temperaturabsenkgeschwindigkeit
nach dem oben angegebenen Änderungspunkt
wird niedriger gemacht als die, die dem Änderungspunkt vorausgeht, sollte
der betreffende Änderungspunkt
unter den Gesichtspunkten der Herstellungseffizienz oder Produktivität vorzugsweise
auf eine möglichst
niedrige Temperatur innerhalb eines Bereichs, in dem der angestrebte
Effekt realisiert werden kann, eingestellt werden. Spezifischer
ausgedrückt,
der Änderungspunkt
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit im zweiten Brennschritt sollte
vorzugsweise in einem Bereich von 450 bis 900°C und bevorzugter in einem Bereich
von 500 bis 800°C
eingestellt werden, obgleich dies von der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials
wie auch von den Bedingungen des Sinterprozesses abhängt. In
diesem Zusammenhang sollte eine Einstellung des Änderungspunktes der Temperaturabsenkgeschwindigkeit
unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß die
Kristallisationstemperatur von Wismutoxid in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
empfindlich oder schleichend verändert
wird, mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs, z.B. eines TMA (ThermoMechanical
Analysis apparatus)-Geräts
oder dgl. durchgeführt
werden.
-
Es
wird ferner betont, daß,
wie aus einem Vergleich der Proben Nr. 28, 36 und 43 zu ersehen
ist, das Flachheitsverhältnis
der V-I-Charakteristikenkurve kleiner wird, wenn die Temperaturabsenkgeschwindigkeit nach
dem Änderungspunkt
im zweiten Brennschritt verringert wird. Bei der Temperaturabsenkgeschwindigkeit von
100°C/h
werden die V-I-Charakteristiken des Widerstandselements, wenn es hergestellt
wurde, verschlechtert. Dementsprechend sollte die Temperaturabsenkgeschwindigkeit
nach dem Änderungspunkt
derselben vorzugsweise auf 50°C/h
und bevorzugt auf 30°C/h
oder weniger eingestellt werden.
-
Wie
aus dem Vorstehenden klar wird, kann entsprechend den Lehren der
vorliegenden Erfindung, die in der dritten beispielhaften Ausführungsform
verkörpert
sind, wobei die Zusammensetzung des Widerstandsmaterials, das Zinkoxid
als Primärkomponente
enthält
und Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid, Siliciumoxid
und Boroxid enthält
und mit Seltenerd-Elementen, einschließlich Yttrium (Y), Samarium
(Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium (Dy),
Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium
(Lu), die gemeinsam durch "R" dargestellt werden,
mit jeweils 0,001 bis 3,0 mol-% als R2O3 versetzt sind, während sie Aluminium (Al) mit
0,0005 bis 0,005 mol-% als Al2O3 enthält, die
Varistorspannung des hergestellten Widerstandselements um 50 bis
100 % oder mehr erhöht
werden. Durch das Sinterverfahren in zwei Schritten, in dem das
Sintern oder Brennen im ersten Brennschritt in Luft durchgeführt wird,
worauf der zweite Sinter- oder Brennschritt in der oxidierenden
Atmosphäre
folgt, wird das gesinterte Material, das die Sinterreaktion zu einem
geeigneten Ausmaß in
der Luftatmosphäre
im ersten Brennschritt durchgemacht hat, progressiv in dem Temperaturabsenkverfahren
gekühlt,
wobei während
des Ablaufens des Brennverfahrens in der oxidierenden Atmosphäre im zweiten
Brennschritt eine ausreichende Menge an Sauerstoff zu den Zwischenkorngrenzen
zwischen den Zinkoxidkristallkörnern
geführt
wird. Auf diese Weise kann ein Widerstandselement mit nicht-linearer
Spannung erhalten werden, das ein hervorragendes Flachheitsverhältnis der
V-I-Charakteristiken
hat.
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BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORM
4
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Eine
Ausgangszusammensetzung oder ein Ausgangsgemisch wird derart hergestellt,
daß die
Gehalte an Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid
und Siliciumoxid jeweils 0,5 mol-% sind und daß der an Antimonoxid 1,2 mol-%
ist, wobei Boroxid, das ein Spurenmengenadditiv ist, mit 0,04 mol-%
enthalten ist. Ausgehend von der oben angegebenen Grundzusammensetzung
werden Aluminium und Seltenerd-Elemente, d.h. Yttrium (Y), Samarium
(Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium (Dy),
Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium
(Lu) (zusammen als "R" bezeichnet), in
den in 7 erläuterten
Mengen als Al2O3 bzw.
R2O3 zugesetzt.
Der restliche Teil ist der Gehalt an Zinkoxid (ZnO).
-
Jedes
der Ausgangsmaterialien, das wie oben beschrieben hergestellt worden
war, wird mit einer wäßrigen Polyvinylalkohol-Lösung, die
als Bindemittel dient und einer wäßrigen Lösung von z.B. Borsäure oder dgl.,
die durch Auflösen
eines Boroxid-Spurenadditivs in Wasser gebildet wird, unter Verwendung
einer Dispergiermühle
vermischt, um dadurch eine Aufschlämmung zu bilden; diese wird
dann mit Hilfe eines Sprühtrockners
getrocknet und anschließend
granuliert. Das granulierte Material wird durch Anwendung eines uniaxialen
Drucks in einem Bereich von 20 bis 50 mPa (200 bis 500 kgf/cm²) zu einer
Vorform geformt. Jede der Probenvorformen, die so erhalten werden,
hat einen nominalen Durchmesser (φ) von 125 mm und eine Dicke
von 30 mm. Die granulierten Vorformen oder Proben machen ein Vorerhitzen
für 5 Stunden
bei einer Temperatur von 600°C
durch, um dadurch das Bindemittel zu entfernen.
-
Der
erste Brennschritt (bei 1150°C × 5 h) des
Sinterverfahrens in zwei Schritten wird nach einem in 1 dargestellten Brennmuster
Nr. 1 durchgeführt
(d.h. in einer Luftatmosphäre
mit Va = 30°C/h
und Vb = 50°C/h).
Im übrigen
sind die Sauerstoffkonzentrationen der oxidierenden Atmosphäre, die
im zweiten Sinterschritt oder zweiten Brennschritt verwendet werden,
in 7 gezeigt.
-
Nach
Polieren und Reinigen der so erhaltenen Elemente werden Elektroden
daran befestigt, um die elektrischen Charakteristika zu messen;
die entsprechenden Resultate sind in 7 dargestellt.
In 7 stellen die Werte
für das
Flachheitsverhältnis,
die in der Tabelle aufgeführt
sind, das Flachheitsverhältnis (V10KA/V10microA) über die
gesamte Region einschließlich
der Region mit hohen Strom und der Region mit geringem Strom dar,
wobei alle Meßwerte
die Mittelwerte für
alle Proben, die mit Oxiden von 11 verschiedenen Seltenerd-Elementen
versetzt waren, darstellen. Diese Resultate zeigen die Fakten, die
unten beschrieben werden.
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Wie
aus einem Vergleich der Proben Nr. 44 bis 58 zu ersehen ist, kann
das Flachheitsverhältnis,
das im wesentlichen mit dem vergleichbar ist, daß durch das Brennverfahren
erhalten wird, das in der oxidierenden Atmosphäre durchgeführt wird, welche Sauerstoff
in einer Konzentration von 100 % enthält, mit einer Sauerstoffkonzentration
von 80 % realisiert werden. Andererseits wird in Fällen, in
denen die Sauerstoffkonzentration 60 % oder weniger ist, das Flachheitsverhältnis in
allen Proben verschlechtert. Um eine ausreichende Menge an Sauerstoff
zu den Zwischenkorngrenzregionen zwischen den Zinkoxidkörnern durch
Anwendung der oxidierenden Atmosphäre im zweiten Sinterschritt
oder Brennschritt zu führen,
ist es wünschenswert,
die Sauerstoffkonzentration auf mindestens 80 % einzustellen. In
diesem Fall kann ein hervorragendes Flachheitsverhältnis erzielt
werden.
-
Wie
aus dem obigen zu ersehen ist, kann gemäß der Erfindung, die in der
vierten beispielhaften Ausführungsform
verkörpert
ist, ein Widerstandselement mit nichtlinearer Spannung erhalten
werden, das eine große
Varistorspannung sicherstellt, das ein geringes Flachheitsverhältnis über die
gesamte Stromregion von einem großen Strom bis zu einem kleinen
Strom aufrechterhält,
indem die Sauerstoffkonzentration der oxidierenden Atmosphäre im zweiten
Brennschritt auf 80 % oder mehr eingestellt wird.
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BEISPIELHAFTE AUSFÜHRUNGSFORM
5
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Eine
Ausgangszusammensetzung oder ein Ausgangsgemisch wird derart hergestellt,
daß die
Gehalte an Wismutoxid, Chromoxid, Nickeloxid, Kobaltoxid, Manganoxid
und Siliciumoxid jeweils 0,5 mol-% sind und daß der an Antimonoxid 1,2 mol-%
ist, wobei Boroxid als Spurenadditiv mit 0,04 mol-% enthalten ist.
Ausgehend von der oben angegebenen Grundzusammensetzung werden Seltenerd-Elemente,
d.h. Yttrium (Y), Samarium (Sm), Europium (Eu), Gadolinium (Gd),
Terbium (Tb), Dysprosium (Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium
(Tm), Ytterbium (Yb) und Lutetium (Lu) (zusammen durch "R" dargestellt), mit 0,5 mol-% als Oxide (R2O3) von Seltenerd-Elementen
zugesetzt. Der Rest ist der Gehalt an Zinkoxid (ZnO).
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Jedes
der wie oben angegebenen hergestellten Ausgangsmaterialien wird
mit einer wäßrigen Polyvinylalkohol-Lösung, die als Bindemittel dient,
und einer wäßrigen Lösung von
z.B. Borsäure
oder dgl., die durch Lösen
von Boroxid als Spurenadditiv in Wasser gebildet wird, unter Verwendung
einer Dispergiermühle
vermischt, um eine Aufschlämmung
zu bilden, die dann durch einen Sprühtrockner getrocknet und danach
granuliert wird. Das granulierte Material wird durch Anwendung eines
uniaxialen Drucks in einem Bereich von 20 MPa bis 50 MPa (200 bis
500 kgf/cm²)
zu einer Vorform geformt. Jede der so erhaltenen Probenvorformen
hat einen nominalen Durchmesser (φ) von 125 mm und eine Dicke
von 30 mm. Die granulierten Vorformen oder Proben werden für 5 Stunden
einem Vorerhitzen bei einer Temperatur von 600°C unterzogen, um dadurch das Bindemittel
zu entfernen.
-
Der
erste Sinterschritt oder Brennschritt (bei 1150°C × 5 h) des Sinterverfahrens
in zwei Schritten wird entsprechend dem in 1 dargestellten Brennmuster Nr. 1 durchgeführt. Danach
wird der zweite Brennschritt nach dem in 8 dargestellten Brennmuster Nr. 1 durchgeführt.
-
Nach
Polieren und Reinigen der so erhaltenen Elemente werden Elektroden
daran befestigt, um die elektrischen Charakteristika zu messen;
die entsprechenden Resultate sind in 9 dargestellt.
Diese Resultate zeigen die Tatsachen, die nachfolgend beschrieben
werden.
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Wie
aus Vergleichen der Daten für
die Proben Nr. 59 bis 73 zu ersehen ist, wird das Flachheitsverhältnis des
Widerstandselements kleiner, wenn die Sauerstoffkonzentration der
Brennatmosphäre,
die während der
Temperaturabsenkperiode von der Maximaltemperatur (Ta) zum Änderungspunkt
(Tb) der Temperaturabsenkgeschwindigkeit verwendet wird, im zweiten
Brennverfahren niedriger ist. Im wesentlichen dieselbe Tendenz kann
beobachtet werden, wenn die Atmosphäre (Sauerstoffkonzentration)
von 100 auf 80 % und dann auf 30 % während des gesamten zweiten
Brennzeitraums geändert
wird. Ein derartiges Phänomen
kann durch die Tatsache erklärt
werden, daß,
wenn das Widerstandsmaterial oder die Widerstandszusammensetzung
in die Atmosphäre,
der ein Sauerstoffüberschuß fehlt,
in der Hochtemperaturphase des Brenn- oder Sinterverfahrens gebracht
wird, werden eine Menge von Sauerstoffdefekten in Zinkoxidkristallkörnern auftreten, welche die
Primärkomponente
des Widerstandselements sind, wodurch ein niedriger Widerstandswert
der Zinkoxidkörner
selbst involviert ist. Dementsprechend sollte die Sauerstoffkonzentration
der Atmosphäre,
die im zweiten Brennschritt von der Maximaltemperatur bis zum Änderungspunkt
der Temperaturabsenkgeschwindigkeit verwendet wird, möglichst
niedrig eingestellt werden. In praktischen Anwendungen ist es in
Anbetracht der Verarbeitbarkeit (d.h. Verfahrensmanipulierbarkeit)
bevorzugt, die betreffende Sauerstoffkonzentration auf einen Wert
einzustellen, der dem der Umgebungsluft (20 %) entspricht oder niedriger
ist.
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Wie
aus den obigen Ausführungen
zu verstehen ist, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung, die in der fünften
beispielhaften Ausführungsform
verkörpert
wird, durch Einstellen der Sauerstoffkonzentration in der Temperaturabsenkphase
des zweiten Brennschritts ab der Maximaltemperatur bis zum Änderungspunkt der
Temperaturabsenkgeschwindigkeit auf 30 % oder weniger ein Widerstandselement
mit nichtlinearer Spannung erhalten werden, das eine große Varistorspannung
aufweist, während
es ein kleines Flachheitsverhältnis über die
gesamte Region von der Region mit hohem Strom bis zur Region mit
geringem Strom sicherstellt, da Mengen von Sauerstoffdefekten innerhalb
der Region, die Zinkoxid als Primärkomponente enthält, auftreten, wodurch
der Widerstand von Zinkoxid selbst verringert wird.