DE3323579C2 - Spannungsabhängiger nicht-linearer Zinkoxid-Widerstand - Google Patents
Spannungsabhängiger nicht-linearer Zinkoxid-WiderstandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen spannungsabhängigen nicht-linearen
Widerstand,
der im wesentlichen aus Zinkoxid
(ZnO) besteht und der als ein Schutzelement gegen
Überspannung verwendet werden kann.
Zum Schützen von elektronischen Vorrichtungen und elektrischen
Einrichtungen vor Überspannungen werden
sogen. Varistoren verwendet, die im wesentlichen aus
Siliciumcarbid (SiC), Selen (Se), Silicium (Si) oder
Zinkoxid (ZnO) zusammengesetzt sind. Wenn die Varistoren
hauptsächlich aus ZnO bestehen, wie dies beispielsweise
in der US-PS 36 63 458 beschrieben ist, und im wesentlichen
Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise eine
niedrige Grenzspannung, einen großen spannungsabhängigen
nicht-linearen Exponenten und ähnliche Eigenschaften,
sind sie für einen Überspannungsschutz für elektronische
Vorrichtungen geeignet, die beispielsweise aus
Halbleiterelementen bestehen und eine geringe Widerstandsfähigkeit
gegenüber einem zu hohen Strom aufweisen.
Daher wurden auch ZnO-Varistoren anstelle von
SiC-Varistoren verwendet.
Es ist auch darüber hinaus beispielsweise aus der US-PS
40 33 906 bekannt, daß ein spannungsabhängiger nicht-linearer
Widerstand, der durch Beimischen von Zugaben,
wie einem Seltene-Erde-Element und Kobalt (Co) zu einer
Hauptkomponente von ZnO in Form eines Elementes oder
einer Verbindung hergestellt wird, wobei die Zusammensetzung
dann gesintert wird, oder ein spannungsabhängiger
nicht-linearer Widerstand, der durch Zugabe von
Magnesium (Mg) oder Calcium (Ca) zu diesen Zutaten in
Form eines Elementes oder einer Verbindung erzeugt
wird, wobei die Zusammensetzung dann gesintert wird,
eine sehr gute nicht-lineare Spannungsabhängigkeit aufweist.
Derartige spannungsabhängige nicht-lineare Widerstände
sind jedoch mit den Nachteilen behaftet, daß
ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Entladestrom
vergleichsweise gering ist und daß ihre Lebensdauer
vergleichsweise kurz ist. Ferner ergibt sich auch ein
Problem, einen kleinen Widerstand herzustellen.
Aus der DE-OS 28 00 495 ist ein nicht-linearer Widerstand
mit einem Keramiksinterkörper mit Zinkoxid und zusätzlichen
Komponenten bekannt, der ein spezifisches Seltenerdoxid als
R₂O₃, ein Erdalkalimetalloxid als MO und Cobaltoxid enthält.
Dabei sollen die dreiwertigen Elementoxide der Verbesserung
der Nichtlinearität durch Auflösung in der kristallinen Phase
des Zinkoxids in einer festen Lösung dienen. Hierdurch werde
der Widerstand der Phase beträchtlich gesenkt.
Zwar nennt diese Offenlegungsschrift unter anderem Bor als
mögliche weitere Beimischung, liefert jedoch keine konkreten
Angaben darüber, ob bei Widerständen mit borhaltigen Sinterkörpern
die gleichen Beobachtungen bezüglich des Phasenwiderstandes gemacht
werden könnten, da keine borhaltigen Ausführungsformen beschrieben
sind.
Um zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung zu gelangen,
wurde der Zerstörungsmechanismus bei einem Widerstand
aufgrund eines Spannungsstoßes untersucht, um ein Verfahren
zu ermitteln, um eine derartige Zerstörung zu
verhindern.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
spannungsabhängigen nicht-linearen Widerstand
zu schaffen, der
kleine Abmessungen aufweisen kann und
die Fähigkeit besitzt, einem hohen
Entladestrom zu widerstehen, und der eine lange Lebensdauer
aufweist.
Es wurde herausgefunden, daß dann, wenn ein hoher Stoßstrom
einem herkömmlichen spannungsabhängigen nicht-linearen
Widerstand zugeführt wird, der einen gesinterten
Körperabschnitt mit der Hauptkomponente ZnO aufweist
und der Zugaben eines Seltene-Erde-Elements und
von Kobalt enthält, oder dieser Stoßstrom einem herkömmlichen
spannungsabhängigen nicht-linearen Widerstand
zugeführt wird, der einen gesinterten Körperabschnitt mit
der Hauptkomponente von ZnO und den Zutaten von Magnesium
oder Calcium und weitere Beimischungen enthält, eine
Stromverdichtung oder -konzentration auftritt, und zwar
aufgrund der Verdichtung oder Konzentration des elektrischen
Feldes am Umfang einer Elektrode, wie sie auf beiden
Flächen des Widerstandes ausgebildet ist, was zur Zerstörung
des Widerstandes durch eine Stromverdichtung
oder -konzentration führt.
Es wurde darüber hinaus festgestellt, daß inhomogene
Abschnitte örtlich in dem internen Abschnitt des Widerstandes
auftreten, und es wurde ferner festgestellt,
daß der zugeführte Strom sich an diesen inhomogenen Abschnitten
konzentriert, wenn ein Gleichstrom zugeführt
wird, was dann zu der charakteristischen Zerstörung
führt.
Die genannte Aufgabe wird nach der Erfindung mit Hilfe
eines spannungsabhängigen nicht-linearen Widerstandes mit
einem Keramiksinterkörper gelöst, der Zinkoxid als Hauptkomponente
enthält sowie entweder
- 1) insgesamt 0,08 bis 5,0 Atom-% mindestens eines Selten-Erde-Elements, ausgewählt unter Praseodym, Lanthan, Terbium, Neodym, Samarium und Dysprosium;
- 2) 0,1 bis 10,0 Atom-% Kobalt;
- 3) 5×10-4 bis 1×10-1 Atom-% Bor und
- 4) a) eine Gesamtmenge von 0,01 bis 5,0 Atom-% Magnesium und/oder
- b) eine Gesamtmenge von 1×10-4 bis 5×10-2 Atom-%
Aluminium, Gallium und/oder Indium
oder - 1) insgesamt 0,08 bis 5,0 Atom-% mindestens eines Selten-Erde-Elements, ausgewählt unter Praseodym, Lanthan, Terbium, Neodym, Samarium und Dysprosium;
- 2) 0,1 bis 10,0 Atom-% Kobalt;
- 3) 5×10-4 bis 1×10-1 Atom-% Bor und
- 4) a) eine Gesamtmenge 0,01 bis 5,0 Atom-% Calcium und
- b) eine Gesamtmenge von 1×10-4 bis 5×10-2 Atom-% Aluminium, Gallium und/oder Indium.
Als Folge von Anstrengungen zur Beseitigung dieser
Probleme wurde nämlich festgestellt, daß der Widerstandswert
des Umfanges eines Widerstandes geringfügig
größer gemacht werden kann als derjenige des internen
Abschnitts, indem man Beimischungen von Bor und
wenigstens einem Element, wie Aluminium, Gallium und
Indium dem herkömmlichen spannungsabhängigen nicht-linearen
Widerstand beimischt, dessen Hauptkomponente
aus ZnO besteht, und indem man ferner Beimischungen von
einem Seltenen-Erde-Element und Kobalt verwendet, oder
indem man Beimischungen von Bor oder von Bor und
wenigstens einem Element, wie Aluminium, Gallium und
Indium zu dem herkömmlichen spannungsabhängigen nicht-linearen
Widerstand beimischt, dessen Hauptkomponente
aus ZnO besteht, und indem man ferner Beimischungen verwendet,
wie ein Seltenes-Erde-Element, Kobalt und
wenigstens eines der Elemente Magnesium und Calcium.
Dadurch wird erreicht, daß am Umfang der Elektrode keine
Stromkonzentration mehr auftritt, wodurch die Entladestromwiderstandsfähigkeit
des Widerstandes verbessert
wird. Es wurde ferner festgestellt, daß die inhomogenen
Abschnitte innerhalb des Widerstandes gleichzeitig verschwinden,
so daß ein spannungsabhängiger nicht-linearer
Widerstand erhalten wird, der eine weitreichend verlängerte
Lebensdauer aufweist.
In diesem Fall bedeutet "Atom-%" den Prozentsatz an Atomen
des beigemischten Metallelements gegenüber der Gesamtmenge
von Atomen der jeweiligen Metallelemente in der Mischung,
die gemischt wird, um den gewünschten spannungsabhängigen
nicht-linearen Widerstand zu erzeugen.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß unter der
wenigstens einen Art von Seltene-Erde-Elementen folgende
Bestandteile zu verstehen sind: Praseodym, Lanthan,
Terbium, Neodym, Samarium und Dysprosium. Besonders
bevorzugte Beispiele für ein Seltenes-Erde-Element sind
Praseodym, Lanthan und Terbium.
Der spannungsabhängige nicht-lineare Widerstand, der aus
einem gesinterten Körper aus ZnO besteht und
der ein Seltenes-Erde-Element, Kobalt, Bor, wenigstens
ein Element, wie Aluminium, Gallium und Indium und fakultativ Magnesium enthält,
und ein spannungsabhängiger nicht-linearer Widerstand mit
einem gesinterten Körper aus ZnO, der wenigstens
Calcium und die weiteren Beimischungen
(außer Magnesium) enthält, zeigen eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegenüber einem Entladestrom, und zwar über einen längeren
Zeitraum. Ein spannungsabhängiger nicht-linearer
Widerstand, der einen gesinterten Körperabschnitt aus
ZnO enthält, mit einem Seltenen-Erde-Element, Kobalt,
Bor und dem Element Magnesium
zeigt dagegen eine sehr gute Widerstandsfähigkeit
gegenüber kürzer dauernden Entladeströmen.
Der spannungsabhängige nicht-lineare Widerstand mit
den Merkmalen nach der Erfindung wird allgemein durch
Sintern einer Mischung aus ZnO und den zusätzlichen
Metallen oder Mischungen bei hoher Temperatur in einer
sauerstoffhaltigen Atmosphäre hergestellt.
Obwohl die Beimischungen gewöhnlich der Hauptkomponente
in Form von Metalloxiden hinzugefügt werden, können auch
Verbindungen verwendet werden, welche die Fähigkeit haben,
sich in Oxide beim Sinterprozeß umzuwandeln, wie
beispielsweise Carbonate, Hydroxide, Fluoride und deren
Lösungen, oder Oxide, die beim Sinterungsprozeß erzeugt
werden, indem Beimischungen verwendet werden, die in
Form von Elementen vorliegen.
Entsprechend einem speziell bevorzugten Prozeß kann
ein spannungsabhängiger nicht-linearer Widerstand nach
der Erfindung dadurch hergestellt werden, indem in ausreichendem
Maße puderförmige Materialien der beizumischenden
Metalle oder Verbindungen mit ZnO-Puder gemischt
werden, die gemischte Puderzusammensetzung in Luft bei
500-1000°C für mehrere Stunden vorgebacken wird, dann
der vorgebackene Körper in ausreichender Weise pulverisiert
wird, das pulverförmige Material dann in eine Form
gebracht wird, um dadurch einen Formkörper mit einer gewünschten
Gestalt zu erhalten, worauf dann der geformte
Körper in Luft bei einer Temperatur in der Größenordnung
von 1100-1400°C für mehrere Stunden behandelt bzw.
gebacken wird. Wenn die Behandlungstemperatur kleiner
ist als 1100°C erfolgt die Sinterung in nicht zufriedenstellender
Weise und die Eigenschaften des Widerstandes
werden unstabil. Wenn dagegen die Behandlungstemperatur
auf über 1400°C gebracht wird, ist es schwierig,
einen homogenen gesinterten Körper zu erhalten, so daß
eine Schwierigkeit entsteht, praktisch verwendbare Produkte
zu erzeugen, da die spannungsabhängige Nicht-Linearität
vermindert wird und die Reproduzierbarkeit
hinsichtlich der Steuerung der Eigenschaften unzureichend
ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß die vorliegende Erfindung nicht auf die geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
Es werden pulverförmige Materialien von Pr₆O₁₁, Co₃O₄, MgO
und B₂O₃, deren Mengenverhältnis dem gewünschten atomaren
Prozentsatz nach Tabelle I entspricht, einem ZnO-Puder
beigemischt. Nachdem die puderförmigen Materialien in
ausreichender Weise vermischt wurden, erfolgte ein Vorbacken
der Mischung bei 500-1000°C für mehrere Stunden.
Danach wurde der vorgebackene Körper in ausreichender
Weise pulverisiert, und es wurde ein Bindemittel dem puderförmigen
Material beigefügt. Das gemischte Material wurde
in eine Form gebracht, und zwar in die Form einer
Scheibe mit einem Durchmesser von 42 mm, und diese Scheibe
wurde dann in Luft bei 1100-1400°C während 1 h
gebrannt, um einen gesinterten Körper zu erhalten. Der
gesinterte Körper wurde dann auf eine Dicke von 2 mm
geläppt, um eine Probe zu erhalten. Ferner wurde auf
beiden Flächen der Probe eine Elektrode angeformt, um
dadurch einen Widerstand zu erhalten, und es wurden
schließlich die elektrischen Eigenschaften des Widerstandes
gemessen.
Als elektrische Eigenschaften wurde eine Spannung V1mA
an den Elektroden angelegt um einen Strom
von 1 mA bei 25°C zu erzeugen, und es wurde ein nicht-linearer
Exponent α bei 1 mA bis 10 mA und eine Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
festgestellt. Die Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
wurde dadurch ermittelt,
indem die Änderung von V₁ mA vor und nach einem
impulsförmigen Strom mit 65 kA und 4×10 µs gemessen
wurde, wobei dieser Strom zweimal an den Widerstand angelegt
wurde. Die Lebensdauer wurde dadurch ermittelt,
indem ein Gleichstrom von 100 mA an den Widerstand angelegt
wurde, und zwar für 5 min, und indem die Änderung
von V₁ µA gemessen wurde (die Spannung in dem Fall, bei
welchem ein Strom von 1 µA an den Widerstand angelegt
wurde), und zwar vor und nach dem Anlegen des Gleichstromes.
Der nicht-lineare Exponent α wurde ermittelt aufgrund
einer Beziehung, wonach die Änderung des Widerstandsstromes
I gegenüber der Spannung angenähert durch die
folgende Formel gegeben ist:
I = (V/C)α
wobei C eine Spannung des Widerstandes, bezogen auf die
Dicke desselben, ist, wenn die Stromdichte gegeben ist
als 1 mA/cm².
Auch die Tabelle I zeigt gemessene Ergebnisse von
elektrischen Eigenschaften, die erhalten werden, wenn
die Zusammensetzungen der Widerstände in verschiedener
Weise geändert werden. Die Zusammensetzungen gemäß
Tabelle I sind durch den atomaren Prozentsatz gegeben,
der aus den Atomen des Zusatzelements ermittelt wird,
und zwar gegenüber der Gesamtzahl der Atome der
Metallelemente in dem gemischten Rohmaterial.
Die Probe Nr. 1 entspricht einem herkömmlichen Widerstand,
der dadurch hergestellt wurde, indem lediglich Pr, Co und
Mg dem ZnO beigemischt wurden. Die Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
ist -58,6%, die Lebensdauer
ist -28,3%, während der nicht-lineare Exponent gleich
ist 37. Die Proben, die eine gute Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
besitzen, d. h. Werte einer
Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit, die dichter
bei 0% als bei -58,6% liegen, und die eine verbesserte
Lebensdauer besitzen, d. h. Werte einer Lebensdauer, die
dichter bei 0% als bei -28,3% liegen, und zwar im
Sinne der vorliegenden Erfindung, sind die Proben mit
den Nr. 3 bis 7, mit den Nr. 10 bis 13, den Nr. 15 bis 18
und den Nr. 21 bis 25, die in der Tabelle I aufgeführt
sind. Die Probe Nr. 26 läßt sich jedoch praktisch nicht
verwenden, da der nicht-lineare Exponent α niedrig
liegt. Es ist demzufolge erforderlich, daß 0,08 bis 5,0
Atom-% von Pr, 0,1 bis 10,0 Atom-% von Co, 0,01 bis 5,0
Atom-% von Mg und 0,0005 bis 0,1 Atom-% von B dem ZnO beigemischt
werden.
Wie sich der Tabelle I entnehmen läßt, werden die Kurzdauer-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebensdauer
durch Beimischen von B zu den Zusätzen von Pr, Co
und Mg einschneidend verbessert. Diese Wirkungen werden
in erster Linie durch das gleichzeitige Vorhandensein von
Pr, Co, Mg und B zusammen mit ZnO erreicht. Wenn diese
Beimischungen einzeln zum ZnO hinzugefügt werden, wird
die spannungsabhängige Nicht-Linearität ausgeprägt verschlechtert,
und es wird nur eine angenäherte Ohm′sche
Eigenschaft erhalten, so daß dann die Widerstände praktisch
nicht verwendet werden können.
In der Tabelle I wurde lediglich Pr als Seltene-Erde-Element
angegeben, es lassen sich jedoch die Kurzzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebensdauer oder
Lebenserwartung einschneidend auch dann verbessern, und
zwar ohne die gute Nicht-Linearität im selben Ausmaß abzusenken
oder zu vermindern, wie in dem Fall, bei welchem
nur Pr als Seltene-Erde-Element zugefügt wurde, indem
B den Beimischungen hinzugefügt wird, und zwar auch dann,
wenn ein weiteres Seltene-Erde-Element neben Pr verwendet
wird oder wenn mehr als zwei Arten von Seltene-Erde-Elementen
verwendet werden. Diese Ergebnisse sind in
Tabelle II veranschaulicht.
Es wurden puderförmige Materialien von Pr₆O₁₁, Co₃O₄,
B₂O₃ und Al₂O₃, deren Mengen dem gewünschten atomaren
Prozentsatz gemäß der Tabelle VI entsprechen, einem ZnO-Puder
beigemischt. Nach ausreichender Vermischung dieser
puderförmigen Materialien wurde die Mischung bei 500 bis
1000°C für mehrere Stunden vorgebacken. Danach wurde der
vorgebackene Körper in ausreichender Weise pulverisiert
und ein Bindemittel zugefügt. Das gemischte Material
wurde dann in eine Form gebracht, um eine Scheibe mit
einem Durchmesser von 17 mm zu formen, worauf dann die
Scheibe in Luft bei 1100-1400°C für 1 h gebrannt wurde,
um einen gesinterten Körper zu erhalten. Der gesinterte
Körper wurde dann auf eine Dicke von 2 mm geläppt, um
eine Probe zu erhalten. Es wurden dann an beiden Flächen
der Probe eine Elektrode angeformt, um einen Widerstand
zu erhalten, und es wurden schließlich die elektrischen
Eigenschaften des Widerstandes gemessen.
Als elektrische Eigenschaften wurde eine Spannung V1mA
an den Elektroden erhalten, wenn ein Strom von 1 mA
durch den Widerstand bei 25°C floß und es wurde ein
nicht-linearer Exponent α bei 1 mA bis 10 mA erhalten,
und es wurde auch eine Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
festgestellt. Die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
wurde ermittelt, indem ein Mittelwert der
Änderung von V1mA gebildet wurde, und zwar vor und nach
einem 20maligen Anlegen eines rechteckförmigen Stromimpulses
mit 100 A und 2 ms. Die Lebensdauer wurde dadurch
gemessen, indem ein Gleichstrom von 20 mA an den
Widerstand angelegt wurde, und zwar für 5 min, und dann
die Änderung von V₁ µA gemessen wurde (die Spannung für
den Fall, bei welchem ein Strom von 1 µA an den Widerstand
angelegt wurde), und zwar vor und nach dem Anlegen des
Stromes. Der nicht-lineare Exponent α wurde auf die gleiche
Weise wie beim Beispiel 1 ermittelt.
In der Tabelle VI sind auch die gemessenen Ergebnisse der
elektrischen Eigenschaften aufgeführt, die dann erhalten
werden, wenn die Zusammensetzungen der Widerstände in
verschiedener Weise geändert wurden. Die in der Tabelle VI
aufgeführten Zusammensetzungen sind durch die atomare
Prozentzahl gegeben, die aus den Atomen des beigemischten
Elements gegenüber der Gesamtzahl der Atome der jeweiligen
Metallelemente in dem gemischten Rohmaterial ermittelt
wurde.
Die Probe Nr. 1 entspricht einem herkömmlichen Widerstand,
der dadurch hergestellt wurde, indem lediglich Pr und Co
dem ZnO beigemischt wurden. Die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
beträgt -100,0%, die Lebensdauer beträgt
-18,1% und der nicht-lineare Exponent ist 35. Die
Proben, die eine gute Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
aufweisen, d. h. die Werte der Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
liegen dichter bei 0% als bei
-100,0%, und die verbesserte Lebensdauer, d. h. die Werte
der Lebensdauer, die dichter bei 0% als bei -18,1% liegen,
wobei diese Proben im Sinne der Erfindung ausgeführt
sind, haben die Nr. 3 bis 7, die Nr. 10 bis 13, die
Nr. 16 bis 20 und die Nr. 23 bis 26, die in der Tabelle VI
aufgeführt sind. Die Probe Nr. 21 läßt sich jedoch praktisch
nicht verwenden, da der nicht-lineare Exponent α
niedrig liegt. Es ist daher erforderlich, daß zu dem ZnO
beigemischt werden 0,08 bis 5,0 Atom-% von Pr, 0,1 bis
10,0 Atom-% von Co, 0,0005 bis 0,1 Atom-% von B und
1×10-4 bis 5×10-2 Atom-% von Al.
Wie sich der Tabelle VI entnehmen läßt, werden die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebenserwartung
durch Beigabe von B und Al zu den Beimischungen
von Pr und Co merklich verbessert. Diese Ergebnisse werden
in erster Linie erreicht durch die Koexistenz von
Pr, Co, B und Al zusammen mit ZnO. Wenn diese Beimischungen
unabhängig dem ZnO beigemischt werden, wird die
Spannungs-Nicht-Linearität stark verschlechtert und es
wird nur die angenäherte Ohm′sche Eigenschaft erhalten,
so daß diese Widerstände praktisch nicht verwendet werden
können.
In der Tabelle VI ist lediglich Pr als Seltene-Erde-Element
angegeben, es lassen sich jedoch die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebenserwartung
dadurch merklich verbessern, ohne die gute Nicht-Linearität
zu verschlechtern, und zwar in demselben Ausmaß wie
in dem Fall, bei welchem nur Pr als Seltene-Erde-Element
zugefügt wurde, indem B und Al zu den Beimischungen hinzugefügt
wird, was selbst dann der Fall ist, wenn ein weiteres
Seltene-Erde-Element neben Pr oder mehr als zwei Arten
von Seltene-Erde-Elemente verwendet werden. Diese Ergebnisse
sind in der Tabelle VII veranschaulicht. Darüber
hinaus werden die gleichen Wirkungen und Ergebnisse, wie
sie in den Tabellen VI und VII gezeigt sind, auch dann erhalten,
wenn Gallium oder Indium anstelle von Al verwendet
wird.
Es wurde pulverisiertes Material aus Pr₆O₁₁, Co₃O₄, MgO,
B₂O₃ und Al₂O₃, deren Mengen dem gewünschten atomaren
Prozentsatz gemäß der Tabelle VIII entsprechen, einem ZnO-Puder
beigemischt. Nach einer ausreichenden Vermischung
der Pudermaterialien wurde die Mischung bei 500-1000°C
für mehrere Stunden gebacken. Danach wurde der vorgebackene
Körper ausreichend pulverisiert und ein Bindemittel
dem pulverisierten Material zugegeben. Das gemischte
Material wurde dann in eine Form gebracht, um
eine Scheibe mit einem Durchmesser von 17 mm zu formen,
wobei diese Scheibe dann in Luft bei 1100 bis 1400°C
für 1 h gebrannt wurde, um einen gesinterten Körper
zu erhalten. Der gesinterte Körper wurde dann auf eine
Dicke von 2 mm geläppt, um eine Probe zu erhalten. Auf
beiden Flächen der Probe wurden Elektroden angeformt,
um einen Widerstand zu bilden, und es wurden schließlich
die elektrischen Eigenschaften des Widerstandes gemessen.
Als elektrische Eigenschaften wurde eine Spannung V1mA
an den Elektroden erhalten, wenn ein Strom von V1mA dem
Widerstand bei 25°C aufgedrückt wurde, ferner wurde ein
nicht-linearer Exponent α bei 1 mA bis 10 mA erhalten,
und eine Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit wurde
festgestellt. Die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
wurde dadurch ermittelt, indem ein Mittelwert
der Änderungen in V1mA gebildet wurde, und zwar vor und
nach dem 20maligen Anlegen eines rechteckförmigen Stromimpulses
mit 100 A und 2 ms. Die Lebensdauer wurde
durch Anlegen eines Gleichstroms von 20 mA an den Widerstand
für 5 min ermittelt, und es wurde die Änderung von
V1µA gemessen (die Spannung für den Fall, bei welchem
ein Strom von 1 µA dem Widerstand aufgedrückt wurde),
und zwar vor und nach dem Anlegen des Stromes. Der nicht-lineare
Exponent α wurde auf die gleiche Weise ermittelt
wie beim Beispiel 1.
Die gemessenen Ergebnisse der elektrischen Eigenschaften,
die erhalten werden, wenn die Zusammensetzungen der Widerstände
in verschiedener Weise geändert werden, sind ebenfalls
in Tabelle VIII aufgeführt. Die in Tabelle VIII aufgeführten
Zusammensetzungen sind als atomarer Prozentsatz
angegeben, der mit Hilfe der Atome des zusätzlichen Elements
gegenüber der Gesamtmenge an Atomen der jeweiligen
Metallelemente in dem gemischten Rohmaterial ermittelt
wird.
Die Probe Nr. 1 entspricht einem herkömmlichen Widerstand,
der dadurch hergestellt wurde, indem zu dem ZnO lediglich
Pr, Co und Mg hinzugefügt wurden. Die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
beträgt -100,0%, die Lebensdauer
beträgt -19,6%, und der nicht-lineare Exponent ist
gleich 37. Die Proben, die eine gute Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
aufweisen, d. h. Werte einer
Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit, die dichter
bei 0% als bei -100,0% liegen, und die eine verbesserte
Lebensdauer aufweisen, d. h. Werte der Lebensdauer, die
dichter bei 0% als bei -19,6% liegen, und die im Sinne
der vorliegenden Erfindung ausgeführt sind, sind durch
die Nr. 3 bis 7, die Nr. 10 bis 13, die Nr. 15 bis 18,
die Nr. 21 bis 25 und die Nr. 28 bis 31 angegeben und
in der Tabelle VIII gezeigt. Die Probe mit der Nr. 26
läßt sich jedoch praktisch nicht verwenden, da der nicht-lineare
Exponent α niedrig ist. Es ist daher erforderlich,
dem ZnO folgendes beizumischen: 0,08 bis 5,0 Atom-%
von Pr, 0,1 bis 10,0 Atom-% von Co, 0,01 bis 5,0 Atom-%
von Mg und 0,0005 bis 0,1 Atom-% von B.
Wie sich der Tabelle VIII entnehmen läßt, werden die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebensdauer
durch das Beigeben von B und Al zu den Beimischungen von
Pr, Co und Mg merklich verbessert. Diese Ergebnisse und
Wirkungen werden in erster Linie durch die Koexistenz von
Pr, Co, Mg, B und Al zusammen mit ZnO erzielt. Wenn diese
Beimischungen unabhängig zu dem ZnO hinzugefügt werden,
wird die Spannungs-Nicht-Linearität ausgeprägt verschlechtert
und es wird lediglich eine angenäherte Ohm′sche
Eigenschaft erhalten, so daß diese Widerstände
praktisch nicht verwendet werden können.
In der Tabelle VIII ist nur Pr als Beispiel für ein
Seltenes-Erde-Element angegeben, es läßt sich jedoch
die Langzeit-Entladestrom-Widerstandsfähigkeit und die
Lebensdauer ausgeprägt ohne Verringerung der guten Nicht-Linearität
in dem gleichen Ausmaß verbessern, wie in
dem Fall, bei welchem nur Pr als Seltenes-Erde-Element
zugefügt wurde, indem B und Al den Beimischungen beigemischt
werden, was selbst dann noch der Fall ist, wenn
ein weiteres Seltene Erde-Element neben Pr zugefügt
wird oder mehr als eine Art eines Seltene Erde-Elements
verwendet wird. Diese Ergebnisse sind in der Tabelle IX
aufgeführt.
Die Tabellen X und XI zeigen charakteristische Eigenschaften
der Widerstände, die unter Verwendung von Ca
anstelle von Mg hergestellt wurden. Wie sich aus den
Tabellen X und XI ergibt, ist es erforderlich, daß dem
ZnO folgendes zugesetzt wird: 0,08 bis 5,0 Atom-% eines
Seltene-Erde-Elements, 0,1 bis 10,0 Atom-% von Co,
0,01 bis 5,0 Atom-% von Ca, 5×10-4 bis 1×10-1 Atom-%
von B und 1×10-4 bis 5×10-2 Atom-% von Al.
Es läßt sich somit erkennen, daß bei den spannungsabhängigen
nicht-linearen Widerständen mit den Merkmalen nach der
Erfindung, wie sie zuvor beschrieben wurden, die Entladestrom-Widerstandsfähigkeit
und die Lebensdauer außerordentlich
verbessert bzw. erhöht werden, dabei aber auch gleichzeitig
eine sehr gute Spannungs-Nicht-Linearität beibehalten
wird.
Claims (3)
1. Spannungsabhängiger, nicht linearer Widerstand mit
einem Keramiksinterkörper, der Zinkoxid als Hauptkomponente
sowie bezogen auf die Gesamtmenge an Metallen
folgende Zusätze enthält:
- 1) insgesamt 0,08 bis 5,0 Atom-% mindestens eines Seltene-Erde-Elements, ausgewählt unter Praseodym, Lanthan, Terbium, Neodym, Samarium und Dysprosium;
- 2) 0,1 bis 10,0 Atom-% Kobalt;
- 3) 5×10-4 bis 1×10-1 Atom-% Bor und
- 4) a) eine Gesamtmenge von 0,01 bis 5,0 Atom-% Magnesium und/oder
- b) eine Gesamtmenge von 1×10-4 bis 5×10-2 Atom-% Aluminium, Gallium und/oder Indium.
2. Spannungsabhängiger, nicht linearer Widerstand mit
einem Keramiksinterkörper, der Zinkoxid als Hauptkomponente
sowie bezogen auf die Gesamtmenge an Metallen
folgende Zusätze enthält:
- 1) insgesamt 0,08 bis 5,0 Atom-% mindestens eines Seltene-Erde-Elements, ausgewählt unter Praseodym, Lanthan, Terbium, Neodym, Samarium und Dysprosium;
- 2) 0,1 bis 10,0 Atom-% Kobalt;
- 3) 5×10-4 bis 1×10-1 Atom-% Bor und
- 4) a) eine Gesamtmenge 0,01 bis 5,0 Atom-% Calcium und
- b) eine Gesamtmenge von 1×10-4 bis 5×10-2 Atom-% Aluminium, Gallium und/oder Indium.
3. Widerstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er als Seltene-Erde-Element Praseodym, Lanthan und/oder
Terbium enthält.
Priority Applications (1)
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