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Die Erfindung betrifft hochtemperaturbeständige Überzüge, die
insbesondere Metall enthalten und speziell dazu bestimmt sind, als
Zwischenschicht zwischen heißen
Glasplatten und allen Werkzeugen zu fungieren, die mit diesen in
Berührung
kommen.
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Die Erfindung ist spezieller anwendbar
auf Überzüge für Werkzeuge,
die in Heißbehandlungsanlagen
für Glasbänder zur
Herstellung von Verglasungen wie geglühten, bombierten, gehärteten,
emaillierten Verglasungen eingesetzt werden, insbesondere solcher
Verglasungen, wie sie in der Automobilindustrie verwendet werden.
Unter "heiß" sind also Temperaturen
zu verstehen, die ein Erweichen des Glases erlauben, beispielsweise
600 bis 700°C,
doch beschränkt
sich die Erfindung nicht auf Anwendungen bei so hohen Temperaturen.
Werkzeuge, die geeignet sind, mit "Zwischen"-Überzügen versehen
zu werden, sind also solche, die zur Formgebung und/oder Behandlung
von Glasbändern
eingesetzt werden wie Bombierungsformen und/oder Lufthärtungsformen,
die massiv oder ringförmig
sein können,
oder Formgebungsformen, die für
ein so genanntes Kontakthärten
geeignet sind. Es kann sich auch um Werkzeuge zum Transport der
Glasbänder, insbesondere
Förderwalzen,
oder um beliebige andere mechanische oder pneumatische Haltemittel handeln.
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Jeder Umgang mit einem heißen Glasband birgt
die Gefahr von Verkratzungen und der Beeinträchtigung einer optischen Qualität. Bei der
Herstellung von Verglasungen ist jedoch eine hohe optische Qualität gefragt,
was im Falle von Verglasungen für die
Automobilindustrie umso heikler ist, bei denen auch eine exzellente
Rundbiegequalität
gewährleistet
sein muss, mit komplexen Formen, die mehrere Biegepunkte aufweisen
können,
die meist ein Pressen des Glasbands zwischen zwei komplementären Bombierungsformen
nach Art einer Massivform, verbunden mit einer ringförmigen Form,
erfordern.
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Zur Vermeidung der Bildung von Sandlöchern auf
dem Glas, die eventuelle Staubkörnchen absorbieren,
die an die Grenzfläche
zwischen Glas und Werkzeug geraten, und allgemeiner gesprochen, um
die Unversehrtheit des Oberflächenzustands
der Glasbänder
zu erhalten, ist es somit ein bekanntes Verfahren, die Werkzeuge
mit einem geeigneten, so genannten Zwischenüberzug zu versehen, der für die Bänder einen
geschmeidigen und weichen Kontakt ermöglicht. Dieser Überzug muss
ferner eine ausreichende mechanische Wärmebeständigkeit, eine gewisse Verformbarkeit,
um sich den komplexen Werkzeugformen anpassen zu können, aber
auch eine geeignete Luftdurchlässigkeit
aufweisen, insbesondere, wenn er zur Ausstattung von Härtungswerkzeugen vorgesehen
ist, außerdem
soll seine Wärmeleitfähigkeit
nicht zu hoch sein.
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Ein Überzug, der allen diesen Erfordernissen entspricht,
ist bereits aus dem Patent EP-B-O 312 439 bekannt: er besteht aus
einem Metallgewebe mit einer Wärmeleitfähigkeit
unter 3 W.m–1.K–1,
das aus Vorgarnen hergestellt ist, die aus einer Vielzahl von mindestens
90 Elementarfäden
mit einem Durchmesser unter 50 Micron bestehen, die zusammengefasst
sind, um Maschen zu bilden.
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Die Erfindung hat zum Ziel, eine
Verbesserung dieser Art Metallüberzug
vorzuschlagen, insbesondere zum Erhalt eines Überzugs, bei dem die Verkratzungsgefahren
verringert sind, und der eine erhöhte Leebnsdauer hat.
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Gegenstand der Erfindung ist ein
hochtemperaturbeständiger Überzug,
der dazu bestimmt sind, zwischen Werkzeugen und Platten aus heißem Glas
angeordnet zu werden. Dieser Überzug
umfasst ein Gestrick, das Metallfasern enthält und aus einer Verbindung
von Maschenstäbchen
oder im Fall von Kulierwirkware von Maschenreihen hergestellt ist,
die dem Gestrick mindestens eine flache Seite geben. Das Gestrick
ist ferner mit Öffnungen
versehen, deren polygonale Form von einer Vielzahl "unverbundener" Abschnitte bestimmt
wird, die jeweils von einem Teil eines Maschenstäbchens gebildet werden, sowie von "verbundenen" Abschnitten, die
durch die Zusammenfassung von zwei bis vier Maschen zwischen zwei
aneinander angrenzenden Maschenstäbchen oder Maschenreihen gebildet
werden, wobei diese Zusammenfassung durch gegenseitiges Übertragen
von Maschen von einem Stäbchen
auf das andere erhalten wird. Für
ein Gewirke mit zwei entgegengesetzten flachen Seiten kann diese
Zusammenfassung insbesondere mit mehr als zwei Maschen zweier angrenzender
Maschenstäbchen
erfolgen.
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Nach der Erfindung wird unter "Masche" eine elementare
Fadenschlinge verstanden, die mit den anderen Schlingen verbunden
wird, um die Abschnitte des Gestricks zu bilden.
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Unter "Öffnung" wird der Freiraum
verstanden, der von diesen Abschnitten gebildet wird.
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Unter "Gestrick" werden sowohl die Kulierwirkware als
auch die Kettenwirkware verstanden. Im Rahmen der Erfindung schließt dieser
Begriff auch Gewebe, Drahtgeflechte, Rohrgeflechte und Garngeflechte
mit ein. (Wobei es sich im Falle der Kulierwirkware eher um "Reihen" von Maschen als "Stäbchen" von Maschen handelt.)
Ebenso ist "gegenseitige Übertragung" von Maschen so zu
verstehen, dass man eine Verbindung zwischen zwei Maschenstäbchen in
der Weise herstellt, dass sich der Faden eines gegebenen Stäbchens in
das angrenzende Stäbchen
einfügt,
um dort mindestens eine Masche zu bilden, und dass sich umgekehrt
der Faden dieses letzteren Stäbchens
in das erstere einfügt,
um dort mindestens eine Masche zu bilden. Auf diese Weise hat man
im Sinne der Erfindung tatsächlich
mindestens zwei "zusammengefasste" Maschen zwischen
den Stäbchen.
Ebenso ist unter einem Gestrick mit mindestens einer "flachen Seite" ein Gestrick zu
verstehen, bei dem alle Maschenstäbchen mindestens einer Seite
flach sind.
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Der wie vorstehend beschriebene Überzug hat
viele Vorteile. Dadurch, dass er aus einem Gestrick besteht, hat
er eine gewisse Dehnfähigkeit
in alle Richtungen, wodurch er zum Abdecken von Werkzeugen mit komplexen
Formen einsetzbar ist, beispielsweise solche mit großen Krümmungen.
Die Struktur des Gestricks macht es ausreichend aufnahmefähig für Staub.
Außerdem
wird dadurch, dass das Gestrick eine flache Seite hat, das Verkratzen
der Glasbänder vermieden,
da sie eine sehr glatte Berührung
ermöglicht.
Dadurch, dass die beiden entgegengesetzten Seiten des Gestricks
vorteilhafterweise dieses Merkmal aufweisen, kann es ohne Rücksicht auf
die Unterscheidung einer "rechten" oder "linken" Seite verwendet
werden. Bei bestimmten, weniger anspruchsvollen Anwendungen und
insbesondere aus Gründen
der Bedienungsfreundlichkeit kann das Gestrick allerdings auch nur
mit einer flachen Seite vorgesehen werden. Durch Wahl von Größe und Geometrie
der Öffnungen
des Gestricks kann der Durchlässigkeitsgrad
des Überzugs
genau bestimmt werden, was wichtig ist, wenn er Lufthärtungsformen ausstatten
soll.
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Schließlich hat das Gestrick eine
gute mechanische Festigkeit. Die vorstehend erwähnten Öffnungen haben nämlich einen
starken Zusammenhalt, da in den "verbundenen" Abschnitten mindestens zwei
Maschen vorhanden sind, die aus dem Verweben zweier Maschenstäbchen entstehen,
was bedeutet, dass, falls eine dieser "zusammengefassten" Maschen während eines längeren Einsatzes
reißen sollte,
immer noch eine zweite "gemeinsame" Masche übrigbliebe.
Dadurch wird jedes Risiko eines plötzlichen lokalen Reißens des Überzugs
umgangen, das einen punktuellen direkten Kontakt zwischen Werkzeug
und heißem
Glas und somit ein Verkratzen desselben bedeuten würde.
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Diese erfindungsgemäßen Öffnungen
können
somit ganz unterschiedliche Formen haben. So können sie symmetrisch sein und
insbesondere verbundene Abschnitte, die alle die gleiche Länge haben,
sowie nicht verbundene Abschnitte haben, die ebenfalls alle die
gleiche Länge
haben. Sie können aber
auch unsymmetrisch mit verbundenen und nicht verbundenen Abschnitten
unterschiedlicher Länge sein.
Die Struktur des Gestricks der Erfindung bietet somit zahlreiche
Möglichkeiten
zur bestmöglichen Anpassung
des Überzugs
an seine endgültige
Bestimmung. Beispielsweise können Öffnungen
sechseckiger Form gewählt
werden, die dem Ganzen ein bienenwabenförmiges Aussehen geben.
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Außerdem können Größe und/oder Form der Öffnungen
im ganzen Gestrick wechseln, wodurch im Gestrick Wirkbereiche mit
unterschiedlichem Aussehen und unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden.
Es kann nämlich
von Vorteil sein, eine unterschiedliche Durchlässigkeit im Gestrick vorzusehen, wobei
insbesondere zwischen Rand- und Mittelbereich unterschieden wird,
wenn es eine Massivform abdecken soll.
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In der Regel wird eine Öffnungsgröße der Art gewählt, dass
diese einen Umfang von 8 bis 80 Millimeter und vorzugsweise 20 bis
40 Millimeter haben. Aus der Struktur des Gestricks ergibt sich
eine gewisse Verformbarkeit der Öffnungen,
doch bleibt ihr Umfang im Wesentlichen konstant.
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Vorteilhafterweise sind die Maschen
aus gesponnenem einfachen oder gezwirnten Faden gestrickt. Diese
Art Faden wird aus einem Endlos-Vorgarn aus Elementarfäden erhalten,
das mechanisch gecrackt ist, sodass es in unterbrochene, kurze Fasern
unregelmäßiger Länge gebrochen
ist, wobei auf das Cracken eine oder mehrere Verdrehungen (einfacher
gesponnener Faden) und eventuell ein Zwirnen zum Fixieren der Verdrehungen
(gezwirnter gesponnener Faden) folgt. Es kann auch ein beliebiges anderes
Spinnverfahren mit vergleichbarem Ergebnis eingesetzt werden, insbesondere
die so genannte "Luftstrahlspinnerei".
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Die Verwendung dieser Art von Faden
ist zum einen deswegen interessant, weil seine Wärmeleitfähigkeit relativ niedrig ist,
obwohl er aus Metall ist, was sich eher dann als vorteilhaft erweist,
wenn das Glas wärmebehandelt
wird und/oder möglicherweise eine
etwas andere Temperatur hat als das Werkzeug. Außerdem wird dadurch, dass das
Gestrick aus unterbrochenen Fasern besteht, seine "Flauschigkeit" verstärkt und
erhält
es dadurch eine hohe Elastizität in
der Dicke. Schließlich
ist der Faden auf Grund seiner Elastizität besonders gut für das Stricken
geeignet. Tatsächlich
geben die unterbrochenen Fasern dem gesponnenen Faden ein besonderes
Aussehen, mit so genannten Randfasern, von denen ein Ende durch
Torsion in dem Faden eingezwängt
ist und von denen das andere Ende übersteht, wodurch insbesondere
eine optimale Verteilung des Gewichts des Glasbands auf das gesamte
Gestrick ermöglicht wird.
Bei einem solchen Faden wirkt somit all dies für die optische Qualität des Glases
zusammen.
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Das zu strickende Garn kann ein einzelner Faden
sein, insbesondere mit einer metrischen Nummer von 1 bis 30 und
vorzugsweise 1,5 bis 10, wenn er aus Metall wie Stahl besteht (wobei
die metrische Nummer die zum Erhalt einer Masse von 1 Gramm erforderliche
Fadenlänge
in Metern angibt). Ist der Faden nicht aus Stahl, sondern beispielsweise
aus keramischem Material oder einem anderen Metall, müssen diese
Werte der metrischen Nummern abhängig
von dem Dichteverhältnis
des Metalls und des in Rede stehenden Materials gewichtet werden,
damit der gemessene Durchmesser des Fadens vergleichbar ist. So
müssten
die Grenzwerte der oben genannten metrischen Nummern bei einem Faden, dessen
elementare Fasern nur ein Viertel so dicht wären wie das stahlartige Metall,
mit vier multipliziert werden.
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Ebenso kann eine Verbindung aus mehreren dieser
Fäden,
insbesondere 2 bis 5 Fäden,
gestrickt werden, eine Verbindung, die nicht zwangsläufig einen
Zwirnungsschritt erfordert.
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Vorzugsweise besteht der Faden, aus
dem das Gestrick hergestellt wird, aus mindestens 90 Elementarfasern,
wobei jede Elementarfaser einen Durchmesser unter 50 Mikrometer
und insbesondere von 8 bis 20 Mikrometern hat.
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Schließlich ermöglichen die beiden Parameter,
nämlich
einerseits die Anzahl der Elementarfasern jedes Fadens und andererseits
die Anzahl der verbundenen Fäden,
eine wunschgemäße Bestimmung
der Dickenabmessung des Fadens, wie er tatsächlich verstrickt wird, und
somit der endgültigen
Dicke des Gestricks. Es kann auch noch ein dritter Parameter hinzukommen,
nämlich
die Anzahl der Verdrehungen, die der Faden vor seinem Verstricken durchlaufen
hat.
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Kommen wir nun genauer zu der Art
des Materials, aus dem das Gestrick nach der Erfindung besteht:
es muss hochtemperaturbeständig
sein, deshalb kann man vorteilhafterweise ein Gestrick auswählen, das
Metallfäden
enthält.
Es kann im Übrigen überwiegend,
wenn nicht vollständig
aus Metallfäden gemacht
sein. Außer
diesen Metallfäden
können
jedoch auch temperaturbeständige,
nichtmetallene Fäden,
insbesondere auf Basis von Keramikmaterial, Siliziumkarbid, Polyimid
oder aromatischem Polyamid wie dem unter der handelsüblichen
Bezeichnung KEVLAR bekannten Polymer, in das Gestrick eingearbeitet
sein. Wie vorstehend schon gesagt, können diese Fäden, ob
sie aus Metall sind oder nicht, das Ergebnis der Zusammenfassung
einer bestimmten Anzahl Elementarfäden sein.
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Eine weitere Variante besteht darin,
dass das Gestrick "Hybridfäden" umfasst, d. h. Fäden, die
ein Gemisch aus metallenen Elementarfasern und nichtmetallenen Elementarfasern
enthalten, die aus Keramik, Siliziumkarbid, Polyimid oder aromatischem
Polyamid bestehen können.
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Die Elementarfäden oder -fasern des Gestricks
aus Metall sind vorteilhafterweise auf Basis von nicht rostendem
Stahl, insbesondere der Sorte 316L, ausgewählt. Eine bevorzugte Ausführungsform besteht
darin, einen im Wesentlichen austenitischen Stahl auszuwählen. Der
Stahl hat beispielsweise einen Anteil an Chrom von mindestens 17
Gew.-%, insbesondere 17 bis 19 Gew.-%, und einen Anteil an Nickel
von mindestens 12 Gew.-%, insbesondere 13 bis 14 Gew.-%, wobei ein
Aanteil an Kohle von unter oder gleich 0,03 Gew.-% erhalten bleibt.
Diese Stahlsorte besitzt nämlich
eine besonders hohe Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen,
eine sehr hohe mechanische Festigkeit, wodurch der Überzug eine
höhere
Lebensdauer erreicht.
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Vorzugsweise wählt man für den Überzug eine Dicke von unter
5 mm, insbesondere von 1 bis 3 mm. Seine Wärmeleitfähigkeit bleibt im Allgemeinen unter
3 W.m–1.K–1,
insbesondere bei 0,1 bis 0,2 W.m–1.K–1.
Seine Luftdurchlässigkeit
kann, wie vorstehend schon gesagt, auf unterschiedliche Werte eingestellt
werden. Sie beträgt
insbesondere mindestens 2 m/s. Die Durchlässigkeit wird hier durch die Zahl
der Kubikmeter bestimmt, die in einer Sekunde einen Quadratmeter
des Materials durchqueren können,
wenn der Druckunterschied beidseits von diesem 200 Pa (Pascal) beträgt. Die
Messung der Luftdurchlässigkeit
erfolgt nach den Bestimmungen der Norm NF EN ISO 9237, ausgehend
von einer Testfläche
von 20 cm2.
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Wird ein solcher Überzug zum Abdecken von Härtungswerkzeugen
verwendet, kann eine höhere Luftdurchlässigkeit
von Vorteil sein; in diesem Fall beträgt diese mindestens 5 m/s und
vorzugsweise mindestens 7 m/s in Kubikmetern Luft, die geeignet sind,
einen Quadratmeter des Materials zu durchqueren, wenn der Druckunterschied
beidseits von diesem 200 Pa (Pascal) beträgt, ausgehend von einer Testfläche von
20 cm2.
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Nach einer Variante können beide
Seiten des Gestricks die gleiche Struktur, das gleiche Aussehen haben,
sich jedoch durch die Art der Fäden,
aus denen sie bestehen, unterscheiden. So kann man die Seite, welche
die "Glasseite" sein soll, die aus
Fäden aus
einem besonders optimierten Material zur Vermeidung von Kratzern
bestehen, und die Seite unterscheiden, welche die "Werkzeugseite" sein soll und aus
Fäden aus
einem anderen Material (oder einem Materialgemisch) besteht, die
normalerweise billiger sind.
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Nach einer anderen Variante, wenn
nämlich die
beiden Seiten des Gestricks flach sind, können sie auch vorteilhafterweise
identisch miteinander sein, wodurch jegliche Verwechslungsgefahr
beim Befestigen des Gestricks auf dem Werkzeug ausgeschlossen ist.
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Zum Erhalt von Gestricken, die somit
zwei gleiche Seiten aufweisen, sind unterschiedliche in der Textilindustrie
bekannte Stricktechniken einsetzbar. Eine von ihnen besteht darin,
eine Doppelfontur-Strickmaschine einzusetzen: d.h. eine Maschine mit
zwei Nadelreihen, die parallel zueinander stricken und so Maschen
herstellen, die zwei flache äußere Schichten
bilden. Die Strickmaschine ist außerdem vorteilhafterweise so
gewählt,
dass sie ein Gestrick mit gewirkten Maschen produziert, beispielsweise eine
Raschelmaschine. Diese Art von Maschinen machen nämlich eine
breite Auswahl an Gestrickabmessungen möglich, insbesondere bezüglich deren Breite.
Auf diese Weise kann man Gestricke in Form schmaler Bänder herstellen,
die sich sehr gut eignen zum Abdecken ringförmiger Bombierungs- und/oder Härtungsformen.
Diese Art Maschinen ermöglicht auch
die direkte Herstellung röhrenförmiger Gestricke,
die zum Abdecken von insbesondere Förderwalzen verwendbar sind.
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Wie vorstehend erwähnt, betrifft
die Erfindung auch die Anwendung des vorstehend beschriebenen Überzugs
auf das Abdecken von Werkzeugen für Glasplatten während ihrer
Wärmebehandlung
wie dem Glühen,
Bombieren, Luft- oder Kontakthärten, Werkzeuge
insbesondere der Art wie Massivformen oder Bom bierungs- und/oder
Härtungsformen.
Sie betrifft ferner die Anwendung des Überzugs auf das Abdecken von
Trägerelementen
und/oder Transportelementen für
heiße
Glasplatten, wie Förderwalzen, Förderbänder, jegliche
mechanische oder pneumatische Haltevorrichtungen, insbesondere durch
Ansaugen.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte
Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
unterschiedlicher, nicht einschränkender
Ausführungsformen
des Überzugs
hervor, an Hand der beiliegenden Zeichnungen, in denen:
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1 eine
explodierte Darstellung zweier angrenzender Maschenstäbchen-Abschnitte
eines Gestricks nach der Erfindung mit zwei entgegengesetzten flachen
Seiten ist;
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2 die
gleichen Abschnitte der Stäbchen des
Gestricks von vorne gesehen sind, wobei die hintere Seite verdeckt
ist;
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3 und 4 zwei Varianten der Form
von Öffnungen
des Gestricks sind;
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5 eine
schematische, vergrößerte Ansicht
einer Öffnung
nach 3 ist;
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6 eine
explodierte Darstellung zweier angrenzender Maschenstäbchen-Abschnitte
eines Gestricks nach der Erfindung mit einer flachen Seite ist.
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Alle diese Figuren sind sehr schematisch. Sie
stellen unterschiedliche Varianten eines Gestricks nach der Erfindung
dar.
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Bei allen folgenden Beispielen besteht
das Gestrick aus gewirkten Maschen und verwendet Fäden aus überwiegend
austenitischem, nicht rostendem Stahl mit einem Anteil an Chrom
von 18 Gew.-%, einem Anteil an Nickel von 13 Gew.-% und einem Anteil
an Kohle von unter 0,03 Gew.-%.
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Die Fäden werden von zwei gesponnenen, gezwirnten
Fäden mit
einer metrischen Nummer von jeweils 11 Metern pro Gramm gebildet,
und zwar gesponnenen Fäden,
die aus etwa 100 Basisfasern mit einem gemessenen Durchmesser von
12 Mikrometer bestehen. In dem den 1 bis 5 entsprechenden Beispiel
erfolgt das Stricken mit einer zweifontierigen Raschelmaschine mit
dem Maß 9 (wobei
das Maß die
Anzahl Nadeln angibt, die auf der Länge eines Zolls angeordnet
sind). Bei dem 5 entsprechenden
Beispiel erfolgt das Stricken mittels einer einfontierigen Raschelmaschine.
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Mit Bezug zu 1 sieht man in explodierter Weise zwei
angrenzende Maschenstäbchen
A, B eines Gestricks nach der Erfindung. Jedes Stäbchen besteht
aus Reihen "n", mit zwei Fadenmaschen (oder
-schlingen) "m". Man sieht in der
Figur, dass das, was hier "Reihe" genannt wird, eine
Einheit aus zwei angrenzenden Maschen (Schlingen) ein und desselben
Maschenstäbchens
ist, wobei jede an einer der Seiten des Gestricks angeordnet ist.
Zur Herstellung von Öffnungen
in dem Gestrick werden diese beiden Maschenstäbchen lokal und gleichmäßig auf ihrer
ganzen Länge
miteinander auf folgende Weise verwoben: ein Faden I1 aus
dem Maschenstäbchen
B fügt
sich in das Maschenstäbchen
A ein. Umgekehrt fügt
sich ein Faden I2 aus dem Maschenstäbchen A in
das Maschenstäbchen
B ein.
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Der Faden I1 erzeugt
in dem Stäbchen
A eine Reihe "b", und der Faden I2 erzeugt in dem Stäbchen B eine Reihe "a". Diese Übertragung von Fäden schafft
somit eine Verbindung zwischen den beiden Stäbchen. Wie in 1 dargestellt, sieht man, dass nacheinander
vier Verbindungen geschaffen werden, mit somit einer doppelten Übertragung
von zwei Reihen von einem Stäbchen
zum anderen. Die Einheit aus durch diese gegenseitige Übertragung "zusammengefassten" Maschen nähert somit
die beiden Stäbchen
einander an und bildet einen "gebundenen" Abschnitt im Sinne
der Erfindung, der die Schaffung der Öffnungen C variabler Form und
Größe erlaubt. Dies
ist in 2 schematisch
dargestellt, in der man sieht, dass die vier zwischen den Stäbchen A
und B geschaffenen Verbindungen einen gebundenen Abschnitt bilden,
der von insgesamt 6 Reihen, also 12 Maschen, gebildet wird. Es muss
dann also nur die Anzahl der so zusammengefassten Maschen und die Anzahl
nicht zusammengefasster Maschen zwischen zwei Stäbchen gewählt werden. Zum besseren Verständnis ist
dieses Prinzip schematisch in 5 dargestellt:
die diagonalen Verflechtungen symbolisieren die Zusammenfassung
einer bestimmten Anzahl von Maschen zwischen zwei Stäbchen: jede Öffnung C
wird in dieser Darstellung somit von zwei ver bundenen Abschnitten
s1 und s2 und von
vier nicht verbundenen Abschnitten s3, s4, s5 und s6 gebildet, sodass eine sechseckige Form
entsteht.
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3 und 4 zeigen in noch stärker schematisierter
Weise zwei Arten von Öffnungen
C: in 3 ist dies wieder
eine symmetrische, sechseckige Struktur mit zwei verbundenen Abschnitten
s1 und s2 gleicher
Länge und
vier nicht verbundenen Abschnitten s3, s4, s5 und s6 gleicher Länge und mit beispielsweise
zwei Reihen. In 4 sind
die Öffnungen
nun unsymmetrisch, auch sechseckig, aber mit zwei verbundenen Abschnitten
s1 und s2 gleicher
Länge mit zwei
gemeinsamen Reihen, zwei nicht verbundenen Abschnitten s3, s4 gleicher Länge mit
jeweils zwei Reihen und zwei nicht verbundenen Abschnitten s5, s6 gleicher Länge mit
jeweils vier Reihen.
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Natürlich sind zahlreiche Varianten
möglich: die Öffnungen
können
so beispielsweise rautenförmig
sein, insbesondere, wenn die Länge
der verbundenen Abschnitte sehr gering ist bezogen auf die Länge der
nicht verbundenen Abschnitte.
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Das durch Doppelfontur erhaltene
Gestrick hat im Wesentlichen zwei identische entgegengesetzte und
sehr flache Seiten, was für
die optische Qualität
sehr gut ist: es sind daraus Maschenstäbchen mit einem annäherend "quadratischen" Querschnitt entstanden,
von denen zwei entgegengesetzte Seiten diejenigen des Gestricks
bilden.
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Zwischen den beiden Maschen-"Schichten", welche die Außenseiten
des Gestricks bilden, kann mindestens ein zusätzlicher Faden integriert werden, um
eine dreidimensionale Struktur zu erzeugen, deren Dicke und Biegsamkeit
durch Art, Anzahl und Länge
der Fäden
bestimmt werden können,
die auf die beiden Maschenschichten stoßen.
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6 zeigt
in explodierter Weise zwei angrenzende Maschenstäbchen (A, B) eines anderen Gestricks
der Erfindung mit nur einer flachen Seite. Im Unterschied zum vorstehenden
Beispiel umfasst jede Reihe "n" eine Fadenmasche "m". Die beiden Stäbchen (A, B) werden auf die
gleiche Weise miteinander verwoben wie im vorstehenden Beispiel.
Durch gegenseitige Übertragung
erhält
man sechs zwischen den beiden Stäbchen
(A, B) zusammengefasste Maschen (m).
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Die Arten, wie ein Faden eines Stäbchens in das
angrenzende Stäbchen
eingearbeitet wird, können
ganz unterschiedlich sein. Im Fall der 1 war zu sehen, dass der Faden I1 eine Reihe "b" in
dem Stäbchen
A erzeugt und dann wieder in sein Ausgangsstäbchen B "zurückkehrt". Er könnte somit
dort auch sehr gut nur eine Masche "m" erzeugen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht
auf diese Ausführungsform
beschränkt:
ebenso kann der Faden I1nach seinem Einarbeiten
in das Stäbchen
A dort "bleiben", um dort anschließend mehrere
Stäbchen
(oder Maschen) zu schaffen. Außerdem
muss er nicht zwangsläufig
in sein Stäbchen
B "zurückkehren", sondern kann sich
auch in das (nicht dargestellte) Stäbchen einfügen, das sich auf der anderen
Seite von dem Stäbchen
A befindet.
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Zusammenfassend gesagt sind also
die Gestricke, die der Rahmen der Erfindung einschließt, mit Öffnungen "c" versehen, deren polygonale Form von
einer Mehrzahl "nicht
verbundener" Abschnitte bestimmt
wird, die jeweils aus einem Maschenstäbchenteil bestehen, sowie "verbundenen" Abschnitten, die
durch die Zusammenfassung von mindestens zwei Maschen "m" zwischen zwei angrenzenden Maschenstäbchen (A,
B) gebildet werden:
- – Die Gestricke mit einer flachen
Seite haben verbundene Abschnitte, die durch die Zusammenfassung
von zwei, vier, sechs oder mehr Maschen entstehen,
- – die
Gestricke mit zwei flachen Seiten haben verbundene Abschnitte, die
durch die Zusammenfassung von mehr als vier, insbesondere acht oder zwölf Maschen
entstehen.