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Einrichtung zur selbsttätigen Feuerungsregelung mehrerer parallel
auf ein gemeinsames Dampfleitungsnetz arbeitender Dampfkessel bzw. Dampfkesselgruppen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur selbsttätigen Feuerungsmgelung mehrerer
parallel auf ein gemeinsames Dampfleitungsnetz arbeitender Dampfkessel bzw. Dampfkesselgruppen,
wobei für jeden Kessel bzw. jede Gruppe je ein besonderer von dem Dampfdruck beeinflußter
Belastungsregler vorgesehen ist, wie dies gelegentlich z. B. bei Dampfkraftanlagen
für Schiffe aus Sicherheitsgründen gefordert wird.
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Der Erfindung gemäß sind zur Erhaltung verhältnisgleich bleibender
von. den einzelnen Kesseln öder Kesselgruppien kommenden Nutzleistungen bei Belastungsänderungen
die Belastungsregler derart eingestellt, daß entsprechend 'der für die ..einzelnen
Kessel oder Kesselgruppen verschiedenen Druckabfälle im Leitungsnetz die Unterschiede
der von den einzelnen Belastungsreglern bei Null-Last und Voll-L a.st eingeregelfen
Werte verschieden sind. -Handelt es- sich z. B. um eine aus drei einzelnen Kesseln
oder drei Kesselgruppen bestehende Anlage, wie sie schematisch in der Abb. i angedeutet
ist, so sind die einzelnen Kessel A, B, C an eine gemeinsame Dampfleitung
i mit Hilfe von Zweigleitungen 2, 3, G. angeschlossen.
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Für jeden Kessel ist ein besonderer Belastungsregler 5, 6, 7 vorgesehen.
Es sei nun angenommen, daß der Kesseldruck bei Null-Last 70 atü betrage und
daß infolgedessen bei Null-Last in allen Kesseln und auch an allen Stellen der Dampfleitung
ein Druck von 70 atü erscheint. Bei Voll-Last spei nun der Druckabfall in
den Zweigleitungen2, 3 und ¢ .jeweils 3 atü und in der Hauptleitung i von der Anschlußstelle
des einen Kessels bis zur Anschlußstelle des nächsten Kessels je i atü. Es wird
dann bei Voll-Last an der Stelle I -ein Druck von 67 atü, an der Stelle II ein Druck
von 66 atü und an der Stelle III
ein Druck von 65 ä,tü herrschen.
Es braucht deshalb der Kessel C, der der Verbrauchsstelle am nächsten liegt, bei
Voll-Last nur die dem Druckabfall in seiner Zweigleitung"4e entsprechende Mehrleistung
aufzubringen, uhcl. es braucht in diesem. Kessel bei Voll-Last.' nur ein Druck von
68 atü gehalten zu werden. . Dagegen muß bei Voll-Last der Kessel A einen Druck
von 70 atü halten, wenn an der Stelle III der Druck 65 atü betragen soll; denn der
Kessel A hat sowohl den Druckabfall seiner Zweigleitung 2 als auch die beiden Druckabfälle
von I nach II und von II nach III zusätzlich zu leisten.
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Daraus ergeben sich verschiedene Unterschiede der bei Null-Last und
bei Voll-Last von den einzelnen Belastungsreglern 5, 6, einzuregelnden Werte. Der
Regler 7 für den Kessel C hat die Brennstoffzufuhr bei Voll-Last so einzustellen,
daß im Kessel ein Druck von 68 atü gehalten wird, während der Regler 5 für den Kessel
A bei Voll-Last eine solche Brennstoffzufuhr geben muß, daß im Kessel der Druck
70 atü beträgt, weil sonst die Nutzlast der einzelnen Kessel oder Kesselgruppen
nicht gleichbleiben würde. Sobald nämlich in dem geschilderten Beispiel der Druck
des Kessels A unter 7o atü fällt, werden die beiden anderen Kessel B, C mehr belastet
als es 2/3 der Gesamtlast entspricht.
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Ein Beispiel für die verschiedene Einstellung der einzelnen Belastungsregler
veranschaulicht schematisch Abb.2. Dem auf eine Dose 8 wirkenden Dampfdruck wirkt
ein Gegengewicht gentgegen. Außerdem wirkt das Gegengewicht 9 über ein Gestänge
i o auf ein Strahlrohr i i eines Kraftschalters bekannter Art ein. Das Strahlrohr
steht unter dem Einfluß einer Rückführfeder 12 unter an sich bekannter Zwischenschaltung
eines Hebelgestänges 13 mit veränderlichem_übersetzungsverhältnis. Das Übersetzungsverhältnis
kann durch Verschieben eines Verhältnisschiebers 14 geändert werden. Ein Servokolben
15 steuert ein die Brennstoffzufuhr regelndes Ventil 16 und trägt an seiner
Kolbenstange eine Rückführkurve i 7 für die RückfÜhrfeder 12. Wird durch Verstellen
des Verhältnisschiebers 14, z. B. aus der Stellung x in y, das Übersetzungsverhältnis
zwischen der Rück--"führfeder i 2 und dem Strahlrohr i i geändert, Aaun ändert sich
bei gleichbleibender Stel--ltzng des Servokolbens 15 der Einfluß der @=Rückführfeder
12 auf das Strahlrohr und damit auch auf das Gestänge i o.
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In der Stellung x des Verhältnisschiebers 14 ist die von der Feder
12 auf das Gestänge i o ,ausgeübte Kraft gleich der Federkraft, während in -der
Stellung y infolge des veränderten Übersetzungsverhältnisses die auf das Gestänge
i o von selten der Feder ausgeübte Kraft gleich der vierfachen Federkraft ist. Der
Einfluß der Feder in der Stellung x des Verhältnisschiebers i ¢ auf den Gleichgewichtszustand
des Dampfdruckreglers ist also kleiner als in der Stellung y, so daß der Stellung
x des Verhältnisschiebers ein größerer Dampfdruck als der Stellung y entspricht.
Für die einzelnen Belastungsregler der verschiedenen Kessel können die bei Voll-Last
von den einzelnen Kesseln zu haltenden Drücke durch die entsprechenden Verhältnisschieber
14 eingestellt werden.