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Diese
Erfindung liegt in dem Bereich von Verfahren zur Behandlung des
Hepatitis-B-Virus
(ebenso als „HBV" bezeichnet) und
Epstein-Barr-Virus (als „EBV" bezeichnet), umfassend
das Verabreichen einer wirksamen Menge von einer oder mehreren der
hierin offenbarten aktiven Verbindungen, oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Derivats oder Prodrugs von einer dieser Verbindungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Der
Hepatitis-B-Virus erreichte weltweit Epidemieniveaus. Nach einem
Inkubationszeitraum von zwei bis sechs Monaten, in dem sich der
Wirt der Infektion nicht bewußt
ist, kann die HBV-Infektion zu akuter Hepatitis und Leberschäden führen, die
Bauchschmerz, Gelbsucht und erhöhte
Blutspiegel von bestimmten Enzymen verursachen. HBV kann fulminante
Hepatitis verursachen, eine schnell fortschreitende, oftmals tödliche Form
der Krankheit, bei der massive Abschnitte der Leber zerstört werden.
Patienten erholen sich typischerweise wieder von der akuten Virushepatitis.
Bei einigen Patienten bleiben jedoch hohe Niveaus an viralem Antigen
in dem Blut für
einen längeren
oder undefinierten Zeitraum bestehen, was eine chronische Infektion
verursacht. Chronische Infektionen können zu chronischer andauernder
Hepatitis führen.
Patienten, die mit chronischer andauernder HBV infiziert sind, kommen
in Entwicklungsländern
am häufigsten
vor. Mitte 1991 gab es allein in Asien ungefähr 225 Millionen chronische
Träger
von HBV, und weltweit höchstens
300 Millionen Träger.
Chronische andauernde Hepatitis kann Müdigkeit, Zirrhose der Leber
und hepatozelluläres
Karzinom, ein primärer
Leberkrebs, verursachen.
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In
westlichen Industrieländern
sind hohe Risikogruppen für
HBV-Infektion die, die mit HBV-Trägern oder ihren Blutproben
in Kontakt kommen. Die Epidemiologie von HBV ist tatsächlich sehr ähnlich zu
der des erworbenen Immundefizienzsyndroms, welches der Grund dafür ist, warum
die HBV-Infektion unter den Patienten mit AIDS oder HIV-verbundenen
Infektionen üblich
ist. Jedoch ist HBV ansteckender als HIV.
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HBV
ist nur gegenüber
Tabak als Ursache für
menschlichen Krebs zweitrangig. Der Mechanismus, durch den HBV Krebs
auslöst,
ist unbekannt, obwohl postuliert wird, daß es direkt die Tumorentwicklung
auslöst,
oder die Tumorentwicklung durch chronische Entzündung, Zirrhose und Zellregeneration,
die mit der Infektion verbunden ist, indirekt auslöst.
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Das
Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ein Mitglied der Gattung Lymphocryptovirus,
welche zu der Unterfamilie Gammaherpesvirinae gehört. Es ist
merklich lymphotrop. EBV hat die klassische Struktur von Herpesviren,
sein doppelsträngiges
DNA-Genom ist nämlich
in einem icosapentaflächigen
Nukleokapsid enthalten, das wiederum von einer Lipidhülle umgeben
ist, die mit viralen Glykoproteinen besetzt ist. Ein amorphes Integumentprotein
nimmt den Raum zwischen der Hülle
und dem Nukleokapsid ein.
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Alle
menschlichen Herpesviren infizieren und replizieren innerhalb der
Lymphozyten in einem gewissen Ausmaß, aber EBV tut es effizient.
Hauptsächlich
hängen
die Pathogenese und Wirtsreaktionen auf die Infektion mit EBV offensichtlich
mehr von der Lymphozyteninfektion ab, als bei den anderen menschlichen
Herpesviren der Fall ist.
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EBV
ist nun als eine Ursache von B-Zellen-lymphoproliferativen Krankheiten
anerkannt, und ist mit einer Vielzahl von anderen schweren und chronischen
Krankheiten verbunden, einschließlich selten progressivem Mononukleose-artigem
Syndrom und oraler haarförmiger
Leukoplakie bei AIDS-Patienten. Die Schlußfolgerung, daß EBV eine
Hauptursache von chronischer Müdigkeit
ist, konnte einer genauen Prüfung
nicht standhalten.
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EBV
wird in erste Linie durch den Speichel übertragen, obwohl einige Infektionen
durch Bluttransfusion übertragen
werden. Mehr als 85% der Patienten in den akuten Phasen der infektiösen Mononukleose
sondern EBV ab.
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EBV
ist mit Krebs in Verbindung gebracht worden. Mindestens zwei Gruppen
von Patienten sind hinsichtlich der Entwicklung von mit EBV in Verbindung
stehenden Lymphomen gefährdet:
die, die Nieren-, Herz-, Knochenmarks-, Leber- oder Thymustransplantate
unter dem Schutz der immunosuppressiven Therapie erhielten, und
Patienten mit AIDS. Mit EBV in Verbindung stehende Krebsarten umfassen
Burkitt-Tumor und Nasopharynxkarzinom.
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Im
Lichte der Tatsache, daß Hepatitis-B-Virus
und Epstein-Barr-Virus schwere und oftmals tragische Wirkungen auf
den infizierten Patienten haben, besteht eine starke Notwendigkeit,
neue wirksame pharmazeutische Mittel bereitzustellen, um Menschen
zu behandeln, die mit den Viren, die für den Wirt geringe Toxizität aufweisen,
infiziert sind.
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Daher
ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung,
eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur Behandlung von Hepatitis-B-Virus
bereitzustellen.
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Es
ist ein anderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung,
eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur Behandlung von Epstein-Barr-Virus
bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Verfahren zur Behandlung eines Wirts und insbesondere eines Menschen,
der mit HBV oder EBV infiziert ist, wird bereitgestellt, umfassend
das Verabreichen einer HBV- oder EBV-Behandlungsmenge eines L-Nukleosids
der Formel:
worin R eine Purin- oder
Pyrimidinbase ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Nukleosid
als das angegebene Enantiomer und im wesentlichen in Abwesenheit
seines entsprechenden Enantiomers bereitgestellt (d. h. in enantiomer
angereicherter, einschließlich
enantiomerenreiner Form).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die aktive Verbindung 2'-Fluor-5-methyl-β-L-arabinofuranosyluridin (ebenso
bezeichnet als L-FMAU). Diese Verbindung ist ein wirksames Virostatikum
gegen HBV und EBV und zeigt niedrige Zytotoxizität. Andere spezifische Beispiele
von aktiven Verbindungen umfassen N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-ethyluracil,
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-iodcytosin
und N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-ioduracil.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird ein L-Nukleosid für
die Verwendung bei der Behandlung von HBV oder EBV bereitgestellt,
das eine 2'-Arabino-hydroxylgruppe,
beispielsweise L-Arathymidin, L-Fludarabin, L-Araguanosin und L-Arainosin,
umfaßt,
wie in 1 dargestellt.
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Die
hierin offenbarten L-Nukleoside und ihre pharmazeutisch akzeptablen
Derivate oder pharmazeutisch akzeptable Formulierungen, die diese
Verbindungen enthalten, sind bei der Vorbeugung und Behandlung von
HBV-Infektionen und anderen verwandten Zuständen, wie Anti-HBV-Antikörper-positive
und HBV-positive Zustände,
chronischer Leberentzündung,
verursacht durch HBV, Zirrhose, akute Hepatitis, fulminante Hepatitis,
chronische andauernde Hepatitis und Müdigkeit, nützlich. Die Verbindungen können ebenso
bei der Behandlung von mit EBV in Verbindung stehenden Störungen verwendet
werden. Diese Verbindungen oder Formulierungen können ebenso prophylaktisch
verwendet werden, um der Progression der klinischen Krankheit bei
Individuen, die Anti-HBV- oder Anti-EBV-Antikörper- oder HBV- oder EBV-Antigen-positiv
sind oder die HBV oder EBV ausgesetzt gewesen sind, vorzubeugen
oder diese zu verzögern.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die aktive Verbindung oder ihr Derivat oder Salz in Kombination
oder Wechsel mit einem anderen Anti-HBV-Mittel oder Anti-EBV-Mittel, einschließlich den
oben aufgelisteten, oder einem Anti-HIV-Mittel verab reicht werden.
Im allgemeinen wird während
der Wechseltherapie eine wirksame Dosis von jedem Mittel fortlaufend
verabreicht, während
in der Kombinationstherapie eine wirksame Dosis von zwei oder mehreren
Mitteln zusammen verabreicht wird. Die Dosierungen werden von der
Absorptions-, Inaktivierungs- und Exkretionsgeschwindigkeit des
Arzneimittels sowie von anderen Faktoren, die dem Fachmann bekannt
sind, abhängen.
Es wird angemerkt, daß die
Dosierungswerte ebenso mit der Schwere des Zustandes, der gelindert
werden soll, variieren. Es ist außerdem selbstverständlich,
daß für jeden
einzelnen Patienten spezielle Dosierungsregime und -pläne über die
Zeit gemäß der einzelnen
Bedürfnisse
und professionellen Beurteilung der Person, die die Verabreichung
der Zusammensetzung verabreicht oder überwacht, eingestellt werden
sollten.
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Nicht-einschränkende Beispiele
von Virostatika, die in Kombination mit den hierin offenbarten Verbindungen
verwendet werden können,
umfassen das (-)-Enantiomer von 2-Hydroxymethyl-5-(5-fluorcytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan
(FTC); das (-)-Enantiomer von 2-Hydroxymethyl-5-(cytosin-1-yl)-1,3-oxathiolan
(3TC); Carbovir, Acyclovir, Interferon, AZT, DDI (2',3'-Dideoxyinosin),
DDC (2',3'-Dideoxycytidin),
L-DDC, L-5-F-DDC und D4T.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine Darstellung der ausgewählten
L-Nukleoside, die innerhalb der vorliegenden Erfindung liegen:
L-FMAU
(2'-Fluor-5-methyl-β-L-arabinofuranosyluridin),
L-FIAU (2'-Fluor-5-iod-β-L-arabinofuranosyluridin), L-FC
(2'-Fluor-β-L-arabinofuranosylcytosin),
L-FIAC (2'-Fluor-5-iod-β-L-arabinofuranosylcytosin), L-2-Cl-2'-F-2'-Deoxyadenin, L-FEAU
(2'-Fluor-5-ethyl-β-L-arabinofuranosyluridin),
L-Arathymidin, L-Fludarabin, L-Araguanosin und L-Arainosin.
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2 ist
eine graphische Darstellung des Prozentsatzes an lebensfähigen Zellen
gegen die Arzneimittelkonzentration von L-FMAU in H1-Zellen.
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3 ist
eine schematische Darstellung zur Herstellung von 1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(Verbindung 10).
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4 ist
eine schematische Darstellung einer alternativen Herstellung von
1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(Verbindung 10).
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5 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von
1,3,5-Tri-O-benzoyl-2-deoxy-2-fluor-α-L-arabinofuranose (Verbindung
13).
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6 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von
N9-[3',5'-Di-O-benzoyl-2'-deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl]-2,6-di-chlorpurin
(Verbindung 15) und N9-[2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl]-2,6-di-chlorpurin
(Verbindung 16).
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7 ist
eine Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von mehreren [2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl]-pyrimidinen
(Verbindungen 17–24).
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8 ist
eine Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-iodcytosin
(Verbindung 22).
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9 ist
eine Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung von 9-β-L-Arabinofuranosyladenin.
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10 ist
eine Darstellung eines alternativen Wegs zur Herstellung von 1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(Verbindung 10) aus 1,2-Di-O-isopropyliden-α-L-xylofuranose
(Verbindung 3).
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11 ist
eine graphische Darstellung der Plasmakonzentration von L-(-)-FMAU
bei Mäusen
nach der oralen Verabreichung über
die Zeit (Kreuz, 10 mg/kg verabreicht b.i.d. (zweimal täglich) für 29 Tage
vor der pharmakokinetischen Studie, und dann wird die Studie an
Tag dreißig
der Verabreichung derselben Konzentration durchgeführt; dunkler
Kreis, 50 mg/kg verabreicht b.i.d. für 29 Tage vor der Studie, und
dann wurde die Studie an Tag dreißig der Verabreichung derselben
Konzentra tion durchgeführt;
offener Kreis, 50 mg/kg verabreicht für die erste Zeit am ersten
Tag der Studie).
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12 ist
eine graphische Darstellung der Konzentration von L-(-)-FMAU in
der Mausleber nach der oralen Verabreichung über die Zeit (Kreuz, 10 mg/kg
verabreicht b.i.d. (zweimal täglich)
für 30
Tage vor der pharmakokinetischen Studie, und dann wurde die Studie
an Tag dreißig
der Verabreichung derselben Konzentration durchgeführt; dunkler
Kreis, 50 mg/kg verabreicht b.i.d. für 30 Tage vor der Studie, und
dann wurde die Studie an Tag dreißig der Verabreichung derselben
Konzentration durchgeführt;
offener Kreis, 50 mg/kg verabreicht für die erste Zeit am ersten
Tag der Studie).
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13a stellt die Veränderung im Körpergewicht über dreißig Tage
von weiblichen Kontroll-BDF1-Mäusen
dar. 13b und 13c stellen
die Veränderung
im Körpergewicht über dreißig Tage
von weiblichen BDF1-Mäusen
dar, die mit 10 mg/kg b.i.d. (13b) und 50 mg/kg (13c) L-(-)-FMAU
Dosis versorgt wurden. Das dargestellte Körpergewicht stellt die mittlere
und Standardabweichung von den fünf
bis sieben Mäusen
dar.
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14 bis 20 stellen
die klinische Chemie von Mäuseplasma
nach der Verabreichung von L-(-)-FMAU bei 10 mg/kg (drei Mäuse) oder
50 mg/kg (drei Mäuse)
b.i.d. für
dreizehn Tage bereit. 14 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration des gesamten Bilirubins in dem Mäuseplasma in mg/dL. 15 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration von Alkaliphosphatase in dem
Mäuseplasma
in U/L. 16 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von Kreatinin in dem Mäuseplasma in mg/dL. 17 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration von AST (SGOT, Serum-Glutamin-Oxal-Transaminase)
in dem Mäuseplasma
in U/L. 18 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von ALT (SGPT, Serum-Glutamn-Pyruvin-Transaminase)
in dem Mäuseplasma
in U/L. 19 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von Milchsäure
in dem Mäuseplasma
in mmol/L. 20 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration der Milchsäuredehydrogenase
in dem Mäuseplasma
in U/L.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „enantiomer angereichert" auf eine Nukleosidzusammensetzung,
die mindestens ungefähr
95% und bevorzugt ungefähr
97%, 98%, 99% oder 100% eines einzelnen Enantiomers des Nukleosids
umfaßt.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck Alkyl speziell C1- bis C10-Alkylgruppen, einschließlich Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Isopropyl, Isobutyl, sec-Butyl,
t-Butyl, Isopentyl, Amyl, t-Pentyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl,
ist aber nicht darauf beschränkt.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck Acyl speziell Acetyl, Propionyl, Butyryl, Pentanoyl,
3-Methylbutyryl, Hydrogensuccinat, 3-Chlorbenzoat, Benzoyl, Acetyl,
Pivaloyl, Mesylat, Propionyl, Valeryl, Capron-, Capryl-, Caprin-,
Milch-, Myristin-, Palmitin-, Stearin- und Ölsäure, ist aber nicht darauf
beschränkt.
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Wie
hierin verwendet, und wenn nicht anderweitig definiert, bezieht
sich der Ausdruck Aryl auf Phenyl.
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Der
Ausdruck „geschützt", wie hierin verwendet,
und wenn nicht anderweitig definiert, bezieht sich auf eine Gruppe,
die zu einem Sauerstoff- oder Stickstoffatom zugegeben wird, um
ihre weitere Reaktion während des
Verlaufs der Derivatisierung von anderen Einheiten in dem Molekül, in dem
der Sauerstoff oder der Stickstoff lokalisiert sind, zu verhindern.
Eine breite Vielzahl an Sauerstoff- und Stickstoffschutzgruppen
sind dem Fachmann für
organische Synthese bekannt.
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Der
Ausdruck Purin- oder Pyrimidinbase umfaßt Adenin, N6-Alkylpurine,
N6-Acylpurine (wobei Acyl C(O)-Alkyl, -Aryl,
-Alkaryl oder -Aralkyl ist), N6-Benzylpurin,
N6-Halogenpurin, N6-Vinylpurin,
N6-Acetylenpurin, N6-Acylpurin,
N6-Hydroxyalkylpurin, N6-Thioalkylpurin,
Thymin, Cytosin, 6-Azapyrimidin, 2-Mercaptopyrimidin, Uracil, N5-Alkylpyrimidine, N5-Benzylpyrimidine,
N5-Halogenpyrimidine, N5-Vinylpyrimidin,
N5-Acetylenpyrimidin, N5-Acylpyrimidin,
N5-Hydroxyalkylpurin, N6-Thioalkylpurin,
5-Azacytidinyl, 5-Azauracilyl, Triazolopyridinyl, Imidazolopyridinyl,
Pyrro lopyrimidinyl, Pyrazolopyrimidinyl, ist aber nicht darauf beschränkt. Funktionelle
Sauerstoff- und Stickstoffgruppen an der Base können, wenn notwendig oder gewünscht, geschützt werden.
Geeignete Schutzgruppen sind dem Fachmann allgemein bekannt, und
umfassen Trimethylsilyl, Dimethylhexylsilyl, t-Butyldimethylsilyl
und t-Butyldiphenylsilyl, Tritylmethyl, Alkylgruppen, Acylgruppen,
wie Acetyl, Propionyl, Butyl, Methylsulfonyl und p-Toluylsulfonyl.
Sie umfassen speziell 5-Methyluracil (Thymin), 5-Ioduracil, Cytosin
und 5-Ethyluracil.
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Die
Erfindung, wie hierin offenbart, ist ein Verfahren und eine Zusammensetzung
für die
Behandlung von HBV-Infektion, EBV-Infektion und anderen Viren, die
sich in ähnlicher
Weise replizieren, bei Menschen oder anderen Wirtstieren, wie HIV,
umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge von einem oder
mehreren der oben identifizierten L-Nukleoside, oder ein physiologisch
akzeptables Derivat, oder ein physiologisch akzeptables Salz davon,
gegebenenfalls in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger. Die
Verbindungen dieser Erfindung besitzen entweder Anti-HBV-Aktivität, Anti-EBV-Aktivität, oder
werden zu einer Verbindung oder Verbindungen metabolisiert, die
Anti-HBV- oder Anti-EBV-Aktivität
zeigen. Die hierin offenbarten Verbindungen können ebenso verwendet werden,
um mit HBV und EBV in Verbindung stehende Störungen zu behandeln.
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Die
aktive Verbindung kann als irgendein Derivat verabreicht werden,
das bei der Verabreichung an den Empfänger direkt oder indirekt die
Stammverbindung bereitstellen kann, oder die selbst Aktivität zeigt. Nicht-einschränkende Beispiele
sind die pharmazeutisch akzeptablen Salze (alternativ bezeichnet
als „physiologisch
akzeptable Salze"),
und die 5'- und
Purin- oder Pyrimidin-acylierten oder -alkylierten Derivate der
aktiven Verbindung (alternativ bezeichnet als „physiologisch aktive Derivate"). In einer Ausführungsform
ist die Acylgruppe ein Carbonsäureester
(d. h., -C(O)R'),
worin die Nicht-Carbonyleinheit (R') der Estergruppe ausgewählt ist
aus geradem, verzweigtem oder cyclischem C1-
bis C10-Alkyl, Alkoxyalkyl, einschließlich Methoxymethyl,
Aralkyl, einschließlich
Benzyl, Aryloxyalkyl, wie Phenoxymethyl, Aryl, einschließlich Phenyl,
gegebenenfalls substituiert mit Halogen, C1-
bis C4-Alkyl oder C1-
bis C4-Alkoxy, Sulfonatester, wie Alkyl
oder Aralkylsulfonyl, einschließlich
Methansulfonyl, der Mono-, Di- oder Triphosphatester, Trityl oder
Monomethoxytrityl, subsituiertes Benzyl, Trialkylsilyl (z. B. Dimethyl-t-butylsilyl)
oder Diphenylmethylsilyl. Arylgruppen in den Estern umfassen optimalerweise
eine Phenyl- oder Benzylgruppe. Die Alkylgruppe kann gerade, verzweigt
oder cyclisch sein, und ist optimalerweise eine C1-
bis C10-Gruppe.
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I. Synthese
von L-Nukleosiden
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Die
hierin offenbarten L-Nukleoside können, wie nachstehend ausführlich beschrieben,
oder durch andere Assays, die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden.
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In
den nachstehend beschriebenen Syntheseschemen können andere Standardreagenzien,
einschließlich äquivalenter
Säuren,
Basen und Lösungsmittel
anstelle der genannten verwendet werden, wie für den Fachmann bekannt. Ein
breiter Bereich an Schutzgruppen für Sauerstoff oder Stickstoff
kann verwendet werden, und wird beispielsweise in Greene, et al., „Protective
Groups in Organic Synthesis," John
Wiley and Sons, 2. Auflage, 1991 offenbart. Geeignete Sauerstoff-
und Stickstoffschutzgruppen umfassen beispielsweise eine trisubsitutierte
Silylgruppe, wie Trimethylsilyl, Dimethylhexylsilyl, t-Butyldimethylsilyl,
t-Butyldiphenylsilyl, Trityl, Alkylgruppe, Acylgruppen, wie Acetyl,
Propionyl, Benzoyl, p-NO2-Benzoyl, Benzyl
oder Toluyl, Methylsulfonyl oder p-Toluylsulfonyl. Funktionelle
Sauerstoff und Stickstoffgruppen an der heterocyclischen Base sollten
vor der Kondensation mit dem Zucker geschützt werden.
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Geeignete
Reduktionsmittel umfassen NaBH4, Diisobutylaluminiumhydrid
(DIBAL-H), Lithiumtetrahydridoborat (LiBH4)
und Natrium-bis(2-methoxyethoxy)-aluminiumhydrid (Red-Al). Geeignete
Oxidationsmittel umfassen wässerige
saure Chromsäure
(CrO3), Natriumdichromat (Na2CrO7), Pyridiniumchlorchromat (PCC), Pyridiniumdichromat
(PDC), Kaliumpermanganat (KMnO4), Bleitetraacetat/Pyridin,
Sauerstoff über
einen Platin/Kohlenstoffkatalysator, RuO4,
RuO4/NaIO4, Dimethylsulfoxid/Dicyclohexylcarbodiimid
(DMSO/DCC) und einen Protonendonator, Silbercarbonat, Triphenylbismuthcarbonat,
Oppenauer-Oxidation (Aluminumalkoxide in Aceton) und Mangandioxid
(zur selektiven Oxidation von Allyl- oder Benzylalkoholen in Gegenwart
von anderen Alkoholen).
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Friedel-Crafts-Katalysatoren
(Lewis-Säuren),
die bei der Kondensationsreaktion verwendet werden können, umfassen
SnCl4, ZnCl4, TiCl4, AlCl3, FeCl3, BF3-Diethylether
und BCl3. Diese Katalysatoren erfordern wasserfreie
Bedingungen, da die Gegenwart von Wasser ihre Aktivität verringert.
Die Katalysatoren werden ebenso in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln
mit aktiven Wasserstoffen, wie Alkoholen und organischen Säuren, inaktiviert.
Die Katalysatoren werden typischerweise in Lösungsmitteln verwendet, wie
Kohlenstoffdisulfid, Methylenchlorid, Nitromethan, 1,2-Dichlorethan,
Nitrobenzol, Tetrachlorethan, Chlorbenzol, Benzol, Toluol, Dimethylformamid,
Tetrahydrofuran, Dioxan oder Acetonitril. Wasserfreies Aluminiumchlorid
ist in Kohlenstoffdisulfid nicht löslich. Niedballa, et al., J.
Org. Chem. 39, 25 (1974). Der bevorzugte Katalysator ist SnCl4. Das bevorzugte Lösungsmittel ist 1,2-Dichlorethan.
Trimethylsilyltriflat kann unter denselben Bedingungen, die oben
für die
Friedel-Crafts-Katalysatoren beschrieben sind, verwendet werden.
Die Reaktion verläuft bei
einem Temperaturbereich von –10 °C bis 200 °C. Die Desilylierung
kann mit einer Vielzahl von Reagenzien durchgeführt werden, einschließlich Essigsäure, Trifluoressigsäure, Fluorwasserstoff,
n-Tetrabutylammoniumfluorid, Kaliumfluorid und Pyridinium-HCl.
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In
bezug auf 3, ausgehend von L-Xylose (1a),
wurde das Schlüsselzwischenprodukt
1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(10) in einer Gesamtausbeute von 20% synthetisiert (L. Vargha, Chem.
Ber., 1954, 87, 1351; Holy, A., et al., Synthetic Procedures in
Nucleic Acid Chemistry, Band 1, 163–67). Wie in 4 gezeigt,
kann die Verbindung 10 ebenso aus dem teureren Ausgangsmaterial
L-Ribose synthetisiert werden (Holy, A., et al., Synthetic Procedures
in Nucleic Acid Chemistry, Band 1, 163–67). 3 stellt eine
alternative Synthese der Verbindung 10 dar (Ausbeute 53%), die anschließend an
C2 fluoriert wurde (J. Org. Chem. 1985,
50, 3644–47),
um 1,3,5-Tri-O-benzoyl-2-deoxy-2-fluor-L-arabinofuranose (13) zu
erhalten, die mit unterschiedlichen Basen durch den Bromzucker kondensiert
wurde, um die 2'-Deoxy-2'-fluor-arabinofuranosylnukleoside
in verschiedenen Ausbeuten bereitzustellen.
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Die
folgenden Verbindungen, die fett und nachstehend mit einer Zahl
in Klammern versehen sind, sind Zwischenprodukte für die Herstellung
von Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1,2-Di-O-isopropyliden-α-L-xylofuranose
(3)
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Zu
650 ml wasserfreiem Aceton wurden 4 ml konz. Schwefelsäure, 5 g
Molekularsieb (4A), 80 g wasserfreies Kupfer(II)-sulfat und 50 g
L-Xylose zugegeben, und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für 36 Stunden
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und gründlich mit Aceton gewaschen,
das vereinigte Filtrat wurde mit Ammoniumhydroxid neutralisiert,
dann zur Trockne eingedampft. Ethylacetat (200 ml) wurde zugegeben,
dann filtriert und eingedampft, wodurch ein Öl erhalten wurde, das in 250
ml einer 0,2%igen HCl-Lösung
gelöst
und bei Raumtemperatur für
2,5 Stunden gerührt
wurde. Der pH wurde auf 8 mit ges. NaHCO3 eingestellt,
dann zur Trockne eingedampft, der Rückstand wurde mit Ethylacetat
extrahiert. Die Entfernung des Lösungsmittels
lieferte ein gelbes Öl
der Verbindung 3 (41,7 g, 82,3%).
1H-NMR
(CDCl3): δ 5,979
(d, J = 3,78 Hz, 1H, H-1); 4,519 (d, J = 3,6 Hz, 1H, H-2); 4,308
(bd, 1H, H-3); 4,080 (m, 3H, H-4 und H-5); 1,321 (s, 3H, CH3); 1,253 (s, 3H, CH3).
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1,2-Di-O-isopropyliden-3,5-di-O-o-tolylsulfonyl-α-L-xylofuranose
(4)
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Verbindung
3 (40 g, 210 mmol) wurde in 500 ml wasserfreiem Pyridin bei 0 °C gerührt, während TsCl (75
g, 393 mmol), gelöst
in 100 ml CHCl3, tropfenweise zugegeben
wurde. Nach 3 Stunden wurde ein anderer Teil von TsCl (50 g, 262
mmol) in 50 ml CHCl3 zugegeben, dasselbe
wie oben. Das Gemisch wurde bei RT für 24 h gerührt, dann auf 0 °C abgekühlt, Wasser
(10 ml) wurde zugegeben, dann bei RT für 30 Minuten gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde in 500 ml Eiswasser gegossen, mit CHCl3 (150 ml × 4) extrahiert, mit 1,5M H2SO4 (150 ml × 4), ges.
NaHCO3 (200 ml × 2) gewaschen, getrocknet
(MgSO4). Das Entfernen des Lösungsmittels
ergab einen braunen Sirup, der bei der Kristallisierung aus EtOH
4 als weißen
Feststoff ergab (103,8 g, 99%).
1H-NMR
(CDCl3): δ 7,282,
7,836 (m, 8H, OTs); 5,849 (d, J = 3,51 Hz, 1H, H-1); 4,661, 4,779
(m, 2H, H-3 und H-4); 4,193 (dd, 1H, H-2); 4,011 (d, 2H, H-5); 2,448,
2,478 (2s, 6H, -OTs); 1,261, 1,320 (2s, 6H, CH3).
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1,2-Di-O-acetyl-3,5-di-O-p-tolylsulfonyl-α,β-xylofuranose
(5)
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Die
Verbindung 4 (70 g, 140,5 mmol) wurde in 700 ml Eis-AcOH und 100
ml Ac2O gelöst, während 50 ml konz. Schwefelsäure tropfenweise
bei 0 °C
zugegeben wurden. Die resultierende Lösung wurde bei RT über Nacht
gerührt
und dann in 1 l Eiswasser gegossen, mit CHCl3 (200
ml × 4)
extrahiert, mit ges. NaHCO3 gewaschen, getrocknet
(MgSO4). Nach der Entfernung des Lösungsmittels
im Vakuum wurde 5 als Sirup erhalten (84,2 g, Rohausbeute 110%).
-
Methyl-3,5-di-O-p-tolylsulfonyl-α,β-xylofuranose
(6)
-
Das
rohe 5 (80 g) wurde in 500 ml 1%igem HCl/CH3OH
bei RT für
30 h gerührt.
Das Lösungsmittel wurde
unter reduziertem Druck entfernt, der Rückstand in 300 ml CHCl3 gelöst,
mit ges. NaHCO3 gewaschen, getrocknet (MgSO4). Die Entfernung des Lösungsmittels ergab 6 als Sirup
(60 g, 90% aus 4).
-
Methyl-2-O-benzoyl-3,5-di-O-p-tolylsulfonyl-α,β-xylofuranosid
(7)
-
Der
Sirup 6 (60 g, 127 mmol) wurde in 200 ml Pyridin gelöst und bei
0 °C gerührt, während Benzoylchlorid
(40 ml, 345 mmol) tropfenweise zugegeben wurde, die resultierende
Lösung
wurde bei RT für
17 h gerührt.
Sie wurde auf etwa 50 ml konzentriert, dann in 300 ml Eiswasser
gegossen, mit CHCl3 extrahiert, mit 3N H2SO4 und ges. NaHCO3 gewaschen, getrocknet (MgSO4).
Nach der Eindampfung des Lösungsmittels
wurde 7 als Sirup erhalten (71 g, 97%).
-
Methyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-α-β-L-ribofuranosid
(9)
-
Der
Sirup 7 (70 g) und Natriumbenzoat (100 g, 694 mmol) wurden in 1200
ml DMF suspendiert und unter Rückfluß für 16 h mechanisch
gerührt.
Er wurde auf RT abgekühlt
und dann in 1 l Eiswasser gegossen, mit Ether extrahiert, getrocknet
(MgSO4). Die Eindampfung des Lösungsmittels
ergab einen Sirup (50 g, 8a und 8b), der in 180 ml Pyridin gelöst und für 17 h bei
RT benzoyliert wurde (BzCl, 20 ml, 172 mmol). Nach der Aufarbeitung
wurde 9 als brauner Sirup erhalten (48 g, 83% aus 7).
-
1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(10)
-
Die
Verbindung 9 (26 g, 54,6 mmol) wurde mit 275 ml Eisessig, 55 ml
Essigsäureanhydrid
und 16 ml konz. Schwefelsäure
bei 0 °C
bis RT für
17 h behandelt, dann in 1 l Eiswasser gegossen, mit Chloroform (200 ml × 4) extrahiert.
Das vereinigte Extrakt wurde mit ges. NaHCO3 gewaschen
und getrocknet (MgSO4). Das Entfernen des
Lösungsmittels
ergab einen braunen Sirup, der mit Ethanol behandelt wurde, wodurch
10 als ein weißer
Feststoff erhalten wurde. (8,8 g, 32%). Smp. 124,7 °C, Lit. 129–130 °C; D-Form:
130–131 °C [α]D = –45,613
(c 1,0, CHCl3), D-Form: [α]D = +44,2.
1H-NMR
(CDCl3): δ 7,317,
8,134 (m, 15H, OBz); 6,437 (s, 1H, H-1); 5,835 (m, 2H, H-2 und H-3);
4,649 (m, 3H, H-4 und H-5); 2,003 (s, 3H, CH 3COO-).
-
1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(aus L-Ribose)
-
L-Ribose
(5 g, 33,3 mmol) wurde in 120 ml 1%igem HCl/MeOH suspendiert und
bei RT für
3 h gerührt, bis
eine klare Lösung
erhalten wurde. Die Reaktion wurde durch Zugeben von 30 ml wasserfreiem
Pyridin gequencht, dann unter reduziertem Druck eingedampft. Der
resultierende Sirup wurde mit Pyridin (30 ml × 2) coeingedampft, dann in
80 ml wasserfreiem Pyridin gelöst
und bei 0 °C
gerührt,
während
Benzoylchlorid (20 ml, 172 mmol) tropfenweise zugegeben wurde. Nach
dem Rühren
bei RT für
17 h wurde die Reaktion beendet. Wasser (10 ml) wurde zugegeben
und das Gemisch wurde bei RT für
0,5 h gerührt,
dann auf etwa 50 ml konzentriert, in 150 ml Eiswasser gegossen,
mit Chloroform (50 ml × 4)
extrahiert, nacheinander mit 3N H2SO4 (30 ml × 2), ges. NaHCO3 (30
ml × 3)
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Die Entfernung
des Lösungsmittels ergab
9 als Sirup mit 13 g.
-
Das
rohe 9 wurde in 80 ml HBr/AcOH gelöst (45%, G/V) und bei RT für 1,5 h
gerührt.
Zu diesem Gemisch wurde Eisessig (50 ml) zugegeben, und die resultierende
Lösung
bei 0 °C
gerührt,
während
34 ml Wasser langsam zugegeben wurden, um die Temperatur unter 7 °C zu halten.
Es wurde dann bei RT für
1 h gerührt, in
200 ml Eiswasser gegossen, mit Chloroform (50 ml × 5) extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden mit ges. NaHCO3 gewaschen,
getrocknet (MgSO4). Die Entfernung des Lösungsmittels
ergab einen Sirup (13 g), der in 40 ml wasserfreiem Pyridin gelöst und bei
0 °C gerührt wurde.
Essigsäureanhydrid
(14 ml, 148,4 mmol) wurde dann tropfenweise zugegeben. Nachdem die
Reaktion beendet war, wurde es in 150 ml Eiswasser gegossen, mit
Chloroform (50 ml × 4)
extrahiert, nacheinander mit 3N H2SO4 (30 ml × 2), ges. NaHCO3 (50
ml × 2)
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Die Ent fernung
des Lösungsmittels
und die Behandlung mit Methanol ergab 10 als weißen Feststoff (9,2 g, 53,7%
aus L-Ribose).
-
1,3,5-Tri-O-benzoyl-α-L-ribofuranose
(11)
-
Die
Verbindung 10 (9 g, 17,84 mmol) wurde in 100 ml CH2Cl2 bei 0 °C
gerührt,
während
70 ml CH2Cl2, enthaltend
HBr (3,2 g, 30,5 mmol), in einem Teil zugegeben wurde. Das Gemisch
wurde bei 0 °C
für 3,5
h gerührt,
Wasser (55 ml) wurde zugegeben und das Gemisch bei RT für 18 h gerührt. Die
organische Schicht wurde abgetrennt, mit ges. NaHCO3 gewaschen
und getrocknet (MgSO4). Nach der Eindampfung
des Lösungsmittels
wurde ein Schaum erhalten, der bei der Umkristallisierung aus CH2Cl2 und n-Hexan
11 als weißen
Feststoff ergab. (6,2 g, 75,5 %). Smp. 137–138 °C, Lit. 140–141 °C, [α]D = –81,960
(c 0,55, CHCl3; D-Form: [a]D = +83,71.
1H-NMR (CDCl3): δ 7,312, 8,187
(m, 15H, OBz); 6,691 (d, J = 4,59 Hz, H-1); 5,593 (dd, J4-3 = 6,66 Hz; J2-3 = 1,8
Hz, 1H, H-30); 4,637, 4,796 ^ (m, 4H, H-2, H-4 und H-5); 2,3 (b,
OH).
-
1,3,5-Tri-O-benzoyl-2-O-imidazosulfuryl-α-L-ribofuranose
(126
-
Die
Verbindung 11 (5,94 g, 12,84 mmol) wurde in 50 ml wasserfreiem CH2Cl2 bei –15 °C gerührt (Trockeneis-CCl4). Wasserfreies DMF (15 ml) und Sulfurylchlorid
(3,2 ml, 3,98 mmol) wurden nacheinander zugegeben. Die Lösung wurde
bei –15 °C für 30 Minuten
gerührt
und dann bei RT für
4 h stehengelassen. Imidazol (8,7 g, 12,78 mmol) wurde in drei Teilen
zugegeben, während
das Reaktionsgemisch in einem Eisbad abgekühlt wurde. Es wurde dann bei
RT für
17 h gerührt.
Das Gemisch wurde in 150 ml Eiswasser gegossen und die Wasserphase
mit CH2Cl2 (50 ml × 3) extrahiert.
Die vereinigte organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen und
getrocknet (MgSO4). Die Reinigung durch
eine Säule
(Hexan : EtOAc/5 : 1–1
: 1) ergab 12 als weißen
Feststoff (3,7 g, 49%). Smp. 124,5–125,5 °C, Lit.: 129 °C; [α]D = –68,976;
D-Form: +66,154.
1H-NMR (CDCl3): δ 6,9,
8,2 (m, 18H, Ar-H); 6,67 (d, J = 4,4 Hz, 1H, H-1); 5,59 (dd, 1H,
H-3), 5,21 (dd, 1H, H-2); 4,5, 4,8 (m, 3H, H-4 und H-5).
-
1,3,5-Tri-O-benzoyl-2-deoxy-2-fluor-α-L-arabinofuranose
(13)
-
Eine
Suspension aus 12 (3,33 g, 5,62 mmol), KHF2 (1,76
g, 22,56 mmol) in 30 ml 2,3-Butandiol wurde unter Argon gerührt. Sie
wurde auf 150 °C
erhitzt, während
1 ml HF/H2O (48%, 27,6 mmol) zugegeben wurde, und
das Gemisch wurde bei 160 °C
für 1,5
h gerührt.
Salzlösung-Eis
wurde zugegeben, um die Reaktion zu quenchen, und dann wurde die
Lösung
mit Methylenchlorid (50 ml × 4)
extrahiert. Das vereinigte Extrakt wurde mit Salzlösung, Wasser,
ges. NaHCO3 gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
und Aktivkohle (Darco-60) getrocknet. Es wurde auf ein Kieselgelpad
(5 cm × 5
cm) gegossen, mit Methylenchlorid und dann EtOAc gewaschen, wodurch
ein Sirup erhalten wurde, der aus 95% EtOH 13 (1,3 g, 49,8%) kristallisierte.
Smp. 77–78 °C; Lit.:
82 °C.
1H-NMR (CDCl3): δ 7,314, 8,146
(m, 15H, OBz); 6,757 (d, J = 9,1 Hz, 1H, H-1); 5,38 (d, J = 48,5
Hz, 1H, H-2); 5,630 (dd, J = 22,5 Hz, 1H, H-3); 4,768 (m, 3H, H-4
und H-5).
-
N9-[3',5'-Di-O-benzoyl-2'-deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl]-2,6-di-chlor-purin
(15)
-
Die
Verbindung 13 (464 mg, 1 mmol) wurde in 10 ml Methylenchlorid gelöst, während 1,4
ml HBr/AcOH (45% G/V) zugegeben wurden. Die Lösung wurde bei RT für 24 h gerührt, und
dann zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde in 20 ml Methylenchlorid
gelöst,
und mit Wasser, ges. NaHCO3 gewaschen, getrocknet (MgSO4). Die Filtration und Eindampfung ergaben
Bromzucker 14 (100%, basierend auf DC).
-
Zum
selben Zeitpunkt wurde 2,6-Di-chlor-purin (378 mg, 2 mmol) in 15
ml HMDS und 2 mg Ammoniumsulfat suspendiert und dann für 2 h unter
Rückfluß erhitzt.
Das HMDS wurde unter hohem Vakuum unter N2 eingedampft,
wodurch die weiße
silylierte Base erhalten wurde.
-
Der
Bromzucker 14 wurde in 25 ml wasserfreiem 1,2-Dichlorethan gelöst. Die
resultierende Lösung wurde
zu der silylierten Base unter N2 zugegeben.
Das Gemisch wurde unter Rückfluß für 2 Tage
gerührt.
Chloroform (30 ml) wurde zugegeben, und dann nacheinander mit Wasser
(20 ml × 2),
ges. NaHCO3 (20 ml × 2), ges. NaCl-Lösung (20 ml × 2) gewaschen
und getrocknet (MgSO4). Aus CHCl3 kristallisierte die Verbindung 15 (105
mg, 19,7%). Smp. 158 °C;
D-Form: 158 °C.
UV (Methanol): λmax: 238,50 nm, 273,0 nm.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO-d6): δ 8,82 (d, J = 1,5 Hz, 1H, H-8);
7,49, 8,33 (m, 10H, OBz); 6,767 (dd, JH-H =
4 Hz, KF-H = 13,8 Hz, 1H, H-1'); 5,854 (dq, J =
67,4 Hz, 1H, H-2');
5,910 (m, 1H, H-3');
4,751 (m, 3H, H-4' und
H-5').
-
N9[2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl]-2,6-di-chlorpurin
(16)
-
Die
Verbindung 15 (70 mg, 0,13 mmol) wurde in 25 ml ges. NH3/CH3OH in einer verschlossenen Stahlbombe gelöst und bei
90 °C für 6 h erhitzt.
Die Entfernung des Lösungsmittels
unter reduziertem Druck ergab einen gelben Halbfeststoff, der durch
präparative
DC gereinigt wurde (9 : 1/CHCl3 : CH3OH). Die Lyophilisierung von Wasser und
1,4-Dioxan ergab ein weißes
Pulver 16 (30 mg, 75%). UV(H2O) pH2, λmax 212,00
nm, 263,50 nm (ε 6711);
pH7, λmax 213,50 nm, 263,00 nm (ε 7590); pH11, λmax 213,5
nm, 263,00 nm (ε 5468).
1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ 8,279 (d,
J = 1,5 Hz, 1H, H-8); 7,908 (bs, 2H, NH2);
6,321 (dd, JH-H = 4,4 Hz, JF-H =
13,8 Hz, 1H, H-1');
5,986 (t, 1H, 5'-OH);
5,230 (dt, JF-H = 52,6 Hz, 1H, H-2'); 5,115 (d, 1H,
3'-OH); 4,425 (dq,
JF-H = 19 Hz, 1H, H-3'); 3,841 (m, 1H, H-4'); 3,636 (d, 2H, H-5').
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-3',5'-di-O-benzyl-β-L-arabinofuranosyl)-thymin
(17)
-
Zu
einer Lösung
aus 13 (400 mg, 0,86 mmol) in wasserfreiem CH2Cl2 (10 ml) wurde Bromwasserstoff in Essigsäure (45%
G/V, 1,5 ml) zugegeben, und die resultierende Lösung wurde bei RT für 17 h gerührt. Nach der
Eindampfung des Lösungsmittels
und Coeindampfung mit Toluol wurde die Verbindung 14 erhalten.
-
Zum
selben Zeitpunkt wurde Thymin (215 mg, 1,72 mmol) unter Rückfluß in HMDS
(25 ml) unter Stickstoff für
17 h erhitzt, wodurch eine homogene Lösung erhalten wurde. Die Eindampfung
des Lösungsmittels ergab
silyliertes Thymin.
-
Eine
Lösung
aus 14 in Dichlorethan (50 ml) wurde zu dem silylierten Thymin zugegeben,
und die resultierende Lösung
wurde unter Stickstoff für
3 Tage unter Rückfluß erhitzt.
Wasser wurde zugegeben und dann mit CHCl3 extrahiert.
Die organische Schicht wurde mit Wasser, Salzlösung gewaschen und getrocknet (MgSO4). Die Eindampfung des Lösungsmittels ergab das Rohprodukt,
das durch präparative
DC unter Verwendung von 2% MeOH/CHCl3 gereinigt
wurde, wodurch 17 (235 mg, 58%) erhalten wurde. Smp. 99–101 °C. UV (Methanol):
230, 264 nm [α]D = +22,397.
1H-NMR
(CDCl3): δ 7,343–8,389 (m,
12H, Ar-H, NH); 6,34 (dd, JH-H = 2,97 Hz,
JF-H = 28,32 Hz, 1H, H-1'); 5,383 (dd, JH-H =
2,7 Hz, JF-H = 63,27 Hz, 1H, H-2'); 5,565 (dd, 1H,
H-3'); 4,812 (d,
2H, H-5'); 4,466
(m, 1H, H-4'); 1,775 (s,
3H, CH3), Anal. (C24H21N2O7F),
C: 61,01; H: 4,57; N: 5,73; F: 3,92.
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-thymin
(18)
-
Die
Verbindung 17 (145 mg, 0,309 mmol) wurde mit NH3/CH3OH bei RT für 18 h behandelt. Nach der Eindampfung
des Lösungsmittels
und der Reinigung durch präparative
DC (15% MeOH/CHCl3) wurde 18 (70 mg, 87,5%)
erhalten. Smp. 174–175 °C. UV: 264
nm, [α]D = –104,36.
1H-NMR (DMSO-d6): δ 11,401 (s,
1H, NH); 7,575 (s, 1H, H-6); 6,093 (dd, JH-H =
4,41 Hz, JF-H = 15,6 Hz, H-1'); 5,844 (d, 1H,
3'-OH); 5,019 (dt,
JF-H = 53,3 Hz, 1H, H-2'); 5,087 (t, 1H, 5'-OH); 4,194 (dq, 1H, H-3'); 3,647 (m, 3H,
H-4' und H-5'); 1,781 (s, 3H,
CH3), Anal. (C10H13N2FO5),
C: 44,80; H: 4,97; N: 10,04; F: 7,03.
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-3',5'-di-O-benzoyl-β-L-arabinofuranosyl)-5-ethyluracil
(19)
-
Zu
einer Lösung
aus 13 in wasserfreiem Dichlormethan (10 ml) wurde Bromwasserstoff
in Essigsäure zugegeben
(45% G/V), 0,97 ml, 5,385 mmol). Die Lösung wurde bei RT für 18 h gerührt, nach
der Eindampfung des Lösungsmittels
und Coeindampfung mit Toluol wurde 14 erhalten.
-
Zum
selben Zeitpunkt wurde 5-Ethyluracil (0,75 g, 5,39 mmol) in HMDS
(10 ml) mit Ammoniumsulfat (5 mg) suspendiert und unter Rückfluß für 5 h unter
Stickstoff erhitzt, wodurch eine homogene Lösung erhalten wurde.
-
Die
silylierte Basenlösung
wurde zur Trockne eingedampft, wobei der Kontakt mit Feuchtigkeit
vermieden wurde. Zu dem erhaltenen Sirup wurde eine Lösung aus
14 in wasserfreiem 1,2-Dichlorethan (10 ml) zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde bei 95 °C
unter Stickstoff für
20 h gerührt,
dann unter Vakuum zur Trockne einge dampft, wodurch ein gelber Feststoff
erhalten wurde, der mit 5 ml CH3OH/CHCl3 (1 : 1) gemischt und filtriert wurde. Das
Filtrat wurde eingedampft, wodurch ein Rückstand erhalten wurde, der
auf einer Kieselgelsäule
chromatographiert wurde (CH3OH/CHCl3, 0–1%),
wodurch ein weißer
Feststoff 19 erhalten wurde (0,557 g, 100%).
1H-NMR
(DMSO-d6): δ 11,55 (s, 1H, NH); 7,51, 8,08
(m, 10H, Ar-H); 7,32 (s, 1H, H-6); 6,29, 6,37 (dd, JH-H =
3,7 Hz, JF-H = 20 Hz, 1H, H-1'); 5,68–5,75 (dd,
JF-H = 20 Hz, 1H, H-3'), 5,47–5,65 (dd, JF-H =
54 Hz, 1H, H-2'); 4,62–4,83 (m,
3H, H-4' und H-5'); 2,01, 2,09 (q,
2H, CH 2-CH3); 0,85 (t, 3H, CH3).
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-ethyluracil
(20)
-
Die
Verbindung 19 (500 mg) wurde in methanolischem Ammoniak (50 ml)
gelöst
und bei RT für
44 h gerührt.
Die Lösung
wurde zur Trockne eingedampft, wodurch ein weißer Feststoff (0,4 g) erhalten
wurde, der auf einer Kieselgelsäule
chromatographiert wurde (CH3OH/CHCl3, 0–5%),
wodurch ein weißer
Feststoff 20 erhalten wurde (240 mg, 84%). Smp. 158–161 °C. UV (MeOH): λmax 260
nm.
1H-NMR (DMSO-d6): δ 11,42 (s,
1H, NH); 7,57 (s, 1H, H-6');
6,10, 6,17 (dd, JH-H = 5,0 Hz, JF-H = 14 Hz, 1H, H-1'); 5,88 (bs, 1H, 3'-OH); 5,14, 5,19 (m, 2H, H-2' und 5'-OH); 4,98 (t, 1H,
H-3'); 4,22, 4,28
(m, 1H, H-4'); 3,55,
3,78 (m, 2H, H-5')
Anal. (C11H15N2O5F): C: 47,93;
H: 5,56; N: 10,06; F: 6,68.
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-3',5'-di-O-benzoyl-β-L-arabinofuranosyl)-N4-benzoyl-5-iodcytosin (21)
-
Zu
einer Lösung
aus 13 (150 mg, 0,323 mmol) in wasserfreiem Methylenchlorid (5 ml)
wurde Bromwasserstoff in Essigsäure
(45% G/V, 0,29 ml, 1,615 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
bei RT für
9,5 h gerührt.
Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels
und Coeindampfen mit Toluol wurde 15 als gelber Sirup erhalten.
-
Zum
selben Zeitpunkt wurde N4-Benzoyl-5-iodcytosin
(550 mg, 1,615 mmol) in HMDS (8 ml) mit Ammoniumsulfat (3 mg) suspendiert
und unter Rückfluß für 5 h unter
Stickstoff erhitzt, wodurch eine homogene Lösung erhalten wurde.
-
Die
silylierte Basenlösung
wurde zur Trockne eingedampft, wobei der Kontakt mit Feuchtigkeit
vermieden wurde. Zu dem erhaltenen Sirup wurde eine Lösung aus
14 in wasserfreiem 1,2-Dichlorethan (10 ml) zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde unter Stickstoff für
23 h unter Rückfluß erhitzt,
dann zur Trockne eingedampft, wodurch ein brauner Sirup erhalten
wurde, der mit Chloroform (30 ml) verrieben wurde. Der resultierende
Niederschlag wurde abfiltriert und mit Chloroform gewaschen. Das
Filtrat und die Waschungen wurden vereinigt und eingedampft, wodurch
ein brauner Sirup erhalten wurde. Das Produktgemisch wurde durch Chromatographie
auf einer Kieselgelsäule
abgetrennt (CH3OH/CHCl3,
0–1%),
wodurch ein weißer
Feststoff 21 erhalten wurde (100 mg, 45%).
1H-NMR
(CDCl3): δ 11,40
(bs, 1H, NH): 7,26, 8,20 (m, 17H, Ar-H, H-6 und NH); 6,36, 6,44
(dd, JH-H = 2,8 Hz, JF-H =
21 Hz, 1H, H-1');
5,62, 5,68 (dd, 1H, H-3');
5,39, 5,56 (dd, 1H, H-2');
4,58, 4,85 (m, 3H, H-4' und
H-5').
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-iodcytosin
(22)
-
Die
Verbindung 21 (100 mg, 0,27 mmol) wurde mit ges. NH3/MeOH
(60 ml) bei RT für
24 h behandelt. Die Kieselgelsäulenchromatographie
(0–10%
CH3OH/CHCl3) ergab
die Verbindung 22 (35 mg, 71%) als weißen Feststoff. [α]D = –65,4
(c 0,34, CH3OH); UV (MeOH): λmax =
293 nm.
1H-NMR (DMSO-d6); δ 8,04 (s,
1H, H-6); 6,74, 7,94 (s, 1H, NH); 6,01, 6,08 (dd, JH-H =
3,9 Hz, JF-H = 16,6 Hz, 1H, H-1'); 5,85 (d, 1H, 3'-OH); 5,17 (t, 1H,
5'-OH); 5,08 (t,
1H, H-2'); 4,89
(t, 1H, H-3'); 4,15–4,23 (m,
1H, H-4'); 3,63–3,79 (m,
2H, H-5').
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-3',5'-di-O-benzoyl-β-L-arabinofuranosyl)-5-ioduracil
(23)
-
Zu
einer Lösung
aus 13 (260 mg, 0,56 mmol) in 10 ml wasserfreiem CH2Cl2 wurde HBr/AcOH (45%, G/V, 0,5 ml, 2,8 mmol)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 36 h gerührt, und dann zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand
wurde in 20 ml CH2Cl2 gelöst, mit
Wasser (10 ml), ges. NaHCO3 (10 ml) gewaschen
und getrocknet (MgSO4). Die Filtration und
Eindampfung ergab den Bromzucker 14 als Sirup.
-
Zum
selben Zeitpunkt wurde 5-Ioduracil (270 mg, 1,12 mmol) in 10 ml
HMDS suspendiert und unter Rückfluß für 36 h erhitzt,
wodurch eine homogene Lösung
erhal ten wurde. Sie wurde unter Vakuum zur Trockne eingedampft.
Dazu wurde eine Lösung
aus 14 in wasserfreiem 1,2-Dichlorethan zugegeben, und die resultierende
Lösung
wurde unter N2 für 1,5 Tage unter Rückfluß erhitzt.
CHCl3 (20 ml) wurde zugegeben, und die Lösung wurde
nacheinander mit Wasser (10 ml), Salzlösung (10 ml) und ges. NaHCO3 (10 ml) gewaschen und dann getrocknet (MgSO4). Die Entfernung des Lösungsmittels ergab einen Sirup,
der in CH2Cl2 kristallisierte, wodurch
23 als gelber Feststoff erhalten wurde (237 mg, 73%). Ein Teil davon
(70 mg) wurde aus 2-Isopropanol umkristallisiert, wodurch ein weißer Feststoff
(67 mg) erhalten wurde. UV (Methanol): λmax 230,0
nm, 276,0 nm.
1H-NMR (CDCl3): δ 8,4, 7,3
(m, 12H, Ar-H); 6,29 (dd, JH-H = 2,43 Hz,
JF-H = 21,6 Hz, 1H, H-1'); 5,377 (dd, JH-H =
2,8 Hz, JF-H = 61,3 Hz, 1H, H-2'); 5,55 (dd, 1H,
H-3'); 4,865, 4,793
(d, 2H, H-5'); 4,588,
4,502 (m, 1H, H-4').
-
N1-(2'-Deoxy-2'-fluor-β-L-arabinofuranosyl)-5-ioduracil
(241
-
Die
Verbindung 23 (40 mg, 0,069 mmol) wurde in 25 ml ges. NH3/MeOH gelöst und bei RT für 24 h gerührt, und
dann zur Trockne eingedampft. Der resultierende Sirup wurde durch
präparative
DC gereinigt (5 : 1/CHCl3 : MeOH), wodurch
24 als Feststoff erhalten wurde (19 mg, 74%). UV (MeOH): λmax 280,5
nm.
1H-NMR (DMSO-d6): δ 11,82 (bs,
CONH); 8,24 (s, 1H, H-6); 6,082 (dd, JH-H =
4,45 Hz, JF-H = 13,7 Hz, 1H, H-1'); 5,947 (d, 1H,
3'-OH); 5,296 (t,
1H, 5'-OH); 5,07
(dt, JF-H = 53 Hz, 1H, H-2'); 4,24 (bd, JF-H = 21 Hz, 1H, H-3'); 3,81, 3,55 (m, 3H, H-4', H-5').
-
2,3,5-Tri-O-benzyl-L-arabinose
-
Wie
in 9 dargestellt, wurden 30 g (0,2 mol) pulverisierte
L-Arabinose (5) und dann 0,4 ml konzentrierte Schwefelsäure zu 600
ml (14,8 mol) wasserfreiem Methanol zugegeben. Die Suspension wurde
gerührt und
unter leichtem Rückfluß für 2 h erhitzt,
wodurch eine klare Lösung
erhalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde mit 1,5 g Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert, getrocknet (Na2SO4), und dann im Vakuum eingedampft, wodurch
ein schwerer Sirup 6 erhalten wurde, der mit 50 ml frisch gereinigtem
Tetrahydrofuran verdünnt
und wieder konzentriert (35 bis 40 °C Bad) wurde, wodurch das restliche
Methanol entfernt wurde. Frisch gereinigtes Tetrahydrofuran (400
ml) wurde zugegeben, und das Gemisch mit 30 g Drierite, 156 g (2,78
mol) Kaliumhydroxid und 200 ml (1,74 mol) Benzylchlorid behandelt.
Das Gemisch wurde unter leichtem Rückfluß über Nacht erhitzt, abgekühlt, durch
eine dünne
Schicht aus Celite filtriert, und im Vakuum und dann bei hohem Vakuum
und 100 °C
(Bad) konzentriert. Das rohe, sirupartige Methyl-2,3,5-tri-O-benzyl-L-arabinosid
(7) wurde in 400 ml Eisessig gelöst.
Das Hydrolysegemisch wurde bei 65 bis 70 °C für 2 h erhitzt, im Vakuum auf
ein Drittel seines Volumens konzentriert und in 2,5 l eines Gemisches
aus Eiswasser gegossen. Nach dem Impfen (Impfkristalle wurden ursprünglich durch
Chromatographie unter Elution mit Dichlormethan erhalten) wurde das
Gemisch bei 5 °C über Nacht
gehalten. Die wässerige
Schicht wurde aus der teilweise kristallinen Masse dekantiert, und
letzteres wurde in 200 ml Dichlormethan gelöst. Die Lösung wurde mit kaltem, wässerigem
Natriumhydrogencarbonat gewaschen, getrocknet (Na2SO4), durch ein dünnes Bett aus Entfärbungskohle
filtriert, und im Vakuum zu einem dünnen Sirup konzentriert, der
in 200 ml Cyclohexan gelöst
wurde. Nach dem Impfen5 wurde die Lösung bei
Raumtemperatur für
1 h und bei 5 °C über Nacht
gehalten, wodurch 27,7 g (33,2%) 2,3,5-Tri-O-benzyl-L-arabinose (8) erhalten wurden.
Smp. 68–73 °C. [α]25 D = –1,69 [c
2,01, 9 : 1 (V/V p-Dioxan-Wasser)] UV (MeOH) λmax 220;
300-MHz 1H-NMR (CDCl3) δ 3,48–3,62 (m,
2H, H-5), 3,94–4,18
(m, 3H, H-2, -3, -4), 5,33 (d, 1H, J = 4,07, H-1), 5,29 (s, H-1),
7,25–7,33
(m, 15, H-aromat.).
-
2,3,5-Tri-O-benzyl-1-O-(p-nitrobenzoyl)-L-arabinose
(9)
-
Die
Verbindung 8 (9) (2 g, 4,76 mmol) wurde in
7,5 ml Dichlormethan gelöst,
und zu dieser Lösung wurde
eine Lösung
aus 0,95 g (5,1 mmol) p-Nitrobenzoylchlorid in einem Gemisch aus
5 ml Dichlormethan und 1,5 ml Pyridin zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gehalten, und wurde dann nacheinander mit 1N Salzsäure (2 × 10 ml),
wässerigem
Natriumhydrogencarbonat (2 × 10
ml) und Wasser (3 × 30
ml) gewaschen. Die Feuchtigkeit wurde mit Na2SO4 entfernt, und die Lösung wurde im Vakuum konzentriert,
wodurch 2,67 g (98,4%) eines Gemisches aus den Anomeren der Verbindung
9 erhalten wurde. Smp. 68–82 °C. Die weitere
Reinigung durch Kieselgelsäulenchromatographie
(Hexane : Aceton, 8 : 1) erhöhte den
Smp. auf 89–93 °C; [α]24 D = 13,04 (c 6,8,
CH2Cl2), UV (MeOH) λmax 215,5
und 258,5, 250 MHz 1H-NMR (CDCl3): δ 3,54–3,69 (m,
2H, H-5), 4,06 (m, 1H, H-4'),
4,22 (m, 1H, H-3'),
4,33 (m, 1H, H-2'),
4,38–4,78
(m, 6H, Benzyl-CH2), 6,50 (d, 1H, J = 2,35,
H-1), 7,23–7,36
(m, 15H, H-aromat. der Benzylgruppe), 8,01–8,25 (m, 4H, H-aromat. der
Nitrobenzoylgruppe).
-
10-(2,3,5-Tri-O-benzyl-β-L-arabinosyl)thymin
(12)
-
Thymin
0,444 g (3,52 mmol) und Ammoniumsulfat (2 mg) wurden in Hexamethyldisilazan
10 ml suspendiert, das über
Nacht unter Argon unter Rückfluß (140 °C) erhitzt
wurde, wodurch eine klare Lösung
erhalten wurde. Überschüssiges Hexamethyldisilazan
wurde im Vakuum entfernt, während
der Kontakt mit Feuchtigkeit vermieden wurde, wodurch ein Sirup
11 erhalten wurde.
-
Die
Verbindung 9 (1 g, 1,76 mmol) wurde zu 17 ml Dichlormethan, das
mit wasserfreiem Hydrogenchlorid vorgesättigt wurde, bei 0 °C zugegeben.
Nach 2 h bei 0 °C
wurde die ausgefällte
p-Nitrobenzoesäure (0,25
g) durch Filtration entfernt, und das Filtrat wurde im Vakuum zu
einem dünnen
Sirup konzentriert, und dann bei Hochvakuum mit einer Pumpe bei
Raumtemperatur für
2 Stunden gehalten, wodurch 2,3,5-Tri-O-benzyl-α-L-arabinosylchlorid (10) erhalten
wurde.
-
Die
so hergestellte Verbindung 10 wurde in 15 ml wasserfreiem Dichlormethan
gelöst,
und die Lösung wurde
zu einem Gemisch aus silyliertem Thymin (11) und 3 g von 4A-Molekularsieb
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur unter Argon
für 18
h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit 50 ml Dichlormethan verdünnt, und
in 2 ml gesättigtes
wässeriges
NaHCO3 unter kräftigem Rühren gegossen. Es erschien
ein weißer
Niederschlag (Zinnhydroxid), der auf dem Bett aus Celite abfiltriert
wurde. Die organische Schicht wurde von Wasser abgetrennt und mit
Wasser (3 × 30
ml) gewaschen. Die wässerige
Schicht wurde mit Dichlormethan extrahiert, und die vereinigte Dichlormethanschicht
wurde über
Na2SO4 getrocknet
und dann im Vakuum eingedampft, wodurch ein Sirup erhalten wurde,
der durch Kieselgelsäulenchromatographie gereinigt
wurde (Chloroform : Methanol, 100 : 1), wodurch 12 als Sirup erhalten
wurde, 0,68 g (73%). [α]25 D = –56,71 (c
0,6, CH2Cl2). UV
(MeOH) λmax 218 und 265; 300 MHz 1H-NMR
(CDCl3): δ 1,67
(d, 3H, J = 1,11, CH3), 3,66–3,70 (m,
2H, H-5') 4,06 (m,
1H, H-4'), 4,13
(t, 1H, J = 4,7, H-3'),
4,24 (t, 1H, J = 4,7, H-2'),
4,41, 4,54, 4,56 (m, 6H, Benzyl-CH2), 6,28
(d, 1H, J = 5,24, H-1'),
7,15–7,33
(m, 15H, H-aromat.), 7,43 (d, 1H, J = 1,31, H-6).
-
1-β-L-Arabinofuranosylthymin (13)
-
Palladiumchlorid
(680 mg, 3,835 mmol) wurde in 100 ml Methanol suspendiert, und durch
Schütteln mit
Wasserstoff bei Raumtemperatur reduziert. Eine Lösung aus 450 mg von 12 in 25
ml Methanol wurde dann zu der sauren Suspension aus Palladiumschwarz
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasserstoff bei Raumtemperatur
für 38
h geschüttelt.
Nachdem der Katalysator entfernt worden ist, wurde die Lösung mit Dowex
(HCO3 –) auf pH 7 neutralisiert
und im Vakuum zu einem weißen
Feststoff konzentriert, der mit Ethanol umkristallisiert wurde,
wodurch 13 erhalten wurde (105 mg, 47,7%). Smp. 244–249 °C; [α]25 D = –91,48 (0,25, H2O); IR (KBr): 1750, 1600 cm–1 (CO);
UV (MeOH): λmax 268; 300 MHz 1H-NMR
(DMSO-d6): δ: 1,76 (s, 3H, CH3),
3,62 (t, 2H, J = 4,56, H-5')
3,69 (m, 1H, H-4'),
3,90 (t, 1H, J = 3,88, H-3'),
3,99 (t, 1H, J = 4,10, H-2'),
5,08 (br s, 1H, C'5-OH,
austauschbar), 5,42 (d, 1H, J = 4,24, C'2-OH oder C'3-OH, austauschbar), 5,54 (d, 1H, J
= 5,23, C'2-OH oder
C'3-OH, austauschbar),
5,97 (d, 1H, J = 4,64, H-1'),
7,51 (d, 1H, J = 0,97, H-6), 11,26 (s, 1H, NH, austauschbar), Anal.
berechnet für
C10H14N2O6; C, 46,51; H, 5,46; N, 10,85; gefunden:
C, 46,67; H, 5,63; N, 10,56.
-
1-(2,3,5-Tri-O-benzyl-β-L-arabinosyl)cytosin
(15)
-
Cytosin
0,61 g (6 mmol) und Ammoniumsulfat (2 mg) wurden in Hexamethyldisilazan
15 ml suspendiert, das unter Stickstoff für 2 Stunden unter Rückfluß (140 °C) erhitzt
wurde, wodurch eine klare Lösung
erhalten wurde. Das silylierte Cytosingemisch wurde zur Trockne
im Vakuum eingedampft, während
der Kontakt mit Feuchtigkeit vermieden wurde, wodurch ein Sirup
14 erhalten wurde.
-
Die
Verbindung 9 (2,82 g, 5 mmol) wurde zu 47 ml trockenem Dichlormethan,
das mit wasserfreiem Hydrogenchlorid vorgesättigt wurde, bei 0 °C zugegeben.
Nach 2 Stunden bei 0 °C
wurde die ausgefällte
p-Nitrobenzoesäure
(0,807 g) durch Filtration entfernt, und das Filtrat wurde im Vakuum
konzentriert, wodurch sirupartiges 2,3,5-Tri-O-benzyl-α-L-arabinosylchlorid
(10) erhalten wurde.
-
Die
so hergestellte Verbindung 10 wurde in 28,5 ml wasserfreiem Dichlormethan
gelöst,
und die Lösung
wurde zu einem Gemisch aus silyliertem Cytosin (14) und 8,3 g 4A-Molekularsieb
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff
für 5 Tage
gerührt.
Dann wurde das Reaktionsgemisch mit 50 ml Dichlormethan und 20 ml
Wasser verdünnt,
und in 2 ml gesättigtes
wässeriges
NaHCO3 unter kräftigem Rühren gegossen. Es erschien
ein weißer
Niederschlag (Zinnhydroxid), der auf dem Bett aus Celite abfiltriert
wurde. Die organische Schicht wurde von Wasser abgetrennt und mit
Wasser (3 × 30
ml) gewaschen. Die wässerige
Schicht wurde mit Dichlormethan extrahiert, und die vereinigte Dichlormethanschicht
wurde über
Na2SO4 getrocknet,
und dann im Vakuum eingedampft, wodurch ein Sirup erhalten wurde,
der durch Kieselgelsäulenchromatographie
gereinigt wurde (Chloroform : Methanol, 96 : 4), wodurch 15 als
weißer
Feststoff erhalten wurde, der mit 2-Propanol umkristallisiert wurde,
wodurch 1,53 g (60%) erhalten wurden. Smp. 146–148 °C, [α]25 D = –105,2
(Cl, CH2Cl2), UV
(MeOH): λmax 211,5, λmin 272,5, pH1, pH7; λmax 211,5, λmin 284, pH9.
300 MHz 1H-NMR (CDCl3) δ: 3,65 (d,
2H, J = 4,85, H-5'),
4,00 (t, 1H, J = 3,72, H-3'),
4,11 (m, 1H, H-4'), 4,28
(m, 1H, H-2'), 4,38–4,55 (m,
6H, Benzyl-CH2), 5,56 (d, 1H, J = 7,5, H-5),
6,39 (d, 1H, J = 4,59, H-1'), 7,12–7,31 (m,
15H, H-aromat.), 7,63 (d, 1H, J = 7,5, H-6).
-
1-β-L-Arabinofuranosylcytosinhydrochloridsalz
(16) durch katalytische Hydrierung von 15
-
Palladiumchlorid
(315 mg, 1,78 mmol) wurde in 160 ml Methanol suspendiert, und durch
Schütteln
mit Wasserstoff bei Raumtemperatur reduziert. Zu der sauren Suspension
aus Palladiumschwarz wurde dann eine Lösung aus 300 mg 15 in 54 ml
Methanol zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasserstoff bei Raumtemperatur
für 3 Stunden
geschüttelt.
Nachdem der Katalysator entfernt worden ist, wurde die Lösung mit
Dowex (HCO3 –)
neutralisiert, im Vakuum konzentriert und dann durch präparative
DC gereinigt (MeOH : CHCl3, 3 : 5), wodurch
ein Sirup erhalten wurde, der in 3 ml Methanol gelöst, 1% HCl-Lösung in
MeOH auf pH 1 zugegeben, zur Trockne konzentriert und mit 2-Propanol
verrieben wurde, wodurch 36 mg (22,1%) von 16 erhalten wurden. Smp.
190–194 °C, [α]25 D = –115,47
(C 0,07, H2O); UV (H2O) λmax 275,
pH7; λmax 209,5, 273, pH11; λmax 280,
pH1; 300 MHz 1H-NMR (DMSO-d6); δ 3,61 (d,
2H, H-5'), 3,82
(m, 1H, H-4'), 3,93
(m, 1H, H-2' oder
H-3'), 4,04 (br
s, 1H, H-2' oder
H-3'), 5,18 (br
s, 1H, C5'-OH, austauschbar),
5,61 (br s, 1H, C2'-OH
oder C3'-OH, austauschbar),
5,67 (br s, 1H, C2'-OH
oder C3'-OH, aus tauschbar),
6,00 (d, 1H, J = 4,02, H-1'),
6,01 (d, 1H, J5,6 = 7,8, H-5) 7,92 (d, 1H,
J5,6 = 7,8, H-6), 8,49 (br s, 1H, NH, austauschbar),
9,38 (br s, 1H, NH, austauschbar).
-
1-β-L-Arabinofuranosylcytosinhydrochloridsalz
(16) durch Behandlung der Verbindung 15 mit Bortrichlorid
-
5
ml von 1M Bortrichlorid in Dichlormethan wurden auf –72 °C abgekühlt (Trockeneis-Aceton). Eine Lösung aus
15 (180 mg, 0,351 mmol) in 3 ml Dichlormethan wurde langsam zu der
Bortrichloridlösung
zugegeben. Nach einer Gesamtreaktionszeit von 2,75 Stunden wurde
das Kühlbad
entfernt, und das Lösungsmittel und
das Gas wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde in kaltem Dichlormethan
(10 ml) gelöst,
und die Lösung
wurde zur Trockne eingedampft (dreimal, bis ein weißer fester
Rückstand
erhalten wurde), kalte gesättigte
Natriumhydrogencarbonatlösung
wurde zugegeben, um den pH auf 6–7 einzustellen. Das Gemisch wurde
mit Ethanol verdünnt,
zum Sieden erhitzt, mit Aktivkohle behandelt und filtriert. Das
Filtrat wurde zur Trockne zu einem Sirup eingedampft, der in 3 ml
Methanol gelöst
wurde, 1% HCl-Lösung in
Methanol auf pH 1 zugegeben, zur Trockne konzentriert und mit 2-Propanol
verrieben, wodurch 16 (66 mg, 78,4%) erhalten wurde.
-
9-(2,3,5-Tri-O-benzyl-β-L-arabinosyl)adenin
(18)
-
Die
gründlich
getrocknete Verbindung 9 (5 g, 8,8 mmol) wurde zu 82 ml Dichlormethan,
das mit wasserfreiem Hydrogenchlorid vorgesättigt wurde, bei 0 °C zugegeben.
Nach 2 Stunden der Reaktion bei 0 °C wurde die ausgefällte p-Nitrobenzoesäure (1,53
g) durch Filtration entfernt, und das Filtrat wurde im Vakuum zu einem
Sirup konzentriert, der dann in vollständigem Vakuum bei Raumtemperatur
für 2 h
gehalten wurde. Das so hergestellte 2,3,5-Tri-O-benzyl-α-L-arabinosylchlorid
(10) wurde in 50 ml Dichlormethan gelöst, und die Lösung wurde
zu eine Gemisch aus 4,5 g (18,8 mmol) getrocknetem N-Benzoyladenin5 (17) und 14,5 g 4A-Molekularsieb zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur für Woche gerührt, durch ein Bett aus Celite
filtriert, und im Vakuum zu einem Sirup konzentriert, der auf Kieselgel
unter Verwendung von Hexanen – Aceton
(3 : 1, Rf = 0,22) chromatographiert wurde. Das Produkt wurde abgetrennt
und im Vakuum zu einem Sirup konzentriert, der gelöst und mit
methanolischem Ammoniak (20 ml) in einer Edelstahlbombe gerührt und über Nacht
bei 50–55 °C erhitzt
wurde. Die Lösung
wurde dann bei reduziertem Druck konzentriert, wodurch ein Halbfeststoff
erhalten wurde, der aus warmem Isopropylalkoholumkristallisiert
wurde, wodurch 18 2,4 g (50,7%) erhalten wurde. Smp. 128–129 °C, [α]27 D = –20,04 (1,04,
CH2Cl2); UV (CH2Cl2): λmax 213,
258,5; 250 MHz 1H-NMR (CDCl3): δ 1,95 (br
s, 1H, NH, austauschbar), 3,69 (d, 2H, J = 4,82, H-5'), 4,18–4,30 (m,
6H, Benzyl-CH2), 4,51–4,64 (m, 3H, H-2', -3', -4'), 5,73 (br s, 1H,
NH, austauschbar), 6,52 (d, 1H, J = 4,00, H-1'), 6,89–6,93, 7,17–7,37 (m, 15H, H-aromat. der
Benzylgruppe), 8,17 (s, 1H, H-2 oder H-8), 8,32 (s, 1H, H-2 oder H-8).
-
9-β-L-Arabinofuranosyladenin (19)
-
Bortrichlorid
(5 ml 1M) in Dichlormethan wurde bei –72 °C (Trockeneis-Aceton) abgekühlt. Eine
Lösung aus
18 (150 mg, 0,279 mmol) in 5 ml Dichlormethan wurde langsam zu der
Bortrichloridlösung
zugegeben. Nach einer Gesamtreaktionszeit von 3,5 h wurde das Kühlbad entfernt,
und das Lösungsmittel
und das Gas wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde in kaltem Dichlormethan
(10 ml) gelöst,
und die Lösung
zur Trockne eingedampft (sechsmal, bis ein gelber fester Rückstand
erhalten wurde). Kalte gesättigte
Natriumhydrogencarbonatlösung
wurde zugegeben, um den pH auf 7–8 einzustellen. Das Gemisch
wurde mit Ethanol verdünnt,
zum Sieden erhitzt, die Suspension durch Celite filtriert, das Filtrat
wurde im Vakuum zu einem Sirup konzentriert, der mit Wasser kristallisierte.
55 mg (74%) von 19 wurde erhalten. Smp. 256–258 °C, UV (H2O): λmax 259;
300 MHz 1H-NMR (DMSO-d6): δ: 3,62–3,66 (m,
2H, H-5'), 3,77
(br s, 1H, H-4'),
4,13 (br s, 2H, H-2', -3'), 5,12 (t, 1H, J
= 5,4, C'5-OH, austauschbar),
5,54 (d, 1H, J = 3,78, C'2-OH
oder C'3-OH, austauschbar), 5,63
(d, 1H, J = 4,32, C'2-OH
oder C'3-OH, austauschbar),
6,25 (d, 1H, J = 4,02, H-1'),
7,25 (br s, 2H, NH2, austauschbar), 8,13 (s, 1H, H-2 oder H-8),
8,18 (s, 1H, H-2 oder H-8).
-
10 ist
eine Darstellung eines alternativen Wegs zur Herstellung von 1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(Verbindung 10) aus 1,2-Di-O-isopropyliden-α-L-xylofuranose
(Verbindung 3).
-
1,2-Di-O-isopropyliden-α-L-xylofuranose
(3)
-
Zu
650 ml wasserfreiem Aceton wurden 4 ml konz. Schwefelsäure, 5 g
Molekularsieb (4A), 80 g wasserfreies Kupfer(II)-sulfat und 40 g
L-Xylose zugegeben. Das Gemisch wurde bei RT für 36 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
dann filtriert und gründlich
mit Aceton gewaschen, das vereinigte Filtrat wurde mit Ammoniumhydroxid
neutralisiert, dann zur Trockne eingedampft. Ethylacetat (200 ml)
wurde zugegeben, und dann filtriert und eingedampft, wodurch ein Öl erhalten
wurde, das in 250 ml 0,2%iger HCl-Lösung gelöst und bei Raumtemperatur für 2,5 h
gerührt
wurde. Der pH wurde auf 8 mit ges. NaHCO3 eingestellt,
und dann zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde mit Ethylacetat
extrahiert. Die Entfernung des Lösungsmittels
lieferte ein gelbes Öl
von 3 (41,7 g, 82,3 %). 1H-NMR (CDCl3): δ 5,979
(d, J = 3,78 Hz, 1H, H-1); 4,519 (d, J = 3,6 Hz, 1H, H-2); 4,308
(bd, 1H, H-3); 4,080 (m, 3H, H-4 und H-5); 1,321 (s, 3H, CH3); 1,253 (s, 3H, CH3).
-
5-O-Benzoyl-1,2-di-O-isopropyliden-α-L-xylofuranose
(25)
-
Die
Verbindung 3 (41 g, 215,6 mmol) wurde in Pyridin (150 ml) und CH2Cl2 (150 ml) bei
0 °C gerührt. BzCl
(27,5 ml, 237 mmol), gelöst
in 30 ml Pyridin, wurde tropfenweise zugegeben. Nach 30 min wurde
Wasser (5 ml) zugegeben und das Gemisch wurde zur Trockne eingedampft,
in EtOAc gelöst,
mit ges. NaHCO3 gewaschen und dann getrocknet
(Na2SO4). Die Eindampfung
des Lösungsmittels
ergab einen orangefarbenen Sirup, der in Et2O
kristallisierte, wodurch die Verbindung 20 (36 g) erhalten wurde.
Die Mutterlauge wurde zur Trockne eingedampft, und der Rückstand
durch Kieselgelsäulenchromatographie
gereinigt (1% CH3OH/CHCl3),
wodurch eine andere Charge von Verbindung 25 erhalten wurde (12
g, Gesamtausbeute 76%). Smp. 82–83 °C. Lit D-Form:
83,5–84,5 °C. 1H-NMR (CDCl3): δ 7,43, 8,07
(m, 5H, Ar-H); 5,97 (d, 1H, J = 3,6 Hz, H-1); 4,80 (q, 1H, H-4);
4,60 (d, 1H, J = 3,6 Hz, H-2); 4,40, 4,20 (m, 3H, H-5, H-5', H-3); 3,50 (bs,
1H, D2O-Austausch, 3OH); 1,51, 1,32 (2s,
6H, 2CH3).
-
5-O-Benzoyl-1,2-di-O-isopropyliden-α-L-erythro-pentofuranos-3-ulose
(26)
-
Die
Verbindung 25 (40 g, 136 mmol) wurde in 450 ml CH2Cl2 gerührt.
Dazu wurde Pyridiniumdichromat (PDC, 30,7 g, 81,6 mmol) und Ac2O (42,3 ml, 448,8 mmol) zugegeben. Das Gemisch
wurde unter Rückfluß für 2,5 h
erhitzt. Die Lösung
wurde auf 1/5 ihres ursprünglichen
Volumens konzentriert, und dann wurde Ethylacetat (50 ml) zugegeben,
und die Lösung
filtriert. Das Filtrat wurde auf ein Kieselgelpad (10 cm × 5 cm)
gegossen, mit EtOAc eluiert, das vereinigte Elutionsmittel wurde
konzentriert und mit Toluol (50 ml × 2) konzentriert. Die Kristallisation
aus Hexan und EtOAc ergab 21 als weißen Feststoff (38 g, 96%).
Smp. 91–93 °C, [α]D: –132 °C (c, 1,0,
CHCl3); Lit2 D-Form:
Smp. 93–94,5 °C, [α]D: +135 °C
(c, 1,0, CHCl3); IR (KBr): 1773 cm–1 (ArCO), 173
cm–1 (CO), 1H-NMR (CDCl3): δ 7,97, 7,42
(m, 5H, Ar-H); 6,14 (d, 1H, J = 4,4 Hz, H-1); 4,74, 4,68 (m, 2H, H-4,
H-2); 4,50, 4,44 (m, 2H, H-5, H-5'); 1,52, 1,44 (2s, 6H, 2CH3),
Anal. berechnet (C15H16O6): C, 61,64; H, 5,52; gefunden: C, 61,42;
H, 5,53.
-
5-O-Benzoyl-1,2-di-O-isopropyliden-α-L-erythro-pentofuranos-3-ulose
(26)
-
Die
Verbindung 25 (40 g, 136 mmol) wurde in 450 ml CH2Cl2 gerührt.
Dazu wurde Pyridiniumdichromat (PDC, 30,7 g, 81,6 mmol) und Ac2O (42,3 ml, 448,8 mmol) zugegeben. Das Gemisch
wurde unter Rückfluß für 2,5 h
erhitzt. Die Lösung
wurde auf 1/5 ihres ursprünglichen
Volumens konzentriert, und dann wurde EtOAc (50 ml) zugegeben. Die
Lösung
wurde filtriert, das Filtrat wurde auf ein Kieselgelpad (10 cm × 5 cm)
gegossen, mit EtOAc eluiert, das vereinigte Elutionsmittel wurde
konzentriert, und mit Toluol (50 ml × 2) coeingedampft. Die Kristallisation
aus Hexan und EtOAc ergab 26 als weißen Feststoff (38 g, 96%).
Smp. 91–93 °C, [α]D: –132 °C (c, 1,0,
CHCl3); Lit2 D-Form:
Smp. 93–94,5 °C, [α]D: +135 °C
(c, 1,0, CHCl3); IR (KBr): 1773 cm–1 (ArCO), 173
cm–1 (CO). 1H-NMR (CDCl3): δ 7,97, 7,42
(m, 5H, Ar-H); 6,14 (d, 1H, J = 4,4 Hz, H-1); 4,74, 4,68 (m, 2H, H-4,
H-2); 4,50, 4,44 (m, 2H, H-5, H-5'); 1,52, 1,44 (2s, 6H, 2CH3),
Anal. berechnet (C15H16O6): C, 61,64; H, 5,52; gefunden: C, 61,42;
H, 5,53
-
1,2-Di-O-isopropyliden-α-L-ribofuranose
(27)
-
Die
Verbindung 26 (37 g, 127 mmol) wurde in EtOH/H2O
(400 ml/100 ml) bei 0 °C
gelöst,
während NaBH4 (23,3 g, 612 mmol) portionsweise zugegeben
wurde. Die Suspension wurde bei RT für 4 h gerührt. Sie wurde filtriert und
das Filtrat zur Trockne eingedampft und mit Methanol coeingedampft.
Nach der Kieselgelsäulenchromatographie
(0–15%
CH3OH/CH2Cl2) und Kristallisation aus EtOAc/Hexan wurde
27 als weiße
Nadeln erhalten (19 g, 79%). Smp. 86–87 °C; [α]D: –31,5 °C (c, 0,62, CHCl3); Lit3, D-Form:
Smp. 86–87 °C, [α]D: +37 °C
(c, 0,59, CHCl3); IR (KBr): 3356 cm–1 (OH). 1H-NMR (CDCl3) δ 5,83 (d,
1H, J = 3,98 Hz, H-1 ); 4,595 (t, 1H, H-2); 4,055, 3,72 (m, 4H,
H-3, H-4, H-5, H-5');
2,38 (d, 1H, D2O-Austausch, 3-OH); 1,83
(t, 1H, D2O-Austausch, 5-OH); 1,58, 1,38
(2s, 6H, 2CH3), Anal. berechnet (C8H14O5):
C, 50,50; H, 7,42; gefunden: C, 50,62; H, 7,46.
-
3,5-Di-O-Benzoyl-1,2-di-O-Isopropyliden-α-L-ribofuranose
(28)
-
Die
Verbindung 27 (19 g, 100 mmol) wurde in 300 ml Pyridin bei 0 °C gerührt, während BzCl
(40 ml, 348 mmol) tropfenweise zugegeben wurde, und dann wurde bei
RT für
3 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde mit EtOAc extrahiert,
mit ges. NaHCO3 gewaschen, getrocknet (Na2SO4), die Eindampfung
des Lösungsmittel
und Kristallisation in Ether ergab 23 als weißen Feststoff mit 39 g (98%)
Smp. 83–85 °C. 1H-NMR (CDCl3): δ 8,07, 7,36
(m, 10H, Ar-H); 5,94 (d, 1H, J = 3,6 Hz, H-1); 5,05, 5,00 (m, 1H,
H-2); 4,73, 4,63 (m, 3H, H-4, H-5, H-5'); 1,58, 1,35 (2s, 6H, 2CH3),
Anal. berechnet (C22H22O7): C, 66,50; H, 5,64; gefunden: C, 66,32;
H, 5,57.
-
1-O-Acetyl-2,3,5-tri-O-benzoyl-β-L-ribofuranose
(31)
-
Die
Verbindung 28 (38 g, 95 mmol) wurde in 300 ml 1% HCl/CH3OH
bei RT für
30 h gerührt.
Pyridin (20 ml) wurde zugegeben und dann wurde die Lösung zur
Trockne eingedampft. Der Rückstand
wurde mit Pyridin (30 ml × 2)
coeingedampft und dann in 100 ml wasserfreiem Pyridin bei 0 °C gelöst, während BzCl
(17 ml, 146 mmol) tropfenweise zugegeben wurde, und dann wurde bei
RT für
3 h gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde eingedampft, und der Rückstand
wurde in EtOAc gelöst,
mit 0,5N HCl und dann ges. NaHCO3 gewaschen, und
dann getrocknet (Na2SO4).
Die Eindampfung des Lösungsmittels
ergab das rohe 30 als Sirup.
-
Das
rohe 30 wurde in Eisessig (400 ml) und dann Ac2O
(100 ml) bei 0 °C
gerührt,
während
konz. H2SO4 (10
ml) tropfenweise zugegeben wurde. Diese Lösung wurde bei RT über Nacht
gerührt.
Das Gemisch wurde in Eiswasser gegossen, mit CHCl3 extrahiert,
mit ges. NaHCO3 neutralisiert, und dann
getrocknet (Na2SO4). Nach
der Eindampfung des Lösungsmittels
wurde ein hellgelber Sirup erhalten, der in Methanol kristallisierte, wodurch
31 als ein weißer
Feststoff mit 23,89 g (49,6%, von 28– 31) erhalten wurde. Smp. 124,7 °C, [α]D = 45,613 (c 1,0, CHCl3);
Lit4, Smp.: 129–130 °C, [α]D = –43,6 (c
1,0, CHCl3).
1H-NMR
(CDCl3): δ 7,317,
8,134 (m, 15H, OBz); 6,437 (s, 1H, H-1); 5,835 (m, 2H, H-2 und H-3);
4,649 (m, 3H, H-4 und H-5); 2,003 (s, 3H, CH 3COO-)
-
II. Biologische Aktivität
-
Die
hierin offenbarten Verbindungen können hinsichtlich der Aktivität gegen
HBV und EBV bewertet werden, wie nachstehend ausführlich offenbart
oder durch andere Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
-
Beispiel 1: Biologische
Aktivität
gegen HBV
-
Menschliche
Hepatomzellen mit HBV (2.2.15 Zellen) wurden in dem Assay verwendet.
Diese Zellen wuchsen unter Konfluenz in minimal wesentlichem Medium
mit 10% fetalem Rinderserum. Die Medien wurden bei 3-Tages-Intervallen
gewechselt. Bei Konfluenz wurde die Behandlung mit den Arzneimitteln
initiiert und dann für
drei Tage fortgesetzt. Eine andere Zugabe derselben Konzentration
des Arzneimittels wurde zu diesem Zeitpunkt nach der Entfernung
der Medien von den Kulturen gegeben, und die Kulturen für einen
zusätzlichen
Zeitraum von 3 Tagen gehalten. Das Medium nach der 6-Tages-Behandlung
wurde geerntet und die viralen Teilchen durch das Polyethylenglykolverfahren
ausgefällt.
Die Teilchen wurden anschließend
digeriert und dann für
die Southern-Analyse verarbeitet. Die Blots wurden zu einer HBV-spezifischen
Sonde hybridisiert und virale DNA-Mengen im Vergleich zu den DNA-Niveaus
aus Kulturen, die nicht mit den Arzneimitteln behandelt wurden,
bewertet. Die genomische DNA wurde mit Hind III digeriert und der
Southern-Analyse unterzogen. Niveaus der episomalen DNA wurden in
bezug auf die integrierte HBV-DNA
bestimmt. Die Arzneimittelkonzentrationen, die 50%ige Inhibierung
der DNA (ID50) im Vergleich zu den Kontrollen
verursachen, wurden berechnet. Die Ergebnisse werden in Tabelle
1 zusammengefaßt.
-
Inhibierung
des HBV durch L-Nukleoside
-
Beispiel 2: Biologische
Aktivität
gegen EBV
-
H1-Zellen
wurden im Langphasenwachstum für
zwei Tage vor der Initiierung der Behandlung gehalten. Die Zellen
wurden bei 600 g für
10 min bei Raumtemperatur zentrifugiert, um sie von dem Medium abzutrennen,
welches vorher existierende Virusteilchen enthält. Die H1-Zellen wurden in
24-Lochplatten bei einer Dichte von 1 × 105 Zellen
pro Loch in 2 ml frischem Medium mit oder ohne Arzneimittel gesät und bei
37 °C für 5 Tage
inkubiert. Das Medium, das Viruspartikel enthält, wurde gesichert und zur
Bewertung der inhibierenden Wirkung von Arzneimitteln auf die Virusproduktion
und Infektiosität
durch die Verwendung eines Bioassays verwendet. Die reifen Viruspartikel
wurden aus dem zellfreien Medium durch Zentrifugation bei 45.000
U/min für 90
min in einem SW-50 Ti-Rotor (Beckman) pelletiert. Die reifen Viruspartikel
wurden in 1 ml Wachstumsmedium resuspendiert und dann verwendet,
um 1 × 106 Raji-Zellen für 48 Stunden zu infizieren.
Da das Niveau an EBV-DP-Aktivität in Raji-Zellen-Nachsuperinfektion
proportional zu der Anzahl an zugegebenen reifen Viruspartikeln
ist, konnte die induzierte EBV-spezifische DP-Aktivität gemessen
werden. Die inhibierende Arzneimittelwirkung wurde durch Vergleichen
der EBV-DP-Aktivität
mit mehreren Verdünnungskontrollen
berechnet. Es wurde keine Inhibierung des Mitochondrien-DNA-Gehalts
in H1-Zellen beobachtet, wenn die Zellen durch 1 mM L-FMAU für 6 Tage
behandelt wurden.
-
Slot-Blotting-Assay – Die Menge
an Mitochondrien-DNA wurde durch das Slot-Blotting-Verfahren (2) gemessen. 2 × 105 der behandelten und nicht-behandelten H1-Zellen
wurden in 200 μl
von 10 mM Tris·HCl-Lösung (pH
7,5) durch Gefrier/Tau-Verfahren
lysiert. Das Zelllysat wurde mit 10 μg/ml RNase A bei 37 °C für 30 min
und dann Proteinase K (100 μg/ml)
bei 55 °C
für 2 Stunden
behandelt. Gleiche Mengen an 20X SSC-Puffer wurden zu jedem Zelllysat
zugegeben. Nach dem Kochen für
10 min wurden die Proben auf Nylonmembranen getüpfelt (Hybond-N, Amersham Corp.).
Ein radioaktiv markiertes menschliches Mitochondrien-DNA-Fragment
wurde als eine Sonde für
die DNA-Hybridisierung verwendet. Dieselbe Membran wurde wieder
mit menschlicher Alu-DNA nach der Entfernung der Mitochondrien-DNA-Sonde sondiert. Die
Menge an Mitochondrien-DNA in den behandelten und nicht-behandelten H1-Zellen
wurde durch Densitometer (LKB Ultroscan XL) quantitativ bestimmt.
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 2 bereitgestellt.
-
-
- Inhibierende Wirkung von Verbindungen auf EBV: Der CD50 wurde durch Aussetzen von H1-Zellen den
unterschiedlichen Konzentrationen der Verbindungen in normalem Wachstumsmedium
bei 37 °C
für 72
Stunden durchgeführt;
die Zellen wurden dann gezählt
und mit den Kontrollen verglichen. H1-Zellen wurden für 5 Tage behandelt
und der ID90 wurde durch Bioassay bestimmt.
-
Beispiel 3: Clearance
von L-(-)-FMAU aus Plasma und Leber
-
Die
Clearance von L-(-)-FMAU aus dem Plasma und der Leber von Mäusen nach
der oralen Verabreichung wurde bewertet. Mäuse wurden mit L-(-)-FMAU,
das mit Tritium markiert wurde (Radiospezifität von 9,3 μmol/μCi), injiziert.
-
11 ist
eine graphische Darstellung der Plasmakonzentration von L-(-)-FMAU
bei Mäusen
nach der oralen Verabreichung über
die Zeit, und 12 ist eine graphische Darstellung
der Konzentration von L-(-)-FMAU in Mäuseleber nach der oralen Verabreichung über die
Zeit (Kreuz, 10 mg/kg verabreicht b.i.d. (zweimal täglich) für 30 Tage
vor der pharmakokinetischen Studie, und dann wurde die Studie an
Tag einunddreißig
der Verabreichung derselben Konzentration durchgeführt; dunkler
Kreis, 50 mg/kg verabreicht b.i.d. für 30 Tage vor der Studie, und
dann wurde die Studie an Tag einunddreißig der Verabreichung derselben
Konzentration durchgeführt;
offener Kreis, 50 mg/kg verabreicht für die erste Zeit am ersten
Tag der Studie).
-
Zu
den angegebenen Zeiten (siehe 10 und 11)
wurden die Mäuse
aus ihrer retroorbitalen Nasennebenhöhle unter Verwendung von heparinisierten
Kapillaren ausgeblutet. Das Plasma wurde mit Trichloressigsäure extrahiert
und mit Freon/Trioctylamin neutralisiert. Die Überstände wurden direkt gezählt und
die Konzentration berechnet.
-
Wie
in den 10 und 11 angegeben,
trat die Spitzenkonzentration von L-(-)-FMAU in dem Plasma und der
Leber bei ungefähr
einer Stunde auf. Die Verbindung wurde im wesentlichen aus sowohl
dem Plasma als auch der Leber nach 4 Stunden geklärt.
-
Beispiel 4: Toxizität von L-(-)-FMAU
in weiblichen BDF1-Mäusen
-
13a stellt die Veränderung des Körpergewichts über 30 Tage
der weiblichen Kontroll-BDF1-Mäuse
dar. 13b und 13c stellen
die Veränderung
des Körpergewichts über 30 Tage
der weiblichen BDF1-Mäuse
dar, denen 10 mg/kg (13b) und 50 mg/kg (13c) b.i.d. von L-(-)-FMAU
verabreicht wurden. Das dargestellte Körpergewicht stellt die mittlere
und Standardabweichung von dem der fünf bis sieben Mäuse dar.
Wie in den 13b und 13c angegeben,
trat kein L-(-)-FMAU auf, das das Gewicht der Mäuse über 30 Tage signifikant beeinflußt, was
angibt, daß die
Verbindung gut toleriert wurde.
-
Beispiel 5: Klinische
Chemie von Mäuseplasma
nach der L-(-)-FMAU-Behandlung
-
14 bis 20 stellen
die klinische Chemie von Mäuseplasma
nach der Verabreichung von L-(-)-FMAU bei 10 mg/kg (drei Mäuse) oder
50 mg/kg (drei Mäuse)
b.i.d. für
30 Tage bereit.
-
14 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration des gesamten Bilirubins in
dem Mäuseplasma
in mg/dL. 15 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von Alkaliphosphatase in dem Mäuseplasma in U/L. Das gesamte
Bilirubin und Alkaliphosphatase sind Indikatoren der Leberfunktion.
Die Mäusewerte
für das
Bilirubin fallen in den normalen menschlichen Bereich (weniger als
1,2 mg/dL), aber die für
Alkaliphosphatase sind etwas höher
als der normale menschliche Gehalt (30–114 U/L).
-
16 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration von Kreatinin in dem Mäuseplasma
in mg/dL. Kreatinin ist ein Index der Nierenfunktion. Mit der Ausnahme
von Maus 50-2 unterscheiden sich die Kreatinin-Niveaus der behandelten
Mäuse nicht
von denen der Kontrollmäuse.
-
17 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration von AST (SGOT, Serum-Glutamin-Oxal-Transaminase)
in dem Mäuseplasma
in U/L. 18 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von ALT (SGPT, Serum-Glutamin-Pyruvin-Transaminase)
in dem Mäuseplasma
in U/L. SGOT und SGPT sind Indikatoren der Leberfunktion. Mit der
Ausnahme von Maus 50-2 (für
sowohl SGOT als auch SGPT) und Maus 10-2 (nur für SGOT) unterscheiden sich
die Enzymniveaus der behandelten Mäuse nicht von denen der Kontrollmäuse.
-
19 ist
ein Balkendiagramm der Konzentration von Milchsäure in dem Mäuseplasma
in mmol/L. 20 ist ein Balkendiagramm der
Konzentration von Milchsäuredehydrogenase
in dem Mäuseplasma
in U/L. Milchsäure
wird in Muskeln während
der Glykolyse gebildet. Milchsäuredehydrogenase
(LDH) liegt als unterschiedliche Isoenzyme in unterschiedlichen
Geweben vor. Die Freisetzung von LDH in das Plasma kann ein Anzeichen
von Gewebeschäden
sein. Die Milchsäure-
und Milch säuredehydrogenaseniveaus
der behandelten Mäuse
unterscheiden sich nicht signifikant von denen der Kontrollmäuse.
-
III. Oligonukleotide
-
Oligonukleotide
der gewünschten
Sequenzen können
durch Substitution von einem oder mehreren der hierin offenbarten
L-Nukleoside für
ein Nukleosid in dem Oligonukleotid modifiziert werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das L-Nukleosid an einem der Enden des Oligonukleotids plaziert.
Das modifizierte Oligonukleotid kann beispielsweise in der Antisense-Technologie
verwendet werden.
-
Die
Antisense-Technologie bezieht sich im allgemeinen auf die Modulation
der Genexpression durch ein Verfahren, wo ein synthetisches Oligonukleotid
zu einer komplementären
Nukleinsäuresequenz
hybridisiert wird, um die Transkription oder Replikation zu inhibieren
(wenn die Zielsequenz DNA ist), die Translation zu inhibieren (wenn
die Zielsequenz RNA ist) oder um das Fortschreiten zu inhibieren
(wenn die Zielsequenz prä-RNA
ist). Eine breite Vielzahl an Zellaktivitäten kann unter Verwendung dieser
Technik moduliert werden. Ein einfaches Beispiel ist die Inhibierung
der Proteinbiosynthese durch ein Antisense-Oligonukleotid, das an mRNA
gebunden ist. In einer anderen Ausführungsform wird ein synthetisches
Oligonukleotid zu einer spezifischen Gensequenz in doppelsträngiger DNA
unter Bildung eines dreisträngigen
Komplexes (dreifach) hybridisiert, der die Expression der Gensequenz
inhibiert. Antisense-Oligonukleotide können ebenso verwendet werden,
um die Genexpression indirekt durch Unterdrücken der Biosynthese eines
natürlichen
Repressors zu aktivieren. AOT kann verwendet werden, um die Expression
der pathogenen Gene zu inhibieren, beispielsweise die, die die Replikation
von Viren erleichtern, einschließlich HIV-Virus (HIV), Hepatitis-B-Virus
(HBV) und Herpesviren, und Krebsarten, insbesondere feste Tumormassen,
wie Gliome, Brustkrebs und Melanome.
-
Die
Stabilität
eines ausgewählten
Oligonukleotids gegenüber
Nukleasen ist ein wichtiger Faktor für in vivo Applikationen. Es
ist bekannt, daß die
3'-Exonuklease-Aktivität am meisten
für den
nicht-modifizierten Antisense-Oligonukleotid-Abbau in Serum verantwortlich
ist. Vlassov, V.V., Yakubov, L.A., in Prospects for Antisense Nucleic
Acid Therapy of Cancers and AIDS, 1991, 243–266, Wiley-Liss, Inc., New
York; Nu cleic Acids Res., 1993, 21, 145. In einer Ausführungsform
können
die hierin offenbarten L-Nukleoside verwendet werden, um den 3'-Exonuklease-Abbau
der Antisense-Oligonukleotide zu minimieren.
-
Die
erfindungsgemäßen Oligonukleotide,
die an Polyribonukleinsäure
oder Polydesoxyribonukleinsäure
binden können,
sind als Antisensemittel in derselben Weise wie konventionelle Antisensemittel
nützlich. Siehe
im allgemeinen Antisense Molecular Biology and S-oligos, Synthesis
1 (Okt. 1988) (veröffentlicht
von Synthecell Corp., Rockville, Md.); 2 Discoveries in Antisense
Nucleic Acids (C. Brakel und R. Fraley Hrsg. 1989); Uhlmann, et
al., „Antisense
Oligonucleotides: A New Therapeutic Technique," Chem. Rev. 90 (4), 1990; und Milligan,
J. F., Matteucci, M. D., Martin, J. C., J. Med. Chem, 1993, 36,
1923–1937.
Antisensemittel der vorliegenden Erfindung können durch Konstruieren eines
Antisensemittels verwendet werden, das an eine vorbestimmte Polydesoxyribonukleinsäuresequenz
oder Polyribonukleinsäuresequenz
an eine Zelle, enthaltend eine solche Sequenz (z. B., durch Addition
des Antisensemittels zu einem Kulturmedium, enthaltend die Zelle), selektiv
binden kann, so daß das
Antisensemittel in die Zelle aufgenommen wird, an die vorbestimmte
Sequenz bindet und die Transkription, Translation oder Replikation
davon blockiert. Die Erfordernisse für die selektive Bindung des
Antisensemittels sind bekannt (z. B., eine Länge von 17 Basen zur selektiven
Bindung innerhalb des menschlichen Genoms).
-
IV. Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen
-
Die
hierin offenbarten Verbindungen und ihre pharmazeutisch akzeptablen
Salze, Prodrugs und Derivate sind bei der Vorbeugung und Behandlung
von HBV- und EBV-Infektionen und anderen verwandten Zuständen, wie
Anti-HBV- oder Anti-EBV-Antikörper-positiven
und HBV- oder EBV-positiven Zuständen,
chronischer Leberentzündung,
verursacht durch HBV, Zirrhose, akute Hepatitis, fulminante Hepatitis,
chronische andauernde Hepatitis und Müdigkeit, nützlich. Diese Verbindungen
oder Formulierungen können
ebenso prophylaktisch verwendet werden, um der Progression der klinischen
Krankheit bei Individuen, die Anti-HBV- oder Anti-EBV-Antikörper- oder HBV- oder EBV-Antigen-positiv
sind oder die HBV oder EBV ausgesetzt gewesen sind, vorzubeugen
oder diese zu verzögern.
-
Menschen,
die unter einem dieser Zustände
leiden, können
durch Verabreichen an den Patienten einer wirksamen HBV- oder EBV-Behandlungsmenge
von einer oder einem Gemisch aus aktiven Verbindungen, die hierin
beschrieben sind, oder einem pharmazeutisch akzeptablen Derivat
oder Salz davon, gegebenenfalls in einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger
oder Verdünnungsmittel
behandelt werden. Die Wirkstoffe können durch jeden geeigneten
Weg verabreicht werden, beispielsweise oral, parenteral, intravenös, intradermal, subkutan
oder topisch, in flüssiger
oder fester Form.
-
Die
aktive Verbindung ist in dem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Verdünnungsmittel
in einer Menge eingeschlossen, die ausreichend ist, um an einen
Patienten eine therapeutisch wirksame Menge abzugeben, ohne dabei
ernste toxische Wirkungen bei dem behandelten Patienten zu verursachen.
-
Eine
bevorzugte Dosis der aktiven Verbindung für alle obengenannten Zustände wird
in dem Bereich von etwa 1 bis 60 mg/kg, bevorzugt 1 bis 20 mg/kg,
Körpergewicht/Tag,
im allgemeineren 0,1 bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht des Patienten/Tag
liegen. Der wirksame Dosierungsbereich der pharmazeutisch akzeptablen
Derivate kann berechnet werden, basierend auf dem Gewicht der abzugebenden
Stammnukleoside. Wenn das Derivat selbst Aktivität zeigt, kann die wirksame
Dosierung wie oben unter Verwendung des Gewichts des Derivats oder
durch andere Mittel, die dem Fachmann bekannt sind, bestimmt werden.
In einer Ausführungsform
wird die aktive Verbindung, wie in dem Beipackzettel oder dem Physician's Desk Reference
für 3'-Azido-3'-deoxythymidin (AZT),
2',3'-Dideoxyinosin (DDI),
2',3'-Dideoxycytidin (DDC)
oder 2',3'-Dideoxy-2',3'-didehydrothymidin
(D4T) für
HIV-Indikation beschrieben, verabreicht.
-
Die
Verbindung wird günstigerweise
einheitlich in irgendeiner geeigneten Dosierungsform verabreicht, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
eine, enthaltend 7 bis 3000 mg, bevorzugt 70 bis 1400 mg an Wirkstoff
pro Einheitsdosierungsform. Eine orale Dosierung von 50 bis 1000
mg ist normalerweise günstig.
-
Idealerweise
sollte der Wirkstoff verabreicht werden, um Spitzenplasmakonzentrationen
der aktiven Verbindung von etwa 0,2 bis 70 μM, insbesondere etwa 1,0 bis
10 μM zu
erreichen. Dies kann beispielsweise durch die intravenöse Injektion
einer 0,1- bis 5%igen Lösung
des Wirkstoffs, gegebenenfalls in Kochsalzlösung, oder verabreicht als
eine große
Pille des Wirkstoffes erreicht werden.
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Die
aktive Verbindung kann in Form von pharmazeutisch akzeptablen Salzen
bereitgestellt werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck
pharmazeutisch akzeptable Salze oder Komplexe auf Salze oder Komplexe
der Nukleoside, die die gewünschte
biologische Aktivität
der Ausgangsverbindung behalten und minimale, unerwünschte toxikologische
Wirkungen zeigen, wenn überhaupt.
Nicht-einschränkende
Beispiele von solchen Salzen sind (a) Säureadditionssalze, gebildet
mit anorganischen Säuren
(beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure
und dergleichen), und Salze, gebildet mit organischen Säuren, wie
Essigsäure,
Oxasäure,
Weinsäure,
Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Benzoesäure, Gallusgerbsäure, Pamoasäure, Alginsäure, Polyglutaminsäure, Naphthalinsulfonsäuren, Naphthalindisulfonsäuren und
Polygalacturonsäure;
(b) Basenadditionssalze, gebildet mit Kationen, wie Natrium, Kalium,
Zink, Calcium, Bismuth, Barium, Magnesium, Aluminium, Kupfer, Kobalt,
Nickel, Cadmium, Natrium, Kalium und dergleichen, oder mit einem
organischen Kation, gebildet aus N,N-Dibenzylethylen-diamin, Ammonium
oder Ethylendiamin; oder (c) Kombinationen aus (a) und (b); beispielsweise
ein Zinktannatsalz oder dergleichen.
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Modifikationen
der aktiven Verbindung, speziell an den N6-
oder N4- und 5'-O-Stellungen, können die Bioverfügbarkeit
und Stoffwechselrat der aktiven Spezies beeinflussen, wodurch Kontrolle über die
Abgabe der aktiven Spezies bereitgestellt wird.
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Die
Konzentration der aktiven Verbindung in der Arzneimittelzusammensetzung
wird von den Absorptions-, Inaktivierungs- und Exkretionsgeschwindigkeiten
des Arzneimittels sowie anderen Faktoren, die dem Fachmann bekannt
sind, abhängen.
Es sollte angemerkt werden, daß die
Dosierungswerte ebenso mit der Schwere des Zustandes, der gelindert
werden soll, variieren werden. Es ist außerdem selbstver ständlich,
daß für jeden
einzelnen Patienten spezielle Dosierungsregime über die Zeit gemäß der einzelnen
Bedürfnisse
und professionellen Beurteilung der Person, die die Verabreichung
der Zusammensetzung verabreicht oder überwacht, eingestellt werden
sollten, und daß die
hierin eingestellten Konzentrationsbereiche nur exemplarisch sind,
und den Umfang oder die Praxis der beanspruchten Zusammensetzung
nicht einschränken
sollen. Der Wirkstoff kann einmal verabreicht werden, oder kann
in mehrere kleinere Dosen, die bei variierenden Zeitintervallen
verabreicht werden sollen, geteilt werden.
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Eine
bevorzugte Verabreichungsweise der aktiven Verbindung ist oral.
Orale Zusammensetzungen werden im allgemeinen ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen eßbaren
Träger
umfassen. Sie können
in Gelatinekapseln eingeschlossen oder in Tabletten gepreßt werden.
Für die
Zwecke der oralen therapeutischen Verabreichung kann die aktive
Verbindung mit Trägerstoffen
eingeführt
werden und in Form von Tabletten, Pastillen oder Kapseln verwendet
werden. Pharmazeutisch verträgliche
Bindemittel und/oder Hilfsmaterialien können als Teil der Zusammensetzung
eingezogen werden.
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Die
Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen und dergleichen können irgendeinen
der folgenden Inhaltsstoffe oder Verbindungen einer ähnlichen
Beschaffenheit enthalten: ein Bindemittel, wie mikrokristalline
Cellulose, Tragantgummi oder Gelatine; einen Trägerstoff, wie Stärke oder
Laktose; ein Auflösungsmittel,
wie Alginsäure, Primogel
oder Maisstärke;
ein Schmiermittel, wie Magnesiumstearat oder Sterotes; ein Gleitmittel,
wie kolloidales Siliciumdioxid; ein Süßungsmittel, wie Saccharose
oder Saccharin; oder einen Geschmacksstoff, wie Pfefferminze, Methylsalicylat
oder Orangenaroma. Wenn die Dosierungseinheitsform eine Kapsel ist,
kann sie zusätzlich
zu dem Material des obigen Typs einen flüssigen Träger, wie ein Fettöl, enthalten.
Außerdem
können
Dosierungseinheitsformen verschiedene andere Materialien enthalten,
die die physikalische Form der Dosierungseinheit modifizieren, beispielsweise
Beschichtungen aus Zucker, Schellack oder anderen enterischen Mitteln.
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Die
aktive Verbindung oder das pharmazeutisch akzeptable Salz oder Derivat
davon kann als eine Komponente eines Elixiers, einer Suspension,
eines Sirups, einer Waf fel, eines Kaugummis oder dergleichen verabreicht
werden. Ein Sirup kann zusätzlich
zu den aktiven Verbindungen Saccharose als Süßungsmittel und bestimmte Konservierungsmittel,
Farbstoffe und Farbmittel und Aromastoffe enthalten.
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Die
aktive Verbindung oder das pharmazeutisch akzeptable Derivat oder
Salz davon kann ebenso mit anderen Wirkstoffen gemischt werden,
die die gewünschte
Wirkung nicht beeinträchtigen,
oder mit Materialien, die die gewünscht Wirkung unterstützen, wie
Antibiotika, Antimykotikum, Entzündungshemmer
oder andere Virostatika, einschließlich Anti-HBV-, Anti-EBV-,
Anti-Cytomegalovirus- oder Anti-HIV- oder Anti-EBV-Mittel.
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Lösungen oder
Suspensionen, die zur parenteralen, intradermalen, subkutanen oder
topischen Verabreichung verwendet werden, können die folgenden Komponenten
umfassen: ein steriles Verdünnungsmittel, wie
Wasser zur Injektion, Kochsalzlösung,
fette Öle,
Polyethylenglykole, Glycerin, Propylenglykol oder andere synthetische
Lösungsmittel;
antibakterielle Mittel, wie Benzylalkohol oder Methylparabene; Antioxidationsmittel,
wie Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit; Chelatbildner, wie Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer,
wie Acetate, Citrate oder Phosphate und Mittel für die Einstellung der Tonizität, wie Natriumchlorid
oder Dextrose. Das parenterale Präparat kann in Ampullen, Wegwerfspritzen
oder Mehrfachdosierungsphiolen aus Glas oder Kunststoff eingeschlossen
werden.
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Wenn
intravenös
verabreicht, sind bevorzugte Träger
physiologische Kochsalzlösung
oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS). In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die aktiven Verbindungen mit Trägern hergestellt, die die Verbindung
gegen schnelle Eliminierung aus dem Körper schützen, wie Formulierungen mit
kontrollierter Freisetzung, einschließlich Implantate und mikroeingekapselte
Abgabesysteme. Bioabbaubare, biokompatible Polymere können verwendet
werden, wie Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglykolsäure, Kollagen,
Polyorthoester und Polymilchsäure.
Verfahren zur Herstellung von solchen Formulierungen werden dem
Fachmann offensichtlich sein. Die Materialien können ebenso kommerziell von
Alza Corporation und Nova Pharmaceuticals, Inc. erhalten werden.
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Liposomale
Suspensionen (einschließlich
Liposomen, die darauf abzielen, Zellen mit monoklonalen Antikörpern zu
viralen Antigenen zu infizieren) werden ebenso als pharmazeutisch
akzeptable Träger
bevorzugt. Diese können
gemäß den Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden, wie beispielsweise
in US-Patent Nr. 4,522,811 beschrieben (das hierin durch Verweis
in seiner Gesamtheit aufgenommen wird). Beispielsweise können Liposomenformulierungen
durch Lösen
der entsprechenden Lipide (wie Stearoylphosphatidylethanolamin,
Stearoylphosphatidylcholin, Arachadoylphosphatidylcholin und Cholesterin)
in einem anorganischen Lösungsmittel
gelöst
werden, das dann eingedampft wird, was einen dünnen Film aus getrocknetem
Lipid auf der Oberfläche
des Behälters
hinterläßt. Eine
wässerige
Lösung
aus der aktiven Verbindung oder ihrem Monophosphat-, Diphosphat- und/oder Triphosphatderivaten
werden dann in den Behälter eingeführt. Der
Behälter
wird dann per Hand geschwenkt, um das Lipidmaterial von den Seiten
des Behälters zu
befreien und um Lipidaggregate zu dispergieren, wodurch die Liposomensuspension
gebildet wird.