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1. Gebiet
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf synthetische Gangliosidderivate, die nicht in
der Natur gefunden werden und die als immununterdrückende Mittel
einsetzbar sind. Genauer bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf Glykosphingolipide, künstliche
Ankerganglioside und vereinfachte Kohlenhydratanteilganglioside,
die als pharmazeutische Mittel zum Verhindern einer Immunreaktion
einsetzbar sind.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Obwohl die Immunreaktion oft als
nützlich
angesehen wird, kann die Immunreaktion auf ein Antigen unter bestimmten
Umständen
tatsächlich
gefährlich
für das
Tier sei, in dem die Immunreaktion auftritt. Ein Beispiel, bei dem
die Immunreaktion einen Zustand erzeugt, in dem der Wirt einer ernsten
pathologischen Folgeerscheinung unterliegt, tritt bei solchen Autoimmunerkrankungen
auf, wie Lupus erythematosus, rheumatischer Arthritis, Diabetes
und Morbus Crohn. Bei Autoimmunerkrankungen ist die Immunreaktion
gegen Wirtsgewebe gerichtet und deshalb ist die Verwendung von immununterdrückenden
Mitteln ein Behandlungsansatz.
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Ein anderes Gebiet, das zu den wichtigsten
gehört,
die häufig
eine erhebliche Immununterdrückung erfordern,
ist die Gewebetransplantation, wo die Unterdrückung der Immunreaktion entscheidend
ist, um die Transplantatabstoßung
durch den Wirt (post versus draft reaction = HVG) und die Transplantatabstoßung des Wirts
(draft versus hostal rejection = GVH) zu verhindern. Typischerweise
ist das implantierte Gewebe allogen, wobei die Verhinderung von
alloreaktiven T-Lymphozyten durch immununterdrückende Mittel für die Verhinderung
der Allotransplantatabstoßung
wesentlich ist. Abhängig
von der Art des Allotransplantats (d. h. Leber, Niere oder Knochenmark)
kann der Verlauf der immununterdrückenden Therapie relativ kurz
sein (Monate) oder er kann unbegrenzt fortgeführt werden müssen (Jahre
bis zur gesamten Lebensdauer). Alle bislang verwendete immununterdrückenden
Mittel haben signifikante Nachteile, die sich entweder auf ihre
direkte Toxizität
auf andere Organsysteme oder auf das Nichterreichen des Bereitstellens
einer "ausgeglichenen" Immununterdrückung beziehen.
Das letztgenannte Problem hat zwei unterschiedliche Aspekte: Auf
der einen Seite kann eine unzureichende Unterdrückung der Immunreaktion zur
Abstoßung
führen,
während
auf der anderen Seite eine übermäßige Immununterdrückung die
Entwicklung von opportunistischen Infektionen und Tumorbildung ermöglichen
kann. So besteht die Notwendigkeit fort, ein effektives nicht toxisches
immununterdrückendes
Mittel zu entwickeln, das keine der obigen ernsten Komplikationen
verursacht.
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Derzeit wird nach einer Organtransplantation
eine Mehrdrogentherapie, die zytotoxische Mittel einschließt, angewendet.
Diese umfasst typischerweise eine Kombinationstherapie, wie beispielsweise
eine Behandlung mit Zyklosporin A, Azathioprin und Prednison, wobei
die Ratio ist, dass jede Droge auf einer andere Stufe bei der Immunreaktion
wirkt und dass die Kombinationstherapie geringere Dosen jeder einzelnen
Droge erfordert, wodurch ihre dosierungsabhängigen Nebenwirkungen verringert
werden. Die Nebeneffekte bleiben jedoch signifikant, während die
Effizienz dieser Form von Therapie noch nicht zufriedenstellend
ist. Die Abstoßung
verursacht weiterhin nahezu 50% von Implantatverlusten bei der Nierentransplantation.
Außerdem
kann das Unterscheiden der Abstoßung von Zyklosporin-A-Nephrotoxixität schwierig
sein.
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Ein anderer Hauptgrund für Implantatverluste
ist systemische Infektion, üblicherweise
durch opportunistische Infektionen, die das Zurückführen oder Beenden der Immununterdrückung erfordern,
was zu einem Transplantatverslust führt. Zudem gibt es bei solcher
Kombinationstherapie bei der Transplantation einen signifikanten
Anstieg bei den Vorfällen
von Lymphknotenschwellungen (Wilkinson, et al., "Transplantation", 47: 293–296, 1989). Das chronische
Versagen von immununterdrückender
Therapie wird durch das Faktum aufgezeigt, das die Transplantatüberlebensrate
bei Empfängern
von Leichennieren transplantaten , die eine Dreifachtherapie erhalten,
von 85% nach einem Jahr auf 67 nach fünf Jahren abfällt (Kahan,
et al., "Am J. Kidney Dis", 5: 288–295, 1985).
Es ist dann klar, dass die existierende Immununterdrückungstherapie
unzureichend ist. Dies hat die Suche nach und die Entwicklung von
neuen immununterdrückenden
Drogen und insbesondere von Mitteln, die nicht sowohl bezüglich des
Immunsystem als auch bezüglich
anderer Organsysteme direkt toxisch sind, angeregt. Ein Ansatz,
um die Probleme zu überwinden,
die mit derzeitigen immununterdrückenden Drogen
verbunden sind, ist die Verwendung von biologischen Mitteln, welche
von dem Tier tatsächlich
produziert werden. Ein Beispiel solcher biologischer Mittel sind
die Ganglioside.
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Ganglioside sind eine Klasse von
Glykosphingolipiden. Wie schematisch in 1 gezeigt ist, haben Ganglioside eine
Struktur, die einen Kohlenhydratanteil umfasst, welcher an ein Keramid
gebunden ist. Der Kohlenhydratanteil umfasst einen Zuckeranteil,
der mindestens ein Monosaccharid und ein. oder mehr Sialsäureanteile,
d. h. Sialsäuregruppen
(N-Acetyl- oder
N-Glykolylneuraminsäure),
aufweist. 2 stellt die
Nomenklatur heraus, die verwendet wird, um den Keramidanteil zu
beschreiben. Der Keramidanteil umfasst einen langkettigen Basenbereich
(long chain base = LCB) und einen Fettsäurebereich (fatty acid = FA).
Die Nummer links von dem Doppelpunkt gibt die Kohlenstoffkettenlänge der
Fettsäure
bzw. der langkettigen Base an, und die Nummer rechts gibt das Maß der Untersättigung
an. Die langkettigen Hauptbasenstrukturen (links von dem Bindestrich)
von normalen Gangliosiden aus dem menschlichen Gehirn sind d18:1
und d20:1, und diejenigen von extraneuralen Gangliosiden sind d18:1.
Die Hauptfettsäurestrukturen
(rechts von dem Bindestrich) sind 18 : 0 und 20 : 0.
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Ganglioside werden auch gemäß der Anzahl
von Monosacchariden in dem Kohlenhydratanteil und der Anzahl von
Sialsäuregruppen
klassifiziert, die in den Sialsäureanteil(en)
enthalten sind. Eine weitere Klassifikation ist abhängig davon,
wo und wie viele Sialsäuren
an den Kohlenhydratanteil gebunden sind. Zum Beispiel bezeichnet
das internationale Symbol GM1a eines der üblicheren
Ganglioside, das umfangreich untersucht worden ist. Der Index "M" zeigt bei dem Symbol an, dass das Gangliosid
ein Monosialgangliosid ist, und "1" zeigt an, dass vier
Saccharideinheiten in dem Kohlenhydratanteil vorliegen. Die Indizes "a", "b" bzw. "c" weisen auf Isomere des speziellen beschriebenen
Gangliosids hin, die sich in der Position der Sialsäure(n) unterscheiden.
Die Indizes "D", "T" und "Q",
die als internationale Gangliosidsymbole verwendet werden, stehen
für Ganglioside, Trisialganglioside
bzw. Tetrasialganglioside. Die Indizes "2", "3" und "4" stehen
für Trisaccharid-,
Disaccharid- bzw. Monosaccharidganglioside. Das Endsaccharid ist
das Saccharid, das am dem Ende des Kohlenhydratanteils angeordnet
ist, welches demjenigen Ende gegenüberliegt, das an dem Keramidanteil
befestigt ist.
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Zehn übliche humane Hirnganglioside
und ihre biosynthetischen Wege sind in 3 dargestellt. Die Struktur jedes Gangliosids
ist unter Verwendung konventioneller Abkürzungen für die Keramid-, Saccharid- und
Sialsäure-(sialic
acid = SA)-Gruppen dargestellt. 3 zeichnet
auch den biosynthetischen Weg der Ganglioside auf. Die Biosynthese
der Ganglioside wird detailliert in S. Roseman, Chem. Phys. Lipids,
5: 270 bis 297, 1970 diskutiert.
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Es ist gut bekannt, dass Ganglioside
im Nervensystem funktional wichtig sind, und es ist behauptet worden,
dass Ganglioside bei der Therapie von Störungen des peripheralen Nervensystems
einsetzbar sind. Zahlreiche Ganglioside und Derivate davon sind
verwendet worden, um sehr verschiedene Nervensystemstörungen zu
behandeln, einschließlich
ischämischer
Hirnschläge.
Siehe beispielsweise die US-Patente Nr. 4 940 694, 4 937 232 und
4 716 223. Ganglioside sind auch verwendet worden, um die Aktivität von Phagozyten
zu beeinflussen (US-Patent Nr. 4 831 021) und um Magendarmerkrankungen
erzeugende Organismen zu behandeln (US-Patent Nr. 4 762 822).
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Die Verwendung von Gangliosiden und
Gangliosidanalogen zum Unterdrücken
oder anderweitigen Beeinflussen des Immunsystems ist bislang nicht
so ausgiebig untersucht worden, wie Ihre Verwendung bei neurologischen
Störungen.
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Der erste Bericht einer Gangliosidunterdrückung von
Immunreaktionen in vivo wurde vor zwanzig Jahren von Agarwal und
Neter veröffentlicht,
die die Inhibition der primären
Antikörperreaktion
auf bakterielle Antigene durch Ganglioside bei Mäusen entdeckten (Agarwal, et
al., J. Immunol., 107: 1448–1456,
1971). Kürzliche
Studien haben gezeigt, dass Tumorganglioside, die in vivo ausgebracht
werden, die Tumorbildung bei Mäusen
fördern
(Ladisch, et al., J. Clin. Invest., 79: 1879–1882, 1987), eine Entdeckung,
die durch andere Labore bestätigt
wurde (Allessandri, et al., Cancer Res. 47: 4243–4347, 1987; Saha, et al.,
Int. J. Cancer, 41: 432–435,
1988); indirekte Hinweise (Ladisch, et al., J. Clint. Invest., 79:
1879–1882,
1987, deuten darauf hin, dass diese Förderung auf einem immunologischen Mechanismus
basiert. Kürzlich
wurde jedoch eine Untersuchung des in vivo Immununterdrückungseffekts
von GM1-Gangliosid bzw. gemischten bovinen
Hirngangliosiden (im Wesentlichen GM1),
GD1a, GD1b und GT1b) von Presti, D. et al., (Presti, D. et
al. J. Neuroimmunology, 22: 233–239,
1989) durchgeführt.
Die Studie folgert, dass es keinen Beweis für einen unterdrückenden
Effekt auf humorale oder celluläre
Immunität
gibt, der in vivo durch das GM1-Gangliosid
oder die gemischten Hirnganglioside entwickelt wird. Jedoch hat
eine Untersuchung von n-Acetyl, Neuramidyl-Galactosylkeramid (GM3), einem natürlichen Gangliosid, das aus
Hirn, Milz und Erythrozyten isoliert wird, gezeigt, dass dieses
als immununterdrückendes
Mittel wirkt (EP-A- 0 517 916).
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Wie oben angemerkt wurde, setzten
sich Ganglioside aus drei Elementen zusammen. Die Rolle jedoch,
die diese Elemente bei der immununterdrückenden Aktivität von Gangliosiden
spielen, ist unbekannt. Tatsächlich
ist in der Vergangenheit die Identifikation von bevorzugten aktiven
Gangliosidstrukturen auch im Wesentlichen auf natürlich vorkommende
Ganglioside beschränkt
worden. Obwohl natürlich
vorkommende Ganglioside im gewissen Umfang bei der Struktur ihrer
Elemente variieren, erlauben die verfügbaren Varianten keine vollständige Erkundung
der Rolle, die die verschiedenen Elemente bei der Immununterdrückung spielen.
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Synthetische Ganglioside, die kürzere Fettazylketten
als die natürlich
erzeugten Ganglioside aufweisen, sind synthetisiert worden, wie
z. B. N-Acetyl-Lyso-GM3 (Klein et al, 1987,
Eur. J. Biochem. 167, 417–424) und
GM3 mit N-Acetylsphingosin (Nores et al,
1989, Methods in Enzymology, 179: 242 – 253); die Fähigkeit dieser
synthetischen Ganglioside, als immununterdrückende Mittel zu wirken, ist
jedoch nicht erforscht worden.
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Es gibt deshalb ein fortbestehendes
Bedürfnis,
chemisch synthetisierte Ganglioside zu entwickeln, bei denen die
verschiedenen Elemente von natürlich
auftretenden Gangliosiden durch synthetische oder künstliche
Anteile ersetzt sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Als erster Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung eines Glykosphingolipids bei der Herstellung
eines Medikaments zur Unterdrückung
einer Immunreaktion bei einem Tier bereitgestellt, wobei das Glykosphingolipid
die Formel
hat, wobei x
ist, wobei Y
ist, wobei m 1 bis 20 ist
und wobei n 1 bis 14 ist, und eines pharmazeutisch akzeptablen Trägers für das Glykosphingolipid.
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Dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung
basiert auf der Entdeckung, dass Glykosphingolipide mit kürzeren synthetischen
Fettacylketten potentere immununterdrückende Mittel sind als die
Varianten mit längeren
Fettacylketten. Entsprechend sind die oben beschriebenen Glykosphingolipide
mit kürzerer
Fettacylkette nützlich
beim Unterdrücken
einer Immunreaktion bei einem Tier.
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So kann die Immunreaktion bei einem
Tier über
die Verabreichung einer Menge eines Glykosphingolipids gemäß der obigen
Formel, die zur Unterdrückung
einer Immunreaktion wirksam ist, unterdrückt werden.
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Die oben diskutierten und viele andere
Merkmale und resultierenden Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden deutlich werden, wenn die Erfindung durch Bezugnahme auf
die folgende detaillierte Beschreibung besser verstanden werden
wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Struktur eines Gangliosids.
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2 zeigt
die Struktur und die Nomenklatur des Keramidanteils eines Gangliosids.
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3 zeigt
die Kohlenhydratstruktur und den biosynthetischen Weg von 10 natürlich auftretenden Gangliosiden.
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4 ist
eine grafische Wiedergabe der Inhibition der humanen lymphoproliferativen
Reaktion (3H-Thymidinaufnahme) bei GM3 N = 1 (•) und Lyso-GM3 (∎).
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3 ist
ein Balkendiagramm, das die Inhibition der humanen lymphoproliferativen
Reaktion durch GM3 bei n = 1, n = 13, n
= 17 und n = 23 zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft eine Stoffzusammensetzung, die ein Glykosphingolipid mit
der Formel
aufweist, wobei X
ist, wobei Y
ist, wobei m 10 bis 20 ist
und wobei n 1 bis 14 ist, und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger für das Glykosphingolipid.
Eine wie oben definierte Stoffzusammensetzung kann in einem Verfahren
zum Unterdrücken einer
Immunreaktion bei einem Tier verwendet werden, indem eine Menge
eines Glykosphingolipids mit der obigen Formel an das Tier verabreicht
wird, die ausreichend ist, um eine Immunreaktion zu unterdrücken.
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Diese Aspekte der vorliegenden Erfindung
basieren auf der Entdeckung gemäß der vorliegenden
Erfindung, dass Glykosphingolipide mit kürzeren synthetischen Fettacylketten potentere
Immununterdrücker
als Glykosphingolipide mit identischer Kohlenhydratstruktur sind,
die längere
Fettacylketten enthalten. Zum Beispiel wurde bei einem Glykosphingolipid
gemäß der obigen
Formel, wobei n = 1 ist, der vorliegenden Erfindung gemäß herausgefunden,
dass es eine größere immununterdrückende Aktivität als Glykosphingolipide
hat, bei denen n 17 oder 23 ist. Von anderen Spezies von Glykosphingolipiden,
wobei n 1 bis 14 ist und wobei m 10 bis 20 ist, wird auch erwartet,
dass sie eine höhere
immununterdrückende
Aktivität
als ihre längere
Fettacylketten enthaltenden Mitspieler aufweisen. So können Keramidanteile
mit kürzeren
Fettacylketten, wie sie oben definiert sind, mit einem Kohlenhydrat-Anteil
verbunden werden, wie er demjenigen jedes natürlich auftretenden Gangliosids
entspricht.
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Vorzugsweise ist bei einem Glykosphingolipid,
das bei einer Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, m = 13 und n von 1 bis 5. Am meisten bevorzugt
ist m 13 und n ist 1. Dies ist auch bezüglich der Stoffzusammensetzungen
und der Verfahren der Fall, die ein wie oben definiertes Glykosphingolipid
einsetzen.
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Bei einem bevorzugten beispielhaften
Glykosphingolipid ist X vorzugsweise
und Y ist vorzugsweise N.
Weiterhin ist m, wenn X und Y so wie in diesem Paragraph beschrieben
sind, vorzugsweise 13, und n ist vorzugsweise von 1 bis 5. Am meisten
bevorzugt sind X und Y so wie in diesem Paragraph beschrieben, m
ist 13, und n ist 1. Ganglioside, die eine synthetische Fettacylstruktur
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten, werden gemäß Verfahren
synthetisiert, die dem Fachmann wohl bekannt sind. Siehe beispielsweise
Murase et al. (1989) Carbohydr. Res. 188, 71–80; KDN-Analoge werden gemäß Terada, et
al. (1993) J. Carbohydr. Chem. 12, 425–440 synthetisiert.
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Wie in den Beispielen unten demonstriert
ist, sind die oben definierten Glykosphingolipide potente immununterdrückende Mittel,
und sie sind für
die Behandlung von Tieren, einschließlich Menschen, einsetzbar, wenn
es wünschenswert
ist, eine Immunreaktion zu reduzieren. Es ist beispielsweise wünschenswert,
eine Immunreaktion zu reduzieren, um die Abstoßung eines Gewebetransplantats
zu verhindern.
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Bei der vorliegenden Erfindung bezeichnet
der Begriff "unterdrückend" eine Reduzierung
des nachteiligen Effekts der unerwünschten Immunreaktion bei dem
Tier, das die Therapie erhält.
Der Begriff "Menge,
die zum Unterdrücken
einer Immunreaktion wirksam ist" bedeutet,
dass die Menge des verwendeten Mittels von ausreichender Quantität ist, um
die Ursache der Krankheit oder des Symptoms aufgrund der unerwünschten Immunreaktion
zu unterdrücken.
Der Begriff "Tier" bezeichnet auch
Menschen.
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Die Dosierungsbereiche für die oben
definierten Glykosphingolipide ("immununterdrückenden
Mittel"), die bei
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind jene, die groß genug
sind, um den gewünschten Effekt
zu erzeugen: die Immunreaktion zeigt irgendeinen Grad von Unterdrückung. Die
Dosierung sollte nicht so groß sein,
dass sie entgegengerichtete Nebenwirkungen zeigt. Grundsätzlich wird
die Dosierung mit dem Alter, dem Zustand, dem Geschlecht und dem
Ausmaß der
Krankheit bei dem Tier variieren, und sie kann vom Fachmann festgelegt
werden. Die Dosierung kann von dem einzelnen Mediziner im Fall von
jeglichen Gegenanzeigen abgestimmt werden. Die Dosierung kann von
weniger als 1 mg/kg/Dosis bis etwa 100 mg/kg/Dosis, vorzugsweise
von etwa 5 mg/kg/Dosis bis 10 mg/kg/Dosis, bei einer oder mehreren
täglich
verabreichten Dosen variieren.
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Die bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten immununterdrückenden
Mittel können
parenteral durch einzelne Injektionen oder durch graduelle Infusion über die
Zeit verabreicht werden. Die immununterdrückenden Mittel können auch
intravenös,
intraperitoneal, intramuskulär,
subkutan, intracaviträr
oder transdermal verabreicht werden.
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Pharmazeutisch akzeptable Träger umfassen
sterile wässrige
oder nichtwässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Beispiele für nichtwässrige Lösungsmittel sind Propylenglykol,
Polyethylenglykol, Pflanzenöl,
so wie Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, so wie Ethyloleat. Wässrige Träger umfassen Wasser,
Alkohol-/Wasserlösungen,
-emulsionen und -suspensionen, einschließlich Salzlösungen und gepufferten Medien.
Parenterale Vehikel umfassen Natriumchloridlösungen, Ringer-Dextrose, Dextrose
und Natriumchlorid, laktathaltige Ringer-Lösung und feste Öle; intravenöse Vehikel
umfassen Fluide und nahrhafte Füllstoffe,
elektrolyte Füllstoffe
(so wie solche basierend auf Ringer-Dextrose) und dergleichen. Konservierungsstoffe
und andere Zusätze
können
auch vorliegen, so wie beispielsweise antimikrobielle Mittel, Antioxidative, Geliermittel
und inerte Gase und dergleichen.
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Zusätzliche pharmazeutische Verfahren
können
angewendet werden, um die Dauer der Wirkung zu steuern. Präparationen
mit gesteuerter Freisetzung können
durch die Verwendung von Polymeren erreicht werden, um die immununterdrückenden
Mittel, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, zu
komplexieren und zu absorbieren. Der gesteuerte Austrag kann durch
Auswahl geeigneter Makromoleküle
(zum Beispiel Polyester, Polyamincarboxymethylcellulose und Protaminsulfat)
und der Konzentration der Makromoleküle sowie der Verfahren des
Einbaus ausgeübt
werden, um die Freigabe zu steuern. Ein anderes mögliches Verfahren,
um die Dauer der Wirkung durch Zubereitungen mit kontrollierter
Freisetzung zu steuern, ist es, die immununterdrückenden Mittel, die bei der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, in Teilchen aus einem polymeren
Material, wie beispielsweise Polyester, Polyaminsäuren, Hydrogele,
Polymilchsäure-
oder Ethylenvinylacetatcopolymere einzubauen.
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Um die immununterdrückenden
Mittel davor zu schützen,
an Plasmaproteine anzubinden, ist es bevorzugt, dass die Ganglioside
in Mikrokapseln eingeschlossen sind, die zum Beispiel durch Coazervierungstechniken
oder durch Grenzflächenpolymerisation
hergestellt werden, beispielsweise Hydroxymethylcellulose- oder
Gelatinemikrokapseln und Poly-(Methylmethacrylat)-Mikrokapseln,
oder in colloidalen Drogenaustragssystemen, zum Beispiel Liposomen;
Albuminmikrokügelchen,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapseln oder in Makroemulsionen.
Solche Lehren sind offenbart in Remington's Pharmaceutical Sciences (16. Auflage,
A. Oslo, Herausgeber, Mack, Easton, PA, 1980).
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Die bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten immununterdrückenden
Mittel sind gut geeignet zur Verwendung in zielgerichtet einsetzbaren
Drogenaustragssystemen, wie beispielsweise synthetischen oder natürlichen
Polymeren in der Form von makromolekularen Komplexen, Nanokapseln,
Mikrokügelchen
oder -perlen, und lipidbasierten Systemen, einschließlich Öl-Wasser-Emulsionen,
Liposomen und wieder geschlossene Erythrozyten. Mizellen und gemischte
Mizellen sind für
das Austragen der bei der vorliegenden Erfindung verwendeten immununterdrückenden
Mittel besonders bevorzugt. Diese Systeme sind kollektiv als colloidale Drogenaustragssysteme
bekannt. Typischerweise beträgt
der Durchmesser solcher colloidalen Partikel, die die dispergierten
Ganglioside enthalten, etwa 50 nm bis 2 um. Die Größe der colloidalen
Partikel erlaubt es ihnen, intravenös, wie beispielsweise durch
Injektion, oder als Aerosol verabreicht zu werden. Materialien,
die bei der Präparation
von colloidalen Systemen verwendet werden, sind typischerweise durch
Filtersterilisation sterilisierbar, nichttoxisch und bioabbaubar,
zum Beispiel Albumin, Ethylcellulose, Casein, Gelatine, Lecithin, Phospholipide
und Sojaöl.
Polymere colloidale Systeme werden durch einen Prozess präpariert,
der der Coazervierung von Mikroumkapselungen ähnlich ist.
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Am meisten bevorzugt als zielgerichtetes
Austragssystem für
die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten immununterdrückenden
Mittel sind Liposome. Wenn Phospholipide behutsam in wässrigen
Medien dispergiert werden, schwellen sie, hydratisieren sie und
bilden sie spontan multilamellare konzentrische Doppelschichtvesikel
mit Schichten aus wässrigen
Medien, die die Lipiddoppelschicht trennen. Solche Systeme werden üblicherweise
als multilamellare Liposome oder multilamellare Vesikel (MLV) bezeichnet
und haben Durchmesser im Bereich von etwa 100 nm bis etwa 4 um.
Wenn MLV mit Schall behandelt werden, werden kleine unilamellare
Vesikel (small unilamellar vesicles = SUV) mit Durchmessern in dem
Bereich von etwa 20 bis etwa 50 nm gebildet, die eine wässrige Lösung im
Kern der SUV enthalten.
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Die Zusammensetzung der Liposome
ist üblicherweise
eine Kombination von Phospholipiden, insbesondere Phospholipiden
mit hoher Phasenübergangstemperatur, üblicherweise
in Kombination mit Steroiden, insbesondere Cholesterol. Andere Phospholipide
oder andere Lipide können
ebenfalls verwendet werden.
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Beispiele für Lipide, die bei der Liposomproduktion
verwendbar sind, umfassen Phosphatidylverbindungen, so wie Phosphatidylglycerol,
Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin und Phosphatidylethanolamin. Besonders
nützlich
sind Diacylphosphatidylglycerole, bei denen der Lipidanteil von
14 bis 18 Kohlenstoffatome, insbesondere von 16 bis 18 Kohlenstoffatome
enthält,
und die gesättigt
sind. Illustrative Phospholipide umfassen Eiphosphatidylcholin,
Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin.
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Bei der Herstellung von Liposomen,
die die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten immununterdrückenden
Mittel enthalten, sollten solche Variablen wie die Effizienz der
Gangliosideinkapselung, die Labilität der Ganglioside, die Homogenität und die
Größe der resultierenden
Population von Liposomen, das Verhältnis des immununterdrückenden
Mittels zum Lipid, die Permeabilitätinstabilität der Zubereitung und die pharmazeutische
Akzeptierbarkeit der Formulierung berücksichtigt werden. Szoka, et
al., Annual Review of Biophysics and Bioengineering, 9: 467, 1980;
Deamer, et al., in Liposomes, Marcel Dekker, New York, 1983, 27:
Hope, et al., Chem. Phys. Lipids, 40: 89, 1986).
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Die Ausrichtung der Liposome ist
klassifiziert worden basierend auf anatomischen und mechanistischen
Faktoren. Die anatomische Klassifizierung basiert auf dem Niveau
der Selektivität,
beispielsweise organspezifisch, zellspezifisch und organellenspezifisch.
Die mechanistische Ausrichtung kann weiter unterschieden werden
basierend darauf, ob sie passiv oder aktiv ist. Passives Ausrichten
verwendet die natürliche Tendenz
von Liposomen, sich über
Zellen des retikuloendothelialen Systems (RES) in Organen zu verteilen, die
sinusoidale Kapillaren enthalten. Auf der anderen Seite umfasst
aktives Ausrichten die Veränderung
der Liposome durch Koppeln der Liposome an einen spezifischen Liganden,
wie beispielsweise einen monoclonalen Antikörper, ein Zucker, ein Glykolipid
oder Protein, oder durch Ändern
der Zusammensetzung oder der Größe der Liposome
selbst, um das Ausrichten auf andere Organe- und Zelltypen als die
natürlich
auftretenden Lokalisationsorte zu erreichen. Alternativ können Liposome
physikalisch in Kapillarbetten, so wie der Lunge, lokalisiert werden,
oder sie können
durch ortsspezifische Injektion verabreicht werden.
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Ein anderes zielgerichtetes Austragssystem,
das mit den bei der vorliegenden Erfindung verwendeten immununterdrückenden
Mittel verwendet werden kann, sind wieder abgedichtete Erythrozyten.
Wenn Erythrozyten in einem hypotonischen Medium suspendiert werden,
tritt ein Schwellen auf, und die Zellmembran reißt. Als Konsequenz werden Poren
mit Durchmessern von ungefähr
200–500
A geformt, die einen Ausgleich zwischen der intrazellulären und
der extrazellulären
Umgebung erlauben. Wenn die ionische Stärke dieses umgebenden Mediums
dann auf isotonische Bedingungen eingestellt wird und die Zellen
bei 37°C
inkubiert werden, werden sich die Poren schließen, so dass die Erythrozyten
wieder abdichten. Diese Technik kann mit den bei der vorliegenden
Erfindung verwendeten immununterdrückenden Mitteln angewendet
werden, um das immununterdrückende
Mittel innerhalb des wieder abgedichteten Erythrozyts einzufangen.
Das wieder abgedichtete Erythrozyt, das das immununterdrückende Mittel
enthält,
kann dann zum zielgerichteten Austrag verwendet werden.
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Das die bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten immununterdrückenden
Mittel enthaltende zielgerichtete Austragssystem kann auf verschiedenen
Wegen an einen Wirt verabreicht werden, insbesondere an einen Säugetierwirt,
wie beispielsweise intravenös,
intramuskulär,
subcutan, intraperitoneal, intravasculär, topical, intracavitär, transdermal,
intranasal und durch Inhalation. Die Konzentration der Ganglioside
wird von der speziellen Anwendung, der Natur der Krankheit, der
Wiederholungshäufigkeit
der Verabreichung und dergleichen abhängen. Das eingekapselte Gangliosid
des zielgerichteten Austragssystems kann in einer Formulierung bereitgestellt
werden, die in geeigneter Weise andere Bestandteile und ein wässriges
physikalisch akzeptiertes Medium aufweist, beispielsweise eine Salzlösung, eine
mit Phosphat gepufferte Salzlösung
oder dergleichen.
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Die obige Offenbarung beschreibt
die vorliegende Erfindung im Allgemeinen. Ein weitergehendes Verständnis kann
unter Bezugnahme auf die folgenden spezifischen Beispiele erreicht
werden, die zum Zwecke der Erläuterung
gegeben werden und nicht als beschränkend vorgesehen sind:
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BEISPIELE
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GLYKOSPHINGOLIPIDE MIT
REDUZIERTER FETTACYLKETTE
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LÄNGE DIE VERBESSERTE IMMUNUNTERDRÜCKENDE AKTIVITÄT ENTWICKELT
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In diesem Beispiel wurde die immununterdrückende Aktivität von Glykosphingolipiden
mit reduzierter Fettacylkettenlänge
mit derjenigen Ihrer Mitspieler verglichen, die eine längere Fettacylkette
enthalten.
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Glikosphingolipide gemaß der Struktur
wobei x
ist, wobei Y N ist, wobei
m 13 ist, und wobei n entweder –1
(ein Lyso-Glykosphingolipid ohne Fettacylanteil), 1, 13, 17 oder
23 ist, wurden auf ihre immununterdrückende Aktivität getestet.
Die Kohlenhydratbereiche der studierten Glykosphingolipide entsprachen
denjenigen von G
M3, und so werden die untersuchten
Glykosphingolipide auch als G
M3 n = eine
Zahl von –1
bis 23 bezeichnet.
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Materialien
und Verfahren
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Lymphozytenprofilerationstest: Ein
Test der humanen zellulären
Immunreaktion, Lymphoprofiliration stimuliert durch ein spezifisches
Antigen, Tetanustoxoid (Ladisch et al., Brochim Briphys. Aota, 1125,
180–88 (1992),
ist angewendet worden, um die immununterdrückenden Effekte des synthetischen
Gangliosidderivats der vorliegenden Erfindung zu messen. Kurz gesagt
wurden normale humane mononukleare Leukozyten aus dem peripheralen
Blut durch Ficoll-Hypaque Dichtegradientzentrifugation (Boyum, Scand.
J. Clin. Lab. Invest 21, 77–89
(1968) aus Vollblut in konservierungsmittelfreiem Heparin (50 U/ml)
gesammelt. Die Zellen würden dreimal
gewaschen und in komplettem HB104-Medium resuspendiert. Autologes
humanes Plasma wurde auf eine Endkonzentration von 0,5% zugegeben.
Normale humane mononukleare Leukozyten aus dem periferalen Blut
wurden in 96-Loch (A/2) Gewebekulturclustern (Costar No. 3696) kultiviert.
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Synthetische Gangliosidderivate wurden
vor der Zugabe zu den Zellkulturen durch kurze Beschallung in Medium
suspendiert. 10 μl
synthetische Gangliosidderivatlösung
wurde pro Loch zugegeben, gefolgt von der Zugabe der mononuklearen
Leukycozyten aus dem peripheralen Blut (PBMC, 25 μl, 2 × 106 Zellen/ml Komplettmedium). Nach 3 Stunden
Vorinkubation bei 37°C
wurden 10 μl
der zuvor bestimmten optimalen Konzentration des Stimulans der Lymphoproliferation,
Tetanustoxoid (3,5 Lf/ml, Mass. Dept. of Health, Boston, MA), zugesetzt.
Den unstimulierten Kontrollkulturen wurden nur 10 μl Basalmedium zugesetzt.
Die vollständigen Kulturen
wurden bei 37°C
in 95% Luft/5% CO2 für 6 Tage inkubiert (Biochem.
Biophys. Aota 1125, 180–88 (1992)).
Wie zuvor unter diesen Bedingungen dokumentiert worden ist (Biochem.
Biophys. Aota 1125, 180–88 (1992))
sind Ganglioside für
die Zellen nicht toxisch. Am Ende der Kulturperiode, wurden 0,5 μCi [3H]-Thymidin in
5 μl Medium
in jedes Loch gegeben. Die Kulturen wurden für zusätzliche 4,5 h inkubiert und
auf Glasfaserfilterpapier geerntet. Die zelluläre [3H]-Thymidinaufnahme wurde
durch β-Szintillationsszählung quantifiziert. Die
mittlere Netto-[3H]-Thymidineaufnahme bei stimulierten Kulturen
wurde durch Subtrahieren der mittleren Zählrate von unstimulierten Kulturen
bestimmt. Die prozentuale Inhibition wurde durch Vergleichen der
mittleren Netto[3H]-Thymidinaufnahme von
Kulturen, die Ganglioside enthielt, mit der von Kulturen ohne synthetische
Gangliosidderivate berechnet.
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In vivo Test der immununterdrückenden
Aktivität:
Einer Fußsohleninjektion
der untersuchten synthetischen Gangliosidderivate und des Stimulans
der zellulären
Immunreaktion (allogenische Zellen) folgt eine Ernte der Poplitealknoten
und die Beurteilung der Knotengröße, der
Zellanzahl, der spezifischen Proliferationsantwort und der Erzeugung
von spezifischer Zytotoxizität.
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Mäuse:
C3H (H-2K) und BALB/c (H-2d)-Mäuse wurden
im Alter von 6 Wochen erhalten und bei diesen Experimenten im. Alter
von 7 bis 12 Wochen verwendet. Die Tiere sind mausvirusfreie Stämme, die
von Charles River, Wilmington, Massachusetts, erworben wurden.
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Präparation von Stimulatorzellen:
Milzen wurden aseptisch entfernt und sofort in Mauskomplettmedium
gegeben [RPMI 1640 w/o L-Glutamin (Whittaker Bioproducts, Walkersville,
Md), dem 10% FCS, 1% MEM nicht-essentielle Aminosäuren (Cellgro),
Natriumpyruvat, L-Glutamin, Penicillin 50 U/ml/Streptomycin 50 μg/ml und
10 mM Hepes-Puffer
(Whittaker Bioproducts) zugesetzt waren], und wurden dann auf eine
60 × 10
mm Petrischale überführt. Eine
sterile Einzelzellensuspension wird durch sanftes Pressen der Milz
auf ein Zelldissozüerungssieb
(Sigma) präpariert.
Mononukleare Zellen werden durch Ficoll-Hypaque-Dichtegradientseparation
isoliert, gefolgt von einer Lysis der Erythrozyten (ACK Lysierpuffer
pH 7,4). Die Zellen werden gewaschen, und ihre Lebensfähigkeit
wird durch Trypanblauexklusion bestimmt. Allogenische (BALB/c) Splenozyte werden
in Salzlösung
auf die geeignete Konzentration verdünnt und zusammen mit den zu
testenden synthetischen Gangliosidderivaten in die Fußsohlen
von C3H Mäusen
injiziert.
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Präparation von synthetischen
Gangliosidderivaten: Synthetische Gangliosidderivate werden in HPLC-Chloroform:Methanol
(1 : 1) aliquotiert und in Glasmikroviolen getrocknet. Die synthetischen
Gangliosidderivate werden dann zur Injektion in 0,9% NaCl resuspendiert
und für
2 Minuten in einem Branson-Wasserbadsonikator beschallt.
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Injektionen: Milzzellen oder Tumorzellen
und die untersuchten synthetischen Gangliosidderivate werden in
einem Gesamtvolumen von 30 μl
in die linke hintere Fußsohle
injiziert. Zyklosporin A wird i.p. verabreicht.
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Isolierung der Popliteallymphknoten:
Die entzündeten
Tiere werden am Tag 4 durch Genickbruch getötet, die Popliteallymphknoten,
der die linken und rechten Fußsohlen
drainieren, werden aseptisch entfernt, von überschüssigem Fett befreit, gewogen
und in Gewebekulturmedium enthaltenden Röhrchen auf Eis gegeben. Die
Knoten werden dann mit dem flachen Ende einer 3 ml Spritze gedrückt, um
eine Einzelzellensuspension zu erhalten, die in Mauskomplettmedium
gewaschen wird, das 0,1% 2-Mercaptolethanol (Gibco, NY) enthält. Die
Zellen werden dann quantifiziert und ihre Lebensfähigkeit
wird durch Trypanblauexklusion bestimmt. Die Zellkonzentration wird
auf 2 × 106 Zellen/ml eingestellt.
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Zellkulturen: 2 × 105 Lymphknotenzellen
in 100 μl
werden für
18 Stunden in Komplettmedium mit 0,5 uC 3H-Thymidineinbau
quantifiziert durch β-Szintillationszählung als
Maß der
in vivo Lymphozytenaktivierung (50) kultiviert.
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ERGEBNISSE
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Rolle der Keramidstruktur beim Bestimmen
der immununterdrückenden
Aktivität
von Glykosphingolipiden: Die Aktivität von zwei synthetischen Glykosphingolipiden,
GM3 n = 1 und GM3 n = –1 (Lyso-GM3)
wurden bei verschiedenen Konzentrationen bezüglich ihrer Inhibition der
humanen lymphoproliferativen Reaktion (4) verglichen. Jeder Punkt in 4 gibt den Mittelwert ± SEM von
dreifachen Kulturen wieder, die Kontrollstimulation war 1,5 ± 3,0 × 103 min–1. Die Wichtigkeit der
Fettacylstruktur wurde deutlich durch das höhere Maß an immununterdrückender
Aktivität
des Glykosphingolipids mit n = 1 (ID50 =
0,2 nm), verglichen mit derjenigen des Glykoshpingolipids mit n
= –1 (Lyso-GM3) (4).
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Als nächstes wurden die relativen
immununterdrückenden
Aktivitäten
einer Anzahl von Glykosphingolipiden verglichen: GM3 (n
= 1, n = 13, n = 17 und n = 23) (5).
Jeder Balken entspricht dem Mittelwert ± SEM der [3H]-Thymidinaufnahme
von Kulturen, die 5 μM
der angegebenen GM3-Spezies ausgesetzt waren. Die
Kontrollstimulation war 11,5 ± 3,0 × 103 min–1.
Die getesteten Glykosphingolipide entwickelten einen immununterdrückenden
Effekt, der mit der Abnahme der Länge des Fettacylanteils zunahm,
wobei n = 1 die höchste
immunsupressive Aktivität
hatte.
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GM3 n = 1
wurde auch auf die immununterdrückende
Aktivität
in vivo getestet. Eine einzelne Dosis von GM3 n
= 1 wurde als nahezu genauso immununterdrückend herausgefunden wie systematisch
verabreichtes Zyklosporin A, ein bekanntes Immununterdrückungsmittel
(Tabelle 1). Die in vivo Immununterdrückungsaktivität von GM3 n = 1 wurde auch mit derjenigen von gemischten
humanen Hirngangleosiden verglichen; GM3 n
= 1 wurde als viel aktiver herausgefunden als die gemischten Hirnganglioside.
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