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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft topische therapeutische Präparate und deren Verwendung
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung viraler und
entzündlicher
Erkrankungen und zum Reduzieren der Schmerzen bei lokalen Entzündungen
der Haut und der Schleimhäute.
Beispielhafte Präparate
dieser Erfindung sind Cremes, die n-Docosanol enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
meisten therapeutischen antiviralen Verbindungen blockieren verschiedene
spezifische virale genetische Replikationsmechanismen in infizierten
Zielzellen. Diese Ansätze
haben Nachteile, einschließlich
Toxizität
für Wirtszellen,
Induzierung von arzneimittelresistenten Virus-Unterstämmen und potentielle Wirkung
als Mutagene und/oder Teratogene für Wirtszellen. Folglich ist
die Suche nach neuen antiviralen Verbindungen, die ohne solche schädlichen
Konsequenzen für
den Wirt eine wirkungsvolle Therapie bereitstellen, von größter Bedeutung.
Dies trifft insbesondere deshalb zu, weil wir in eine neue Ära der Anfälligkeit
gegenüber
bislang unbedeutenden Viren aus der Familie der Retroviren einzutreten
scheinen.
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Verbindungen,
die antivirale Wirkungen ausüben,
ohne für
den infizierten Wirt potentiell schädlich zu sein, wurden identifiziert
und haben einige vielversprechende Ergebnisse gezeigt. In den späten 1970er
Jahren beispielsweise berichteten Snipes und Kollegen (W. Snipes,
S. Person, G. Keller, W. Taylor, A. Keith, Antimicrob. Agents Chemother.
11, 98–104
(1977); J. Sands, D. Auperin, W. Snipes, Antimicrob. Agents Chemother.
15, 67–73
(1979)) über
eine Reihe von Studien, die solche Wirkungen sowohl für gesättigte als
auch für ungesättigte Alkohole
mit moderaten Kettenlängen
demonstrieren. Eine optimale antivirale Wirkung wurde bei gesättigten
Alkoholen mit einer Länge
von 10–12
Kohlenstoffen beobachtet, eine geringere antivirale Wirkung wurde
bei Alkoholen mit einer Länge
von 14–18
Kohlenstoffen beobachtet, und Alkohole mit größeren Kettenlängen wurden
nicht getestet. Obwohl bei C-10- und C-12-Alkoholen eine signifikante
antivirale Wirkung beobachtet wurde, zeigten diese Verbindungen
auch zytotoxische und hämolytische
Wirkungen. Zu ähnlichen
Beobachtungen kam es mit ungesättigten
Alkoholen und Monoglyceriden, wobei eine Spitzenaktivität bei C-18-Alkohol
mit drei Doppelbindungen auftrat. Anschließend folgerten Clark und Kollegen
(L.L. Clark, Treatment for inflammatory skin disease.
US-Patent Nr. 4,670,471 (1987); P.T.
McBride, L.L. Clark, G.G. Krueger, J. Invest. Dermatol. 89, 380–383 (1987)),
daß der
30 Kohlenstoffe lange gesättigte
Alkohol Triacontanol als Anti-Herpes-Mittel wirksam war. Da Gewebekulturstudien
jedoch demonstrierten, daß Triacontanol
keine direkte antivirale Wirkung besitzt, wurde vermutet, daß die in
Tierstudien beobachtete offensichtliche Anti-Herpes-Wirkung eine
mutmaßliche
immunmodulatorische Wirkung dieser Verbindung widerspiegeln könnte.
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Bereits
im Jahre 1974 wurde berichtet, daß n-Docosanol systemischen
therapeutischen Wert besitzt. Beispielsweise berichtete Debat,
US-Patent Nr. 4,186,211 ,
daß/-Docosanol
bei oraler Einnahme bei der Behandlung von Prostatavergrößerung therapeutisch
effektiv war. Über ähnliche
Arbeiten wurde zehn Jahre später
von Yamamoto et al., z.B.
US-Patent
4,624,966 , berichtet, die – was hinsichtlich der chemischen
Nomenklatur nicht korrekt war – n-Docosanol
als Polyprenylverbindung aufführten
und die perorale oder parenterale Verabreichung von n-Docosanol in der
Therapie beschrieben. Weder Debat noch Yamamoto et al. noch andere Forscher
haben nach Kenntnis der Erfinder der vorliegenden Anmeldung auch
nur im Entferntesten die Möglichkeit
angedeutet, daß n-Docosanol
ein wirksames Mittel in der topischen Therapie sein könnte.
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Nach
Untersuchen der Ergebnisse von Snipes und Kollegen und Erkennen,
daß Verbindungen
mit einer Länge
von mehr als 18 Kohlenstoffatomen nicht untersucht worden waren,
um festzustellen, ob sie eine topische antivirale oder antiinflammatorische
Wirkung zeigen könnten,
folgerten wir, daß ein
Molekül,
welches doppelt so lang ist wie C-10 oder C-12 (welches die größte antivirale,
jedoch auch zytotoxische und hämolytische
Wirkung gezeigt hatte), eine biologische Wirkung gegen Viren beibehalten
könnte,
daß ihm
jedoch (vielleicht aufgrund der Faltung des Moleküls) die
hämolytische
und zytotoxische Eigenschaft des kürzeren Moleküls fehlt.
Studien in unserem Labor zum Testen der antiviralen Eigenschaften
von n-Docosanol waren positiv (Katz, D.H.,
US-Patent Nr. 4,874,794 ).
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Die
Herstellung stabiler, wirksamer n-Docosanol enthaltender topischer
Formulierungen stellte jedoch eine Herausforderung dar. Während Cremes
und Salben mit einer bestimmten herkömmlichen Formulierung anfangs
für Vorabbeurteilungen
adäquat
waren, fanden wir heraus, daß bestimmte
Hilfsstoffe sich auf die Wirkung von n-Docosanol nachteilig auswirkten.
Es wurde daher offensichtlich, daß ein Bedarf nach reproduzierbar
wirksamen Formulierungen von n-Docosanol
bestand, die über
lange Zeiträume
stabil, physiologisch verträglich
und für
die topische Aufbringung auf Haut und Schleimhäute geeignet waren. Die Herstellung
stabiler, wirksamer, n-Docosanol enthaltender Zusammensetzungen
erwies sich als unerwartet schwierige Herausforderung. Konventionelle
Cremeformulierungen, die zur Herstellung von Trägercremes für die meisten Pharmazeutika
vollkommen geeignet sind, waren nicht zufriedenstellend. Während die
Penetration verstärkende
Verbindungen als möglicherweise
wünschenswert
angesehen wurden, stellte die Penetrationsverbesserung kein besonderes
Problem dar. Viele Penetrationsverstarker sind erhältlich,
es gab jedoch keinen Grund, solche Materialien in Anbetracht einer
Penetrationsverstärkung
in Betracht zu ziehen, und sicherlich keinen Grund zu erwarten,
daß irgendeines
dieser Materialien zu einer Creme führen würde, die zu einer verstärkten pharmazeutischen
Wirksamkeit führen
und bei allen Temperaturen, denen ein solches Produkt während der
Lagerung und Handhabung ausgesetzt sein würde, und für alle Zeiträume, die
bei der normalen Lage rung und Handhabung zu erwarten sind, stabil
sein würde
und zusätzlich
während
Phasenveränderungen
und/oder bei Aussetzung an Temperaturen, die weit unterhalb des
Gefrierpunkts des wäßrigen Bestandteils
der Creme liegen und bei denen die hochgradig hydrophoben langkettigen
Alkohole dieser Erfindung ihre pharmakologische Wirkung behalten,
stabil sein würde.
Azon, über
das von Rajadhyaksha berichtet wurde, ist beispielsweise ein ausgezeichneter
Penetrationsverstärker,
war jedoch nicht als stabilisierender Bestandteil in Cremeformulierungen bekannt.
Saccharoseester von Kokosnußfettsäuren wurden
als Penetrationsverstärker
formuliert, Cheng et al.,
US-Patent
Nr. 4,865,848 und andere Patente. Cheng et al. deuten jedoch
weder eine Cremestabilisierung an, die aus diesen Materialien resultiert,
noch gibt es irgendeinen Grund, eine solche Stabilisierung aus den
Patenten von Cheng et al. abzuleiten. Die Literatur zu solchen Verbindungen
deutet nicht darauf hin, daß diese Materialien
beim Stabilisieren von aliphatischen C-20- bis C-28-Alkohol enthaltenden Cremes
besonders effektiv sind. Diese Erfindung ist auf die Lösung dieser
Probleme gerichtet. Speziell ist diese Erfindung auf eine wirkungsvolle,
stabile, physiologisch verträgliche
Creme gerichtet, die für
die topische Anwendung von n-Docosanol wie in den Ansprüchen definiert
geeignet ist.
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Eine
Vielzahl von Formelzusammensetzungen wurde hinsichtlich Stabilität und Bereitstellung
einer Creme, in der die langkettigen Alkohole eine große physiologische
Wirkung in einer topischen Creme zeigten, experimentell getestet.
Einige Formulierungen zeigen eine schlechte Stabilität, und einige
zeigten eine schlechte physiologische Wirkung. Es wurde herausgefunden,
daß lediglich
die Formulierungen, die Gegenstand dieser Erfindung sind, hinsichtlich
Stabilität
und Wirkung zufriedenstellend sind.
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Ein
signifikantes Ergebnis kam völlig überraschend – die unmittelbare
Reduzierung und manchmal vollständige
Linderung der Schmerzen bei Entzündung
von Haut und Schleimhäuten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung wird verkörpert
in einer therapeutischen Creme, worin der physiologisch aktive therapeutische
Hauptbestandteil n-Docosanol ist, für die Linderung der Schmerzen
bei Entzündung
von Haut und Schleimhaut.
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Diese
Erfindung wird auch verkörpert
in der Herstellung von therapeutischen Cremes unter Verwendung von
auf Saccharose basierenden Estern, von denen herausgefunden wurde,
daß sie
eine besondere Fähigkeit
zum Stabilisieren von Cremes besitzen, die den langkettigen aliphatischen
Alkohol n-Docosanol enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung wird verkörpert
in einer topischen Cremeformulierung, die zur Verwendung bei der
Behandlung von virusinduzierten und entzündlichen Erkrankungen der Haut
oder der Schleimhäute
eines Tiers, einschließlich
der Behandlung von Menschen, geeignet ist. Der essentielle Bestandteil
der Creme ist n-Docosanol alleine oder im Gemisch mit wenigstens einem
langkettigen aliphatischen Alkohol mit 20 bis 28 Kohlenstoffatomen,
d.h. n-Icosanol, n-Henicosanol,
n-Docosanol, n-Tricosanol, n-Tetracosanol, n-Pentacosanol, n-Hexacosanol,
n-Heptacosanol und
n-Octacosanol oder Gemischen davon, dem physiologisch aktiven Inhaltsstoff,
Wasser, Öl,
einem Ester eines Zuckers und einer Fettsäure, wobei der Ester physiologisch
inert ist oder durch den Körper
verstoffwechselt werden kann, und einem Aufweichungsmittel, um die
Penetration des n-Docosanols in den betroffenen Bereich der Haut
oder Schleimhaut zu unterstützen.
Wie bereits angedeutet, können äquivalente,
jedoch weitaus weniger verfügbare
und viel teurere aliphatische Alkohole als n-Docosanol mit einer
Kettenlänge
von etwa 20 bis 28 zusammen mit n-Docosanol verwendet werden. Die
Ester auf Zuckerbasis umfassen einen Saccharoserest mit einem Molekulargewicht
von mehr als 150 und vorzugsweise von mehr als 250 und einen Fettsäureesterrest
mit einem Molekulargewicht von etwa 150 oder mehr und vorzugsweise
von mehr als 250, wobei der Ester ein Molekulargewicht von etwa
400 oder mehr hat. Zucker, wie der Begriff hier verwendet wird,
sind süße oder
süßliche Kohlehydrate,
die ketonische oder aldehydische Derivate von höheren Polyalkoholen sind, und
umfassen sowohl Saccharide als auch Disaccharide, wobei auf Disaccharid
basierende Ester bevorzugt sind. Mehrwertige Alkohole mit hohem
Molekulargewicht können
mit zufriedenstellenden, jedoch suboptimalen Ergebnissen substituiert
sein und sind in diesem Maße äquivalent
zu traditionelleren Zuckern. Beispiele solcher veresterter oberflächenaktiver
Mittel auf Zuckerbasis sind in der chemischen Literatur im allgemeinen
und in verschiedenen Katalogen zu finden, wie beispielsweise McCutcheon's directories, Band
1 – EMULSIFIERS & DETERGENTS, und
Band 2 – FUNCTIONAL
MATERIALS (McCutcheon's
Division, The Manufacturing Confectioner Publishing Co., Glen Rock,
NJ, USA, 1993).
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Eine
im allgemeinen optimale Cremeformulierung umfaßt folgendes, in Gewichtsprozent:
n-Docosanol* | 5–25% oder
mehr, obwohl größere Mengen
nicht vorteilhafter sind als geringere Mengen, optimalerweise etwa
10% ± 5%, |
Saccharosestearate | 0–15%, optimalerweise
etwa 3 bis 10 (Gewichts-)%, |
Saccharosecocoat | 0–15%, optimalerweise
etwa 3 bis 10%, |
Saccharosedistearat | 0–15%, optimalerweise
etwa 3 bis 10%, mit der Maßgabe,
daß wenigstens
ein Saccharoseester oder ein äquivalenter,
auf Zucker basierender Ester vorliegt und daß der (die) auf Zucker basierende(n)
Ester etwa 3 Gewichtsprozent oder mehr, vorzugsweise etwa 10 ± 5 Gewichtsprozent der
Gesamtzusammensetzung ausmacht (ausmachen), |
Mineralöl NF | 3–15%, optimalerweise
etwa 8% ± 4%, |
Propylenglycol
USP | 2–10%, oder
funktionell äquivalentes
Aufweichungsmittel, optimalerweise etwa 5% ± 2%, |
Polyoxypropylen-15-
stearylether | 0–5%, optimalerweise
etwa 2–3%, |
Benzylalkohol
NF | 0–5%, optimalerweise
etwa 2–3%,
mit der Maßgabe,
daß entweder
Polyoxypropylen-15-stearylether oder Benzylalkohol oder ein funktionelles Äquivalent
davon in einer Menge von wenigstens 1% vorliegt, und |
Wasser | 40–70%, optimalerweise
etwa 45 bis 65%. |
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 bis 3 und die 6A, 6B sind
Experimente, umfassend Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), während die 4 und 5 und
die 7 bis 9 Herpes simplex-Virus Typ 2 (HSV-2)
umfassen.
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1 zeigt
einen Vergleich der Wirkungen von Formulierung I (n-Docosanol 10,0%,
Saccharosestearate 11,0%, Saccharosecocoat 5,0%, Mineralöl 8,0%,
Propylenglycol 5,0%, 2-Ethyl-1,3-hexandiol
2,7% und gereinigtes Wasser 58,3%), drei verschiedene Präparate von
Formulierung II (die gleichen wie in Formulierung I, mit der Ausnahme,
daß 5%
Saccharosestearate durch Saccharosedistearat ersetzt wurden und
Ethylhexandiol durch eine äquivalente
Menge von Polyoxypropylen-15-stearylether ersetzt wurde) und ZOVIRAX
(Acyclovir, Burroughs Wellcome Co., Research Triangle Park, NC;
das derzeitige Mittel der Wahl zur Behandlung von HSV-Infektionen, welches
die Aktivität
von viraler DNA-Polymerase hemmt) beim Hemmen von durch HSV-1 induzierten
Hautläsionen
in nackten Meerschweinchen.
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2 zeigt
einen Vergleich der Wirkungen von Formulierung I, Formulierung II
und Formulierung IA (n-Docosanol 10,0%, Saccharosestearate 11,0%,
Saccharosecocoat 5,0%, Mineralöl
8,0%, Propylenglycol 5,0%, Benzylalkohol 2,7% und gereinigtes Wasser
58,3%).
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3A zeigt
einen Vergleich der Wirkungen von Formulierung I gegenüber Formulierung
III (n-Docosanol 10,0%, Saccharosestearate 5,0%, Mineralöl 8,0%,
Propylenglycol 5,0%, Benzylalkohol 2,7% und gereinigtes Wasser 58,3%).
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3B veranschaulicht
Daten, die die Wirkungen von bestimmten Modifikationen dieser Formulierungen
vergleichen, wobei die relativen Konzentrationen der oberflächenaktiven
Mittel gegenüber
denjenigen von Formulierung I modifiziert wurden. Es wurde herausgefunden,
daß Modifikationen
von Konzentrationen von oberflächenaktiven
Mitteln deutlich nachteilige Auswirkungen auf den Wirkungsumfang
des Arzneimittels haben.
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4 veranschaulicht
Daten, die das Dosisantwortverhältnis
von Formulierung III für
die Inhibition von durch HSV-2 induzierten Hautläsionen in nackten Meerschweinchen
zeigen.
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5 zeigt
graphisch Daten, die zeigen, daß n-Docosanol
enthaltende Creme auf Basis eines oberflächenaktiven Saccharoseestermittelsystems
(Formulierung III) auch HSV-2-induzierte Hautläsionen in nackten Meerschweinchen
hemmt.
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6A zeigt
graphisch Daten, die demonstrieren, daß n-Docosanol, formuliert als
Suspension unter Verwendung des oberflächenaktiven Mittels Pluronic
F-68, auch HSV-1-induzierte Vesikel hemmt, wenn es verwendet wird,
ehe Vesikel vorliegen. Die Formulierung der Suspension enthielt
keinen der Hilfsstoffe von n-Docosanol enthaltender Creme, einschließlich Benzylalkohol.
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6B zeigt
graphisch Daten, die demonstrieren, daß n-Docosanol, formuliert als
Suspension in nicht-ionischem oberflächenaktivem Mittel Pluronic
F-68, auch HSV-1-induzierte Vesikel hemmt, wenn es verwendet wird,
nachdem Vesikel vorhanden sind. Die Formulierung der Suspension
enthielt keinen der Hilfsstoffe von n-Docosanol enthaltender Creme,
einschließlich
Benzylalkohol.
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Die 7 bis 13 zeigen
Daten, die die Pharmakologie von n-Docosanol erläutern.
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7 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß n-Docosanol
Acyclovir-resistenten HSV-2 hemmt. Vero-Zellen wurden in 35 mm-Wells
(6 × 105 Zellen pro Well) in Medium alleine (= keines)
oder in Gegenwart der angegebenen Konzentration von Acyclovir, n-Docosanol-Pluronic
F-68-Suspension
oder Kontrollsuspension (Pluronic F-68 alleine) kultiviert. Die
Kulturen wurden 24 Stunden später
mit 150 PFU entweder von Wildtyp-HSV-2 oder von einem Acyclovir-resistenten
Laborisolat aus dem Wildtyp-HSV-2, das Plaque-gereinigt und in 20
mg/ml Acyclovir überführt wurde,
inokuliert, und 44 Stunden später
wurden die Platten inkubiert, fixiert, gefärbt, und die Anzahl der Plaques
wurde ausgewertet. Die angegebenen Daten sind Mittelwerte von Plaques,
die aus Doppelkulturen ermittelt wurden. Der Prozentsatz der Inhibition,
die in Kulturen beobachtet wurde, die mit Acyclovir oder n-Docosanol
behandelt worden waren, im Vergleich zu unbehandelten Kontrollkulturen
ist in Klammern angegeben.
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8 veranschaulicht
Daten, die die Dosisantwort der Formulierung der topischen Emulsion
von n-Docosanol auf kutanen HSV in Meerschweinchen zeigen. Die Rücken von
nackten Meerschweinchen wurden gereinigt und durch Punktieren der
Haut mit einem Tätowierungsinstrument
mit gereinigtem HSV-2 inokuliert. Zwei Stunden nach Einimpfen des
Virus blieben die Inokulierungsstellen entweder unbehandelt oder
sie wurden mit 100 μl
n-Docosanol enthaltender Creme oder Kontrollvehikel behandelt; die
Stellen wurden 24, 30, 48, 52 und 56 Stunden nach dem Einimpfen
des Virus auf ähnliche
Weise behandelt. Die Vesikelzahl pro Stelle wurde zu den angegebenen
Zeitpunkten bestimmt. Die Daten sind ausgedrückt als Mittelwerte und Standardfehler
der Vesikelzahl, abgeleitet von zwei Stellen pro Bestimmung. Die
Zahl in Klammem gibt den Prozentsatz der Inhibition der Vesikelzahl
an behandelten Stellen im Vergleich zu den unbehandelten Stellen
an.
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9 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß HSV-2
für verlängerte Zeitdauern
auf der Oberfläche von
mit n-Docosanol behandelten Vero-Zellen verbleibt. Vero-Zellen wurden
kultiviert, wie es in der Legende zu 7 beschrieben
ist, und über
Nacht inkubiert. Die Kulturen wurden dann auf 4°C gekühlt, mit 100 PFU HSV-2 inokuliert
und für
3 Stunden bei 4°C
inkubiert. Zum Zeitpunkt Null wurden die Kulturen mit Medium gewaschen,
mit frischem Medium (welches den angegebenen Inhibitor enthielt)
inokuliert und bei 37°C
inkubiert. Zu jedem angegebenen Zeitpunkt wurden die Kulturen mit
Citratpuffer (pH 2,5) gewaschen und mit frischem Medium (ohne Inhibitor)
erneut inokuliert. Nach insgesamt 44 Stunden Inkubation wurden die
Kulturen gefärbt, und
die HSV-2-induzierten Plaques wurden ermittelt. Die Daten sind ausgedrückt als
geometrische Mittelwerte und Standardfehler, abgeleitet von drei
Kulturen pro Gruppe.
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10 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß radioaktive
Metaboliten von n-[14C]-Docosanol die Eigenschaften von Phosphatidylcholin
und Phosphatidylethanolamin zeigen. Ein Teil (0,5 ml) des Methanoleluats der
Silica-Lipid-Fraktionierung wurde unter Stickstoff verdampft, in
20 ml Chloroform : Methanol (3 : 2, v : v) resuspendiert und auf
eine Silica-DÜnnschichtchromatograhie-
(TLC-) Folie aufgetüpfelt.
Nach Entwicklung mit Chloroform : Methanol : Essigsäure : Wasser
(60 : 50 : 1 : 4, v : v : v : v) wurden die Positionen der Standards durch
Färben
mit Joddämpfen
bestimmt, und die cpm pro Fraktion wurden mittels Szintillationsspektrometrie bestimmt,
nachdem die Folie mit Kunststoffrücken in 5 mm-Streifen geschnitten
worden war.
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11 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß n-[14C]-Docosanol durch Vero-Zellen mehr verstoffwechselt
wird als durch MDBK-Zellen. Vero- oder MDBK-Zellen wurden ausplattiert
wie in der Beschreibung angegeben. n-[14C]-Docosanol
wurde zu 6 mM (0,24 mM Tetronic 908) zugegeben, und die Kulturen
wurden bei 37°C/CO2 für
72 Stunden inkubiert. Zellen wurden extrahiert und auf TLC mit Hexan
: Diethylether : Essigsäure
(20 : 30 : 1, v : v : v) als Entwicklungslösungsmittel analysiert. Mit
diesem Lösungsmittelsystem
bleiben die polaren Phosphatide am Ursprung. Die Position der Migration
von n-Docosanol ist angegeben. Doppelte Platten wurden mit einer
identischen Suspension ohne die radioaktive Markierung behandelt,
und die Anzahl an Zellen in diesen doppelten Platten wurde bestimmt
durch Zählen
von Zellen durch Trypan-Blau-Ausschluß unter
Verwendung eines Hämozytometers.
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12 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß n-Docosanol
in vivo durch Friend-Virus induzierte Leukämie und Virämie hemmt. Adulten BALG/c-Mäusen wurden
intravenös
75 Milz-Fokus-bildende
Einheiten FV injiziert. Behandelten Gruppen wurden die angegebenen
Dosen von n-Docosanol oder Pluronic-Vehikel alleine am selben Tag
wie die Virusinokulierung und für
die nächsten
3 Tage einmal täglich
intravenös
injiziert. Nach 10 Tagen wurde die Hälfte der Tiere in jeder Gruppe
getötet
und auf leukämische
Foci in ihren Milzen untersucht (Feld A). Die verbleibenden Mäuse wurden
10 weitere Tage gehalten und ihnen wurde zur Bestimmung der Virämie Blut
entnommen (Feld B). Die Virämie
wurde unter Verwendung des X-C-Plaquetests gemessen. Kurz gefaßt wurden
primäre
Fibroblastenkulturen durch Verdau von 14 Tage alten BALG/c-Embryos mit Trypsin
abgeleitet und in DMEM plus 10% fötales Kälberserum kultiviert. Nach
72 Stunden wurden die Zellen auf 16 mm-Schalen (105/Well) übertragen,
mit 5 μg/ml
Polybren vor behandelt und dann mit 75 X-C-Plaque-bildenden Einheiten
von Friend-Virus-Stammlösung
oder verdünntem
Testplasma infiziert. Nach Inkubation für 7 Tage wurden die Kulturen
bestrahlt und mit X-C-Zellen (3 × 105/Well) überlagert.
Drei Tage später
wurden die Kulturen gewaschen, gefärbt, und die Plaques der mehrkernigen
Riesenzellen wurden bestimmt. Die gezeigten Daten sind geometrische
Mittelwerte und Standardfehler von Milz-Foci oder X-C-Plaque-bildenden
Einheiten, abgeleitet von drei Tieren pro Gruppe.
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13 veranschaulicht
Daten, die zeigen, daß n-Docosanol
die Replikation von HIV-1 in Kulturen von PHA/IL-2-stimulierten
menschlichen mononukleären
Peripherblutzellen in vitro hemmt. Menschliche mononukleäre Peripherblutzellen
wurden in Medium kultiviert, welches 1 μg/ml PHA plus 5 Einheiten/ml
IL-2 alleine oder auch 100 μg/ml
PFA, die angegebene Dosis von n-Docosanol/Pluronic oder die in der
hohen Dosis von n-Docosanol/Pluronic enthaltene Menge an Pluronic
F-68-Kontrollvehikel enthielt. Nach Inkubation über Nacht wurden die Kulturen
mit HIV-1 bei Infektionsmultiplizität von 1 Virion/Zelle inokuliert.
Nach 24 Stunden Inkubation bei 37°C
wurden die Kulturen gewaschen und mit frischem Medium, welches PHA
und IL-2, jedoch keinen Inhibitor enthielt, inokuliert. Die Replikation
von HIV-1 wurde 4 Tage später
durch Quantifizieren viraler Antigene durch einen p24-spezifischen
ELISA für
HIV-1 bestimmt.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Zum
Herstellen einer Creme wird n-Docosanol (> 98% rein; M. Michel und Co., New York,
NY), eine wasserunlösliche
Verbindung, bei 80°C
mit Saccharosecocoat, Saccharosestearaten, Saccharosedistearat, Mineralöl, Propylenglycol
und Polyoxypropylen-15-stearylether gemischt. Wasser wurde zugegeben
und gemischt, um die Creme fertigzustellen. Eine Creme kann auch
gebildet werden, indem alle Materialien mit Ausnahme von n-Docosanol
zu Wasser zugegeben werden, um die Cremebasis zu bilden, und das
n-Docosanol in die Cremebasis eingemischt wird. Es wurde herausgefunden,
daß die
folgenden Anteile im allgemeinen optimal sind:
| Geeigneter
Bereich | Optimal |
(Gewichts-%) | (Gewichts-%) |
n-Docosanol* | 5–25% | 10% |
Saccharosestearate | 0–15% | 6% |
Saccharosecocoat | 0–10% | 5% |
Saccharosedistearat | 0–10% | 5% |
| mit der Maßgabe, daß wenigstens
ein Saccharoseester vorliegt und daß der (die) Saccharoseester
etwa 3 Gewichtsprozent oder mehr, vorzugsweise etwa 10 ± 5 Gewichtsprozent
der Gesamtzusammensetzung ausmacht (ausmachen), |
Mineralöl NF | 3–15% | 8% |
Propylenglycol
USP | 2–10% | 5% |
Polyoxypropylen-15-stearylether | 0–5% | 2–3% |
Benzylalkohol
NF | 0–5% | 2–3% |
| mit der Maßgabe, daß entweder
Polyoxypropylenstearylether oder Benzylalkohol in einer Menge von
2% vorliegt, |
gereinigtes
Wasser | 40–70% | 55–60% |
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Es
wurde auch herausgefunden, daß eine
Formulierung, enthaltend 2-Ethyl-1,3-hexandiol anstelle von Polyoxypropylenstearylether
oder Benzylalkohol und Saccharoseestern, effektiv ist, jedoch schien
es, daß es als
unerwünscht
angesehen werden könnte,
die Verbindung 2-Ethyl-1,3-hexandiol
in eine Zusammensetzung aufzunehmen, die für eine wiederholte topische
Anwendung gedacht war.
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Die
erste Formulierung des n-Docosanols LIDAKOL (Marke), die vielversprechend
aussah, ist in Tabelle 1 unten beschrieben: n-DOCOSANOL-FORMULIERUNG
I TABELLE
1
INHALTSSTOFF | GEWICHTS-% | FUNKTION/GRUNDPRINZIP |
n-Docosanol | 10,0 | aktive
Arzneimittelsubstanz |
Saccharosestearate | 11,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Saccharosecocoat | 5,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Mineralöl NF | 8,0 | Aufweichungsmittel |
Propylenglycol
USP | 5,0 | Co-Lösungsmittel,
Netzmittel, Hautgefühl-Verbesserer, zusätzliches
Konservierungsmittel |
2-Ethyl-1,3-hexandiol | 2,7 | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches
Konservierungsmittel |
gereinigtes
Wasser M. zug. | 58,3 | Vehikelmedium |
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Dies
war die erste n-Docosanol-Creme, die für mehr als eine kurze Zeitdauer
ausreichend stabil war, um die Durchführung einer umfassenden Reihe
von Tiertherapieversuchen zu gestatten, bei denen herausgefunden
wurde, daß das
n-Docosanol in dem Herpes-Tiermodell (
1 bis
3) dauerhaft aktiv war und für die ersten
klinischen Versuche der Phase I am Menschen verwendet wurde, die
zeigten, daß es
sicher und verträglich
ist. Da jedoch 2-Ethyl-1,3-hexandiol für die wiederholte Verwendung
in bestimmten Ländern
außerhalb der
Vereinigten Staaten potentiell inakzeptabel ist, wurde Polyoxypropylen-15-stearylether
für 2-Ethyl-1,3-hexandiol
in äquivalenten
Mengen (2,7%) eingesetzt, und 5% der Saccharosestearate wurden durch
5% Saccharosedistearat ersetzt. Die Zusammensetzung der resultierenden
n-Docosanol-Formulierung
II ist in Tabelle 2 unten beschrieben: n-DOCOSANOL-FORMULIERUNG
II TABELLE
2
INHALTSSTOFF | GEWICHTS-% | FUNKTION/GRUNDPRINZIP |
n-Docosanol | 10,0 | aktive
Arzneimittelsubstanz |
Saccharosestearate | 6,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Saccharosecocoat | 5,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Saccharosedistearat | 5,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Mineralöl NF | 8,0 | Aufweichungsmittel |
Propylenglycol
USP | 5,0 | Co-Lösungsmittel,
Netzmittel, Hautgefühl-Verbesserer, zusätzliches
Konservierungsmittel |
Polyoxypropylen-15-stearylether | 2,7 | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches
Konservierungsmittel |
gereinigtes
Wasser M. zug. | 58,3 | Vehikelmedium |
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Diese
modifizierte Formulierung II war darin erfolgreich, Ethylhexandiol
zu ersetzen und dem Arzneimittel-Endprodukt physikalische Stabilität bereitzustellen,
und zeigte in dem Meerschweinchen-Herpes-Tiermodell (siehe 1 und 2)
eine gute Leistung. Diese Formulierung bestand jedoch den USP-Test
der Konservierungseffektivität
nicht und wurde daher als für
die klinische Verwendung am Menschen ungeeignet erachtet. Diese
mikrobiologische Instabilität
wurde ausgeräumt,
indem Polyoxypropylen-15-stearylether durch Benzylalkohol als Co-Lösungshilfsmittel wie unten
beschrieben ersetzt wurde.
-
Es
wurde herausgefunden, daß die
Verwendung nur eines der beiden oberflächenaktiven Mittel der beschriebenen
Klassen und die Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln in Mengen
von etwa 5% zu einer stabilen Zusammensetzung führten. Die Fähigkeit
zur Verwendung nur eines von zwei Typen von oberflächenaktiven
Mitteln und die Verwendung geringerer Mengen an oberflächenaktivem
Mittel, um stabile Cremes zu erzeugen, stellte ein unerwartetes
und erwünschtes
Ergebnis unserer Laborarbeiten dar. Ein Überschuß an oberflächenaktivem Mittel ist nicht
erwünscht,
da ein Überschuß an oberflächenaktivem
Mittel das Potential für Bestrahlung
bei Mengen von oberflächenaktivem
Mittel von mehr als 5% erhöht.
Zusätzlich
bestehen in Formulie rungen mit überschüssigen Mengen
an nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mitteln häufig
Probleme mit Konservierungseffektivität (was zu den Problemen der
mikrobiologischen Instabilität
von Formulierung II beigetragen haben könnte).
-
Unter
Verwendung mehrerer Gemische von oberflächenaktiven Mitteln mit Hydrophilelipophile-Gleichgewicht-
(HLB-) Werten im Bereich von 9,0 bis 13,0 wurde eine Reihe von n-Docosanol-Cremes
formuliert und dann hinsichtlich optimaler Emulsionsqualität, physikalischer
Eigenschaften, Arzneimittelwirksamkeit und gesteigerter physikalischer
Stabilität
durchmustert.
-
Obwohl
die meisten pharmazeutischen Emulsionen auf binären Gemischen von oberflächenaktiven Mitteln
basieren, um das HLB zu optimieren, legte dieses Programm offen,
daß Saccharosestearate
alleine eine ebensogute Leistung zeigen wie jegliche Gemische von
oberflächenaktiven
Mitteln in der verbesserten Formel von n-Docosanol. Die Zusammensetzung
dieser verbesserten Formel von n-Docosanol (Formulierung III) ist
wie folgt: n-DOCOSANOL
(FORMULIERUNG III) TABELLE
3
INHALTSSTOFF | GEWICHTS-% | FUNKTION/GRUNDPRINZIP |
n-Docosanol | 10,0 | aktive
Arzneimittelsubstanz |
Saccharosestearate | 5,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Mineralöl NF | 8,0 | Aufweichungsmittel |
Propylenglycol
USP | 5,0 | Co-Lösungsmittel,
Netzmittel, Hautgefühl-Verbesserer, zusätzliches
Konservierungsmittel |
Benzylalkohol
NF | 2,7 | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches
Konservierungsmittel |
gereinigtes
Wasser M. zug. | 69,3 | Vehikelmedium |
-
Die
Veränderungen
in der verbesserten Formulierung III im Vergleich zu der ursprünglichen
Formulierung (Formulierung I) umfassen die Ersetzung von 2-Ethyl-1,3-hexandiol
durch Benzylalkohol, ein gut bekanntes Konservierungsmittel und
Co-Lösungsmittel
mit einer langen Geschichte der sicheren Verwendung und eines kompendialen
Status. Die flüssige
Beschaffenheit und ähnliche
Funktionen von Benzylalkohol machen ihn zu einem rationalen und
mit geringem Risiko verknüpften
Ersatz für
Ethylhexandiol. Die Gesamtmenge an oberflächenaktivem Mittel wurde auf
5% aktiv reduziert, ohne daß Veränderungen
an den pharmazeutischen Charakteristika des Produkts vorgenommen
wurden, ohne daß es
zu negativen Auswirkungen auf die Qualität der Emulsion, basierend auf
mikroskopischer Untersuchung, kam und ohne daß es zu einem Verlust an physikalischer
Stabilität
bei beschleunigtem Testen kam. Es wurde herausgefunden, daß Saccharosecocoat
unnötig
ist, und es wurde weggelassen.
-
Die
Creme kann in der ursprünglichen
Reihenfolge von Erhitzen und Zugeben von Inhaltsstoffen oder durch
ein bevorzugtes Verfahren des Kombinierens von öllöslichen Inhaltsstoffen und
Erhitzen derselben getrennt von den wasserlöslichen Komponenten hergestellt
werden.
-
Die
heißen öllöslichen
Komponenten werden dann unter kräftigem
Mischen zu der heißen
Wasserphase zugegeben.
-
Tabelle
4 faßt
die signifikantesten der beurteilten Formulierungen zusammen. FORMULIERUNGEN (% ZUSAMMENSETZUNG) TABELLE 4
INHALTSSTOFFE | I | II | IA | III | FUNKTION/GRUNDPRINZIP |
n-Docosanol | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 | aktive
Arzneimittelsubstanz |
Saccharosestearate | 11,0 | 6,0 | 11,0 | 5,0 | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Saccharosecocoat | 5,0 | 5,0 | 5,0 | – | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Saccharosedistearat | – | 5,0 | – | – | Emulgiermittel,
Aufweichungsmittel |
Mineralöl NF | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | Aufweichungsmittel |
Propylenglycol | 5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches Konservierungsmittel |
2-Ethyl-1,3-hexandiol | 2,7 | – | – | – | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches Konservierungsmittel |
Polyoxypropylen-15-stearylether | – | 2,7 | – | – | Co-Lösungsmittel,
zusätzliches Konservierungsmittel |
Benzylalkohol NF | – | – | 2,7 | 2,7 | Co-Lösungsmittel,
Konservierungsmittel |
Wasser | 58,3 | 58,3 | 58,3 | 69,3 | Vehikelmedium |
-
Die
verbesserte n-Docosanol-Formulierung III bestand das Screening hinsichtlich
gesteigerter physikalischer Stabilität (Lagerung bei 42°C, Gefrier-Auftau-Zyklen)
und bestand ebenso den USP-Test für Konservierungseffizienz.
Die Wirksamkeit des Arzneimittels wurde in dem Meerschweinchen-Herpes-Modell
wiederholt verifiziert.
-
Um
die Stabilität
zu überwachen,
wurden die n-Docosanol-Cremeformulierungen verschiedentlich bei Raumtemperatur
(30°C),
bei erhöhter
Temperatur (42°C)
und unter Gefrier-Auftau-Bedingungen
in Polypropylengefäßen gelagert.
Die Gefrier-Auftau-Proben wurden 48 Stunden Gefrier-Auftau-Zyklen
unterworfen, d.h. 24 Stunden bei Gefriertemperatur (–15°C) und 24
Stunden bei Umgebungsraumtemperatur. Die Cremeproben, die unter
den jeweiligen Bedingungen gelagert wurden, wurden visuell hinsichtlich
physikalischer Stabilität
zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Nach 12 Monaten bei 30°C oder 3
Monaten bei 42°C
oder 24 Gefrier- Auftau-Zyklen
blieben alle Proben cremefarbene Cremes. Es gab keine Anzeichen
von Synärese
oder Phasentrennung. Basierend auf der obigen visuellen Untersuchung
wurde die Formulierung III von 10% n-Docosanol-Creme bei Lagerung
unter irgendwelchen der genannten Bedingungen als physikalisch stabil
erachtet.
-
Die
exakte Lebensdauer der Formulierung III wurde nicht bestimmt, die
Erfahrung läßt jedoch
darauf schließen,
daß die
Lebensdauer für
eine kommerzielle n-Docosanol enthaltende Creme mehr als adäquat ist.
-
Um
in einem experimentellen Tiermodell die Wirksamkeit von n-Docosanol-Creme
auf HSV-induzierte Läsionen
zu bestätigen
und um seine Wirksamkeit mit der von ZOVIRAX zu vergleichen, wurden
nackte Meerschweinchen mit 1 × 106 PFU HSV-1 inokuliert und dann entweder
mit n-Docosanol enthaltender oder Kontrollcreme oder mit ZOVIRAX-Salbe
behandelt. Die n-Docosanol-Cremes
wurden wie folgt hergestellt. Die Kontrollcreme wurde in ähnlicher
Weise konstruiert, mit der Ausnahme, daß Stearinsäure anstelle von n-Docosanol
verwendet wurde. Die Behandlung begann entweder 2 oder 48 Stunden
nach der Inokulierung mit dem Virus. Die Stellen wurden hinsichtlich
Vesikelbildung, definiert als mit Eiter gefüllte Blasen, zu den angegebenen Zeitpunkten
beurteilt.
-
1 zeigt
einen Vergleich der Wirkungen von Formulierung I und drei verschiedenen
Präparaten
von Formulierung II sowie ZOVIRAX. Formulierung I und Formulierung
II von n-Docosanol-Cremes
zeigten eine stärkere
inhibitorische Wirkung als ZOVIRAX-Salbe.
-
2 zeigt
einen Vergleich der Wirkungen von Formulierung I, Formulierung IA
und Formulierung II. Eine signifikante Inhibition von HSV-1-induzierten
Läsionen
wurde für
alle drei Formulierungen demonstriert.
-
3 zeigt einen Vergleich der Wirkungen
von Formulierung III gegenüber
Formulierung I und zeigt auch bestimmte Modifikationen dieser Formulierungen,
bei denen die jeweiligen Konzentrationen der oberflächenaktiven
Mittel gegenüber
derjenigen von Formulierung I modifiziert wurden. Es wurde herausgefunden, daß Modifikationen
von Konzentrationen von oberflächenaktiven
Mitteln deutlich nachteilige Auswirkungen auf das Ausmaß der Wirksamkeit
des Arzneimittels haben. Es wurde gezeigt, daß Formulierung III eine stark
inhibitorische Wirkung für
HSV-1-induzierte Läsionen
hat.
-
Freiwillige
Patienten mit wiederkehrenden Infektionen mit oralem oder genitalem
HSV I oder II wurden ebenfalls mit topischer, n-Docosanol enthaltender
Creme in verschiedenen Stadien eines akuten Herpesausbruchs behandelt.
Wenn die Behandlung während
des Prodromalstadiums begonnen wird, stoppt n-Docosanol im allgemeinen
das weitere Voranschreiten der Infektion (d.h. verhindert Vesikelbildung).
Wenn die Behandlung begonnen wird, nachdem die Vesikelbildung bereits
stattgefunden hat, verkürzt
n-Docosanol die Heilungsdauer (d.h. vollständige Reepithelialisation)
solcher Herpesläsionen
wesentlich (z.B. um 50% oder mehr). In mehr als 100 Patienten mit
oralem und genitalem HSV, die bislang behandelt wurden, wurde eine
therapeutische Wirksamkeit von mehr als 95% beobachtet.
-
Obwohl
die meisten n-Docosanol-Formulierungen instabil sind, wurde herausgefunden,
daß spezifische
Formulierungen, von denen Formulierung III bevorzugt ist, sowohl
stabil als auch wirksam sind.
-
Die
Auswahl von 10% n-Docosanol in der Formulierung wurde durch eine
Dosisantwortstudie in den nackten Meerschweinchen begründet. Die
Stellen auf den Rücken
von nackten Meerschweinchen wurden mit HSV-2 wie zuvor beschrieben
inokuliert. Die Stellen wurden mit 1%, 5%, 10% und 20% n-Docosanol-Formulierungen
behandelt. Eine Vehikelkontrolle, die kein n-Docosanol enthielt,
war ebenfalls von der Studie umfaßt. Die in 4 veranschaulichten
Ergebnisse zeigen, daß nach
72 Stunden der Virusinokulierung die unbehandelten Stellen im Durchschnitt
41 Vesikel zeigten. Die Behandlung mit 20% und 10% n-Docosanol enthaltender Creme
hemmte die Vesikelzahl um 50% bzw. 60%. Cremes, die 1% und 5% n-Docosanol
enthielten, waren weniger effektiv als das Präparat mit 10%. Das Kontrollvehikel
zeigte keine merkliche inhibitorische Wirkung.
-
Für Fachleute
auf dem Gebiet der Formulierung von hydrophoben und hydrophilen
Verbindungen ist offensichtlich, daß bestimmte Substitutionen
verfügbar
sind. Glycerol oder ein anderer Glycol könnten mit einigen Anpassungen
des Verhältnisses
anstelle von beispielsweise Propylenglycol verwendet werden. Möglicherweise
stellt sich auch heraus, daß andere
auf Polyoxyalkylen basierende Ether gegen Polyoxypropylen-15-stearylether
ersetzt werden können.
Die relativen Teile der auf Zucker basierenden Ester können beträchtlich
variiert werden, solange die vorliegende Gesamtmenge von auf Zucker
basierendem Ester ausreichend ist, um das n-Docosanol zu stabilisieren. Es wird
angenommen, daß diese
Menge von etwa 5% bis etwa 25 Gewichts-% beträgt, obwohl die minimalen und
maximalen Mengen nicht präzise
bestimmt wurden.
-
Die
derzeit bevorzugte Formulierung für n-Docosanol-Creme ist Formulierung
III, enthaltend 10% n-Docosanol, 5% Saccharosestearate, 8% Mineralöl NF, 5%
Propylenglycol USP, 2,7% Benzylalkohol NF und 69,3% gereinigtes
Wasser.
-
Da
berichtet wurde, daß Benzylalkohol
unter bestimmten Umständen
eine gewisse antivirale Wirkung besitzt (Farah, A.E. et al.,
US-Patent Nr. 4,200,655 ),
wurde die Formulierung dieser Erfindung getestet, um zu bestimmen,
ob Benzylalkohol in der Formulierung als antivirales Reagens wirkt.
Die Creme, die Benzylalkohol und n-Docosanol (10% n-Docosanol-Creme)
enthielt, und die Creme, die Benzylalkohol alleine enthielt (Placebo),
wurden auf HSV-2-induzierten Hautläsionen in den nackten Meerschweinchen
getestet. Stellen auf den Rücken
der Meerschweinchen wurden mit HSV-2 inokuliert. Die Stellen wurden
behandelt wie in
5 angegeben und 48, 56, 72 und
78 Stunden nach der Virusinokulierung hinsichtlich Vesikelbildung
beurteilt. Zum Zeitpunkt 48 Stunden fanden sich im Durchschnitt
44 Vesikel an den unbehandelten Stellen, die bis zu 72 Stunden nach
der Infektion relativ konstant blieben. Nach dem Zeitpunkt von 78
Stunden wurde die Auflösung
der Läsionen
offensichtlich, und 96 Stunden nach der Inokulierung waren keine
Vesikel mehr sichtbar. Die Behandlung mit n-Docosanol-Creme hemmte
die Vesikelzahl zu den Zeitpunkten von 48–56 Stunden um 50–60% und zu
den Zeitpunkten der Analyse von 72–78 Stunden um einen leicht
größeren Betrag.
Die Behandlung mit dem Kontrollvehikel zeigte keine merkliche Auswirkung
auf die Vesikelzahl zu irgendeinem der Zeitpunkte. Unbehandelte
und behandelte Stellen wurden ausgeschnitten und für Viruskultur
verarbeitet. Das Vorliegen von Vesikeln stand in direktem Zusammenhang
mit dem Vorliegen von infektiösen
Viren, ohne Rücksicht
auf Behandlung oder Zeitpunkt des Tests (nicht gezeigt). Somit ist
die Vesikelzahl ein geeigneter Indikator für den Erkrankungszustand in
den hier beschriebenen Studien. Zusätzlich wurden die Creme und
das Placebo in einer Phase II-Pilotstudie getestet, die 68 Patienten
mit Herpes labialis umfaßte.
Das Ergebnis des Doppelblindversuchs zeigte, daß das frühe Aufbringen von n-Docosanol-Creme
die Dauer der Episoden um nahezu die Hälfte verkürzte. Die durchschnittliche
Ausbruchszeit für
die behandelten Gruppen war 3,4 Tage, während die Ausbruchszeit bei
den Placebo-Gruppen im Schnitt bei 6,6 Tagen lag. Die obigen Ergebnisse
zeigen, daß das
Vorliegen von n-Docosanol in der Formulierung für eine signifikante antivirale
Wirkung notwendig ist.
-
Die
antivirale Wirkung von n-Docosanol wurde auch in einer Suspensionsformulierung
von n-Docosanol in dem nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel Pluronic
F-68 demonstriert, die keinen der Hilfsstoffe der Formulierung von
10% n-Docosanol-Creme, einschließlich Benzylalkohol, enthielt.
Die in 6 zusammengefaßten Ergebnisse
zeigen zwei wichtige Punkte. Erstens, wie in Feld A gezeigt, hemmt
eine Suspensionsformulierung von n-Docosanol in Pluronic F-68 auch
HSV-1-induzierte Vesikel, wenn sie 2 Stunden nach der Virusinfektion
aufgebracht wird, wie es bei der Cremeformulierung beobachtet wird.
So zeigten die unbehandelten Stellen 48 Stunden nach Einbringen
des Virus im Schnitt 74 Vesikel, an den mit n-Docosanol/F-68 (63% Inhibition)
behandelten Stellen wurden jedoch nur 28 Vesikel beobachtet. Die
Behandlung mit ZOVIRAX, der derzeitigen Behandlung der Wahl für HSV-Infektionen
in Menschen, wurde ebenfalls mit einer verringerten Vesikelzahl
in Verbindung gebracht, jedoch in geringerem Umfang als n-Docosanol.
Eine fortgesetzte Behandlung mit n-Docosanol führte auch zum Zeitpunkt von
72 Stunden zu viel weniger Vesikeln. Die Vehikelkontrolle für das n-Docosanol-Präparat zeigte
zu keinem Zeitpunkt eine Wirkung.
-
Der
zweite aus 6 abgeleitete Hauptpunkt
ist, daß n-Docosanol
die Auflösung
von HSV-1-induzierter Erkrankung selbst dann beschleunigt, wenn
die Verabreichung erfolgt, nachdem sich Vesikel gebildet haben (Feld
B). Die verschiedenen Stellen zeigten zum Zeitpunkt 48 Stunden grob äquivalente
Vesikelzahlen, wie zu erwarten war, da keine davon zu diesem Zeit- Punkt behandelt worden
war. Die Vesikelzahlen nahmen an den unbehandelten Stellen von einem
Mittelwert von 73 Vesikeln nach 48 Stunden auf 43 Vesikel nach 72 Stunden
ab. Die Behandlung mit ZOVIRAX ging mit einer leicht beschleunigten
Auflösung
der Erkrankung nach 72 Stunden einher (27 Vesikel, eine Verringerung
um 37% gegenüber
den unbehandelten Stellen), was mit anderen Experimenten mit ähnlichem
Aufbau konsistent ist. Es ist von Bedeutung, daß die Anwendung von n-Docosanol/F-68
im Vergleich zu der unbehandelten Gruppe die Vesikelauflösung signifikant
beschleunigte, wie durch die Inhibition der Vesikelzahl um 77% gezeigt
wird. Die gleichen Schlußfolgerungen
wurden unter Verwendung der Cremeformulierung in Experimenten mit ähnlichem
Aufbau erhalten. Dies zeigt, daß n-Docosanol
nicht prophylaktisch verabreicht werden muß, um den HSV-induzierten Krankheitsverlauf
zu verändern.
-
In
gesunden männlichen
und weiblichen weißen
Freiwilligen wurden drei Sicherheits- und Toleranzstudien durchgeführt. Insgesamt
78 gesunde Freiwillige wurden dem Arzneimittel ausgesetzt. Die Sicherheitsstudien
zeigten, daß die
Formulierung von 10% n-Docosanol-Creme keine Phototoxizität zu zeigen
scheint, es scheint sich dabei jedoch um einen milden primären Reizstoff
zu handeln, der potentiell auch, wenngleich weniger häufig, zum
Auftreten einer allergischen Sensibilisierung führen kann (1 Subjekt von den
78 dem Arzneimittel ausgesetzten Subjekten litt an Kontaktdermatitis).
-
Es
wurden zwei Studien zur klinischen Wirksamkeit durchgeführt. Studie
A war eine randomisierte Doppelblind-, Placebo-kontrollierte Studie
der Phase 2 in 63 Patienten (männlich
und weiblich) mit wiederkehrendem Herpes labialis. Alle 31 mit 10%
n-Docosanol-Creme behandelten Patienten in der Herpes labialis-Studie,
Studie A, beendeten ihre Behandlung, 2 von diesen 31 Patienten berichteten
von einem brennenden oder stechenden Gefühl nach Aufbringen der Creme.
In keiner der Studien wurden klinisch signifikante Veränderungen
der klinischen Laborwerte (Blutchemie, Hämatologie und Urinanalyse)
offenbar. Studie B war eine randomisierte Doppelblind-, Placebo-kontrollierte
Studie in 44 weiblichen Patienten mit wiederkehrendem Herpes genitalis.
Alle 22 mit 10% n-Docosanol-Creme behandelten Patienten in der Genital-Studie,
Studie B, beendeten ihre Behandlung, ohne über irgendwelche mit dem Arzneimittel
im Zusammenhang stehende Nebenwirkungen zu berichten.
-
Studie A
-
Fünfundsechzig
Patienten (im Alter von 18–60)
nahmen an Studie A teil, 32 Patienten wurden anfangs zufällig ausgewählt, um
10% n-Docosanol-Creme zu erhalten, und 33 wurden anfangs zufällig ausgewählt, um Placebo-Creme
zu erhalten. Die Behandlung wurde durch die Patienten initiiert,
und der Beginn der Behandlung wurde als "früh" definiert, wenn
die Behandlung im Prodromal- oder Erythemstadium begann, und er
wurde als "spät" definiert, wenn
sie im Papulastadium oder später
begann. Zwei Patienten wurden von der Analyse ausgeschlossen.
-
Von
den 63 beurteilten Patienten wurden 22 in die Crossover-Phase der
Studie aufgenommen. Zusätzlich
behandelten 13 Patienten mehr als eine Episode mit der gleichen
Studienmedikation. Daher wurde eine Gesamtzahl von 98 Herpesepisoden – 48 behandelt
mit 10% n-Docosanol-Creme
und 50 behandelt mit Placebo-Creme – analysiert.
-
Die
Ergebnisse von Studie A sind gemäß den ersten
Behandlungsepisoden, Crossover-Behandlungen zusammengefaßt und alle
Behandlungsepisoden sind in Tabelle 5 kombiniert. Teil
A. Analyse der ersten Episoden STUDIE
A: ZEIT BIS ZUR HEILUNG (TAGE) VON WIEDERKEHRENDEN EPISODEN VON
HERPES LABIALIS TABELLE
5
| n-Docosanol
10% | Placebo |
MITTELWERT | SD | (n) | MITTELWERT | SD | (n) |
Frühe Behandlung | 2,5 | 2,4 | (10) | 6,8 | 4,2 | (4) |
Spate
Behandlung | 6,8 | 3,2 | (21) | 7,3 | 2,7 | (29) |
Alle
Behandlungen | 5,4 | 3,6 | (31) | 7,3 | 2,8 | (32) |
Teil
B. Analyse der Crossover-Studie
| n-Docosanol
10% | Placebo |
MITTELWERT | SD | (n) | MITTELWERT | SD | (n) |
Frühe Behandlung | 2,7 | 2,2 | (7) | 7,0 | | (1) |
Spate
Behandlung | 5,6 | 2,1 | (15) | 8,0 | 2,6 | (21) |
Alle
Behandlungen | 4,7 | 2,5 | (22) | 8,0 | 2,5 | (22) |
Teil
C. Analyse aller Behandlungsepisoden in der Studie
| n-Docosanol
10% | Placebo |
MITTELWERT | SD | (n) | MITTELWERT | SD | (n) |
Frühe Behandlung | 3,4 | 3,0 | (13) | 6,7 | 3,9 | (7) |
Spate
Behandlung | 6,5 | 2,7 | (35) | 7,4 | 2,7 | (43) |
Alle
Behandlungen | 5,7 | 3,1 | (48) | 7,3 | 2,9 | (50) |
-
Einunddreißig (31)
Patienten behandelten ihre erste Episode von Herpes labialis mit
10% n-Docosanol und 32 mit Placebo (Teil A). Zehn Patienten in der
n-Docosanol-Gruppe und 4 in der Placebo-Gruppe wurden als frühe Behandlungen
klassifiziert. Die mittlere Heilungszeit in der n-Docosanol-Gruppe
mit früher
Behandlung betrug 2,5 Tage, was eine Reduzierung der mittleren Heilungszeit
von 4,3–4,8
Tagen, verglichen mit den anderen Behandlungsmodalitäten, darstellt.
-
Dieser
Unterschied war zugunsten von n-Docosanol statistisch hochsignifikant
(P = 0,0001). In der Gruppe mit später Behandlung reduzierte n-Docosanol
die mittlere Heilungszeit in den ersten Episoden um 0,5 Tage, was
statistisch nicht signifikant war.
-
Von
den 22 in die Crossover-Studie aufgenommenen Patienten war die Anzahl
derjenigen, die ihre Läsionen
früh behandelt
hatten, in beiden Teilen der Studie (7 verwendeten n-Docosanol in der
Crossover-Phase und 1 verwendete Placebo) zu klein für eine aussagekräftige statistische
Analyse (Teil B). Eine wesentliche Anzahl (15 verwendeten n-Docosanol
in der Crossover-Phase und 21 verwendeten Placebo) hatte ihre Läsionen jedoch
spät behandelt,
was einen Vergleich zwischen den Patienten in dieser Hinsicht ermöglichte.
Die Analyse der Varianz der Ergebnisse der späten Behandlung ergab einen
signifikanten Unterschied zugunsten von n-Docosanol (P = 0,03).
-
Eine
Beurteilung der Daten aus allen 98 Behandlungsepisoden von Studie
A zusammengenommen (einzelne Episoden, Crossover-Episoden und zusätzliche
Episoden mit der gleichen Medikation) ergibt eine statistisch signifikante
(P = 0,02) Reduzierung der mittleren Gesamtheilungszeit von 1,6
Tagen in mit n-Docosanol (5,7 Tage) gegenüber mit Placebo (7,3 Tage)
behandelten Patienten (Teil C). In den insgesamt 20 Episoden, die
als frühe
Behandlungen klassifiziert wurden, reduzierte topisch verabreichtes
n-Docosanol die mittlere Heilungszeit um 3,3 Tage (P = 0,05). Schließlich unterschied
sich, wenn man die Effektivität
der frühen Behandlung
mit n-Docosanol
mit allen anderen Behandlungsmodalitäten verglich, die mittlere
Heilungszeit in der Gruppe mit früher Behandlung mit n-Docosanol
(3,4 Tage) recht signifikant von dem Bereich von 6,5 bis 7,4 Tagen
in den anderen Gruppen; dieser Unterschied war hinsichtlich n-Docosanol
hochgradig signifikant (P = 0,0002). Die Unterschiede zwischen der
späten
Behandlung mit 10% n-Docosanol und der frühen und späten Behandlung mit Placebo
waren nicht signifikant.
-
Wie
durch die in Tabelle 5 zusammengefaßten Daten demonstriert wird,
lieferte die frühe
Behandlung mit 10% n-Docosanol-Creme (im Prodromal- oder Erythemstadium)
eine hochgradig signifikante Verkürzung der Heilungszeit im Vergleich
zu derjenigen, die mit den anderen Behandlungen erzielt wurde. Zusätzlich führte die
späte Behandlung,
die nach dem Auftreten von Läsionen
begonnen wurde, zu einer statistisch signifikanten Reduzierung der
Heilungszeit in der mit n-Docosanol behandelten Gruppe in dem Crossover-Teil
der Studie, jedoch nicht in den anderen Analysen.
-
Studie B
-
In
der ersten klinischen Studie wurden sechzig weibliche Patienten
mit wiederkehrendem Herpes genitalis in die Studie aufgenommen,
während
sie symptomfrei und nicht in einem Prodromalstadium waren. Dreißig Subjekte
wurden in diesem Patienten-initiierten Versuch zur Behandlung von
wiederkehrendem Herpes genitalis im frühen Stadium anfänglich zufällig ausgewählt, um
10% n-Docosanol-Creme zu erhalten, und 30, um Placebo-Creme zu erhalten.
Vier undvierzig Patienten begannen die Behandlung und wurden mit
einer Herpesepisode wieder in die Klinik eingeliefert. Von diesen
Patienten erhielten 22 n-Docosanol und 22 erhielten Placebo.
-
Die
mittlere Zeit bis zur Heilung in den 16 beurteilbaren n-Docosanol-Patienten
betrug 4,7 Tage ± 1,9, im
Bereich von 1,8 bis 8,6 Tagen, für
die 18 beurteilbaren Placebo-Patienten war die Heilung innerhalb
von durchschnittlich 5,1 Tagen ± 2,3, im Bereich von 1,7
bis 10,4 Tagen abgeschlossen. Der Unterschied war statistisch nicht
signifikant (p = 0,5827, t-Test). Patienten mit Nicht-Genitalläsionen,
die nicht-konform waren oder bei denen die Dosierung unterbrochen
worden war, die Vorzeichen ohne beobachtbare Episode hatten oder die
gleichzeitig eine Hefeinfektion hatten, wurden als nicht beurteilbar
erachtet. Wenn alle Patienten eingeschlossen sind, betrug die mittlere
Zeit bis zur Heilung in der n-Docosanol-Gruppe 5,5 Tage ± 2,5,
im Bereich von 1,8 bis 9,8 Tagen. Für die Placebo-Gruppe wurde
eine Heilung im Schnitt in 4,7 Tagen ± 2,3 erzielt. Die Heilungszeit
in dieser Gruppe lag im Bereich von 1,7 bis 10,4 Tagen. Es gab keinen
statistisch signifikanten Unterschied in der mittleren Zeit bis
zur Heilung zwischen den 2 Behandlungsgruppen (p = 0,2703, t-Test).
Es gab auch keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen
den Behandlungsgruppen, wenn Patienten zu Beginn der Behandlung
nach dem Stadium der Läsionen
eingeteilt wurden (Prodrom, Erythem oder Papula). Die durchschnittliche
Heilungszeit basierend auf der Einordnung der Patienten war ähnlich derjenigen
der Kliniker (5,6 Tage für
alle n-Docosanol-Patienten gegenüber
4,5 für
alle Placebo-Patienten).
-
Auf
Basis der Selbstbeurteilung der Schmerzen durch die Patienten wurden
drei Schmerzanalysen durchgeführt:
Zeit bis zu dauerhaft "keine
Schmerzen", Zeit
bis zum ersten Mal "keine
Schmerzen", und
Zeit bis zur ersten Reduktion der Schmerzen. Die Zeit bis zu dauerhaft "keine Schmerzen" wurde gemessen vom Zeitpunkt
der ersten Schmerzen bei der Anwendung bis zum Zeitpunkt, wenn 1)
die Schmerzen für
mindestens 2 aufeinanderfolgende Aufzeichnungen als "keine Schmerzen" bestimmt wurden,
und 2) während
der restlichen Episode die zusätzlichen
Schmerzaufzeichnungen nicht häufiger
und nicht schwerwiegender waren als 2 getrennte Episoden von 2 aufeinanderfolgenden
Aufzeichnungen von "leichten" Schmerzen. Die Zeit
bis zum ersten Mal "keine
Schmerzen" wurde
als der Zeitintervall vom ersten Auftreten der Schmerzen bei der
Anwendung bis zur ersten Aufzeichnung von "keine Schmerzen" definiert. Die Zeit bis zur ersten
Reduzierung der Schmerzen wurde gemessen vom Zeitpunkt des ersten
Auftretens der Schmerzen bei der Anwendung bis zum ersten Mal, wenn
eine Verringerung des Schmerzniveaus bemerkt wurde, verglichen mit
der vorangegangenen Beurteilung. Mehrere Patienten wurden aus diesen
Analysen ausgeschlossen, da sie entweder in den ersten 24 Stunden
keine Schmerzen hatten oder bei dem Bericht über Schmerzen nicht-konform
waren.
-
Die
15 beurteilbaren Patienten, die mit n-Docosanol behandelt wurden,
erzielten eine dauerhafte Antwort von "keine Schmerzen" rascher als die 14 beurteilbaren Placebo-Patienten:
ein Mittelwert von 3,2 Tagen ± 1,9
für n-Docosanol-Patienten
im Vergleich zu 4,1 Tagen ± 2,5
für Placebo-Patienten.
Die n-Docosanol-Patienten erzielten "keine Schmerzen" auch früher als die Placebo-Patienten.
Die n-Docosanol-Patienten zeichneten "keine Schmerzen" zum ersten Mal im Schnitt nach 2,6
Tagen ± 2,1
nach Einsetzen der Schmerzen auf, wohingegen die Placebo-Patienten "keine Schmerzen" zum ersten Mal im
Schnitt nach 3,4 Tagen ± 2,1
nach Einsetzen der Schmerzen berichteten. Bei den beurteilbaren
n-Docosanol-Patienten trat die erste Reduzierung der Schmerzen im
Vergleich zu den Schmerzen bei der vorherigen Anwendung im Schnitt
nach 1,2 Tagen ± 1,0
nach Einsetzen der Schmerzen auf. Die erste Reduzierung der Schmerzen
trat bei den Placebo-Patienten im Schnitt nach 1,8 Tagen ± 1,4 auf.
Diese Unterschiede waren statistisch nicht signifikant (p = 0,2775,
0,325, bzw. 0,1757, t-Test). Patenten mit Nicht-Genitalläsionen,
die nicht-konform waren oder bei denen die Dosierung unterbrochen
worden war, die Vorzeichen ohne beobachtbare Episode hatten und
die gleichzeitig eine Hefeinfektion hatten, wurden als nicht beurteilbar
erachtet.
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Entsprechend
der überraschenden
Entdeckung, daß sie
ein effektives topisches schmerzlindemdes Mittel ist, umfaßt die vorliegende
Erfindung die Verwendung, wie sie in Anspruch 10 definiert ist.
Vorzugsweise ist der physiologisch verträgliche Träger eine Cremebasis, umfassend
eine oder mehrere Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Saccharosecocoat, Saccharosestearaten und Saccharosedistearat, und
eine oder mehrere Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Polyoxypropylenstearyletherethylhexandiol und Benzylalkohol.
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Während statistisch
nicht signifikante Unterschiede in Studie B in der Zeit bis zur
Heilung zwischen Patienten, die 10% n-Docosanol-Creme erhielten,
und Patienten, die Placebo-Creme erhielten, nicht zu erkennen waren,
bestand bei den mit n-Docosanol behandelten beurteilbaren Patienten
dennoch eine Tendenz zu einer reduzierten Zeit bis zur Heilung.
Drei verschiedene Schmerzanalysen zeigten alle eine raschere Auflösung der
Schmerzen in den Subjekten, die 10% n-Docosanol-Creme erhielten,
obwohl keiner der Unterschiede statistisch signifikant war. Die
Unfähigkeit
zur Erfassung einer statistischen Signifikanz in dieser Studie kann teilweise
(1) den kleinen Umfang der Studie, (2) Unterschiede zwischen den
beiden untersuchten Gruppen hinsichtlich der natürlichen Geschichte von Herpes
genitalis-Läsionen
bei Aufnahme in die Studie und (3) eine ungleiche Verteilung der
Läsionsstadien
zu Beginn der Episode und der Behandlung zwischen den beiden Gruppen
widerspiegeln.
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Zusätzlich zu
den klinischen Studien wurden mehrere Studien durchgeführt, um
die Pharmakologie von n-Docosanol zu erläutern. Diese Studien führten zu
den Daten, die in den 7 bis 13 dargestellt sind,
und werden unten diskutiert.
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Eine
der schwierigeren Hürden,
die es zu überwinden
galt, um die biologische Wirksamkeit von n-Docosanol zu untersuchen,
war die Entwicklung einer geeigneten Formulierung, die eine akzeptable
Zuführung der
Verbindung in biologische Systeme gestattete. Anfangs wurde dies
bewerkstelligt durch Formulieren einer Suspension des hydrophoben
Moleküls
in dem iner ten und nicht-toxischen nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel
Pluronic F-68. Solche Suspensionen erwiesen sich als von der Qualität her homogen
und bestanden aus n-Docosanol enthaltenden Teilchen mit einer mittleren
Größe von 0,10
Mikrometern. Wenn es auf diese Weise suspendiert wird, übt n-Docosanol
in vitro eine ausgezeichnete inhibitorische Wirkung auf die Infektivität von Herpes
simplex-Virus (HSV) Typ 1 und 2 sowohl in Affen- als auch in menschlichen
Zellinien aus. Es ist signifikant, daß n-Docosanol/Pluronic-Suspensionen
sowohl gegen Wildtypals auch gegen Acyclovir-resistente Mutanten
von HSV gleichermaßen
effektiv sind. Wie in 7, Feld A, gezeigt, hemmen somit
sowohl Acyclovir als auch n-Docosanol die Plaquebildung durch Wildtyp-HSV-2
in gleichem Maße. 7,
Feld B, zeigt, daß eine
Acyclovir-resistente HSV-2-Mutante wie erwartet nicht auf Acyclovir
anspricht, jedoch gegen die inhibitorische Wirkung von n-Docosanol
klar empfindlich ist. Der letzte Balken in beiden Feldern veranschaulicht,
daß das
oberflächenaktive
Mittel Pluronic alleine keine antivirale Wirkung besitzt. Eine Wirtszelltoxizität wurde selbst
bei 300 nM n-Docosanol nicht beobachtet.
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Die
offensichtlich sehr hohen Dosen von n-Docosanol, die in diesen Gewebekulturstudien
verwendet wurden, verdienen eine spezielle Ausführung. Dies ist tatsächlich ein
Artefakt des in vitro-Systems und ist auf eine beschränkte Zufuhr
des Moleküls
aus der Teilchensuspension an die anhaftenden Zellen zurückzuführen. Die Übertragung
kann aus mehreren Gründen
beschränkt
sein. Erstens bewirkt die Dichte dieses Suspensionstyps, daß die meisten
Teilchen nach oben treiben. Folglich wird in dem Gewebekulturwell
ein physikochemisches Artefakt erzeugt, welches hohe periphere Mengen
des suspendierten Arzneimittels erfordert, um den Gradienten der
Fluiddynamik zu erhalten, der erforderlich ist, um die biologisch
aktive Dosis der anhängenden Zielzell-Monolage
zuzuführen.
Zweitens würde
man nicht erwarten, daß die Übertragung
von Molekülen
von n-Docosanol von thermodynamisch stabilen Teilchen zu kultivierten
Zellen ein effizientes Verfahren darstellt. Wie durch die Aufnahmestudien
gezeigt, beträgt
die tatsächliche
biologisch aktive Dosis von n-Docosanol in diesen Kulturen 1/1000
der Dosis, die in den 7 und 9 gezeigt
ist; eigentlich kann man die in mM gezeigte Zahl einfach in μM übersetzen.
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Die
antivirale Wirkung in einem Gewebekultursystem übersetzt sich nicht immer in
Arz neimitteleffizienz in ganzen Tierstudien oder im Menschen. Daher
untersuchten wir die Wirkung der topischen Emulsion für den Gebrauch
durch Menschen (die speziell dafür
ausgestaltet war, die Hautpenetration zu maximieren und potentielle
lokale Irritationsreaktionen zu minimieren) bei der Behandlung von
HSV-induzierten Hautläsionen in
Meerschweinchen. HSV-1 oder -2 wurde mit einem Tätowierungsinstrument in die
Haut auf dem Rücken
von nackten Meerschweinchen eingeimpft. Die Stellen wurden entweder
unbehandelt belassen, oder sie wurden mit variierenden Konzentrationen
von n-Docosanol enthaltender Creme oder dem Kontrollvehikel behandelt. Die
Behandlung erfolgte 2 Stunden nach der Inokulierung und erneut nach
24, 36 und 48 Stunden.
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Die
gebildeten Vesikel an den Inokulierungsstellen wurden zu den Zeitpunkten
von 56 und 72 Stunden nach der Inokulierung gezählt, die Spitzen- bzw. Auflösungsphasen
der Erkrankung darstellten. Die in 8 gezeigten
Daten veranschaulichen eine Dosisantwortstudie, bei der Konzentrationen
von 1%, 5%, 10% und 20% n-Docosanol-Cremes hinsichtlich Inhibition
von HSV-2-induzierten Läsionen
in der Haut von nackten Meerschweinchen getestet wurden. Das Placebo,
welches dem 10% n-Docosanol enthaltenden Präparat entsprach, wurde in dieses
Experiment aufgenommen, und die mit diesem Placebo erhaltenen Daten
sind oberhalb des Liniendiagramms in der horizontalen Spalte mit
dem durch den Pfeil bezeichneten Datenpunkt veranschaulicht. Es
sind nur die Daten für
den Zeitpunkt 72 Stunden gezeigt, zu früheren Zeitpunkten wurde jedoch
ein ähnliches
Inhibitionsmuster beobachtet. Wie gezeigt, übt diese topische Formulierung
von n-Docosanol eine gute antivirale Wirkung aus; eine optimale
inhibitorische Wirkung wurde mit der 10%-Creme (60% Inhibition)
erzielt, und eine im wesentlichen vergleichbare Wirkung wurde bei
dem 20%-Präparat
beobachtet. Die etwas geringere inhibitorische Wirkung der 20%-Creme
ist eine konsistente Beobachtung und steht wahrscheinlich mit der
Sättigung
der oberflächenaktiven
Mittel durch das hydrophobe n-Docosanol-Molekül in Zusammenhang, was durch
die längere
Zeitdauer, die erforderlich ist, um ein Einziehen der Creme in die
Haut zu erzielen (nicht gezeigt), belegt wird. Cremes, die 5% und
1% n-Docosanol enthielten, waren eindeutig weniger effektiv als
das 10%-Präparat,
und das Placebo, welches der 10%-Creme entsprach, hatte absolut
keine Wirkung. Obwohl nicht gezeigt, wurden in diesem Modell mit
nackten Meerschweinchen vergleichbare Ergebnisse mit HSV-1-induzierten
Hautläsionen
erzielt. Somit ist 10% n-Docosanol-Creme beim Reduzieren von HSV-induzierten
Hautläsionen
in Meerschweinchen effektiv.
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Umfassende
Studien, die dafür
ausgestaltet waren, den Mechanismus, durch den n-Docosanol seine antivirale Wirkung zeigt,
zu skizzieren, wurden durchgeführt.
Die kollektiven Folgerungen aus den Ergebnissen der Studien sind,
daß die
Verbindung einen oder mehrere der üblichen Stoffwechselwege, über den
das Virus in die Zelle eintritt und zu dem Zellkern infizierter
Zielzellen wandert, zu beeinflussen scheint. Die Hauptpunkte der
Belege, die diese Annahme stützen,
können
wie folgt zusammengefaßt
werden: (a) Die Verbindung besitzt keine direkte viruzide Wirkung,
da Virus mit einer n-Docosanol-Suspension gemischt und dann aus
der Suspension gewonnen werden kann und anschließend eine Beibehaltung der
normalen Infektivität
zeigt, (b) obwohl die Verbindung die Bindung von Herpes-Virus an
HSV-spezifische Rezeptoren auf Zielzellen nicht beeinflußt, verbleiben
HSV-Virionen, die in der Gegenwart von n-Docosanol an Zielzellrezeptoren
gebunden haben, für
eine verlängerte
Zeitdauer auf der Zelloberfläche,
und (c) die anschließende
Migration von internalisiertem Virus zum Zellkern wird signifikant
gehemmt, gemessen durch detektierbares HSV-Kern- und -Hüllprotein,
die Anzahl von Zellen, die das unmittelbare frühe Protein exprimieren, ICP-4,
und sekundäre
Plaquetests.
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Die
oben beschriebene Verzögerung
der Internalisierung des Virus wird in dem in 9 zusammengefaßten Experiment
veranschaulicht. In diesem Experiment wurde HSV-2 in Gegenwart oder
in Abwesenheit von n-Docosanol bei 4°C mit Vero-Zellen inkubiert,
um eine Rezeptorbindung an das Virus zu ermöglichen. Nach Ablauf von 3
Stunden wurden alle Kulturen gewaschen und dann bei 37°C erneut
auspiattiert, um den Vorgang des Viruseintritts zu initiieren. Danach
wurden die verschiedenen Kulturen in 20-Minuten-Intervallen an Citratpuffer,
pH 3,0, unter Bedingungen ausgesetzt, die an die Oberfläche gebundene,
jedoch nicht internalisierte HSV-Virionen
entfernen und inaktivieren, und dann für die volle Zeitdauer von 44
Stunden, die erforderlich ist, um optimale HSV-Plaques zu entwickeln,
erneut kultiviert. Alle Kulturen, die zum Zeitpunkt 0 an Citratpuffer
ausgesetzt wurden, zeigten wie erwartet keine Entwicklung von Plaques.
Wie durch die obersten Linien in dem Diagramm gezeigt, ist die Internalisierung
von HSV-2 innerhalb von 20 Minuten nach dem Wechsel zu 37°C in den
unbehandelten und den mit Pluronic-Kontrolle behandelten Kulturen praktisch
abgeschlossen. Im Gegensatz dazu war die Internalisierung von HSV
in den mit n-Docosanol behandelten Kulturen nach 20 Minuten um weniger
als 40% fortgeschritten und benötigte
mehr als 1 Stunde, bis sie abgeschlossen war. Diese Ergebnisse zeigen
klar, daß die
Kinetiken der Virusfusion und/oder Transmembranmigration durch n-Docosanol in gewisser
Weise verzögert
werden.
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Selbst
nachdem die Internalisierung in mit n-Docosanol behandelten Zellen
abgeschlossen wird, wird die anschließende Migration des Virus zum
Zellkern signifikant gehemmt. Somit werden die Mengen von sowohl
HSV-Kern- als auch -Hüllprotein-Antigenen,
die mittels ELISA detektierbar sind, ebenso wie die Anzahl infizierter
Zellen, die das intranukleäre
HSV-spezifische unmittelbare frühe
Protein ICP-4 durch Immunfluoreszenz exprimieren, um mehr als 80%
reduziert. Schließlich
wird die Replikation infektiöser
Virionen, gemessen in sekundären
Plaquetestkulturen, in mit n-Docosanol behandelten Zellen um 99%
oder mehr deutlich verringert.
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Zusammenfassend
hat das Vorliegen von n-Docosanol auf die anfänglichen Stufen der Virusbindung keine
Auswirkung, es verzögert
jedoch den Eintritt des Virus in das Zytoplasma der Zielzelle durch
einen noch zu bestimmenden Mechanismus beträchtlich. Zusätzlich wird
der Vorgang der Migration in den und der Lokalisierung im Zellkern
im wesentlichen blockiert, was letztlich zu einer deutlichen Verringerung
der produktiven Virusreplikation führt.
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Um
den präzisen
Mechanismus, durch den n-Docosanol seine antivirale Wirkung ausübt, besser
zu definieren, haben wir kürzlich
die zelluläre
Aufnahme, die Verteilung und den Stoffwechsel von n-Docosanol aus
mit oberflächenaktivem
Mittel stabilisierten Suspensionen untersucht. Die Ergebnisse dieser
Studien haben einen interessanten Einblick in die metabolische Grundlage
der antiviralen Wirkung der Verbindung gegeben. Erstens waren wir
in der Lage zu zeigen, daß radioaktiv
markiertes n-Docosanol stufenweise in kultivierte Vero-Zellen aufgenommen
wird, wobei zwischen 6 und 12 Stunden nach dem Aussetzen ein Aufnahmepeak erreicht wird.
Der Vorgang ist irreversibel, da die Verbindung, sobald sie Zell-assoziiert
ist, selbst durch extensives Waschen mit Cäsiumbromid, welches nicht-spezifisch
assoziierte zellgebundene Partikel in effektiver Weise entfernt,
nicht mehr entfernt werden kann.
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Zweitens
wird bei Sättigungskonzentrationen
weniger als 1% des gesamten zu Kulturen zugegebenen n-Docosanols
innerhalb von 24 Stunden Zell-assoziiert. Dennoch entspricht dies
fast 8 × 109 Molekülen
pro Zelle, eine erstaunliche Menge, welche sich der Zahl von Lipidmolekülen, die
typischerweise in Plasmamembranen zu finden sind, annähert. Die
Tatsache, daß ein
so kleiner Bruchteil von n-Docosanol in der zu Kulturen zugegebenen
Suspension Zell-assoziiert wird, deutet darauf hin, daß die tatsächliche
biologisch wirksame Dosis um Größenordnungen
kleiner ist als die Menge an Arzneimittel, die zu den Kulturen zugegeben
wird.
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Zellverteilungsstudien,
die subzelluläre
Fraktionen untersuchen, die durch Differentialzentrifugation von
durch Ultraschall aufgebrochenen Zellen gewonnen wurden, zeigten,
daß nach
12 Stunden der Aussetzung 75% der radioaktiven Verbindung in Zellmembranen
enthalten sind und weniger als 1% mit nukleären Fraktionen assoziiert ist;
es wurde herausgefunden, daß das
Radioaktivitätsgleichgewicht
mit der löslichen
zytoplasmatischen Fraktion assoziiert ist.
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Analysen
der metabolischen Umwandlungen von n-Docosanol haben gezeigt, daß die Verbindung
stufenweise zu polaren Verbindungen verstoffwechselt wird, von denen
mittels Dünnschichtchromatographie
demonstriert wurde, daß es
sich um Phosphatide handelt, die entweder über anabolische (Etherverknüpfungen) oder
katabolische (oxidative) Reaktionen erzeugt werden. 10 demonstriert
eine Dünnschichtchromatographieanalyse
einer mit Methanol eluierten (Phosphatid enthaltenden) Fraktion
aus einer Silicagelsäule
eines Extrakts von mit n-Docosanol
behandelten Vero-Zellen. Nicht-verstoffwechseltes n-Docosanol wurde
zuvor mit Chloroform aus dem Silica eluiert. Wie gezeigt, wanderten
ungefähr
62% der Anzahl in die Region von Phosphatidylcholin, und 38% wanderten
in die Region von Phosphatidylethanolamin. Unsere Studien haben
auch dokumentiert, daß solche
metabolische Umwandlungen durch geeignete metabolische Inhibitoren
blockiert werden können.
Somit reduzieren die effektiven Energie-Gifte Natriumazid und 2-Desoxyglucose
sowohl die Aufnahme von n-Docosanol durch Vero-Zellen um 90% als auch die metabolische
Umwandlung in polare Metaboliten um 80%. Es ist wahrscheinlich,
daß die
Kombination von Natriumazid und 2-Desoxyglucose hauptsächlich die
zelluläre
Aufnahme von n-Docosanol durch Inhibition der Endozytose hemmt;
durch diese Energie-Gifte könnten
jedoch auch andere Aufnahmemechanismen, einschließlich eines
energieabhängigen
Fusionsmechanismus oder eines passiven Diffusionsmechanismus, erleichtert
durch die anschließende
energieabhängige
Verstoffwechselung von n-Docosanol, gehemmt werden.
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Ein
interessanter Aspekt dieser Studien ist die Angabe einer möglichen
Rolle der polaren Metaboliten von n-Docosanol an der antiviralen
Wirkung der Verbindung. Kürzlich
wurde demonstriert, daß die
Resistenz von Maus-Fibroblasten gegen Polyethylenglycol-induzierte
Fusion kor reliert war mit einer Zunahme von sowohl Fettsäurealkoholen
als auch einer Zunahme der Glyceride, einschließlich einer Ether-verknüpften Verbindung,
die analog zu den Produkten war, die über die metabolische Umwandlung
von n-Docosanol wie oben beschrieben erhalten wurden. Wir führten daher
Experimente durch, um die Möglichkeit
zu untersuchen, daß die
enzymatische Umwandlung von n-Docosanol ein notwendiges Erfordernis
für seine
antivirale Wirkung ist. Die Ergebnisse solcher Studien haben erstens
demonstriert, daß die
Geschwindigkeit und das Ausmaß der metabolischen
Umwandlung, nicht jedoch die der zellulären Aufnahme, von n-Docosanol zu seinen
polaren Metaboliten bestimmt wird durch die Beschaffenheit des oberflächenaktiven
Mittels, das verwendet wird, um die Verbindung zu suspendieren,
und daß in
der Tat die Effizienz der metabolischen Umwandlung in direkter Korrelation
zum Ausmaß der
antiviralen Wirkung von n-Docosanol steht.
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Eine
erste Stufe bei der Durchführung
solcher Studien umfaßte
den Wechsel zu einem anderen oberflächenaktiven Mittel, um n-Docosanol
zu suspendieren. Tetronic 908 ist eng verwandt mit Pluronic F-68;
beide sind Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid. Während Pluronic
jedoch ein bifunktionales Polymer mit einem Molekulargewicht von
8.400 ist, ist Tetronic 908 ein tetrafunktionales Copolymer, hergestellt
durch Zugabe von Propylenoxid und Ethylenoxid zu Ethylendiamin,
was zu einem Molekül
mit einem mittleren Molekulargewicht von 25.000 führt. Unter
anderem sind, wenn Vero-Zellen äquivalenten
Dosen von n-Docosanol, suspendiert in Tetronic im Vergleich zu Pluronic,
ausgesetzt werden, die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Verstoffwechselung
der Verbindung in polare Metaboliten bei der Tetronic-Suspension gegenüber der
Pluronic-Suspension signifikant größer. Die Gesamtaufnahme an
radioaktivem n-Docosanol aus den beiden unterschiedlichen Suspensionsformulierungen
war äquivalent;
nur die metabolische Umwandlung war wesentlich anders. Mit dieser
größeren metabolischen
Umwandlung aus Tetronic- im Vergleich zu Pluronic-Suspensionen korreliert
die Erkenntnis, daß der
ED50 für
die Inhibition der HSV-Replikation durch n-Docosanol in Tetronic 5–10 mM beträgt und in
Pluronic ungefähr
3-mal größer ist.
Dies scheint mit den um das 3-fache höheren Niveaus der metabolischen
Umwandlung in Zellen, die mit n-Docosanol in Tetronic behandelt
wurden, in Zusammenhang zu stehen.
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Um
die Möglichkeit
auszuschließen,
daß diese
Erkenntnisse für
das Vero-Zellkultursystem spezifisch sind, führten wir eine umgekehrte Analyse
durch, wobei wir uns die Tatsache zunutze machten, daß im Vergleich
zu Vero-Zellen, die epithelartige Rindernierenzellinie MDBK eine
interessante offensichtliche Resistenz gegen die Anti-HSV-Wirkung
von n-Docosanol zeigt. Dieser Unterschied ist dahingehend signifikant,
daß n-Docosanol
in Vero-Zellen im Vergleich zu MDBK-Zellen bei der Inhibition von
HSV-induzierten Plaques um das 3- bis 4-fache wirksamer ist. Beim
Vergleich der gesamten zellulären
Aufnahme und des relativen Metabolismus waren die Ergebnisse auffallend
klar. Erstens waren sowohl die Gesamtmenge der n-Docosanol-Aufnahme als
auch die relativen Mengen der metabolischen Umwandlung in Vero-Zellen
um das 3- bis 4-fache größer als
in MDBK-Zellen. Die kombinierte Wirkung von verringerter Aufnahme
und verringertem Metabolismus in MDBK- im Vergleich zu Vero-Zellen
ist in 11 graphisch veranschaulicht,
die recht klar zeigt, daß nach
72 Stunden Vero-Zellen nahezu 4-mal größere Mengen des Phosphatid-Metaboliten
enthalten, welcher in diesem Lösungsmittelsystem
am Ursprung bleibt. Hinsichtlich der Zahlen, die in zwei Zellinien
metabolisiert werden, unterscheiden sich dennoch die relativen Mengen
in den Hauptklassen der Phosphatide, die gebildet werden, Phosphatidylcholin
und Phosphatidylethanolamin, in den beiden Zellinien nicht. Darüber hinaus
zeigten Verdrängungsexperimente,
daß beide
Linien schließlich
alle aufgenommenen Zahlen in die polarere Form umwandeln. Solche
Ergebnisse deuten darauf hin, daß MDBK-Zellen die Aufnahme
und/oder die Verstoffwechselung von n-Docosanol durch einen Rückkopplungsmechanismus,
der in Vero-Zellen entweder weniger wirksam oder nicht funktionsfähig ist,
in effizienter Weise regulieren könnten.
-
In Übereinstimmung
mit den oben zusammengefaßten
mechanistischen Beobachtungen sagten wir voraus, daß n-Docosanol
das Potential besitzt, mit einer Vielzahl verschiedener Viren zu
Wechselwirken, speziell mit denjenigen, die Lipid in ihren äußeren Hüllen enthalten
und die Fusionsmechanismen nutzen, um in anfällige Zielzellen einzutreten.
Tabelle 5 faßt
die menschlichen und die Mausviren mit Lipidhüllen zusammen, von denen bisher
gezeigt wurde, daß sie
auf die antivirale Wirkung von n-Docosanol ansprechen. SPEKTRUM
DER ANTIVIRALEN WIRKUNG VON n-DOCOSANOL* GEGEN LIPIDUMHÜLLTE VIREN TABELLE
6
Menschliche
Viren | Maus-Viren |
Herpes
simplex – 1 & 2 | Cytomegalovirus |
Varicella
zoster-Virus | Friend-Leukämievirus |
Menschliches
Herpesvirus – 6 | LP-BM5-Virus |
Respiratory-syncytial-Virus | |
Cytomegalovirus | |
Influenza
A | |
HIV-1 | |
- * Oder wenigstens ein langkettiger aliphatischer
Alkohol mit 20 bis 28 Kohlenstoffatomen, d.h. n-Icosanol, n-Henicosanol,
n-Docosanol, n-Tricosanol, n-Tetracosanol, n-Pentacosanol, n-Hexacosanol,
n-Heptacosanol und n-Octacosanol oder Gemische davon, wobei n-Docosanol
alleine oder im Gemisch mit anderen solchen Alkoholen beispielhaft
ist.
-
Jedes
getestete lipidumhüllte
Virus kann durch dieses Arzneimittel in effizienter Weise blockiert
werden. Im Gegensatz zu seiner einheitlichen Wirksamkeit gegen lipidumhüllte Viren übte das
Arzneimittel keine detektierbare Wirkung gegen Poliovirus oder Reovirus,
die nichtumhüllten
Viren, die wir hinsichtlich Empfindlichkeit für die Verbindung untersuchten,
aus.
-
n-Docosanol
besitzt sowohl in vitro als auch in vivo eine antiretrovirale Wirkung.
Eine Formulierung, die eine antiretrovirale Wirkung besitzt und
nicht-toxisch ist, wäre
im wesentlichen geeignet zur Behandlung einer Vielzahl von retroviralen
Erkrankungen in Menschen und Haustieren. Trotz der Implikationen
für die
Behandlung von AIDS hätte
die Verfügbarkeit
eines Behandlungsregimes für
Erkrankungen, die durch Retroviren verursacht werden, wie Katzen-Leukämievirus,
Rinder-Leukämievirus
sowie HTLV-1 und -2, wesentliche Vorteile in Bezug auf Menschen.
Unsere Studien haben begründet,
daß n-Docosanol
die Replikation von Maus-Retroviren
in vitro und in vivo hemmt.
-
Anfängliche
Studien konzentrierten sich auf das Maus-Friend-Leukämievirus
(FV, 8). Die Inokulierung adulter Mäuse mit FV führt zur
Induktion einer Leukämie
mit erythroiden Progenitoren, speziell dem basophilen Erythroblasten.
Diese Erythroleukämie
ist gekennzeichnet durch die rasche Proliferation von mit Virus
infizierten Erythroidzellen, Virämie,
Immunsuppression und schließlich
den Tod des Tiers. Intravenös
injizierter FV zirkuliert durch hämatopoetische Organe, wie die
Milz, und infiziert Erythroidzellen. Wenn solche infizierte Milzen an
Tag 10 nach der Virusinjektion fixiert werden, sind diskrete makroskopische
Knötchen
auf der Oberfläche des
Organs zu sehen; diese stellen Klone leukämischer Zellen dar und bilden
die Grundlage des Milz-Fokus-Tests.
-
Das
in 12 zusammengefaßte Experiment veranschaulicht,
daß n-Docosanol
Friend-Virus-induzierte
Leukämie
und Virämie
in adulten Mäusen,
denen intravenös
75 Fokus-bildende Einheiten von Friend-Virus injiziert wurden, hemmt.
Behandelten Gruppen wurden intravenös die variierenden Dosen von
n-Docosanol injiziert oder Pluronic-Vehikel alleine wurde am selben
Tag, an dem die Virusinokulierung erfolgte, und während der
nächsten
3 Tage einmal täglich
intravenös
injiziert. Nach 10 Tagen wurde die Hälfte der Tiere in jeder Gruppe
getötet
und hinsichtlich des Vorliegens leukämischer Foci in ihren Milzen
untersucht, während
die verbleibenden Tiere weitere 10 Tage gehalten wurden, um die
Virämie
zu überwachen.
Die Behandlung mit n-Docosanol übte eine
sehr klare dosisabhängige
inhibitorische Wirkung sowohl auf die Entwicklung leukämischer Foci,
gezeigt in Feld A, als auch die Entwicklung von Virämie, gezeigt
in Feld B, aus. Im Gegensatz dazu übte die Behandlung mit vergleichbaren
Mengen von Pluronic-Vehikel
alleine als Kontrolle keine wahrnehmbare Wirkung aus. Wir gehen
davon aus, daß diese
Ergebnisse die inhibitorische Wirkung von n-Docosanol auf die Virusreplikation
widerspiegeln, da begleitende Studien in vitro eine sehr starke
Wirkung dieses Arzneimittels gegen die Replikation von Friend-Virus
in primären
Embryofibroblastenkulturen dokumentierten.
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n-Docosanol
hemmt die Replikation von HIV-1- und menschlichem Herpes-Virus 6
in vitro. Unsere ersten Studien zu HIV wurden in Zusammenarbeit
mit einem Labor der US National Institutes of Health durchgeführt, und
eines von mehreren Experimenten dieses Typs ist in 13 zusammengefaßt. Normale
menschliche mononukleäre
Peripherblutzellen wurden mit 1 mg/ml PHA plus 5 Einheiten/ml IL-2
in Medium alleine oder in der Gegenwart von n-Docosanol, Pluronic
F-68-Kontrollvehikel oder Phosphonoameisensäure (PFA) aktiviert. Am nächsten Tag
wurden die Kulturen mit HIV-1 inokuliert und 4 Tage später auf
Nachweise einer Virusreplikation durch Detektion des p24-Virusantigens
untersucht. Wesentliche Level von HIV-1-Replikation traten in den
mit Kontrolle behandelten Kulturen auf, die vergleichbar zu denjenigen
waren, die in der unbehandelten Gruppe beobachtet wurden. Wie gezeigt
ist, zeigte n-Docosanol eine dosisabhängige inhibitorische Wirkung gegen
HIV-1 in Kulturen von mit PHA/IL-2 stimulierten menschlichen mononukleären Peripherblutzellen.
Die Aktivität
bei der höchsten
Dosis war vergleichbar zu derjenigen, die bei der sehr starken antiviralen
Verbindung Phosphonoameisensäure
(PFA) beobachtet wurde. Seit Durchführung dieser ersten Experimente
haben wir diese Beobachtungen in unserem eigenen Labor reproduziert,
die unter Verwendung der potenteren Formulierung von n-Docosanol, suspendiert
in Tetronic, sogar noch höhere
Level an antiviraler Wirkung gegen HIV zeigen. Die Dosisantwort
von HIV-1 auf n-Docosanol zeigt einen ED50 von
etwa 6–9
mM.
-
Zusammenfassend
wurden die anfänglichen
Schwierigkeiten bei der Herstellung von langzeitstabilen Cremepräparaten,
die effektive Mengen von n-Docosanol alleine oder im Gemisch mit
anderen normalen aliphatischen C20- bis C-28-Alkoholen enthalten, überwunden,
und die Pharmakologie dieser Verbindungen wurde erläutert. Als
Zusammensetzung ist die Erfindung in einer langzeitstabilen topischen
Cremeformulierung verkörpert,
die unter normalen Handhabungsbedingungen eine Haltbarkeit von mehr
als einem Jahr hat, d.h. die für
ein Jahr oder länger
bei Raumtemperatur stabil ist und wiederholten Gefrier-Auftau-Zyklen
standhält, die
zur Verwendung bei der Behandlung von virusinduzierten und entzündlichen
Erkrankungen der Haut oder der Schleimhäute eines Tiers, einschließlich der
Behandlung von Menschen, geeignet ist. Die essentiellen Inhaltsstoffe
der Creme sind n-Docosanol, entweder alleine oder im Gemisch mit
anderen normalen langkettigen (C-20- bis C-28-) aliphatischen Alkoholen,
der physiologisch aktive Inhaltsstoff, Wasser, Öl, ein Ester eines Zuckers
und einer Fettsäure,
wobei der Ester physiologisch inert ist oder durch den Körper verstoffwechselt
werden kann, und ein Aufweichungsmittel, um die Penetration des
n-Docosanols in den betroffenen Bereich der Haut oder Schleimhaut
zu unterstützen
und mit dem Ester unter Bildung eines stabilen Trägers für den physiologisch
aktiven Alkohol (die physiologisch aktiven Alkohole) zusammenzuwirken.
Die auf Zucker basierenden Ester umfassen einen Zuckerrest mit einem
Molekulargewicht von mehr als etwa 150 und vorzugsweise von mehr
als etwa 250 und einen Fettsäureesterrest
mit einem Molekulargewicht von etwa 150 oder mehr und vorzugsweise
von mehr als etwa 250. Der Ester hat ein Molekular gewicht von etwa
400 oder mehr. Zucker, wie der Begriff hier verwendet wird, sind
süße oder
süßliche Kohlehydrate,
die ketonische oder aldehydische Derivate von höheren Polyalkoholen sind, und
umfassen sowohl Saccharide als auch Disaccharide, wobei Ester auf
Disaccharidbasis bevorzugt sind. Mehrwertige Alkohole mit hohem
Molekulargewicht können
als weniger erwünschte Äquivalente
gegen traditionellere Zucker ausgetauscht werden.
-
Während es
für den
Leser wahrscheinlich offensichtlich ist, wurden die pharmakologischen
Studien unter Verwendung von Suspensionen durchgeführt, die
mit den in diesen Studien verwendeten Zellen besser kompatibel sind,
die jedoch als topische pharmazeutische Präparate ungeeignet sind, da
ihnen der Körper
und die Stabilität
fehlen, die für
eine effektive topische Behandlung erforderlich sind.
-
Eine
im allgemeinen optimale Cremeformulierung umfaßt, basierend auf dem Gesamtgewicht
der Creme-Endformulierung, n-Docosanol 5–25% oder optimaler etwa 10% ± 5%, Saccharosestearate
0–15%,
optimalerweise etwa 3 bis 10%, und/oder Saccharosecocoat 0–15%, optimalerweise
etwa 3 bis 10%, und/oder Saccharosedistearat 0–15%, optimalerweise etwa 3–10%, wobei
wenigstens ein Saccharoseester oder ein äquivalenter, auf Zucker basierender
Ester wenigstens etwa 3 Gewichtsprozent, bevorzugt etwa 10 ± 5 Gewichtsprozent
der Gesamtzusammensetzung ausmacht, Öl, z.B. Mineralöl NF 3–15%, optimalerweise
etwa 8% ± 4%,
einen Glycol, z.B. Propylenglycol USP oder ein Äquivalent, 2–10%, optimalerweise
etwa 5% ± 2%, ein
Aufweichungsmittel Glycolether, z.B. Polyoxypropylen-15-stearylether,
oder Benzylalkohol 0–5%,
optimalerweise etwa 2–3%,
und Wasser 40–70%,
optimalerweise etwa 45 bis 65%. Innerhalb dieser allgemeinen Formulierung
können
viele spezifische Formulierungen hergestellt werden, die stabil
sind und die die therapeutische Wirkung zeigen, die auf Basis der
oben angegebenen Daten, der Lehren der Beschreibung und der in der
Beschreibung bereitgestellten Richtlinien beobachtet wird. Hier
liegt die Grundlage für
die erste effektive topische therapeutische Zusammensetzung, wobei
das therapeutisch wirksame Material im wesentlichen aus n-Docosanol
alleine oder im Gemisch mit normalen langkettigen (C-20- bis C-28-)
aliphatischen Alkoholen besteht.
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Industrielle Anwendung
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Diese
Erfindung ist bei der Herstellung von Pharmazeutika von Nutzen.