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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung bezieht sich auf
verbesserte Verfahren zur Herstellung immunogener Konstrukte.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In dem Verfahren der Impfung nutzt
die Medizin die angeborene Fähigkeit
des Körpers,
sich selbst gegen eindringende Agenzien zu schützen, durch Immunisieren des
Körpers
mit Antigenen, welche die Krankheit nicht verursachen, jedoch die
Bildung von Antikörpern,
welche gegen die Krankheit schützen,
stimulieren. Zum Beispiel werden tote Organismen injiziert, um gegen
bakterielle Krankheiten wie z. B. typhoides Fieber und Keuchhusten
zu schützen,
Toxine werden injiziert, um gegen Tetanus und Botulismus zu schützen und
attenuierte Organismen werden injiziert, um virale Krankheiten wie
z. B. Kinderlähmung
und Masern zu schützen.
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Es ist jedoch nicht immer möglich, die
Antikorperbildung lediglich durch Injektion des fremden Antigens zu
stimulieren. Das Impfpräparat
muss immunogen sein. Das heißt,
es muss fähig
sein, eine Immunantwort zu induzieren. Die Immunantwort besteht
aus einer komplexen Folge von Reaktionen, welche im Allgemeinen
wie folgt beschrieben werden kann:
- 1. Das Antigen
dringt in den Körper
ein und trifft auf Antigen präsentierende
Zellen, welche das Antigen prozessieren und Fragmente des Antigens
auf ihren Oberflächen
zurückbehalten;
- 2. die Antigenfragmente, welche au den Antigen präsentierenden
Zellen zurückgehalten
werden, werden von T-Zellen, welche den B-Zellen Hilfe bereitstellen,
erkannt; und
- 3. die B-Zellen werden stimuliert, zu proliferieren und sich
zu Antikörper
bildenden Zellen zu teilen, welche Antikörper gegen das Antigen sezernieren.
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Gewisse Agenzien, wie z. B. Tetanustoxoid,
sind von Haus aus immunogen und können ohne Modifikation in Impfstoffen
verabreicht werden. Andere wichtige Agenzien dagegen sind nicht
immunogen und müssen
in immunogene Moleküle
konvertiert werden, bevor sie eine Immunantwort induzieren können.
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Ein Verfahren zur Herstellung immunogener
Moleküle
wird zur Verfügung
gestellt in dem hiermit in Zusammenhang stehenden US-Patent Nr.
5,585,100. Dieses Patent beschreibt ein immunogenes Konstrukt mit einem
dualen Träger,
ein höchst
wünschenswertes
immunogenes Konstrukt.
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Bei der Herstellung immunogener Moleküle wie z.
B. dem immunogenen Konstrukt mit einem dualen Träger des oben erwähnten US-Patentes
und anderen immunogenen Konstrukten, sollte das verwendete Verfahren
ausreichend schonend sein, um die wichtigen antigenen Stellen, d.
h. die Epitope auf den Molekülen, zu
bewahren. Folglich ist es wünschenswert,
die Integrität
der Struktur aufrecht zu erhalten und die Epitope in diesen Verbindungen
zu erhalten. Bedauerlicherweise sind die Herstellungsschritte, welche
gegenwärtig
in dem Stand der Technik verwendet werden, häufig nicht schonend und können die
native Kohlenhydrat- und/oder Proteinstruktur zerstören. Darüber hinaus
ertordem die meisten dieser Methoden zur Modifizierung von Kohlenhydraten
wasserfreie Bedingungen, Kohlenhydrate jedoch sind bedauerlicherweise
häufig
unlöslich
in organischen Lösemitteln.
Marburg et al., J. Amer. Chem. Soc., 108: 5282 (1986).
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Es gibt zwei allgemeine Verfahren
zur Herstellung immunogener Konstrukte:
- (1)
die direkte Konjugation von Kohlenhydrat und Protein; oder
- (2) die Konjugation von Kohlenhydraten und Protein über einen
bifunktionellen Linker oder ein Spacer-Reagens.
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Im allgemeinen erfordern beide Arten
der Konjugation die chemische Aktivierung der Kohlenhydratkomponente
vor deren Derivatisierung. Chemische Aktivierung bezieht sich auf
die Umwandlung einer funktionellen Gruppe in einer Form, welche
zusätzlichen
chemischen Reaktionen unterworfen werden kann, z. B. der Addition
einer funktionellen Gruppe oder der Addition einer großen Komponente
wie z. B. einem Protein.
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Derivatisierung bezeichnet die Addition
von einer funktionellen chemischen Gruppe (funktioneller chemischer
Gruppen) oder eines Spacer-Reagens (Reagenzien) an ein Protein.
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Gewisse Kohlenhydrate enthalten Gruppen,
wie z. B. Amino- oder Carboxylgruppen, welche vor der Konjugation
leichter aktiviert oder derivatisiert werden können. Beispielsweise können die
Aminogruppen in Pseudomonas Fisher Typ I leicht mit lodacetylgruppen
derivatisiert werden und an thioliertes Protein gebunden werden.
Die Carboxylgruppen in Kohlenhydraten wie z. B. dem Typ III aus
Pneumonococcen können
leicht mit wasserlöslichen
Carbodiimiden, wie z. B. EDC aktiviert werden und können dann
direkt an das Protein gekoppelt werden. Bedauerlicherweise jedoch
ist diese Gruppe von Kohlenhydraten limitiert.
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Andere Kohlenhydrate besitzen Aldehydgruppen
an dem terminalen reduzierenden Ende, welche für die Derivatisierung und Konjugation
ausgenutzt werden können.
Es ist ebenfalls möglich,
Aldehydgruppen an dem terminalen reduzierenden Ende zu erzeugen
durch die Behandlung mit Natriumperiodat. Das Vorhandensein von
Aldehydgruppen kann vorteilhaft sein, da die Aktivierung von Kohlenhydraten
nicht notwendig sein muss, wenn Aldehydgruppen verwendet werden.
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Diese Aldehydgruppen können kondensiert
werden mit Aminogruppen auf dem Protein oder mit einem bifunktionellen
Linker-Reagens. Diese Kondensationsreaktion, insbesondere mit dem
terminalen reduzierenden Ende jedoch läuft häufig ziemlich langsam und ineffizient
ab. Dieses wird noch verschlimmert, wenn Kohlenhydrataldehyde direkt
an Proteine konjugiert werden. Folglich sind die Ausbeuten unter
Verwendung dieses Verfahrens häufig
sehr gering. Darüber
hinaus kann Natriumperiodat die Kohlenhydrate in kleinere Fragmente aufbrechen
und/oder die Epitope zerstören,
was unerwünscht
sein kann.
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Die meisten Kohlenhydrate jedoch
müssen
vor der Konjugation aktiviert werden, und Cyanogenbromid ist häufig das
Aktivierungsmittel der Wahl. Siehe z. B. Chu et al., Inf. & Imm., 40: 245
(1983). Kurz beschrieben wird Cyanogenbromid mit dem Kohlenhydrat
bei einem hohen pH-Wert, typischerweise pH 10 bis 12, zur Reaktion
gebracht. Bei diesem hohen pH werden Cyanatester mit den Hydroxylgruppen
des Kohlenhydrats gebildet. Diese wiederum werden mit einem bifunktionellen
Reagens zur Reaktion gebracht, gewöhnlich einem Diamin oder einem
Dihydrazid. Diese derivatisierten Kohlenhydrate können anschließend über die
bifunktionelle Gruppe konjugiert werden. Die Cyanatester können ebenfalls
direkt zu Protein zur Reaktion gebracht werden.
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Der hohe pH ist nötig, um die Hydroxylgruppe
zu ionisieren, da die Reaktion den nukleophilen Angriff des Hydroxylions
auf das Cyanation (CN–) erfordert. Als Ergebnis
produziert Cyanogenbromid zahlreiche Nebenreaktionen, von denen
einige geladene Gruppen und Neoantigene an das Polysaccharid anfügen. M.
Wilcheck et al., Affinity Chromatopraphy. Meth. Enzymol., 104C:
3–55.
Noch wichtiger jedoch ist, dass viele Kohlenhydrate hydrolysiert
oder geschädigt
werden können
durch den hohen pH, welcher nötig
ist, um die Cyanogenbromid-Aktivierung durchzuführen.
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Zusätzlich ist der Cyanatester,
welcher nach der Aktivierung mit Cyanogenbromid gebildet wird, bei hohem
pH unstabil und wird rasch hydrolysiert, was die Ausbeute des derivatisierten
Kohlenhydrates reduziert und damit die Gesamtausbeute des Kohlenhydrates,
welches mit Protein konjugiert ist. Zahlreiche weitere nicht-produktive
Nebenreaktionen, wie z. B. solche, die Carbamate und lineare Imidocarbonate
produzieren, werden durch den hohen pH gefördert. Kohn et al., Anal. Biochem,
115: 375 (1981). Darüber
hinaus ist Cyanogenbromid selbst höchst instabil und hydrolysiert
spontan bei hohem pH, was weiterhin die Gesamtausbeute reduziert.
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Weiterhin ist die Cyanogenbromid-Aktivierung
schwer durchzuführen
und unzuverlässig.
Cyanogenbromid ist hochtoxisch und potentiell explosiv. Alle Arbeitsschritte
müssen
in einem geeigneten Dunstabzug ausgeführt werden. Es ist den Fachleuten
außerdem
wohl bekannt, dass die Aktivierung nicht einfach reproduzierbar
ist, da einige Chargen von Cyanogenbromid gut funktionieren und
andere nicht. Cyanogenbromid ist außerdem schwer löslich in
Wasser, was es schwierig macht, die Menge an löslichem Cyano genbromid, welches
für die
Reaktion mit Kohlenhydrat zur Verfügung steht, zu kontrollieren.
Selbst die Verwendung derselben Charge von Cyanogenbromid und offensichtlich
identischen Reaktionsbedingungen führt nicht immer zu identischen
Ergebnissen.
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DE-A-1815332 beschreibt ein Verfahren
für die
kovalente Konjugation von organischen Verbindungen mit Polymeren,
in welchem das Polymer unter Verwendung von p-Nitrophenylcyanat
(pNPC) vor der Reaktion mit der organischen Verbindung aktiviert
wird.
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EP-A-0186576 diskutiert kovalente
Konjugate von neutralen bakteriellen Polysacchariden verbunden durch
einen bigenerischen Sparer mit einer immunogenen bakteriellen Membran
oder anderen Proteinen, wobei die Konjugate nützliche Bestandteile von bakteriellen
Impfstoffen sind.
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Ein weiteres Dokument (Infection
and Immunity, Bd. 40, Nr. 1, 1983, S. 245–256) beschreibt die Verwendung
des Konstruktes Pn6A-TT( ein Konjugat von Pneumococcen 6A Polysacchariden
mit Tetanustoxoid) zur Herstellung immunogener Substanzen.
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Zusätzlich zu den genannten Nachteilen
ist es sehr schwierig, den Grad der Kohlenhydrataktivierung, welche
durch die Verwendung von Cyanogenbromid erreicht wird, zu steuern.
Es ist ebenfalls sehr schwierig, unter Verwendung dieses Verfahrens
eine hohe Stufe der Kohlenstoffaktivierung zu erreichen. Eine Erhöhung der
Menge an vorhandenem Cyanogenbromid ist ineffektiv und führt lediglich
zu verstärkten
Nebenreaktionen ohne eine Erhöhung
der Aktivierung. Kohn et al., Applied Biochem and Biotech, 9: 285
(1984). Folglich gibt es einen Bedarf auf dem Gebiet für ein Verfahren
zur Herstellung immunogener Konstrukte, welches schonend ist, die
Integrität
der Struktur der Kohlenhydrate und Proteine aufrecht erhält, die
Epitope in den Verbindungen erhält,
leicht durchzuführen
ist, zuverlässig
ist und leicht reproduzierbar ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung überwindet
die Probleme und Nachteile der Verfahren des Standes der Technik
zur Herstellung immunogener Konstrukte durch zur Verfügung stellen
eines Konjugationsverfahrens, welches ein Kohlenhydrat-Aktivierungsvertahren
anwendet, das sicher ist, leicht durchzuführen, kostengünstig und
schonend zu den Kohlenhydraten.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet neuartige cyanylierende Reagenzien, um Kohlenhydrat-enthaltende
Antigene zu aktivieren. Da die Reaktionsbedingungen mit dem cyanylierenden
Reagens so schonend sind, wird das Risiko der Zerstörung von
der Kohlenhydratstruktur und damit der Zerstörung von natürlich vorkommenden
Epitopen stark vermindert. Dieses Verfahren ist anwendbar auf eine
große
Vielfalt von löslichen
Kohlenhydraten, und die Kohlenhydrate, welche unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Verfahren
aktiviert werden, können
entweder direkt mit dem Protein konjugiert werden oder indirekt
mit dem Protein konjugiert werden durch die Verwendung eines Spacers
oder eines Linkers. Dieses Verfahren wird andere befähigen, effektivere
immunogene Konstrukte effizienter und weniger teuer herzustellen
als immunogene Konstrukte, welche unter Verwendung der Verfahren
des Standes der Technik hergestellt wurden. Wie in Tabelle 1 unten
dargestellt, ist dieses Verfahren vorteilhafter als das gegenwärtig verwendete
Cyanogenbromid. TABELLE
1
Vergleich der Kohlenhydrataktivierung als Herstellung zur
Synthese von Konjugaten
Cyanogenbromid | Neue
cyanylierende Reagenzien |
Hoher
pH (10–12)
zerstört
viele CHO-Epitope | Schonender
pH (7,0) keine Veränderung
der CHO-Epitope |
Toxisch
(Dunstabzug erforderlich) | Nicht-toxisch |
Gefährlich in
großen
Mengen | Sicher |
Geringe
Ausbeute | Hohe
Ausbeute |
Zahlreiche
Nebenreaktion | Minimale
bis keine Nebenreaktionen |
Lässt die
direkte Konjugation mit Protein nicht einfach zu | Erlaubt
die direkte Konjugation mit Protein und erlaubt die Gewinnung von
unkonjugiertem Protein |
Charge
zu Charge Variation | Reproduzierbar |
Schwieriger
Umgang mit kleinen Mengen | Leichter
Umgang mit geringen Mengen |
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In einer bevorzugten Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Impfstoffes, welcher ein immunogenes Konstrukt und einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
umfasst, umfassend die Erzeugung des immunogenen Konstrukts durch
ein Verfahren, welches die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Aktivieren von wenigstens einer ersten Kohlenhydrat-enthaltenden
Komponente mit einem organischen cyanylierenden Reagens, wobei das
genannte organische cyanylierende Reagens ausgewählt ist aus 1-Cyano-4-(dimethylamino)-pyridinium-tetrafluoroborat
(CDAP) und N-Cyanotriethylammoniumtetrafluoroborat (CTEA); und
- (b) kovalentes Verbinden der genannten aktivierten Kohlenhydrat-enthaltenden
Komponente mit einer zweiten Komponente.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Impfstoffs, welcher ein immunogenes Konstrukt und einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
umfasst, umfassend die Erzeugung des immunogenen Konstrukts durch
ein Verfahren, welches die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Aktivieren von wenigstens einer ersten Kohlenhydrat-enthaltenden
Komponente mit einem organischen cyanylierenden Reagenz, wobei das
genannte organische cyanylierende Reagens ausgewählt ist aus 1-Cyano-4-(dimethylamino)-pyridinium-tetrafluoroborat
(CDAP) und N-Cyanotriethylammoniumtetrafluoroborat (CTEA); (b) kovalentes
Verbinden der genannten ersten Komponente mit einem bifunktionellen Spacer-Reagens;
und (c) kovalentes Verbinden einer zweiten Komponente mit dem bifunktionellen Spacer-Reagens
aus Schritt (b).
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Zusätzliche Vorteile bei der Verwendung
von CDAP sind: (1) das Reagens kann im Voraus hergestellt werden
und in einer Lösung
für mehrere
Monate gelagert werden; und (2) die Konzentration des aktiven Reagens
kann leicht anhand seiner Absorption bei 301 nm (Kohn et al., Anal.
Biochem, 115: 375 (1981) bestimmt werden. Dieses macht es möglich, die
Konzentration des Reagens zu standardisieren und macht die Derivatisierung
des Kohlenhydrates reproduzierbarer, was für dessen Verwendung in Impfstoffpräparaten
wichtig ist.
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Alle der oben genannten Vorteile
gelten sowohl für
die direkte Konjugation von Proteinen mit dem Kohlenhydrat als auch
für die
indirekte Konjugation über
einen Spacer.
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Zusätzliche Gegenstände und
Vorteile der Erfindung werden teilweise dargestellt in der Beschreibung, welche
folgt und teilweise sind sie offensichtlich aus der Beschreibung
oder können
durch Praktizieren der Erfindung erfahren werden. Die Gegenstände und
Vorteile der Erfindung werden realisiert und erlangt werden durch
die Elemente und Kombinationen, auf welche besonders in den angefügten Ansprüchen hingewiesen wird.
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Es ist selbstverständlich,
dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung wie auch die
folgende detaillierte Beschreibung lediglich exemplarisch und erläuternd ist
und nicht einschränkend
für die
Erfindung wie beansprucht.
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Die beigefügten Zeichnungen, welche eingeschlossen
sind in der Beschreibung und einen Teil der Beschreibung bilden,
illustrieren mehrere beispielhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung
und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erklärung der
Prinzipien der Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
ein verallgemeinertes Schema für
die Aktivierung von Kohlenhydrat unter Verwendung von cyanylierenden
Reagenzien dar.
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2 zeigt
Schemata für
die direkte Konjugation eines aktivierten Kohlenhydrates mit Protein
(linke Seite der Figur) und für
die indirekte Konjugation eines aktivierten Kohlenhydrates mit einem
Protein unter Verwendung eines bifunktionellen Reagens (rechte Seite
der Figur).
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3 veranschaulicht
ein Modell eines immunogenen Konstruktes.
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4 stellt
den Einbau von NH2-Gruppen in Dextran gegenüber den
addierten Molen CDAP/Mol Dextran dar.
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5 stellt
das Elutionsprofil von einem 3H-BSA-Dextran-Konjugat
von einer S400SF-Gelfiltrationssäule dar.
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6 stellt
die OD280-Absorption von immunogenen Konstrukten, welche nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt wurden, eluiert von einer S400SF-Gelfiltrationssäule, dar. A, PT-PRP; B, P28-PT-Pn14.
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7 stellt
das Elutionsprofil von Hδa/1-(CDAP)-Dextran von einer S400SF-Gelfiltrationssäule dar.
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8 stellt
die OD280- und OD430-Werte von Säulenproben
dar, welche von einer S400SF-Gelfiltrationssäule, die mit Hδa/NH2-(CDAP)-Dextran beladen wurde, eluiert wurden.
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9 stellt
die Immunreaktivität
von immunogenen Konstrukten, welche unter Verwendung der Verfahren
gemäß der Erfindung
hergestellt wurden, dar.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es wird nun im Detail auf die vorliegenden
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung verwiesen, deren Beispiele in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt sind.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Aktivierung von Kohlenhydrat-enthaltenden Antigenen zu
ihrer Verwendung in der Herstellung von immunogenen Konstrukten.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung
von immunogenen Konstrukten, welches die Aktivierung von der Kohlenhydrat-enthaltenden
Komponente mit einem cyanylierenden Reagens umfasst. Ein verallgemeinerndes
Schema für
die Aktivierung von Kohlenhydraten unter Verwendung von cyanylierenden
Reagenzien ist in 1 gezeigt. 2 stellt die Verwendung
eines aktivierten Kohlenhydrates für dessen direkte Konjugation
mit Protein oder dessen indirekte Konjugation über die Verwendung eines bifunktionellen
Linker-Reagenzes dar.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
das immunogene Konstrukt auf eine Einheit, welche die Immunantwort
stimulieren kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eine
Kohlenhydrat-enthaltende Komponente konjugiert mit wenigstens einer
zweiten Komponente, welche ein Protein ist. Wie hierin verwendet
bedeutete "Kohlenhydrat" jedes lösliche Monosaccharid,
Disaccharid, Oligosacchande oder Polysaccharid. Polysaccharide enthalten,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt, Stärken, Cellulosen und Pektine.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Komponente
ein T-abhängiges
Antigen, welches daran konjugiert ist, wie in 3 gezeigt.
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Wie hierin verwendet, ist eine Komponente
jede Substanz, welche Subtanzen beinhaltet, jedoch nicht auf diese
beschränkt
sind, die verwendet werden können,
um das Immunsystem entweder selbst oder nach Kopplung zu stimulieren.
Komponenten beinhalten Kohlenhydrate, Proteine, Peptide, andere
Antigene, Adjuvanzienmoleküle,
Haptene oder Kombinationen daraus. Haptene beziehen sich auf kleine
Moleküle,
wie z. B. Chemikalien, Staub und Allergene, welche selbst nicht
fähig sind,
eine Antikörperantwort
hervorzurufen, es jedoch können,
sobald sie an einen Träger
gekoppelt sind. Ein Antigen ist jedes Molekül, das unter den richtigen Umständen die
Bildung von Antikörpern
induzieren kann. Diese Haptene und Antigene können abgeleitet werden von
Bakterien, Rickettsien, Pilze, Viren, Parasiten, Arzneimittel oder
Chemikalien, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Sie können z. B. kleine Moleküle wie z.
B. Peptide, Oligosaccharide (z. B. das Polyribosyl-ribitol-phosphat
von H. influenzae), Toxine, Endotoxin usw. beinhalten.
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Das Verfahren zur Synthetisierung
des Konstruktes gemäß der Erfindung
erlaubt es, die physikalischen und chemischen Eigenschaften des
Endproduktes vorteilhaft zu kontrollieren. Die Eigenschaften, welche
gesteuert werden können,
beinhalten das Modifizieren der Ladung auf der ersten und zweiten
Komponente (ein Vorteil angesichts des Anhaltspunktes, nachdem kationisierte
Proteine immunogener sein können),
Variieren der Größe des Konstruktes
durch Variieren der Größe der Kohlenhydrat-enthaltenden
Komponente, Selektieren des Grades der Vernetzung des Konstruktes
(um Variationen in der Größe zu erhalten),
Selektieren der Zahl der Kopien der zweiten Komponente, welche mit
den Kohlehydrat-enthaltenden Komponenten konjugiert ist, und Targeting
auf selektierte Zellpopulationen (wie z. B. auf Makrophagen, um
die Antigenpräsentation zu
verstärken).
Dick & Beurret, "Glycoconjugates of
Bacterial Corbohydrate Antigens",
Conjugate Vaccines, J. M. Cruse & R.
E. Lewis (Herausgeber), Bd. 10, S. 48–114 (1989).
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Die Immunantwort auf das Konstrukt
gemäß der Erfindung
kann weiter verstärkt
werden durch die Addition von Immunmodulatoren und/oder Zelltargeting-Komponenten.
Diese Einheiten beinhalten, z. B., (1) detoxifizierte Lipopolysaccharide
oder Derivate, (2) Muramyldipeptide, (3) Kohlenhydrate, Lipide und
Peptide, welche mit Zelloberflächendeterminanten
interagieren können,
um das Konstrukt auf immunologisch relevante Zellen zu targeten,
(4) Interleukine und (5) Antikörper.
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Die Kohlenhydrat-enthaltende Komponente
kann natürlich
vorkommen, ein semisynthetisches oder ein vollständig synthetisches hochmolekulares
Molekül
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist wenigstens eine Kohlenhydrat-enthaltende Komponente ein Kohlenhydrat,
welches ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus E. coli Polysacchariden, S. aureus
Polysacchariden, Dextran, Carboxymethylcellulose, Agarose, Polysacchariden
von Pneumococcen, Ficoll, Cryptococcus neo-formans, Haemophilus
influenzae PRP, P. aeroginosa, S. pneumoniae, Lipopolysaccharide
und Kombinationen daraus.
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In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die Kohlenhydrat-enthaltende Komponente ein Dextran. Wie hierin
verwendet, bezieht sich Dextran auf ein Polysaccharid, welches aus
einem einzelnen Zucker zusammengesetzt ist und von einer Vielzahl
von Quellen erhältlich
ist, einschließlich
Pharmacia. Ficoll, ein Beispiel für ein semisynthetisches Polymer,
ist ein inertes synthetisches, nicht-ionisiertes hochmolekulares Polymer.
Ein Beispiel für
ein synthetisches Polymer ist Polyvinylalkohol. Alle sind Beispiele
für eine
Kohlenhydrat-enthaltende Komponente.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Komponente ein Albumin, ein Toxoid, ein Protein, ein Peptid, ein
T-Zell- oder B-Zell-Adjuvans oder jede andere Verbindung, welche
fähig ist,
T-Zellhilfe zu aktivieren und zu rekrutieren. Das Protein kann ausgewählt sein
aus einer Gruppe bestehend aus, jedoch nicht auf diese beschränkt, virale,
bakterielle, parasitische, tierische oder Pilzproteinen. In einer
mehr bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Komponente bovines Serumalbumin, Tetanustoxoid, Pertussistoxoid, Diphtherietoxoid,
Hitzeschockprotein, T-Zell-Superantigen oder Protein der äußeren Bakterienmembran,
welche alle von biochemischen oder pharmazeutischen Lieferfirmen
erhalten werden können
oder durch Standardmethodik präpariert
werden können
(J. M. Cruse & R.
E. Lewis, (Herausgeber), Conjugate Vaccines in Contributions to
Microbiology and Immunology, Bd. 10 (1989). Weitere Proteine würden den
durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sein.
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Die sekundären Komponenten gemäß der Erfindung
sind fähig,
mit wenigstens einer Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente konjugiert
zu werden. Die sekundären
Komponenten können
entweder funktionelle Gruppen enthalten, welche mit der Kohlenhydratenthaltenden
Komponente reagieren können,
oder die sekundäre
Komponente kann chemisch manipuliert werden, so dass sie fähig ist,
mit der oben erwähnten
Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente zu reagieren.
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Zahlreiche Kopien der spezifischen
sekundären
Komponenten, wie auch verschiedene sekundäre Komponenten können mit
der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente konjugiert werden. Das
Koppeln von mehreren Kopien der sekundären Komponente mit der ersten
Komponente erhöht
signifikant die Antikörperproduktion
gegen die zweite Komponente.
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In einer weiteren Ausführungsform
können
tertiäre
Komponenten weiterhin mit einer oder mehreren der ersten und/oder
der zweiten Komponenten konjugiert werden. Wie in den mit dieser
Anmeldung in Zusammenhang stehenden Anmeldungen dargestellt, fördert eine
solche Konjugation eine verstärkte
Antikörperantwort
gegen die tertiäre
Komponente. Methoden zur Konjugation verschiedener Komponenten mit
entweder den primären
oder sekundären
Komponenten sind den Fachleuten auf dem Gebiet wohl bekannt und
beinhalten, zum Teil, das Koppeln durch zur Verfügung stehende funktionelle
Gruppen (wie z. B. Amino-, Carboxyl-, Thio- und Aldehydgruppen).
Siehe S. S. Wong, Chemistry of Protein Conjugate and Crosslinking
CRC Press (1991) und Brenkeley et al., "Brief Survey of Methods for Preparing
Protein Conjugates With Dyes, Haptens and Cross-Linking Agents", Bioconjugate Chemistry,
3: 1 (Jan. 1992).
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In dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird die Kohlenhydrat-enthaltende Komponente unter Verwendung eines
cyanylierenden Reagens aktiviert. Cyanylierende Reagenzien erhöhen die
Elektrophilität
des Cyanats, und wenn sie mit den Kohlenhydrat-enthaltenden Komponenten
zur Reaktion gebracht werden, können cyanylierende
Reagenzien eine Cyangruppe auf die Hydroxylgruppen des Kohlenhydrates übertragen
und es dadurch für
weitere Reaktionen vorbereiten, d. h. für die direkte oder indirekte
Konjugation mit Protein. Die Aktivierungsreaktion kann bei neutralem
pH durchgeführt
werden, was die Stabilität
und Integrität
des Polysaccharids verbessert.
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Verschiedene cyanylierende Reagenzien
sind bekannt, wie z. B. N-Cyanotriethylammoniumtetrafluorborat (CTEA),
1-Cyano-4-(dimethylamino)-pyridiniumtetrafluoroborat (CDAP), p-Nitrophenylcyanat
(pNPC). Wakselman et al. berichteten, dass CDAP ein mildes Reagens
ist, welches für
die Modifikation von Protein-Cystein-Gruppen verwendet werden kann.
J. C. S. Chem. Comm., 1976: 21 (1976). Von diesen Reagenzien ist CDAP
das am meisten bevorzugte, da es am stabilsten ist und ohne Abzugshaube
verwendet werden kann, CTEA und pNPC sind aber auch Teil der beanspruchten
Erfindung. Weitere tertiäre
Aminkomplexe mit der Cyanatgruppe mit verschiedenen Gegenionen liegen
innerhalb des Rahmens dieser Erfindung. Besonders nützlich sind
nicht-nukleophile Gegenionen wie z. B. Tetrafluoroborat.
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Kohn et al. haben CDAP, CTEA und
pNPC als aktivierende Mittel für
Agarose, einem unlöslichen
Polysaccharidharz, verglichen. Kohn et al., Anal. Biochem, 115:
375 (1981).
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Andere Forscher haben CDAPs verwendet,
um andere Arten von unlöslichen
Partikeln, wie z. B. Sepharose und Glyceryl-kontrolliertes Porenglas
zu aktivieren. A. Carpenter et al., Journal of Chromatography, 573:
132–135
(1992). Weit entfernt von der beanspruchten Herstellung von Immunogenen
Konstrukten, offenbaren diese Dokumente die Verwendung von aktivierten
unlöslichen
Partikeln zur Herstellung von Gelen für die Affinitätschromatographie.
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In dem einzigen Bericht über die
Verwendung von CDAP zur Aktivierung eines löslichen Polysaccharides vor
der Konjugation mit Protein, Andersson et al., International Journal
of Cancer, 47: 439–444
(1991), haben Andersson et al. epidermalen Wachstumsfaktor (epidermal
growth factor, EGF) mit niedrigmolekularem 40 kDa Dextran, welches
mit Cyanat aktiviert wurde, direkt konjugiert. Sie verwendeten sehr
hohe Dextran zu EGF-Verhältnisse
von etwa 50 : 1 (Gew./Gew.), um Dextran-EGF-Konjugate herzustellen
und untersuchten die Bindung dieses Konjugats mit kultivierten Zellen,
verwendeten das Konjugat jedoch nicht als ein Immunogen. In der
Tat ist es bekannt, dass die Konjugation von Proteinen mit niedrigmolekularen
Dextranen schwach oder nicht immunogen sind. T. E. Wilemann, J.
Pharm. Pharmocology, 38: 264 (1985).
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In dem bevorzugten Verfahren wird
die Aktivierung unter Verwendung des cyanylierenden Reagens bei
einem pH von 6 bis 8 in nicht-nukleophilem Puffer durchgeführt. Das
Aktivierungsvertahren mit cyanylierendem Reagans kann in pH-Bereichen
von 6 bis 8 in verschiedenen geeigneten Puffern, welche auf dem
Gebiet bekannt sind, durchgeführt
werden. Beispiele für
geeignete nicht-nukleophile Puffer beinhalten, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt,
Salzlösung,
HEPES, Phosphat, Wasser und einige organische Lösungsmittel.
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In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird CDAP in einer Stammlösung mit einer Konzentration
von 100 mg/ml in trockenem Acetonitril gelöst. CDAP-Konzentrationen von
0,1 bis 10 mg/ml sind geeignet für
die Verwendung in dem Verfahren gemäß der Erfindung. Abhängig von
der Eigenschaft der verwendeten Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente
und dem Grad der gewünschten
Aktivierung können
verschiedene Konzentrationen optimal sein.
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In der bevorzugten Ausführungsform
liegt die Konzentration der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente
optimalerweise zwischen 1 und 15 mg/ml. Die Aktivierungsreaktion
kann mit Konzentrationen an Kohlenhydrat-enthaltender Komponente
von bis zu etwa 100 mg/ml erfolgreich ausgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das Verhältnis
von CDAP zu der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente für die direkte
Konjugation von Protein zwischen 1 : 100 und 1 : 500 pro 100 kDa
der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
liegt das Verhältnis
von CDAP zu der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente für die indirekte
Konjugation von Protein unter Verwendung eines Spacers zwischen
1 : 10 und 1 : 500 pro 100 kDa der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente. Abhängig von
der Eigenschaft der Komponenten und den verwendeten Bedingungen
können
verschiedene Verhältnisse
der Komponente optimal sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Kohlenhydrat-enthaltende Komponente, welche unter Verwendung
eines cyanylierenden Reagens aktiviert wurde, direkt mit der sekundären Komponente
konjugiert, um ein immunogenes Konstrukt zu produzieren. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Kohlenhydrat-enthaltende Komponente, welche
mit einem cyanylierenden Reagens aktiviert wurde, kovalent mit einem
geeigneten bifunktionellen Reagens verbunden. Beispiele für geeignete
bifunktionelle Reagenzien enthalten, sind jedoch nicht auf diese
beschränkt,
Ethyldiamin, 1,6-Hexandiamin, Adipindihydrazid, Cystamin und Lysin,
Glutaminsäure,
Thiolhydrazide, Thiolamine, Thiolhydrazide. Siehe Wong et al., "Chemistry of Protein
Conjugate and Crosslinking",
CRC Press (1991). Die zweite Komponente wird dann kovalent mit dem
bifunktionellen Reagens verbunden, welches bereits kovalent mit
seinem anderen Terminus mit der Kohlenhydrat-enthaltenden Komponente
verbunden wurde.
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In einer bevorzugte Ausführungsform
wird Triethylamin (TEA) verwendet, um die Cyanylierungsreaktion
durch die Bildung eines intermediären Von Braun Komplexes zu
erleichtern. TEA kann durch andere tertiäre Amine, welche fähig sind,
einen Von Braun Komplex zu bilden, ersetzt werden. J. von Braun,
Chem. Ber., 33: 1438 (1900).
-
Für
bestimmte direkte Konjugationsreaktionen können Glycinaminoethanol oder
andere Amino-enthaltende Reagenzien verwendet werden, um die Reaktion
zu quenschen.
-
In einer weiteren Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf Impfstoffe, welche aus einem immunogenen
Konstrukt zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger zusammengesetzt
sind. Solche Impfstoffe beinhalten eine effektive therapeutische
Menge des immunogenen Konstruktes zusammen mit einer geeigneten
Menge des Trägers,
so dass sie die Form zur richtigen Verabreichung an den Patienten
zur Verfügung
stellen. Diese Impfstoffe können
Alum oder andere Adjuvanzien umfassen.
-
Pharmazeutisch annehmbare Träger können sterile
Flüssigkeiten
sein, wie z. B. Wasser und Öle,
einschließlich
solcher aus Petroleum, tierischer, pflanzlicher oder synthetischer
Herkunft, wie z. B. Erdnussöl,
Sojabohnenöl,
Mineralöl,
Sesamöl
und dergleichen. Wasser ist ein bevorzugter Träger, wenn die pharmazeutische
Zusammensetzung intravenös
verabreicht wird. Salzlösungen
und wässrige
Dextrose- und Glycerollösungen
können
ebenfalls als flüssige
Träger
verwendet werden, besonders für
injizierbare Lösungen.
Geeignete pharmazeutische Träger
werden in E. W. Martin, Remington's Pharmaceutical Sciences, beschrieben, welches
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist.
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Die Impfstoffe können aus den immunogenen Konstrukten
gemäß der Erfindung
hergestellt werden und können
die Impfstoffe, welche in Tabelle 1 dargelegt sind, beinhalten,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Tabelle 1
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- Diphtherieimpfstoff
- Pertussis (Untereinheit) Impfstoff
- Tetanusimpfstoff
- H. influenzae Typ b (Polyribosephosphat)
- S. pneumonia, alle Serotypen
- E. coli, Endotoxin oder J5-Antigen (LPS, Lipid A und Gentabiose)
- E. coli, 0 Polysaccharide (Serotyp spezifisch)
- Klebsiella, Polysaccharide (Serotyp spezifisch)
- S. aureus, Typen 5 und 8 (Serotyp spezifisch und gängige protektive
Antigene)
- S. epidermidis, Serotyp Polysaccharide I, II und III (und gängige protektive
Antigene)
- N. meningitidis, Serotyp spezifisch oder Proteinantigene
- Polioimpfstoft
- Mumps-, Masern-, Rötelnimpfstoft
- Respiratorisches Syncytiales Virus (Respiratory Syncytial Virus)
- Tollwut
- Hepatitis A, B C und andere
- Humaner Immundefizienzvirus I und II (GP120, GP41, GP160, p24,
weitere)
- Herpes simplex Typen 1 und 2
- CMV
- EBV
- Varicella/Zoster
- Malaria
- Tuberkulose
- Candida albicans, weitere Candida
- Pneumocystis carinii
- Mykoplasma
- Influenzae Virus A und B
- Adenovirus
- Gruppe A Streptococcus
- Gruppe B Streptococcus, Serotypen Ia, Ib, II und III
- Pseudomonas aeruginosa (Serotyp spezifisch)
- Rhinovirus
- Parainfluenzae, Typen 1, 2 und 3
- Coronaviren
- Salmonella
- Shigellen
- Rotavirus
- Enteroviren
- Chlamydia trachomatis und pneumoniae (TWAR)
- Glycoproteine
- Neoformans cryptococcus
-
Die Impfstoffe sind geeignet für die Behandlung
eines Patienten durch Verabreichung einer immunstimulatorischen
Menge des Impfstoffes. Patient bezieht sich auf jedes Individuum,
für welches
die Behandlung vorteilhaft ist und schließt Säugetiere mit ein, ins besondere
Menschen, Pferde, Kühe,
Hunde und Katzen, wie auch andere Tiere, wie z. B. Hühner. Eine
immunstimulatorische Menge bezieht sich auf die Menge an Impfstoff,
welche fähig
ist, die Immunantwort des Patienten zur Prävention, Verbesserung oder
Behandlung von Krankheiten zu stimulieren. Der Impfstoff gemäß der Erfindung
kann über
jeden Weg verabreicht werden, wird jedoch bevorzugterweise durch
intravenöse,
intramuskuläre
und subkutane Injektionen verabreicht.
-
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf
ein Verfahren zur Herstellung eines immuntherapeutischen Mittels
gegen Infektionen, welche durch Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze
oder Chemikalien verursacht werden, durch die Immunisierung eines
Wirtes mit dem oben beschriebenen Impfstoff, so dass der Donor Antikörper produziert,
welche gegen den Impfstoff gerichtet sind. Die Antikörper könnten isoliert
werden oder B-Zellen können
erhalten werden, welche später
mit Myelomzellen fusioniert werden können, um monoklonale Antikörper herzustellen.
Das Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper ist auf dem Gebiet wohl
bekannt, Kohler et al., Nature, 256: 495 (1975), welches hiermit
durch Bezugnahme spezifisch aufgenommen ist, und muss hier nicht
weiter beschrieben werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich immuntherapeutisches
Mittel auf eine Zusammensetzung von Antikörpern, welche gegen spezifische
Immunogene gerichtet sind, zur Verwendung in der passiven Behandlung
von Patienten. Ein Plasmadonor ist jedes Individuum, welches mit
einem Impfstoff injiziert wird zur Produktion von Antikörper gegen
die Immunogene, welche in dem Impfstoff enthalten sind.
-
BEISPIEL 1
-
Derivatisierung einer
Kohlenhydrat-enthaltenen Modell-Komponente mit einem Spacer
-
A. Materialien
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CDAP, Pyridin, Hexandiamin, Natriumborat,
HEPES und Triethylamin (TEA) wurden von Aldrich (Milwaukee, Wisconsin)
erworben. Die Kohlenhydrat-enthaltende Komponente, T2000 Dextran,
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 kDa, wurde
von Pharmacia (Piscataway, New Jersey) erhalten.
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Eine Stammlösung von CDAP in trockenem
Acetonitril mit 100 mg/ml wurde bei –20°C gelagert und bei der Verwendung
auf Eis gehalten. T2000 Dextran® wurde
hergestellt mit 10,5 mg/ml in Salzlösung + 0,02% Azid. Wässrige Triethylamin-Stammlösung wurde
mit einer Konzentration von 0,2 M hergestellt und während der
Verwendung auf Eis gehalten.
-
Hexandiamin wurde als 0,5 M in 0,1
M Natriumborat hergestellt.
-
Die Aminogruppen-Bestimmung wurde
durchgeführt
unter Verwendung von Trinitrobenzensulfonat (TNBS) und einem Extinktionskoeffizienten
von 11000 m–1 bei
366 nm. Franci et al., J. Imm. Methods., 86: 155 (1986). Kohlenhydrat
wurde bestimmt durch das Verfahren von M. Monsigny et al., Anal.
Chem., 175: 525 (1988) unter Verwendung von T2000 Dextran als Standard.
-
B. Kontrollreaktionen
-
Die folgenden Experimente zeigen,
dass sämtliche
Komponenten, welche in der Derivatisierungsreaktion gemäß der Erfindung
verwendet wurden, wichtig sind und dass die Aminogruppen in den
Endkonjugaten kovalent mit dem Kohlenhydrat verbunden sind und ihre
Präsenz
nicht auf ein Artefakt oder "Eintragen" des Reagens in das
Endprodukt zurückzuführen ist.
Die Reaktionen wurden auf Eis durchgeführt. Für die durchgeführten Experimente
erfolgte das Weglassen oder die Substitution von Reagenzien wie
in Tabelle 2 angegeben.
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In dem Verfahren, welches sämtliche
Reagenzien verwendet, Zeile 1 der Tabelle 2, wurde CDAP zu einer
gevortexten Lösung
von 300 μl
Dextran (3,1 mg) dazugegeben und anschließend wieder in den Eisbehälter gegeben.
Dreißig
Sekunden später
wurde das TEA zu der gevortexten Lösung gegeben. Zwei Minuten nachdem
das CDAP dazugegeben wurde, wurden 200 μl des Diamins dazugegeben und
die Lösung
für eine weitere
Stunde auf Eis gehalten. Die Proben wurden über Nacht dialysiert, mit einem
Millex GV-Filter gefiltert und weiter auf einer 1 × 15 cm
P6DG-Säule
(BioRad) entsalzen.
-
Wie in Tabelle 2 unten gezeigt, erforderte
der Einbau von Aminogruppen in Dextran die Anwesenheit von Dextran,
CDAP, TEA und Hexandiamin. Die Daten in Tabelle 2 zeigen weiterhin,
dass die detektierten Aminogruppen nicht auf ein Eintragen von unkonjugierten
Reagenzien in die Endprodukte zurückzuführen sind. Ist kein TEA (Übertragungsmittel)
präsent,
gibt es nur minimale Derivatisierung.
-
-
C. Derivatisierung von
T2000 Dextran® mit
Hexan 1,6-Diamin
-
Dieses Experiment zeigt, dass CDAP
verwendet werden kann, um Kohlenhydrate zu derivatisieren, um Aminogruppen
in sowohl hohen als auch niedrigen Anteilen einzuführen. Dextran
T2000 wurde als Modell-Kohlenhydrat verwendet. Dextran ist ein Polymer,
welches aus Glucosemonomeren zusammengesetzt ist.
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Der erste Schritt in der Herstellung
von vielen Konjugat-Impfstoffen ist die Addition eines Spacers (Dick & Beurret, "Glycoconjugates of
Bacterial Carbohydrate Antigens",
Conjugate Vaccines, J. M. Cruse & R.
E. Lewis (Herausgeber), Bd. 10, S. 48–114 (1989)). Diese Serie von
Experimenten, zusammengefasst in Tabelle 3, unterstreicht die Leichtigkeit,
mit welcher ein Spacer an die Polysaccharide addiert werden kann.
-
-
Das Experiment wurde bei zwei Temperaturen
durchgeführt.
In den Zeilen 1–7
und 11, wurden sämtlichen
Reagenzien auf Eis gehalten und in den Zeilen 8–10 hatten sie Raumtemperatur.
Die Verfahren und Reagenzien wurden wie in Tabelle 2 oben beschrieben
verwendet, und die zugegebenen Mengen an Reagens sind in Tabelle
3 angegeben. In Zeile 11 wurde Diamin zu 0,15 M HEPES gegeben. Die
Reaktion war etwas weniger effizient bei geringerem pH. In einer
weiteren Ausführungsform
wurde Hexandiamin in 0,1 M Borat, pH 9, hergestellt.
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Effizienz ist definiert als die Anzahl
von Molen Spacergruppen, welche pro Mol verwendetes CDAP eingebaut
wurden, ausgedrückt
als Prozentzahl. Die letzte Spalte, "% derivatisiert", gibt die Prozente der Glucose- und
Monomereinheiten des Dextrans an, welche mit einem Spacer modifiziert
wurden.
-
Die Ergebnisse sind weiter dargelegt
in 4, welche die Gesamtzahl
von Aminogruppen (z. B. das dazugegebene Spacer-Reagens) zeigt,
welche im Vergleich zu den Molen CDAP, die pro Mol Dextraneinheit zugegeben
wurden, eingebaut wurden. Wenn diese Daten in NH2-Einbau
im Vergleich zu Mole CDAP/ Mol Dextran umgewandelt werden, ist es
offensichtlich, dass ein CDAP : Glucose Verhältnis von weniger als 1 ausreichend
ist, um hohe Level an NH2-Einbau zu erreichen.
Folglich ist eine minimale Modifikation von Dextranpolysaccharid
für einen
hohen Einbau von NH2-Gruppen nötig.
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Da eine unbestimmte Menge an dem
aktiven Cyanatester ohne Zusatz eines Spacers hydrolysiert wird,
ist das CDAP/Glucose-Verhältnis
darüber
hinaus tatsächlich
eine Überbewertung
des Grades der Modifikation des Polymers. Folglich ist der tatsächliche
Grad an Modifikation geringer als das berechnete CDAP/Glucose-Verhältnis.
-
Der Grad des Einbaus von Spacergruppen
bei der geringsten getesteten Dosis an Reagens (Zeile 1), 3,1%,
ist vergleichbar mit dem, welcher für die Synthese von Konjugat-Impfstoffen verwendet
wird (Chu et al., Inf. & Imm.,
40: 245 (1983); Dick & Beurret, "Glyconjugates of
Bacterial Carbohydrate Antigens",
Conjugate Vaccines, J. M. Cruse & R.
E. Lewis (Herausgeber), Bd. 10, S. 48–114 (1989).
-
Die Tabelle und Figur zeigt die hohe
Effizienz der CDAP-Reaktion für
das Addieren von Spacer-Reagenzien. Weitere Optimierung der Reaktionsbedingungen
kann die Effizienz erhöhen.
Ebenfalls gezeigt ist der sehr hohe Level an Einbau von Spacergruppen
in das Polysaccharid, welcher durch Verwendung von CDAP möglich ist.
Bei der höchsten
Menge an dazugegebenem CDAP (Zeile 7) wurden etwa 1 von 5 der Glucoseeinheiten
(20%) mit einem Spacer modifiziert. Es ist nicht möglich, diesen
Grad an Einbau eines Spacers mit Cyanogenbromid zu erhalten (Kagedal & Akerstrom, Acta
Chemica Scan., 25: 1855 (1971)).
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Während
der Reaktionen gab es keine offensichtliche Präzipitation des Dextranpolysaccharids.
Dagegen kann die Aggregation und Präzipitation des Polysaccharides
mit dem Cyanogenbromid-Verfahren ein Problem sein (Kagedal & Akerstrom, Acta
Chemica Scan., 25: 1855 (1971)).
-
Diese Reaktionen wurden in kleinen
Volumina (< 1 ml)
durchgeführt,
wodurch es möglich
wurde, viele Probeexperimente günstig
durchzuführen.
Dies ist wichtig, wenn ein Verfahren optimiert wird, ohne wertvolle Kohlenhydrate
zu verschwenden. Es ist dagegen schwierig, mit sehr geringen Mengen
an Cyanogenbromid günstig
zu arbeiten, aufgrund seiner geringen Wasserlöslichkeit, ungewissen Wirkungsstärke und
Toxizität.
-
Darüber hinaus erscheint es, wenn
man die Zeilen 8–10
der Tabelle 3 mit den Zeilen 1–7
und 11 vergleicht, dass die Menge an Aminogruppen, welche in Dextran
eingebaut wurden, ungefähr
die gleiche war, wenn die Kopplungsreaktion bei 0°C oder bei
Raumtemperatur ausgeführt
wurde.
-
D. Darstellung der Effizienz
der Konjugationsreaktion unter Verwendung von CDAP und Verifizierung
der Konjugation unter Verwendung eines radioaktiv markierten Proteins
-
Da die Konjugationsreaktion unter
Verwendung von CDAP zu einiger Absorption bei 280 nm führte, der
Wellenlänge,
welche normalerweise für
die Abschätzung
der Proteinkonzentration verwendet wird, wurde radioaktiv markiertes
Protein direkt mit Dextran konjugiert. Dies erlaubte eine unabhängige Bestimmung
der Proteinkonzentration aufgrund seiner spezifischen Aktivität. Die Ausbeuten
und die Rückgewinnung
des Proteins wurden bestimmt.
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1. BSA wurde leicht mit N-Hydroxysuccinimid
(3N-2,3) propionat (Amersham) radioaktiv
markiert, im Wesentlichen wie durch Brunswick et al. beschrieben.
Radioaktiv markiertes BSA wurde gründlich in PBS + 0,02% Azid
dialysiert und einer Gelfiltrationschromatographie auf einer S100HR-Säule (Pharmacia)
unterzogen, um Aggregate zu entfernen, und durch Ultrafiltration
unter Verwendung eines YM30-Filters (Amicon) konzentriert. Die BSA-Konzentration
betrug 21 mg/ml, bestimmt anhand seines Extinktionskoeffizienten
bei 280 nm (44000 M–1). Die spezifische
Aktivität
der Stammlösung,
bestimmt durch Flüssigszintillationszählung, betrug
5,48 × 10–2 cpm/mol.
-
2. Weitere Reagenzien waren die folgenden:
T2000-Dextran (etwa 2000 kDa) (Pharmacia) wurde zu 10,5 mg/ml in
Wasser gelöst.
CDAP wurde als 100 mg/ml in trockenem Acetonitril hergestellt, Triethanolamin (TEA)
wurde 0,2 M in Wasser hergestellt. Glycin (pH 5,0) wurde 1 M in
Wasser hergestellt.
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3. Protokoll: Die Reagenzien wurden
auf Eis gehalten und alle Reaktionen wurden auf Eis durchgeführt. Die
Reaktionsmischung wurde während
jeder Zugabe gevortext. 25 μl
CDAP wurde zu 0,5 ml Dextran (5,25 mg) gegeben und 30 Sekunden später wurden
25 μl TEA
dazugegeben. Nach einer Gesamtzeit von 2,5 Minuten wurden 5,25 mg
radioaktives BSA dazugegeben. 30 Minuten später wurde die Reaktion durch
die Zugabe von 100 μl
Glycinlösung
gequenscht und über
Nacht bei 4°C
stehen gelassen. Ein Aliquot von 0,6 ml wurde anschließend unter
Verwendung einer Spin-X-Membran (COSTAR) gefiltert. Ein Vergleich
der Radioaktivität
der Aliquots vor und nach der Filtration zeigte, dass im Grunde
genommen 100% der Radioaktivität
in dem Filtrat zurückgewonnen
wurden.
-
500 μl des Filtrats wurden auf eine
1 × 57
cm S400SF-Gelfitrationssäule
(Pharmacia), welche mit einer Salzlösung plus 0,02% Azid äquilibriert
wurde, gegeben und bei 0,2 ml/min laufen gelassen. Fraktionen von 0,89
ml wurden gesammelt und analysiert. Dextrankonzentrationen wurden
durch das Verfahren von Monsigny et al. unter Verwendung einer Absorption
bei 480 nm bestimmt. Die Radioaktivität von 50 μl Aliquots, welche von jedem
Reaktionsgefäß entnommen
wurden, wurde durch Flüssigszintillationszählung bestimmt
und (3H)BSA-Konzentrationen wurden unter
Verwendung einer spezifischen Aktivität berechnet. Die Position des unkonjugierten
BSA in der Säulenelution
wurde in einem unabhängigen
Säulenlauf
bestimmt.
-
4. Wie in
5 gezeigt, liegt ein großer Teil
des BSA, repräsentiert
durch den cpm, in einer hochmolekularen Form vor, welche an gleicher
Position wie das Dextran, repräsentiert
durch OD480, läuft.
Es gibt einen kleinen Rest-BSA-Peak, welcher unkonjugiertes Protein
repräsentiert.
Tabelle 4 enthält
die Daten der Aufreinigung.
TABELLE
4
Gesamtes
gewonnenes Protein | 3,0
mg |
Protein,
welches auf die Säule
gegeben wurde | 2,9
mg |
Rückgewinnung | 103% |
Protein
in hochmolekularer Form (Gefäße 1523) | > 2,0 mg (68%) |
Verhältnis BSA:
DEXTRAN für
2000 kDa Dextran | 26 |
-
Die Säule hat das Dextran-BSA-Konjugat
nicht sauber von dem unkonjugierten Protein getrennt. Dies ist nicht
ungewöhnlich,
da die hochmolekularen Polymere häufig eine Schwanzbildung (tailing)
in Gelfiltrationssäulen
verursachen. Darüber
hinaus enthielt das T2000-Dextran, da es unfraktioniert war, ein
Spektrum von verschiedenen Größen. Um
die Menge an konjugiertem BSA in der Region, wo freies und gebundenes
BSA überlappen,
zu berechnen, haben wir ein konstantes Verhältnis von gebundenem BSA zu
Dextran angenommen. Die Gesamtmenge an konjugiertem BSA, berechnet
durch Multiplizieren des BSA : Dextran Verhältnisses x der gesamten molaren
Menge an Dextran, wurde bestimmt als 2,55 mg. Dies zeigt, dass 87%
des Proteins in die konjugierte Form umgewandelt wurden.
-
-
Die Ergebnisse dieses BSA-Dextran-Experimentes
sind in Tabelle 5 (Zeile 1) zusammen mit drei weiteren Versuchen,
welche verschiedene Mengen an CDAP und TEA verwendeten (Zeilen 2–4), zusammengefasst.
Sowohl die Menge an TEA als auch die Menge an CDAP sind entscheidend,
um hohe Protein zu Polysaccharid Verhältnisse über die direkte Konjugation
zu erhalten. Die optimalen Reagensmengen können leicht bestimmt werden,
da das Verfahren praktische Experimentation mit geringen Mengen
erlaubt.
-
Es sollte betont werden, dass die
direkte Konjugationsreaktion nicht das unkonjugierte Protein modifiziert,
anders als Carbodiimid- oder Heteroligation-Kopplungsverfahren,
noch verwendet es harte Bedingungen. Folglich könnte man das unkonjugierte
Protein für
weitere Verwendungen gewinnen. Da viele Proteinantigene wertvoll
sind, ist dies ein Hauptvorteil des Verfahrens der direkten Konjugation.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von PT-Pn14-Konjugaten
-
Das Ziel dieser Experimente ist es
(1) zu zeigen, dass die Transformation des Proteins von einer niedrigmolekularen
Form zu einer hochmolekularen Form ein Resultat der direkten Konjugation
des Proteins mit dem Kohlenhydrat war und (2) unter einer besonderen
Reihe von Bedingungen, die Minimummenge an cyanylierendem Reagens
zu bestimmen, welche für
die Konjugation des Proteins notwendig ist.
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Pertussistoxoid (PT) (von Mass. Public
Health Biol. Labs, Boston, MA) wurde zu 0,289 mg/ml in 0,5 M NaCl,
0,02 M NaPhosphat, pH 8,8, gelöst.
0,1 ml von 0,1 M Natriumborat pH 9,1 oder 0,75 M HEPES, pH 7,5, wurde
pro Milliliter PT dazugegeben. Pneumococcen-Typ 14 (Pn14) (ATTC
Charge 83909) wurde zu 5 mg/ml in 0,15 M Salzlösung mit 0,02% Azid gelöst. Triethylamin
(TEA) wurde zu 0,2 M in Wasser gelöst. CDAP wurde zu 100 mg/ml
oder 10 mg/ml in Acetonitril (hergestellt und gelagert bei -20°C) gelöst. Glycin
wurde als 1,0 M, pH 5,0, hergestellt. Aminoethanol oder andere Aminoreagenzien
können
Glycin/HCl ersetzen.
-
Experiment 1 – Konjugation
von Pertussistoxoid mit Pn14
-
Jedes Reaktionsgefäß enthielt
250 μg Pn14
(50 μl)
auf Eis. Zum Zeitpunkt Null wurden verschiedene Mengen an CDAP wie
in der Tabelle angegeben dazugegeben und 30 Sekunden später wurden
25 μl TEA
dazugegeben. Zwei Minuten später
wurde 1 ml PT dazugegeben. Nach etwa 1 Stunde wurden 100 μl Glycinlösung dazugegeben.
-
Die Proben wurden über Nacht
bei 4°C
aufbewahrt. Am folgenden Tag wurden sie mit einem Costar 0,45 Mikron
Spinfilter gefiltert und auf eine HPLC TSK-Gelfitrationssäule in 0,2
M KCl laufen gelassen. % HMW gibt den Bereich des hochmolekularen
OD280-Konjugat-Peaks
im Vergleich mit dem OD280-Peak, welcher die unkonjugierte Komponente
anzeigt, an. Er ist definiert durch (Prozentbereich Leervolumen-Peak/(%-Bereich
Leervolumen-Peak + %-Bereich Peak der unkonjugierten Komponente).
Die Prozentbereiche, welche von den HPLC-Läufen erhalten wurden, waren
wie folgt:
-
TABELLE
6
Direkte Konjugation von Pertussistoxoid mit Pn14
-
Da die PT-Kontrolle einen % HMW von
22% hat, kann eine geringe Menge von Aggregation des PT vorhanden
sein, welche durch die Reaktionsbedingungen verursacht ist. Dieser
Datensatz deutet außerdem darauf
hin, dass es durch Variieren des Verhältnisses von CDAP zu Protein
möglich
ist, das Verhältnis
von Protein zu Kohlenhydrat in dem Endkonjugat zu steuern.
-
Experiment 2 – Konjugation
eines Monosaccharides mit PT
-
In dieser Serie wurde das Pn14 Polysaccharid
durch 150 μl
einer Lösung
von 10 mg/ml Glucose, welche monomer ist, ersetzt. Es wurden Bedingungen
verwendet, welche ähnlich
denen in Experiment 1 sind, mit der Ausnahme, dass das PT in HEPES
Puffer (pH 7,5, M 0,075) anstelle von Borat hergestellt wurde. Außerdem wurden
20 μl anstelle
von 25 μl
TEA verwendet. Diese Bedingungen ergaben folgendes:
-
-
Die Nummern 2 und 3 zeigen, dass
CDAP das Pertussistoxoid selbst nicht polymerisiert und dass daher
die Umwandlung des PT in eine hochmolekulare Form zurückzuführen ist
auf dessen Kopplung mit dem hochmolekularen Polysaccharid und nicht
zurückzuführen ist
auf die Polymerisierung des Proteins. Es war von dem HPLC-Lauf offensichtlich,
dass Glucose mit PT konjugiert wurde, da ein leichter Anstieg in
dem Molekulargewicht von PT zu beobachten war.
-
Experiment 3 – Synthese
eines nützlichen
Impfstoffkonstruktes mit einem Spacer: Pertussistoxoid-Pn14
-
Mit Hexandiamin derivatisiertes Pn14
wurde wie folgt hergestellt. 10 μl
CDAP (100 mg/ml in Acetonitril) wurden dazugegeben (193 mol CDAP
pro 100 kDa Polysaccharid). Dreißig Sekunden später wurden
20 μl TEA (0,2
M) dazugegeben. Nachdem eine Gesamtzeit von 2,5 Minuten verstrichen
war, wurden 300 μl
0,5 M Hexandiamin in 0,1 M Natriumborat (pH 9,1) dazugegeben. Nach
einer Stunde wurde die Lösung
in Wasser dialysiert, gefiltert und in Salzlösung auf einer P6DG (BioRad)-Säule entsalzt.
Das Leervolumen wurde vereinigt und mit einer Centricon 30 Vorrichtung
(Amicon) konzentriert. Es wurde bestimmt, dass es 33 Aminogruppen pro
100 kDa Pn14-Polysaccharid
enthält.
-
Pertussistoxoid wurde mit dem Amino-Pn14
unter Verwendung der Heteroligationschemie (Brunswick et al.) konjugiert.
50 μl von
0,75 M HEPES-Puffer (pH 7,5) wurde zu 0,44 ml des Amino-Pn14 gegeben.
Es wurde mit 10 μl
von 0,1 M Iodacetylpropionat-Nhydroxy-succinimid (SIAP) iodacetyliert.
Pertussistoxoid wurde mit einem 20-fachen molaren Überschuss
an SATA (Calbiochem, La Jolla, CA) thioliert. Jedes wurde in Salzlö sung entsalzt,
gemischt und 1/9 Volumen an Puffer, welcher 0,75 M HEPES, 10 mM
EDTA und 0,5 M Hydroxylamin enthielt, wurde dazugegeben. Das Endvolumen
betrug 1,1 ml. Nach einer Übernachtinkubation
wurde die Lösung
0,2 mM in Mercaptoethanol für
eine Stunde hergestellt und anschließend 10 mM in lodacetamid für 10 Minuten,
und anschließend
wurde es auf einer S400SF-Gelfiltrationssäule (Pharmacia) fraktioniert
(siehe 6). Der Leervolumen-Peak
wurde vereinigt und durch Druckfiltration auf einer PM10-Membran
(Amicon) konzentriert. Etwa 50% des Pertussistoxoids wurde in konjugierter
Form wiedergewonnen. Das Endkonjugat enthielt 0,7 mol PT pro 100
kDa Pn14-Polysaccarid.
Die Proteinkonzentration in dem Konjugat wurde durch das Bradfordassay
(BioRad) unter Verwendung von PT als Standard bestimmt.
-
Die Polysaccharidkonzentrationen
wurden durch das Verfahren nach Monsigny et al. unter Verwendung
von Pn14 als den Standard bestimmt.
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CTEA bietet den Vorteil, dass es
weniger Nebenreaktionen als CDAP aufweist und zu reineren Produkten
führt,
wie in Kohn et al., Anal. Biochem, 115: 375 (1981), beschrieben.
Sein Nachteil ist, dass es empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist, in einem
geschlossenen Gefäß ausgewogen
werden muss und nicht leicht als Stammlösung herzustellen ist.
-
Direkte Konjugation eines
Proteins mit Pn14 unter Verwendung von CTEA
-
1 ml von Pneumococcen-Typ 14 Polysaccharid
(Pn14) (5 mg/ml in Salzlösung)
wird bei 0°C
gehalten. CTEA (erhältlich
von Aldrich Chemical, Milwaukee, WI) wird unter trockenem Stickstoff
gelagert. 2 mg CTEA wird in einem geschlossenen Wägegefäß ausgewogen
und zu dem gekühlten,
kräftig
gemischten Pn14 gegeben. 20 μl
TEA (0,2 M in Wasser) werden unmittelbar während des Mischens dazugegeben.
Sechzig Sekunden später
werden 5 mg Pertussistoxoid (1,5 mg/ml) zu der gerührten Lösung gegeben.
Eine halbe Stunde später
wird die Reaktion mit 200 μl
1 M Glycin (pH 5,0) gequenscht. Nach einer weiteren Stunde wird
die Lösung
gefiltert und über
eine S400SF-Gelfiltrationssäule
gegeben, welche mit Salzlösung äquilibriert
wurde. Der Leervolumen Peak wird gesammelt und steril filtriert.
Ein 1 : 1-Konjugat wird produziert.
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Addition von Spacer-Reagens
zu dem Pneumococcen-Typ 14-Polysaccharid unter Verwendung von CTEA
-
1 ml Pn14 (5 mg/ml in Salzlösung) wird
bei 0°C
gehalten. CTEA (erhältlich
von Aldrich Chemical, Milwaukee, WI) wird unter trockenem Stickstoff
gelagert. 1 mg CTEA wird in einem geschlossenen Wägegefäß ausgewogen
und zu dem gekühlten,
kräftig
gemischten Pn14 gegeben. Gebe sofort 20 μl zu TEA (0,2 M in Wasser) während des
Mischens. Sechzig Sekunden später
werden 300 μl
0,5 M Hexandiamin in 0,1 M Borat (pH 9) während des Mischens dazugegeben.
Nach einer Stunde wird die Lösung
gründlich
in Salzlösung
dialysiert und steril filtriert. Da ein Verhältnis von 187 Mol CTEA pro
100 kDa Pn14 verwendet wird, wird ein Konjugat mit etwa 18 Aminen
pro 100 kDa Pn14 produziert.
-
BEISPIEL 3
-
Direkte Konjugation von
Pertussistoxoid mit Polysaccharid von Haemophilus Influenzae (PRP)
-
PRP, mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 350 kDa, wurde von dem Massachusetts Public
Health Biological Laboratory erhalten. Pertussistoxoid stammte von
der gleichen Quelle. 15 μl
CDAP (100 mg/ml) wurden zu 100 μl
(2 mg) PRP auf Eis gegeben. Dreißig Sekunden später wurden
30 μl TEA
dazugegeben. Dies repräsentiert
319 Mole CDAP pro 100 kDa PRP. Nach zusätzlichen zwei Minuten wurde
0,75 ml Pertussistoxoid (1,1 mg) dazugegeben. Vierzig Minuten später wurden
200 μl 1
M Glycin (pH 5,0) dazugegeben, um die Reaktion zu quenschen. Nach
einer weiteren Stunde wurde die Lösung über eine S400SF-Gelfiltrationsäule, welche
mit Salzlösung äquilibriert
wurde, gegeben (siehe 7).
Das Leervolumen wurde vereinigt und steril filtriert. Von dem Produkt
wurde bestimmt, dass es 1,1 PT pro 100 kDa PRP mit einer Gesamtausbeute
von 68% hat.
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Der Impfstoff, welcher durch Chu
et al., Inf. & Imm.,
40: 245 (1983) hergestellt wurde, verwendete 377 Mol Cyanogenbromid
pro 100 kDa PRP und wies Verhältnisse
von 1,4 bis 2,1 PT pro 100 kDa PRP mit Ausbeuten von weniger als
50 % auf. Folglich ergab das Verfahren der direkten Konjugation
gemäß der Erfindung ein ähnliches
Konjugat, jedoch verbunden mit weniger Arbeit, höherer Ausbeute und ohne die
Verwendung eines toxischen Reagens.
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Da viele publizierte Protokolle zur
Herstellung von PRP-Konjugaten mit der PRP-Derivatisierung mit einem Spacer beginnen
(Chu et al., Schneerson et al., J. Exp. Med., 152: 361 (1980), Dick & Beurret, "Glycoconjugates of
Bacertial Carbohydrate Antigens",
Conjugate Vaccines, J. M. Cruse & R.
E. Lewis (Herausgeber), Bd. 10, S. 48–114 (1989), wurde CDAP ebenfalls
verwendet, um einen Spacer an PRP anzufügen.
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Die verwendeten Bedingungen wurden
oben beschrieben, jedoch wurde 100 μl 0,1 M Hexandiamin in 0,1 M
Borat anstelle von Pertussistoxoid dazugegeben. Das Produkt wurde
in Salzlösung
dialysiert. Es wurde bestimmt, dass es 102 Aminogruppen pro 100
kDa PRP aufweist. Da dies ein höheres
Verhältnis
ist, als in den publizierten Verfahren verwendet wurde, hätte sogar
weniger CDAP verwendet werden können.
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BEISPIEL 4
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Immunogene Konstrukte,
welche nützlich
sind als Impfstoffe, hergestellt unter Verwendung der CDAP-Chemie
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A. Konjugation unter Verwendung
von CDAP und eines bifunktionellen Reagens
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Kurz dargestellt, wurde von Malaria
stammendes Peptid P28, CNIGKPNVQDDQNK, von dem Gameten-spezifischen
Protein pfs25 mit Tetanustoxoid (TT) konjugiert. Von P28 wurde gezeigt,
dass es die Malariaübertragung
blockierende Antikörper
induziert. CDAP wurde anschließend
verwendet, um P28-TT mit Polysaccharid an Pneumococcen-Typ 14 (Pn14)
zu koppeln.
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FDA-zugelassenes Tetanustoxoid wurde über Nacht
in HEPES-Puffer dialysiert und mit einem 30-fachen molaren Überschuss
an dem lodacetylierungsreagens (SIAP) zur Reaktion gebracht. Nach
3 Stunden wurden die Reagenzien durch Ultrafiltration unter Verwendung
einer Macrosep 30 (Filtron Technology) entfernt und in frischem
HEPES Puffer, 0,15 M, pH 7,5, gewaschen. Mit Tritium markiertes
P28 wurde als ein Feststoff zu dem derivatisierten TT während des
vorsichtigen Mischens dazugegeben. Anschließend an eine Übernachreaktion
bei 4°C
wurde die Mischung mit 0,2 mM Mercaptoethanol behandelt, um alle übriggebliebenen
aktiven Gruppen zu blockieren, und anschließend auf einer P6DG-Säule, welche
mit HEPES-Puffer äquilibriert
wurde, entsalzt. Von der spezifischen Aktivität des Peptids, wurde von dem
Produkt bestimmt, dass es 20 Mole P28 Peptide/Mol TT enthält. Das
Konjugat wurde in Salzlösung
dialysiert und steril filtriert.
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B. Direkte Konjugation unter Verwendung
von CDAP Pn14 (erhalten von der American Tissue Type Collection)
weist ein hohes Molekulargewicht auf (ca. 106 Daltons).
P28-TT wurde direkt mit Pn14 wie folgt konjugiert. CDAP (10 μl von einer
100 mg/ml Stammlösung
in Acetonitril) wurde zu Pn14 (1,1 mg in 150 μl Salzlösung) gegeben. 30 Sekunden
später
wurden 20 μl
Triethylamin (0,2 M) dazugegeben. Zwei Minuten später wurden
0,55 mg (in 0,8 ml Salzlösung)
von P28-TT dazugegeben und eine Stunde später wurde die Reaktion für eine weitere
Stunde mit 200 μl
1,0 M Glycin (pH 5) gequenscht. Das Konjugat wurde anschließend über eine
S400SF-Gelfiltrationssäule, welche
mit Salzlösung äquilibriert
wurde, gegeben, und das Leervolumen, welches das Konjugat enthält, wurde
vereinigt.
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9 zeigt,
dass praktisch das gesamte P28-TT in dem Leervolumen in konjugierter
Form gefunden wurde.
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C. Immunreaktivität von immunogenen
Konstrukten
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Gruppen von 5 DBA/2 Mäusen wurden
i. v. mit 10 μg
P28-TT oder (P28-TT)-Pn14-Konjugat in Salzlösung immunisiert, drei Wochen
später
geblutet, und die Sera durch ELISA auf Reaktivität gegen rekombinantes pfs25-Protein
geprüft.
Peptid P28 stammt von pfs25. Ein weiterer Satz von Mäusen wurde
mit den gleichen Antigenen, welche mit dem Adjuvans, Alum (Imject,
Pierce, Chemical Co., Rockford, IL) präzipitiert wurden, immunisiert.
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Im Einklang mit den hiermit in Zusammenhang
stehenden Anmeldungen zeigt Tabelle 7, dass nur das hochmolekulare
Konjugat gute Anti-Proteintiter hervorgerufen hat.
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TABELLE
7
Anti-pfs25 IgG1-Titer
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Dieses zeigt, dass das CDAP-Verfahren
verwendet werden kann, um nützliche
Impfstoff-Konstrukte herzustellen. Es veranschaulicht außerdem die
Leichtigkeit, mit welcher nützliche
Konjugate hergestellt werden können.
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BEISPIEL 5
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Biologisch aktive multivalente
Proteinkonstrukte, hergestellt unter Verwendung von CDAP
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Um zu zeigen, dass Konjugate, welche
unter Verwendung von CDAP zur direkten Kopplung von Proteinen mit
Polysacchariden hergestellt wurden, ein multivalentes Produkt hervorbringen
könnten
(welches, wie in den hiermit in Zusammenhang stehenden Anmeldungen
dargelegt, eine verstärkte
Immunogenizität
aufweist), und dass das Verfahren ausreichend schonend sein könnte, um
die biologische Aktivität
zu erhalten, wurden verschiedene Konjugate eines monoklonalen Antikörper mit
Dextran hergestellt. Diese Experimente verwendeten monoklonalen
Antikörper
Hδa/I mit einem Anti-IgD-Antikörper, welcher
membrangebundenes IgD auf B-Lymphozyten vernetzt und Proliferation
induziert (Brunswick et al., Journal of Immunol., 140: 3364 (1988)).
Wie von Brunswick et al beschrieben, induziert die Konjugation von
mehreren Kopien Hδa/I mit einem hochmolekularen Polymer wie
z. B. 2000 kDa Dextran (Hδa/I-AECM-Dextran) B-Zellproliferation bei
1000-fach niedrigeren Konzentrationen und induziert höhere Level
an Proliferation als unkonjugierter Hδa/I.
In Brunswick et al. war eine simple, direkte, jedoch mehrstufige,
mehrtägige
Prozedur ertorderlich, um das Konjugat herzustellen. Aminoethylcarboxymethyldextran
(AECM-Dextran) wurde zunächst
hergestellt wie in Brunswick et al. be schrieben und anschließend wurde
Heteroligationschemie verwendet, um den Hδa/I
mit dem Kohlenhydrat zu koppeln.
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Hδa/I-Dextran wurde hergestellt sowohl durch
direkte Konjugation unter Verwendung von CDAP, als auch durch indirekte
Konjugation unter Verwendung eines Spacers und CDAP, wie im Folgenden
dargelegt.
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Direkte Konjugation: Zu einer gevortexten
Lösung
von 3,2 mg T2000-Dextran (Pharmacia) in 0,3 ml Salzlösung, wurden
15 μl CDAP
dazugegeben (von einer 100 mg/ml Stammlösung in Acetonitril). 30 Sekunden später wurden
15 μl 0,2
M TEA während
des Vortexens dazugegeben. Nach weiteren 2 Minuten wurden 6 mg Hδa/I
(in 362 μl,
0,05 M Natriumborat und 0,075 M NaCl) während des behutsamen Vortexens
dazugegeben. Nach 15 Minuten wurde die Reaktionsmischung durch die
Zugabe von 100 μl
1,0 M Glycin, pH 5,0, gequenscht und über eine S400SF-Gelfiltrationsäule (1 x
59 cm), welche mit Salzlösung äquilibriert
wurde, gegeben. Die Säulenelution
ist 9 gezeigt. Der Peak
des Leervolumens wurde vereinigt und mit einem Millex GV Filter sterilisiert.
Das Produkt wird Hδa/I-(CDAP)-Dextran genannt. Dieses Verfahren
dauerte etwa 3 Stunden.
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Spacer: Dextran wurde mit CDAP wie
oben aktiviert (31,5 mg T2000 Dextran in 3 ml Salzlösung und 25 μl CDAP, gefolgt
von 25 μl
TEA, 1 mol CDAP/0,06 mol Glucosemonomere). 3 ml 0,5 M 1,6-Diaminohexan in
0,1 M Natriumborat wurden dazugegeben. Die Lösung wurde gründlich in
Wasser dialysiert und anschließend
auf einer S400HR-Gelfiltrationssäule fraktioniert.
Das Leervolumen wurde vereinigt und konzentriert. Von diesem Amino-Dextran
wurde festgestellt, dass es 147 Aminogruppen pro 2000 kDa Dextran
aufweist. Das Produkt wird NH2-(CDAP)-Dextran
genannt. Einschließlich
der Dialyse, war dies ein zweitägiges
Verfahren. AECM-Dextran dagegen erfordert für seine Herstellung gewöhnlich etwa
eine Woche, wenn das Verfahren nach Brunswick et al. verwendet wird.
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Hδa/I wurde mit AECM-Dextran und NH2-(CDAP)-Dextran unter der Verwendung der
Heteroligationsmethoden, wie in Brunswick et al. beschrieben, konjugiert.
Die Konjugate werden Hδa/I-AECM-Dextran bzw. Hδa/I-NH2-(CDAP)-Dextran genannt. Die Konjugation
unter Verwendung von AECM-Dextran war ein zweitägiges Verfahren.
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B-Zellproliferationsassays, welche
10000 Zellen/ Vertiefung verwenden, wurden wie durch Brunswick et
al. beschrieben, durchgeführt.
Tabelle 8 stellt die Resultate dieser Assays zur Verfügung, wobei
der Einbau mit Tritium markiertem Thymidin in B-Zellen als counts
per min (cpm) well (Impulse pro Minute/Vertiefung) spezifisch angegeben
ist.
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TABELLE
8
Hδ
A/I-Konzentration (μg/ml)
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Nicht gezeigt: Wie in Brunswick et
al. berichtet, verursacht Hδa/I allein bei diesen Konzentrationen keinen
Einbau. Der maximale Einbau, bei 10–100 μg/ml Hδa/I,
beträgt
etwa 3000 cpm.
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Diese Daten deuten darauf hin, dass
die unter Verwendung von CDAP hergestellten Konjugate, mit und ohne
Spacer, im Wesentlichen äquivalent
mit Hδa/I-AECM-Dextran sind, was ihre Fähigkeit
zur Induktion der Proliferation angeht. Da lediglich multivalente
Antikörper
hohe Level an Proliferation in niedrigen Dosen induzieren, müssen alle
Konjugate multivalent sein. Folglich hat die direkte Konjugation
mit CDAP die biologische Aktivität
des Antikörpers
nicht beeinträchtigt.
Das Verfahren der direkten Konjugation war merklich schneller in
der Herstellung, als Konjugate, welche mit einem Spacer hergestellt
wurden. Weiterhin war das Addieren des Spacers und die Konjugation
unter Verwendung von CDAP viel schneller als die Herstellung von AECM-Dextran.
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Somit veranschaulicht dieses Experiment
(1) die hohe Ausbeute an einem multivalenten Konstrukt unter Verwendung
von CDAP und (2) die Leichtigkeit und Geschwindigkeit der Herstellung
von Konjugaten, besonders von direkten Konjugaten. Die Konjugation
unter Verwendung von CDAP und eines funktionellen Reagens erforderte
weniger als 48 Stunden, und die direkte Konjugation erforderte weniger
als drei Stunden.
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Es wird für die Fachleute auf dem Gebiet
offensichtlich sein, dass verschiedene Modifikationen und Variationen
in den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Konstruktion von immunogenen Konstrukten ausgeführt werden
können,
ohne von dem Umfang oder dem Geist der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung
werden den Fachleuten auf dem Gebiet aufgrund der Betrachtung der
Beschreibung und der Praktizierung der hierin offenbarten Erfindung
offensichtlich sein. Es ist beabsichtigt, dass die Beschreibung
und Beispiele lediglich als exemplarisch betrachtet werden, wobei
der wahre Umfang und Geist der Erfindung durch die folgenden Ansprüche angegeben
wird.