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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Konjugatimpfstoffe. Genauer
gesagt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Festphasen-Konjugatimpfstoffe.
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Beschreibung
des zugehörigen
Standes der Technik
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Beim
Impfvorgang macht sich die ärztliche
Wissenschaft die angeborene Fähigkeit
des Körpers,
sich selbst gegen eindringende Agenzien zu schützen, zunutze durch Immunisieren
des Körpers
mit Antigenen, welche die Krankheit nicht verursachen, aber die
Bildung von Antikörpern
stimulieren, welche vor der Krankheit schützen. Zum Beispiel werden tote
Organismen injiziert, um vor bakteriellen Erkrankungen wie Typhus
und Keuchhusten zu schützen,
Toxine werden injiziert, um vor Tetanus und Botulismus zu schützen, und
abgeschwächte
Organismen werden injiziert, um vor Viruskrankheiten wie Poliomyelitis
und Masern zu schützen.
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Es
ist jedoch nicht immer möglich,
die Antikörperbildung
nur durch Injizieren des fremden Agens zu stimulieren. Das Impfstoffpräparat muss
immunogen sein, d. h. es muss eine Immunantwort auslösen können. Bestimmte
Agenzien wie Tetanus-Toxoid sind von Natur aus immunogen und können ohne
Modifizierung in Impfstoffen verabreicht werden. Andere wichtige
Agenzien sind jedoch nicht immunogen und müssen in immunogene Moleküle umgewandelt
werden, bevor sie eine Immunantwort auslösen können. Die Immunantwort ist eine
komplexe Folge von Reaktionen, welche allgemein wie folgt beschrieben
werden kann: (1) Das Antigen tritt in den Körper ein und trifft auf Antigen-präsentierende
Zellen, welche das Antigen prozessieren und Fragmente des Antigens
auf ihren Oberflächen
zurückbehalten;
(2) die auf den Antigen-präsentierenden
Zellen zurückbehaltenen
Antigenfragmente werden von T-Zellen erkannt, welche B-Zellen Unterstützung leisten;
und (3) die B-Zellen werden dazu stimuliert, zu wachsen und sich
in antikörperbildende
Zellen zu teilen, welche einen Antikörper gegen das Antigen sezernieren.
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Die
meisten Antigene rufen nur mit Unterstützung durch die T-Zellen Antikörper hervor,
und sie werden folglich als T-abhängig (TD) bezeichnet. Beispiele
für solche
T-abhängige Antigene
sind Tetanus-Toxoid und Diphtherie-Toxoid.
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Einige
Antigene, wie etwa Polysaccharide, können durch Antigen-präsentierende
Zellen nicht richtig prozessiert werden und werden durch T-Zellen
nicht erkannt. Diese Antigene erfordern keine T-Zellen-Unterstützung zum
Hervorrufen der Antikörperbildung,
sondern können
B-Zellen direkt aktivieren und werden folglich als T-unabhängige Antigene
(TI) bezeichnet. Zu solchen T-unabhängigen Antigenen gehören H. influenzae-Typ
b-Polyribosyl-ribitol-phosphat
und Pneumokokken-Kapselpolysaccharide.
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Weitere
Unterschiede zwischen T-unabhängigen
und T-abhängigen
Antigenen sind:
- a) T-abhängige Antigene, aber nicht
T-unabhängige
Antigene, können
eine Immunantwort vorbereiten ("primen"), so dass bei einem
zweiten Kontakt mit dem gleichen Antigen eine Gedächtnisantwort
erfolgt.
- b) Die Affinität
des Antikörpers
für das
Antigen erhöht
sich im Laufe der Zeit nach einer Immunisierung mit T-abhängigen,
aber nicht mit T-unabhängigen
Antigenen.
- c) T-abhängige
Antigene stimulieren ein unreifes oder neonatales Immunsystem wirksamer
als T-unabhängige
Antigene.
- d) T-abhängige
Antigene stimulieren gewöhnlich
IgM, IgG1, IgG2a und IgE-Antikörper,
während
T-unabhängige
Antigene IgM, IgG1, IgG2b und IgG3-Antikörper stimulieren.
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T-abhängige Antigene
können
primäre
und sekundäre
Antworten stimulieren, welche sowohl in erwachsenen als auch in
neonatalen Immunsystemen langlebig sind, müssen aber häufig mit Adjuvantien verabreicht
werden. Sehr kleine Proteine, wie Peptide, sind kaum immunogen,
selbst wenn sie mit Adjuvantien verabreicht werden.
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T-unabhängige Antigene
wie Polysaccharide sind imstande, Immunantworten in Abwesenheit
von Adjuvantien zu stimulieren, können aber keine starken oder
länger
andauernden Antikörperreaktionen
stimulieren. Sie sind auch nicht imstande, ein unreifes oder B-Zell-defizientes
Immunsystem zu stimulieren (Mond JJ., Immunological Reviews, 64:
99 (1982) (Mosier DE, et al., J. Immunol., 119: 1874 (1977). Was
T-unabhängige Antigene
anbelangt, ist es von entscheidender Bedeutung, Kindern eine schützende Immunität gegen
solche Antigene zu verleihen, insbesondere gegen Polysaccharide
wie H. influenzae und S. pneumoniae. Was T-abhängige Antigene anbelangt, ist
es von entscheidender Bedeutung, Impfstoffe auf der Basis von synthetischen Peptiden
zu entwickeln, welche die primären
antigenen Determinanten von verschiedenen Pathogenen wiedergeben.
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Eine
Vorgehensweise zum Verstärken
der Immunreaktion auf T-unabhängige
Antigene umfasst das Konjugieren von Polysacchariden wie H. influenzae-PRP
(Cruse JM, Lewis RE Jr. Hrsg., Conjugate Vaccines in Contributions
to Microbiology and Immunology, Band 10, (1989)) oder Oligosaccharid-Antigenen
(Anderson PW, et al., J. Immunol., 142: 2464, (1989)) an ein einzelnes
T-abhängiges
Antigen wie Tetanus- oder Diphtherie-Toxoid. Es wurde gezeigt, dass das Heranziehen
der T-Zellen-Unterstützung
auf diese Weise vielen Kindern, welche immunisiert worden sind,
eine erhöhte
Immunität
verleiht.
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Protein-Polysaccharid-Konjugatimpfstoffe
stimulieren eine Anti-Polysaccharid-Antikörper-Antwort bei Kindern, welche
ansonsten nicht imstande sind, auf das Polysaccharid allein zu reagieren.
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Konjugatimpfstoffe
sind wirksam, aber teuer herzustellen. Siehe Cruse. Ein Problem
bei der Herstellung von Konjugatimpfstoffen ist das Entfernen des
nichtkonjugierten Proteins von dem kovalent gebundenen Protein.
Typischerweise erfolgt dies durch Größenausschluss-Gelfiltration
und erfordert eine große
und zweckorientierte Säule.
Houen et al., zeigten, dass Peptide an Protein gekuppelt werden
konnten, das an Festphasen-Aluminium-Adjuvantien
adsorbiert war. Houen, G. et al., J. Immun. Meth., 206: 125 (1997).
Außerdem stellten
sie fest, dass die durch diese Festphasen-Konjugate induzierte Anti-Peptid-Antikörper-Antwort
höher war
als die durch Konjugate, die in Lösungsphase hergestellt wurden,
induzierte Antikörper-Antwort.
Die Synthese dieser Festpha sen-Konjugate war einfach, da nichtkonjugiertes
Peptid und Reagenzien durch Zentrifugation der Festphasen-Komponenten
entfernt werden konnten. Von Bedeutung ist, dass es nicht erforderlich war,
das Konjugat von dem Festphasengerüst, auf dem das Immunogen synthetisiert
wurde, zu entfernen, da die Festphase selbst das Adjuvans ist. Dies
beseitigt einen wesentlichen Nachteil von anderen Festphasen-Syntheseansätzen. Aber
Houen et al. befassten sich nicht mit Nicht-Peptid-Anwendungen,
z. B. Kohlenhydraten.
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WO-A-9700697
(Peetermans, J. et al.) beschreibt einen Impfstoff, der ein Polysaccharid-Konjugat-Antigen
umfasst, welches auf Aluminiumphosphat adsorbiert ist. WO-A-9640239 (Jennings,
H. et al.) beschreibt einen Impfstoff, in welchem ein chemisch modifiziertes
Polysaccharid an einen Proteinträger
konjugiert ist. WO-A-9830239 (Lees, A. et al.) beschreibt ein Verfahren
zum Herstellen eines Protein-Polysaccharid-Konjugats, wobei Polysaccharid
mit niedrigem Molekulargewicht durch Dialyse oder Ultrafiltration
entfernt wird.
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Kossovsky
erörtert "Antigenverabreichungsvehikel", die aus einem Diamant-Nanopartikel gebildet sind,
welches mit Cellobiose, einem Disaccharid, überzogen ist, um eine "Kolloidoberfläche" zu bilden, welche ein
Proteinantigen binden würde.
Kossovsky et al., Bioconj. Chem., 6(5), Seiten 507–520 (1995).
Das Antigenverabreichungsvehikel dient dazu, das Proteinantigen
zu präsentieren,
um "eine starke
immunogene Antwort" auf
das Proteinantigen hervorzurufen. Es ist nicht beabsichtigt und
wäre in
der Tat unerwünscht,
eine immunogene Antwort auf das Disaccharid hervorzurufen, da Cellobiose
eine Wiederholungseinheit von Cellulose ist, welche ein üblicher
Lebensmittelzusatz ist.
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Somit
besteht im Stand der Technik ein Bedarf, die Herstellung von Festphasen-Zweiträger-Konjugatimpfstoffen,
insbesondere das Entfernen von freiem Hapten, Protein und Polysaccharid
zu vereinfachen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zum Herstellen von Festphasen-Konjugatimpfstoffen bereitzustellen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zum
Reinigen eines Konjugatimpfstoffs bereitzustellen, der ein Kohlenhydrat
enthält.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zum
Herstellen von Festphasen-Konjugatimpfstoffen bereitzustellen, die
eine Aluminium-Festphase, ein Protein und ein Kohlenhydrat enthalten.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das im Bereitstellen
eines verbesserten Verfahrens zum Herstellen eines Festphasen-Konjugatimpfstoffs,
der ein Hapten enthält.
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Weitere
Aspekte der Erfindung werden zum Teil in der folgenden Beschreibung
dargelegt und gehen zum Teil aus der Beschreibung hervor oder können durch
die praktische Durchführung
der Erfindung in Erfahrung gebracht werden. Die Aspekte der Erfindung
werden realisiert und erzielt mittels der Elemente und Kombinationen,
die in den beigefügten
Ansprüchen
speziell aufgezeigt sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Verfahren zum Herstellen
von Festphasen-Konjugatimpfstoffen
bereit, worin zunächst
ein Protein an ein Festphasen-Adjuvans adsorbiert wird und anschließend ein Oligosaccharid
oder Polysaccharid kovalent an das adsorbierte Protein gebunden
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein neues Verfahren bereit, worin ein Kohlenhydrat zuerst an ein
Festphasen-Adjuvans adsorbiert wird und ein Protein anschließend an
das adsorbierte Kohlenhydrat kovalent gebunden wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
noch ein Verfahren bereit, worin das Kohlenhydrat vor dem Kuppeln
an das Protein aktiviert wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
noch ein Verfahren zum Herstellen von Festphasen-Konjugatimpfstoffen
bereit, worin ein Hapten an ein Protein gebunden ist.
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Das
einfache kostengünstige
Verfahren vermeidet das Erfordernis einer Chromatographie und gestattet
das schnelle Entfernen von nichtkonjugiertem Kohlenhydrat, von dem
gezeigt wurde, dass es die Immunantwort hemmt.
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Sowohl
die vorstehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende ausführliche
Beschreibung der Erfindung sind nur beispielhaft und dienen zur
Erläuterung
und beschränken
die beanspruchte Erfindung nicht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine grafische Darstellung der Auswirkungen einer Veränderung
des Polysaccharid/Protein-Verhältnisses.
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2(a) veranschaulicht den Schritt des Adsorbierens
eins Proteins an ein Festphasen-Adjuvans, gefolgt von einer Zentrifugation,
um das mit Festphasen-Adjuvans
versehene Protein (solid phase adjuvanted protein) zu ergeben.
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2(b) veranschaulicht den Schritt des Konjugierens
von aktiviertem Polysaccharid an ein Festphasen-Protein, gefolgt
von einer Zentrifugation zum Entfernen des überschüssigen aktivierten Polysaccharids, um
einen Festphasen-Protein-Polysaccharid-Konjugatimpfstoff
zu erhalten.
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3 veranschaulicht
drei Wege für
die Herstellung eines Doppelkonjugatimpfstoffs.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Festphasen-Chemie, ein Verfahren, bei dem die chemische Reaktion
an Molekülen
erfolgt, die an makromolekulare Oberflächen gebunden sind, ist im
Fachgebiet wohlbekannt. G. B. Fields & S. P. Colowick, Hrsg., "Solid Phase Peptide
Synthesis", Med.
Enzym., Band 289, Academic Press, 1997. In der Festphasen-Synthese
werden durch einfache Waschschritte die Reagenzien leicht entfernt
und das Produkt erhalten.
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Bei
der Herstellung vom Impfstoffen für menschliche Impfstoffe ist
das Entfernen des Impfstoffprodukts von der festen Phase, welche
typischerweise ein polymerer Träger
ist, problematisch. Eine Lösung
für dieses Problem
ist, als die Festphase ein für
Immunogene geeignetes Material wie etwa Aluminium-Adjuvantien zu verwenden.
Aluminium-Adjuvantien
sind die einzigen Adjuvantien, die für eine pädiatrische Verwendung zugelassen
sind.
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Die
Anmelderin hat ein verbessertes Verfahren für die Synthese von Protein-Polysaccharid-Konjugatimpfstoffen
entwickelt, bei dem Makromoleküle,
genauer gesagt Polysaccharide, nicht Haptene, an das adsorbierte
Protein kovalent gebunden werden. Da selbst Polysaccharide mit sehr
hohem Molekulargewicht bei niedriger Geschwindigkeit kein Pellet
bilden, wird das nichtkonjugierte Polysaccharid von dem adsorbierten Konjugat
durch Zentrifugation leicht abgetrennt. Dies ergibt eine einfache
und kostengünstige
Lösung
für das ansonsten
schwierige Entfernen von nichtkonjugiertem Polysaccharid. Wie vorstehend
beschrieben ist, braucht das nichtkonjugierte aber adsorbierte Protein
möglicherweise
nicht entfernt werden und kann in der Tat zum Verstärken der
Antikörper-Antwort
der Proteinkomponente günstig
sein.
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Derzeitige
FDA-Bestimmungen erfordern nicht, dass das freie Protein aus Konjugatimpfstoffen
entfernt wird, setzen aber die zulässige Menge an freiem Polysaccharid
fest. Es wurde gezeigt, dass freies Polysaccharid, insbesondere
wenn es mehr als 10% der Gesamtmenge beträgt, die humorale Immunantwort
auf das konjugierte Polysaccharid hemmt. Peeters, C. et al., Vaccine,
10: 833, 1992. Es ist deshalb wichtig, dass die Menge an freiem
Polysaccharid in dem Endprodukt minimiert wird. Das Entfernen des
freien Polysaccharids durch Gelfiltration ist jedoch schwierig,
insbesondere wenn das Polysaccharid ein hohes Molekulargewicht aufweist.
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Das
Festphasen-Kupplungsverfahren gestattet die Herstellung von Protein-Polysaccharid-Konjugaten mit
ansonsten schwierigen Proteinen, welche entweder wenig löslich oder
als konzentrierte Lösungen
schwierig herzustellen sind. Für
die Konjugation der meisten Makromoleküle ist es wichtig, eine hohe
Konzentration der Komponenten zu haben. Das Festphasen-Verfahren
macht dies mit ansonsten schwierigen Proteinen möglich, da das adsorbierte Protein
leicht konzentriert werden kann. Zum Beispiel wurde das F-Protein
(isoliert aus Respiratory Syncytial Virus) nicht leicht konzentriert
und war nur in Detergens löslich.
Bis jetzt ist das F-Protein nicht durch herkömmliche Mittel in einer verdünnten Detergenslösung an
ein Polysaccharid gebunden worden. Es ist jedoch möglich, das
F-Protein an Alhydrogel zu adsorbieren und anschließend Polysaccharid
an das adsorbierte Protein kovalent zu binden.
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Proteine
adsorbieren an Aluminium-Adjuvantien sowohl über hydrophobe als auch über ionische Wechselwirkungen.
Al-Shakhshir R. H. et al., Vaccine 13: 41, 1995. Die Bindung ist
häufig
in der Nähe
des isoelektrischen Punktes des Proteins optimal. Aufgrund der gemischten
Art der Wechselwirkung kann die Adsorption von Proteinen nicht mit
Gewissheit vorhergesagt werden und optimale Bedingungen müssen experimentell
bestimmt werden. Die Bindung ist manchmal reversibel. Somit ist
es erforderlich, eine Chemie zu verwenden, welche keine Bedingungen
einsetzt, welche das Protein desorbieren oder in welchen das Protein leicht
an das Adjuvans readsorbiert werden kann.
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Das
Protein unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Zu Beispielen für geeignete
Proteine gehören
Virus-, Bakterien-, Parasiten-, Tier- und Pilzproteine oder Lipoproteine,
sie sind aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise ist das Protein
Albumin (wie etwa Rinderserumalbumin), F-Protein, Tetanus-Toxoid, Diphtherie-Toxoid
oder Bakterienaußenmembranprotein,
welche alle von biochemischen oder pharmazeutischen Lieferfirmen
erhalten werden können
oder durch Standardmethoden hergestellt werden können (Cruse, JM (Hrsg.) Conjugate
Vaccines in Contributions to Microbiology and Immunology, Band 10
(1989). Andere geeignete Proteine sind dem Fachmann auf dem Gebiet
der Immunologie bekannt.
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Vorzugsweise
ist das Kohlenhydrat ein Oligosaccharid oder Polysaccharid. Zu Beispielen
für geeignete
Kohlenhydrate gehören
neutrale Polysaccharide wie Pneumokokken-Typ 14-Kapsel-Polysaccharid (Pn14) und
Dextran, und geladene Polysaccharide wie Neisseria-PsC, Pneumokokken-Polysaccharid-Typ
6 (Pn6), sie sind aber nicht darauf beschränkt.
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Vorzugsweise
ist das Kohlenhydrat aktiviert. Der Aktivator unterliegt keinen
besonderen Beschränkungen.
Zu Beispielen für
geeignete Aktivatoren gehören
CDAP (1-Cyano-4-dimethylaminopyridin-tetrafluoroborat)
und Bromcyan, sie sind aber nicht darauf beschränkt. Protein kann zu dem aktivierten
Polysaccharid direkt zugegeben werden, was die chemische Verknüpfung der
zwei Komponenten vereinfacht. Lees, A. et al., Vaccine, 14: 190,
1996; siehe auch US-Patent Nr. 5,651,971 und 5,693,326. Vorzugsweise
ist der Aktivator CDAP. Verschiedene chemische Reaktionen gestatten
die Kupplung von Proteinen an Kohlenhydrate entweder mit oder ohne
einen Spacer.
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Das
Aluminium-Adjuvans unterliegt keinen besonderen Beschränkungen.
Im Allgemeinen können
Metallsalze verwendet werden, z. B. Aluminium- und Calciumsalze.
Zu Beispielen für
geeignete Aktivatoren gehören
Alaun (Kaliumaluminiumsulfat), Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat,
Aluminiumoxohydroxid, Aluminiumhydroxyphosphat, Calciumphosphat,
Cernitrat, Zinksulfat, kolloidales Eisenhydroxid und Calciumchlorid,
sie sind aber nicht darauf beschränkt. Mehrere Aluminium-Adjuvantien
mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften sind im Handel erhältlich und
für den
menschlichen Gebrauch zugelassen. Vorzugsweise ist das Adjuvans
Aluminiumhydroxid oder Aluminiumphosphat. R. H. Al-Shekhshir, et
al., Vaccine, Band 13, 41; (1995); R. K. Gupta et al., Vaccine,
Band 11, 293 (1993), M. F. Powell, et al., "Vaccine Design, the Subunit and Adjuvant
Approach, "Pharmaceutical
Biotech, Band 6, Plenum Press (1995). Alhydrogel (Aluminiumhydroxid) mit
einem isoelektrischen Punkt (Pi) von 11
adsorbiert bereitwillig viele Proteine mit einem niedrigen P; wie
Tetanus-Toxoid und BSA, aber nicht basische Proteine wie Lysozym.
Adjuphos (Aluminiumphosphat) mit einem Pi von
5 bindet Lysozym, aber nicht BSA. Al-Shakhshir R. H. et al., Vaccine
13: 41, 1995. Der isoelektrische Punkt von Alhydrogel kann durch
die Zugabe von Phosphat verringert werden, welches die negative
Ladung des Adjuvans erhöht
und die Adsorption von stärker
basischen Proteinen gestattet. Rinella Jr. J. V., et al., Vaccine
14: 298, 1996.
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Neutrale
Polysaccharide wie Pneumokokken-Typ 14-Kapsel-Polysaccharid (Pn14)
und Dextran werden nicht bereitwillig an Alhydrogel adsorbiert.
Deshalb werden diese nichtkonjugierten Polysaccharide durch wiederholte
Zentrifugation und Resuspension der Festphase leicht von dem Konjugat
entfernt.
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Geladene
Polysaccharide wie Pneumokokken-Polysaccharid Typ (Pn6) können an
das Adjuvans adsorbiert werden. Für solche Polysaccharide ist
es erforderlich, Bedingungen zu bestimmen, unter denen eine minimale
Adsorption des freien Polysaccharids stattfindet.
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Dies
kann durch Verändern
der Oberflächenladung
des Festphasen-Adjuvans mit Phosphatanionen erfolgen, was den isoelektrischen
Punkt des Adjuvans verringert. Rinella Jr. J. V. et al., Vaccine
14: 298, 1996, Chang M. et al., PDA J. Pharm. Sci Tech., 51: 25,
1997.
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Ein
weiteres mögliches
Problem mit dem Festphasen-Verfahren ist, dass die Vernetzungsbedingungen
sorgfältig
kontrolliert werden müssen,
um ein homogenes Produkt herzustellen. In Lösungsphase können hohe
Vernetzungsgrade zu einem stärker
viskosen, aber noch immer brauchbaren Produkt führen. In der festen Phase kann
eine Übervernetzung
zu einer Verklumpung führen,
welche es schwierig macht, einheitliche Dosen zu verabreichen. Somit
ist die Optimierung der Konjugationsbedingungen, z. B. des Grades
der chemischen Aktivierung des Polysaccharids und der Konzentration
des Proteins erforderlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Festphasen-Adjuvans-Methode verwendet, um ein Hapten-Protein-Polysaccharid-Konjugat
zu synthetisieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden Haptene an Protein-Polysaccharid-Konjugate mit
hohem Molekulargewicht gekuppelt, um erhöhte Antikörper-Antworten auf alle drei
Komponenten des Impfstoffs: Hapten, Protein und Polysaccharid zu
stimulieren. Das Protein und Hapten werden in einer mehrwertigen
Anordnung an dem Polysaccharid präsentiert, was zu einer verstärkten B-Zell-Aktivierung
und folglich einer verstärkten
Antikörpersekretion
führt.
Dies ist ein "Doppelkonjugatimpfstoff" insofern, als er
aus Hapten-Protein-Polysaccharid mit hohem Molekulargewicht besteht.
Lees et al., Vaccine, 12: 1160, 1994; US-Patent Nr. 5,585,100.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
außerdem
Bestandteile an eine oder mehrere der Protein- oder Polysaccharidkomponenten
konjugiert werden. Eine solche Konjugation fördert erhöhte Antikörper-Antworten auf den Bestandteil.
Methoden zum Konjugieren solcher Bestandteile sind dem Fachmann wohlbekannt,
und zu ihnen gehören
zum Teil eine Kupplung über
verfügbare
funktionelle Gruppen (wie Amino-, Carboxyl-, Thio- und Aldehydgruppen).
Siehe S. S. Wong, Chemistry of Protein Conjugate and Crosslinking, CRC
Press (1991) und Brenkeley et al., "Brief Survey of Methods for Preparing
Protein Conjugates With Dyes, Haptens and Cross-Linking Agents", Bio conjugate Chemistry
3: 1 (Jan. 1992), G. T. Hermanson, Bioconjugate Techniques, Academic
Press, (1996). So wie der Begriff hier verwendet wird, ist ein Bestandteil
eine beliebige Substanz, welche das Immunsystem entweder von selbst
oder sobald sie gekuppelt ist, stimulieren kann. Zu Bestandteilen
gehören
Haptene, Antigene oder Kombinationen davon.
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Haptene
beziehen sich auf kleine organische Moleküle, z. B. Peptide, Phosphorylcholin
und TNP, welche selbst nicht imstande sind, eine Antikörper-Antwort
hervorzurufen, aber eine Antikörper-Antwort
hervorrufen können,
sobald sie an einen Träger
gekuppelt sind. Ein Antigen ist ein beliebiges Molekül, welches
unter den richtigen Umständen
die Bildung von Antikörpern
induzieren kann. Diese Haptene und Antigene können von Bakterien, Rickettsien,
Pilzen, Viren, Parasiten, Arzneimitteln oder Chemikalien herrühren, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Zu ihnen können
z. B. kleine Moleküle
wie Peptide, Oligosaccharide (z. B. das Polyribosyl-ribitol-phosphat
von H. influenzae), Toxine, Endotoxin usw. gehören.
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Die
Festphasen-Adjuvans-Vorgehensweise eignet sich gut für die Herstellung
von Doppelkonjugatimpfstoffen, da eine sequenzielle Konjugationschemie
an dem adsorbierten Protein durchgeführt werden kann, und die Abtrennung
der nicht umgesetzten Komponenten von dem adsorbierten Konjugat
leicht zustande gebracht wird. Somit kann das adsorbierte Protein
mit Hapten markiert werden, entweder bevor oder nachdem es an das
Polysaccharid gekuppelt wird. Geladene Haptene können jedoch unspezifisch an
einige Adjuvantien binden. Wie bei geladenen Polysacchariden kann
dies durch Verändern
der Oberflächenladung
des Adjuvans oder durch Auswahl einer geeigneteren Festphase umgangen
werden, wie ein Fachmann leicht feststellen kann. Ein Beispiel für ein Festphasen-Adjuvans
ist ein Teilchen mit immunverstärkenden
Eigenschaften.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Festphasen-Adjuvans zum Synthetisieren von Hapten-Protein-Polysaccharid-Konjugaten
verwendet, wobei Antigene verwendet werden, von denen gezeigt wurde,
dass sie wichtige schützende
Epitope für
S. pneumoniae enthalten.
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Pneumokokken
besitzen außer
typspezifischen Kapsel-Polysacchariden eine Reihe von Antigenen, die
der Spezies gemeinsam sind. Phosphorylcholin (PC) ist eine Hauptde terminante
des C-Polysaccharids von Pneumokokken, und es wurde gezeigt, dass
Antikörper
gegen PC Mäuse
vor einer experimentellen Pneumokokkeninfektion schützen. Wallick,
S. et al., J. Immunol., 130: 2871, (1983); McDaniel L. S. et al.,
J. Immunol., 133: 3308, (1984).
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Das
Pneumokokken-Oberflächenprotein
A (PspA) ist ein oberflächenexponierter
Virulenzfaktor, von dem gezeigt wurde, dass er eine schützende Immunität gegen
Pneumokokkensepsis bei Mäusen
hervorruft und einen Schutz gegen Pneumokokken von verschiedenen
Kapseltypen hervorrufen kann. Wu, H-Y et al., J. Infec. Dis., 175:
839, 1997.
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Ein
Impfstoff, welcher gemäß der Erfindung
hergestellt wird, ist für
die Behandlung eines Patienten durch Verabreichung einer immunstimulierenden
Menge des Impfstoffs brauchbar. Ein Patient ist ein beliebiges Individuum,
für welches
die Behandlung nützlich
sein kann, und schließt
Säuger,
vorzugsweise Menschen, Pferde, Kühe,
Hunde und Katzen sowie Vögel,
wie etwa Hühner,
ein, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Eine
immunstimulierende Menge bezieht sich auf die Menge an Impfstoff,
welche die Immunantwort des Patienten für die Verhütung, Linderung oder Behandlung
von Krankheiten stimulieren kann. Der Impfstoff der Erfindung kann
auf einem beliebigem Weg verabreicht werden, wird aber vorzugsweise
durch intravenöse, intramuskuläre und subkutane
Injektionen verabreicht.
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Der
gemäß der Erfindung
hergestellte Impfstoff kann auch in einem Verfahren zum Herstellen
eines immuntherapeutischen Agens gegen Infektionen, die durch Bakterien,
Viren, Parasiten, Pilze oder Chemikalien verursacht werden, durch
Immunisieren eines Wirtes mit dem vorstehend beschriebenen Impfstoff
verwendet werden, so dass der Donor Antikörper erzeugt, die gegen den
Impfstoff gerichtet sind. Antikörper
werden isoliert oder B-Zellen können
erhalten werden, um sie später
mit Myelomzellen zu fusionieren, um monoklonale Antikörper herzustellen.
Das Verfahren zum Herstellen von monoklonalen Antikörpern ist
im Fachgebiet wohlbekannt, Kohler und Milstein, Nature 256: 495
(1975), und durch Bezugnahme spezifisch in diese Anmeldung aufgenommen
und bedarf hier keiner weiteren Beschreibung.
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Das
immuntherapeutische Agens bezieht sich auf eine Zusammensetzung
von Antikörpern,
welche gegen spezifische Immunogene gerichtet sind, zur Verwendung
bei einer passiven Behandlung von Patienten. Ein Plasmadonor ist
ein beliebiges Individuum, welchem ein Impfstoff zur Herstellung
Antikörpern
gegen die in dem Impfstoff enthaltenen Immunogene injiziert wird.
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Der
gemäß der Erfindung
hergestellte Impfstoff kann auch in einem Verfahren zum Behandeln
eines Patienten durch die Verabreichung einer schützenden
Menge des immuntherapeutischen Agens verwendet werden. Eine solche
Behandlung ist insofern passiv, als sie den Patienten nicht dazu
bringt, Antikörper
gegen ein Immunogen zu erzeugen, sondern stattdessen Antikörper verwendet,
die von dem Plasmadonor gegen das Immunogen erzeugt wurden. Die
Menge an therapeutischen Antikörpern
ist schützend,
wenn sie eine ausreichende Anzahl von Antikörpern aufweist, welche die
durch das Immunogen verursachte Krankheit verhüten, lindern oder behandeln
kann. Eine solche Menge kann von einem Fachmann bestimmt werden
und variiert auf der Grundlage der Charakteristika des Patienten
und des Krankheitsprofils.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen eines
diagnostischen Reagenzes und/oder Forschungsreagenzes zum Nachweisen
von Agentien, welche für
Krankheiten, die z. B. durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten
oder Chemikalien verursacht werden, charakteristisch sind, durch
Immunisieren eines Wirts mit einem Impfstoff, der vorstehend beschrieben
ist, so dass der Wirt Antikörper
(oder B-Zellen) gegen die Agentien erzeugt. Die Antikörper und/oder
B-Zellen können
wie vorstehend beschrieben isoliert werden. So wie der Begriff hier
verwendet wird, bezieht sich diagnostisches Reagenz auf eine Zusammensetzung von
Antikörpern
(polyklonal oder monoklonal), welche zum Nachweisen von Agentien
verwendet werden können,
welche für
Krankheiten charakteristisch sind. So wie der Begriff hier verwendet
wird, bezieht sich Forschungsreagenz auf eine Zusammensetzung von
Antikörpern
(polyklonal oder monoklonal), welche im Labor verwendet werden kann.
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METHODIK
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Das
Gesamtverfahren zum Herstellen eines Festphasen-Konjugats ist in 3 veranschaulicht.
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Reagenzien
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Pneumokokken-Typen
6B und 14 sind von der ATCC erhältlich.
Tetanus-Toxoid ist von dem Statens Seruminstitute (Dänemark)
erhältlich.
Stabilisierte Aluminium-Adjuvantien, Alhydrogel (Aluminiumhydroxid) und
Adjuphos (Aluminiumphosphat) sind von Accurate Chemical (Westbury,
NY) erhältlich.
Das Phosphorylcholinanalog 6-(O-Phosphorylcholin)hydroxyhexansäure (PC-CO2H), das durch das Verfahren von Spande hergestellt
wurde, war ein Geschenk von J. Kenny (National Institute on Aging,
NIH). Spande, T. F., J. Org. Chem., 45: 3081, (1980).
-
Rekombinantes
Pneumokokken-Oberflächenprotein
A (rPspA), bestehend aus den N-terminalen
290 Aminosäuren
und einem 6xHis C-Terminus wurde in Hefezellen kultiviert, wie es
von Wortham et al., Infect. Immun., 66: 1513, 1998 beschrieben ist.
Nach einer anfänglichen
Reinigung durch Ni-NTA-Chromatographie (Qiagen) kann das Protein
durch Ionenaustauschchromatographie wie folgt weiter gereinigt werden:
die Ni-NTA-Fraktion
wird in 5 mM TrisHCl + 15 mM Tris dialysiert und auf eine Mono-Q-Säule, die
mit dem gleichen Puffer äquilibriert
ist, aufgegeben. Das Salz wird stufenweise auf 50 mM NaCl heraufgesetzt
und das Protein während
eines 50 mM-0,4 M NaCl-Gradienten
eluiert. Der rPspA-Peak, bestimmt durch ELISA, wird gepoolt und
durch Ultrafiltration auf 5 mg/ml konzentriert, in Salzlösung ausgetauscht
und mit einem Millex GV 0,2 μ-Filter
sterilfiltriert. Die Reinheit wurde durch SDS-PAGE bestätigt. Die
Konzentration wird aus dem berechneten Extinktionskoeffizient von
7620 M–1 bestimmt.
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Adsorption
von Proteinen an Festphasen-Adjuvantien
-
Das
Standardverfahren für
die Adsorption von Proteinen an Alhydrogel ist wie folgt, wie es
allgemein in 2a veranschaulicht ist. BSA
wurde an Alhydrogel adsorbiert, wie es von Houen et al., "Conjugation to Preadsorbed
Preactivated Proteins and Efficient Generation of Antipeptide Antibodies", J. Immunol. Meth., 206:
125–134,
(1997) allgemein beschrieben ist. BSA wurde zunächst an das Aluminium-Adjuvans,
Alhydrogel durch Kombinieren von 4,2 ml BSA (50 mg/ml in Salzlösung) mit
23 ml Alhydrogel (1 : 2 Verdünnung
in Salzlösung)
adsorbiert und über
Nacht durch Rotation in einem 50 ml-Röhrchen
vorsichtig vermischt. Das adsorbierte Protein wurde dreimal durch
Zentrifuga tion bei 3200 × g
10 Minuten gewaschen und in Salzlösung resuspendiert. Das am
Ende erhaltene Pellet wurde in 10 ml Salzlösung + 0,02% Azid resuspendiert
und bei 4°C aufbewahrt.
Das adsorbierte BSA wurde unter Verwendung des Micro-BCA-Assays
(Pierce Chemical) mit löslichem
BSA als Standard getestet. Es wurde festgestellt, dass > 95% des BSA sich an
dem Festphasen-Adjuvans befand.
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Tetanus-Toxoid
(5 mg/ml) wurde in 10 mM MES, 0,15 M NaCl, pH 6 dialysiert. rPspA
(5 mg/ml) wurde in 50 mM Natriumacetat, pH 5 dialysiert. Das Protein
wurde mit 1% Alhydrogel vermischt und 1 Stunde bei Raumtemperatur
vorsichtig gerührt.
Das Festphasen-Adjuvans-adsorbierte Protein wurde 15 Minuten in
1,5 ml-Röhrchen
in einer Mikrozentrifuge bei 16000 × g zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Das Pellet wurde in 1 ml von 25 mM Natriumacetat,
pH 5 resuspendiert, wobei ein Mikrohomogenisator (Kontes "Pellet Pestle") verwendet wurde,
und rezentrifugiert. Die Waschschritte wurden zwei weitere Male
wiederholt und das adsorbierte Protein in dem am Ende eingesetzten
Puffer resuspendiert. Um die Dichte des adsorbierten Proteins zu
verändern,
können
Verhältnisse
von 0,25–5
mg Alhydrogel pro mg Protein verwendet werden. Bei 1 mg Protein/mg
Alhydrogel waren > 90%
des Proteins adsorbiert. Falls es erforderlich ist, kann der isoelektrische
Punkt des Alhydrogels durch die Zugabe von begrenzten Mengen an
Phosphat verringert werden, wie es von Rinella, Jr., J. V. et al.,
Vaccine 14: 298 (1996) beschrieben ist. Wenn sich Alhydrogel zur
Verwendung beim Herstellen von Festphasen-Protein-Polysaccharid-Konjugaten
mit negativ geladenen Polysacchariden, wie etwa Pn6, oder Konstrukten,
die negativ geladene Haptene, wie etwa Phosphorylcholin, enthalten,
als unbefriedigend erweist, kann das Protein an ein Festphasen-Aluminium-Adjuvans mit einem
niedrigen isoelektrischen Punkt, z. B. Adjuphos, adsorbiert werden.
Adjuphos-adsorbiertes Protein und Konjugate werden in einem 25 mM
pH 9 Carbonatpuffer anstelle des mit Alhydrogel verwendeten 25 mM
Natriumacetatpuffers resuspendiert.
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Protein
wurde unter Verwendung des BCA-Microassays (Pierce Chem. Co.) getestet.
Durch Verwenden des Testproteins BSA und "Buchführen" über
alle Fraktionen haben wir festgestellt, dass adsorbiertes Protein
mit diesem Verfahren quantifiziert werden kann.
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Polysaccharid
wurde mit dem Resorcinol/Schwefelsäure-Verfahren von Monsigny
et al., Anal. Biochem., 175: 525 (1988) getestet.
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Allgemeines Verfahren
für die
CDAP-Aktivierung von Polysaccharid (2)
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Pn14
wurde in einer Menge von 10 mg/ml in Wasser solubilisiert. CDAP
(Research Organics) wurde in einer Menge von 100 mg/ml in Acetonitril
hergestellt. Bei t = 0 wurde CDAP zu PS zugegeben. Nach 30 Sekunden
wurde 0,2 M Triethylamin (TEA) zugegeben, um den pH auf 9,5 zu bringen.
Der pH wurde bei 9–9,5 gehalten
und nach 2,5 Minuten zu einer verwirbelten Lösung von Protein (entweder
löslich
oder adsorbiert) zugegeben. Festphasen-Konjugate wurden mit einem
Mikrohomogenisator während
der ersten Stunde regelmäßig vermischt.
Nach einer Reaktion über
Nacht wurde die Reaktion in der Lösung durch Zugeben von Ethanolamin
bis auf 0,1 M und Inkubieren während
einer Stunde angehalten. Lösungsphasen-Konjugate
wurden durch Gelfiltration an einer S400HR-Säule (Pharmacia) verarbeitet,
um nichtkonjugiertes Protein zu entfernen. Nichtkonjugiertes Polysaccharid
wurde von Adjuvans-adsorbierten Proteinen entfernt, indem zuerst
die Lösung
auf eine Konzentration von 25 mM Natriumacetat gebracht wurde, der
pH mit 1 N HCl auf 5 verringert wurde und bei Raumtemperatur 1 Stunde
inkubiert wurde. Das Festphasen-Konjugat wurde wie beschrieben gewaschen.
Um den Grad der Polysaccharid-Aktivierung zu verändern, wurden CDAP-Verhältnisse
von 0,25–1
mg CDAP/mg PS getestet. Um die Kupplungsbedingungen zu verändern, wurde
das adsorbierte Protein vor der Zugabe des CDAP-aktivierten PS in
einer Konzentration von 5, 10 oder 20 mg/ml resuspendiert. CDAP-aktiviertes
Pn14 kann an das Adjuvansadsorbierte PC-rPspA gebunden werden.
-
In
allen vorstehenden Fällen
wurde freies nichtkonjugiertes Hapten, Protein oder Polysaccharid
durch Zentrifugation und Waschen des Alhydrogels, welches den Konjugatimpfstoff
enthält,
aus dem Endprodukt entfernt. Dies ist der hauptsächliche zeit- und kostensparende
Schritt bei der Herstellung der Konjugatimpfstoffe, da keine Säulenchromatographie
zum Entfernen von freiem Hapten, Protein oder Polysaccharid verwendet werden
muss.
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Immunisierungen
-
Das
Folgende liefert ein Beispiel dafür, wie Immunisierungen in Mäusen durchgeführt werden
können. Gruppen
von 5 Balb/c-Mäusen
werden an den Tagen 0 und 14 mit den verschiedenen Impfstoffkonstrukten
in Dosen im Bereich von 0,01–10 μg subkutan
immunisiert und 14 Tage später
wird ihnen Blut entnommen. Um die Menge des Adjuvans zu optimieren,
werden Immunogene mit zusätzlichem
Alhydrogel in dem Bereich von 0–0,5
mg/Maus vermischt. Als ein Beispiel zum Optimieren der Menge von
zusätzlichen
Adjuvantien werden die Festphasen-Konjugatimmunogene mit Alhydrogel
vermischt.
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ELISA
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Alle
Immunassays werden unter Verwendung von Nunc Maxisorp-Stripwells
(Nunc 469949) durchgeführt.
Unter Verwendung von zuvor hergestellten Antiseren gegen Phosphorylcholin,
PspA, Tetanus-Toxoid, Pn14 und Pn6B werden vorbereitende Versuche
durchgeführt,
um die optimale Konzentration des Beschichtungsantigens zu bestimmen.
PC wird an BSA zur Verwendung als ELISA-Antigen gebunden, wobei
das vorstehend beschriebene Verfahren verwendet wird. Für ELISA's werden 100 μl Antigenlösung in
PBS (pH 7,4) in alle Vertiefungen bzw. Näpfe gegeben und die Platte
mit einer Plattenabdichtung bedeckt und über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Vertiefungen werden viermal mit 0,05% Tween-20 enthaltendem
PBS (PBS-T) gewaschen, um ungebundenes Beschichtungsantigen zu entfernen.
Serumproben werden an 6–7 Verdünnungen,
die in PBS-T hergestellt werden, getestet. 100 μl von jeder Verdünnung werden
in doppelte Vertiefungen auf der Antigen-beschichteten Platte gegeben.
Negative Kontrollvertiefungen erhalten nur PBS-T. Positive Kontrollvertiefungen
sind eingeschlossen. Zu Vergleichszwecken enthält jede ELISA die jüngsten Serumproben
sowie die vorhergehenden Serumproben. Im Anschluss an die Zugabe
der Serumproben wird die Platte 30–60 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert, und die Vertiefungen werden wieder mit PBS-T gewaschen.
Alle Vertiefungen erhalten 95 μl
Kaninchen-Anti-Maus-IgG
(gammaspezifisch) konjugiert an HRP. Die Platten werden wieder 30–60 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert und mit PBS-T gewaschen. 100 μl TMB-Substrat
werden zu allen Vertiefungen zugegeben und die Platte im Dunkeln
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktion wird durch
die Zugabe von 80 μl
der TMB-Stopplösung
gestoppt und die Extinktionen werden bestimmt, wobei ein Molecular
Devices Mikroplattenlesegerät
mit einem 450 nm Filter verwendet wird. Die Titer werden unter Verwendung
des SoftMax Programms berechnet. Die Spezifität von Anti-PC-Antikörpern wird
bestä tigt
durch Vorinkubation des Antikörpers
mit 100 μg/ml
Phosphorylcholin (Aldrich) und das Blockieren der Antikörperbindung
an PC-BSA wird bestimmt.
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In
ausgewählten
Fällen
wird die schützende
Aktivität
der Seren unter Verwendung eines opsonischen Tests bestimmt. Fischer,
GW et al., J. Infect. Dis., 169: 324 (1994). Dem Fachmann ist klar,
dass die Methodik für
die Herstellung von Festphasen-Polysaccharid-Konjugaten eine Optimierung für ein bestimmtes
Konjugat wie etwa PC-PspA-Pn6 erfordern kann. Zum Beispiel kann
es erforderlich sein, die Bedingungen zu modifizieren, um eine unspezifische
Adsorption von PC und Pn6 zu verhindern. So kann, wenn eine Verringerung
der positiven Ladung des Alhydrogels durch Adsorption von begrenzten
Mengen an Phosphat die unspezifische Bindung nicht verhindert, oder
wenn wir nicht imstande sind, PspA an geladenes Adjuphos zu adsorbieren,
der isoelektrische Punkt des PspA durch gentechnisches Erzeugen
eines Polylysin-Schwanzes am C-Terminus angehoben werden, um die
Bindung des Proteins an Adjuphos zu fördern, welches einen isoelektrischen
Punkt von ungefähr
5 aufweist. Das negativ geladene Adjuphos sollte keine Anionen binden.
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BEISPIELE
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A. HERSTELLUNG VON FESTPHASEN-KONJUGATIMPFSTOFF
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Diese
Beispiele zeigen das Konjugationsverfahren an einer Festphasen-Matrix
und untersuchen einige der Parameter, die für die Kupplung von Polysacchariden
mit hohem Molekulargewicht (PS) an Festphasen-Adjuvans-adsorbiertes
Protein wichtig sind. BSA wurde als ein repräsentatives Protein verwendet
und wurde an das handelsübliche
Festphasen-Aluminiumhydroxid-Adjuvans Alhydrogel adsorbiert, wie
es von Houen, G. et al., J. Imm. Meth., 206: 125, 1997 beschrieben
ist. Das Polysaccharid wurde mit 1-Cyano-4-dimethylaminopyridin-tetrafluoroborat
(CDAP) aktiviert, wie es allgemein von Lees et al., Vaccine, 14:
190 (1996) beschrieben ist, und anschließend an das adsorbierte Protein
gekuppelt, wie es nachstehend beschrieben ist.
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BEISPIEL 1 Auswirkung
der Polysaccharid-Aktivierung und des Kupplungs-pH's auf die Effizienz
der Konjugation an Protein, das an einer festen Adjuvans-Matrix
adsorbiert ist
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S.
pneumoniae-Polysaccharid-Typ 14 (Pn14) (3 mg mit einer Konzentration
von 10 mg/ml) wurde mit 0,25, 0,5 oder 1 mg CDAP/mg Polysaccharid
und einer 2× molaren
Menge von Triethylamin (TEA) aktiviert und zu 3 mg BSA/Alhydrogel
zugegeben, das in 100 μl
von 0,1 M Natriumborat; pH 9,3 suspendiert war. Nach einer Inkubation über Nacht
mit Vermischen wurden die Reaktionen in den Lösungen mit Ethanolamin angehalten und
die Lösungen
durch Zentrifugation gewaschen, um nichtkonjugiertes Polysaccharid
zu entfernen. Das Protein wurde unter Verwendung des BCA-Microassays
(Pierce Chemical Co.) getestet, und das Polysaccharid wurde mit
dem Resorcinol/Schwefelsäure-Verfahren
von Monsigny et al., Anal. Biochem., 175: 525 (1988) getestet. Wie
in Tabelle 1 angegeben ist, war das Ausmaß der PS-Kupplung an das adsorbierte
Protein umso größer, je
größer die
Menge des verwendeten CDAP war.
-
Die
Reaktion wurde auch in einem HEPES-Puffer bei pH 7,3 durchgeführt. Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, war die Kupplungseffizienz des PS an das
Protein bei pH 7,3 erheblich geringer.
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Dieser
Versuch zeigt, dass CDAP-aktivierte Polysaccharide mit dem Adjuvansadsorbierten
Protein reagieren und dass der Grad der CDAP-Aktivierung und der
pH der Kupplung das Ausmaß der
Kupplungseffizienz auf eine ähnliche
Weise wie in Lösungsphasen-Reaktionen
beeinflussen. Lees, A. et al., Vaccine, 14: 190 (1996).
-
Tabelle
1. Auswirkung der Polysaccharid-Aktivierung und des Kupplungs-pH's auf die Proteinkonjugationseffizienz
-
BEISPIEL 2 Auswirkung
der Veränderung
des Polysaccharid/Protein-Einsatzmengen-Verhältnisses
-
BSA
wurde an Alhydrogel adsorbiert und CDAP-aktiviertes Dextran wie
vorstehend beschrieben hergestellt und zu dem adsorbierten Protein
in den in 1 gezeigten Verhältnissen
zugegeben. Wenn die Menge an Dextran bezogen auf BSA erhöht wurde,
gab es eine Abnahme des Prozentsatzes von Dextran, welches konjugiert
wurde, aber eine Gesamtzunahme der absoluten Menge an Dextran, welches
konjugiert wurde (1). Dies zeigt, dass das Verhältnis von
Polysaccharid zu Protein durch Verändern des PS/Protein-Einsatzmengen-Verhältnisses
verändert
werden kann.
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BEISPIEL 3 Nichtkonjugiertes
neutrales Polysaccharid wird nicht an Alhydrogel adsorbiert
-
3
mg Dextran oder CDAP-aktiviertes Dextran mit einer Konzentration
von 10 mg/ml wurden zu 3 mg Alhydrogel-adsorbiertem BSA mit einer
Konzentration von 10 mg/ml in 5 mM Natriumborat, pH 9,3 gegeben. Nach
einer Reaktion über
Nacht wurde der pH durch Zugeben von 1 M Natriumacetat auf 5 verringert.
Das Festphasen-Material wurde zentrifugiert und dreimal in 1 ml
50 mM Natriumacetat (pH 5) resuspendiert.
-
Die
Rückgewinnung
von Protein und Polysaccharid wurde bestimmt. Wie in Tabelle 2 gezeigt
ist, wurde sehr wenig, wenn überhaupt,
Dextran an das Festphasen-Protein adsorbiert, sofern das Dextran
nicht mit CDAP aktiviert war. Dieser Versuch zeigt auch die ausgezeichnete
Rückgewinnung
des Konjugats, welche durch die Festphasen-Methodik erhalten werden
kann. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit Pn14 erhalten.
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Tabelle
2. Polysaccharid-Adsorption an Alhydrogel
-
BEISPIEL 4. Synthese eines
Modell-Konjugatimpfstoffs an einer festen Matrix und Immunisierung
von Mäusen
-
BSA
wurde an Alhydrogel adsorbiert und gewaschen, wie es vorstehend
in dem Abschnitt Methodik beschrieben ist. Pn14 wurde mit CDAP aktiviert
(wie vorstehend in dem Abschnitt Methodik beschrieben) und zu dem
BSA/Alhydrogel zugegeben. Nach einer Reaktion über Nacht wurden die Reaktionen
in den Proben angehalten und die Proben durch wiederholte Zentrifugation
gewaschen, um freies PS zu entfernen. Kontrollen wurden hergestellt
durch Vermischen von Pn14 mit Alhydrogel ("Alhy."), allein und mit adsorbiertem Protein, und
durch Vermischen von CDAP-aktiviertem Pn14 mit Alhydrogel.
-
Gruppen
von 4 Balb/c-Mäusen
wurden an den Tagen 0, 14 und 18 mit 2,5 μg Pn14, entweder als durch Festphasen-Synthese
hergestellte Konjugate oder wie in Tabelle 3 angegeben, subkutan
immunisiert. Mäuse in
der Konjugatgruppe erhielten 3 μg
BSA. Nur-BSA-Gruppen erhielten 5 μg
BSA. An Seren von einer Blutentnahme am Tag 42 wurde durch ELISA
der Titer für
IgG-Antikörper
gegen Pn14 bestimmt.
-
Dieser
Versuch zeigt, dass Anti-Polysaccharid-Antikörper unter Verwendung von Konjugaten
induziert werden können,
die unter Verwendung einer Festphasen-Vorgehensweise hergestellt
sind. In Abwesenheit einer kovalenten Bindung des Polysaccharids
an das Protein wurde kein Anti-Polysaccharid-Antikörper nachgewiesen.
Die kovalente Bindung des Polysaccharids an das Protein erfolgt
nur, wenn das Polysaccharid z. B. durch CDAP aktiviert worden ist.
Dieser Versuch verglich nicht die Wirksamkeit von Konjugaten, die
hergestellt wurden durch Festphasen-Verfahren gegenüber herkömmlichen
Verfahren.
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Tabelle
3. Immunisierung von Mäusen
durch Festmatrix-Konjugatimpfstoff
-
B. ANTIKÖRPERINDUKTION
-
Es
wurden Antigene verwendet, von denen gezeigt worden ist, dass sie
schützende
Antikörper
für Streptococcus
pneumoniae induzieren. Diese Beispiele induzieren einen schützenden
Antikörper
gegen S. pneumoniae mit hohem Titer unter Verwendung der vorgeschlagenen
Impfstoffkomponenten Phosphorylcholin (PC) und Pneumokokken-Oberflächenprotein
A (PspA).
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BEISPIEL 5. Synthese eines
klinisch relevanten Konjugatimpfstoffs unter Verwendung einer Festphasen-Adjuvans-Matrix
-
Das
Fusionsprotein (RSV F-Protein) wurde aus in Hep-2-Zellen kultiviertem
Respiratory Syncytial Virus aufgereinigt und an Alhydrogel adsorbiert.
Das Alhydrogel-adsorbierte Protein wurde durch Zentrifugation gewaschen,
um nicht adsorbiertes Protein zu entfernen, und an CDAP-aktiviertes
Pn14 gekuppelt. Nichtkonjugiertes Pn14 wurde durch Zentrifugation
entfernt. Gruppen von 4 Balb/c-Mäusen
wurden an den Tagen 0 und 14 mit 2,0 μg des auf Alhydrogel hergestellten
F-Protein-Pn14-Konjugats oder mit 2 μg an Alhydrogel adsorbiertem
F-Protein plus 5 μg
Pn14, gemeinsam vermischt mit dem Protein, subkutan immunisiert.
Zusätzliches Alhydrogel
wurde mit jedem Immunogen vermischt, so dass jede Maus insgesamt
0,1 mg Alhydrogel pro Immunisierung erhielt. Anti-F-Protein- und Anti-Pn14-ELISA-Titer
wurden an gepoolten Seren von Mäusen
bestimmt, denen am Tag 28 Blut entnommen wurde.
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Pools
der vorstehenden Seren wurden auf ihre Fähigkeit zur Verstärkung der
Opsonosphagocytose getestet. Nur Seren von Mäusen, die mit dem konjugierten
Pn14 immunisiert wurden, wiesen eine opsonophagocytische Aktivität auf. Dieser
Versuch zeigt, dass der Konjugatimpfstoff, der unter Verwendung
von an Pn14 konjugiertem RSV F-Protein
unter Verwendung eines Festphasen-Systems hergestellt wurde, Antikörper mit hohem
Titer sowohl gegen die PS-Komponente als auch gegen die Proteinkomponente
induziert. Im Gegensatz dazu ergaben Mäuse, die mit dem Festphasen-F-Protein,
ver mischt mit Pn14, immunisiert wurden, keinen Titer gegen das Polysaccharid.
Ergebnisse sind Tabelle 4 gezeigt.
-
Tabelle
4. Synthese eines klinisch relevanten Konjugatimpfstoffs unter Verwendung
einer Festphasen-Adjuvans-Matrix
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BEISPIEL 6. Induktion
von Hochtiter-Anti-Phosphorylcholin (PC)-Antikörpern, welche schützend sind
-
Um
zu untersuchen, ob wir einen Hochtiter- und schützenden Antikörper gegen
PC induzieren konnten, konjugierten wir ein PC-Analog an Tetanus-Toxoid
oder Pertussis-Toxoid
(PC-TT, PC-PT), im Wesentlichen wie in dem Abschnitt Methoden beschrieben,
und immunisierten DBA/2-Mäuse
mit 5 μg
Protein. Die Mäuse
erhielten 14 Tage später
eine Booster- bzw. Auffrischungsimpfung und von Seren vom Tag 28
wurde der Titer für
IgG-Antikörper
gegen PC bestimmt. Wie in Tabelle 5 ersichtlich, wurden die Mäuse stimuliert,
Hochtiter-Anti-PC-Antikörper
nach der Auffrischungsimmunisierung zu erzeugen. Alle Mäuse, denen
TT- oder PT-Konjugate injiziert wurden, wiesen auch Hochtiter-Antikörper-Antworten
auf das Trägermolekül auf (nicht gezeigt).
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Tabelle
5. Induktion von Hochtiter-Anti-Phosphorylcholin (PC)-schützenden
Antikörpern
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Um
zu bestimmen, ob der Anti-PC-Antikörper, der durch diese Immunogene
induziert wurde, schützend
war, wurden Mäusen
0,1 ml Testserum oder Kontrollserum injiziert. 24 Stunden später wurden
die Mäuse mit
20000 Organismen des WU2-Stammes von S. pneumoniae infiziert. Während alle
5 Kontrollmäuse,
die eine Injektion erhalten hatten, innerhalb von 72 Stunden starben,
starb keine der Mäuse,
welchen das Anti-PC-haltige Serum gegeben wurde. Dies zeigt, dass
Hochtiter- und schützende
Antikörper
nach einer Konjugation von PC an klinisch relevante Träger erzeugt
werden können.
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BEISPIEL 7. Induktion
von Antikörpern
gegen multiple S. pneumoniae-Epitope
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Um
zu bestimmen, ob wir PC an ein anderes S. pneumoniae-schützendes
Epitop konjugieren und Antikörper
gegen beide Komponenten induzieren konnten, wurde ein PC-Analog an Pneumokokken-Oberflächenprotein
A (PspA), wie in dem Abschnitt Methoden beschrieben, konjugiert
und 5,0 μg
wurden s. c in 5 DBA/2-Mäuse
an den Tagen 0 und 14 injiziert. Den Mäusen wurde 14 Tage später Blut
entnommen und von den Seren der Titer für IgG-Antikörper sowohl gegen PC als auch
gegen PspA bestimmt. 5 μg
Psp-A oder 5 μg
PspA sind entweder löslich
oder mit Alhydrogel vermischt. Die Daten in Tabelle 6 zeigen, dass
wir Hochtiter-IgG-Antikörper
sowohl gegen die PC-Komponente als auch gegen die PspA-Komponente
des Impfstoffs induzieren können.
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Tabelle
6. Induktion von Antikörpern
gegen multiple S. pneumoniae-Epitope
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BEISPIEL 8. Konjugate,
die nichtkonjugiertes Protein enthalten, sind immunogen und protektiv
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TT
wurde Verwendung von CDAP an Pn14 konjugiert und das freie Protein
durch Gelfiltration an einer S400HR-Säule entfernt. Ein weiteres
Aliquot des gleichen Konjugats wurde nur dialysiert (Cutoff 14 kDa)
und enthielt ungefähr
50% nichtkonjugiertes TT (bestimmt durch Größenausschluss-HPLC). Die Rückgewinnung des
Polysaccharids war für
die nur dialysierte Probe deutlich höher als für die gelfiltrierte Probe (> 95% gegenüber 37%).
Gruppen von 4 Mäusen
wurden mit jedem Präparat
an den Tagen 0 und 14 immunisiert, und 14 Tage danach wurde Blut
entnommen. Anti-IgG-Titer wurden durch ELISA bestimmt. Sowohl Anti-Protein-
als auch Anti-PS-Antikörpertiter
waren für
die nur dialysierten Formulierungen höher.
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Tabelle
7. Auswirkung von nichtkonjugiertem Protein
-
Die
Daten legen nahe, dass homologes nichtkonjugiertes Protein, das
mit konjugiertem Protein zugegen ist, die Immunantwort mehr stimuliert
als Konjugate, aus denen das freie Protein entfernt worden ist.
Somit ergibt die Anwesenheit von nichtkonjugiertem adsorbiertem
Protein in den Festphasen-Protein-Polysaccharid-Immunogenen eine
gegenüber
der Immunantwort von herkömmlichen
Präparaten
erhöhte
Immunantwort.
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BEISPIEL 9. Immunogenität von TTPS-Konjugaten,
die unter Verwendung von Festphasen-Adjuvans mit verschiedenen PS
und Verknüpfungs-Chemien
hergestellt werden
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TT
wurde an Alhydrogel adsorbiert und entweder an PN14 oder Neisseria
PsC gekuppelt. Pn14 wurde mit CDAP aktiviert und unter Verwendung
einer Thioether-Chemie oder Halogenacylkonjugation gekuppelt. Das
Thioether-Chemieverfahren ist allgemein in Lees, Vaccine, 12: 1160
(1994) erörtert.
Die Halogenacylkonjugation ist z. B. in Lees et al., Abstract for
11th Int. Pathogen. Neisseria Conf., Nizza,
Frankreich, Seite 161 (1998) beschrieben. Im Anschluss an die Konjugation
wurde freies PS durch Zentrifugation entfernt und das Festphasen-Konjugat
auf PS und TT getestet. Gruppen von 4 Balb/c-Mäusen wurden mit 5 μg konjugiertem PS,
das die angegebene Menge an TT enthielt, am Tag 0 und 14 immunisiert,
und 14 Tage später
wurde ihnen Blut entnom men. Gepoolte Seren von der Blutentnahme
am Tag 28 wurden durch ELISA auf das homologe PS und auf TT getestet.
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Tabelle
8. Auswirkung einer Änderung
von PS und Verknüpfungs-Chemie
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Dies
zeigt, dass sich das Verfahren für
eine Reihe von verschiedenen Chemien, Proteinen und Polysacchariden
eignet. Man beachte, dass das Halogenacyl/PsC-Konjugat eine hohe
Anti-PsC-Antwort ergab, die mit Ergebnissen in Abwesenheit mit Lösungsphasen-TT-(Halogenacyl)-PsC-Konjugaten übereinstimmte.
Man beachte, dass nichts unternommen wurde, um das Konjugationsprotokoll
oder die Dosis zu optimieren. Der Zweck dieses Versuchs war, zu
zeigen, dass unter Verwendung einer Reihe von Chemien Polysaccharide
gekuppelt und zum Induzieren von Antikörpern verwendet konnten. Außerdem konnte
kein Vergleich zwischen Anti-PsC und Pn14-Titern angestellt werden.
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Die
folgenden vier Beispiele zeigen die Herstellung von Doppelkonjugatimpfstoffen.
Es kann weiterhin auf US-Patent Nr. 5,955,079 verwiesen werden.
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BEISPIEL 10. Konjugieren
von PS an Adjuvans-adsorbiertes Hapten-Protein (allgemein in 3(II) beschrieben)
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Tetanus-Toxoid
(TT) wurde wie vorstehend beschrieben an Alhydrogel adsorbiert und
in einer Konzentration von 5 mg/ml in HEPES-Puffer (0,15 M HEPES,
2 mM EDTA, pH 7,3) resuspendiert. N-Hydroxysuccinimidyliodacetat
(SIA) wurde von einer 0,1 M Stammlösung in Dimethylformamid in
einem 10-fachen Molverhältnis
von SIA zu TT zugegeben und im Dunkeln reagieren gelassen. Nach
einer Stunde wurde das TT durch Zentrifugation mit HEPES-Puffer
gewaschen, um nichtumgesetztes Reagenz zu entfernen. Das iod-acetylierte adsorbierte
TT wurde in HEPES-Puffer in einer Konzentration von 10 mg/ml resuspendiert.
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Ein
von enterotoxigenem E. Coli abgeleitetes Konsensus-Peptid (FJ Cassels
et al. J. Industrial Microbiology and Biotechnology 19: 66 (1997)
(Sequenz: CVEKNITVTASVDPTIDLLQADGSALPSAVALTYSPAG) wurde in einer
Konzentration von 10 mg/ml in HEPES-Puffer + 10% Acetonitril solubilisiert.
Der freie Thiolgehalt wurde unter Verwendung von Ellman's Reagenz bestimmt.
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Peptid
wird zu dem iod-acetylierten adsorbierten TT in einem Verhältnis von
10 mol freies Thiol pro mol TT zugegeben. Nach einer Reaktion über Nacht
wird die Lösung
eine Stunde lang auf eine Konzentration von 0,2 mM Mercaptoethanol
gebracht und anschließend
durch wiederholte Zentrifugation und Resuspension in HEPES-Puffer
gewaschen. Die Endkonzentration an TT beträgt 10 mg/ml.
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Pn14
in einer Konzentration von 10 mg/ml wird mit CDAP aktiviert und
an das adsorbierte Peptid/TT gekuppelt, wie es in anderen Beispielen
beschrieben ist.
-
Alternativ
wird Peptid an adsorbiertes Protein gekuppelt, wie es allgemein
von Houen et al. beschrieben ist. PS wird an das adsorbierte Peptid-Protein
gekuppelt, wie es in anderen Beispielen beschrieben ist.
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BEISPIEL 11. Vor der Adsorption
an Festphase hergestelltes Hapten-Protein (allgemein in 3(I) beschrieben)
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TT
wird in einer Konzentration von 5 mg/ml in HEPES-Puffer suspendiert
und mit einem 10-fachen molaren Überschuss
von SIA reagieren gelassen. Nach einer Stunde wird das Protein entsalzt
und unter Verwendung eines Ultrafree 30-Geräts (Millipore) auf 10 mg/ml
konzentriert. Peptid wird wie vorstehend hergestellt und zugegeben.
Nach einer Reaktion über
Nacht (ON reaction) wird die Reaktion in der Lösung mit 0,2 mM Mercaptoethanol
eine Stunde lang angehalten. Nichtkonjugiertes Peptid wird durch
Gelfiltration an einer S200HR-Säule
(Pharmacia), äquilibriert
mit Salzlösung,
entfernt. Die Peptid-TT-Fraktion wird auf 10 mg/ml konzentriert
und an Alhydrogel adsorbiert.
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Pn14
in einer Konzentration von 10 mg/ml wird mit CDAP aktiviert und
an das adsorbierte Peptid/TT gekuppelt, wie es in anderen Beispielen
beschrieben ist.
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BEISPIEL 12. An adsorbiertes
Protein-Ps gekuppeltes Hapten (allgemein in 3(III) beschrieben)
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Pn14
wird an Alhydrogel-adsorbiertes TT wie beschrieben konjugiert. Das
adsorbierte Pn14-Protein wird mit SIA iod-acetyliert, wie es vorstehend
beschrieben ist. Das Peptid wird wie beschrieben hergestellt und zu
dem iod-acetylierten Protein/Ps zugegeben. Nach einer Reaktion über Nacht
wird die Reaktion in der Lösung
mit Mercaptoethanol angehalten und das nichtkonjugierte Peptid durch
wiederholtes Waschen durch Zentrifugation entfernt.
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BEISPIEL 13. Konjugation
von Protein an adsorbiertes Polysaccharid
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Bestimmte
Ps adsorbieren gut an Alhydrogel, z. B. Neisseria meningiditis A.
(Neiss PsA). Neiss PsA wird in einer Konzentration von 10 mg/ml
in Wasser suspendiert und mit einem gleichen Gewicht von Alhydrogel
vermischt. Nach einer Stunde wird nicht adsorbiertes Ps durch Waschen
durch Zentrifugation entfernt und in einer Konzentration von 10
mg/ml in Salzlösung
resuspendiert.
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Das
adsorbierte Ps wird mit CDAP aktiviert. 1 mg CDAP pro mg adsorbiertes
Ps aus einer 100 mg/ml-Stammlösung
von CDAP in Acetonitril. Nach 30 Sekunden wird der pH auf 9,5 angehoben
und weitere 2 Minuten bei diesem pH gehalten, wobei TEA von einer
0,2 M-Stammlösung
verwendet wird. Nach 2,5 min wird TT in einem Verhältnis von
1 mg TT/mg Ps zugegeben und der pH unmittelbar auf 9 eingestellt.
Nach einer 3 Stunden-Reaktion
wird nicht absorbiertes Protein durch Waschen/Zentrifugation entfernt.
Wie in anderen Beispielen kann Hapten entweder vor oder nach dem
Kuppeln an das adsorbierte Ps zu dem Protein zugegeben werden.
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BEISPIEL 14: Festphasen-Intimin-Polysaccharid-Konjugate
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Adsorption eines Proteins an Alhydrogel
und Adjuphos, Festphasen-Aluminium-Adjuvantien mit niedrigem und
hohem isoelektrischen Punkt. Das Beispiel zeigt, dass Konjugate
mit negativ geladenen Polysacchariden, welche an Alhydrogel adsorbieren,
an einem Protein hergestellt werden können, das an Adjuphos adsorbiert
ist. Die Konjugate induzierten eine Anti-Polysaccharid-Immunantwort
in Mäusen.
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Intimin
ist ein bakterielles Protein, welches die Anhaftung an das Darmepithel
fördert,
und ist neben anderen ein Virulenzfaktor für EHEC O157:H7-Stämme. Intimin
hat einen isoelektrischen Punkt von 9,35 und ist somit ein basisches
Protein. Es wurde festgestellt, dass es sowohl an Alhydrogel als
auch an Adjuphos gut adsorbiert.
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A. Kovalente Bindung von
Pneumokokken-Typ 14-Polysaccharid an an Alhydrogel adsorbiertes
Intimin
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Rekombinantes
Intimin wurde aus E. Coli aufgereinigt (M. L. McKee and A. D. O'Brien, Infect. Immun., 64:
2225 (1996) und in 20 mM Natriumacetat, pH 5,8 dialysiert. 1,4 ml
Intimin (~1 mg/ml) wurde mit 1,4 mg Alhydrogel vermischt. Nach 1
Stunde wurde das adsorbierte Material zentrifugiert und in einer
Konzentration von 10 mg/ml in 20 mM HEPES, pH 8 resuspendiert. Pneumokokken-Typ
14-Polysaccharid (Pn14) wurde mit 1-Cyano-4-dimethylaminopyridin-tetrafluoroborat
(CDAP) wie folgt aktiviert. Zu 2 mg Pn14 (10 mg/ml in Salzlösung) wurden
50 μl CDAP
(100 mg/ml in Acetonitril) zugegeben. Nach 30 Sekunden wurden 100 μl 0,2 M Triethylamin
zugegeben. Nach 2,5 Minuten wurde das aktivierte Pn14 mit der Suspension
von Intimin vermischt. Das Gemisch wurde 3 Stunden vorsichtig gerührt und
anschließend über Nacht
in 20 mM Natriumacetat, pH 5,8 dialysiert. Das nicht-adsorbierte
Material wurde durch Zentrifugieren und zweimal Resuspendieren in
dem gleichen Puffer entfernt. Das am Ende erhaltene Pellet wurde
in 20 mM Natriumacetat zu einem Endvolumen von 0,64 ml resuspendiert.
Unter Verwendung des BCA-Assays zum Bestimmen des adsorbierten Proteins
und des Resorcinol/Schwefelsäure-Assays
zum Bestimmen des Polysaccharids wurde festgestellt, dass 0,4 mg
Pn14 pro mg Intimin vorhanden waren.
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Wir
stellten fest, dass Neisseria meningiditis-Polysaccharid A (PsA),
ein negativ geladenes Polymer, an Alhydrogel, aber nicht an Adjuphos
adsorbiert wurde.
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1
mg PsA (10 mg/ml, Wasser) wurde mit 1 mg Adjuphos (5 mg/ml in 50
mM Natriumcarbonat, pH 9,3) vermischt. Nach 15 Minuten Inkubieren
bei Raumtemperatur wurde nicht-adsorbiertes
Material durch Zentrifugieren und zweimal Resuspendieren in dem
gleichen Puffer entfernt. Unter Verwendung des Resorcinol/Schwefelsäure-Assays
wurde festgestellt, dass weniger als 3% des Polysaccharids adsorbiert
war. Wenn 1 mg PsA mit 1 mg Alhydrogel in 25 mM Natriumacetat, pH
5, inkubiert wurde und nicht-adsorbiertes
Material durch Zentrifugieren und Resuspendieren in dem gleichen
Puffer entfernt wurde, waren mehr als 25% des Polysaccharids an
Alhydrogel adsorbiert. Deshalb wäre
Adjuphos zum Herstellen von Festphasen-Konjugaten von negativ geladenem
Kohlenhydrat geeignet, wie in dem nächsten Beispiel veranschaulicht
ist.
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B. Kovalente Bindung von
Neisseria meningiditis-Polysaccharid A an an Adjuphos adsorbiertes
Intimin
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Eine
Lösung
von 1 ml rekombinantes Intimin (Extinktion bei 280 nm = 1,5) in
20 mM Natriumacetat, pH 5,8, wurde mit 2,5 mg Adjuphos (erhältlich von
Accurate Scientific, NY) in dem gleichen Puffer vermischt. Nach
1 Stunde wurde die Lösung
zentrifugiert und zweimal in 20 mM Natriumacetat, pH 5,8 resuspendiert
und schließlich
in 100 μl
des gleichen Puffers resuspendiert. Neisseria meningiditis-Polysaccharid
A (PsA) wurde mit HCl bis zu ungefähr 25 kDa mittleres Molekulargewicht
hydrolysiert und an seinem reduzierenden Ende mit Vinylsulfon derivatisiert,
wie es allgemein in WO-A-97/41897 beschrieben ist. Überschüssiges Reagenz
wurde fortdialysiert. 2,2 mg des Vinylsulfonaktivierten PsA in 0,9
ml wurde mit dem adsorbierten Intimin kombiniert und 100 μl 1 M Natriumcarbonat,
pH 9, zugegeben. Nach einer Inkubation über Nacht bei 4°C im Dunkeln
wurde nicht-adsorbiertes Material durch Zentrifugieren und Resuspendieren
mit Salzlösung
entfernt. Das am Ende erhaltene Pellet wurde in 0,5 ml 20 mM Natriumacetat,
pH 5,8 resuspendiert. Unter Verwendung der vorstehenden Assays wurde
festgestellt, dass die Suspension 0,2 mg PsA pro mg Intimin enthielt.
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C. Immunogenität von Intimin-Polysaccharid-Konjugaten,
die als Festphase auf Alhydrogel und Adjuphos hergestellt wurden
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Zum
Vergleich wurde Tetanus-Toxoid in Lösungsphasen-Reaktionen an Pn14
und PsA kovalent gebunden. Gruppen von 4 Balb/c-Mäusen werden
mit 2,5 μg
Polysaccharid an den Tagen 0 und 14 immunisiert. Den Mäusen wird
am Tag 28 Blut entnommen und die Seren werden durch ELISA auf Anti-Polysaccharid-Antikörper getestet.
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Antikörpertiter
Tabelle
9: Immunogenität
von Intimin-Polysaccharid-Konjugaten
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BEISPIEL 15. Aluminiumoxid-Nanopartikel
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Eine
Reihe von als Festphasen-Adjuvans dienenden Teilchen (solid phase
adjuvanting particles) kann verwendet werden, um Festphasen-Protein-Polysaccharid-Konjugatimpfstoffe
herzustellen. Frühere
Beispiele haben Aluminiumhydroxid- und Aluminiumphosphat-Adjuvantien
eingesetzt, insbesondere die handelsüblichen Produkte Alhydrogel
bzw. Adjuphos. Die folgenden Beispiele beschreiben die Verwendung
von anderen Teilchen.
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Peptide
wurden an funktionalisierte Aluminiumoxid-Nanopartikel (0,3 μm Durchmesser)
kovalent gebunden und als Immunogene verwendet (Frey et al., Bioconjugate
Chem., 8: 4204, (1997). Diese Aluminiumoxid-Nanopartikel sind stabil,
einheitlich und gut charakterisiert. Anders als die Aluminiumhydroxid-
und Phosphat-Adjuvantien "altern" sie nicht. Diese
Eigenschaften könnten
beim Herstellen von Impfstoffen von Vorteil sein. Aluminiumoxidteilchen
(0,3 μ),
die mit Chloracetylgruppen derivatisiert waren, waren ein Geschenk
von Dr. F. A. Robey von den National Institutes of Health, Bethesda,
MD. Ein Verfahren zu ihrer Herstellung ist allgemein beschrieben
in Frey et al., Bioconjugate Chem., 8: 4204, (1997). Nicht-derivatisierte
Aluminiumoxidteilchen wurden von Fluka (#06280) gekauft.
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Tetanus-Toxoid
(TT) wurde wie folgt an die Aluminiumoxidteilchen adsorbiert: Die
Aluminiumoxidteilchen wurden in einer Konzentration von 2 g/ml in
Wasser suspendiert, und es wurden 3 mg TT (14,5 mg/ml in 2 M NaCl)
zugegeben. Nach einer einstündigen
Inkubation wurde das nicht-adsorbierte Material durch Zentrifugieren
und Resuspendieren in Wasser entfernt. 45 mg zusätzliches Aluminiumoxid wurde
mit dem nicht-adsorbierten
TT vermischt, und es wurde wie oben verarbeitet. Das gesamte adsorbierte
TT wurde kombiniert und in 0,32 ml PBS resuspendiert. Durch den
BCA-Assay wurde festgestellt, dass die Probe 1,8 mg TT enthielt. 3
mg Pn14 (10 mg/ml in Wasser) wurden durch die Zugabe von 30 μl CDAP (100
mg/ml in Acetonitril) gefolgt von der 30 Sekunden später erfolgenden
Zugabe von 60 μl
0,2 M Triethylamin aktiviert. Nach 2,5 Minuten wurde das aktivierte
Pn14 zu dem an das Aluminiumoxid adsorbierten TT zugegeben. Nach
4 Stunden wurde die Reaktion durch die Zugabe von 100 μl 1 M Glycin,
pH 8, angehalten und das nicht-adsorbierte Material durch Zentrifugation
und Resuspendieren in Salzlösung
entfernt. Das am Ende erhaltene Konjugat wurde in 1 ml Salzlösung resuspendiert
und es wurde festgestellt, dass es 0,6 mg Pn14 pro mg TT enthielt.
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Als
eine Kontrolle wurde nicht-aktiviertes Pn14 mit dem an Aluminiumoxid
adsorbierten TT vermischt und wie oben verarbeitet. Dieses Präparat wurde
als das Scheinkonjugat bezeichnet und enthielt weniger als 0,3 mg
Pn14/mg TT.
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TT
wurde wie folgt an Chloracetyl-derivatisierte Aluminiumoxid-Nanopartikel
kovalent gebunden: Thiopropyl-dithiopyridyl-N-hydroxysuccinimid
(8 μl einer
10 mM Stammlösung)
wurde zu 2 mg TT (14,5 mg in 2 M NaCl + 25 MI 0,75 M HEPES, 10 mM
EDTA, pH 7,3) zugegeben. Nach 2 Stunden wurden 30 μl 1 M Natriumacetat
(pH 5) zusammen mit 9 μl
0,5 M Dithiothreitol zugegeben. Nach 30 min wurde die Lösung an
einer P6DG-Säule (BioRad), äquilibriert
mit 10 mM Natriumacetat, 0,15 M Natriumchlorid, pH 5, entsalzt.
Die Ausschlussvolumenfraktion wurde unter Verwendung eines Ultrafree
30-Geräts
(Millipore) auf 230 μl
konzentriert. Es wurde festgestellt, dass 3,7 mol Thiole pro mol
TT vorhanden waren. Das Thiol-TT wurde zu einer Suspension von 50
mg des aktivier ten Aluminiumoxids, suspendiert in 20 μl 0,1 M EDTA
+ 50 μl
1 M HEPES, pH 8, zugegeben. Nach einer Inkubation über Nacht
wurde das Harz dreimal durch Zentrifugation gewaschen und in PBS
resuspendiert, wobei das Endvolumen 200 μl betrug. Die Reaktion wurde
dann durch die Zugabe von 4 μl
von 10 mM Mercaptoethanol angehalten. Nach 30 Minuten wurde das
Harz erneut durch Zentrifugation gewaschen und in 0,2 mM PBS resuspendiert.
Unter Verwendung des BCA-Assays wurde festgestellt, dass 0,59 mg
TT mit dem Harz konjugiert waren. Pneumokokken-Typ 14-Polysaccharid
wurde durch Zugeben von 10 μl
einer 100 mg/ml Lösung
von CDAP zu 100 μl
einer 10 mg/ml Lösung
von Pn14 mit CDAP aktiviert. 30 Sekunden später wurden 20 μl von 0,2
M Triethylamin zugegeben. Nach 2,54 min wurde das CDAP-aktivierte Pn14
zu der Lösung
von TT, das kovalent an das Aluminiumoxid gebunden war, zugegeben.
Nach einer Inkubation über
Nacht wurde die Reaktion durch die Zugabe von 50 μl von 1 M
Glycin, pH 8, angehalten und durch Zentrifugation mit PBS gewaschen
und in 0,2 ml PBS resuspendiert. Es wurde festgestellt, dass das
Produkt 0,2 mg Pn14 pro mg TT enthielt.
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Immunogenität von TT-P14-Konjugaten
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Gruppen
von 4 Balb/c-Mäusen
wurden an den Tagen 0 und 14 mit 2,5 μg Pneumokokken-Polysaccharid,
entweder allein oder konjugiert, immunisiert. Zum Vergleich ist
ein Lösungsphasen-TT-Pn14-Konjugat
mit inbegriffen. (Eine zweite Gruppe von Mäusen wurde entsprechend immunisiert.
Der Titer von diesem Versuch ist in Klammern angegeben.)
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Tabelle
10: Immunogenität
von TT-P14-Konjugaten
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Aluminiumoxidharz verwendet werden kann,
um Protein-Polysaccharid-Konjugate herzustellen. Sie legen auch
nahe, dass eine kovalente Bindung des Proteins an das Harz einer
Adsorption überlegen
sein kann.
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Die
vorstehende schriftliche Beschreibung bezieht sich auf verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Zahlreiche Änderungen und Modifikationen
können
darin vorgenommen werden, ohne von dem Geist und Umfang der Erfindung
abzuweichen, wie er in den folgenden Ansprüchen definiert ist.