DE69401934T2

DE69401934T2 - Verbessertes rekonstituiertes tabakerzeugnis

Info

Publication number: DE69401934T2
Application number: DE69401934T
Authority: DE
Inventors: Barid Baran Chakraborty; William R Conway; Elmer F Litzinger
Original assignee: Brown and Williamson Tobacco Corp
Current assignee: Brown and Williamson Holdings Inc
Priority date: 1993-04-30
Filing date: 1994-04-11
Publication date: 1997-07-24
Anticipated expiration: 2014-04-12
Also published as: DK0699034T3; EP0699034B1; EP0699034A1; KR960701598A; ATE149296T1; ES2101528T3; US5765570A; PH31225A; JPH08504598A; JP2761533B2; KR0166409B1; GR3023330T3; WO1994024892A1; DE69401934D1; CA2160236A1; CA2160236C; US5377698A

Description

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung von papierähnlichem, rekonstituiertem Tabak und ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von papierähnlichem, rekonstituiertem Tabak.

Hintergrund der Erfindung

In der Herstellung und Bearbeitung von Tabakprodukten, wie Reifen, Mischen, Blattformen, Schneiden, Trocknen, Kühlen, Sieben, Formen und Packen, werden beträchtliche Mengen von Beiprodukten, wie Tabak-Feinteilchen, Stengel und andere kleine Teilchen der Tabakpflanze erzeugt. Der Fachmann weiß, daß diese Beiprodukte mit einem Binder kombiniert werden können, um ein zusammenhängendes Blatt zu erzeugen, das Blattabak ähnlich sieht, und wobei dieses Blatt gewöhnlich als rekonstituierter Tabak bezeichnet wird.
Grundlegend gibt es zwei bekannte aber sehr unterschiedliche kommerziell ausgeübte Verfahren, die zur Herstellung von rekonstituiertem Tabak verwendet werden.
Ein Verfahren, das gewöhnlich als Bandgießen bezeichnet wird, verwendet einen Schlamm aus feingeteilten Tabakpartikeln und einem Binder, der als Beschichtung auf ein Stahlband aufgetragen und dann getrocknet wird. Nach dem Trocknen wird das Blatt geschnitten und in verschiedenen Tabakprodukten, einschließlich als Zigarettenfüllstoff, verwendet.
Abfall- oder Reststücke von Tabakteilchen oder Staub werden normalerweise miteinander verbunden, indem man ein Klebemittel vorsieht, um das Tabakblatt zusammenzuhalten. Verschiedene Klebe- oder Bindemittel wurden für diesen Zweck vorgeschlagen oder verwendet, viele von ihnen bestehen aus modifizierter Zellulose oder anderen nicht aus Tabak bestehenden Derivaten. Verbesserungen von Bindemitteln haben zur Verwendung von aus Tabak abgeleiteten Klebematerial geführt, insbesondere Pectine des Tabaks. Derartige Verfahren werden in verschiedenen US-Patenten gelehrt, beispielsweise in den US-Patenten 3 353 541; 3 420 241; 3 386 449; 3 760 815 und 4 674 519. Der in den oben erwähnten Patenten hergestellte, rekonstituierte Tabak wird erhalten, indem man in den Blattbildungsprozeß einen Verfahrensschritt zum Herauslösen des Pectins einschließt. Die Offenbarungen der obengenannten Patente und jedes Patents oder jeder Literaturstelle die nachfolgend erwähnt wird, werden ausdrücklich hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen.
In den '541, '241 und '449 Patenten, wird Diammoniumphosphat oder Ammoniumorthophosphat zum Herauslösen von Pectinen aus den Beiprodukten des Tabaks verwendet. Das '815 Patent offenbart die Verwendung von Ammoniumsalzen um ein Bindemittel aus dem Beiprodukt des Tabaks herauszulösen
Das zweite bekannte Verfahren verwendet Papierherstellungstechniken. Beispiele von Patenten, die derartige Verfahren für rekonstituierten Tabak offenbaren, enthalten die US-Patente 3 428 053; 3 415 253; 3 561 451; 3 467 109; 3 483 874; 3 860 012 und 3 847 164.
Beim Papierherstellungsprozeß werden die löslichen Inhaltsstoffe des natürlichen Tabaks extrahiert. Der Tabak kann zur Vorbereitung der Extraktion mazeriert oder fein zerkleinert werden. Die Extraktion wird normalerweise unter Verwendung von Wasser durchgeführt. Der Extrakt wird abgetrennt und die unlöslichen Fasern mit oder ohne Zusätze werden durch herkömmliche Techniken der Papierherstellung zu einer selbsttragenden Bahn geformt. Der Tabakextrakt, der zu einer Flüssigkeit eingedickt werden kann, wird dann wieder auf die Bahn aufgebracht. Das Aufbringen des extrahierten Tabakmaterials kann durch jede geeignete Maßnahme durchgeführt werden, wie beispielsweise durch Sprühen, Tränken oder dgl.
In der Vergangenheit wurden dem konzentrierten Extrakt Materialien zugesetzt, und es wurde ein begrenzter Erfolg mit Ammoniumsalzen erreicht, um die Rauchreizung zu reduzieren und um Geschmacksvorläufer aus Zucker-Ammoniak-Reaktionsprodukten zu bilden.
Es besteht jedoch noch ein anhaltender Bedarf für weitere Verbesserungen der Tabakrauchqualität und beim Reduzieren der Rauchreizung. Es besteht ferner ein Bedarf, ein verbessertes Papierherstellungsverfahren für die Herstellung von Blättern aus rekonstituiertem Tabak zu erreichen, bei dem die Extraktion von natürlichen, wasserlöslichen Materialien aus der Tabakfüllung gesteigert wird.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Blattes aus rekonstituiertem Tabak unter Verwendung des Papierherstellungsverfahrens zu schaffen, bei dem einige der wasserunlöslichen Tabak-Biopolymere in wasserlösliche Materialien umgewandelt werden. Dadurch erfolgt eine erhöhte wassrige Extraktion der neu geformten löslichen Bestandteile sowie der natürlich vorhandenen löslichen Bestandteile des Tabaks.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Blatt aus rekonstituiertem Tabak zu schaffen, das eine verbesserte Gleichmäßigkeit des Rauches aufweist.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Papierherstellungsverfahren zum Herstellen eines rekonstituierten Tabakproduktes, bei dem mindestens ein Ammoniumsalz oder Harnstoff oder ein Harnstoffderivat oder eine Mischung aus Harnstoff oder einem Harnstoffderivat und mindestens einem Ammoniumsalz dem wässrigen Extraktionsschritt für die Tabakfüllung zugefügt wird. Nach der Extraktion wird der wässrige Extrakt vom wasserunlöslichen Faseranteil abgetrennt, nach Wunsch konzentriert, und dem ausgebildeten Blatt zugefügt. Im vorliegenden Verfahren wird die Tabakfüllung, die Tabakstengel, Feinteile und andere Beiprodukte des Tabaks aus den Tabakherstellungsverfahren, unter Verwendung eines wässrigen Lösungsmittels bei Anwesenheit von mindestens einem Ammoniumsalz oder Harnstoff oder einem Harnstoffderivat oder einer Mischung aus Harnstoff und einem Ammoniumsalz extrahiert. Mindestens ein Teil des wässrigen Lösungsmittelextrakts wird vom unlöslichen Faseranteil getrennt. Der unlösliche Anteil wird dann in eine blattähnliche Bahn geformt und der wässrige Lösungsmitteltabakextrakt wird dann auf die Bahn aufgebracht und die sich ergebende Kombination wird auf das gewünschte Feuchtigkeitsniveau getrocknet, wodurch ein rekonstituiertes Tabakmaterial mit einer verbesserten Rauchqualität geschaffen wird. Die Bahn kann auch getrocknet und aufgeschnitten werden und der Extrakt kann auf das aufgeschnittene Produkt aufgebracht und dieses Material auf den gewünschten Feuchtegehalt getrocknet werden. Vor dem Ausformen der Bahn kann der wasserunlösliche Anteil einer Behandlung in einer Anzahl von mechanischen Refinern unterworfen werden, um eine fasrige Pulpe herzustellen. Die Pulpe wird in eine Bahn auf einer Papierherstellungsmaschine geformt. Der Anteil der Tabakfüllung, der im wässrigen Lösungsmittel verteilt ist, liegt bei etwa 1 bis 25% Tabakfüllung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Die Figur ist eine schematische Darstellung von für die vorliegende Erfindung repräsentativen Verfahrensschritten.

Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen

In der Fig. wird Tabakmaterial (Füllung) 10 in Form von Tabakstengeln, Feinteilchen, anderen Beiprodukten des Tabaks aus Tabakherstellungsverfahren oder dgl. mit einem wässrigen Lösungsmittel in einer wässrigen Lösungsmittel-Extraktionsphase 14 in Kontakt gebracht, in Anwesenheit von mindestens einem Ammoniumsalz oder Harnstoff oder einem Harnstoffderivat oder einer Mischung von mindestens einem Ammoniumsalz und Harnstoff oder Harnstoffderivat 12. Die Aufschlämmung in der wässrigen Lösungsmittel-Extraktionsphase 14 wird einer Trennung (nicht gezeigt) unterworfen, um extrahierte Tabakbestandteile in einem wässrigen Lösungsmittel, gezeigt als Extrakt 14a und einer im wässrigen Lösungsmittel unlösbaren Phase, gezeigt als Faserfestteile 14b, zu bilden. Bekannte Separationsverfahren umfassen beispielsweise eine Zentrifugierung, die Verwendung von einem oder mehreren Durchgängen der Mischung aus der Extraktionsphase durch eine Schraubenpresse oder eine Bandpresse oder ähnliche Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
Die Faserfestteile 14b aus der Extraktionsphase 14 werden in einem Pulperefiner 16 bearbeitet. Solche Refiner sind jene, die gewöhnlich bei der Papierherstellung verwendet werden und enthalten beispielsweise Scheibenrefiner, konische Refiner oder ähnliche Vorrichtungen. Die Pulpe aus dem Refiner 16 wird an eine Formvorrichtung 20 übergeben, die unter anderem einen Draht, eine Schwerkraftentwässerung, eine Saugentwässerung, eine Filzpresse, einen Zylindertrockner, einen Trommeltrockner usw. enthält. In der Formvorrichtung wird die Pulpe auf einem Drahtband unter Ausbildung einer blattförmigen Form abgelegt und das überschüssige Wasser wird durch Schwerkraftentwässerung und Saugentwässerung und Pressen entfernt. Der Extrakt 14b kann direkt auf das Blatt 23 einige Zeit nach der Blattbildung aufgebracht werden. Der Extrakt 14a kann auch unter Verwendung jeder bekannten Art einer Konzentriereinrichtung, gewöhnlich eines Vakuumverdampfers 18, konzentriert werden und dann auf das Blatt 23 an jedem gewünschten Punkt im Papierherstellungsverfahren aufgebracht werden. Bevorzugt wird der konzentrierte Extrakt 22 auf das Blatt 23 an der Sizepresse aufgebracht. Das Faserblattmaterial mit dem aufgebrachten Extrakt, bevorzugt dem aufgebrachten konzentrierten Extrakt, wird durch einen Trockner, wie beispielsweise einem Tunneltrockner 24 oder eine ähnliche Vorrichtung geleitet, um ein Blatt zu schaffen, das einen typischen Feuchtegehalt von etwa 15 bis 20 Gew.-% aufweist. Nachfolgend wird das Blatt in die gewünschte Größe und/oder die gewünschte Form geschnitten und auf den gewünschten Endfeuchtegehalt getrocknet.
Die Tabakfüllung wird mit einem wässrigen Lösungsmittel in Kontakt gebracht, wobei das wässrige Lösungsmittel hauptsächlich Wasser ist. Der Wassergehalt eines wässrigen Lösungsmittels ist gewöhnlich größer als 50 Gew.-% des Lösungsmittels und bevorzugt größer als 90 Gew.-&sup0;% des Lösungsmittels Entsalztes Wasser, destilliertes Wasser oder Leitungswasser kann verwendet werden. Wenn gewünscht, können verschiedenen Lösungsmittel, die wassermischbar sind, zugefügt werden. Derartige Lösungsmittel enthalten Alkohole, wie beispielsweise Ethanol. Die Art, in der die Extraktion durchgeführt wird, ist nicht besonders kritisch. Die typischen Extraktions-Temperaturbedingungen bewegen sich von etwa 10ºC bis etwa 100ºC, bevorzugt 40 bis 70ºC. Die Mischung aus wässrigem Lösungsmittel und Tabakfüllung kann bewegt werden, wie beispielsweise durch Rühren, Schütteln oder anderweitiges Mischen der Mischung, um die Extraktionsrate zu erhöhen. Gewöhnlich wird die Extraktion über etwa eine halbe Stunde bis sechs Stunden durchgeführt, bevorzugt über 60 Minuten oder weniger, und manchmal über 30 Minuten oder weniger.
Der Anteil an Tabakfüllung zum wässrigen Lösungsmittel variiert stark, liegt jedoch gewöhnlich bei etwa 1 bis 25% Tabakfüllung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Aufschlämmung. Der Gehalt von wässrigem Lösungsmittel variiert mit der Natur des Lösungsmittels, der Temperatur, bei der die Extraktion durchgeführt wird, und der Art der Tabakfüllung, die extrahiert wird. Dieser Anteil ist leicht bestimmbar durch Routinexperimente.
Die Trennung der Bestandteile der Extraktionsmischung kann durchgeführt werden durch konventionelle Trennvorrichtungen, wie beispielsweise durch Filtration, Zentrifugierung, Pressen oder ähnliche bekannte Mittel. Die Temperatur während der Trennung ist nicht kritisch und liegt gewöhnlich auf oder über Umgebungstemperatur.
Die im Extraktionsschritt erhaltenen Faserfestteile werden durch Verwendung bekannter Papierherstellungsverfahren und - vorrichtungen in eine Bahn geformt. Nach dem Ausformen der Bahn wird überschüssiges Wasser aus der Bahn entfernt, indem man die Bahn durch eine Reihe von Pressen, Trocknern, Vakuumkammern oder dgl. hindurchleitet.
Die Mischung aus wässrigem Lösungsmittel und Extrakt wird bevorzugt durch Verdampfung der wässrigen Phase konzentriert, so daß der konzentrierte Extrakt mehr als etwa 20% lösliche Festteile des Tabaks enthält, bevorzugt zwischen etwa 25 bis 50 extrahierte, lösliche Tabakfestteile, am meisten bevorzugt etwa 30 bis 40% .... basierend auf dem Gewicht der extrahierten, löslichen Festteile und des wässrigen Lösungsmittels. Verschiedenen Zusätze können dem konzentrierten Extrakt zugesetzt werden vor seiner Aufbringung auf das Blatt. Typische Zusätze enthalten beispielsweise Zucker und Feuchthaltemittel. Der Zucker kann Rohrzucker, bevorzugt Rohr-Invertzucker sein. Unter den anwendbaren Feuchthaltemitteln befindet sich Glyzerin.
Der wassrige Extrakt wird auf das Blatt durch unterschiedlichste Aufbringeinrichtungen aufgebracht, umfassend beispielsweise die Verwendung einer Reihe von Sprühdüsen oder eine Reihe von Beleimungsrollen oder andere bekannte Aufbringeinrichtungen. Die Art und Weise der Aufbringung ist nicht besonders kritisch. Nach dem Aufbringen des Extraktes wird das Blatt getrocknet, um die Feuchtigkeit in einer allgemein bekannten Art und Weise zu entfernen, wobei das sich daraus ergebende Tabakmaterial einen Feuchtegehalt nach dem endgültigen Trocknen von etwa 10 bis etwa 50 Gew.-% aufweist.
Die für die vorliegende Erfindung anwendbare Ammoniumsalze sind Salze einer niedrigen Karbonsäure, Karbonate, Bikarbonate, Sulfate, Sulfamate, Chloride oder Phosphate, Orthophosphate oder Polyphosphate. Geeignete niedrige Karbonsäuresalze enthalten Citrat, Pivalat, Maleat, Malat, Lactat, Malonat, Malonatderivate, Lävulinat, Valerat, Isovalerat, Acetat, Propionat, Butyrat, Gluconat, Tartrat, Vanillat, Sebacat, Laurat, Stearat, Oleat oder dgl.
Ammoniumothophosphat, Ammoniumbihydrogenorthophosphat und Diammoniumphosphat oder dgl., enthalten die verwendbaren Phosphorsäure-Ammoniumsalze, die für die vorliegende Erfindung verwendet werden können. Die Ammoniumsalze können einzeln oder als Mischung aus zwei oder mehreren Ammoniumsalzen verwendet werden. Eine typische Salzmischung enthält beispielsweise eine Mischung aus Diammoniumphosphat und Ammoniumbicarbonat. Der Anteil des mindestens einen Ammoniumsalzes, der der Extraktionsmischung zugefügt wird, variiert über einen großen Bereich, liegt jedoch gewöhnlich bei etwa 1 bis 10%, und bevorzugt bei etwa 1 bis 5 Gew.-% des Anteils der zu extrahierenden Tabakfüllung.
Wenn eine Mischung aus Ammoniumsalzen und Harnstoff oder einem Harnstoffderivat verwendet wird, können die relativen Anteile von Ammoniumsalz zu Harnstoff oder zu Harnstoffderivat breit verändert werden, liegen jedoch gewöhnlich von etwa 1:3 bis 3:1. Der Anteil an Ammoniumsalz und Harnstoff, der der wässrigen Lösungsmittelextraktionsmischung zugefügt wird, verändert sich über einen großen Bereich, liegt jedoch gewöhnlich zwischen etwa 1 bis 10% und bevorzugt zwischen etwa 1 bis 5 Gew.-% des Anteils von zu extrahierender Tabakfüllung. Es soll bemerkt werden, daß eines oder mehrere Ammoniumsalze verwendet werden können, entweder wenn nur Ammoniumsalz verwendet wird oder wenn die Mischung mit Harnstoff durchgeführt wird, und, wenn gewünscht, das Ammoniumsalz an Ort und Stelle erzeugt werden kann.
Bei der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß eine merkliche Verbesserung der Rauchqualität des ausgebildeten Tabakblatts erreicht wird, wenn Harnstoff oder Harnstoffderviat und mindestens ein Ammoniumsalz in Kombination im vorliegenden Verfahren verwendet werden.
Vermutlich gibt es eine Reihe von Erscheinungen im vorliegenden Verfahren, die zur wesentlich verbesserten Rauchqualität führen. Das Zufügen eines Ammoniumsalzes, wie beispielsweise Diammoniumphosphat, zum Tabakextraktionsschritt, erlaubt die Reaktion sowohl mit den die Tabakfasern umfassenden Biopolymeren als auch den löslichen Tabakbestandteilen, die konventionell extrahiert werden. Die gemeinsame Wirkung von Harnstoff und Diammoniumphosphat erweicht die physikalisch harten und dichten Tabakstengel, die einen großen Anteil der Tabakfüllung darstellen und erleichtert die Reaktion.
Das Diammoniumphosphat bewirkt, daß die Stengel quellen und sich durch diese Wirkung an den verklebten Biopolymeren öffnen, wodurch Harnstoff angreifen kann, um die Zellulosefasern zu erweichen. Das Ergebnis ist eine vollständigere Extraktion der löslichen Bestandteile der Stengel und eine Verringerung des Verlustes dieser löslichen Bestandteile beim nachfolgenden Bearbeiten. Ein weiterer Vorteil dieser Erweichungsmittel ist eine gleichmäßigere Ausbildung des Blattes unter Verwendung von weniger mechanischen Refinern. Harnstoff produziert auch Ammoniak in der Pyrolyse während des Zigarettenrauchens, der mit Reizstoffen im Tabak, wie beispielsweise Acrolein und Formaldehyd, reagiert und dadurch die Rauchreizung reduziert.
Die Erfindung kann durch die folgenden Beispiele dargestellt werden:

Beispiel 1

100 Teile einer Tabakfüllung bestehend aus Tabakstengeln, Feinteilen und anderen Tabakbeiprodukten aus dem Tabakherstellungsprozeß, wurden 1500 Teilen warmen Wasser (160ºF) mit einem Anteil von Diammoniumphosphat (DAP) entsprechend 3% des Tabakgewichtes zugefügt. Die Extraktion der Tabakfüllung mit dem DAP enthaltenden Wasser wurde über 30 Minuten unter Bewegung durchgeführt. Am Ende dieser Zeitspanne wurden die fasrigen Rückstände abgetrennt, veredelt und durch gewöhnliche Papierherstellungsverfahren zu einem papierähnlichen Blatt geformt. In der Zwischenzeit wurde der Extrakt durch Vakuumverdampfung auf etwa 30% Festteile konzentriert. Zucker und Feuchthaltemittel wurden dem konzentrierten Extrakt zugefügt und der Extrakt mit den Zusätzen wurde mit einer Sizepresse auf das Blatt aufgebracht.

Beispiel 2

Entspricht Beispiel 1, außer daß Ammoniumbicarbonat (ABC) entsprechend 2% des Tabakgewichtes dem Extraktionswasser zugefügt wurde.

Beispiel 3

Entspricht Beispiel 1, außer daß Harnstoff entsprechend 2,5% des Tabakgewichtes dem Extraktionswasser zugefügt wurde.

Beispiel 4

Entspricht Beispiel 1, außer daß eine Kombination von DAP und Harnstoff, entsprechend 3% DAP und 2,5% Harnstoff bezogen auf das Tabakgewicht, dem Extraktionswasser zugefügt wurden.

Beispiel 5

Entspricht Beispiel 1, außer daß eine Kombination von DAP und ABC, entsprechend 3% DAP und 2% ABC des Tabakgewichtes dem Extraktionswasser zugefügt wurde.
Die in den Beispielen 4 und 5 laborgefertigten, konditionierten, rekonstituierten Schöpfmuster wurden geschnitten und zu Zigaretten verarbeitet mit einem 30%igen Anteil in einer konventionellen Tabakmischung für einen Geschmackstest durch hauseigene Rauchexperten.
Die Kombination von DAP und Harnstoff (Beispiel 4) reduzierte stark die Rauchreizung, erhöhte den Körper und verbesserte den Geschmack. Die Kombination von DAP und ABC (Beispiel 5) ergab einen leicht reizenden Rauch, verursachte jedoch einen angenehm süßen, nussigen Geschmack.
Auf der Grundlage der positiven Merkmale der Rauchqualität, die den laborgefertigten Schöpfmustern gemäß Beispiel 4 (DAP und Harnstoff) und Beispiel 5 (DAF und ABC) verliehen wurde, wurden diese zwei papierähnlichen, rekonstituierten Tabakblätter in Mengen von jeweils 2500 bis 3500 Pfund hergestellt. Bei dieser Herstellung wurde auch ein drittes Beispiel gefertigt, das nachfolgend als Beispiel 6 beschrieben wird.

Beispiel 6

Ein Blatt aus rekonstituiertem Tabak, gefertigt nach den oben beschriebenen Beispielen, außer daß eine Kombination von Zusätzen entsprechend 3% DAP, 2% ABC und 2,5% Harnstoff, bezogen auf das Tabakgewicht, dem Extraktionswasser zugefügt wurde.
Es wurden in der Pilotanlage Zigaretten mit einer herkömmlichen Tabakmischung hergestellt, die nur hinsichtlich der rekonstituierten Tabake unterschiedlich waren, wie sie in den vorstehenden Beispielen 4, 5 und 6 beschrieben wurden, und in der Mischung in einer Menge von 12,5% enthalten waren. Es wurden jeweils 30 Kartons hergestellt, zusammen mit 30 Kartons einer Kontrollzigarette, die papierähnlichen, rekonstituierten Tabak enthält ohne die Behandlung der Füllung durch Zusätze.
Die Zigaretten wurden durch eine betriebsfremde, repräsentative Gruppe von Versuchsverbrauchern, bestehend aus 33 Rauchern von mentholfreien King-Size-Zigaretten. Alle drei rekonstituierten Tabake des Tests wurden gegenüber der Kontrollprobe bevorzugt.
Alle Druckschriften, die in dieser Anmeldung zitiert wurden, werden ausdrücklich hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen. Obwohl die Erfindung in Verbindung mit speziellen Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist es klar, daß viele Alternativen und Variationen sich dem Fachmann unter Berücksichtigung der vorangegangenen Offenbarung und Beschreibung erschließen. Demgemäß soll die Erfindung alle diejenigen Alternativen und Variationen umfassen, die in den Geist und den Schutzbereich der beiliegenden Ansprüche fallen.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines rekonstituierten Tabakproduktes umfassend die folgenden Verfahrensschritte:

a) das Extrahieren eines natürlichen Tabaks mit einem wässrigen Lösungsmittel in Anwesenheit von: (1) Harnstoff oder (2) einem Harnstoffderivat oder (3) einer Mischung von mindestens einem Ammoniumsalz und Harnstoff oder (4) einer Mischung von mindestens einem Ammoniumsalz und einem Harnstoffderivat, um einen wässrigen Lösungsmittelextrakt und einen faserhaltigen Rest herzustellen;

b) Trennen des wässrigen Lösungsmittelextrakts vom faserhaltigen Rest;

c) Vereinigen des faserhaltigen Rests zu einem blattähnlichen Material unter Verwendung eines Papierherstellungsverfahrens; und

d) Aufbringen des wässrigen Lösungsmittelextrakts auf das blattförmige Material.

2.Verfahren nach Anspruch 1, ferner enthaltend den Verfahrenschritt des Konzentrierens des wässrigen Lösungsmittelextraktes vor dem Aufbringen auf das blattförmige Material.

3. Verfahren nach Anspruch 2, ferner enthaltend das Aufschneiden des blattförmigen Materials um aufgeschnittenes Material zu bilden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der wässrige Extrakt auf das aufgeschnittene Material aufgebracht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 ferner umfassend das Trocknen des aufgeschnittenen Materials auf einen Endfeuchtegehalt.

6. Verfahren nach Anspruch 2 umfassend das Extrahieren des natürlichen Tabaks in Anwesenheit von Harnstoff oder eines Harnstoffderivats.

7. Verfahren nach Anspruch 2, umfassend das Extrahieren des natürlichen Tabaks in Anwesenheit von mindestens einem Ammoniumsalz und Harnstoff oder einem Harnstoffderivat.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Ammoniumsalz ein Salz einer niedrigen Karbonsäure, ein Karbonat, eine Bikarbonat, ein Sulfat, ein Sulfamat, ein Phosphat, ein Orthophosphat oder ein Polyphosphat ist.

9. Verfahren nach Anspruch 2, umfassend das Extrahieren des natürlichen Tabaks in Anwesenheit von Harnstoff.

10. Verfahren zum Herstellen eines rekonstituierten Tabakproduktes umfassend die folgenden Verfahrensschritte:

a) Extrahieren eines natürlichen Tabaks mit einem wässrigen Lösungsmittel in Anwesenheit einer Mischung aus Diammoniumphosphat und Harnstoff, um einen wässrigen Lösungsmittelextrakt und einen faserhaltigen Rest herzustellen;

b) Trennen des wässrigen Lösungsmittelextrakts vom faserhaltigen Rest;

c) Konzentrieren des wässrigen Lösungsmittelextrakts vor der Aufbringung auf das blattförmige Material,

d) Vereinigen des faserförmigen Rests zu einem blattförmigen Material unter Verwendung eines Papierherstellungsverfahrens; und

e) Aufbringen des konzentrierten wässrigen Lösungsmittelextrakts auf das blattförmige Material.

11. Verfahren zum Herstellen eines rekonstituierten Tabakproduktes umfassend die folgenden Verfahrensschritte:

a) Extrahieren von natürlichem Tabak mit einem wässrigen Lösungsmittel in Anwesenheit einer Mischung aus Diammoniumphosphat, Ammoniumbikarbonat und Harnstoff, um einen wässrigen Lösungsmittelextrakt und einen faserhaltigen Rest zu produzieren;

b) Trennen des wässrigen Lösungsmittelextrakts vom faserhaltigen Rest;

c) Konzentrieren des wässrigen Lösungsmittelextrakts vor dem Aufbringen auf das blattförmige Material;

d) Vereinigen des faserhaltigen Rests zu einem blattförmigen Material unter Verwendung eines Papierherstellungsverfahrens; und

12. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 6.

13. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 7.

14. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 8.

15. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 9.

16. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 10.

17. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 11.

18. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 1.

19. Rekonstituiertes Produkt, hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 2.