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Vorrichtung zum Entsamen von Flachs- und Hanfstengeln Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entsamen von Flachs- oder Hanfstengeln mit
Hilfe von quer zur Förderrichtung der Stengel geführten kammartigen Bearbeitungswerkzeugen.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Bearbeitungswerkzeuge
entweder an umlaufenden Trommeln oder an endlosen Ketten befestigt.
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Bei den Bearbeitungsmaschinen mit umlaufenden Trommeln verändern die
Bearbeitungswerkzeuge, die meistens als Schlagleisten oder Kämme ausgebildet sind,
bei der Drehung der Trommel ständig ihre Winkellage zu sich selbst und ebenso zu,
dem Bearbeitungsgut. Infolgedessen ist auch .die Stärke der Einwirkung der Bearbeitungswerkzeuge
auf das Stengelgut im Laufe der Bearbeitung dauernd eine andere. Der Winkel zwischen
Bearbeitungswerkzeug und Stengelgut ist zunächst flach, um dann steiler und zum
Schluß wieder flacher zu «.erden. Das -ergibt eine ungleichmäßige Bearbeitung; insbesondere
ist zu Beginn die Bearbeitung ungenügend.
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Die geschilderten Nachteile der. Bearbeitungsmaschinen mit umlaufenden
Trommeln sind gemildert bei den Maschinen mit endlosen Tragketten für die Bearbeitungswerkzeuge,
da hier eine gewisse Parallelverschiebung der Bearbeitungswerkzeuge - zu sich selbst
stattfindet. Allerdings kann diese Parallelverschiebung erst dann stattfinden, wenn
die Ketten ihre Bewegungsrichtung vollständig umgekehrt haben. Bis. dahin verändern
auch bei diesen bekannten Maschinen die Bearbeitungswerkzeuge ihre Winkellage zu
sich selbst und damit auch zum Stengelgut. Da dieser Abschnitt gerade bei Beginn
des Arbeitsvorganges liegt, macht sich der Mangel noch immer störend bemerkbar.
Hinzu kommt, daß die erwähnte Besserung in bezug auf die Parallelführung der Bearbeitungswerkzeuge
auf wenigstens einem Teil der Bearbeitung auf Kosten einer nichtunerheblichen Verlängerung
der Maschine erreicht werden. muß.
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Es ist auch eine Maschine bekannt, bei der ein einzelner Kamm durch
Lenker so geführt ist, daß er während des Eingriffs in die Stengel annähernd parallel
zu sich geführt wird, nicht aber auf dem übrigen Teil seines Weges.
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Nach der Erfindung sollen die Mängel der bekannten Maschinenarten
dadurch vermieden werden, daß die Bearbeitungswerkzeuge mittels eines Planetengetriebes
auf einer
Kreisbahn zu sich selbst parallel geführt und zweckmäßig
winklig verstellbar sind. Auf diese Weise ist erreicht, daß die BearbQitungs-
w erkzeuge während der gesamten Bearbei- |
tungsperiode finit gleichbleibendem Wirihel |
das Stengelgut zur Einwirkung kommen, s< |
daß ein gleichmäßiges Entspannen der Steil-'' |
gel gewährleistet ist. Durch die Möglichkeit der Winkelverstellung der Bearbeitungswerkzeuge
kann die Maschine verschiedenen Stengell.ängen angepaßt werden. Zu diesem Zwecke
ist das normalerweise feststehende Sonnenrad des Planetengetriebes verstellbar.
Dadurch läßt sich die Winkellage der Bearbeitungswerkzeuge zurre Stengelgut auf
sehr ' einfache Weise durch Verdrehung des Sonnenrades auch während des Betriebes
der Vorrichtung verstellen.
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Die Führung parallel zueinander stehender Bearbeitungskämme auf einer
Kreisbahn ist zwar schon beim Kämmen und Strecken bekannt. Doch arbeiten dort die
Werkzeuge mit bereits aufgearbeiteten Fasern im Sinne der Förderrichtung der Fasern
zusammen.
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Auf- der Zeichnung ist eine Ausführung der neuen Vorrichtung als-
Beispiel dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine fahrbare Entsamungs- und Riilelniaschine von der
Seite.
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Fig. 2 ist die Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1.
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Fig.3 veranschaulicht in größerem Maßstabe einen Schnitt durch den
Hauptteil der-Vorrichtung - nach den Fig. 1 und 2.
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Fig. 4. ist ein Querschnitt nach der Linie I-1 in Fig.3.
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Die Entsamungs- und Riffelmaschine nach den Fig. 1 bis 4. besteht
aus einem auf Rädern ruhenden Gestell A, einer Fördervorrichtung B für das
S tengelgut E, einer Kämmv orr ichtu.ng C und dem Motor D,.
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Die Fördervorrichtung B besteht aus zwei endlosen Bändern i, z. Das
Band 1 ist in an sich bekannter Weise mit einer Erhöhung versehen, die in eine Vertiefung
des Bandes 2 eingreift. Die Bänder i, 2 sind über Räder geführt, die in entsprechender
Weise angetrieben werden. In der Arbeitszone werden die aufeinanderliegenden Bänder
i, 2 durch Rollen 3 zusammengedrückt, die beispielsweise unter dein Einfuß von Federn
stehen.
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Die KämmvorrichtungC ist mit drei Kämmen, q. versehen, die an Kämmleisten
5 befestigt sind. Die Kämme 4. sind parallel zueinander gerichtet.
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Die Kämmleisten 5 sind an ihren beiden Enden an Zapfen 6 befestigt,
die mit den Planetenrädern. 7 von Planetengetrieben 7, e, 9 verkeilt sind. Die Planetenräder
7 stehen finit den Sonnenrädern 8 über Zwischenräder 9 in Verbindung, wie dies an
sich bei Planetengetrieben. bekannt ist. Die Räder eilfies jeden Planetengetriebes
sind in einem Gehäuse io untergebracht, das durch einen Deckel 11 ab-
."-beschlossen ist. Dies ist jedoch nicht Gegen- |
".:sIti@d der Erfindung. Dieser Deckel dient |
@h gleichzeitig mit zur Lagerung der Zwi- |
enr,äder 9 und der Plarieteriräder 7. Das |
Gehäuse io ruht drehbar auf einer Hülse 12, die in einem Lager 13 festsitzt. Das
Lager 13 ist an dem Gestell A. befestigt. In der Hülse 12 ist "eine Welle 14 drehbar,
deren in das Gehäuse 1o hineinragendes Ende das Sonnenrad 8 trägt. Das andere Ende
der Achse i q. ist mit einem Vierkant 1
5 versehen, auf den ein Hebel 16 aufgesetzt
ist.
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Außen an dem Gehäuse 1o ist ein außen verzahnter Kranz 17 angeordnet,
mit dem ein Kitzel i8 kämmt. Neben dein Kitzel 18 sitzt eine Seilscheibe 19,
die vorn Motor D, aus antreibbar ist. Das Ritzeliß sitzt auf einer Welle zo, an
deren anderem Ende ein weiteres Zahnrad 18 für den Antrieb des zweiten Planetengetriebes
angeordnet ist.
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Die beiden auf den Wellen 14. der Sonnenräder 8 sitzenden Hebel 16
sind durch eine Stange 21 miteinander verbunden. An dieser Stange sind Augen 22
vorgesehen, in die Schrauben 23 eingreifen. Die Schrauben sind durch Querträger
24. des Gestells A hindurchgeführt und dort in ihrer Lage mit Hilfe von Muttern
2.5 gesichert. An der Stange 21 sind ferner Blattfedern 26 angeordnet, die als Träger
für eine Putzleiste 27 dienen.
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Die Zinken der Kämme haben ani Eingang der Maschine einen größeren
Abstand als am Ausgang: Zweckmäßig reicht die Grobteilung über etwa 3/4 der Länge
der Kämme, während das letzte Viertel die Feinteilung aufweist. Die Länge der Zinken
nimmt vom Eingangsende nach dem Ausgangsende hin allmählich zu.
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Während des Betriebes bewegen sich die Förder- und Haltebänder i,
2 für das Stengelgut E im Sinne der in Fig. z eingezeichneten Pfeile. Während der
Förderung des Stengelgutes beschreiben die Kämme 4. eine Kreisbahn, wobei die Kammzinken
parallel zu sich selbst bewegt werden. Haben die Kämme die mit vollen Linien in
Fig.3 dargestellte Lage, dann beschreiben die Spitzen der längsten Zinken den Kreis
x. Der Antrieb erfolgt dabei über' den Zahnkranz 17, der das Gehäuse 1o mit sich
führt. Dabei werden auch die im Gehäuse 1o gelagerten Planetenräder ; auf einer
Kreisbahn mitgenommen. Da das Sonnenrad 8 feststeht, werden die Planetenräder 7
durch Vermittlung der ZZVischenräder 9 in ihren Lagern gedreht, und zwar so, daß
sie die einmal .eingestellte Richtung beibehalten.
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Sollen die Kämme mit Rücksicht auf das zu
bearbeitende
Stengelgut eine andere Winkellage zum Stengelgut einnehmen, dann kann durch Verstellen
der Schrauben 23 die Stange 21 entweder gehoben oder gesenkt werden. In dem einen
Fall nähern sich die Kämme q. der Stellung q.', im anderen Fall der Stellung 4.".
In der neuen Stellung werden dann die Kämme mit Hilfe der Muttern 25 gesichert.
Diese Winkelverstellung kann während des Betriebes vorgenommen werden.
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Die Reinigung der Kämme von mitgeführten Stengelteilen geschieht mit
Hilfe der federnd angeordneten Putzleiste 27. Diese Leiste legt sich an den jeweils
in ihren Bereich kommenden Kamm an und gleitet während der Weiterbewegung des Kammes
langsam auf ihm nach unten ab.
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Während sich das Stengelgut zwischen den Zinken der Kämme befindet,
wird es gegenüber seiner Einspannstelle zwischen den Bändern i, 2 etwas zurückgehalten,
da sich die Bänder während dieser Zeit weiterbewegen. Die betredenden Stengel würden
sich somit schräg zur Förderrichtung stellen. Sofern dies unerwünscht ist, kann
dem dadurch abgeholfen werden, daß die Förderrichtung des Stengelgutes von vornherein
in einem von 9o° abweichenden Winkel zur Bewegungsrichtung der Be<..i.rbeituirgsrverkzeuge
gewählt wird.