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Diese
Erfindung betrifft die Bildung von stabilen Verzweigungsmigrations-Strukturen
und die verschiedenen Anwendungen dieser Strukturen.
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Die
Verdrängung
eines Stranges einer doppelsträngigen
Nucleinsäurwe
durch einen anderen Einzelstrang mit einer identischen Nucleotidsequenz
ist ein wohldokumentierter Aspekt der DNA- oder RNA-Replikation
und der genetischen Rekombination in vivo. Verzweigungspunkte werden
in Nucleinsäuren
gefunden, die dieser An der Strang-Verdrängung unterworfen werden, bei
der zwei Stränge
um Basenpaarungs-Interaktionen mit komplementären Sequenzen eines dritten
Strangs kompetitieren. Die Bewegung von Verzweigungspunkten entlang
der Stränge
der Nucleinsäuren,
die Verzweigungsmigration bzw. Verzweigungswanderung, benötigt keine
Wirkung von spezifischen Enzymen oder Proteinen.
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Von
dem Phänomen
der Verzweigungsmigration in vitro in den renaturierten Molekülen von
terminal repetitiver, zirkulär
permutierter Bakteriophagen-DNA wurde zuerst durch Lee, Davis und
Davidson [JMB 48: 1–22
(1970)] berichtet. Verzweigte Nucleinsäurestrukturen, die für die Untersuchung
von Strang-Verdrängungen
geeignet sind, können
in vitro unter Verwendung von verschiedenen Hybridisierungsbedingungen
konstruiert werden.
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Die
Verzweigungsmigration wurde verwendet, um DNA-RNA-Hybride zu bilden
oder aufzulösen.
In Lösungen
ohne Formamid wird ein DNA-Strang RNA von einem DNA-RNA-Hybrid verdrängen. Diese
Reaktion ist die Basis eines homogenen Nucleinsäure-Hybridisierungstest, der von Vary et
al. von der Allied Corporation entwickelt wurde [Nuc. Acids Res.
(1987) 15, 6883–6897
und US-Patent 4.795.701]. Bei diesem Test sind die RNAse-Spaltung
des verdrängten
RNA-Strangs, die Umwandlung von AMP in ATP und der Nachweis des
Umwandlungsprodukts durch Chemilumineszenz unter Verwendung von
Luciferase beteiligt. Das Verfahren nach Vary ist für die DNA-Clonierung
nicht verwendbar.
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In
konzentrierten Formamid-Lösungen
kann ein DNA-Strang durch RNA verdrängt werden, so dass eine R-Schleife
gebildet wird [vgl. Thomas, M., White, R.L., & Davis, R. W. (1976) Proc. Nat. Acad.
Sci., USA 73, 2294–2298].
Von der Konzeption her ist die R- Schleifenbildung
der Verdrängung
eines DNA-Strangs von dem Ende eines Doppelstrangs analog. Regionen
doppelsträngiger
DNA können
komplementäre
RNA-Sequenzen aufnehmen, um unter Bedingungen, bei denen RNA:DNA-Hybride
stabiler sind, R-Schleifen zu bilden [Casey, J. und Davidson, N.
(1977) NAR 4: 1539–1552).
Die Anreicherung spezifischer DNA-Sequenzen wurde unter Verwendung
von Schwimmdichte-Sedimentation zur Auswahl von R-Schleifen-Strukturen,
die diese Sequenzen enthalten, ausgeführt. Das Verfahren der R-Schleifenbildung
wurde nicht patentiert. Bis heute sind bei Anwendungen von R-Schleifen-Verfahren
die teilweise Denaturierung der Ziel-DNA beteiligt, und dabei wurden
noch keine Produkte erzielt, die direkt in Standard-Clonierungsvektoren
cloniert werden können.
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D-Schleifenbildung,
die zur R-Schleifenbildung analog ist, kann zwischen einem DNA-Strang
und einem superhelikalen DNA-Doppelstrang stattfinden [Radding,
C. M., Beattie, K. L., Holloman, W. K., & Wiegand, R. C. (1977) J. Mol. Biol.
116, 825–839].
Diese Reaktion hängt
von der freien Energie der Superhelix ab und wird damit nicht mit
linearen DNA-Molekülen
stattfinden. Es wurde kein Clonierungsverfahren, das auf dieser Beobachtung
basiert, beschrieben. Die D-Schleifenbildung bei superhelikaler
DNA wurde für
spezifische Spaltung verwendet [Corey, D. R., Pei, D. & Schultz, P. G.
(1989) J. Am. Chem. Soc. 111, 8523–8525].
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Es
wurde ein Verfahren entwickelt, das RecA beschichtete Stränge zur Überwindung
der Begrenzung der D-Schleifenbildung mit superhelikalen DNA-Molekülen verwendet
[Rigas, B., Welcher, A.A., Ward, D.C., & Weissman, S.M. (1986) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 83, 9591–9595].
Die Markierung der einzelsträngigen
Sonde mit biotinylierten Nucleotiden erleichtert die Reinigung der
D-Schleifenprodukte dieser Reaktion durch Affinitätschromatographie.
DNA-Hybride, die biotinylierte Nucleotide enthalten, haben geringere
Schmelztemperaturen als unmodifizierte DNA-Hybride, d.h., Biotin
hat eine destabilisierende Wirkung auf die Helix [Langer et al.
(1981) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 6633–6637]. Bei diesem Verfahren
benötigt
die D-Schleifenbildung das Einführen
eines Vorbehandlungsschritts zur Erleichterung der D-Schleifenbildung.
Darüber
hinaus ergibt das Verfahren keine Produkte, die direkt in existierende
DNA-Clonierungsvektoren clonierbar sind.
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Ein
kurzer DNA-Strang, der mit einem längeren DNA-Strang hybridisiert,
wird auch schnell von einem homologen, jedoch längeren überlappenden Strang in vitro
verdrängt
werden [vgl. Grenn, C. und Tibbetts, C. (1981) Nuc. Acids Res. 9,
1905–1918].
Diese Beobachtung bildet die Basis für diagnostische Tests für DNA- oder
RNA-Sequenzen, die auf der Verzweigungsmigration und der DNA-Strangverschiebung,
beschrieben in Collins et al. [Mol. & Cell. Probes 2: 15–30 (1988)],
Vary et al. [Clin. Chem. 32: 1696–1701 (1986)], die . US-Patente
4.766.064 [Williams et al. (1988), Allied Corp.], 4.766.062 [Diamond
et al. (1988), Allied Corp.] und 4.795.701 [Vary et al. (1988),
Allied Corp.] sowie die Europäischen
Patente 0167238 A1 [Collins et al. (1985), Allied Corp.] und 0164876
A1 [Collins et al. (1985), Allied Corp.] basieren.
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Bei
diesen Tests wird ein teilweise doppelsträngiger Sondenkomplex mit einer
nachweisbaren Markierung auf einem der beiden Stränge hergestellt.
Dieser Sondenkomplex wird dann mit einer Probe, die Zielnucleinsäuren (d.h.
doppelsträngige
Nucleinsäuren,
die zumindest teilweise mit dem einzelsträngigen Abschnitt des Sondenkomplexes
homolog sind) enthält,
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen inkubiert. Die Zielnucleinsäuren hybridisieren
mit dem einzelsträngigen
Abschnitt des Sondenkomplexes und durchlaufen eine Verzweigungsmigration,
um den markierten Sondenstrang freizusetzen. Die Menge des markierten
freigesetzten Strangs ist der Menge der Ziel-DNA in einer Probe
proportional. Demnach ist bei dem Test die Verwendung eines zuvor
gebildeten, teilweise doppelsträngigen
Sondenkomplexes zur Förderung
der Verzweigungsmigration beteiligt und der Test basiert auf der
vorübergehenden
Natur der Struktur mit Verzweigungsmigration und auf der totalen
Freisetzung des markierten Sondenstrangs.
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Bei
diesen Tests könnte
die Effizienz der Strang-Verdrängungsreaktion
durch Zusetzen von Raum verdrängenden
Reagenzien wie Polyether oder durch vorherige Behandlung des Ziels
mit RecA-Proteinen verstärkt
werden. Andere haben ebenfalls bemerkt, dass das RecA-Protein die
Verzweigungsmigration fördert, die
unidirektional in 3'→ 5'-Richtung abläuft [Cox, M. M. & Lehman, LR. (1981)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 6018-6022]. Die diagnostischen Tests, die
durch die Allied Corp. entwickelt wurden, verwenden vorgefertigte Doppelstränge, um
eine Verdrängung
zu fördern,
und stehen in keiner Beziehung zu der Entwicklung von gentechnologischen
Verfahren oder zur Stabilisierung der Verzweigungsmigrations-Struktur.
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Demnach
wurde das Phänomen
der Verzweigungsmigration, eingeleitet durch die Bildung eines stabilen
Hybrids, in der Literatur beschrieben. Obwohl die Bildung von verzweigten
oder Schleifen-Strukturen für die
Identifikation, Reinigung und die Anreicherung von DNA-Sequenzen
verwendet wurde, wurde dieses Verfahren für die Entwicklung eines direkt
clonierbaren Produkts nicht angewendet. Darüber hinaus würde die
Stabilisierung von Verzweigungsmigrations-Strukturen die Wirksamkeit
von Verfahren verstärken,
bei denen die Sammlung oder Identifikation dieser Einheiten beteiligt
wären. Über einfache
Verfahren zur Herstellung von stabilen Verzweigungsmigrationsstrukturen
wurde von anderen nicht berichtet.
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Versuche,
welche vor mehr als 20 Jahren beschrieben wurden, zeigten, dass
die Substitution von Bromin an der Stelle C5 von Pyrimidinen zu
einer erhöhten
Stabilität
bei Doppelsträngen
führt [Michelson
et al. (1967) Prog. Nuc. Acid Res. & Mol. Bio. 6: 84–141]. Radding et al. [J. Biol.
Chem. 116: 2869–2876
(1962)] zeigten, dass dG-BrdC ein thermisch stabileres Basenpaar
ist als dG–dC.
In einer anderen Studie hatte dI:Poly-BrdC eine Schmelztemperatur,
welche 26°C
höher war
als bei Poly-dI:Poly-dC [Inman & Baldwin
(1964) J. Mol. Bio. 8: 452–469],
und es wurde des Weiteren gezeigt, dass Poly-BrdC Poly-dC von einem
Poly-dI:Poly-dC-Doppelstrang verdrängte, um einen neuen Doppelstrang
mit PolydI zu bilden [Inman J. Mol. Bio 9: 624–637 (1964)]. Diese Beobachtungen
wurden nicht bei der Stabilisierung von Verzweigungsmigationsstrukturen
durch Verdrängerstränge, die
modifizierte Nucleotidbasen enthalten, angewendet.
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Tatsumi
und Strauss [Nuc. Acids Res. 5: 331–347 (1978)] markierten DNA
in vivo in menschlichen Lymphoidzellen mit Bromdesoxyuridin (BrdUrd)
und beobachteten einen hohen Grad an Verzweigungsmigration nach,
Isolation und Scheren der DNA. Diese Wissenschaftler stellten die
These auf, dass dieser hohe Grad der Verzweigungsmigration die erhöhte Stabilität von Helices,
die BrdUrd enthalten und das Abfangen der Verzweigungsmigrations-Konfiguration
widerspiegelt. Ihre Ergebnisse lassen des Weiteren annehmen, dass
mit Halogenatomen substituierte Verzweigungsmigrationsstrukturen
relativ stabil sind, wenn sie einmal gebildet sind. Tatsumi und
Strauss untersuchten das Phänomen
der Verzweigungsmigration in vitro nicht und verwendeten in ihren
Versuchen keine synthetischen Oligo- oder Polynucleotide, die mit
halogenierten Nucleotiden, d.h., vormodifizierten Verdrängersträngen markiert
waren, und konnten die Verzweigungsmigrationsstrukturen, die sich
aus ihren Versuchen ergaben, zum Zweck der Clonierung oder der Mutagenese
nicht verwenden.
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Momentan
werden spezifische DNA-Fragmente, die von genomischer DNA abstammen,
normalerweise unter Verwendung von Southern-Blot-Analyse der Restriktionsenzym-Abbauprodukte
dieser genomischen DNA identifiziert. Southern-Blot-Analyse von DNA ist
ein mehrstufiges Verfahren, bei dem im Allgemeinen die Verwendung
von Radioisotopen und Autoradiographie für die Identifikation der Fragmente
nach der Elektrophorese sowie der Transfer der durch Elektrophorese
aufgetrennten Produkte auf eine Nitrocellulose- oder Nylonmembran
und die Hybridisierung der überführten Produkte
mit sequenzspezifischen DNA-Sonden beteiligt sind. Verfahren, die
eine gleichzeitige Markierung und Identifikation spezifischer DNA-Fragmente
bereitstellen, wären
bedeutend einfacher, schneller und billiger als Southern-Blot-Analysen
und hätten
auf dem Gebiet der Gentechnologie eine bedeutende Auswirkung.
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Die
Markierung von DNA-Sequenzen hat zum Einschluss von modifizierten
Nucleotiden an internen oder externen Positionen geführt. Dies
wird oft enzymatisch unter Verwendung von Nucleotiden, die mit kleinen
Verbindungen wie Biotin, Sulfhydrylgruppen, Quecksilber, Allylamin
und Digoxigenin markiert sind, erreicht. Die Anreicherung oder Reinigung
dieser markierten Nucleinsäuren
kann unter Verwendung von Affinitätschromatographie durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann biotinylierte DNA, einschließlich D-Schleifen, selektiv
an feste Matrizen, die Avidin- oder Streptavidingruppen tragen,
gebunden und eluiert werden, wie von Ward und seinen Mitarbeitern
berichtet wurde [Langer, op. cit.]. Auf ähnliche Weise kann DNA, welche
mit Sulfhydrylen markiert ist, durch Affinitätschromatographie auf merkurierter
Agarose gereinigt werden, und merkurierte DNA kann basierend auf
ihrer Affinität
für Sulfhydrylgruppen
gereinigt werden. Die Anreicherung von mRNA aus den gesamten RNA-Populationen
kann basierend auf der Affinität
der PolyA-Schwänze auf
den Boten-RNAs für
Oligo-dT-Matrizen durchgeführt
werden. Nach ihrer Reinigung werden diese angereicherten oder gereinigten
Nucleinsäuresequenzen
oft weiter einer Reihe von Verfahren unterzogen, die sie clonierbar
machen. Markierungsverfahren, die eine Sequenzanreicherung oder
Reinigung durch Affinitätschromatographie und
dann das direkte Clonieren dieser angereicherten oder gereinigten
Fraktionen erlauben, würden
gegenüber
anderen vorhandenen Verfahren bedeutende Vorteile haben.
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Die
Identifikation oder Anreicherung eines spezifischen Untersatzes
von Nucleotidsequenzen oder von DNA-Fragmenten in isolierter genomischer
DNA oder den Gesamtpopulationen an RNA, mit der bestimmten Absicht,
diese Sequenzen oder Fragmente zu clonieren, wurde durch verschiedene
Verfahren bewirkt, die jene umfassen, die die Auswahl von DNA-Fragmenten,
die in der Lage sind, eine Verzweigungsmigration, eine R-Schleifen- oder D-Schleifenbildung
zu durchlaufen, einbeziehen, sie sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die
selektive Clonierung von Fragmenten in einer Population wurde basierend
auf Restriktions-Spaltstellen von Endonucleasen, vor allem von jenen,
die eine einzigartige Stelle [Brown, N. L. & Smith, M. (1977) Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 74, 3213–3216]
und Größe [Thoma,
M., Cameron, J.R. & Davis,
R.W. (1974) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 71, 4579–4583] erkennen,
erreicht. Obwohl diese Strategien umfassend und erfolgreich verwendet
wurden, um eine große
Vielfalt an Genen zu clonieren, sind sie nicht universal und haben
eine begrenzte Spezifität.
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Eine
andere Anwendung von gentechnologischen Verfahren betrifft die Modifikation
von genetischem Material wie dem Zusetzen oder dem Entfernen von
Nucleotidbasen wie zum Beispiel für therapeutische Zwecke. Anstrengungen,
genetisches Material entweder zu ersetzen, zu inaktivieren oder
zu modifizieren, sind momentan in der Entwicklung. Bei höheren eukaryontischen
Organismen haben die angewendeten Ansätze es bis jetzt erforderlich
gemacht, dass die Mittel, die dazu verwendet wurden, dass diese
Veränderungen
stattfinden, in verschiedene Plasmidvektoren eingeschlossen werden,
die alle oder einen Teil verschiedener viraler Genome enthalten.
Ortsgerichteter Gen-Ersatz wurde bei niederen Eukaryonten wie Hefen
durchgeführt.
Ein ernsthaftes Abschreckungsmittel zur therapeutischen Manipulation
von menschlichem genetischen Material in vivo betrifft den Mangel
an einem geeigneten, gutartigen Vektorsystem. Die Fähigkeit,
eine gezielte Lieferung und Inkorporation von genetischem Material
in chromosomale DNA durchzuführen,
ohne einen viralen Vektor zu benutzen, würde einen größeren Fortschritt
auf dem Gebiet der Gentherapie darstellen.
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Green
und Tibbetts [op. cit.] drückten
ein Interesse an der Verwendung von verzweigten DNA-Strukturen für ortsgerichtete
Mutagenese in vitro aus und waren in der Tat in der Lage, stabile
D-Schleifen-Strukturen in superhelikaler DNA für die Ziel-Deletions-Mutagenese zu verwenden
[Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 77: 2455–2459 (1980)]. Sie waren nicht
in der Lage, dieses Ziel mit linearen Ziel-DNA-Molekülen unter
Verwendung der Verzweigungsmigrationsstrukturen, die sie von der
in vivo-Markierung von Zellen mit Brd-Urd erhielten (vgl. Green und Tibbetts,
1981, op. cit.), auf Grund der kurzen Halbwertszeiten ihrer verzweigten
Strukturen zu erreichen.
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Es
wurde eine ortsspezifische genetische Manipulation beschrieben [Capecchi,
M. R. (1989) Science 244, 1288–1292],
bei der ein kleiner Abschnitt der DNA, die in das Wirtsgenom integriert
wird, durch homologe Rekombination auf die erwünschte Ziel-DNA gerichtet ist.
Unglücklicherweise
finden die zusätzlichen
Ereignisse der Integration zufällig
statt und können
Gene inaktivieren oder aktivieren, was schädliche Konsequenzen zur Folge
hat. Von DNA-Sequenzen, die in der Lage sind, eine Dreifachhelix-Bildung
zu initiieren, wurde berichtet [Francois, J. C., Saison-Behmoaras,
T. Thoung, N.T. & Helene,
V. (1989) Biochemistry 28, 9617–9619; Povsic,
T. J. & Dervan,
P. B. (1989) J. Am. Chem. Soc. 111, 3059–3061]. Die Verwendung einer
Dreifachhelix-Bildung als zusätzliches
Ereignis zur ortsspezifischen genetischen Manipulation ist auf dem
Fachgebiet unbekannt.
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WO-A-8701730
offenbart ein Verfahren zur Stabilisierung eines Komplexes zwischen
einem Strang eines doppelsträngigen
Empfänger-Polydesoxynucleotids
und einer mindestens teilweise komplementären Verdrängersequenz, wobei die Stabilisierung
durch den Einschluss von RecA-Protein in den verdrängenden Strang
erreicht wird.
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Loewy
et al. ((1989) Gene 83, 367–370)
stellen ein Verfahren zur Transkription eines DNA-Segments in hohem
Ausmaß unter
Verwendung von Bakteriophagen-RNA-Polymerasen zur Verfügung, wobei ein Promotor verwendet
wird, der aus einem synthetischen doppelsträngigen Promotor und einer kurzen,
einzelsträngigen
Verlängerung
für die
Verknüpfung
des Promotors durch Hybridisierung mit der Zielsequenz und Lieferung
der Verlängerung
mit ihrer komplementären
einzelsträngigen
Zielsequenz aufgebaut ist.
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WO-A-8911548
offenbart immobilisierte Oligonucleotidsonden, die in der Lage sind,
an einen Oligo-Doppelstrang zu binden, der eine hybridisierende
Region und Pyrimidinbasen als Spacer umfasst, um die hybridisierende
Region an einen festen Träger
zu binden.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das
nicht-stabile Verzweigungsmigrations-Nucleinsäurekomplexe stabilisiert. Diese
Aufgabe wird durch die Verfahren, wie sie in den Patentansprüchen offenbart
werden, erreicht.
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In
seinen allgemeinsten Begriffen betrifft unsere Erfindung Verfahren,
die die Wahrscheinlichkeit bestimmter Reaktionstypen, die auf eine
erwünschte
Weise ablaufen, erhöhen.
Unsere Verfahren fördern
die Reaktionsspezifität
und stellen
- einfache Verfahren zur Herstellung von stabilen
Verzweigungsmigrations-Strukturen;
- Verfahren zur gleichzeitigen Markierung und Identifizierung
von spezifischen DNA-Fragmenten,
die bedeutend einfacher, schneller und billiger sind als Southern-Blot-Analysen;
- Markierungsverfahren, die eine Sequenzanreicherung oder eine
Reinigung durch Affinitätschromatographie und
selektives Clonieren erlauben;
- ein Verfahren zur Durchführung
von zielgerichteter Lieferung und zielgerichtetem Einschluss von
genetischem Material in chromosomale DNA, ohne die Verwendung eines
viralen Vektors zur Verfügung.
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Die
Verzweigungsmigration ist das Verfahren, bei dem ein einzelner Nucleinsäurestrang
inseriert wird und mindestens einen Abschnitt eines Strangs eines
Nucleinsäuredoppelstrangs
ersetzt. Die Verzweigungsmigration ist ein nützliches Verfahren für die sequenzabhängige Anheftung
(Einfangen) eines Oligodesoxynucleotid-Doppelstrangs, das einen
einzelsträngigen
Schwanz enthält,
an das Ende eines Desoxynucleotid-Moleküls oder für den sequenzabhängigen Einschluss
eines Oligodesoxynucleotids in ein Desoxynucleotid-Molekül an einer
anderen Stelle als dem Ende. Bestehende Verfahren benötigen vor
der Initiierung der Verzweigungsmigration die Bildung eines stabilen
Hybrids; unser Verfahren erlaubt die Initiierung und Bildung eines Verzweigungsmigrations-Komplexes ohne vorherige
Stabilisierung. Wir haben dieses Ergebnis durch Stabilisierung des
entstehenden Verzweigungsmigrations-Komplexes gleichzeitig mit der
Bildung oder danach oder beidem erzielt.
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Unser
spezifisches Anheftungsverfahren kann verwendet werden, um (A) ein
bestimmtes Fragment zum Nachweis zu markieren, ohne Blot-Verfahren
und nachfolgende Hybridisierung, und (B), um ein bestimmtes Fragment
für die
Affinitätschromatographie
zu markieren, (C), um die Clonierung durch Einführen eines neuen 5'- oder 3'-Überhangs, der mit einer Restriktions-Endonucleasestelle
in einem Clonierungs-Vektor kompatibel ist, zu ermöglichen,
oder (D) für
andere Zwecke, die aus der vorliegenden Offenbarung ersichtlich
werden.
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Die
verschiedenen Verfahren und Materialien unserer Erfindung benötigen eine
Verdrängungs-Einheit,
die zumindest teilweise mit einem Ziel komplementär ist und
in der Lage ist, daran zu binden. Sowohl der Verdränger als
auch das Ziel sind Oligo- oder Polynucleotidsequenzen, die entweder
synthetisch sind oder natürlich
vorkommen. Unser neuer Verdränger
kann in bestimmten Ausführungsformen
unserer Erfindung als einzelsträngige
Einheit verwendet werden; in anderen Ausführungsformen wird er als teilweise
doppelsträngige
Einheit, die mit einem Linker-Strang hybridisiert ist, verwendet.
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Eine
Ausführungsform
unserer Erfindung stellt einen neuen Verdränger-Linker-Doppelstrang und ein verbessertes Verfahren
zur Anheftung einer Desoxynucleotid-Verdrängersequenz an einen Strang
eines Ziel-Desoxynucleotid-Doppelstrangs zur Verfügung.
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Das
verbesserte Verfahren der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Stabilisierung
eines nicht-stabilen Komplexes zwischen einem Strang einer doppelsträngigen Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz
und einer Verdrängersequenz
aus einzelsträngiger
DNA, wobei die Verdrängersequenz
zumindest teilweise komplementär
ist zu einem solchen Strang einer Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz,
dadurch charakterisiert, dass der Komplex durch Bildung eines DNA-Dreifachstrangs
zwischen der Verdrängersequenz
und dem Empfänger-Doppelstrang stabilisiert
ist.
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Ebenfalls
eingeschlossen ist ein Verfahren zur Stabilisierung eines nicht-stabilen
Komplexes zwischen einem Strang einer doppelsträngigen Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz und einer
Verdrängersequenz
aus einzelsträngiger
DNA, wobei der Verdrängerstrang
zumindest teilweise komplementär
ist zu einem solchen Strang einer Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz und eine
Nucleotidsequenz sowie eine sequenzsspezifische DNA-Bindungseinheit
umfasst, die den Empfänger-DNA-Doppelstrang
an der Stelle, an der sie anheftet, nicht deutlich zum Schmelzen
bringt.
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Das
verbesserte Verfahren der Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren
zur Stabilisierung eines nicht-stabilen Komplexes zwischen einem
Strang einer doppelsträngigen
Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz
und einer Verdrängersequenz
aus einzelsträngiger
DNA, wobei die Verdrängersequenz
zumindest teilweise komplementär
zu einem solchen Strang einer Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz
ist, dadurch charakterisiert, dass der Komplex stabilisiert wird,
wobei die Verdrängersequenz
mit einem Linker in einem Verdränger-Linker-Doppelstrang
einen Doppelstrang bildet, wobei der Verdränger-Linker-Doppelstrang zwei Stränge umfasst;
- a. einen Verdrängerstrang, bei dem ein Abschnitt
Nucleotide umfasst, die zu einem Strang eines Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs
komplementär
sind, und einen Abschnitt, der eine Sequenz umfasst, die zu einem
Linker-Strang komplementär
ist und mit ihm hybridisiert, sowie
- b. einen Linker-Strang, der zu dem Verdrängerstrang komplementär ist und
mit ihm hybridisiert;
wobei der Linker an einen Strang
der Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz
kovalent gebunden ist.
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Die
Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger-Linker-Doppelstränge unserer
Erfindung sind ein Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger-Linker-Doppelstrang,
der in der Lage ist, die Verzweigungsmigration am Ende einer Empfänger-Polydesoxynucleotid-Sequenz ohne vorherige
Bildung eines stabilen Hybrids mit einem solchen Empfänger- Polydesoxynucleotid-Doppelstrang
zu initiieren, wobei der Verdränger-Linker-Doppelstrang
zwei Stränge
umfasst:
- a. einen Verdränger-Strang, von dem ein Abschnitt
Nucleotide umfasst, die zu einem Strang eines Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs
komplementär
sind, und einen Abschnitt, der eine Sequenz umfasst, die zu einem
Linker-Strang komplementär
ist und mit ihm hybridisiert, und
- b. einen Linker-Strang, der zu dem Verdränger-Strang komplementär ist und
mit ihm hybridisiert, worin mindestens eines der Nucleotide, die
mit einem Strang des Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs komplementär sind,
modifiziert ist, um die Stabilität
des Hybrid-Verdränger-Empfänger-Doppelstrangs zu erhöhen oder
um die Schmelztemperatur des Hybrid-Verdränger-Empfänger-Doppelstrangs zu erhöhen.
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Die
sequenzabhängige
Anheftung (Einfangen) eines Oligodesoxynucleotid-Doppelstrangs, der einen einzelsträngigen Schwanz
enthält,
kann durch Verzweigungsmigration in das Ende eines DNA-Moleküls beeinflusst
werden. Unser neuer Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger-Linker-Doppelstrang
ist in der Lage, eine Verzweigungsmigration am Ende eines Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs
ohne vorherige Bildung eines stabilen Hybrids mit einem solchen
Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrang zu initiieren.
Genauer, diese neuen Doppelstränge
können
an einer Restriktions-Endonuclease-Spaltstelle,
insbesondere benachbart zu einer einzelsträngigen 3'- oder 5'-Verlängerung
auf einem Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrang,
mit einer Verzweigungsmigration hybridisieren und sie initiieren.
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Die
Substitution von einem oder mehreren Nucleotiden im Abschnitt des
Verdrängerstrangs,
der zu dem Empfänger
komplementär
ist, erhöht
die DNA-DNA-Hybrid-Stabilität. Oligonucleotide,
die das modifizierte Nucleotid enthalten, verdrängen nicht modifizierte Nucleotid
enthaltende Stränge
von den Enden der Doppelstränge.
Im Fall von 3'- oder 5'-Überhängen liegt die Verdrängungsrate
in derselben Größenordnung
wie bei der Kernbildungsreaktion der erneuten DNA-Assoziierung.
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Wir
stellen auch einen Verdränger
zur Verfügung,
der nicht mit einem Linker-Strang hybridisiert und der in der Lage
ist, eine Dreifach-Helixbildung zu initiieren. Dieser Typ von Verdrängern umfasst
- 1. eine erste Sequenz, die in der Lage ist,
eine Dreifach-Helixbildung zu initiieren und die
a) mindestens
sechs aufeinanderfolgende Pyrimidinbasen oder
b) mindestens
sieben Basen, wobei mindestens sechs Basen Pyrimidinbasen sind und
die siebte Base Guanin ist, umfasst, sowie ,
- 2. eine zweite Sequenz benachbart zu dieser ersten Sequenz,
die
a) komplementär
zum zweiten Strang des Empfänger-Doppelstrangs
ist und antiparallel zu ihm verläuft
und
b) die in der Lage ist, eine Verzweigungsmigration in der
Nähe der
Dreifach-Helix zu initiieren, wobei die zweite Sequenz von der ersten
Sequenz durch 1 bis 5 dazwischen liegende Einheiten getrennt ist,
die kovalent an einen interkalierenden Stoff gebunden sind.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenfalls einen Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger, der in
der Lage ist, an einen Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrang
zu binden, wobei der Verdränger
- (a) eine erste Sequenz, die in der Lage ist,
eine Dreifach-Helixbildung zu initiieren und die
(1) mindestens
sechs aufeinanderfolgende Pyrimidinbasen oder
(2) mindestens
sieben Basen, bei welchen mindestens sechs der Basen Pyrimidinbasen
sind und die siebte Base Guanin ist, umfasst, sowie
- (b) eine zweite Sequenz benachbart zur ersten Sequenz, die zu
dem zweiten Strang des Empfängerdoppelstrangs
komplementär
ist und antiparallel dazu verläuft,
und die in der Lage ist, eine Verzweigungsmigration in der Nähe der Dreifachhelix
zu initiieren; umfasst
wobei mindestens eines der Nucleotide,
das zu einem Strang des Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs
komplementär
ist, modifiziert ist, so dass es die Stabilität des Verdränger-Empfänger-Komplexes erhöht oder
dass es die Schmelztemperatur des Verdränger-Empfänger-Komplexes erhöht.
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Wir
offenbaren des Weiteren Verdränger,
die Nuclease-resistent sind sowie das Verfahren zur Modifizierung
eines Empfänger-Doppelstrangs,
um dem Doppelstrang eine Nuclease-Resistenz zu verleihen. Diese Verdränger enthalten
mindestens eine Einheit, die an ein Ende des Oligo- oder Polynucleotids
angeheftet ist, wobei die Einheit dem Ende, an das sie angeheftet
ist, eine Endonucleaseresistenz verleiht.
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Wie
zuvor ausgeführt,
fanden wir es wünschenswert,
in einer Ausführungsform
mindestens eines der Nucleotide in dem Verdrängerstrang, der zumindest teilweise
zu einem Strang des Empfänger-Polydesoxynucleotiddoppelstrangs
komplementär
ist, zu modifizieren. Das Nucleotid wird auf eine Weise modifiziert,
die die Stabilität
des Hybrid-Verdränger-Empfänger-Doppelstrangs
erhöht.
-
Zusätzlich zu
Stabilität
erhöhenden
Modifikationen fanden wir es nützlich,
modifizierte Nucleotide in den Verdränger oder den Linker einzuschließen, die
einen Nachweis des Verdränger-Empfänger-Hybrids
oder seine Isolation durch Affinitätschromatographie erlauben.
-
Ein
anderer Aspekt unserer Erfindung ist die Hybridstruktur, die gebildet
wird, wenn der Verdränger- oder
der Verdränger-Empfänger-Doppelstrang
an das Ziel angeheftet ist. Dort, wo das Hybrid das Ergebnis der
Anheftung des Ziels an unseren neuen Verdränger-Linker-Doppelstrang ist, ist der Linker-Strang
vorzugsweise kovalent an einen der Stränge des Empfänger-Doppelstrangs
gebunden.
-
In
einer Version unserer Erfindung wird die Hybrid-Struktur, die die
angeheftete Verdrängersequenz von
einzelsträngigem
Desoxynucleotid enthält,
am wünschenswertesten
durch die Gegenwart von mindestens einem modifizierten Nucleotid
in dem Verdrängerstrang
stabilisiert, was am meisten wünschenswert
ist.
-
Wir
offenbaren ebenfalls eine markierte Hybridstruktur. Diese markierte
Hybridstruktur, die unseren Verdränger-Linker einschließt, ist
in vielen biochemischen Verfahren nützlich, zum Beispiel um das
Einfangen der Verdränger-Empfänger-Hybride
durch Affinitätschromatographie
zu ermöglichen,
um ein Ende einer clonierten Desoxynucleotid-Insertion in einem
Vektor zu markieren, um die Kartierung einer Restriktions-Endonuclease
einer Insertion zu ermöglichen,
um die selektive Clonierung eines Empfänger-Polynucleotid-Doppelstrangs
zu ermöglichen
und um die Isolierung von Clonen aneinandergrenzender Polydesoxyribonucleotide
zu ermöglichen.
Das Hybrid, das den Verdränger
einschließt,
ist bei der Affinitätschromatographie
und für
die Durchführung
1] des Nachweises von spezifischen Oligo- oder Polynucleotiden und
2] der ortsspezifischen genetischen Manipulation von Nutzen.
-
Bei
unseren Verfahren ist die Stabilisierung eines nicht-stabilen Komplexes
zwischen einem Strang einer Empfänger-Polydesoxynucleotidsequenz
und einer Verdrängersequenz
aus einzelsträngiger
DNA beteiligt, wobei die Verdrängersequenz
zumindest teilweise komplementär
ist zu einem solchen Strang einer Empfänger-Polydesoxyribonucleotidsequenz. Der
Komplex kann durch
- a) Bildung eines DNA-Dreifachstrangs
zwischen der Verdrängersequenz
und Empfänger-Doppelstrang, ggf.
dem durch Einschluss von mindestens einem modifizierten Nucleotid
in den Verdrängerstrang
zur Stabilisierung,
- b) Bereitstellen eines Verdrängerstrangs,
umfassend eine Nucleotidsequenz und eine sequenzspezifische DNA-Bindungseinheit,
die den Empfänger-DNA-Doppelstrang
an der Stelle, an der sie bindet, nicht signifikant zum Schmelzen
bringt,
- c) Anheften des Verdrängers
an einen Linker vor oder gleichzeitig mit der Anheftung an den Ziel-Doppelstrang
und danach kovalente Anheftung des Linkers an den zweiten Strang
des Ziel-Doppelstrangs, ggf. durch Einschluss von mindestens einem
modifizierten Nucleotid in den Verdrängerstrang zur Stabilisierung, oder
- d) eine Kombination der Verfahren b) und c) stabilisiert werden.
-
1(A) stellt eine Restriktionskarte von pALA-D
dar. R = Rsal, P = PstI. Die Fragmente A–D sind oberhalb der Zeile
markiert, die Nucleotid-Längen
sind darunter angezeigt. Es gibt eine einzelne Smal-Stelle in Fragment
D.
-
1(B) zeigt eine Verzeigungsmigration von Verdränger (offenes
Rechteck), der an einen Linker gebunden ist (ausgefülltes Rechteck),
in einen Empfänger-Doppelstrang
mit einem 3'-Überhang
von vier Basen (PstI-Ende von Fragment B). Unterhalb wird die Konversion
zwischen dem Doppelstrang, der nur an den 3'-Überhang
gebunden ist (links) und der vollständigen Verzweigungsmigration
folgt (rechts), gezeigt.
-
1(C) stellt die maximale Verdrängung mit spezifischen pALA-D-Fragmenten
dar. m = die maximale Anzahl an Basenpaaren, die zwischen dem Verdränger und
dem komplementären
Empfänger-Strang
gebildet werden können.
-
2 stellt
die Einfangreaktion von P-D-BrdC plus P-L-dC dar. UV-Fluorogramm
von 1 % Agarosegel. Bahn 1: durch RsaI/PstI gespaltenes pALA-D (200
mg). A, B, C und D beziehen sich auf Fragmente, die in 1 gezeigt
werden. Bahnen 2–9:
Produkte, die aus einer Ligierung in Gegenwart von P-D-BrdC (6 μg/ml), P-L-dC
(2 μg/ml)
und 5 U / ml Ligase für
1, 2, 4, 8, 16, 32, 64 bzw. 128 min resultieren.
-
3 stellt
das Autoradiogramm von 2 dar. Die Bahnen 1–8 entsprechen
den radiomarkierten Bahnen 2–9
aus 2.
-
4(A) stellt ähnlich
wie in 3 ein Autoradiogramm dar, jedoch mit höherer Ligasekonzentration und
P-D-dC, welches P-D-BrdC ersetzt.
-
4(B) stellt einen frühen Zeitpunkt in einem Autoradiogramm,
welches zu dem aus 3 identisch ist, dar, wobei
P-D-BrdC-E(10), welches P-D-BrdC ersetzt, verwendet wird.
-
4(C) stellt ein Autoradiogramm dar, welches zu
dem aus 3 identisch ist, mit der Ausnahme, dass
P-D-BrdC-E(24), welches P-D-BrdC ersetzt, verwendet wird.
-
5 stellt
das Autoradiogramm eines Sequenzierungsgels dar, das die Region
von eingeschlossenen Verdränger-
(fett) und Linker- (unterstrichen) Sequenzen zeigt.
-
6 stellt
BCR unter Verwendung von pALA-D-G4 dar, einem Derivat von pMS19,
das ein Genomfragment von menschlicher ALA-D enthält, sowie
Verdränger-Linker-Doppelstrang S-D-BrdC
und S-L-dC, gefolgt von teilweiser Spaltung mit Sau3A1. Bahnen 1,
2, 3, 4, 5 und 8: teilweise Abbauprodukte, gebildet in den Minuten
1, 2, 3, 4, 5 beziehungsweise 8. Die Banden a–k sind partielle Abbau-Banden
der erwarteten Größen: 300,
406, 1538, 1598, 2706, 2731, 2748, 3198 beziehungsweise mehrere
große
Banden, die durch Stellen innerhalb des Vektors hergestellt werden.
-
7 stellt
ein durch einen Dreifach-Strang verstärktes, durch Verzweigungsmigration
vermitteltes Einfangen eines Linkers dar. Bahnen 1–6: pMS
19, geschnitten mit NciI und SaII, mit BT-D-MedC-1, BT-L-dC-1 und
T4-DNA-Ligase, wie im Text beschrieben, für 0,1, 3, 10, 30 und 120 min
inkubiert. Bahn 7: Molekulargewichtsmarker von Lambda-DNA, geschnitten
mit AvaII Bahnen 8–13:
pMS 19, geschnitten mit NciI und SaII, mit BO-D-MedC-1, BT-L-dC-1
und T4-DNA-Ligase, wie im Text beschrieben, für 0,1, 3, 10, 30 und 120 min inkubiert.
-
Unser
Verfahren erlaubt die Initiierung und Bildung eines Verzweigungsmigrations-Komplexes ohne vorherige
Stabilisierung. Wir haben dieses Ergebnis durch Stabilisierung des
entstehenden Verzweigungsmigrations-Komplexes gleichzeitig mit der
Entstehung oder danach oder beidem erreicht.
-
In
einer Ausführungsform
unserer Erfindung werden ein Verdränger, ein Linker, ein Verdränger-Linker-Doppelstrang
sowie ein verbessertes Verfahren zur Anheftung einer Desoxynucleotid-Verdrängersequenz an
das Ende eines Strangs eines Ziel-Desoxynucleotid-Doppelstrangs unter
Verwendung von Verzweigungsmigration verwendet, um Verzweigungsmigrations-Komplexe
herzustellen. Für
dieses Verfahren wird die Verwendung von Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger-Linker-Doppelsträngen benötigt, die
aus zwei Strängen
bestehen: einem Verdränger-Strang
und einem Linker-Strang.
-
Der
Verdränger-Strang
des Verdränger-Linker-Doppelstrangs
enthält
eine Sequenz von Nucleotiden, die zumindest teilweise komplementär ist zu
einem Linker-Strang. Der Verdränger-Strang
ist in der Lage, mit dem Linker-Strang zu hybridisieren, und hat
einen Überhang
an seinen 3'- oder
5'-Ende oder an
beiden Enden. Der Überhang
an einem Ende des Verdränger-Strangs
wird eine Desoxynucleotidsequenz enthalten, die zumindest teilweise
komplementär
ist zu einem Strang eines Polydesoxynucleotid-Empfänger-Doppelstrangs.
-
Die
Gegenwart eines unkorrekten (nicht-komplementären) Nucleotids im Abschnitt
des Verdrängerstrangs,
der zumindest teilweise komplementär zu dem Doppelstrang ist,
begrenzt die Verzweigungsmigration jenseits des Punktes der fehlenden Übereinstimmung.
Demnach muss der anfängliche
Abschnitt des Überhangs
des Verdrängerstrangs
zum Empfängerstrang
komplementär
sein und diese Komplementarität
zu dem Empfänger
muss sich über
eine ausreichende Anzahl an Nucleotidbasen erstrecken, um die Bildung
von mindestens einem Übergangs-Verzweigungsmigrations-Komplex
mit dem Empfänger-Doppelstrang, der
für die
Bildung notwendig ist, zu gewährleisten.
In der Übergangs-Verzweigungsmigrations-Struktur
nimmt die Stabilität
der Struktur in dem Maß zu,
wie die Anzahl der Basen zunimmt. Es gibt keine minimale Anzahl
an Basen, die für
die Initiierung und Bildung der Verzweigungsmigrations-Struktur
notwendig ist. Es ist wünschenswert,
dass mindestens die ersten drei (3) Basen, bevorzugt mindestens
die ersten fünf
(5) Basen zu dem Empfänger
komplementär
sind.
-
Das
entgegengesetzte Ende des Verdrängerstrangs
kann im Hinblick auf den Linker-Strang
nach Hybridisierung damit stumpf sein, oder entweder der Verdrängerstrang
oder der Linker-Strang kann einen Überhang haben. In einer Ausführungsform
wird entweder der Linker- oder der Verdrängerstrang einen Überhang haben,
der zu einem Überhang
komplementär
ist, der aus der Spaltung durch eine Restriktions-Endonuclease entsteht.
-
Der
Linker-Strang kann jede Größe haben,
nur vorausgesetzt, er ist groß genug,
um mit dem Verdränger
zu hybridisieren. Es ist wünschenswert,
dass der Linker im Bereich von 10–20 Basenpaaren Länge liegt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
unserer Erfindung ist ein Ende des Linkers mit einem Strang des
Empfängers
kovalent verbunden, nachdem die Verzweigungsmigration abgelaufen
ist.
-
Der
Verdrängerstrang
kann vor oder nach der Reaktion des Verdrängers mit dem Empfänger an
den Linker-Strang hybridisiert werden.
-
Wie
vorstehend festgestellt, wird eine vorherige Bildung eines stabilen
Hybrids zwischen unseren Verdrängern
und einem Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrang
nicht benötigt.
Jeglicher Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger-Linker-Doppelstrang, der
in der Lage ist, eine Verzweigungsmigration am Ende eines Polydesoxynucleotid-Empfänger-Doppelstrangs
zu initiieren, kann in unserem Verfahren verwendet werden. Ist die
Verzweigungsmigration einmal initiiert, werden unsere Stabilisationsverfahren,
die gleichzeitig mit oder nach der Bildung der Verzweigungsmigrationsstruktur
stattfinden, den Komplex in seiner verzweigten Form aufrechterhalten.
-
Unsere
Verdränger-Linker-Doppelstränge sind
in der Lage, eine Verzweigungsmigration an jeder Art von Ende eines
Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrangs wie
zum Beispiel stumpfen Enden oder Enden, die durch mechanisches Scheren
gebildet werden, einzurichten. In bevorzugten Ausführungsformen
hybridisieren unsere neuen Doppelstränge eine Verzweigungsmigration
an einer Restriktions-Endonuclease-Spaltungsstelle
und initiieren sie, am wirkungsvollsten neben einer einzelsträngigen 3' oder 5'-Verlängerung auf
einem Empfänger-Polydesoxynucleotid-Doppelstrang.
-
Wir
haben nachgewiesen, dass die Modifikation der Nucleotide in der
Sequenz des Verdrängers,
der zumindest teilweise komplementär zu dem Ziel ist, die Stabilität des Verzweigungsmigrationskomplexes
erhöht.
Diese Modifikationen, die die Assoziationskonstante mit dem komplementären Desoxynucleotid
um mindestens etwa 20 Prozent erhöhen, liefern nützliche
Ergebnisse. Wir ziehen jene Modifiaktionen vor, die die Assoziationskonstante
um mindestens etwa 70 Prozent erhöhen.
-
Um
den Komplex gleichzeitig mit seiner Bildung zu stabilisieren, werden
eines oder mehrere, vorzugsweise mindestens etwa 10 Prozent der
Nucleotide in der Sequenz des Verdrängers, der zumindest teilweise mit
dem Ziel komplementär
ist, modifiziert.
-
Spezifische
Modifikationen, von denen wir herausgefunden haben, dass sie in
unserer Erfindung gut wirken, umfassen jene, ausgewählt aus
erten Pyrimidin-Nucleotiden, 5-Methyldesoxycytidin, Diaminopurin-Desoxynucleotid,
Ribonucleotiden und 2'-alkylierten Ribonucleotiden.
5-Bromdesoxyuridin oder 5-Methyldesoxycytidin liefern die besten
Ergebnisse.
-
Alternativ
kann der Komplex stabilisiert werden, nachdem die Verzweigungsmigration
stattgefunden hat. In dieser Ausführungsform ist der Linker des
Verzweigungsmigrationskomplexes an einen Strang des Reagens-Doppelstrangs
kovalent gebunden. Der Verzweigungsmigrationskomplex wird vorzugsweise
mit einer Ligase inkubiert. Der kovalent gebundene Linker-Strang
verhindert die Abkoppelung der Verzweigungsmigrationsstruktur.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
unserer Erfindung wird die Verzweigungsmigrationsstruktur durch
eine Kombination von gleichzeitigen und aufeinanderfolgenden Stabilisierungsverfahren
unter Verwendung von modifizierten Nucleotiden und kovalenter Verbindung
stabilisiert.
-
Unser
Verdränger-Linker
kann durch Einschließen
einer Markierung modifiziert werden, um den Nachweis der Hybrid-Konstruktion
zu gewährleisten.
Jegliche Modifikation, die den Nachweis gewährleistet und die den Verzweigungsmigrationskomplex
nicht unterbricht, kann verwendet werden. Herkömmliche Nachweismodifikationen
sind radioaktive Markierungen, Fluoreszenz- und Chemilumineszenzmarkierungen,
Enzyme und Ziele für
den Nachweis, einschließlich,
als nicht-einschränkende
Beispiele, Biotineinheiten, Phosphorthioat-Verbindungen und Antigene.
Für Einzelheiten
betreffend die Verwendung von verschiedenen Markierungen und Nachweissystemen
vgl. z.B., Keller, G. H., et al., DNA Probes (1989) und Piper, M.A.
et al., Nucleic Acid Probes (1989).
-
In
einer anderen Ausführungsform
sind unsere einzelsträngigen
Verdränger
nicht mit einem Linkerstrang hybridisiert und sind in der Lage,
eine Dreifachstrang-Bildung an einem anderen Punkt als dem Ende eines
Empfänger-Polynucleotids
zu initiieren. Diese Verdränger-Klasse umfasst
- 1.
eine erste Sequenz, die in der Lage ist, eine Dreifach-Helix-Bildung
zu initiieren, und die umfasst
a) mindestens sechs aufeinanderfolgende
Pyrimidinbasen oder
b) mindestens sieben Basen, wobei mindestens
sechs der Basen Pyrimidinbasen sind und die siebte Base Guanin ist,
sowie
- 2. eine zweite Sequenz benachbart zur ersten Sequenz, die
a)
zu dem zweiten Strang des Empfängerdoppelstrangs
komplementär
ist und antiparallel dazu verläuft,
und
die in der Lage sind, eine Verzweigungsmigration benachbart
zu der Dreifachhelix zu initiieren, wobei die zweite Sequenz von
der ersten Sequenz durch 1 bis 5 dazwischen liegende Einheiten,
die an einen interkalierenden Stoff kovalent gebunden sind, getrennt
ist.
-
Dazwischen
liegende Einheiten können
von jeder Einheit ausgewählt
werden, die, wenn sie zwischen die erste und die zweite Sequenz
platziert wird, die Koordinationsfunktion der beiden Sequenzen nicht
aufhebt. Beispiele sind interkalierende Stoffe und Stoffe, die so
wirken, dass sie die Rigidität
der Nucleotidsequenz verringern und dadurch die Hybridisierung der
komplementären
Sequenz an den antiparallelen Strang erleichtern. Solche Einheiten
schließen
Einheiten, die Zucker-Phosphat-Verbindungen enthalten, ein. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sind die intervenierenden Einheiten Nucleotide. Die Nucleotide können modifizierte
Nucleotide sein. Nützliche
modifizierte Nucleotide umfassen jene, die einen interkalierenden
Stoff haben, der kovalent gebunden ist, und modifizierte Nucleotide,
die nicht fähig
zur Basenpaarung sind.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt in einer weiteren Ausführungsform
einen Oligo- oder Polydesoxynucleotid-Verdränger zur Verfügung, der
in der Lage ist, an einen Polydesoxynucleotid-Empfänger-Doppelstrang zu
binden, wobei der Verdränger
umfasst
- (a) eine erste Sequenz, die in der
Lage ist, eine Dreifach-Helix-Bildung zu initiieren, und die umfasst
1.
mindestens sechs aufeinanderfolgende Pyrimidinbasen oder
2.
mindestens sieben Basen, wobei mindestens sechs der Basen Pyrimidinbasen
sind und die siebte Base Guanin ist, sowie
- (b) eine zweite Sequenz benachbart zur ersten Sequenz, die zu
dem zweiten Strang des Empfängerdoppelstrangs
komplementär
ist und antiparallel dazu verläuft,
und die in der Lage ist, eine Verzweigungsmigration benachbart zu
der Dreifachhelix zu initiieren, wobei zumindest eines der Nucleotide,
die zu einem Strang des Polydesoxynucleotid-Empfänger-Doppelstrangs komplementär sind,
modifiziert ist, um die Stabilität
des Verdränger-Empfänger-Komplexes
zu erhöhen,
oder um die Schmelztemperatur des Verdränger-Empfänger-Komplexes zu erhöhen.
-
Sobald
der Verdränger
mit dem antiparallelen Strang hybridisiert, ist es wünschenswert,
die Stabilität des
Komplexes zu erhöhen.
Wir haben herausgefunden, dass wir in der Lage sind, die Stabilität durch
Modifikation von mindestens einem der Nucleotide im Verdrängerstrang
vor der Hybridisierung zu erhöhen.
Das Nucleotid wird auf eine Weise modifiziert, die die Stabilität des Hybrid-Verdränger-Empfänger-Doppelstrangs
erhöht.
Die Modifikation kann entweder in der ersten Sequenz sein, die in
der Lage ist, die Bildung des Komplexes zu initiieren, oder in der
zweiten Sequenz, die benachbart zu der ersten Sequenz ist und die
zu dem zweiten Strang des Empfänger-Doppelstrangs
komplementär
ist und antiparallel dazu verläuft.
-
Ist
die Modifikation in der ersten Sequenz, wird sie vorzugsweise aus
der Gruppe, bestehend aus modifizierten Nucleotiden ausgewählt, die
die Assoziationskonstante mit dem komplementären Desoxynucleotid um mindestens
etwa 20 Prozent, vorzugsweise um mindestens etwa 70 Prozent erhöhen. Repräsentative nicht-limitierende
Beispiele für
solche modifizierten Nucleotide umfassen 5-halogenierte Pyrimidin-Nucleotide. Am
stärksten
bevorzugt wird das modifizierte Nucleotid ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus 5-Bromdesoxyuridin
und 5-Methyldesoxycytidin.
-
Ist
die Modifikation in der zweiten Sequenz, kann sie aus der Gruppe,
bestehend aus 5-halogenierten Pyrimidin-Nucleotiden, 5-Methyldesoxycytidin,
Diaminopurin-Desoxynucleotid,
Ribonucleotiden und 2'-alkylierten
Ribonucleotiden ausgewählt
werden. Das modifizierte Nucleotid ist vorzugsweise ein 5'-halogeniertes Pyrimidinnucleotid,
vorzugsweise 5-Bromdesoxycytidin oder 5-Methyldesoxycytidin.
-
Zusätzlich zu
der die Stabilität
erhöhenden
Modifikation fanden wir es von Nutzen, modifizierte Nucleotide in
den Verdränger
einzuschließen,
die den Nachweis der Verdränger-Empfänger-Hybride
gewährleisten. Geeignete
Modifikationen können
aus der Gruppe, umfassend radioaktive Markierungen, Fluoreszenz-
und Chemilumineszenz-Markierungen, Enzyme und Ziele für den Nachweis,
einschließlich,
als nicht-einschränkendes
Beispiel, Biotin-Einheiten, Phosphorthioat-Bindungen und Antigene,
ausgewählt
werden.
-
Wir
haben ebenfalls Verdränger
entwickelt, die Exonuclease-resistent sind. Diese Nuclease-resistenten
Verdränger
sind für
die Verwendung in Zellkulturen und lebenden Organismen geeignet.
Diese Verdränger enthalten
mindestens eine Einheit, die eine Exonuclease-Resistenz verleiht,
die am oder nahe dem terminalen Nucleotid des Verdrängers angeheftet
ist.
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Die
Nuclease-Resistenz verleihende Einheit kann an die Desoxyriboseeinheit
an der Hydroxylgruppe oder die Phosphateinheit eines terminalen
Nucleotids angeheftet sein.
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Die
Nuclease-Resistenz verleihende Einheit kann aus der Gruppe, bestehend
aus interkalierenden Stoffe, Iso-Harnstoffen, Carbodiimiden und
N-Hydroxybenzotriazolen, Polypeptiden und Proteinen ausgewählt werden.
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Eine
bevorzugte Einheit ist ein Methylthiophosphonat, wenn die Gruppe
an die Hydroxylgruppe angeheftet ist.
-
Für die Übertragung
der Resistenz am 3'-Ende
ist ein modifiziertes oder nichtmodifiziertes 2',3'-Didesoxyribose-Nucleotid,
das durch eine Phosphodiesterverbindung an das 3'-terminale Desoxyribonucleotid angeheftet
ist, von Nutzen.
-
Die
Bildung von Komplexen unter Verwendung von entweder unserem einzelsträngigen Verdränger oder
unserem Verdränger-Linker
läuft in Übereinstimmung
mit wohlbekannten Prinzipien ab. [Maniatis, et al., (1982) Molecular
Cloning (New York: Cold Spring Harbor Laboratories].
-
Eine
der bedeutendsten Verwendungsmöglichkeiten
unserer Erfindung ist die ortsspezifische Addition oder Deletion
von Nucleotiden in einer Polydesoxynucleotid-Empfänger-Sequenz.
Dieses Verfahren läuft
ab, wenn der neue Strang in den Empfänger-Doppelstrang eingeführt wird und den Original-Strang
verdrängt.
Die zelluläre
Maschinerie, die bei der überall
anwendbaren Rekombination und Gen-Umwandlung beteiligt ist, wird so
wirken, dass sie die Sequenzinformation von dem Verdrängerstrang
auf das Empfänger-Polydesoxynucleotid überträgt. Für einen Überblick über mögliche Mechanismen
für diese Übertragung
vgl. Stahl, F. W., Genetic Recombination (1979).
-
Die
folgenden Beispiele werden gezeigt, um verschiedene Aspekte der
vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen, sie sind jedoch nicht
darauf ausgelegt, auf irgendeine Weise ihre Zielsetzung einzuschränken, wie
genauer in den Patentansprüchen
gezeigt wird.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von markierten
Verdränger-
und Linker-Strängen
-
Die
Sequenzen der in diesem Beispiel sowie in den anderen bereitgestellten
Beispielen verwendeten Oligonucleotide sind in Tabelle 1 aufgelistet.
Diese Oligonucleotide wurden auf einem DNA-Synthesegerät vom Modell
380B von Applied Biosystems unter Verwendung von Standard-Phosphoramidit-Chemie
synthetisiert, jedoch würde
jedes andere Standardverfahren zur Synthese von Oligonucleotiden
ebenfalls für
diese Erfindung arbeiten.
-
Die
Bromdesoxycytidin (BrdC) und die Methyldesoxycytidin(MedC) enthaltenden
Verdrängerstränge, die
in diesen Beispielen verwendet werden, wurden durch Einschließen von
5-Bromdesoxycytidin- oder 5-Methyldesoxycytidin-Phosphoramidit-Monomeren
in die Oligonucleotide während
ihrer Synthese hergestellt. Reinigungsschritte wurden auf die Hydrolyse
von Basen-Schutzgruppen und Spaltung von dem Träger mit NH4OH, Evaporation,
Resuspension und Ethanol-Präzipitation
begrenzt. Alle Oligodesoxynucleotide wurden unter Verwendung von
T4-Polynucleotid-Kinase am 5'-Ende
mit 32P markiert, einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese
auf 20% Acrylamid-8M-Harnstoff-Gelen unterzogen und durch Autoradiographie
sichtbar gemacht. Routinemäßig wurde
eine einzige Oligodesoxynucleotid-Spezies der korrekten Größe nachgewiesen.
-
Um
das Einfangen an den Empfänger-Enden
mit 3'- oder 5'-Überhängen zu messen, wurden Linker-, beziehungsweise
Empfänger-Oligodesoxynucleotide
mit 32P unter Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase markiert.
Der Reaktion der Linker, jedoch nicht der Verdränger, mit markiertem ATP, folgte
eine Reaktion mit überschüssigem,
unmarkiertem ATP, um zu gewährleisten,
dass alle Linker-Stränge
ein 5'-Phosphat
enthielten. Die Oligodesoxynucleotide wurden über Spin-Säulen von Sephadex G-50 [Maniatis,
et al., (1982) Molecular Cloning (New York) Cold Spring Harbor Laboratories]
gereinigt.
-
Beispiel 2
-
Stabilität von BrdC
enthaltenden Hybriden
-
Die
Schmelztemperaturen für
Oligodesoxynucleotide wurden, wie von Quartin & Wetmur beschrieben [Biochem. 28:1040-47
(1989)], bestimmt. Kurz, komplementäre Oligodesoxynucleotide wurden
in gleichen molaren Verhältnissen
gemischt, entweder in 6X SSC, pH-Wert 4,0, 6X SSC, pH-Wert 7,0,
oder in 1M NaCl, 0,05 M Borat, 0,2 mM EDTA, pH-Wert 10, dann in
eine Quartz-Küvette
von 1 cm platziert. Die Lösungen
wurden in den Küvetten
bei 0,3°C/Minute
in einem Spektrophotometer vom Modell 25 von Beckman, das mit einem
Wasser ummantelten Zellhalter ausgerüstet war, erhitzt. Die Lösungstemperatur
wurde unter Verwendung eines Thermistors, der an den Zellhalter
angebracht war, überwacht.
Die Hyperchromien für
alle getesteten Doppelstränge
lagen bei 21%. Die konzentrationsabhängigen Schmelztemperaturen
(Tm=tm + 273,16) wurden gemäß dem Verfahren
von Marky und Breslauer [Biopolymers 26: 1601–1620 (1987)] errechnet. Die
berichteten Tm-Werte sind auf ± 1°C verlässlich.
-
Die
tm-Werte für
dC enthaltende Oligodesoxynucleotide und für ihre BrdC und MedC enhaltenden Analoga
sind in Tabelle II präsentiert.
Die Substitution von BrdC oder MedC gegen dC führt zu einer Zunahme der Schmelztemperatur ΔTm=Tm'–Tm, wobei Tm und Tm' die Schmelztemperaturen
für dC
beziehungsweise BrdC oder MedC enthaltende Oligodesoxynucleotide
sind.
-
Diese
Ergebnisse zeigen an, dass Doppelstränge, die Oligonucleotide mit
BrdC oder MedC enthalten, stabiler sind als jene mit lediglich dC.
-
An
die Assoziationskonstante für
das modifizierte Nucleotid BrdC oder MedC relativ zur Assoziationskonstante
für dC,
das mit komplementärem
dG eine Basenpaarung eingeht, kann sich durch
- K = e–ΔH° ΔTm/{RTn2Ns}angenähert werden,
wobei
- ΔH° = Enthalpie
für die
Bildung des Oligodesoxnucleotid-Doppelstrangs
- R = Gaskonstante
- Tn= Mittelwert von Tm und Tm'
- Ns = Anzahl an modifizierten Nucleotiden.
-
Basierend
auf dieser Analyse erhöhte
sich die Assoziationskonstante 13 um etwa 70-90% bei der BrdC- Substitution und um
etwa 50–70%
bei der MedC-Substitution.
-
Beispiel 3
-
Verdrängung durch BrdC
-
Ein
Gelmigrationstest wurde verwendet, um die Verdrängung von 5'-32P-markierten,
dC enthaltenden Oligodesoxynucleotiden von unmarkierten komplementären Oligodesoxynucleotiden
durch ihre BrdC enthaltenden Analoga zu überwachen.
-
Markierte,
dC enthaltende Oligodesoxynucleotide wurden an nicht-markierte,
dC enthaltende komplementäre
Stränge
bei Raumtemperatur in 1 M NaCl bei Konzentrationen von 1 beziehungsweise
3μg/ml angeheftet
und dann auf 4°C
erwärmt.
BrdC enthaltende Analoga der markierten Stränge (in Konzentrationen im Bereich
von 3 bis 400 μg/ml)
wurden mit dC enthaltenden Doppelsträngen als eine Funktion der
Zeit bei verschiedenen Temperaturen inkubiert. Aliquots, die zu
jedem Zeitpunkt genommen wurden, wurden in Elektrophorese-Auftragungspuffer
verdünnt
und vor der Elektrophorese bei –70°C gelagert.
Die Proben wurden auf ein 20% Acrylamidgel in 2,5% Ficoll 400 aufgetragen
und die Elektrophoese wurde bei 4°C
bei 400 Volt, 5–15 Milliampere
in 89 mM TrisHCl, 89 mM Bor, 1 mM EDTA, pH-Wert 8 (TBE) durchgeführt. Die
Gele wurden getrocknet und einer Autoradiographie unterzogen.
-
Die
Raten, zu welchen Oligonucleotide, die BrdC enthalten, diejenigen,
die dC enthalten, verdrängen, sind
in Tabelle III aufgeführt.
Reaktionen, die an den stumpfen Enden initiiert werden, laufen mit
steigender Temperatur auf Grund von verstärkter Atmung an den stumpfen
Stellen schneller ab. Verdrängungsreaktionen an
Stellen, an denen eine Initiation bei vier Basenüberhängen stattfand, waren um mehr
als zwei Größenordnungen
schneller als Reaktionen, die an stumpfen Enden initiiert wurden.
Die Stabilität
eines Doppelstrangs, der zwischen dem verdrängenden Strang und dem Überhang
eines gebildeten Doppelstrangs gebildet wurde, nahm mit abnehmender
Temperatur zu. Somit nimmt die Verdrängungsrate im Temperaturbereich
zwischen 22 und 37°C
mit zunehmender Temperatur ab.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass Oligonucleotide, die BrdC enthalten, die
dC-Analoga in einer zeit- und temperaturabhängigen Reaktion sogar an Empfängern mit
stumpfem Ende verdrängen.
-
Die
Wirkung des Einschlusses eines Linker-Strangs in Verdrängungsreaktionen
wurde sowohl an 3'- als
auch an 5'-Überhängen von
4 Basen mit einem G + C-Gehalt von 0–100% untersucht.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass Verdrängungsraten,
bei denen Verdränger-Linker-Doppelstränge verwendet
werden, zumindest 8-mal schneller sind als Verdrängungsraten, bei denen nur
Verdränger-Oligodesoxynucleotide
verwendet werden. Basierend auf diesen Ergebnissen schließen wir,
dass die Verfahren, die in den Beispielen 7–8 beschrieben werden, nicht
durch die Assoziierungsrate von Verdränger-Linker-Doppelsträngen und
Empfänger-Doppelsträngen beschränkt sind.
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Beispiel 4
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Hybridisierung des Verdrängers mit
Ziel-DNA
-
Der
BrdC oder MedC enthaltende Verdrängerstrang
wird mit dem komplementären
Strang einer doppelsträngigen
Ziel-DNA in Abwesenheit eines Linkers hybridisiert. Linker, die
zu einem Abschnitt der Ziel-DNA komplementär sind, werden nach diesem
Hybridisierungsschritt zugesetzt, wenn gewünscht.
-
Die
Ziel-DNA, die in den Beispielen 4–9 verwendet wird, war das
Plasmid pALA-D, ein pUC9-Expressionsvektor, der die cDNA-Sequenz
von menschlicher delta-Aminolevulinat-Dehydratase
(ALA-L) enthielt [Wetmur, et al. (1986), Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA 83:7703–7707].
-
pALA-D
wurde mit RsaI und PstI gespalten, so dass sieben Fragmente erhalten
wurden, von denen vier ein PstI-Ende mit einem 3'-Überhang
und ein stumpfes RsaI-Fragment
enthielten (1A). Die Standard-Verdrängersequenz,
P-D-dC, ist zu den ersten 24 Nucleotiden des 3'-überhängenden
Strangs des PstI-Endes des Restriktionsfragments B komplementär. Die Initiierung
der Verdränger-Hybridisierung
mit dem Empfänger-Ziel- Doppelstrang beginnt
mit der Basenpaarung des Verdrängers
mit dem Überhang
von vier Basen an der PstI-Stelle. Der Verdränger kann alle oder einen Teil
des homologen Abschnitts des Empfänger-Doppelstrangs durch einzelsträngige DNA-Verzweigungsmigration
ersetzen.
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Die
gespaltene pALA-D-DNA (20 μg/ml)
wird mit der 34-meren Verdränger-DNA
(6μg/ml)
in einem pH reduzierten DNA-Ligasepuffer [50 mMTris-HCl, pH-Wert
7,0, 1 mM ATP, 10 mM MgCl2, 20 mM Dithiothreit (DTT),
50 μg/ml
Rinderserumalbumin (BSA)] gemischt, bei 55°C über 10 min inkubiert, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
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1C zeigt
das Potenzial für
die Verzweigungsmigration des Verdrängers in pALA-D-Fragmente mit einem
Pst I- und einem stumpfen (RsaI) Ende. Für Fragment B, bei dem eine
volle Komplementarität
zu dem Verdränger
besteht, ist die maximale Anzahl der Verdränger-Empfänger-Basenpaare (m) 24. Die
maximale Anzahl der Verzweigungsmigrationsschritte ist (m-4), da
vier Basenpaare zwischen dem Verdränger und dem 3'-PstI-Überhang
gebildet werden. Fragment D und die kleinsten PstI-RsaI-Fragmente
(71 Basenpaare) enthalten jenseits der PstI-Stelle keine Komplementarität. Demnach
ist m=5, einschließlich
dem vier-Basen-Überhang
und einem Verzweigungsmigrationsschritt. Fragment A enthält benachbart
zur PstI-Stelle vier zusätzliche Nucleotide,
die zu dem Verdränger
komplementär
sind. Demnach ist m=9, einschließlich dem vier-Basen-Überhang
und fünf
Verzweigungsmigrationsschritte. Anders als Fragment B, wo die Verzweigungsmigration
zur Vollständigkeit
gelangen kann, enthalten alle Verzweigungsmigrationsstrukturen mit
den Fragmenten A und D zwei einzelsträngige Verzweigungen.
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Beispiel 5
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Hybridisierung des Verdrängers mit
Ziel-DNA in Gegenwart eines Linkers
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In
einer zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung wurde das Verzweigungsmigration vermittelte Einfangen
von Linker-Oligodesoxynucleotiden gemäß dem Schema in 1B ausgeführt. In
dieser Ausführungsform
sind der Empfänger-Ziel-Doppelstrang, die
Verdränger-Oligodesoxynucleotide
und die Linker-Desoxyoligonucleotide alle während der Hybridisierungsreaktion
vorhanden. Die Linker-Sequenz, 5' 32P-markiertes P-L-dC, bildet mit dem 5'-Abschnitt der Verdrängersequenz,
die keine Homologie mit dem Empfänger-Doppelstrang
hat, einen Doppelstrang. Der gebildete Verdränger-Linker-Doppelstrang verdrängt den homologen Ziel-Strang
durch Basenpaarung mit dem Empfänger-Zielstrang.
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pALA-D
wurde mit PstI und RsaI gespalten. Gespaltenes Plasmid (20 μg/ml) wurde
mit einem 34-meren Verdränger-Oligodesoxynucleotid
(6μg/ml)
und einem 5'-32P-markierten,
14-meren Linker-Oligodesoxynucleotid (2μg/ml) in einem pH reduzierten
T4-DNA-Ligasepuffer
[50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,0, 1mM ATP, 10 mM MgCl2,
20 mM Dithiothreit (DTT), 50 μg/ml
Rinderserumalbumin (BSA)] gemischt, bei 55°C über 10 min inkubiert, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Beispiel 6
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Bildung des Empfänger-Linker-Doppelstrangs
-
In
einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist bei dem anfänglichen
Schritt der Verdrängungsreaktion
die Bildung eines Verdränger-Linker-Doppelstrangs
und das darauffolgende Zusetzen dieses Verdränger-Linker-Doppelstrangs zu
einem Ziel-Doppelstrang
beteiligt.
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Die
Bildung des Verdränger-Linker-Doppelstrangs
kann auf die folgende Weise erzielt werden. Ein 34-meres Verdränger-Oligodesoxynucleotid
(6μg/ml)
wird mit einem 5'-32P-markierten
14-meren Linker-Oligodesoxynucleotid (2μg/ml) in einem pH reduzierten
T4-DNA-Ligasepuffer
[50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,0, 1mM ATP, 10 mM MgCl2,
20 mM Dithiothreit (DTT), 50 μg/ml
Rinderserumalbumin (BSA)] gemischt, bei 55°C über 10 min inkubiert, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Beispiel 7
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Hybridisierung des Verdränger-Linker-Doppelstrangs
mit der Ziel-DNA
-
pALA-D
wird mit PstI und RsaI gespalten, um 7 Restriktionsfragmente zu
erhalten. Die gespaltene pALA-D-DNA (40 μg/ml) in 50 mM Tris-HCl, pH-Wert
7,0, 1mM ATP, 10 mM MgCl2, 20 mM DTT, 50 μg/ml BSA wird
mit einem gleichen Volumen des in Beispiel 6 hergestellten Verdränger-Linker-Doppelstrangs
gemischt. Dieses Einheit wird bei 55°C über 10 min inkubiert, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Beispiel 8
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Ligierung des Linker-Oligodesoxynucleotids
mit dem Zielstrang
-
Die
Wirksamkeit und die Spezifität
der Verzweigungs-vermittelten Linker-Ligierungsreaktion werden in den 2 und 3 gezeigt.
-
Die
Zeitaufwendungen für
die Ligierung der pALA-D-PstI-RsaI-Fragmente in Gegenwart des Verdrängers P-D-BrdC
(6 μg/ml)
und des Linkers P-L-dC (2μg/ml)
wurden unter Verwendung von T4-Ligase (5 U/ml Ligase) und Inkubationszeiten
im Bereich von 1-128
min erstellt. Die Ergebnisse sind in 3, Bahnen
2–9, veranschaulicht.
Die Ligierung ergibt eine kleine, zeitabhängige Abnahme der Mobilität von Fragment
B. Die Ligierung des Linkers an die Verzweigungsmigrationsstruktur
ist in 32 min zu 50% vervollständigt
und in etwa 1 Std. zu 100% vervollständigt. Ein ähnlicher Versuch, der unter
Verwendung von 25 U/ml Ligase durchgeführt wurde, lief in 8 min zu
einer Vollständigkeit
von 50% ab. Demnach war die Reaktionsrate für diese Ligierungsreaktion
linear abhängig
von der Ligasekonzentration und von der Zeit. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die Verzweigungsvermittelte Ligierung eines Linker-Oligonucleotids
eine effiziente Reaktion ist, die recht schnell abläuft.
-
3 ist
ein Autoradiogramm des in 2 gezeigten
Gels und veranschaulicht den Nachweis der Ligierung von 5'-32P-markierten
Linkern an die Empfänger-Fragmente.
Unter Bedingungen, bei welchen die Reaktion mit Fragment B (m=24)
zur Vollständigkeit
ausgeführt
wird, ist Fragment A (m=9) kaum sichtbar und Fragment D (m=5) ist
nicht nachweisbar. Der Hauptteil der markierten Linker ist mit Fragment
B assoziiert. Diese Ergebnisse zeigen die Spezifität des Verzweigungs-vermittelten
Einfangens von Linkem.
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Beispiel 9
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Spezifität der Verzweigungs-Migrations-Reaktion
-
Die
Erfordernisse von BrdC oder MedC enthaltenden Verdrängersträngen für spezifisches
und wirkungsvolles Verzweigungs-Migration vermitteltes Einfangen
von Linkern wird in dem folgenden Versuch veranschaulicht. 4A zeigt
ein Autoradiogramm, das zu jenem, welches in 3 gezeigt
wurde, analog ist, wobei der Verdrängerstrang P-D-dC und nicht P-D-BrdC
ist. Unter Bedingungen, bei denen die Reaktion mit Fragment B zu
50% vollständig
ausgeführt
wird, wurden sowohl Fragment A als auch Fragment D leicht nachgewiesen.
Tabelle IV enthält
die relativen autoradiographischen Intensitäten für die Fragmente A, B und D
unter Verwendung von P-D-BrdC, P-D-MedC und P-D-dC als Verdrängermoleküle. Der
Intensität
von Fragment D wurde der Wert 1 zugeschrieben. Da die Intensitäten für die Fragmente
A und B unter Verwendung eines Tests mit einem 2-fachen zeitlichen
Verlauf bestimmt wurden, sind sie zu +/– 50% verlässlich. Die Daten in Tabelle
IV zeigen, dass die Verwendung von BrdC oder MedC in dem Verdränger wichtig
ist, damit hochspezifisches Verzweigungsmigrations vermitteltes
Einfangen erreicht werden kann.
-
Der
Verdränger
P-D-BrdC-B (10) wurde mit einem unkorrekten Nucleotid synthetisiert,
so dass vor der fehlenden Übereinstimmung
nur 9 Basenpaare zwischen dem Verdränger und dem komplementären Empfängerstrang
gebildet werden konnten. 4B ist
ein Autoradiogramm einer Verzweigungs-Migration vermittelten Einfangreaktion,
die unter Bedingungen durchgeführt
wurde, die zu sehr geringen Einfangmengen führen. Die Intensitätsverhältnisse
sind in Tabelle V dargestellt. Das Einfangen durch Fragment B (m=24
mit fehlender Übereinstimmung
bei 10) war genau dasselbe wie jenes von Fragment A (m=9). Demnach
blockierte eine einzige fehlende Übereinstimmung an der Position
10 die nachfolgende Verzweigungsmigration, was anzeigt, dass die
Verzweigungsmigration extrem spezifisch ist.
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4C zeigt
ein Autoradiogramm, das dem in 3 analog
ist und bei dem der Verdränger P-D-BrdC-B
(24) war. Das Endnucleotid von P-D-BrdC-B (24) unterschied sich
von dem von P-D-BrdC. Die Ergebnisse waren jenen in 3 ähnlich.
Demnach ist es bei der Bildung der einzeln verzweigten Endstruktur (1B,
unten rechts) nicht notwendig, die hohe Spezifität zu erreichen, die bei Einfangreaktionen
von BrdC enthaltenden Oligodesoxynucleotiden beobachtet wurde.
-
Experimentelle
und theoretische Intensitätsverhältnisse
werden in den Tabellen IV und V verglichen. Die theoretischen Intensitätsverhältnisse
wurden unter Verwendung von:
berechnet.
-
Die
Teilungsfunktionen, q1 und q2 nähern sich
1, wenn die Empfängerenden
nicht mit Verdränger-Linker-Doppelsträngen gesättigt sind.
Dann:
-
-
Gleichung
(2) wurde für
die gesamte Verzweigungsmigration verwendet (Fragment B mit dem
Verdränger
P-D-BrdC, P-D-MedC oder P-D-dC). Die Gleichung (3), die auf die
gesamte Verzweigungsmigration angewendet wurde, endete durch eine
fehlende Übereinstimmung
an der Stelle M+1. Für
diese Berechnungen ist Ω>2, Bk =
1,7–1,9
für BrdC
und Bk = 1 für dC.
-
Bk ist die relative Assoziationskonstante
für das
Basenpaar k. Bk ist normalerweise 1. Für BrdC,
Bk = 1,7–1,9, wie in Beispiel 2 bestimmt. Ähnlich für MedC,
Bk = 1,5–1,7. Die außerordentliche
qualitative Übereinstimmung
zwischen Theorie und Versuch legt nahe, dass die Theorie für die Herstellung
von Verdrängermolekülen verwendet
werden kann.
-
Beispiel 10
-
Einfangen von Linkern
an den 5'-Enden
-
Für das Einfangen
an einem 5'-Überhang
wurden die Richtungen der Verdränger-
und der Linkerstränge
umgedreht, wobei der Linker mit dem 3'-Abschnitt der Verdrängersequenz, die keine Homologie
zur Empfängersequenz
hat, einen Doppelstrang bildet.
-
Das
Plasmid pALA-D-G3 ist ein pUC19-Clon, der ein Genomfragment von
3,2 kB für
menschliche ALA-D enthält.
Die Oligodesoxynucleotide E-D-BrdC und X-D-BrdC wurden als Verdränger für die Verzweigungsmigration
an den einzigartigen EcoRI- beziehungsweise Xmal-Stellen synthetisiert.
Für beide
Verdränger
wurde der gleiche Linker, E-L-dC (X-L-dC), verwendet.
-
pALA-D-G3
wurde entweder mit EcoRI oder Xmal und einer zweiten Restriktionsendonuclease
gespalten, um geeignete Größen der
Empfänger-Fragmente
herzustellen. Dieses Produkt wurde mit PstI plus RsaI gespaltenem
pALA-D (Beispiel 4) gemischt und die Einfangreaktionen wurden mit äquimolarem
P-L-dC und E-L-dC und 400 nM P-D-BrdC und entweder E-D-BrdC oder
X-D-BrdC durchgeführt.
-
Die
Linker-Einfangreaktionen wurden, wie in Beispiel 8 beschrieben,
unter Verwendung von 25 U/ml T4-DNA-Ligase durchgeführt und
unter Verwendung der Gel-Shift-Analyse,
welche in 2 veranschaulicht wird, analysiert.
Die Halbwertszeit für
das Einfangen des Linkers war 5' bei
EcoRI (0% G+C 5'-Überhang)
und 20' bei Xmal
(100% G+C 5'-Überhang),
während
die Halbwertszeit für
das Einfangen des Linkers in derselben Reaktion 5' für PstI (50%
G+C 3'-Überhang)
betrug. Demnach kann das Linker-Einfang-Verfahren entweder auf 5'- oder auf 3'-Überhänge sowie Überhänge aller möglichen prozentualen Anteile
von G+C angewendet werden.
-
pALA-D
wurde mit SmaI, welches stumpfe Enden herstellt, sowie einem zweiten
Enzym geschnitten und es wurde unter Verwendung von X-D-BrdC und
Sm-L-dC eine Einfangreaktion durchgeführt. Das Einfangen des Linkers
wurde beobachtet, obwohl die Rate mehr als zwei Größenordnungen
langsamer war als das Einfangen des Linkers an den Empfänger-Enden
mit 3'- oder 5'-Überhängen.
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Beispiel 11
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Selektive Clonierung von
Verzweigungsmigrationsstrukturen
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Das
Produkt einer Verzweigungsmigrations-vermittelten Einfangreaktion ähnlich jener,
welche in den vorherigen Beispielen beschrieben wurde, wurde in
einen Vektor ligiert und verwendet, um E. coli unter Verwendung
von Standard-Clonierungsverfahren, wie jenen, welche von Maniatis,
et al., (1982) beschrieben werden, zu transformieren.
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Das
Plasmid pALA-D wurde mit PstI gespalten, was zu 2771- und 1037-nt-Fragmenten führt. Das pUC9
enthaltende 2771-Fragment wurde durch Spaltung mit SmaI, das zu
zwei stumpf endenden Fragmenten führt, als Clonierungsvektor
inaktiviert. Jedes Ende des 1037-nt-Fragments endete in einer Pst
I-Stelle, wobei eine davon dieselbe war wie die Pst I-Stelle in
Fragment B. Die Verzweigungsmigrations-vermittelte Einfangreaktion
wurde, wie in den Beispielen 7 und 8 beschrieben, unter Verwendung
von P-D-BrdC und P-L-dC durchgeführt.
Die Produkte wurden in pUC 19 ligiert, das mit SphI und PstI gespalten
wurde, wobei beide in der Polylinker-Region des Vektors schneiden.
Das SphI-Ende enthielt einen 3'-Überhang,
der zu dem Überhang,
der durch das Einfangen des Verdränger-Linker-Doppelstrangs geschaffen wurde, komplementär war.
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Vier
unabhängige
Plasmid-Clone wurden durch verschiedene Restriktions-Endonucleasen gespalten und
es wurde nach der elektrophoretischen Analyse der entstandenen Restriktions-Spalt-Produkte
gezeigt, dass sie die Muster haben, die für den Linker-Einschluss erwartet
werden. Einer dieser Clone wurde für die weitere Analyse unter
Verwendung von Standard-Sequenzierungsverfahren von doppelsträngiger DNA
ausgewählt.
Das Autoradiogramm des in 5 gezeigten
Sequenzierungsgels bestätigt
die Identität
der clonierten Insertion als das Produkt, das aus dem Verzweigungsmigrations
vermittelten Einfangen und der Ligierung des Linkers entsteht. Diese
Ergebnisse legen nahe, dass E. coli Polymerasen und Nucleasen enthält, die
in der Lage sind, sowohl BrdC-Substitutionen als auch verzweigte
Strukturen zu handhaben.
-
Demnach
kann das Verzweigungsmigrationsprodukt, das gemäß den Verfahren dieser Erfindung
erhalten wird, direkt unter Verwendung von Standard-Clonierungsverfahren
cloniert werden. Weder die Gegenwart von BrdC noch die Gegenwart
einer verzweigten Struktur störte
das Clonierungsverfahren.
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Beispiel 12
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Verzweigungsmigrations-vermittelte
Markierung und teilweise Spaltungs-Kartierung
-
Das
Plasmid pMS 19 wurde durch Insertion von PMS-ES/PMS-SE und PMS-NH/PMS-HN in die
EcoRI- bzw. HindIII-Stellen von PUC19 in der in Tabelle 1 angezeigten
Reihenfolge konstruiert. Die Insertionen zerstörten die EcoRI- und HindIII-Stellen,
die benachbart zu dem Plasmid lagen, und inserierten benachbarte BglII
(AGATCT)-Stellen an jedem Ende der verlängerten Linker-Region. Der
neue Polylinker enthält
eine SfiI-Stelle, eine Verzweigungsmigrations-Zielsequenz, den gesamten
Polylinker von pUC19, eine andere Verzweigungsmigrations-Zielsequenz
und eine NotI-Stelle.
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Unter
Verwendung der BglII-Stellen wurde dieser über die gesamte Region verlängerte Polylinker
in einzigartige BamHI-Stellen in anderen Vektoren, einschließlich einem
Cosmid-Vektor, cloniert. Das Leseraster wurde aufrechterhalten,
so dass pMS 19 blaue Kolonien herstellt, wenn es mit IPTG und X-Gal
gezüchtet
wird. Ein EcoRI-HindIII-Genomfragment
von 3,6 kB von menschlichem ALA-D, dessen Sequenz zuvor bestimmt worden
war, wurde in den Polylinker von pMS 19 cloniert, so dass das Plasmid
pMS 19-G4 hergestellt wurde.
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pMS
19-G4 wurde mit NotI und SfiI gespalten. Das Produkt wurde durch
Verzweigungsmigration-vermitteltes Einfangen von 32P
markiertem Linker (SfiI) oder Verdränger (NotI) unter Verwendung
von S-D-BrdC und S-L-dC endständig
markiert, um die SfiI-Stelle zu markieren, oder von N-D-BrdC und
N-L-dC, um die NotI-Stelle zu markieren. Dieses Produkt wurde verschiedene
Male mit Sau3A1 gespalten und die Produkte wurden durch Agarose-Gelelektrophorese
analysiert. Ein Autoradiogramm der Kartierung am SfiI-Ende des clonierten
Fragments wird in 6 gezeigt. Die entstehende Sau3A1-Karte
stimmte mit der bekannten DNA-Sequenz überein.
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Da
die Schmelztemperatur des Linker-Verdränger-Doppelstrangs für das Verzweigungsmigrations-Verfahren
nicht entscheidend ist, ist die Markierung nicht auf radioaktive
Markierungen beschränkt,
sondern kann ausgeweitet werden, so dass sie eine große Vielfalt
von Markierungen umfasst, die entweder einen Nachweis oder eine
Affinitätsreinigung
eines markierten Fragments erlauben. Demnach kann das spezifische Verzweigungsmigrations-vermittelte
Markieren von Restriktionsfragmenten auf viele verschiedene Kartierungs-
und Isolationsverfahren angewendet werden.
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Beispiel 13
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Bildung von Dreifach-Helices
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Die
in den Beispielen 13–14
verwendete Ziel-DNA war das Plasmid pMS19, beschrieben in Beispiel 12.
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Superhelikale
pMS 19-DNA wurde mit einer gleichen Menge an pMS 19 gemischt, die
durch Spaltung mit EcoRI linearisiert worden war. Aliquots dieses
DNA-Einheits (20 μg/ml)
wurden entweder mit 32P markiertem BT-D-MedC-1-
(1μg/ml)
oder 32P markiertem BO-D-MedC-1 (1μg/ml) Oligodesoxynucleotid in
100 mM Natriumcitrat, pH 4,8, bei Raumtemperatur gemischt und man
ließ es
auf 4°C
abkühlen.
BT-D-MedC-1 und BO-D-MedC-1
enthielten beide Sequenzen, die in der Lage waren, eine Verzweigungsmigrations-Struktur zu bilden,
wohingegen nur BT-D-MedC-1 die Polypyrimidinsequenz enthielt, die
in der Lage war, sich bei der Dreifach-Helixbildung zu beteiligen.
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Die
Produkte der Inkubation wurden durch Elektrophorese bei 4°C in einem
1,2% Agarosegel in 100 mM Natriumcitrat, pH 4,8, getrennt. Das Gel
wurde für
die Autoradiographie getrocknet. Sowohl die superhelikalen als auch
die linearen Formen von pMS 19 banden stabil an 32P
markiertes BO-D-MedC-1. Weder die superhelikale noch die lineare
Form banden 32P markiertes BO-D-MedC-1 stabil.
-
Demnach
war die Fähigkeit,
ein Verzweigungsmigrations-Produkt zu bilden, sogar bei niedrigem pH-Wert,
bei dem die Verzweigungsmigration am meisten bevorzugt ist, für die Bildung
eines stabilen Komplexes mit linearer oder sogar mit superhelikaler
DNA nicht ausreichend. Auf der anderen Seite wurde ein stabiles dreifach-helikales
Produkt sowohl mit linearer als auch mit superhelikaler DNA gebildet,
wenn die Polypyrimidin-Sequenz vorhanden war.
-
Beispiel 14
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Kopplung der Verzweigungsmigration
mit der Bildung von Dreifach-Helices
-
Das
Empfänger-Plasmid
war pMS 19, welches mit NciI und SalI geschnitten wurde.
-
SaII
ist ein Enzym, welches einen 5'-Überhang
produziert. Verdränger-Moleküle waren
entweder
32P markiertes BO-D-MedC-1 oder
32P markiertes BT-D-MedC-1. Das Linkermolekül war BT-L-dC-1.
Verdränger-Linker-Doppelstränge wurden,
wie in Beispiel 6 beschrieben, gebildet, wie in Beispiel 7 beschrieben,
hybridisiert und, wie in Beispiel 8 beschrieben, ligiert, mit der
Ausnahme, dass die Konzentration des Verdränger-Linker- Doppelstrangs 0,2 μM war, das Lösungsmittel 25 mM Tris-Acetat,
pH 6,8, 10 mM NaCl, 1 mM Spermin, 1 mM DTT, 10 mM MgCl
2,
1mM ATP war. Tabelle
1: Oligodesoxynucleotide A.
Thermodynamik und Kinetik
Nomenklatur: Oligodesoxynucleotid-Länge – (dC, MedC,
BrdC) – (S
= Sense; A = Antisense, C = 5'-Bromdesoxycytidin,
C = 5'- Methyldesoxycytidin. B.
Linker, Verdränger
und Ziele
Nomenklatur: Oligodesoxynucleotide sind x – y – z benannt,
wobei:
x = Restriktionsort (nur erster Buchstabe)
y =
Funktion (Verdränger,
Linker oder Ziel)
z = Zusammensetzung (BrdC, MedC, dC) oder
Polarität
(Verdränger-
oder Linkerseite)
E (N) = Fehler an Position N (fehlende Übereinstimmung),
wenn vorhanden C.
Konstruktion des Plasmids pMS 19
Nomenklatur: Oligodesoxynucleotide sind x – y benannt,
wobei:
x = Funktion (PMS)
y = Orientierung im Produkt
(z.B. ES ist EcoRI zu SfiI) D.
Triplex-Bildung (bei SalI in PMS 19)
Nomenklatur: Oligodesoxynucleotide sind x – y – z benannt,
wobei: x = BT, wenn sowohl die Verzweigungsmigration als auch die
Triplexbildung möglich
sind. x=BO, wenn nur die Verzweigungsmigration möglich ist; y = Zusammensetzung
(dC, MedC oder BrdC) in der Verzweigungsmigration-Region (1) und/oder
der Triplex-Bildungsregion (2); z=Laborindex Tabelle
II: Thermodynamik von Bromdesoxycytidin und Methyldesoxycytidin
Tabelle
III: Temperaturabhängigkeit
der Verdrängungsraten
mit BrdC enthaltenden Verdrängern A.
Stumpfe Enden
B. Überhänge
C.
Wirkung der Linker
BEDINGUNGEN: Ligasepuffer (pH=7; 37°C; 10μl pro Reaktion.
Ziel: Kinase behandelter Strang 10 ng;Unmarkierter Strang 30ng;
Verdränger:150
ng; Linker (wenn vorhanden): großer molarer Überschuss.
Verdrängerkonzentration=
1μM. Tabelle
IV: Einfangen des Linkers
Tabelle
V: Einfangen des Linkers mit fehlenden Übereinstimmungen
-
Die
effektive Ligase-Aktivität
wurde durch Vergleichen der Zirkularisierungsrate von durch EcoRI
linearisiertes pMS 19 in dem vorstehenden Lösungsmittel mit der in Ligase-Puffer, bei dem 50%
der Moleküle
in 25 Minuten bei 100 U/ml zirkularisiert werden, bestimmt. Die
bestimmte Ligase-Aktivität
lag in etwa bei 0,5 U/ml.
-
7 zeigt
ein Fluorogramm der Verzweigungsmigrationsversuche. Nach 30 Minuten
haben 50% der Empfänger-Doppelstränge einen
Linker in Gegenwart von BT-D-MedC-1
eingefangen. Die Rate des Linker-Einfangens mit BT-D-MedC-1 war
unter Verwendung des Verfahrens in Beispiel 8 mehr als dreißig Mal
größer als
jene, die für
die Ligase-Aktivität
und die Konzentrationen des Verdränger-Linker-Doppelstrangs vorhergesagt
wurde.
-
Das
Gel wurde für
die Autoradiographie getrocknet. Die Verzweigungsmigrations-Produkte, die in
dem Fluorogramm in den Bahnen 4–6
sichtbar waren, waren in dem Autoradiogramm sichtbar und zeigten,
dass die neuen Banden des Fluorogramms Verzweigungsmigrations-vermittelte
Einfang-Produkte darstellen.
-
Nach
Inkubation über
Nacht konnten Verzweigungsmigrations-Produkte mit beiden Verdrängern mit einem
50%igen Ertrag an ligiertem Produkt mit BO-D-MedC-1 gesehen werden.
Demnach stabilisierte der Einschluss einer bestimmten, nicht-modifizierten,
Triplex bildenden Region auf dem Verdränger BT-D-MedC-1, jedoch nicht
auf BO-D-MedC-1, die Verzweigungsmigrations-Zwischenprodukte um
mehr als das 30-fache.