DE690903C

DE690903C - Verwindbares Drehgestell fuer Schienenfahrzeuge mit um die Quertraegerenden schwenkbaren Laengsholmen

Info

Publication number: DE690903C
Application number: DE1936B0176071
Authority: DE
Inventors: Ettore Bugatti
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-08-24
Filing date: 1936-11-01
Publication date: 1940-05-10

Description

Dur. Int. - , .

3 O AUG. 1940 ·

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
10. MAI 1940

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Od GRUPPE 3oi

B τγόογι I1J2O d

Ettore Bugatti in Molsheira, Elsaß, Frankreich,

ist als Erfinder genannt worden.

Ettore Bugatti in Molsheim, Elsaß, Frankreich

schwenkbaren Längsholmen

Patentiert im Deutschen Reiche vom i. November 1936 ab
Patenterteilung bekanntgemacht am 11. April 1940

Die Erfindung bezieht sich auf verwindbare Drehgestelle für Schienenfahrzeuge, die derart ausgebildet sind, daß sie sich etwa vorhandenen Unebenheiten der Fahrbahn, z. B. infolge mangelhafter Ausrichtung der Laufflächen der Schienen, vorübergehender Unebenheiten infolge Durchbiegung der Schienen unter der Fahrzeuglast, Gleiskreuzungen, Überhöhung einer Schiene in bezug auf die andere anpassen

ίο können, so daß die Wirkungen der Stöße Und Verschiebungen der Räder, die sich beim Überfahren dieser Gleisfehler ergeben, gedämpft und an den Stellen, wo das Drehgestell mit dem Kasten des Fahrzeugs verbunden ist,' auf ein Minimum herabgesetzt werden.

Man hat bereits verwindbare Drehgestelle hergestellt, die aus einem mittleren Querträger bestehen, der an seinen beiden Enden die Fahrzeuglast aufnimmt und sie auf die Räder mittels Längsfederpaaren verteilt. Diese Federn bilden, dabei gewissermaßen elastische Holme, die an ihren Enden mit den Achslagern fest verbunden und in ihrer Mitte in den mittleren Querträger eingebettet sind. Bei diesen Drehgestellen ist es im wesentlichen die auf dieses eine Rad wirkende Belastung, welche 'die Rückholkraft liefert und das Rad an die Schiene anzupressen versucht, diese Kraft ist aber für ein mit großer Geschwindigkeit laufendes Fahrzeug zu klein bzw. unzureichend.

Das gleiche gilt für die bekannten Drehgestelle, bei denen die Seitenrahmen mit zylindrischen Öffnungen versehen sind, in denen die zapfenartigen Enden des Querträgers gelagert sind, so daß die Seitenrahmen um die Querträgerenden frei schwingen können.

Die Erfindung betrifft ein in sich verwind-

bares Gestell und besteht in bekannter Weise aus um einen Querträger drehbaren Längsholmen. Erfindungsgemäß sind zwischen Querträger und Längsholmen die Schwenkbewegung dämpfende und außerdem die Rückstellkraft vergrößernde Mittel eingeschaltet. Diese Mittel können beispielsweise die Gestalt von Gummimuffen besitzen oder als Torsionsfedern, z. B. verwindbare Bleche, ausgebildet sein.

In der .Zeichnung ist in drei Abbildungen der Gegenstand der Erfindung veranschaulicht. ;

Bei der dargestellten Ausführungsform gemaß Abb. ι besteht das verwindbare Drehgestell im wesentlichen aus zwei Holmen 2 und dem Querträger 1; letzterer, der zwecks Aufnahme innerer Organe, die weiter unten beschrieben werden sollen, rohrförmig ausao gebildet ist, was aber nicht unbedingt erforderlich ist, enthält Schwenkzapfen 40, die in Lageraugen 14 der Holme eingreifen. Die Holme werden dabei in seitlicher Richtung zwischen einem festen Bund 42 und einem _z5 abnehmbaren Bund 43 gehalten. Der Querträger ι trägt Arme 44, auf denen Zapfen 45 sitzen, die in elastische Muffen 46 eingreifen, die zweckmäßig nach Art der sogenannten Silentblockelemente eingebaut werden. Die Last des Fahrzeugs wird auf die beiden Holme in Richtung der Pfeile P übertragen. Die Muffen, die in Verbindung mit den Zapfen 45 als elastische Rückstellvorrichtung wirken, können durch beliebige, dasselbe Ergebnis liefernde Mittel, wie Metallfedern, Torsionsschienen usw., ersetzt werden. Im Ausführungsbeispiel sind Holme dargestellt, die mit Führungen für die Lagergehäuse der Radsätze versehen sind; aber es könnte natürlich auch eine andere Anordnung gewählt werden. Bei dem Drehgestell, das in Abb. 2 und 3 dargestellt ist, wird der Querträger 1 beispielsweise von einem gegossenen Stahlstück gebildet. Die Höhe des Querträgers ist gleich der Höhe der Holme 2 des Drehgestells.

Zur Verbindung von Querträger und Holmen sind ebene Bleche 3 vorgesehen, deren zwischen dem Holm und dem Querträger liegender Teil freiliegt und .daher wie eine Torsionsfeder wirkt und die Schwingungen ;;« der Holme gegenüber dem Querträger dämpft sowie die Rückstellkraft steigert.

Die Vorzüge des neuartigen Drehgestells gegenüber dem Bekannten liegt darin, daß nicht nur die durch die Unebenheiten der Fahrbahn hervorgerufenen Bewegungein der Drehgestellteile gegeneinander leicht erfolgen können, sondern auch diese Bewegungen so gedämpft sind, daß infolge der zusätzlichen,, durch die Verwindungsdämpfungsmittel er- fio zeugten Rückstellkraft die Entgleisungsgefahr völlig vermieden ist. Darüber hinaus werden unangenehme Wirkungen der Unebenheiten vom Wagenkasten ferngehalten.

Claims

Patentansprüche: '5

1. Verwindbares Drehgestell für Schienenfahrzeuge mit um die Querträgerenden schwenkbaren Längsholmen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Querträger und y< > Längsholmen die Schwenkbewegung dämpfende und außerdem die Rückstellkraft vergrößernde Mittel eingeschaltet sind.

2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als dämpfende Mittel Gummipuffer, ζ. B. in Form von Muffen, zwecks Vergrößerung der Rückstellkraft einerseits auf Bolzen (45) an mit dem Querträger fest verbundenen Armen (44) sitzen, andererseits in Bohrungen der schwenkbaren Längsholme gelagert sind.

3. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsholme (2) und der Querträger (1) mittels elastisch verwindbarer ebener Bleche (3) verbunden sind, die sowohl die Schwenkbeweg-, lichkeit der Längsholme (2) zulassen als auch die Schwenkbewegungen dämpfen und die Rückstellkraft steigern.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen