Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft besonders einen Zinkoxidvaristor
auf dem Gebiet eines elektrischen Stromsystems, ein
Verfahren zu seiner Herstellung sowie eine
kristallisierte Glaszusammensetzung, die zur Beschichtung eines
für einen Thermistor oder Varistor verwendeten
Oxidkeramikmaterials verwendet wird.
Hintergrundtechnik
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Ein Zinkoxidvaristor, der ZnO als Hauptkomponente und
verschiedene Arten von Metalloxiden wie z.B. Bi&sub2;O&sub3;,
CoO, Sb&sub2;O&sub3;, Cr&sub2;O&sub3; und MnO&sub2; als weitere Komponenten
enthält, ist besonders widerstandsfähig gegen Stoßspannung
und verfügt in bezug auf die Spannung über eine
ausgezeichnete Nichtlinearität. Deshalb ist allgemein
bekannt, daß der Zinkoxidvaristor anstelle der
herkömmlichen Siliciumcarbidvaristoren der vergangenen Jahre
verbreitet als Element für eine geschlossene
Arretiervorrichtung verwendet worden ist.
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Beispielsweise offenbaren die Japanischen OS Nr. 62-
101002 usw. herkömmliche Verfahren zur Herstellung
eines Zinkoxidvaristors. Diese Veröffentlichung des
Standes der Technik offenbart folgendes: zuerst werden
ZnO als Hauptkomponente Metalloxide wie z.B. Bi&sub2;O&sub3;,
Sb&sub2;O&sub3;, Cr&sub2;O&sub3;, CoO und MnO&sub2; jeweils in einer Menge von
0,01 bis 6,0 Mol.-% zugesetzt, um ein gemischtes Pulver
herzustellen. Dann wird das so erhaltene gemischte
Pulver vermischt und granuliert. Die dabei entstehenden
Körnchen werden durch Aufbringen von Druck in eine
zylindrische Form gebracht. Anschließend wird der
geformte Körper 6 Stunden bei 1200ºC in einem
elektrischen
Ofen gebacken. Als nächstes wird auf die Seiten
des so erhaltenen gesinterten Körpers mittels einer
Siebdruckmaschine eine Glaspaste, die aus 80 Gew.-%
Glasfritte vom Typ PbO mit 60 Gew.-% PbO, 20 Gew.-%
Feldspat und einem organischen Bindemittel besteht, in
einem Verhältnis von 5 bis 500 mg/cm² aufgebracht.
Daran schließt sich eine Backbehandlung an. Danach
werden beide Endoberflächen des so erhaltenen Elements
einer Oberflächenpolierung unterzogen und eine
Aluminiummetallikon-Elektrode darauf ausgebildet. So erhält
man einen Zinkoxidvaristor.
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Da der durch das vorstehende herkömmliche Verfahren
hergestellte Zinkoxidvaristor jedoch durch Siebdruck
entstand, bildete sich eine hochwiderstandsfähige
Seitenschicht von gleichmäßiger Dicke. Dies hatte den
Vorteil, daß die Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert zwischen den so hergestellten
Varistoren kaum schwankten. Weil die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht aus einem Verbundglas hergestellt
war, das aus Glasfritte vom PbO-Typ und Feldspat
bestand, wies der Varistor allerdings folgende Nachteile
auf: Die Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert waren schlecht, und die Nichtlinearität
in bezug auf die Spannung sank während der
Backbehandlung des Glases, wodurch die Lebensdauer unter Spannung
abnahm.
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Aus EP-A- 0 147 607 ist eine hochwiderstandsfähige
Schicht für einen Varistor bekannt, die Blei- und
Molybdänoxid als Füllstoffteilchen in einem organischen
Polymer umfaßt.
Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung überwindet die vorstehenden aufgeführten
Mängel des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe der
Erfindung, einen besonders verläßlichen
Zinkoxidvaristor und ein Verfahren zu dessen Herstellung zur
Verfügung zu stellen. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, eine Zusammensetzung aus
kristallisiertem Glas zur Verfügung zu stellen, die sich zum
Beschichten einer für einen Varistor oder einen
Thermistor verwendeten Oxidkeramiksubstanz eignet.
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Um diese Aufgaben zu lösen, wird in der Erfindung auf
die Seiten eines ZnO als Hauptkomponente enthaltenden
gesinterten Körpers ein PbO als Hauptkomponente
enthaltendes kristallisiertes Glas, z.B. ein kristallisiertes
Glas vom Typ PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;, MoO&sub3;, WO&sub3;, NiO, Fe&sub2;O&sub3;
oder TiO&sub2; aufgebracht und einer Backbehandlung
unterzogen, um eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht zu
bilden, die aus dem kristallisierten Glas vom PbO-Typ
auf dem gesinterten Körper besteht und damit den
Zinkoxidvaristor vollendet.
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Darüber hinaus schlägt die Erfindung eine
Zusammensetzung aus kristallisiertem Glas zum Beschichten einer
Oxidkeramiksubstanz vor, die PbO als Hauptkomponente
und andere Komponenten wie ZnO, B&sub2;O&sub3;, SiO&sub2;, MoO&sub3;, WO&sub3;,
NiO, Fe&sub2;O&sub3; und TiO&sub2; enthält.
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Da kristallisiertes Glas, das erfindungsgemäß PbO als
Hauptkomponente enthält, durch den Zusatz von SiO&sub2;,
MoO&sub3;, WO&sub3;, NiO, Fe&sub2;O&sub3;, TiO usw. über eine sehr hohe
Festigkeit des Beschichtungsfilms und eine
ausgezeichnete Haftung an einen gesinterten Körper verfügt, weist
es ausgezeichnete Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert und ausgeprägte
Isoliereigenschaften auf. Dies führt zu einem minimalen Abfall in
der Nichtlinearität in bezug auf die Spannung während
der Backbehandlung, und man erhält einen besonders
verläßlichen Zinkoxidvaristor mit ausgezeichneter
Haltbarkeit unter Spannung.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines
Zinkoxidvaristors, der unter Verwendung von erfindungsgemäßem
kristallisiertem Glas vom PbO-Typ hergestellt wurde.
Beste Art der Durchführung der Erfindung
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Ein Zinkoxidvaristor, ein Verfahren zu seiner
Herstellung und eine Zusammensetzung aus kristallisiertem Glas
zum erfindungsgemäßen Beschichten werden nachstehend
anhand folgender Beispiele im einzelnen erläutert.
Beispiel 1
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Zuerst werden einem ZnO-Pulver, bezogen auf die
Gesamtmenge des gemischten Pulvers, 0,5 Mol-% Bi&sub2;O&sub3;, 0,5 Mol-
% Co&sub2;O&sub3;, 0,5 Mol-% MnO&sub2;, 1,0 Mol-% Sb&sub2;O&sub3;, 0,5 Mol-%
Cr&sub2;O&sub3;, 0,5 Mol-% NiO und 0,5 Mol-% SiO&sub2; zugesetzt. Das
so entstehende Mischpulver wurde ausreichend vermischt
und mit reinem Wasser, einem Bindemittel und einem
Dispergiermittel beispielsweise in einer Kugelmühle
gemahlen. Anschließend wurde das so erhaltende gemahlene
Pulver getrocknet und mittels eines Sprühtrockners
granuliert, um ein Pulver herzustellen. Als nächstes
wurde das Pulver formgepreßt, um ein geschmolzenes
Pulver mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Dicke
von 30 mm zu erhalten. Dann folgte bei 900ºC eine
fünfstündige Behandlung zum Entfetten. Danach wurde der
so entstandene Formkörper 5 Stunden bei 1150ºC
gebacken, um einen gesinterten Körper zu erhalten.
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Alternativ wurde wie für kristallisiertes Glas zum
Beschichten jede vorher festgelegte Menge an PbO, ZnO,
B&sub2;O&sub3; und SiO&sub2; gewogen, dann gemischt und beispielsweise
in einer Kugelmühle gemahlen. Anschließend wurde das
gemahlene Pulver bei einer Temperatur von 1100ºC
geschmolzen und in einem Platintiegel rasch abgekühlt,
damit es verglaste. Das dabei entstehende Glas wurde in
einer Kugelmühle erst grob und dann fein gemahlen, um
eine Glasfritte zu erhalten. Andererseits wurde als
Kontrollprobe ein Verbundglas, das zu 80,0 Gew.-% aus
Glasfritte aus 70,0 Gew.-% PbO, 25,0 Gew.-% ZnO und 5,0
Gew.-% B&sub2;O&sub3; und zu 20 Gew.-% aus Feldspat (einer festen
Lösung aus KAlSi&sub3;O&sub8;, NaAlSi&sub3;O&sub8; und CaAl&sub2;Si&sub2;O&sub8;) durch
das gleiche Verfahren wie vorstehend beschrieben
hergestellt. Die Zusammensetzung, der Glasübergangspunkt
Tg, der Koeffizient der linearen Ausdehnung α und die
Kristallinität der auf vorstehende Weise hergestellten
Glasfritte sind in der nachstehenden Tabelle 1
aufgeführt.
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Der in Tabelle 1 aufgeführte Glasübergangspunkt Tg und
der Koeffizient der linearen Ausdehnung α wurden
mittels eines Thermoanalyseapparates gemessen. Was die
Kristallinität angeht, wurden die Zustände der
Glasoberfläche mittels eines metallurgischen Mikroskops
oder eines Elektronenmikroskops gemessen. Danach wurde
eine Probe mit hoher Kristallinität mit "o", eine Probe
mit niedriger Kristallinität mit "Δ" und eine Probe
ohne Kristallinität mit "x" bezeichnet.
Tabelle 1
Zusammensetzung (Gew.-%)
Glasname
Kristallinität
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die
nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
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Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, hebt der Zusatz einer
großen Menge an PbO den Koeffizienten der linearen
Ausdehnung α an, während der Zusatz einer großen Menge
ZnO den Glasübergangspunkt senkt, was die
Kristallisation der Glaszusammensetzung erleichtert. Umgekehrt
hebt der Zusatz einer großen Menge B&sub2;O&sub3; den
Glasübergangspunkt an, und der Zusatz von mehr als 15,0 Gew.-%
B&sub2;O&sub3; erschwert die Kristallisation der
Glaszusammensetzung. Mit zunehmender Menge an zugesetztem SiO&sub2;
steigt außerdem der Glasübergangspunkt an, während der
Koeffizient der linearen Ausdehnung sinkt.
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Als nächstes wurden 85 Gew.-% der Glasfritte der
vorstehenden Probe und 15 Gew.-% einer Mischung aus
Ethylcellulose und Butylcarbitolacetat als organisches
Bindemittel ausreichend vermischt, z.B. in einer
Dreifachwalzenmühle, um eine Glaspaste zum Beschichten zu
erhalten. Die so erhaltene Glaspaste zum Beschichten
wurde beispielsweise durch eine Siebdruckmaschine für
eine gebogene Oberfläche mit einer Siebgröße von 125
bis 250 mesh auf die Seiten des vorstehenden
gesinterten Körpers gedruckt. In diesem Verfahren wurde die
Glaspaste für die Beschichtung durch Messung eines
Gewichtsunterschieds zwischen den gesinterten Körpern
vor und nach dem Verfahren zur Beschichtung mit Paste
und 30 Minuten Trocknen bei 150ºC ermittelt. Die Menge
der zur Beschichtung aufzubringenden Glaspaste wurde
auch durch Zusatz eines organischen Bindemittels und
n-Butylacetat angepaßt. Danach wurde die Glaspaste zur
Beschichtung bei Temperaturen im Bereich von 350 bis
700ºC einer Backbehandlung unterzogen, um eine
hochwiderstandsfähige Seitenschicht auf den Seiten des
gesinterten Körpers zu bilden.
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Als nächstes wurden beide Enden des gesinterten Körpers
oberflächenpoliert. Dann wurde eine
Aluminiummetallikon-Elektrode darauf ausgebildet, wodurch man einen
Zinkoxidvaristor erhielt.
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Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines
Zinkoxidvaristors, der auf die vorstehende Weise
erfindungsgemäß hergestellt wurde. In Fig. 1 bezeichnet die
Bezugszahl 1 einen gesinterten Körper, der Zinkoxid als
Hauptkomponente enthält, 2 eine auf beiden Endseiten
des gesinterten Körpers 1 ausgebildete Elektrode und 3
eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht, die man durch
ein Verfahren zum Backen von kristallisiertem Glas auf
den Seiten des gesinterten Körpers 1 erhält.
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Als nächstes zeigt Tabelle 2 das Aussehen, V1mA/V10µA,
die Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert und die Lebensdauer eines Zinkoxid-Varistors,
der unter Verwendung des in Tabelle 1 aufgeführten
Glases hergestellt wurde, unter Spannung. Die
Viskosität der Glaspaste zur Beschichtung wurde so gesteuert,
daß man die Paste in einem Verhältnis von 50 mg/cm²
aufbringen konnte. Die Backbehandlung erfolgte bei
einer Temperatur von 550ºC über eine Stunde. Jede
Partie umfaßte 5 Proben. V1mA/V10µA wurde unter
Verwendung einer konstanten Gleichstromquelle gemessen. Die
Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert wurden dadurch gemessen, daß man an jede Probe in
5-Minuten-Intervallen zweimal einen Impulsstrom von
4/10 µS in die gleiche Richtung anlegte und den Strom
von 40 kA steigerte. Dann wurde entweder durch
Augenschein oder, falls nötig, mittels eines metallurgischen
Mikroskops überprüft, ob sich ein ungewöhnliches
Aussehen zeigte. In der Tabelle bedeutet das Zeichen
"o", daß kein ungewöhnliches Aussehen zu beobachten
war, nachdem der vorgeschriebene Strom zweimal an die
Probe angelegt worden war. Die Zeichen "Δ" und "x"
bedeuten, daß in 1 bis 2 bzw. 3 bis 5 Proben ein
ungewöhnliches Aussehen beobachtet wurde. Darüber
hinaus wurde mit den Eigenschaften der Lebensdauer
unter Spannung die erforderliche Zeit gemessen, bis der
Ableitstrom 5 mA erreichte, d.h. man maß einen
Spitzenwert bei Umgebungstemperatur von 130ºC und eine
Geschwindigkeit, mit der Spannung von 95 % angelegt
wurde (Wechselstrom, Spitzenwert). V1mA/ V10µA und die
Lebensdauer unter Spannung werden durch einen
Durchschnittswert der fünf Proben dargestellt.
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Die Anzahl der Proben, das Verfahren zur Messung von
V1mA/V10µa, das Verfahren zur Bemessung für den
Entladungsstromhaltewert und das Verfahren zur Bewertung
der Lebensdauer unter Spannung wie vorstehend
beschrieben werden, wenn nichts anderes angegeben ist, in allen
nachfolgenden Beispielen unverändert übernommen.
Tabelle 2
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Glasname
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Herkömml. Beispiel
teilweises Abblattern
gut
Risse
porös
Abblättern
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung
fällt.
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Die Daten in Tabelle 1 und 2 zeigen, daß dann, wenn der
Koeffizient der linearen Ausdehnung von Glas zum
Beschichten kleiner als 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC war (G101, G118
Glas), das Glas dazu neigte, abzublättern. Überstieg er
dagegen 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC, traten verstärkt Risse im Glas
auf. Ebenfalls wird bestätigt, daß die Glasproben, die
Risse aufwiesen oder abblätterten, durch die
schlechteren Isolierungseigenschaften der hochwiderstandsfähigen
Seitenschicht über schlechte Bemessungseigenschaften für
den Entladungsstromhaltewert verfügen. Jedoch neigt Glas
mit schlechter Kristallinität (G105, G113 Glas) selbst
dann, wenn der Koeffizient der linearen Ausdehnung von
Glas zum Beschichten im Bereich von 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC bis 90
x 10&supmin;&sup7;/ºC liegt, zu Rissen und hat darüber hinaus
schlechte Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert. Dies kann auf die Tatsache zurückgeführt
werden, daß der Beschichtungsfilm aus kristallinisiertem
Glas weniger fest ist als nichtkristallines Glas. Die
Zugabe von ZnO als Komponente von kristallisiertem Glas
ist nützlich für die Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften, besonders eine Senkung des
Glasübergangspunktes, ohne sich erheblich auf die verschiedenen
elektrischen Eigenschaften und die Verläßlichkeit eines
Zinkoxidvaristors auszuwirken. Es wird auch bestätigt,
daß dann, wenn man herkömmliches Verbundglas aus PbO-
ZnO-B&sub2;O&sub3;-Glas und Feldspat, d.h. eine Kontrollprobe,
verwendet, die Lebensdauer unter Spannung auf einem
praktischen Niveau ist, während die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert schlecht sind.
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Nachstehend wird die Menge an zugesetztem SiO&sub2; in
Betracht gezogen. Zunächst einmal hat jede
Zusammensetzung mit weniger als 6,0 Gew.-% an zugesetztem SiO&sub2;
eine schlechtere Lebensdauer unter Spannung. Dies kann
auf die Tatsache zurückzuführen sein, daß der Zusatz
von weniger als 6,0 Gew.-% SiO&sub2; den
Isolierungswiderstand des Beschichtungsfilms senkt. Der Zusatz von mehr
als 15,0 Gew.-% SiO&sub2; andererseits senkt die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Dies
kann auf die Tatsache zurückzuführen sein, daß Glas
wegen seiner schlechten Fluidität während des
Backverfahrens zur Porosität neigt. Folglich muß eine
kristallisierte Glaszusammensetzung, die PbO als
Hauptkomponente für die hochwiderstandsfähige Seitenschicht
eines Zinkoxid-Varistors enthält, SiO&sub2; in einer Menge
von mindestens 6,0 bis 15,0 Gew.-% enthalten.
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Die vorstehenden Ergebnisse haben bestätigt, daß die am
meisten bevorzugte Zusammensetzung aus kristallisiertem
Glas zur Beschichtung 50,0 bis 75,0 Gew.-% PbO, 10,0
bis 30,0 Gew.-% ZnO, 5,0 bis 10 Gew.-% B&sub2;O&sub3; und 6,0 bis
15,0 Gew.-% SiO&sub2; enthielt. Eine Zusammensetzung aus
kristallisiertem Glas für die hochwiderstandsfähige
Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors muß außerdem
einen Koeffizienten der linearen Ausdehnung im Bereich
von 65 x 10&supmin;&sup7; bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC haben.
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Als nächstes wurde unter Verwendung von in Tabelle 1
als erfindungsgemäße Probe aufgeführtem G111 Glas die
Menge an aufzubringender Glaspaste untersucht. Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3
aufgeführt. Glaspaste wurde in einem Verhältnis von 1,0 bis
300 mg/cm² aufgebracht, welches durch die Viskosität
und die Anzahl der Pastenaufträge gesteuert wurde. Wie
Tabelle 3 zeigt, ist die Festigkeit des
Beschichtungsfilms gering, wenn die Glaspaste in einem Verhältnis
von weniger als 10,0 mg/cm² aufgebracht wird.
Übersteigt das Verhältnis jedoch 150,00 mg/cm², neigt das
Glas zu Löchern. Beide Fälle führen im Ergebnis zu
schlechten Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert. Diese Ergebnisse bestätigten, daß
Glaspaste bevorzugterweise in einem Verhältnis von 10,0 bis
150,0 mg/cm² aufgebracht wird.
Tabelle 3
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Aufgebrachte Menge (mg/cm²)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
gut
teilweise fließend
fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung
fällt.
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Als nächstes wurden unter Verwendung von in Tabelle 1
als erfindungsgemäße Probe aufgeführtem G111 Glas die
Bedingungen untersucht, unter denen die Glaspaste einer
Backbehandlung unterzogen wurde. Die Ergebnisse sind in
der nachstehenden Tabelle 4 aufgeführt. Die Viskosität
der Glaspaste wurde so eingestellt, daß die Glaspaste
in einem Verhältnis von 50,0 mg/cm² aufgebracht werden
kann. Die Glaspaste wurde bei Temperaturen im Bereich
von 350 bis 700ºC 1 Stunde an der Luft einer
Backbehandlung unterzogen. Wie aus Tabelle 4 hervorgeht,
schmolz das Glas nicht ausreichend, wenn die
Backbehandlung bei einer Temperatur von weniger als 450ºC
durchgeführt wurde, was zu schlechten
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert führt. Wurde
die Backbehandlung dagegen bei einer Temperatur von
mehr als 650ºC durchgeführt, sank das
Spannungsverhältnis merklich ab, was zu einer verschlechterten
Lebensdauer unter Spannung führt. Diese Ergebnisse
deuteten darauf hin, daß die Backbehandlung der Glaspaste
bevorzugt bei Temperaturen im Bereich von 450 bis 650ºC
erfolgen sollte. Es bestätigte sich auch, daß eine für
10 Minuten oder länger durchgeführte Backbehandlung
keine ernsthaften Auswirkungen auf verschiedene
Eigenschaften hatte.
Tabelle 4
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Backtemperatur (ºC)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
nicht gesintert
porös
gut
teilweise fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung
fällt.
Beispiel 2
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Anschließend werden kristallisiertes Glas, das PbO als
Hauptkomponente und außerdem MoO&sub3; enthält, und ein
Zinkoxidvaristor, bei dem dieses Material verwendet
wird und eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht
bildet, erläutert.
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Als erstes wurde jede vorher festgelegte Menge an PbO,
ZnO, B&sub2;O&sub3;, SiO&sub2; und MoO&sub3; gewogen. Dann wurde
kristallisiertes Glas zum Beschichten nach dem gleichen
Verfahren wie vorstehend für Beispiel 1 beschrieben
hergestellt. Die nachfolgende Tabelle 5 zeigt die
Ergebnisse.
Tabelle 5
Zusammensetzung (Gew.-%)
Glasname
Kristallinität
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
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Wie aus Tabelle 5 hervorgeht, hebt der Zusatz einer
großen Menge an PbO den Koeffizienten der linearen
Ausdehnung (α) an, während der Zusatz einer großen
Menge ZnO den Glasübergangspunkt (Tg) senkt, was die
Kristallisation der Glaszusammensetzung erleichtert.
Umgekehrt hebt der Zusatz einer großen Menge B&sub2;O&sub3; den
Glasübergangspunkt an, und der Zusatz von mehr als 15,0
Gew.-% B&sub2;O&sub3; erschwert die Kristallisation der
Glaszusammensetzung. Mit zunehmender Menge an zugesetztem
SiO&sub2; steigt außerdem der Glasübergangspunkt an, während
der Koeffizient der linearen Ausdehnung sinkt. Mit
zunehmender Menge an zugesetztem MoO&sub3; schritt die
Kristallisation des Glases fort. Die Glaszusammensetzung,
die eine kleine Menge PbO und B&sub2;O&sub3; enthielt, neigte zur
Porosität.
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Als nächstes wurde die vorstehende Glasfritte zu einer
Paste verarbeitet, die dann auf die Seiten des
gesinterten Körpers von Beispiel 1 aufgebracht wurde. Daran
schloß sich eine Backbehandlung an, um nach dem
gleichen Verfahren wie vorstehend beschrieben eine Probe
eines Zinkoxidvaristors herzustellen. Dann wurden die
resultierenden Proben auf ihre Eigenschaften
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 6 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 6
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Glasname
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Herk.Probe
Blättert ab
Gut
Risse
Blättert teilweise ab
Teilweise Risse
Porös
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
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Die Daten in Tabelle 5 und 6 zeigen, daß dann, wenn der
Koeffizient der linearen Ausdehnung von Glas zum
Beschichten kleiner als 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC war (G201, G205,
G218 Glas), das Glas dazu neigte, abzublättern.
Überstieg er dagegen 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC (G204 Glas), traten
verstärkt Risse im Glas auf. Man nimmt an, daß die
Glasproben, die Risse aufwiesen oder abblätterten, durch
die schlechteren Isolierungseigenschaften der
hochwiderstandsfähigen Seitenschicht über schlechte
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
verfügen. Jedoch neigt Glas mit schlechter
Kristallinität (G208 Glas) selbst dann, wenn der Koeffizient der
linearen Ausdehnung von Glas zum Beschichten im Bereich
von 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC liegt, zu Rissen und
hat darüber hinaus schlechte Bemessungseigenschaften
für den Entladungsstromhaltewert. Dies kann auf die
Tatsache zurückgeführt werden, daß der
Beschichtungsfilm aus kristallisiertem Glas weniger fest ist als
nichtkristallines Glas.
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Nun wird die Menge an zugesetztem MoO&sub3; in Betracht
gezogen. Als erstes verfügt jede Zusammensetzung, die
0,1 Gew.-% oder mehr MoO&sub3; enthält, über eine
verbesserte Nichtlinearität in bezug auf Spannung und
folglich über eine längere Lebensdauer unter Spannung. Dies
kann darauf zurückzuführen sein, daß der Zusatz von 0,1
Gew.-% oder mehr MoO&sub3; die Isoliereigenschaften des
Beschichtungsfilms verstärkt. Andererseits senkt der
Zusatz von mehr als 10,0 Gew.-% MoO&sub3; die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Dies
kann darauf zurückzuführen sein, daß Glas wegen seiner
schlechten Fluididität während des Backverfahrens porös
wird. Folglich muß eine kristallisierte
Glaszusammensetzung vom Typ PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-MoO&sub3; für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
MoO&sub3; mindestens in einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%
enthalten.
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Die vorstehenden Ergebnisse haben bestätigt, daß die am
meisten bevorzugte Glaszusammensetzung zum Beschichten
50,0 bis 75,0 Gew.-% PbO, 10,0 bis 30,0 Gew.-% ZnO, 5,0
bis 10 Gew.-% B&sub2;O&sub3;, 0 bis 15 Gew.-% SiO&sub2; und 0,1 bis
10,0 Gew.-% MoO&sub3; enthielt. Außerdem muß die
kristallisierte Glaszusammensetzung für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
Koeffizienten der linearen Ausdehnung im Bereich von 65 x 10&supmin;&sup7;
bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweisen.
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Als nächstes wurde durch Verwendung des Glases G206,
das als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 5 aufgeführt
ist, die Menge der aufzubringenden Glaspaste
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 7 zeigt die Ergebnisse.
Glaspaste wurde in einem Verhältnis von 1,0 bis 300,0
mg/cm² aufgebracht, das durch die Viskosität und die
Anzahl der Pastenaufträge gesteuert wurde. Wie Tabelle
7 zeigt, verfügt der resultierende Beschichtungsfilm
dann, wenn Glaspaste in einem Verhältnis von weniger
als 10,0 mg/cm² aufgebracht wird, über geringe
Festigkeit. Übersteigt das Verhältnis dagegen 150,0
mg/cm², neigt das Glas zum Fließen oder zu Löchern.
Beide Fälle führen zu schlechten
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Glaspaste bevorzugt in
einem Verhältnis von 10,0 bis 150,0 mg/cm² aufgetragen
werden sollte.
Tabelle 7
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Aufgebr. Menge (mg/cm²)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Gut
Teilweise fließend
Fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Als nächstes wurden unter Verwendung von G206 Glas, das
als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 5 aufgeführt ist,
die Bedingungen untersucht, unter denen Glaspaste einer
Backbehandlung unterzogen wurde. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle 8 aufgeführt. Die Viskosität der
Glaspaste wurde so gesteuert, daß sie in einem
Verhältnis von 50,0 mg/cm² aufgebracht werden kann. Die
Glaspaste wurde bei Temperaturen im Bereich von 350 bis
700ºC einer einstündigen Backbehandlung an der Luft
unterzogen. Wurde die Backbehandlung bei einer
Temperatur von weniger als 450ºC durchgeführt, war die
Glaspaste nicht ausreichend geschmolzen, was zu
verschlechterten Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert führte. Wurde die Backbehandlung dagegen bei
einer Temperatur von mehr als 650ºC durchgeführt, nahm
das Spannungsverhältnis merklich ab, was zu einer
verschlechterten Lebensdauer unter Spannung führte.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Glaspaste
der Backbehandlung am vorteilhaftesten bei Temperaturen
im Bereich von 450 bis 650ºC unterzogen wurde.
Tabelle 8
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Backtemperatur (ºC)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Nicht gesintert
Porös
Gut
Fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
Beispiel 3
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Anschließend werden kristallisiertes Glas, das PbO als
Hauptkomponente und außerdem WO&sub3; enthält, und ein
Zinkoxidvaristor, bei dem dieses Material verwendet wird
und eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht bildet,
erläutert.
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Als erstes wurde jede vorher festgelegte Menge an PbO,
ZnO, B&sub2;O&sub3;, SiO&sub2; und MoO&sub3; gewogen. Dann wurde
kristallisiertes Glas zum Beschichten nach dem gleichen
Verfahren wie vorstehend für Beispiel 1 beschrieben
hergestellt. Da so erhaltene kristallisierte Glas wurde
auf seinen Glasübergangspunkt (Tg), den Koeffizienten
der linearen Ausdehnung (α) und seine Kristallinität
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 9 zeigt die
Ergebnisse.
Tabelle 9
Zusammensetzung (Gew.-%)
Glasname
Kristallinität
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
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Wie aus Tabelle 9 hervorgeht, hebt der Zusatz einer
großen Menge an PbO den Koeffizienten der linearen
Ausdehnung an, während der Zusatz einer großen Menge
ZnO den Glasübergangspunkt (Tg) senkt, was die
Kristallisation der Glaszusammensetzung erleichtert.
Umgekehrt hebt der Zusatz einer großen Menge B&sub2;O&sub3; den
Glasübergangspunkt an, und der Zusatz von mehr als 15,0
Gew.-% B&sub2;O&sub3; erschwert die Kristallisation der
Glaszusammensetzung. Mit zunehmender Menge an zugesetztem
SiO&sub2; steigt außerdem der Glasübergangspunkt an, während
der Koeffizient der linearen Ausdehnung sinkt. Mit
zunehmender Menge an zugesetztem WO&sub3; schritt die
Kristallisation des Glases fort.
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Als nächstes wurde die vorstehende Glasfritte zu einer
Paste verarbeitet, die dann auf die Seiten des
gesinterten Körpers von Beispiel 1 aufgebracht wurde. Daran
schloß sich eine Backbehandlung an, um eine Probe eines
Zinkoxidvaristors nach dem gleichen Verfahren wie im
vorstehenden Beispiel herzustellen. Anschließend wurden
die so entstandenen Proben auf ihre Eigenschaften
bewertet.
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Die nachfolgende Tabelle 10 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 10
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Glasname
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Herk.Probe
Blättert ab
Gut
Risse
Blättert teilweise ab
Porös
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Die Daten in Tabelle 9 und 10 zeigen, daß dann, wenn
der Koeffizient der linearen Ausdehnung von Glas zum
Beschichten kleiner als 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC war (G301, G305
Glas), das Glas dazu neigte, abzublättern. Überstieg er
dagegen 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC (G204), traten verstärkt Risse im
Glas auf. Man nimmt an, daß die Glasproben, die Risse
aufwiesen oder abblätterten, durch die schlechteren
Isolierungseigenschaften der hochwiderstandsfähigen
Seitenschicht über schlechte Bemessungseigenschaften
für den Entladungsstromhaltewert verfügen. Jedoch neigt
Glas mit schlechter Kristallinität (G304, G308 Glas)
selbst dann, wenn der Koeffizient der linearen
Ausdehnung von Glas zum Beschichten im Bereich von 65 x
10&supmin;&sup7;/ºC bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC liegt, zu Rissen und hat
darüber hinaus schlechte Bemessungseigenschaften für
den Entladungsstromhaltewert. Dies kann auf die
Tatsache zurückgeführt werden, daß der
Beschichtungsfilm aus kristallisiertem Glas weniger fest ist als
nichtkristallines Glas.
-
Nun wird die Menge an zugesetztem WO&sub3; in Betracht
gezogen. Als erstes verfügt jede Zusammensetzung, die
0,5 Gew.-% oder mehr WO&sub3; enthält, über eine verbesserte
Linearität in bezug auf Spannung und folglich über eine
längere Lebensdauer unter Spannung. Dies kann darauf
zurückzuführen sein, daß der Zusatz von 0,5 Gew.-% oder
mehr WO&sub3; die Isoliereigenschaften des
Beschichtungsfilms verstärkt. Andererseits senkt der Zusatz von mehr
als 10,0 Gew.-% WO&sub3; (G1 Glas) die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Dies kann
darauf zurückzuführen sein, daß Glas wegen seiner
schlechten Fluididität während des Backverfahrens porös
wird. Folglich muß eine PbO als Hauptkomponente
enthaltende kristallisierte Glaszusammensetzung für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
WO&sub3; mindestens in einer Menge von 0,5 bis 10,0 Gew.-%
enthalten.
-
Die vorstehenden Ergebnisse haben bestätigt, daß die am
meisten bevorzugte Glaszusammensetzung zum Beschichten
50,0 bis 75,0 Gew.-% PbO, 10,0 bis 30,0 Gew.-% ZnO, 5,0
bis 15,0 Gew.-% B&sub2;O&sub3;, 0,5 bis 15,0 Gew.-% SiO&sub2; und 0,5
bis 10,0 Gew.-% WO&sub3; enthielt. Außerdem muß die
kristallisierte Glaszusammensetzung für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
Koeffizienten der linearen Ausdehnung im Bereich von 65 x 10&supmin;&sup7;
bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweisen.
-
Als nächstes wurde durch Verwendung des Glases G316,
das als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 9 aufgeführt
ist, die Menge der aufzubringenden Glaspaste
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 11 zeigt die
Ergebnisse. Glaspaste wurde in einem Verhältnis von 1,0 bis
300,0 mg/cm² aufgebracht, das durch die Viskosität und
die Anzahl der Pastenaufträge gesteuert wurde. Wie
Tabelle 11 zeigt, verfügt der resultierende
Beschichtungsfilm dann, wenn Glaspaste in einem Verhältnis von
weniger als 10,0 mg/cm² aufgebracht wird, über geringe
Festigkeit. Übersteigt das Verhältnis dagegen 150,0
mg/cm², neigt das Glas zu Löchern. Beide Fälle führen
zu schlechten Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert. Diese Ergebnisse deuten darauf
hin, daß die Glaspaste bevorzugt in einem Verhältnis
von 10,0 bis 150,0 mg/cm² aufgetragen werden sollte.
Tabelle 11
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Aufgebr. Menge (mg/cm²)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Gut
Teilweise fließend
Fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Als nächstes wurden unter Verwendung von G316 Glas, das
als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 9 aufgeführt ist,
die Bedingungen untersucht, unter denen Glaspaste einer
Backbehandlung unterzogen wurde. Die Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle 12 aufgeführt. Die Viskosität und
die Anzahl der Aufträge der Glaspaste wurden so
gesteuert, daß sie in einem Verhältnis von 50,0 mg/cm²
aufgebracht werden kann. Die Glaspaste wurde bei
Temperaturen im Bereich von 350 bis 700ºC einer einstündigen
Backbehandlung an der Luft unterzogen. Wie aus Tabelle
12 hervorgeht, war die Glaspaste nicht ausreichend
geschmolzen, wenn die Backbehandlung bei einer
Temperatur von weniger als 450ºC durchgeführt wurde, was zu
schlechten Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert führt. Wurde die Backbehandlung dagegen
bei einer Temperatur von mehr als 600ºC durchgeführt,
nahm das Spannungsverhältnis merklich ab, was zu einer
verschlechterten Lebensdauer unter Spannung führte.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Glaspaste
der Backbehandlung am vorteilhaftesten bei Temperaturen
im Bereich von 450 bis 600ºC unterzogen wurde.
Tabelle 12
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Backtemperatur (ºC) (ºC)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Nicht gesintert
Porös
Gut
Teilweise fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
Beispiel 4
-
Anschließend werden kristallisiertes Glas, das PbO als
Hauptkomponente und außerdem TiO&sub2; enthält, und ein
Zinkoxidvaristor, bei dem dieses Material verwendet
wird und eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht
bildet, erläutert.
-
Als erstes wurde jede vorher festgelegte Menge an PbO,
ZnO, B&sub2;O&sub3;, SiO&sub2; und TiO&sub2; gewogen. Dann wurde
kristallisiertes Glas zum Beschichten nach dem gleichen
Verfahren wie vorstehend für Beispiel 1 beschrieben
hergestellt. Das so erhaltene kristallisierte Glas wurde
auf seinen Glasübergangspunkt (Tg), den Koeffizienten
der linearen Ausdehnung (α) und seine Kristallinität
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 13 zeigt die
Ergebnisse.
Tabelle 13
Zusammensetzung (Gew.-%)
Glasname
Kristallinität
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Wie aus Tabelle 13 hervorgeht, hebt der Zusatz einer
großen Menge an PbO den Koeffizienten der linearen
Ausdehnung (α) an, während der Zusatz einer großen
Menge ZnO den Glasübergangspunkt (Tg) senkt, was die
Kristallisation der Glaszusammensetzung erleichtert.
Umgekehrt hebt der Zusatz einer großen Menge B&sub2;O&sub3; den
Glasübergangspunkt an, und der Zusatz von mehr als 15,0
Gew.-% B&sub2;O&sub3; erschwert die Kristallisation der
Glaszusammensetzung. Mit zunehmender Menge an zugesetztem
SiO&sub2; steigt außerdem der Glasübergangspunkt an, während
der Koeffizient der linearen Ausdehnung sinkt. Mit
zunehmender Menge an zugesetztem TiO&sub2; schritt die
Kristallisation des Glases fort. Die Glaszusammensetzung,
die eine kleine Menge PbO und B&sub2;O&sub3; enthielt, neigte zur
Porosität.
-
Als nächstes wurde die vorstehende Glasfritte zu einer
Paste verarbeitet, die dann auf die Seiten des
gesinterten Körpers von Beispiel 1 aufgetragen wurde. Daran
schloß sich eine Backbehandlung an, um eine Probe des
Zinkoxidvaristors nach dem gleichen Verfahren wie in
Beispiel 1 herzustellen. Anschließend wurden die Proben
auf ihre Eigenschaften untersucht. Die nachfolgende
Tabelle 14 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 14
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Glasname
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Herk.Probe
Blättert ab
Gut
Risse
Blättert teilweise ab
Porös
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Die Daten in Tabelle 13 und 14 zeigen, daß dann, wenn
der Koeffizient der linearen Ausdehnung von Glas zum
Beschichten kleiner als 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC war (G401, G405
Glas), das Glas dazu neigte, abzublättern. Überstieg er
dagegen 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC (G404 Glas), traten verstärkt
Risse im Glas auf. Man nimmt an, daß die Glasproben,
die Risse aufwiesen oder abblätterten, durch die
schlechteren Isolierungseigenschaften der
hochwiderstandsfähigen Seitenschicht über schlechte
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
verfügen. Jedoch neigt Glas mit schlechter Kristallinität
(G408 Glas) selbst dann, wenn der Koeffizient der
linearen Ausdehnung von Glas zum Beschichten im Bereich
von 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC liegt, zu Rissen und
hat darüber hinaus schlechte Bemessungseigenschaften
für den Entladungsstromhaltewert. Dies kann auf die
Tatsache zurückgeführt werden, daß der
Beschichtungsfilm aus kristallisiertem Glas weniger fest ist als
nichtkristallines Glas.
-
Nun wird die Menge an zugesetztem TiO&sub2; in Betracht
gezogen. Als erstes verfügt jede Zusammensetzung, die
0,5 Gew.-% oder mehr TiO&sub2; enthält, über eine
verbesserte Nichtlinearität in bezug auf Spannung und
folglich über eine längere Lebensdauer unter Spannung.
Dies kann darauf zurückzuführen sein, daß der Zusatz
von 0,5 Gew.-% oder mehr TiO&sub2; die Isoliereigenschaften
des Beschichtungsfilms verstärkt. Andererseits senkt
der Zusatz von mehr als 10,0 Gew.-% TiO&sub2; die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert.
Dies kann darauf zurückzuführen sein, daß Glas wegen
seiner schlechten Fluididität während des
Backverfahrens porös wird. Folglich muß eine kristallisierte
Glaszusammensetzung vom Typ PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-TiO&sub2; für
die hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines
Zinkoxidvaristors TiO&sub2; mindestens in einer Menge von 0,5 bis
10,0 Gew.-% enthalten.
-
Die vorstehenden Ergebnisse haben bestätigt, daß die am
meisten bevorzugte Glaszusammensetzung zum Beschichten
50,0 bis 75,0 Gew.-% PbO, 10,0 bis 30,0 Gew.-% ZnO, 5,0
bis 10,0 Gew.-% B&sub2;O&sub3;, 0 bis 15,0 Gew.-% SiO&sub2; und 0,5
bis 10,0 Gew.-% TiO&sub2; enthielt. Außerdem muß die
kristallisierte Glaszusammensetzung für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
Koeffizienten der linearen Ausdehnung im Bereich von 65
x 10&supmin;&sup7; bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweisen.
-
Als nächstes wurde durch Verwendung des Glases G406,
das als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 13 aufgeführt
ist, die Menge der aufzubringenden Glaspaste
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 15 zeigt die
Ergebnisse. Glaspaste wurde in einem Verhältnis von 1,0 bis
300,0 mg/cm² aufgebracht, das durch die Viskosität und
die Anzahl der Pastenaufträge gesteuert wurde. Wie
Tabelle 15 zeigt, verfügt der resultierende
Beschichtungsfilm dann, wenn Glaspaste in einem Verhältnis von
weniger als 10,0 mg/cm² aufgebracht wird, über geringe
Festigkeit. Übersteigt das Verhältnis dagegen 150,0
mg/cm², neigt das Glas zum Fließen oder zu Löchern.
Beide Fälle führen zu schlechten
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, daß die Glaspaste bevorzugt in einem
Verhältnis von 10,0 bis 150,0 mg/cm² aufgetragen werden
sollte.
Tabelle 15
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Aufgebr. Menge (mg/cm²)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Gut
Teilweise fließend
Fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Als nächstes wurden unter Verwendung von G406 Glas, das
als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 13 aufgeführt
ist, die Bedingungen untersucht, unter denen Glaspaste
einer Backbehandlung unterzogen wurde. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 16 aufgeführt. Die
Viskosität und die Anzahl der Aufträge der Glaspaste wurden
so gesteuert, daß sie in einem Verhältnis von 50,0
mg/cm² aufgebracht werden kann. Die Glaspaste wurde bei
Temperaturen im Bereich von 350 bis 700ºC einer
einstündigen Backbehandlung an der Luft unterzogen. Wurde
die Backbehandlung bei einer Temperatur von weniger als
450ºC durchgeführt, war die Glaspaste nicht ausreichend
geschmolzen, was zu schlechten Bemessungseigenschaften
für den Entladungsstromhaltewert führte. Wurde die
Backbehandlung dagegen bei einer Temperatur von mehr
als 600ºC durchgeführt, nahm das Spannungsverhältnis
merklich ab, was zu einer verschlechterten Lebensdauer
unter Spannung führte. Diese Ergebnisse deuten darauf
hin, daß die Glaspaste der Backbehandlung am
vorteilhaftesten bei Temperaturen im Bereich von 450 bis 600ºC
unterzogen wurde.
Tabelle 16
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Backtemperatur (ºC) (ºC)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Nicht gesintert
Porös
Gut
Teilweise fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
Beispiel 5
-
Anschließend werden kristallisiertes Glas, das PbO als
Hauptkomponente und außerdem NiO enthält, und ein
Zinkoxidvaristor, bei dem dieses Material verwendet wird
und eine hochwiderstandsfähige Seitenschicht bildet,
erläutert.
-
Als erstes wurde jede vorher festgelegte Menge an PbO,
ZnO, B&sub2;O&sub3;, SiO&sub2; und NiO gewogen. Dann wurde
kristallisiertes Glas zum Beschichten nach dem gleichen
Verfahren wie vorstehend für Beispiel 1 beschrieben
hergestellt. Das so erhaltene kristallisierte Glas wurde
auf seinen Glasübergangspunkt (Tg), den Koeffizienten
der linearen Ausdehnung (α) und seine Kristallinität
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 17 zeigt die
Ergebnisse.
Tabelle 17
Zusammensetzung (Gew.-%)
Glasname
Kristallinität
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Wie aus Tabelle 17 hervorgeht, hebt der Zusatz einer
großen Menge an PbO den Koeffizienten der linearen
Ausdehnung (α) an, während der Zusatz einer großen
Menge ZnO den Glasübergangspunkt (Tg) senkt, was die
Kristallisation der Glaszusammensetzung erleichtert.
Umgekehrt hebt der Zusatz einer großen Menge B&sub2;O&sub3; den
Glasübergangspunkt an, und der Zusatz von mehr als 15,0
Gew.-% B&sub2;O&sub3; erschwert die Kristallisation der
Glaszusammensetzung. Mit zunehmender Menge an zugesetztem
SiO&sub2; steigt außerdem der Glasübergangspunkt an, während
der Koeffizient der linearen Ausdehnung sinkt. Mit
zunehmender Menge an zugesetztem NiO schritt die
Kristallisation des Glases fort. Die Glaszusammensetzung,
die eine kleine Menge PbO und B&sub2;O&sub3; enthielt, neigte zur
Porosität.
-
Als nächstes wurde die vorstehende Glasfritte zu einer
Paste verarbeitet, die dann auf die Seiten des
gesinterten Körpers von Beispiel 1 aufgetragen wurde. Daran
schloß sich eine Backbehandlung an, um nach dem
gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 eine Probe des
Zinkoxidvaristors herzustellen. Die resultierenden Proben
wurden dann auf ihre Eigenschaften untersucht. Die
nachfolgende Tabelle 18 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 18
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Glasname
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Herk-Probe
Blättert ab
Gut
Risse
Blättert teilweise ab
Teilweise Risse
Porös
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Die Daten in Tabelle 17 und 18 zeigen, daß dann, wenn
der Koeffizient der linearen Ausdehnung von Glas zum
Beschichten kleiner als 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC war (G501, G505
Glas), das Glas dazu neigte, abzublättern. Überstieg er
dagegen 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC (G504 Glas), traten verstärkt
Risse im Glas auf. Man nimmt an, daß die Glasproben,
die Risse aufwiesen oder abblätterten, durch die
schlechteren Isolierungseigenschaften der
hochwiderstandsfähigen Seitenschicht über schlechte
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
verfügen. Jedoch neigt Glas mit schlechter Kristallinität
(G508 Glas) selbst dann, wenn der Koeffizient der
linearen Ausdehnung von Glas zum Beschichten im Bereich
von 65 x 10&supmin;&sup7;/ºC bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC liegt, zu Rissen und
hat darüber hinaus schlechte Bemessungseigenschaften
für den Entladungsstromhaltewert. Dies kann auf die
Tatsache zurückgeführt werden, daß der
Beschichtungsfilm aus kristallisiertem Glas weniger fest ist als
nichtkristallines Glas.
-
Nun wird die Menge an zugesetztem NiO in Betracht
gezogen. Als erstes verfügt jede Zusammensetzung, die 0,5
Gew.-% oder mehr NiO enthält, über eine verbesserte
Nichtlinearität in bezug auf Spannung und folglich über
eine längere Lebensdauer unter Spannung. Dies kann
darauf zurückzuführen sein, daß der Zusatz von 0,5
Gew.-% oder mehr NiO die Isoliereigenschaften des
Beschichtungsfilms verstärkt. Andererseits senkt der
Zusatz von mehr als 5,0 Gew.-% NiO die
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Dies
kann darauf zurückzuführen sein, daß Glas wegen seiner
schlechten Fluididität während des Backverfahrens porös
wird. Derzeit muß eine kristallisierte
Glaszusammensetzung vom Typ PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-NiO für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
NiO mindestens in einer Menge von 0,5 bis 5,0 Gew.-%
enthalten.
-
Die vorstehenden Ergebnisse haben bestätigt, daß die am
meisten bevorzugte Glaszusammensetzung zum Beschichten
55,0 bis 75,0 Gew.-% PbO, 10,0 bis 30,0 Gew.-% ZnO, 5,0
bis 10,0 Gew.-% B&sub2;O&sub3;, 0 bis 15,0 Gew.-% SiO&sub2; und 0,5
bis 5,0 Gew.-% NiO enthielt. Außerdem muß die
kristallisierte Glaszusammensetzung für die
hochwiderstandsfähige Seitenschicht eines Zinkoxidvaristors
Koeffizienten der linearen Ausdehnung im Bereich von 65 x 10&supmin;&sup7;
bis 90 x 10&supmin;&sup7;/ºC aufweisen.
-
Als nächstes wurde durch Verwendung des Glases G516,
das als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 17 aufgeführt
ist, die Menge der aufzubringenden Glaspaste
untersucht. Die nachfolgende Tabelle 19 zeigt die
Ergebnisse. Glaspaste wurde in einem Verhältnis von 1,0 bis
300,0 mg/cm² aufgebracht, das durch die Viskosität und
die Anzahl der Pastenaufträge gesteuert wurde. Wie
Tabelle 19 zeigt, verfügt der resultierende
Beschichtungsfilm dann, wenn Glaspaste in einem Verhältnis von
weniger als 10,0 mg/cm² aufgebracht wird, über geringe
Festigkeit. Übersteigt das Verhältnis dagegen 150,0
mg/cm², neigt das Glas zum Fließen oder zu Löchern.
Beide Fälle führen zu schlechten
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert. Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Glaspaste
bevorzugt in einem Verhältnis von 10,0 bis 150,0 mg/cm²
aufgetragen werden sollte.
Tabelle 19
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Aufgebr. Menge (mg/cm²)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Gut
Teilweise fließend
Fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Als nächstes wurden unter Verwendung von G516 Glas, das
als erfindungsgemäße Probe in Tabelle 17 aufgeführt
ist, die Bedingungen untersucht, unter denen Glaspaste
einer Backbehandlung unterzogen wurde. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 20 aufgeführt. Die
Viskosität der Glaspaste und die Anzahl der Aufträge
wurden so gesteuert, daß die Paste in einem Verhältnis
von 50,0 mg/cm² aufgebracht werden konnte. Die
Glaspaste wurde bei Temperaturen im Bereich von 350 bis
700ºC einer einstündigen Backbehandlung an der Luft
unterzogen. Wurde die Backbehandlung bei einer
Temperatur von weniger als 450ºC durchgeführt, war die
Glaspaste nicht ausreichend geschmolzen, was zu einer
Verschlechterung der Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert führte. Wurde die
Backbehandlung dagegen bei einer Temperatur von mehr als 600ºC
durchgeführt, nahm das Spannungsverhältnis merklich ab,
was zu einer verschlechterten Lebensdauer unter
Spannung führte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß
die Glaspaste der Backbehandlung am vorteilhaftesten
bei Temperaturen im Bereich von 450 bis 600ºC
unterzogen wurde.
Tabelle 20
Bemessungseigenschaften für den Entladungsstromhaltewert
Probe Nr.
Backtemperatur (ºC)
Aussehen
Lebensdauer unter Spannung (Zeit)
Nicht gesintert
Porös
Gut
Teilweise fließend
Das Zeichen "*" bezeichnet eine Kontrollprobe, die nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
-
Als typische Beispiele von kristallisiertem Glas, das
PbO als Hauptkomponente enthält, werden
Vier-Komponenten-Typen wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2; im vorstehenden
Beispiel 1, Vier-Komponenten-Typen wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-MoO&sub3;
und Fünf-Komponenten-Typen wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-MoO&sub3;
in Beispiel 2, Fünf-Komponenten-Typen wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-
SiO&sub2;-WO&sub3; in Beispiel 3, Vier-Komponenten-Typen wie PbO-
ZnO-B&sub2;O&sub3;-TiO&sub2; und Fünf-Komponenten-Typen wie PbO-ZnO-
B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-TiO&sub2; in Beispiel 4 sowie Vier-Komponenten-
Typen wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-NiO und Fünf-Komponenten-Typen
wie PbO-ZnO-B&sub2;O&sub3;-SiO&sub2;-NiO in Beispiel 5 beschrieben.
Die Wirkung der Erfindung bleibt praktisch gleich, wenn
ein weiteres Additiv wie Al&sub2;O&sub3; oder SnO&sub2; zugesetzt
wird, das die Kristallisierung von Glas zusätzlich
erleichtert.
-
Als Substanz zur Absenkung des Glasübergangspunktes
wurde in den vorstehenden Beispielen ZnO verwendet.
Selbstverständlich kann man auch andere Substanzen wie
V&sub2;O&sub5;, die den Glasübergangspunkt senken, als Ersatz
dafür verwenden. Außerdem wird als typisches Beispiel
einer Oxidkeramiksubstanz erfindungsgemäßes
kristallisiertes Glas zum Beschichten, das PbO als
Hauptkomponente umfaßt, in den Beispielen der Erfindung für
einen Zinkoxidvaristor verwendet. Dieses
kristallisierte Glas kann ganz ähnlich auf jede beliebige
Oxidkeramiksubstanz aufgebracht werden, die für einen
Varistor vom Strontriumtitanat-Typ, einen Kondensator
vom Bariumtitanat-Typ, einen PTC-Thermistor oder einen
NTC-Thermistor vom Metalloxid-Typ verwendet wird.
Industrielle Anwendbarkeit
-
Wie vorstehend ausgeführt, kann die Erfindung einen
Zinkoxidvaristor zur Verfügung stellen, der über
ausgezeichnete Nichtlinearität in bezug auf die Spannung,
Bemessungseigenschaften für den
Entladungsstromhaltewert
und eine sehr gute Lebensdauer unter Spannung
verfügt, wenn man verschiedene Arten von kristallisiertem
Glas vom PbO-Typ mit hoher Kristallinität und einem
starken Beschichtungsfilm als Material verwendet, das
die auf einem gesinterten Körper mit Zinkoxid als
Hauptkomponente ausgebildete hochwiderstandsfähige
Seitenschicht darstellt. Ein erfindungsgemäßer
Zinkoxidvaristor steht besonders als charakteristisches Element
einer Arretiervorrichtung zum Schutz einer
Übermittlungs- und Verteilerleitung und deren peripheren
Vorrichtungen zur Verfügung, die besonders verläßlich
gegen durch Blitzschlag hervorgerufene Stoßspannung
sein müssen.
-
Erfindungsgemäßes kristallisiertes Glas zum
Beschichten, das PbO als Hauptkomponente umfaßt, kann als
Überzugmaterial nicht nur für einen Zinkoxid-Varistor,
sondern auch für verschiedene andere
Oxidkeramiksubstanzen verwendet werden, die bei einem Varistor vom
Strontiumtitanat-Typ, einem Kondensator vom
Bariumtitanat-Typ, einem positiven Thermistor usw. sowie
einem negativen Thermistor vom Metalloxid-Typ und einem
Widerstand zum Einsatz kommen, um seine Festigkeit zu
verbessern und seine verschiedenen elektrischen
Eigenschaften zu stabilisieren oder zu verbessern. Wie aus
den vorstehenden Beispielen hervorgeht, neigt darüber
hinaus herkömmliches Glas zum Beschichten zu einer
porösen Struktur, weil es sich um Feldspat enthaltendes
Verbundglas handelt. Das erfindungsgemäße
kristallisierte Glas vom PbO-Typ kann dagegen wegen seiner hohen
Kristallinität auch den chemischen Widerstand und die
Feuchtigkeitsbeständigkeit verbessern. Außerdem neigt
es zu einer gleichmäßigen und engen Struktur und
verspricht deshalb zahlreiche nützliche Anwendungen.