HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betriftt einen mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbund und insbesondere einen
mehrlagigen, piezoelektrischen Verbund, der für
Verwendungen geeignet ist, bei denen die Temperaturabhängigkeit
der piezoelektrischen Charakteristika niedrig sein muß,
insbesondere als ein elektronisches Schaltungselement, wie
ein Resonanzfilter oder eine Wellenfilter.
Beschreibung des Standes der Technik
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Piezoelektrische Materialien, welche die gegenseitige
Umwandlung zwischen elektrischer Energie (elektrisches
Feld) und mechanischer Energie (Beanspruchung) ermöglichen,
werden nicht nur für Kondensatoren und dergleichen als
ferroelektrische Materialien verwendet, sondern werden auch
als piezoelektrische Schwingungserzeuger für
Ultraschallwascher, Tuner- bzw. Stimmgabelfilter,
Ultraschallwellenosillatoren, piezoelektrische Koppler und Keramikfilter,
piezoelektrische Zündelemente, piezolektrische Elemente für
Transformatoren und Verzögerungsglieder verwendet, mit
anderen Worten, sie werden als eine Art funktioneller
Materialien verwendet.
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Solche piezoelektrischen Materialien werden durch ihre Form
in drei Arten klassifiziert, nämlich piezoelektrische
Einkristalle, piezoelektrische Dünnfilme und
Piezokeramiken.
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Unter diesen ist es eine Bleizirkonattitanat PbZrO&sub3;-PbTiO&sub3;-
(nachfolgend als "PZT" bezeichnet) Piezokeramik, die ein
Zweikomponenten-Mischkristall eines ferroelektrischen
Materials Zirkonat) und eines antiferroelektrischen Materials
(Titanat) ist, welche am meisten verwendet wird.
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Es ist bekannt, daß im Fall einer PZT-Piezokeramik ein
morphotroper Phasenübergang von einer rhomboedrische Phase
in eine tetragonale Phase verursacht wird, wenn das molare
Verhältnis von Zirkonium zu Titan (im folgenden als "Z/T"
bezeichnet) 53/47 beträgt und der elektromechanische
Kopplungsfaktor in der Nachbarschaft der morphotropen
Phasengrenzfläche beachtlich ansteigt.
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Jedoch ist bei PZT-Piezokeramiken mit einer Zusammensetzung
ungefähr der morphotropen Phasengrenzfläche die
Temperaturabhängigkeit der piezoelektrischen Kennlinie hoch.
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Fig. 7 ist ein Diagramm, das die Temperaturabhängigkeit der
Frequenzkonstante Np (Einheit Hz m) von PZT zeigt. Die
Ziffer in Klammern stellt den Temperaturkoeffizienten
(TCNp) der Frequenzkonstante Np in einem konstanten
Temperaturbereich dar. Der Temperaturkoeffizient bedeutet
in dieser Beschreibung den Wert (Einheit: ppm), der durch
Dividieren der Differenz zwischen dem Maximalwert Np und
dem Minimalwert Np der Frenguenzkonstante Np in dem
Temperaturbereich von 20 bis 100ºC durch die
Temperaturdifferenz ΔT und des weiteren durch Dividieren
des Quotienten durch die Frequenzkonstante Np&sub3;&sub0; bei einer
Temperatur von 30ºC erhalten wird, wenn nichts anderes
angegeben ist. Bezüglich PZT jedoch wird wegen der konkaven
Krümmung der Quotient durch Np&sub2;&sub0; und N&sub7;&sub0; dividiert und die
Temperaturkoeffizienten sowohl in positiver Richtung als
auch in negativer Richtung sind gezeigt.
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Zusätzlich ist der Grund dafür, warum der Temperaturbereich
auf unter 100ºC beschränkt ist der, daß dieser Bereich als
der im allgemeinen praktikable Temperaturbereich für PZT-
Piezokeramiken ist. PZT 52 bis PZT 55 in Fig. 7 stellen
einlagige PZT-Piezokeramiken dar, in welchen jede Zahl
jeweils gleich dem hundertfachen Wert von x in der
allgemeinen Formel PbZrxTi1-x ist. Beispielsweise bedeutet
100x = 53 eine PZT-Piezokeramik entsprechend der Formel
PbZr0,53Ti0,47O&sub3;, die hierin als "PZT 53" bezeichnet wird.
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Wie in Klammern in dem Diagramm gezeigt ist, sind die
Temperaturkoeffizienten der herkömmlichen einlagigen PZT-
Piezokeramiken in der Reihenfolge der Figuren (PZT 55: -160
× 10&supmin;&sup6;, PZT 54: -440 × 10&supmin;&sup6;, PZT 53: -345 × 10&supmin;&sup6;, +345 ×
10&supmin;&sup6;, PZT 52: -460 × 10&supmin;&sup6;).
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Eine Piezokeramik, deren piezoelektrische Kennlinie stark
von der Temperatur abhängig ist, ist im allgemeinen nicht
zur Verwendung als ein elektronisches Schaltungselement,
wie ein Resonanzfilter oder ein Wellenfilter, geeignet.
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Als Ergebnis von Untersuchungen, welche von den Erfindern
vorgenommen worden sind, um dieses Problem zu lösen, wurde
gefunden, daß es leicht ist, eine Piezokeramik mit einer
geringen Temperaturabhängigkeit zu erhalten, ohne dem
Erfordernis, eine dritte Komponente einzuführen, durch
Laminieren von nicht weniger als zwei Piezokeramiken, wovon
wenigstens eine einen Temperaturkoeffizienten mit einer
Polarität besitzt, die entgegengesetzt zu der Polarität der
anderen Lage(n) ist, und welche bei einer Temperatur, bei
der die Keramiken einen Mischkristall bzw. eine feste
Lösung bilden, gesintert werden können und durch Sintern
dieser Keramiken bei einer vergleichsweise niedrigen
Temperatur, welche es den Keramiken nicht erlaubt, einen
Mischkristall bzw. eine feste Lösung zu bilden.
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Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser
Erkenntnis erreicht.
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In dem Dokument Jap. J. Appl. Phys. 28 (1989), Suppl. 28-2,
S. 114-116, offenbaren H. Komiya et al. die Herstellung von
mehrlagigen piezoelektrischen Verbunden durch eine Band-
Gießtechnik. Gemischte Rohmaterialien werden bei 700ºC für
PZT (Pb-Zr-Ti)- bzw. bei 800ºC für PZNT (Pb-Zr-Nb-Ti)-
Systemmaterialien kalziniert. Die kalzinierten Pulver
werden auf unter 1um gemahlen. Die besonderen Größen für
das Ausgangsmaterial und die Keramik in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung werden nicht erwähnt. Das
gebundene Laminat wird bei 1050ºC für PZT- bzw. bei 1280ºC
für PZNT-Systemmaterialien gesintert.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines mehrlagigen, piezoelektrischen
Verbundes mit einer niedrigen Temperaturabhängigkeit zur
Verfügung zu stellen.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt die Schritte, wie sie im Patentanspruch
angegeben sind.
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Die obigen und weitere Gegenstände, Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungs formen davon im
Zusammenhang mit den begleitenden Zeichnungen deutlich
werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichungen ist bzw. sind:
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Fig. 1 bin Fließschema eines Band-Gießverfahrens;
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Fig. 2 und 5 schematische Schnittansichten von
Ausführungsformen von mehrlagigen, piezoelektrischen
Verbunden gemäß der vorliegenden Erfindung;
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Fig. 6 ein Diagramm, das die piezoelektrischen
Temperaturkennlinien der in den Fig. 2 bis 5 gezeigten
Ausführungsformen von mehrlagigem,
piezoelektrischem Verbund zeigt;
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Fig. 7 die piezoelektrischen Temperaturkennlinien von
verschiedenen einlagigen, piezoelektrischen
Elementen.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bei einem gemaß der vorliegenden Erfindung hergestellten
mehrlagigen, piezoelektrischen Verbund ist es erforderlich,
daß die Polarität des Temperaturkoeffizienten der
Frequenzkonstante wenigstens einer Lage des gebundenen
Laminates entgegengesetzt zu den Polaritäten der anderen
Lagen ist. Der Grund dafür ist, daß die vorliegende
Erfindung darauf abzielt, ein piezoelektrisches Bauelement
mit einer piezoelektrischen Kennlinie herzustellen, die
eine niedrige Temperaturabhängigkeit besitzt. Die Polarität
des Temperaturkoeffizienten bedeutet eine positive oder
negative Polarität des Temperaturkoeffizienten der
Frequenz konstante in einem Temperaturbereich, der als ein
praktikabler Bereich betrachtet wird.
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Es ist auch erforderlich, daß jede Lage des gebundenen
Laminates aus einer Rohlage bzw. unbehandelten bzw.
ungebrannten Lage einer bei niedriger Temperatur sinternden
PZT-Piezokeramik zusammengesetzt ist. Wenn eine bei hoher
Temperatur sinternde PZT-Piezokeramik verwendet wird, ist
es unmöglich ein gebundenes Laminat mit einer niedrigen
Temperaturabhängigkeit zu erhalten, weil eine Diffusion von
Ionen zwischen den Lagen während dem Sintern des gebundenen
Laminates verursacht wird.
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Beim Verfahren zur Herstellung einer ungebrannten Lage
einer PZT-Piezokeramik ist es erforderlich, ein feines PZT-
Pulver mit einer ausgezeichneten
Niedertemperatursintereigenschaft zu verwenden. Als ein Beispiel eines solchen
PZT-Pulvers mit einer ausgezeichneten
Niedertemperatureigenschaft wird Bleizirkonattitanat mit einer
Teilchengröße von nicht mehr als 0,5um erwähnt werden, das durch
Wärmebehandlung von kristallinem Zirkoniumtitanat, das
durch die allgemeine Formel ZrxTi1-xO&sub2; dargestellt ist und
einen Teilchendurchmesser von nicht mehr als 0,3 um
aufweist, und Bleioxid bei einer Temperatur von nicht höher
als 800ºC, und Pulverisieren des Reaktionsproduktes
erhalten, wie das in der japanischen Patentanmeldung No.
6495/1989, die durch den gleichen Anmelder eingereicht
wurde, beschrieben ist.
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Alternativ dazu ist es möglich, ein feines PZT-Pulver zu
verwenden, das durch eine Alkoxidmethode (Sol-Gel-Methode),
teilweise Oxalsäuremethode, Autoklavierungsmethode oder der
Methode des Kalzinierens von Feinmaterialpulver erhalten
wird.
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Wenn irgendeine der PZT-Piezokeramiken eine hohe
Sintertemperatur besitzt, ist es erforderlich, das Laminat
bei einer hohen Temperatur zu sintern, was
unvorteilhafterweise in einer Interdiffusion zwischen Lagen führt.
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Das ist der Grund, warum jede Lage des gebundenen Laminates
aus einer Rohlage bzw. unbehandelten Lage eines bei
niedriger Temperatur sinternden PZT-Piezokeramikpulvers
zusammengesetzt ist und das gebundene Laminat bei einer
Temperatur gesintert wird, welche die Interdiffusion
zwischen den Lagen nicht verursacht.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes gemäß der vorliegenden Erfindung
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf das in Fig. 1
gezeigte Fließdiagramm erklärt werden, in dem ein Band-
Gießverfahren als Beispiel erwähnt wird.
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Die Ausgangsmaterialien werden zuerst gewogen, so daß jede
Lage eine gewünschte Zusammensetzung besitzt, und zusammen
mit Aceton durch ein Naßverfahren in einer Kugelmühle,
welche Zirkonerdekugeln enthält, etwa 10 Stunden vermischt.
Danach wird die Mischung bei einer Temperatur von etwa
700ºC etwa 1 Stunde kalziniert.
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Das so erhaltene kalzinierte PZT-Pulver wird in einer
Kugelmühle und einer Planetenwalzmühle zu Teilchen von etwa
1 Jun Durchmesser pulverisiert und es werden geeignete
Mengen an Lösungsmittel und Bindemittel zugegeben und
anschließend gründlich gerührt. Die resultierende Mischung
wird unter reduziertem Druck entgast, um eine Aufschlämmung
zu erhalten.
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Die erhaltene Aufschlämmung wird zu einer Rohlage aus einem
Piezokeramikpulver von etwa 100 um Dicke durch ein Band-
Gießverfahren geformt, indem eine Rakel verwendet wird.
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Auf die gleiche Weise werden verschiedene Arten von
Rohlagen, welche verschiedene Polaritäten und absolute
Werte des Temperaturkoeffizienten besitzen, für jede in
einer geeigneten Anzahl in Übereinstimmung mit den
erforderlichen Zusammensetzungen von piezoelektrischen
Verbundelementen hergestellt.
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Schließlich wird eine geeignete Anzahl von Lagen für jede
Art einer PZT-Piezokeramik mit einer unterschiedlichen
Polarität ausgewählt, um einen mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbund mit einem dem Zweck der Verwendung
entsprechenden Temperaturkoeffizienten herzustellen und
diese ausgewahlten Rohlagen werden laminiert. Nach der
Thermodruckbindung dieser laminierten Lagen bei einer
Temperatur von etwa 80ºC unter einem angewendeten Druck von
etwa 300 kg/cm², wird das gebundene Laminat bei einer
Temperatur von etwa 800 bis 1000ºC, bevorzugt nicht höher
als 1100ºC, gesintert.
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Obwohl die gewöhnliche Sintertemperatur einer Piezokeramik
für nicht niedriger als 1200ºC gehalten wird (Ceramics
Dielectric Engineering, Kiyoshi Okazaki, S. 347,
veröffentlicht durch Gakken-sha (1983)), ist es zusätzlich nicht
möglich, die Vereinigung zwischen Lagen bei solch einer
hohen Sintertemperatur zu vermeiden.
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Im Fall eines gebundene Laminates, das durch Laminieren von
Rohlagen mit einer wie oben beschriebenen Vielzahl von
Zusammensetzungen erhalten wird, welche durch inniges bzw.
gründliches Vermischen von 2 Mol handelsüblichem Titanoxid
(Bezugscode A-110, hergestellt von Sakai Chemical Industry
Co., Ltd.) und 2 Mol Bleioxid (Special L, hergestellt von
Dai-Nippon Toryo Co., Ltd) in einer Kugelmühle, Kalzinieren
der Mischung bei 1000ºC und Formen der Mischung erhalten
werden, wird es, da die Sintertemperatur des gebundenen
Laminates nicht unter 1200ºC liegen wird, eine vollständige
feste Lösung bzw. ein vollständiger Mischkristall. Die
Temperaturkennlinie dieses gebundenen Laminates besteht
daher darin, daß der Temperaturkoeffizient einen Peak eines
Mittelwertes der entsprechenden Lagen besitzt, und es
unmöglich ist, einen flachen
Np-Temperaturkennlinienkoeffizienten, wie den eines laminierten zusammengesetzten
piezoelektrischen Elementes gemäß der vorliegenden
Erfindung, zu erhalten.
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In der oben beschriebenen Weise wird ein mehrlagiger,
piezoelektrischer Verbund in Übereinstimmung mit der
vorliegenden Erfindung hergestellt. Was bei seiner
Herstellung wichtig ist, ist, daß es erforderlich ist, ein
gebundenes Laminat bei einer Temperatur zu sintern, die es
kaum erlaubt, daß eine feste Lösung bzw. ein Mischkristall
zwischen den Lagen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen
gebildet wird und trotzdem jede Lage ausreichend dicht
macht, um die Vereinigung der Zusammensetzungen (nämlich
die Bildung einer festen Lösung bzw. eines Mischkristalles
zwischen den Lagen) durch Diffusion der Zusammensetzungen
zwischen den Lagen mit verschiedenen Zusammensetzungen zu
verhindern. Der Grund dafür ist, daß wenn eine feste Lösung
bzw. ein Mischkristall zwischen den Lagen gebildet wird, es
unmöglich wird, die zielgemäße Piezokeramik mit einer in
einem Temperaturbereich niedrigen Temperaturabhängigkeit
(gewöhnlich 0 bis 100ºC) zu erhalten.
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Es ist möglich, ein piezoelektrisches Element mit einer des
weiter niedrigen Temperaturtendenz ohne Anderung der
Gesamtdicke des mehrlagigen, piezoelektrischen Verbundes zu
erhalten, indem die zu laminierenden
Piezokeramikzusammensetzungen überlegt ausgewählt werden und indem die Dicke
jeder der Lagen, welche die entsprechenden
Zusammensetzungen
in der vorliegenden Erfindung aufweisen, geeignet
ausgewählt werden.
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Es ist auch möglich, einem PZT-Pulver eine geeignete Menge
eines Relaxors, wie einem Seltene Erden-Element, Oxid von
Cr, Mn, Fe, Nb oder dergleichem, Perowskit von
Ba(Mg1/3Nb2/3)O&sub3;, Bariumtitanat oder dergleichen,
Pb(Mg1/3Nb2/3)O&sub3;, Pb(Ni1/3Nb2/3)O&sub3;, Pb(Co1/3Nb2/3)O&sub3; und
Pb(Fe1/2Nb1/2)O&sub3; zuzusetzen.
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Die Reihenfolge der Laminierung der Lagen verschiedener
Zusammensetzungen ist nicht spezifisch, solange das
hergestellte gebundene Laminat keine Beanspruchung und
Diffusion zwischen den Lagen zur Zeit des Sinterns
verursacht.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf ein Verfahren zur
Herstellung eines mehrlagigen, piezoelektrischen Verbundes
beschränkt, in dem der absolute Wert des
Temperaturkoeffizienten der Frequenzkonstante des gebundenen
Laminates kleiner als der absolute Wert des
Temperaturkoeffizienten der Frequenzkonstante jeder der Lagen ist,
sondern beinhaltet auch ein Verfahren zur Herstellung eines
mehrlagigen, piezoelektrischen Verbundes, bei dem der
absolute Wert des Temperaturkoeffizienten der
Frequenzkonstante des gebunden Laminates kleiner ist als der
absolute Wert des Temperaturkoeffizienten der
Frequenzkonstante einer der Lagen.
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Beispielsweise ist ein mehrlagiger, piezoelektrischer
Verbund mit einem Temperaturkoeffizienten von +20, der
durch Laminieren einer geeigneten Ahzahl von Rohlagen mit
einem Temperaturkoeffizienten von +100 und einer geeigneten
Anzahl von Rohlagen mit einem Temperaturkoeffizienten von
-10 hergestellt ist und ein Verfahren zur Herstellung
desselben im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele genauer beschrieben werden.
A. Herstellung einer Rohlage einer Piezokeramik
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Rohlagen von Piezokeramiken mit verschiedenen
Zusammensetzungen wurden durch ein Band-Gießverfahren hergestellt,
indem äquimolare Mengen Zirkontitanat (ZrxTi1-x)O&sub2;-Pulver
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,1 um
und Bleioxidpulver (PbO) als Ausgangsmaterialien verwendet
wurden.
(Verfahrensbeispiel 1)
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Es wurde eine Rohlage von Pb(Zr0,52Ti0,43)O&sub3; hergestellt.
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Die Ausgangsmaterialien wurden abgewogen, um die obige
Zusammensetzung zu besitzen und mit Aceton durch ein
Naßverfahren in einer Kugelmühle, die Zirkonerdekugeln
enthält, etwa 10 Stunden zusammengemischt. Danach wurde die
Mischung bei einer Temperatur von 700ºC 1 Stunde
kalziniert.
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Das so erhaltene kalzinierte PZT-Pulver wurde in einer
Kugelmühle oder einem Planetenwalzwerk oder dergleichen in
ein Pulver mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 0,2 um pulverisiert. Zu 100 g des erhaltenen Pulvers
wurden 30 g eines Lösungsmittels und 7 g eines Bindemittels
zugesetzt und die Mischung wurde gründlich in einer
Kugelmühle vermischt. Das resultierende Gemisch wurde unter
reduziertem Druck entgast, um eine Aufschlämmung zu
erhalten.
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Die Zusammensetzungen des in diesem Beispiel verwendeten
Lösungsmittels und des Bindemittels sind im folgenden
gezeigt. "Teile" bedeutet "Gewichtsteile".
Lösungsmittel
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Butanol 100 Teile
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Toluol 100 Teile
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Methylcellosolve 100 Teile
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Methylethylketon 100 Teile
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Siloxan 100 Teile
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Dioctylphthalat 50 Teile
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Cafac RE-610 5 Teile
Bindemittel
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Polyvinylbutyral 20 Teile
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(Bezugscode Denka 4001-1,
hergestellt von Electro Chemical
Industry Co., Ltd)
das oben beschriebene Lösungsmittel 80 Teile
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Die auf diesem Wege erhaltene Aufschlämmung wurde durch ein
Band-Gießverfahren unter Verwendung einer Rakel geformt und
das geformte Produkte wurde 24 Stunden natürlich
getrocknet, um eine Rohlage eines piezoelektrischen
Keramikpulvers mit 100 um Dicke zu erhalten.
(Verfahrensbeispiel 2)
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Eine Pohlage von Pb(Zr0,53Ti0,4)O&sub3; wurde hergestellt.
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Eine 100 um dicke Rohlage eines piezoelektrischen
Keramikpulvers wurde auf die gleiche Weise wie in
Verfahrensbeispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß
äquimolare Mengen von Zirkontitanatpulver (Zr0,53Ti0,47)O&sub2;
und Bleioxidpulver (PbO) als die Ausgangsmaterialien
verwendet wurden, um die oben beschriebene Zusammensetzung
zu besitzen.
(Verfahrensbeispiel 3)
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Es wurde eine Rohlage von (Zr0,54Ti0,46)O&sub3; hergestellt.
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Eine 100 um dicke Rohlage eines piezoelektrischen
Keramikpulvers wurde auf die gleiche Weise wie in
Verfahrensbeispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß
äquimolare Mengen von Zirkontitanatpulver ((Zr0,54Ti0,46)O&sub2;
und Bleioxidpulver (PbO) als Ausgangsmaterialien verwendet
wurden, um die oben beschriebene Zusammensetzung zu
erhalten.
(Verfahrensbeispiel 4)
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Es wurde eine Rohlage von (Zr0,55Ti0,45)O&sub3; hergestellt.
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Eine 100 um dicke Rohlage eines piezoelektrischen
Keramikpulvers wurde auf die gleiche Weise wie in
Verfahrensbeispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß
äquimolare Mengen von Zirkontitanatpulver (Zr0,55Ti0,45)O&sub2;
und Bleioxidpulver (PbO) als Ausgangsmaterialien verwendet
wurden, um die oben beschriebene Zusammensetzung zu
erhalten.
B. Herstellung des mehrlagigen, piezoelektrischen Verbundes
(Beispiel 1)
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Die in Verfahrensbeispiel 1 erhaltenen Rohlagen von
Pb(Zr0,52Ti0,48)O&sub3; und die in Verfahrensbeispiel 3
erhaltenen Rohlagen Pb(Zr0,54Ti0,46)O&sub3; wurden in einem
Zahlenverhältnis von Lagen von 1:1 in der durch den
Abschnitt in Fig. 2 gezeigten Weise laminiert. Das Laminat
wurde einer Wärmedruckbindung bei einer Temperatur von 80ºC
und einem angewendeten Druck von 300 kg/cm unterworfen und
das gebundene Laminat wurde bei 1000ºC 2 Stunden gesintert,
um eine Probe PZT52-54 (1 : 1) eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes durch das Verfahren der
vorliegenden Erfindung zu erhalten.
(Beispiel 2)
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Eine Probe PZT52-55 (1 : 2) eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes wurde gemäß der vorliegenden
Erfindung in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit
der Ausnahme, daß in Verfahrensbeispiel 1 erhaltene
Rohlagen von Pb(Zr0,52Ti0,48)O&sub3; und in Verfahrensbeispiel 4
erhaltene Rohlagen von Pb(Zr0,55Ti0,45)O&sub3; in einem
Zahlenverhältnis von Lagen 1 : 2 in der durch den Abschnitt
in Fig. 3 gezeigten Weise laminiert wurden.
(Beispiel 3)
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Eine Probe PZT52-55 (1 : 3) eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes wurde gemäß der vorliegenden
Erfindung in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit
der Ausnahme, daß in Verfahrensbeispiel 1 erhaltene
Rohlagen von Pb(Zr0,52Ti0,48)O&sub3; und in Verfahrensbeispiel 4
erhaltene Rohlagen von Pb(Zr0,55Ti0,45)O&sub3; in einem
Zahlenverhältnis von Lagen von 1 : 3 in der durch den
Abschnitt in Fig. 4 gezeigten Weise laminiert wurden.
(Beispiel 4)
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Eine Probe PZT52-55 (1 : 3) eines mehrlagigen,
piezoelektrischen Verbundes wurde gemäß der vorliegenden
Erfindung in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten,
mit der Ausnahme, daß in Verfahrensbeispiel 1 erhaltene
Rohlagen von Pb(Zr0,52Ti0,48)O&sub3; und in Verfahrensbeispiel 4
erhaltene Rohlagen von Pb(Zr0,55Ti0,45)O&sub3; in einem
Zahlenverhältnis von Lagen von 1 : 4 in der durch den
Abschnitt in Fig. 3 gezeigten Weise laminiert wurden.
C. Messung der piezoelektrischen Temperaturkennlinien
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Silber wurde auf beide Seitenoberflächen jeder der in den
Beispielen 1 bis 4 hergestellten Proben aufgedampft, um
Elektroden zu erzeugen. Die Temperaturkennlinie der
Frequenzkonstante Np, die ein typischer Index von
piezoelektrischen Kennlinien ist, jeder Probe wurde durch ein
Resonanz-Antiresonanz-Verfahren unter Verwendung eines
Niederfrequenz- bzw. LF-Impedanzanalysators (Model HP4192A,
hergestellt von Hewlett Packard) gemessen.
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Fig. 6 ist ein Diagramm, das die gemessenen
Temperaturkennlinien der Frequenzkonstante Np jeder Probe zeigt,
worin die Ordinate Np darstellt und die Abszisse die
Temperatur (ºC).
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Die piezoelektrische Temperaturkennlinien der herkömmlichen
einlagigen piezoelektrischen Elemente, die in Fig. 7
gezeigt und unter dem Untertitel Beschreibung des Standes
der Technik in dieser Beschreibung erklärt sind, sind
ebenfalls zu Vergleichszwecken in Fig. 6 gezeigt.
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Der von jeder Probe bei 30ºC auf der Grundlage der Fig. 6
und 7 berechnete Temperaturkoeffizient ist in der folgenden
Tabelle gezeigt.
Probe
Temperaturkoeffizient (10&supmin;&sup6;/ºC)
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Aus Fig. 6 und der obigen Tabelle wird beobachtet, daß
während herkömmliche einlagige, piezoelektrische Elemente
eine hohe Temperaturabhängigkeit besitzen, wie das durch
einen Temperaturkoeffizienten, der so groß ist wie ein
dreizahliger ppm-Wert, gezeigt ist, ein in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellter mehrlagiger,
piezoelektrischer Verbund, der in den Beispielen 1 bis 4
erhalten wurde, in einem praktikablen Temperaturbereich
eine sehr niedrige Temperaturabhängigkeit besitzt, wie das
durch den Temperaturkoeffizienten gezeigt ist, der so klein
wie ein zweizahliger ppm-Wert ist.
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Da ein in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
hergestellter mehrlagiger, piezoelektrischer Verbund wie
oben beschrieben eine piezoelektrische Kennlinie mit einer
niedrigen Temperaturabhängigkeit besitzt, ist er für
Verwendungen geeignet, in welchen eine solche Charakteristik
erforderlich ist, insbesondere als ein elektronisches
Schaltelement, wie ein Resonanzfilter oder ein
Wellenfiltern