DE6900A - Doppelkanone mit nach entgegengesetzten Seiten gerichteten Rohren - Google Patents

Doppelkanone mit nach entgegengesetzten Seiten gerichteten Rohren

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DE6900A
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double cannon
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Original Assignee
A. KRUPP, Geh. Kommerzienrath in Essen

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Description

1879.
Klasse 72.
ALFRED KRUPP in ESSEN. Doppelkanone mit nach entgegengesetzten Seiten gerichteten Rohren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. März 1879 ab.
Die Erfindung hat zum Zweck, nicht nur den Rücklauf des Geschützes, sondern auch den Rückst of s beim Abfeuern ganz oder theilweise zu beseitigen, um dadurch die Aufstellung von Kanonen einfacher, leichter und sicherer ausführen zu können, als es bisher möglich war. Erreicht soll dies werden, indem zwei Kanonenrohre in denselben Schildzapfen derart gegen einander gelagert werden, dafs ihre Seelenaxen eine gerade Linie oder einen stumpfen Winkel mit einander bilden und die Mündungen nach entgegengesetzter Seite gerichtet sind, und sodann diese beiden Rohre in demselben Augenblicke nach entgegengesetzter Richtung abgeschossen werden. Nur einer der beiden Schüsse soll seine Wirkung auf ein bestimmtes Ziel äufsern, der andere wird für gewöhnlich verloren gegeben. Hierbei kann das Geschofs des letzteren auf hoher See seinem Laufe überlassen werden, oder es kann durch besondere Vorkehrungen seine Wirkung unschädlich gemacht werden, indem dasselbe derart zusammengesetzt wird, dafs es in gewisser Entfernung in unschädliche Theile zerfällt.
Zur Aufstellung der Doppelkanone wähle ich gewöhnlich die Laffete der unter No. 5162 patentirten Piyotkanone, wobei jedoch alle Theile wesentlich leichter und einfacher auszuführen sind. Die Schiffe selbst können für das gleiche Kaliber von Kanonen bedeutend kleiner und schwächer gebaut werden, als jede Geschützconstruction sie erfordert.
Die Aufstellung kann auch in jeder anderen Laffete erfolgen. Die Eigenthümlichkeit der Doppelkanone ermöglicht es, sie an einem Seile oder einer Kette in ihren Schildzapfen frei aufzuhängen.
In der beiliegenden Zeichnung ist die Doppelkanone für Hinterladungssystem in der Anordnung, bei welcher die Seelenaxen eine gerade Linie bilden, dargestellt.
Die beiden Rohre A A sind mit ihrem das Keilloch enthaltenden hinteren Theile in eine cylindrische Muffe B unwandelbar fest eingesetzt, dafs die Axen der Rohre eine gerade Linie bilden. Die Muffe trägt in ihrer Mitte senkrecht zur Richtung der gemeinsamen Axe die Schildzapfen b b, mit welchen sie in dem Pivot C gelagert ist. Da die Rohre nach beiden Seiten ein bedeutendes überhängendes Gewicht haben, so ist, um sie zu tragen, ein Sprengewerk D angeordnet. Die Muffe ist ent: sprechend den. hinteren Oeffnungen der Rohre gebohrt und enthält zwischen den Rohren einen oben offenen Schlitz, durch den Geschosse und Kartuschen eingesetzt werden. In der Muffe sind ferner die Keillöcher ausgeschnitten.
Um eine gleichzeitige Zündung der Ladungen in beiden Rohren mit Sicherheit zu bewirken, werden die Oeffnungen der Zündlochstollen in den Keilen α α, nachdem das Laden beendigt, durch ein durchgehendes, mit Pulver oder Zündsatz gefülltes Rohr E, auf . welchem das gemeinsame Zündloch e sich befindet, vereinigt. Die Höhenrichtung erhält die Doppelkanone durch ein Triebwerk F von der Pivotlaffete aus, die Seitenrichtung geschieht durch Drehung um das Pivot in bekannter Weise. Die Operation des Ladens vollzieht sich folgendermafsen: Der Keil α wird herausgezogen, die Ladeschale at eingebracht und das Geschofs mittelst des Ladekrahns und der Zange G, Fig. 2, in den Ausschnitt der Muffe niedergelegt und in das betreffende Rohr vorgeschoben; die Kartusche folgt in gleicher Weise. Danach wird die Ladeschale entfernt und der Keil geschlossen. Ganz ebenso geschieht die Ladung des anderen Rohres. Nunmehr wird von dem Zündapparat E zuerst das gröfsere Stück C1, welches auch das Zündloch e trägt, mit seinem konisch gestalteten Ende in die dazu passende Oeffnung des einen Zündlochstollens eingesetzt. Hierauf wird das kleinere Stück ^2 des Zündapparates in den anderen ■ Theil ebenso eingeführt und beide Theile «, und ^2 werden durch Vorziehen der bisher auf e.2 zurückgeschobenen Kuppelhülse ^4 mit einander verbunden. Das vollständige Abdichten der beiden Theile des Zündapparates gegen einander und gegen die Theile geschieht durch entsprechende Drehung des Handrades e3, wodurch das Stück et verlängert wird.
Sind Kaliber der Rohre, Geschofsgewicht und Pulverladung gleich, so wird der Rückstofs vollständig aufgehoben. ■ Es soll jedoch auch zulässig sein, je zwei oder mehrere der genannten Factoren ungleich zu gestalten. Unter
dieser Annahme würde der Rückstofs nur vermindert.
Es soll, wie schon erwähnt, auch zulässig seihj die Seelenaxen der Kanonen nicht in eine gerade Linie zu legen, sondern, von der Geraden abweichend, in einem stumpfen Winkel zu einander anzuordnen. Die beim Schufs entstehende Resultante würde alsdann durch das Gewicht der Kanonen oder durch die Laffete aufzuheben sein.. ·'-■"· ■ - -'■■,.'■
Dann soll ferner die Ausführung der Doppelkanone nicht nur, wie hier beschrieben, auf Hinterlader beschränkt sein, vielmehr soll die Anwendung auf Vorderlader freistehen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: ■'' ' ■
    Die Verbindung zweier Kanonenrohre derart, dafs ihre Seelenaxen eine gerade Linie oder einen stumpfen Winkel bilden und dafs sie nach entgegengesetzter Seite gerichtet sind, zu dem Zwecke, bei gleichzeitigem ■ Abfeuern beider Rohre den Rückstofs ganz oder theilweise aufzuheben. ·'■·'■
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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