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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gelenkmechanismus für das
Sitzteil und das Lehnenteil eines verstellbaren Sofas (Schlafcouch),
mittels welchem das Sofa in mehrere Positionen verstellbar ist,
beispielsweise einer Liegestellung, einer Sitzstellung und einer
dazwischenliegenden sogenannten Entspannungs- bzw. Relax-Stellung.
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Insbesondere bildet den Gegenstand der Erfindung ein solcher
Mechanismus, der leicht abbaubar und austauschbar ist, und zwar in
der Art einer Verrastung, d.h. in einer Weise, bei der bestimmte
gewünschte Positionen des Möbelstücks durch ein hörbares Signal
markierbar sind, bei welchem nichts übersteht, d.h. bei dem kein
Abschnitt in den für die Polsterung bzw. die Matratze reservierten
Bereich und auch in den rückwärtigen Bereich der Lehne hineinragt,
und welcher jede Gleitbewegung zwischen dem Posterelement und dem
Sitzteil bzw. dem Lehnenteil verhindert, während sich der
Mechanismus auch in kleinen Räumen mühelos betätigen läßt.
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Der erfindungsgemäße Mechanismus, der in Form einer
abnehmbaren und austauschbar auslegbaren eigenen Baugruppe (Modul)
vorliegt, ist so konstruiert, daß er paarweise funktioniert, wobei jeder
der beiden Seiten des Sofas ein Teil des Paares zugeordnet ist. Es
handelt es sich dabei um einen Typ, wie er in der Veröffentlichung
FR-A-2 534 465 beschrieben wird, der einen ersten winkelförmigen
Flansch aufweist, der am Lehnenteil des Sofas befestigt ist, sowie
einen zweiten winkelförmigen Flansch, der am Sitzteil des Sofas
befestigt ist, Verbindungsmittel, die zwischen den Flanschen angelenkt
sind, und einen mit Rasten versehenen Klinkenteil, welcher die
Feststellung des Lehnenteils und des Sitzteils relativ zueinander in einer
oder mehreren Sitzstellungen erlaubt, beispielsweise in einer
Sitzposition und einer Entspannungsposition. Dieser Mechanismus zeichnet
sich dadurch aus, daß die Verbindung zwischen den beiden Flanschen
mit Hilfe von Schwingarmen erfolgt, welche an den beiden Flanschen
in der Weise angelenkt sind, daß sie bei ausgeklappter Liegestellung
des Sofas in eine sich teilweise überdeckende Stellung gebracht sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist der vertikale Schenkel des ersten Flansches über dem horizontalen
Schenkel dieses Flansches angeordnet, der über seine Innenseite an
der Unterseite des Lehnenteils befestigt ist, während der vertikale
Schenkel des zweiten Flansches unter dem horizontalen Schenkel
dieses Flansches angeordnet ist, auf dessen Außenseite die Unterseite
des Sitzteils befestigt ist, so daß die Anlenkung in einer Form erfolgt,
in der keines der den Mechanismus bildenden Elemente in den für die
Liegefläche reservierten Bereich oder in den rückwärtigen Bereich der
Lehne vorspringt. Die Befestigung des Lehnenteils und des Sitzteils
an den entsprechenden Flanschen über deren Unterseite beugt jeder
Gefahr einer Scherwinkung und damit der Zerstörung der Garnitur
infolgt eines auftretenden Spiels vor. Dabei ist festzustellen, daß die
Anlenkachsen der Verbindungsteile bzw. Schwingarme am ersten
Flansch sich oberhalb des horizontalen Schenkels dieses Flansches
befinden, während die Anlenkachsen der genannten Verbindungsteile
bzw. Schwingarme am zweiten Flansch unterhalb des horizontalen
Schenkels dieses Flansches liegen. Diese Anordnung ist günstig, wenn
das Polsterelement auf das Sitzelteil und das Lehnenteil aufgelegt ist,
da sie während der Betätigung im Übergangsbereich zwischen den
verschiedenen Stellungen eine Freigabe des Sitzelteils und des
Lehnenteils in Sitz- oder Zwischenstellung gestattet, ohne daß dafür die
Schrägstellung der Sitzfläche verändert wird, die unter dem
gewünschten Winkel verbleibt.
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Erfindungsgemäß kann jedenfalls der vertikale Schenkel des
ersten Flansches auch unterhalb des horizontalen Schenkels dieses
Flansches angeordnet sein, der nun über seine Außenseite am
Lehnenteil befestigt ist.
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Gemäß der Erfindung ist der Klinkenteil am zweiten Flansch
angelenkt und weist auf seiner Oberseite eine oder mehreren Rasten auf,
die für den selektiven Eingriff in einem Ende des ersten Flansches
unter der Einwirkung einer Feder bestimmt sind, während diese Feder
mit einer Einkerbung auf der Unterseite des Klinkenteils
zusammenwirken kann, um dieses in einer Rückstellposition festzustellen, in
welcher die Teile des Sofas in ausgeklappter Liegestellung angeordnet
werden können. Der Eingriff zwischen dem Ende des ersten Flansches
und dem Klinkenteil bzw. den Klinkenteilen erzeugt ein hörbares
Signal, das dem Benutzer anzeigt, daß der Mechanismus die gewünschte
Stellung, beispielsweise die Sitzstellung oder die
Entspannungsstellung, eingenommen hat.
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Die Anlenkung stützt sich seitlich vom Sockelteil des
Möbelstücks aus über Schwenkarme ab, wobei einer dieser Schwenkarme
einen Anschlag trägt, der bei Positionierung des Sofas in Sitzstellung
bzw. Entspannungsstellung mit der Unterseite des Klinkenteils in
Eingriff steht und dabei eine positive und nicht umkehrbare
Verriegelung des Sitzteils und des Lehnenteils in ihrer gewählten relativen
Position herbeiführt.
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Dabei ist festzustellen, daß bei der erfindungsgemäßen
Anlenkung eine Drehbewegung zwischen der Sitzebene und der
Lehnenebene, ausgehend von einer oberhalb aller umzuklappenden Stärken
befindlichen imaginären Achse, möglich ist, was eine Verbindung
zwischen dem Polsterelement und dem Sitzteil sowie dem Lehnenteil ohne
Gleitbewegung zwischen diesen Elementen ermöglicht. Damit ist es
somit möglich, während des Übergangs zwischen den verschiedenen
Positionen, insbesondere zwischen den Endpositionen, d.h. der
Liegeund der Sitzstellung, die Außenlinie des Möbelstücks intakt zu
belassen. Bisher ließ sich ein solches Ergebnis nur mit den Anlenkungen
mit vorspringenden Teilen erzielen, die die sich daraus ergebenden
Nachteile mit sich brachten.
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Mit der erfindungsgemäßen Anlenkung hat der Benutzer die
Möglichkeit, den Mechanismus zu betätigen, wenn er dem Möbelstück
gegenübersteht, indem er auf das Sitzelement einwirkt, also an einer
Stelle, die eindeutig immer zugänglich ist, was nicht immer der Fall
ist, wenn diese Betätigung von hinten unter Einwirkung auf das
Lehnenteil erfolgen muß.
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Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird diese nachstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels ohne jede Einschränkung beispielhaft unter Bezugnahme auf die
beiliegende schematisierte Zeichnung beschrieben, in welcher:
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Figur 1 eine Seitenansicht eines verstellbaren Sofas mit drei
Positionen ist, welches ein erfindungsgemäßes Anlenkungssystem
aufweist, wobei das Sofa in Sitzstellung dargestellt ist;
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Figur 2 eine vergrößerte Ansicht ist, in der mit durchgezogenen
Linien das Anlenksystem in Sitzstellung und gestrichelt dieses
System in Liegestellung dargestellt ist;
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Figur 3 eine Seitenansicht des verstellbaren Sofas in
Liegestellung ist;
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Figuren 4 und 5 jeweils insbesondere darstellen, wie die
Anlenkung für den Übergang aus der Sitzstellung in die
Liegestellung betätigt wird; und
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Figur 6 in vergrößertem Maßstab eine Ansicht teilweise im Aufriß
der Gestängeanordnung zeigt, mit welcher das Sitzelement und
das Lehnenteil mit dem Sockel des Möbelstücks verbunden sind.
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In der Zeichnung ist ein verstellbares Sofa dargestellt, welches
ein Lehnenteil 1 und ein Sitzteil 2 aufweist, auf die jeweils ein
Matratzen- bzw. Polsterelement 3 bzw. 4 aufgelegt ist.
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Das Lehnenteil 1 und das Sitzteil 2 sind miteinander und mit
dem Sockel 5 des Möbelstücks über zwei Satz Verbindungsstangen
verbunden, die an beiden Seiten des Möbelstücks angeordnet sind und
dabei bezüglich der vertikalen Mittellängsebene symmetrisch sind.
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Jeder Satz Verbindungsstangen umfaßt eine auf der Seite des
Sockels 5 befestigte Stützfläche 6, auf welcher die Enden von zwei
hauptsächlichen Schwenkarmen 7, 8 befestigt sind. Die
gegenüberliegenden Enden der Schwenkarme 7, 8 sind am vertikalen Schenkel
eines Flansches 9 angelenkt, auf dessen horizontalem Schenkel das
Lehnenteil 1 befestigt ist. Die Schwenkarme 7, 8 bilden zusammen mit der
Fläche 6 und dem Flansch 9 ein verformbares Parallelogramm und
ermöglichen je nach ihrem Drehwinkel die Veränderung der Position des
Flansches 9. Eine Feder 10, die auf der Fläche 6 und auf dem
Schwenkarm 7 eingehängt ist, gewährleistet die Rückstellung der
Gelenkverbindung in der der Liegestellung entsprechenden vorderen
Position.
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Am vorderen Abschnitt des Flansches 9 sind die Enden von zwei
Verbindungsstangen 11, 12 angelenkt, deren gegenüberliegende Ende
auf dem vertikalen Schenkel eines winkelförmigen Flansches 13
angelenkt sind, dessen horizontaler Schenkel am Lehnenteil 2 befestigt ist.
Wie Figur 3 zeigt, ist das Sitzteil 2 auf der Außenseite des
horizontalen Schenkels des Flansches 13 befestigt (der über dem vertikalen
Schenkel dieses Flansches liegt), während das Lehnenteil 1 an der
Innenseite des horizontalen Schenkels des Flansches 9 befestigt ist (der
unterhalb des vertikalen Schenkels dieses Flansches liegt), so daß in
Liegestellung nun die Flansche 9 und 13 teilweise übereinander liegen
und jedes Polsterelemente 3 bzw. r eine Verlängerung des jeweils
anderen Elements bildet. Die Länge der Stangen 11, 12 und die Lage
ihres jeweiligen Anlenkpunkts auf dem Flansch 9 bzw. 13 werden so
gewählt, daß diese Stangen ein verformbares Parallelogramm bilden und
damit eine Zusammenführung bzw. Auseinanderspreizung der Flansche
9 und 13 unter verschiedenen Winkeln gestatten.
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Auf dem Flansch 13 ist um eine Achse 14 schwenkbar - vgl.
insbesondere Figur 2- ein Klinkenteil 15 angeordnet, das auf seiner
Oberseite zwei hintereinanderliegende Rasten 16, 17 aufweist, die zum
selektiven Eingriff mit dem entsprechend geformten Ende 18 des
Flansches 9 vorgesehen sind. Die Raste 16 auf dem Klinkenteil 15 läuft in
einer Nase 16' aus. Eine Spiralfeder 19, die sich auf dem Flansch 13
abstützt, liegt auf der Unterseite des Klinkenteils 15 so auf, daß sie
dieses bei Sitzstellung und Relax-Stellung des Möbelstücks gegen das
Ende 18 des Flansches 9 spannt. Die Feder 19 weist ein hakenförmiges
Ende 20 auf, das bei zurückgedrückter Position des Klinkenteils 15 in
Eingriff in einer Einkerbung 21 in der Unterseite des Klinkenteils
gelangen kann, um so letzteres in einer Freigabestellung (d.h. in der in
Figur 4 dargestellten Position) zu arretieren. Wenn eine der
Einkerbungen 16, 17 im Klinkenteil 15 das Ende 18 des Flansches 9
aufnimmt, gelangt das Klinkenteil 15 in Anlage gegen einen Anschlag 22
auf dem Schwenkarm 7 und gewährleistet dabei eine positive und
nicht umkehrbare Verriegelung in der gewählten Position (Sitz- oder
Relax-Position) zwischen den Flanschen 9 und 13.
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Günstigerweise kann auf dem Klinkenteil 15 in der in Figur 6
dargestellten Weise eine Abdeckung 23 aufgesetzt werden, die
beispielsweise aus Kunststoff besteht und das Klinkenteil 15 und die
Feder 19 außer Berührung mit dem Bettzeug bringt. Diese Abdeckung 3
dient gleichzeitig zum Schutz, zur Verstärkung und als Führung für
den Eingriff des Endes 18 des Flansches 9 auf dem Klinkenteil 15.
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Nachfolgend wird nun die Funktionsweise der Vorrichtung
beschrieben. Ausgehend von der Sitzstellung des Sofas, bei der die
Elemente der Anlenkung so angeordnet sind, wie Figur 2 dies zeigt
(wobei das Ende 18 des Flansches 9 mit der Raste 16 auf dem Klinkenteil
15 in Eingriff steht, genügt es zur Verwandlung des Sofas in ein
Liegemöbel, daß der diesem aufrecht gegenüberstehende Benutzer einfach
das Sitzteil 2 erfaßt und anhebt. Bei diesem Vorgang (vgl. Figur 4)
kippt das Lehnenteil 1 aus der vertikalen in die horizontale Lage und
liegt auf dem zu diesem Zweck vorgesehenen rückwärtigen Bereich des
Sockelteils 5 auf. Der Benutzer drückt nun weiterhin auf das Sitzteil
2, wobei das Lehnenteil 1 sich in Anlage gegen das Sockelteil 5
befindet, um dieses aus der punktiert eingezeichneten Position in die mit
festem Strick angegebene Stellung gemäß Figur 4 zu bewegen, wobei
das Ende 18 des Flansches 9 mit der Nase 16' des Klinkenteils 15 in
Eingriff gelangt und dabei letzteres im Uhrzeigersinn verschwenkt,
bis das Ende 20 der Feder 19 sich in der Einkerbung 21 des
Klinkenteils 15 verhakt und dieses dabei bei Freigabestellung des Endes 18
am Flansch 9 feststellt. Der Benutzer muß nun nur noch das Sitzteil 2
wieder hochkommen lassen, bis es in Eingriff mit dem vorderen
Abschnitt des Sockels 5 gelangt und so die Position einer Verlängerung
des Lehnenteils 1 unter Anpressung gegen dieses einnimmt. Knapp vor
dem Ende der Bewegung des Sitzteils 2 zur Rückstellung in die
horizontale Position - vgl. Figur 5 - gelangt ein Ansatz 18' am Ende des
Flansches 9 mit dem flachen Abschnitt des Klinkenteils 15 in Eingriff,
wodruch eine Kippbewegung der Klinke gegenüber dem Flansch 13
und damit eine Rückstellung diese Klinkenteils 15 bewirkt wird.
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Zur Veränderung aus der Liegeposition zurück in die
Sitzstellung genügt es, das Sitzteil wie zuvor anzuheben, bis das erste
Tonsignal infolge des Eingriffs des Endes 18 des Flansches 9 mit der
Raste 17 des Klinkenteils 15 hörbar wird, das anzeigt, daß die
Relax-Position erreicht ist, bzw. bis das zweite Tonsignal (infolge des Eingriffs
des Endes 18 mit der Raste 16) zu hören ist, womit angezeigt wird,
daß die Sitzposition erreicht ist. Nun senkt man das Sitzteil 2 wieder
ab, bis es auf dem vorderen Bereich des Sockels 5 aufliegt; während
dieser Abwärtsbewegung bewegt sich das Lehnenteil 1 wieder aus
seiner horizontalen Position nach oben in eine vertikale Stellung, und
schiebt sich dabei vom Sockel nach hinten (vgl. Figur 1). In dieser
Position gelangt die Unterseite des Klinkenteils 15 in Eingriff mit dem
Anschlag 22, wodurch eine wirksame Verriegelung gewährleistet ist.
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Hierzu bleibt anzumerken, daß bei der erfindungsgemäßen
Anlenkvorrichtung das Lehnenteil 1 und insbesondere der obere Bereich
desselben eine praktisch vertikale geradlinige Abwärtsbewegung
ausführt. Damit ist es möglich, das Sofa von einer in eine andere Position
überzuführen, ohne daß es von einer Wand abgerückt werden muß,
gegen welche es unter Umständen aufgestellt wurde.