DE68911627T2 - Nahrungsverfahren für Pflanzen in Hydrokultur. - Google Patents

Nahrungsverfahren für Pflanzen in Hydrokultur.

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G31/00Soilless cultivation, e.g. hydroponics

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Nahrungsverfahren für eine Pflanze, insbesondere in Hydrokultur, bei dem eine wäßrige Nährlösung, die die Nährelemente Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Kalium, Calcium und Magnesium enthält, bereitstellt und der Pfanze zugeführt wird, und bei dem ein Satz von sieben konzentrierten Hauptlösungen benutzt wird, welche die Nährelemente enthalten, wobei die Lösungen zu Wasser in Mengen beigemischt werden, die einem vorbestimmten Nährerfordernis der Pflanze angepaßt sind, und wobei die sieben konzentrierten Hauptlösungen aus einer ersten bis zu einer siebten konzentrierten Lösung jeweils aus Calciumnitrat, Magnesiumnitrat, Ammoniumnitrat, Salpetersäure, einer Sulfatverbindung, einer Phospatverbindung und einer alkalischen Kaliumverbindung bestehen.
  • In einem Hydrosystem werden Pflanzen in einem Film einer umgewälzten Nährlösung oder in einem neutralen Material kultiviert, welches als solches keine natürlichen Nährelemente enthält, sondern das Kapillarwasser zurückhält und eine Entwicklung der Pflanzenwurzeln erlaubt. Die Nährelemente werden den Planzen als wäßrige Nährlösung zugeführt, beispielsweise durch ein Bewässerungssystem. Die Nährlösung enthält die Nährelemente Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Kalium, Calcium und Magnesium in ionischer Form. Diese Nährelemente werden der Planze in einer sehr geringen Konzentration zugeführt.
  • In der Praxis werden im allgemeinen zwei getrennte Behälter benutzt, in denen der Kultivator eine hundertmal konzentriertere Lösung der notwendigen Nährelemente bereitstellt.
  • Die Zusammmensetzung der Nährlösung, die der Pflanze zugeführt werden soll, und folglich auch die Zusammensetzung der konzentrierten Lösungen in beiden Behältern wird bestimmt, indem die zu kultivierende Pflanze und die Qualität des verwendeten Wasser berücksichtigt werden. Bevor die konzentrierten Lösungen der Pflanze zugeführt werden, werden diese Lösungen in Wasser verdünnt, damit sich die wäßrige Nährlösung ergibt, welche die Nährelemente in einer geringen Konzentration enthält, die an ein vorbestimmtes Nährerfordernis der Pflanze angepaßt ist.
  • Um die beiden konzentrierten Nährlösungen bereitzustellen, verwendet der Kultivator in der Praxis im allgemeinen feste Substanzen, die er in Wasser löst. Da jedoch diese festen Substanzen immer einen kleinen Prozentsatz an unlösbarem Material aufweisen, führt dies zu dem Problem, daß diese unlösbaren Substanzen die zu den einzelnen Pflanzen führenden Wasserleitungen verstopfen können. In der Tat haben diese Leitungen eine sehr enge Auslaßöffnung, weil sie die Nährlösung in geringen Mengen den einzelnen Pflanzen zuführen müssen, genauer gesagt Tröpfchen für Tröpfchen.
  • Um dieses Problem zu lösen, schlägt die NL-A-8401261 vor, konzentrierte Lösungen von bekannten festen Substanzen zu verwenden und die unlösbaren Substanzen aus diesen konzentrierten Lösungen zu entfernen, beispielsweise durch Filtern, bevor die wäßrige Nährlösung für die Planze zusammengestellt wird. Bei dem in NL-A-8401261 offenbarten Verfahren werden sieben konzentrierte Lösungen zum Bereitstellen der wäßrigen Nährlösung benutzt. Diese sieben konzentrierten Lösungen enthalten jeweils Calciumnitrat und Ammoniumnitrat; Magnesiumnitrat; Kaliumnitrat und Salpetersäure; Kaliumbisulfat; Dikaliumphospat; Ammoniumnitrat; und Kaliumkarbonat.
  • Zusätlich zu diesen sieben konzentrierten Lösungen muß eine getrennte Salzsäure- oder Phosporsäurelösung vorgesehen sein, und unter gegebenen Umständen ebenfalls eine alkalische Lösung, um den pH-Wert der verdünnten Nährlösung zu kontrollieren. Ein weiterer Nachteil des Verfahren gemäß der NL-A-8401261 ist, daß die Änderung der verschiedenen Nährlösungzusammensetzungen, die mit den sieben konzentrierten Lösungen der NL-A-8401261 realisiert werden können, ziemlich begrenzt ist, wie bespielsweise auf Seite 7, Zeilen 8 bis 9 deutlich wird. Diese Zeilen zeigen besonders deutlich auf, daß ein etwas abgeänderter Satz konzentrierter Lösungen erforderlich ist, wenn dieses Nährsystem für Bodenkulturen verwendet wird.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Nahrungsverfahren für Pflanzen bereitzustellen, das es erlaubt, eine größere Anzahl von verschiedenen wechselseitigen Kombinationen der Nährelemente in der Nährlösung zu realisieren, während nur sieben verschiedene konzentrierte Lösungen verwendet werden.
  • Zu diesem Zweck charakterisiert sich ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch, daß als fünfte bis siebte konzentriert Lösung jeweils eine konzentrierte Lösung aus Schwefelsäure, Phosphorsäure und Kaliumhydoxid benutzt wird.
  • Jede der konzentrierten Lösungen des erfindungsgemäßen Vefahrens enthält nur eine der sieben Substanzen. Die sieben konzentrierten Lösungen liefern einen größeren Freiheitsgrad, die verschiedenenen Nährlösungen zusammenzuzusetzen, als die konzentrierten Lösungen des Verfahrens nach der NL- A-8401261. Dies beruht auch auf der Tatsache, daß das erfindungsgemäße Verfahren ein sogenanntes "Einzelnährsystem" ist, bei dem die folgenden Nährstoffe für die Pflanze vorhanden sind: H&sub2;PO&sub4;&supmin;, SO&sub4;²&supmin;, NH&sub4;&spplus;, Ca²&spplus;, K&spplus; und Mg²&spplus; stammen jeweils von einer konzentrierten Dünglösung. Dieses Merkmal in Verbindung mit einer Neutralisationsreaktion für die Elemente K+, H&sub2;PO&sub4;&supmin;, SO&sub4;²&supmin; und NO&sub3;&supmin; macht das System flexibel, verschiedene Nährlösungen für die Pflanze zusammenzustellen.
  • Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung liefert jede der NH&sub4;&spplus;-, Ca²&spplus;- und Mg²&spplus;-Dünglösungen Nitrat in der Nährlösung in einer Menge, die gleich der Summe des NH&sub4;&spplus;-Gehalts und zweimal des Ca²&spplus;- und Mg²&spplus;-Gehalts ist. Diese Nitratmenge ist nicht zu hoch, da alle Rezepte für Pflanzen einen hohen Nitratgehalt erfordern. Wenn die Pflanzen eine Nitratmenge erfordern, die größer als die Nitratmenge des durch die NH&sub4;&spplus;-, Ca²&spplus;- und Mg²&spplus;-Dünglösungen gelieferte Menge ist, wird HNO&sub3; in Verbindung mit KOH hinzugefügt, um diese Salpetersäure zu neutralisieren.
  • Im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden bei dem Verfahren gemäß der NL-A-8401261 drei Nährelemente, genauer gesagt NO&sub3;&supmin;, NH&sub4;&spplus; und K&spplus; von mehr als einer konzentrierten Lösung geliefert (siehe Tabelle E der NL-A-8401261). Weiterhin enthält die Ca(NO&sub3;)&sub2;-Lösung nicht nur Ca²&spplus; und NO&sub3;&supmin;, sondern auch NH&sub4;&spplus;. All dies führt dazu, daß die Flexibilität dieses bekannten Verfahrens kleiner ist als die Flexibilität des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dies beruht auf der Tatsache, daß die wechselseitigen Kombinationen zwischen den KNO&sub3;- und den K&sub2;HPO&sub4;-Lösungen nicht frei gewählt werden können, da die KNO&sub3;- und die KHSO&sub4;-Lösungen saure Komponenten sind, wohingegen die K&sub2;HPO&sub4;-Lösung eine alkalische Komponente ist. Im Gegensatz dazu ist bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung die Kombination zwischen den HNO&sub3;-, H&sub2;SO&sub4;- und H&sub3;PO&sub4;-Lösungen völlig frei, da alle diese drei sauren Lösungen durch die KOH-Lösung neutralisiert werden.
  • Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der konzentrierten Lösungen als ein kombinierter Satz bei dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2.
  • Die Erfindung wird nun weiter mittels eines Beispiels und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der die einzige Figur ein Beispiel einer Vorrichtung darstellt, die ein Verfahren gemäß der Erfindung durchführt.
  • Durch Hydrokultur werden die Nährstoffe für die zu kultivierende Pflanze als eine wäßrige Lösung der Pflanze zugeführt. Die der Pflanze zugeführten Nährstoffe enthalten immer Stickstoff (N&supmin;)-, Phosphor (H&sub2;PO&sub4;&supmin;)-, Schwefel (SO&sub4;²&supmin;)-, Kalium (K&spplus;)-, Calcium (Ca²&spplus;)- und Magnesium (Mg²&spplus;)-Ionen.
  • Für jede Pflanze wird ein Nahrungsschema bestimmt, nach dem die Konzentration jeder Ionen vorbestimmt ist. Das Nahrungsschema wird beispielsweise von "Tuinbouwproefstation Naaldwijk" (Niederlande) bereitgestellt und an die Kultivatoren verteilt.
  • Zum Zusammenstellen dieser Nährstoffe wird mit einer Reihe von Substanzen begonnen, die jeweils als eine konzentrierte Lösung erhältlich sind. Solche Substanzen sind beispielsweise Kaliumhydroxid (KOH), Salpetersäure (HNO&sub3;), Phosphorsäure (H&sub3;PO&sub4;), Schwefelsäure (H&sub2;SO&sub4;), Ammoniumnitrat (NH&sub4;NO&sub3;), Magnesiumnitrat (Mg(NO&sub3;)&sub2;) und Calciumnitrat (Ca(NO&sub3;)&sub2;). KOH enthält K&spplus;-Ione, während HNO&sub3; bzw. H&sub3;PO&sub4; und H&sub2;SO&sub4; NO&sub3;&supmin;-, H&sub2;PO&sub4;&supmin;- und SO&sub4;²&supmin;-Ionen enthalten, die für die Nährstoffe einer Pflanze erforderlich sind. In der Tat können solche Substanzen wie folgt zersetzt werden:
  • KOH K&spplus; + OH&supmin;
  • HNO&sub3; H&spplus; + NO&sub3;
  • H&sub3;PO&sub4; H&spplus; H&sub2;PO&sub4;&supmin;
  • NH&sub4;NO&sub3; NH&sub4;&spplus; + NO&sub3;&supmin;
  • Ca(NO&sub3;)&sub2; Ca²&spplus; + 2NO&sub3;&supmin;
  • Mg(NO&sub3;)&sub2; Mg²&spplus; + 2NO&sub3;&supmin;
  • Beginnt man mit solchen Substanzen, können alle für die Nahrung der Pflanze notwendigen Ionen erhalten werden, also K&spplus;, NO&sub3;&supmin;, H&sub2;PO&sub4;&supmin;, SO&sub4;²&supmin;, NH&sub4;&spplus;, Ca²&spplus; und Mg²&spplus;.
  • In einem Behälter ist immer eine konzentrierte Lösung der betreffenden Substanz vorhanden. Der Behälter wird als Reaktor benutzt, d.h. für eine Neutralisationsreaktion mit den Komponenten.
  • Aufgrund der Tatsache, daß die Substanzen nunmehr entweder als ein Ätzstoff oder eine Säure in einer konzentrierten Lösung vorhanden sind, tritt die Neutralisation in einem verdünnten Zustand in einer solchen Weise auf, daß in der Leitung keine Ablagerung auftreten wird, wenn diese Komponenten miteinander vermischt werden. Die Säuren und die Ätzstoffe sind die einfachsten Möglichkeiten, die Nährstoffe zu bilden.
  • Die Nährstoffe können aufgrund der Tatsache in einer flexiblen Konzentration zusammengestellt werden, daß die den Kultivatoren zugelieferte konzentrierte Lösung noch eine solche Zusammensetzung aufweist, daß eine Neutralisationsreaktion ohne Wärmeentwicklung auftreten kann.
  • Die Natur ist jedoch so, daß die Pflanzen eine relativ große Menge an Nitrat (NO&sub3;&supmin;)-Ionen für ihr Wachstum brauchen. Von einem wirtschaftlichen Gesichtspunkt ist es daher vorteilhafter, sehr nitratreiche Lösungen zu verwenden, d.h. Magnesium als Magnesiumnitrat, Ammonium als Ammoniumnitrat und Calcium als Calciumnitrat. Die Tatsache, daß die Neutralisationsreaktion bezüglich des NH&sub4;&spplus;, Mg²&spplus; und Ca²&spplus; nicht realisiert wird, kann das oben beschriebene Prinzip nicht verletzen.
  • In der Praxis wird mit sieben Rohmaterialien begonnen, bei denen die Nährstoffe als eine Lösung vorhanden sind. Die sieben Rohmaterialien lassen sich in drei Gruppen einteilen:
  • 1. Säuren: - Salpetersäure HNO&sub3; [H&spplus; + NO&sub3;&supmin;] (Salacid)
  • - Schwefelsäure H&sub2;SO&sub4; [2H&spplus; + SO&sub4;²&supmin;] (Sulfacid)
  • - Phosphorsäure H&sub3;PO&sub4; [H&spplus; + H&sub2;PO&sub4;&supmin;] (Fosacid)
  • 2. Base: - Kaliumhydroxid KOH [K&spplus; + OH&supmin;] (Kalibase)
  • 3. Neutrale Lösungen: - Calciumnitrat Ca(NO&sub3;)&sub2; [Ca&sub2;&spplus; + 2NO&sub3;&supmin;] (Calnit)
  • - Magnesiumnitrat Mg(NO&sub3;)&sub2; [Mg²&spplus; + 2NO&sub3;&supmin;] (Magnesit)
  • - Ammoniumnitrat NH&sub4;NO&sub3; [NH&sub4;&spplus; + NO&sub3;&supmin;] (Ammonit)
  • Alle diese Rohmaterialien sind in Tabelle I aufgelistet. Für jede dieser Rohmaterialien sind der Gehalt (in Gew.-%) in einer wäßrigen Lösung, die Kristallisationstemperatur, die Nährstoffe in Gew.-% und in mol/kg angegeben. Für die Säuren und die Base ist die Säure/Base-Eingabe ebenfalls angeführt.
  • Die Konzentrationen der Säuren und der Base sind ebenfalls so bestimmt, daß für jedes beliebige Nahrungsschema ein Gleichgewicht zwischen der sauren (H&spplus;) und der basischen (OH&supmin;) Eingabe in mmol/l in der Endnährflüssigkeit vorhanden ist.
  • Die Grundlage des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß es keinen Überschuß an den in dem Bewässerungssystem vorhandenen H&spplus;- und OH&supmin;-Ionen gibt, durch welches hindurch folglich eine Neutralisationsreaktion auftritt.
  • Die genannten Rohmaterialien werden aus den nachfolgenden Gründe ausgewählt.
  • Salpetersäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure und Kaliumhydroxid:
  • - Diese Substanzen sind chemisch reine Produkte und weisen nur geringere Mengen an Verunreinigungen auf;
  • - Diese Substanzen enthalten keine unlösbaren Teilchen und verstopfen daher das Bewässerungssystem nicht;
  • - Diese Substanzen enthalten einzelne Nährstoffe und geben bessere Möglichkeiten, die korrekte Zusammenstelluung des Nahrungsschemas zu erhalten;
  • - Die Konzentrationen der Nährstoffe sind so hoch wie möglich, ohne das Neutralisationsprinzip zu verletzen;
  • - Auch bei tiefen Temperaturen bleiben diese Substanzen flüssig und klar (Kristallisationstemperatur unter 0ºC).
  • Calciumnitrat-, Ammoniumnitrat und Magnesiumnitratlösungen:
  • Dies sind neutrale Lösungen, die keine H&spplus;- oder OH&supmin;-Ionen enthalten und daher keinen Einfluß auf das Neutralisationssprinzip der Erfindung haben. Diese Lösungen sind klar und frei von unlösbaren Teilchen und enthalten nur eine geringere Menge an Verunreinigungen. Die Wahl von Nitratlösungen hat einige Gründe:
  • - Der Nitratbedarf von Pflanzen ist hoch;
  • - Die Löslichkeit von Nitratsatz ist sehr hoch;
  • - Die Konzentration einer aktiven Substanz ist hoch.
  • In der Figur sind sieben Behälter 1 bis 7 dargestellt. Jeder Behälter ist mit einer Leitung 15 über ein jeweiliges Ventil 8 bis 14 verbunden. Die Wasserzufuhr ist über ein Ventil 16 mit der Leitung 15 verbunden, die zu den Pflanzen führt, die mit Nahrung versorgt werden sollen. Die Ventile können entweder mit der Hand oder über einen Computer bedient werden, in dessen Speicher Steuerprogramme für die Nahrungsversorgung einer oder mehrerer Pflanzen gespeichert werden können.
  • Die Wasserleitung 15 führt zu einer Anzahl von Einspritzungen 17, die über oder in dem Substrat 19 angeordnet sind, in dem die Pflanzen 18 kultiviert werden.
  • Wenn bereits zwei Behälter (bekanntes Verfahren) von den Kultivatoren vorhanden sind, ist es auch möglich, solche Behälter für eine konzentrierte Lösung der oben angeführten Substanzen zu verwenden.
  • Beginnt man mit diesen Substanzen, ist es nunmehr möglich, den für jede Pflanze geeigneten Nährstoff bereitzustellen. Die Tabellen II und III zeigen ein Nahrungsschema für Erdbeeren in umgewälztem Wasser bzw. für Anemonen in Steinwolle. In der obersten Reihe jeder Tabelle sind die Ionen und in der ersten Spalte die verschiedenen Basissubstanzen aufgeführt. Die zweite Reihe gibt die Werte (in mmol/l) der Ionenkonzentrationen für die jeweiligen Pflanze an. Zum Beispiel ist für Erdbeeren in umgewälztem Wasser eine Ionenkonzentration von 10 mmol/l NO&sub3;&supmin;, 1,25 mmol/l H&sub2;PO&sub4;&supmin;, 1,125 mmol/l SO&sub4;²&supmin;, 0,5 mmol/l NH&sub4;&spplus;, 5,25 mmol/l K&spplus;, 2,75 mmol/l Ca²&spplus; und 1,25 mmol/l Mg²&spplus; notwendig. Solche Werte sind von sich aus bekannt und werden den Kultivatoren von ihrer Verbindung zugeteit. Die letzten beiden Spalten geben die OH&supmin;- bzw. die H&spplus;-Ionen an.
  • Indem die in der Tabelle gezeigte Matrix verwendet wird, können die Konzentrationen der verschiedenen Substanzen nun leicht berechnet werden. In dem Beispiel der Erdbeeren in umgewälzten Wasser sind die oben angeführten Ionenkonzentrationen in der zweiten Reihe der Tabelle II gegeben. Um die Neutralisationsreaktion zu realisieren, muß die Konzentration der OH&supmin;- und H&spplus;-Ionen gleich sein. Die OH&supmin;-Ionen können nur von KOH geliefert werden. Weil für Erdbeeren eine Konzentration von 5,25 mmol/l K&spplus;-Ionen vorhanden sein muß, wird also auch eine Konzentration von 5,25 mmol/l OH&supmin;-Ionen vorhanden sein. Diese Zahl ist in dem betreffebnden Fall angegeben. Da 5,25 mmöl/l OH&supmin;-Ionen vorhanden sind, werden für das Gleichgewicht (Neutralisationsprinzip) 5,25 mmol/l H&spplus;-Ionen notwendig sein.
  • Die H&sub2;PO&sub4;&supmin;-Ionen können nur von der Phosphorsäure geliefert werden, was zur Folge hat, daß 1,25 mmol/l Phosphorsäure gebraucht werden. Dies ergibt dann 1,25 mmol/l H&spplus;-Ionen Pro Liter. Dieselbe Begründung ist jeweils für SO&sub4;²&supmin;-, NH&sub4;&spplus;-, Ca²&spplus;- und Mg²&spplus;-Ionen gültig, die jeweils nur von Schwefelsäure, Ammoniumnitrat, Calciumnitrat und Magnesiumnitrat geliefert werden können. In der Matrix sind diese Konzentrationen in ihren jeweiligen Fällen eingetragen.
  • Nunmehr ist es noch erforderlich, die Nitratmenge zu bestimmen. Dazu wird wie folgt vorgegangen. Aufgrund der Tatsache, daß 2NO&sub3;&supmin;-Ionen für ein Ca²&spplus;-Ionen vorhanden sind, wenn Calciumnitrat benutzt wird, und daß 2,75 mmol/l Calciumnitrat für die Ca²&spplus;-Konzentration erforderlich ist, müssen 2 x 2,75 mmol/l = 5,5 mmol/l Nitrat vorhanden sein, um NO&sub3;&supmin;-Ionen zu liefern. 1 mmol/l Calciumnitrat, in Wasser gelöst, ergibt 1 mmol/l Calcium und 2 mmol/l Nitrat. Analog sind 2NO&sub3;&supmin;-Ionen für 1 Mg²&spplus;-Ion vorhanden. 1,125 mmol/l Magnesiumnitrat werden benötigt, und das ergibt dann 2,25 mmol/l Nitrat. Durch Ammoniumnitrat ist ein NO&sub3;&supmin;-Ion für ein NH&sub4;&spplus;-Ion vorhanden, sodaß 0,5 mmol/l Ammoniumnitrat zugefügt wird. All dies ergibt bereits eine 5,25 + 2,25 + 0,5 = 8,25 mmol/l Konzentration an NO&sub3;&supmin;-Ionen. Dies ist jedoch nicht genug, weil Erdbeeren 10 mmol/l NO&sub3;&supmin;-Ionen benötigen. Die restliche Menge, also 10 - 8,25 = 1,75 mmol/l, muß daher von der Salpetersäure geliefert werden. All diese Werte sind in der NO&sub3;&supmin;-Spalte der Tabelle II dargestellt.
  • Nunmehr kann überprüft werden, ob diese Matrix korrekt ist. Dafür werden die letzten beiden Spalten benutzt. Wie bereits erwähnt, können 5,25 mmol/l OH&supmin;-Ionen nur von dem Kaliumhydroxid geliefert werden, sodaß diese Zahl als solche unten eingetragen werden kann. Die H&spplus;-Ionen stammen von der Schwefelsäure, der Salpetersäure und der Phosphorsäure. Schwefelsäure liefert 2 x 1,125 = 2,25 mmol/l, Salpetersäure 1,75 mmol/l und Phosphorsäure 1,25 mmol/1, wie bereits bestimmt wurde. Die Addition dieser drei Werte ergibt: 2,25 + 1,75 + 1,25 = 5,25 mmol/l, d.h. die erforderliche H&spplus;-Ionenkonzentration.
  • Tabelle III dient zur Illustration und ergibt einen analogen Vorgang für Anemonen in Steinwolle. Der Tabelle ist ebenfalls III zu entnehmen, wie durch Verwendung der Matrix die verschiedenen Konzentrationen leicht bestimmt werden können.
  • Um den Wert eines Produktes in mmol/l in eine kg-Menge von hundertmal konzentrierteren Lösungen umzuwandeln, kann bei Verwendung zweier bekannter Behälter die folgende Formel benutzt werden:
  • 0,1 * K * m * 100/L = kg Produkt/m³,
  • worin K = die Anzahl des Produktes in mmol/l,
  • m = die Molekularmasse des Produktes,
  • L = das Gewichtsprozent des Produktes bedeuten.
  • In Tabelle II werden 1,25 mmol/l H&sub3;PO&sub4;, d.h. 0,1 * 1,25 * 98 * 100/59 = 20,76 kg Phosphorsäure mit 59% pro 1000 l Lösung benötigt.
  • Analog werden die verbleibenden Mengen bestimmt und den beiden Behältern zugeführt.
  • Beginnt man mit den oben erwähnten sieben Substanzen, kann ein Nährstoff für irgendeine beliebige Pflanze, die kultiviert werden soll, zusammengestellt werden. Mit dieser begrenzten Zahl kann ein Nährschema aufgestellt werden, welches zeitflexibel ist, weil sich die Ionenkonzentrationen in dem Nährstoff ändern können und folglich gemäß der Wachstumsphase der Pflanze angepaßt werden können. Weil jede beliebige Ionenkonzentration sich ergeben kann, wenn ein Verfahren nach der Erfindung benutzt wird, ist es folglich für eine spezifische Planze auch möglich, diese Konzentration zeitlich zu ändern.
  • Die verwendeten Substanzen sind in sehr reinen Lösungen für diese einfachen Säuren und Ätzstoffe (99% Reinheit) erhältlich, was eine sehr hohe Reinheit des der Pflanze zugeführten Nährstoffes ergibt. Weiterhin hat die Verwendung von sieben Rohstoffen den Vorteil, daß die Anzahl der verwendeten Produkte berenzt bleibt.
  • Aufgrund der Tatsache, daß all diese Substanzen in Wasser gelöst werden können, und aufgrund der Tatsache, daß sich die Ionenkonzentrationen des Wassers von Fall zu Fall ändern kann, ist es üblich, die Endkonzentration des Nährstoffes in dem Wasser auf eine übliche Art und Weise zu kontrollieren. Als Funktion des gemessenen Wertes ist es dann möglich, eventuelle Korrekturen an der Konzentration-vorzunehmen. Tabelle 1 Produkt Gehalt % Kristallisationstemperatur Nährstoffe Gew.-% Nährstoffe Mol/kg Säure/Baseingabe Salpetersäure Schwefelsäure Phosphorsäure Kaliumhydroxid Calciumnitrat Magnesiumnitrat Ammoniumnitrat N(Nitrat) N(Ammonium) Tabelle II Pflanze : Erdbeere in umgewälztem Wasser zu berechende Zusammenstellung mmol/l Dünger Phosphorsäure Salpetersäure Ammoniumnitrat Magnesiumnitrat Kaliumhydroxid Calciumnitrat Schwefelsäure Tabelle III Pflanze : Anemone in Steinwolle zu berechende Zusammenstellung mol/l Dünger Phosphorsäure Salpetersäure Ammoniumnitrat Magnesiumnitrat Kaliumhydroxid Calciumnitrat Schwefelsäure

Claims (3)

1. Nahrungsverfahren für eine Pflanze, insbesondere in Hydrokultur, bei dem eine wäßrige Nährlösung, die die Nährelemente Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Kalium, Calcium und Magnesium enthält, bereitstellt und der Pfanze zugeführt wird, und bei dem ein Satz von sieben konzentrierten Hauptlösungen benutzt wird, welche die Nährelemente enthalten, wobei die Lösungen zu Wasser in Mengen beigemischt werden, die einem vorbestimmten Nährerfordernis der Pflanze angepaßt sind, und wobei die sieben konzentrierten Hauptlösungen aus einer ersten bis zu einer siebten konzentrierten Lösung jeweils aus Calciumnitrat, Magnesiumnitrat, Ammoniumnitrat, Salpetersäure, einer Sulfatverbindung, einer Phospatverbindung und einer alkalischen Kaliumverbindung bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß als fünfte bis siebte konzentrierten Lösung jeweils eine konzentrierte Lösung von Schwefelsäure, Phosphorsäure und Kaliumhydroxid benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrierten Lösungen jeweils getrennt in eine zu der Pflanze führende Wasserleitung dosiert werden.
3. Verwendung von konzentrierten Lösungen jeweils aus Phosphorsäure (H&sub3;PO&sub4;), Salpetersäure (HNO&sub3;), Ammoniumnitrat (NH&sub4;NO&sub3;), Magnesiumnitrat (Mg(NO&sub3;) &sub2;), Kaliumhydroxid (KOH), Calciumnitrat (Ca(NO&sub3;)&sub2;) und Schwefelsäure (H&sub2;SO&sub4;) als ein kombinierter Satz bei einem Verfahren nach jedem der beiden Ansprüche 1 oder 2, insbesondere zum Bereitstellen einer wäßrigen Nährlösung für Pflanzennahrung in einem Hydrosystem.
DE89870126T 1988-08-23 1989-08-22 Nahrungsverfahren für Pflanzen in Hydrokultur. Expired - Fee Related DE68911627T2 (de)

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