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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gabelhubwagen mit
Vorschubmechanismus gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein Gabelhubwagen dieser Bauart ist aus der US-A-2 752 058
bekannt.
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Der Vorschubmechanismus dient dazu, eine Last in einer
Entfernung vom Gabelhubwagen aufzunehmen oder abzusetzen,
beispielsweise wenn der Lastwagen nicht dicht genug heranfahren
kann, weil sich Hindernisse auf dem Boden befinden oder wenn die
Arbeit mit einem Gestell durchgeführt wird, in welchem Paletten
in zwei Reihen hintereinander angeordnet sind.
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Ein Nachteil der bekannten Vorschubmechanismen besteht darin,
daß die Tragkapazität eines Gabelhubwagens, der mit einem
solchen Mechanismus ausgestattet ist, außerordentlich begrenzt
ist. In der ausgefahrenen Stellung des Vorschubmechanismus
befinden sich die Lastangriffsmittel in einer Entfernung vom
Hauptmast, die der Konstruktionsvorschubdistanz plus jener
Distanz entspricht, die die Lastangriffsmittel bereits in ihrer
Relation zum Hauptmast in der zurückgezogenen Stellung des
Vorschubmechanismus besitzen, weil der Mechanismus selbst einen
Raum einnimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gabelhubwagen
der beschriebenen Bauart so auszubilden, daß die Tragkapazität
unter Berücksichtigung der konstruktiv festgelegten
Vorschubdistanz so groß als möglich wird.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen
Gabelhubwagen mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des
Anspruchs 1.
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Die Teile des Vorschubmechanismus liegen hierbei in der
zurückgezogenen Stellung wenigstens virtuell innerhalb des
Hauptmastes. Die Lastangriffsmittel befinden sich daher
praktisch in dem gleichen Abstand vom Hauptmast wie bei einem
ähnlichen Gabelhubwagen ohne Vorschubmechanismus. In der
ausgefahrenen Stellung des Vorschubmechanismus sind die an der
Last angreifenden Mittel demgemäß nicht weiter vom Hauptmast
entfernt als die konstruktiv bedingte Vorschubdistanz beträgt.
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Ein weiterer Vorteil des Gabelhubwagens gemäß der Erfindung
besteht darin, daß in der zurückgezogenen Stellung des
Vorschubmechanismus eine Last auf dem Lastträger so dicht als
möglich am Hauptmast angeordnet ist, so daß das Fahren des
Gabelhubwagens gemäß der Erfindung mit einer Last keine größere
Gefahr in Bezug auf das Umkippen ergibt, als es der Fall ist bei
einem ähnlichen Gabelhubwagen, der keinen Vorschubmechanismus
aufweist.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
der Vorschubmechanismus in seiner zurückgezogenen Stellung die
Gesamtlänge des Gabelhubwagens nicht vergrößert. Dies ist
insbesondere wichtig für transportable Gabelhubwagen, die hinter
einem Lastwagen getragen werden. Gemäß den Verkehrsbestimmungen
qualifiziert sich ein transportabler Gabelhubwagen als Last, die
hinter dem Lastwagen vorsteht. Enge Begrenzungen beziehen sich
dabei auf den Abstand, mit welchem eine Last vorstehen darf.
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Mit der Erfindung wird es nunmehr möglich, einen transportablen
Gabelhubwagen zu schaffen, der mit einem Vorschubmechanismus
versehen ist, dessen Länge derart beschränkt ist, daß er diese
Forderungen der Verkehrsregeln erfüllt.
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Eine zusätzliche zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung erhält
man, wenn wenigstens einige der entsprechenden Enden der Paare
von Scherenhebeln durch eine Verbindungswelle miteinander
torsionssteif verbunden werden. Weil gemäß der Erfindung die
Achsen der Drehpunkte eines jeden Paares von Scherenhebeln in
der zurückgezogenen Stellung vertikal zueinander versetzt
liegen, kommen die Verbindungswellen ebenfalls in
Vertikalrichtung untereinander zu liegen. Auf diese Weise wird
es demgemäß möglich, eine günstige torsionssteife Konstruktion
zu erhalten.
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Eine weitere Verbesserung der Torsionssteifigkeit wird erlangt,
wenn gemäß der Erfindung die Schwenkpunkte der Paare von
Scherenhebeln miteinander torsionssteif durch eine
Verbindungswelle verbunden sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen
Gabelhubwagens ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines
Gabelhubwagens gemäß der Erfindung mit
ausgefahrenem Vorschubmechanismus,
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Fig. 2 zeigt eine teilweise aufgebrochene
perspektivische Ansicht eines Teils des
Gabelhubwagens gemäß Fig. 1,
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Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht gemäß dem Pfeil III in
Fig. 2,
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Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt längs der Linie IV-
IV gemäß Fig. 3.
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Der in der Zeichnung dargestellte Gabelhubwagen 1 weist einen
Rahmen 2 auf, der Räder 3 lagert, mit denen sich der
Gabelhubwagen über den Boden bewegen kann. Wie in der Zeichnung
dargestellt, ist der Gabelhubwagen 1 transportabel, wobei die
Vorderräder 3 normalerweise in einem Abstand vor dem Mastaufbau
4 derart liegen, daß der Massenmittelpunkt der transportierten
Last innerhalb der Trägeroberfläche liegt, welche durch die
Räder definiert ist. Daher ist kein Gegengewicht erforderlich
und der Gabelhubwagen kann eine leichte Konstruktion haben.
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Am Mastaufbau 4 befindet sich ein Lastträger 5, der mit
Lastangriffsmitteln, beispielsweise Gabeln 6 ausgestattet ist.
Ein Antrieb, der hier die Form eines Kolbenzylinderantriebs 7
besitzt, greift an dem Lastträger an, um den Lastträger 5 längs
des Mastes 4 nach oben und unten zu verschieben.
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Der Lastträger 5 weist einen Vorschubmechanismus auf, der
allgemein mit dem Bezugszeichen 8 versehen ist, und der es
möglich macht, die Hubgabeln 6 zwischen einer zurückgezogenen
Stellung, in der die Hubgabeln dicht am Mast 4 liegen und einer
ausgefahrenen Stellung gemäß Fig. 1 zu versetzen. Der
Vorschubmechanismus 8 wird unter Benutzung eines
Kolbenzylinderantriebs 15 betätigt.
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Im Gabelhubwagen 1 kann die Hubgabel 6 in eine Lage vor den
Vorderrädern 3 überführt werden, indem der Vorschubmechanismus
8 gestreckt wird. Bei Entladung eines Lastwagens können demgemäß
die Hubgabeln 6 in eine Palette auf der Lastträgerplattform auf
dem Lastwagen eingefahren werden, und diese Palette kann
aufgehoben werden, selbst wenn die Räder 3 nicht unter den
Lastwagen fahren können, weil beispielsweise ein Rad des
Lastwagens an jener Stelle befindlich ist.
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Wie im einzelnen in Fig. 2 dargestellt, weist der
Vorschubmechanismus 8 einen Hilfsmast 23 auf, der längs des
Hauptmastes 4 beweglich geführt ist. Außerdem weist der
Vorschubmechanismus einen Vorschubmast 22 auf, der die
Lastangriffsmittel 6 und zwei Paare von Scherenhebeln trägt, die
jeweils zwei Scherenhebel, 9, 10 aufweisen. Die Scherenhebel 9
sind mit ihren unteren Enden mit dem Hilfsmast 23 in einem
festen Drehpunkt 11 verbunden, während die Scherenhebel 10 mit
ihren unteren Enden am Mast 22 des Vorschubmechanismus an einem
festen Drehpunkt 12 angelenkt sind.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind der Hauptmast 4, der
Hilfsmast 23 und der Mast 22 des Vorschubmechanismus jeweils aus
zwei Säulen aufgebaut, die in einem gegenseitigen Abstand
zueinander angeordnet sind.
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Die oberen Enden der Hebel 9 und 10 sind jeweils mit dem Mast 22
des Vorschubmechanismus und dem Hilfsmast 23 über einen
Drehpunkt verbunden, der längs des jeweiligen Mastes
verschiebbar ist.
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Der Hauptmast 4 besteht aus einem äußeren Mast 25, der mit dem
Rahmen verbunden ist und aus einem inneren Mast 24, der darin
gleitbar ist. Der Hilfsmast 23 ist seinerseits gleitbar in dem
Innenmast 24 über Rollen 31, 32 gelagert. Der
Kolbenzylinderantrieb 7 ist an seinem unteren Ende mit dem
äußeren Mast 25 und mit seinem oberen Ende an einem Träger
befestigt, der die inneren Maste 24 verbindet. Auf beiden Seiten
trägt der Innenmast 24 oben und unten jeweils Rollen 26 und 28.
Ein Kabel 27 ist über jedes Paar von zugeordneten Rollen 26 und
28 gespannt. Der äußere Teil des Kabels 27 ist in jedem Falle
mit dem äußeren Mast 25 dicht an dessen oberem Ende verbunden.
Der innere Teil des Kabels 27 ist in jedem Falle mit dem
Hilfsmast 23 dicht am oberen Ende verbunden.
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Infolge der Streckung des Kolben-Zylinderantriebs 7 wird so der
Innenmast 24 nach oben relativ zu dem äußeren Mast 25
verschoben. Gleichzeitig wird jedoch der Hilfsmast 23 mit der
doppelten Geschwindigkeit nach oben bewegt. Die
Vertikalversetzung des Hilfsmastes 23 und demgemäß des
Lastträgers 5, der hiermit verbunden ist, ist deshalb doppelt so
groß wie der Hub des Kolbenzylinderantriebs 7.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, sind die oberen Enden der
Paare von Scherenhebeln 9 und 10 in jedem Falle miteinander
torsionssteif durch Verbindungswellen 19 und 18 verbunden. Die
Enden dieser Wellen tragen Rollen, die in dem jeweiligen Mast
22 des Vorschubmechanismus und dem Hilfsmast 23 laufen. Die
unteren Enden der Scherenhebel 9 sind in gleicher Weise
miteinander torsionssteif über eine Verbindungswelle 18
verbunden. Die Enden der Verbindungswelle sind drehbar im
Hilfsmast 23 gelagert und es sind hierauf ausgerichtet Rollen 31
angeordnet, durch die der Hilfsmast 23 in dem inneren Mast 24
bewegt werden kann. Am oberen Ende des Hilfsmastes 23 sind
entsprechende Rollen 32 angeordnet. Die Scherenhebel 9 und 10
sind drehbar miteinander über Schwenkgelenke 16 verbunden. Die
Hebel 9 sind im Schwenkpunkt 16 miteinander torsionssteif über
eine Verbindungswelle 20 verbunden, während die Hebel 10
drehbar auf diese Welle 20 ausgerichtet gelagert sind.
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Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich, liegt der Schwenkpunkt 16
der Scherenhebel 9, 10 außerhalb der Mitte zwischen den
Drehpunkten an den Enden. Insbesondere ist der Abstand zwischen
dem Drehpunkt 12 und dem Anlenkpunkt 16 kleiner als der Abstand
zwischen dem Drehpunkt 13 und dem Anlenkpunkt 16 des Hebels 10.
In gleicher Weise ist der Abstand zwischen dem Drehpunkt 14 und
dem Anlenkpunkt 16 kleiner als der Abstand zwischen dem
Drehpunkt 11 und dem Anlenkpunkt 16 der Hebel 9. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die erwähnten Abstände
der jeweiligen Hebel 9 und 10 in jedem Falle gleich auf der
gleichen Seite des Anlenkpunktes 16. Für eine ordnungsgemäße
Arbeitsweise, d.h. für eine Führung derart, daß der Mast 22 des
Vorschubmechanismus in jedem Falle parallel zum Hilfsmast 23
verbleibt, ist es ausreichend, daß nur das Verhältnis dieser
Abstände in jedem Hebel gleich ist.
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Infolge der Anordnung des Schwenkpunktes 16 außerhalb der Mitte
zwischen den jeweiligen Drehpunkten jedes Hebels wird in
zweckmäßiger Weise erreicht, daß in der zurückgezogenen
Stellung des Vorschubmechanismus die Drehpunkte vertikal
übereinander liegen. Dies ist deutlich aus Fig. 4 ersichtlich.
Die Verbindungswelle 18 liegt in der zurückgezogenen Stellung
über der Verbindungswelle 19, während die Verbindungswelle 17
unter den Drehpunkten 12 zu liegen kommt. Weil außerdem wie aus
Fig. 3 ersichtlich ist, die Scherenhebel 9 innerhalb der
Scherenhebel 10 liegen, ist es möglich, die Scherenhebel fast
vollständig einzufalten. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind
die Hebel 10 nahe der Verbindungswelle 18 mit einer Ausnehmung
30 versehen, in der in der zurückgefahrenen Stellung die
Verbindungswelle 19 aufgenommen werden kann.
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Außerdem sind die jeweiligen Säulen des Mastes 22 des
Vorschubmechanismus in einem solchen Abstand angeordnet, daß in
zusammengefaltetem Zustand die äußeren Scherenhebel 10 wiederum
innerhalb von diesen zu liegen kommen. Die Säulen des
Hilfsmastes 23 sind wiederum in einem solchen Abstand
angeordnet, daß die Säulen des Mastes 20 des Vorschubmechanismus
dazwischen zu liegen kommen. Der gesamte Vorschubmechanismus
kommt daher in der zurückgezogenen Stellung wenigstens virtuell
in einem Raum zu liegen, der durch den äußeren Mast 25 des
Hauptmastes 4 definiert ist.
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Wie weiter in der Zeichnung dargestellt, kann die
Mastkonstruktion gemäß der Erfindung in Kombination mit einer
sogenannten 'Seitenverschiebung' genutzt werden. Wie schematisch
dargestellt, besteht diese aus einer querverlaufenden
Führungsstange 36, die im Rahmen gelagert ist und auf der die
Mastkonstruktion über Räder 33 abgestützt ist. Diese Räder 33
sind in einem Träger untergebracht, der fest mit dem äußeren
Mast 25 verbunden ist. Diese Konstruktion ist für sich bekannt
und braucht deshalb nicht im einzelnen beschrieben zu werden.
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Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf ihre
Anwendung bei einem sogenannten transportablen Gabelhubwagen
beschrieben, bei dem dies wie oben erwähnt, spezielle Vorteile
ergibt. Die Erfindung ist jedoch auch mit Vorteil auf andere
Gabelstapler anwendbar. In der zurückgezogenen Transportstellung
kann eine Last in jedem Falle dicht benachbart zum Mast
mitgeführt werden, so daß eine stabile Positionierung des
Gabelhubwagens gewährleistet ist. Infolge der sehr hohen
Torsionssteifigkeit des Mechanismus nach einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung ist diese in der Praxis leicht und
sicher zu benutzen.