DE688425C

DE688425C - Lamellenbremse

Info

Publication number: DE688425C
Application number: DE1937K0145291
Authority: DE
Inventors: Hans Kattwinkel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-04-06
Filing date: 1937-01-29
Publication date: 1940-02-21
Also published as: GB476339A; GB477877A; BE425818A; DE679345C; DE663670C; GB509717A; NL48559C; DE676548C; DE664531C; FR804803A; BE414863A; US2415100A; FR832019A; US2266213A; CH207947A; US2148818A; GB505330A; NL49795C; US2239459A; AT151697B

Description

Lamellenbremse Die Erfindung .hat eine Verbesserung der im Patent 679 345, Zusatz zum Patent 664 53I , unter Schutz gestellten Lamellenbremse mit vom Fahrgestell her bis in das Innere der Bremse vorspringendem, die Druckvorrichtungen zum Zusammenpressen der Lamellen tragendem Ringkörper zum Gegenstande. Die Verbesserung besteht in erster Linie darin, daß der :eine der .beiden Lamellenträger (fester Lamellenträger) über den Ringkörper dauernd mit dem Fahrgestell in Verbindung steht, während der andere (der sogenannte lose Lamellenträger) sowohl gegenüber dem Fahrgestell als auch gegenüber dem Laufradedrehbar gelagert .ist und mit dem letzteren vor Einleitung der Bremsung durch eine Reibungskupplung gekuppelt wird.
Dadurch wird unter Vermeidung der Notwendigkeit, die Zu- und Ableitungen für die Druckvorrichtungen zur Betätigung der Bremse durch die Radachse führen zu müssen, eine erhebliche Herabsetzung der Leerlaufverluste ermöglicht, die bei den Ausführungen nach den Patenten 664 531 und 679 345 dadurch entstehen, daß .der lose Lamellenträger dauernd mit dem Laufrade umläuft und deshalb zusätzliche Lagerreibung verursacht. was gemäß der vorliegenden Verbesserung nur 'während der verhältnismäßig kurzen Bremszeit der Fall ist. Diese Reibungsverluste lassen sich dadurch noch weiter verringern, .daß man die Lagerung des losen Lamellenträgers innerhalb des mit dem Fahrgestell verbundenen Ringkörpers dicht an die Radachse verlegt, wozu die neue Ausführung der Bremse ,gleichfalls die Möglichkeit bietet, wie sich bei ihr überhaupt die Lagerung des losen Lamellenträgers baulich erheblich einfacher gestaltet, zumal wegen der immer nur kurze Zeit, nämlich während der Bremsung, und mit geringen Geschwindigkeiten auftretenden relativen Drehung des losen Lamellenträgers an der Lagerstelle die Schmierung und Wartung der letzteren nicht ;die geringsten Schwierigkeiten macht. Als: terer Vorteil kommt noch die Verringern des Gewichts der dauernd mit dem Laufra umlaufenden Bremsenteile hinzu, die bei der neuen Ausführung ja nur noch aus dem verhältnismäßig leichten Gehäuse .bestehen.
In den Fig. i bis 4 der Zeichnungen sind die Verbesserungen in senkrechten Axialschnitten durch die unteren Hälften von gemäß der Erfindung ausgeführten Eisenbahnwagenbremsenveranschaulicht. Natürlich können die dargestellten Bremseinrichtungen auch für andere Zwecke Anwendung finden, und zwar besonders da, wo es, wie beispielsweise bei schweren schnellaufenden Kraftwagen, auf das Abbremsen großer schnell bewegter Massen ankommt. In den Zeichnungen ist mit i das Laufrad eines Schienenfahrzeuges, mit z ein mit dem Achslager bzw. dem Fahrgestell fest verbundener Teil und mit 3 die Radachse bezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. i ist der mit dem Laufrade i durch Bolzen 17, verbundene Teil E ein den losen Lamellenträger C und den mit .dem Tragkörper D vereinigten festen Lamellenträger einschließendes Gehäuse. Der lose Lamellenträger, der aus zwei seitlichen Scheibenteilen Cl, C, und einem ringförmigen mittleren Teil C3 zusammengesetzt ist, ist an -dem Nabenteil D3 des starr mit dem Achslager a verbundenen mittleren ri.ngförmi.gen Tragkörpers D gelagert, und zwar mit Hilfe von Nadellagern 15a, deren Laufbahnen in einem hohlzylindrischen, die Achse 3 umgebenden Nabenteil C4 des losen Lamellenträgers vorgesehen sind. Die Lagerung könnte auch auf der Achse 3 erfolgen.
Das Druckmittel für die Betätigung der den losen Lamellenträger festhaltenden Bremse wird einer im Nabenteil D3 des Tragkörpers D vorgesehenen Leitung 63 entnommen, aus der es zwischen zwei Dichtungsringen 64 -hindurch in einen oder mehrere Kanäle 65 übertritt, die es den an einem ringförmigen Vorsprung des Mittelteiles C3 des losen Lamellenträgers angebrachten Druckvorrichtungen Al, AZ zuführen. Diese Druckvorrichtungen bestehen wie die Druckvorrichtungen B zum axialen Zusammenpressen der Lamellenpakete 11, 14 der Hauptbremse aus zwei Gruppen von paarweise einander gegenüberliegenden Bälgen, die mit je einem Ringkörper 8a von beispielsweise dreieckigem Querschnitt zusammenwirken. Diese Ringkörper sind am äußeren Umfang des losen Lamellenträgers C diesem gegenüber axial verschiebbar, aber nicht verdrehbar geführt, und zwar mit Hilfe von in axialer Richtung sich erstreckenden Leisten des Lamellenträgers C. Die Druckl'inge 8, sind mit ringförmigen Reibbelägen 9, versehen, die, wenn sie :beim Zulassen de: Druckmittels zu dem Innern der Bälge Al, A., auseinandergetrieben werden, sich an die gegenüberliegenden, entsprechend schräg ausgebildeten Reibflächen der Wandteile 66 des Gehäuses E anlegen, wodurch die Kupplung des losen Lamellenträgers mit dem Lauf rade i zustandekommt. Diese Kupplung findet wie im Falle des Hauptpatents statt, bevor die Lamellenpakete 11, 14 zusammengepreßt werden, was mit Hilfe der Druckvorrichtungen B geschieht, die aus zwei Gruppen von einander paarweise gegenüberliegenden Bälgen bestehen, die an dem mittleren Tragkörper @D befestigt sind und denen das Druckmittel durch eine Leitung 25 zugeführt wird, die durch den Tragkörper D und das Achslager 2 hindurch zu einer Steuervorrichtung geführt ist. Die Lamellen 14 sind auf Leisten 18" des losen Lamellenträgers C und die Lamellen i r auf Leisten iaa .des durch seitlich vom Tragkörper D vorspringende Ringteile Dl, D, gebildeten festen Lamellenträgers in axialer Richtung verschiebbar, aber unverdrehbar geführt.
Durch bei 67 angedeutete, von dem Tragkörper D ausgehende Leitungen wird den Lamellen ein Kühlmittel zugeführt. Die Leitungen 67 sind an innerhalb des Tragkörpers D sowie des anschließenden Achslagers 2 vorgesehene Kanäle angeschlossen. Das Kühlmittel strömt in durch die Wandteile i8 des losen Lamellenträgers abgeschlossene ringförmige Hohlräume 31 zu beiden Seiten des Körpers D und von hier durch in den Wänden 1ß vorgesehene Bohrungen i8f, und größere Durchbrechungen der gegenüberliegenden Ringteile Dl, D. zu den Innenseiten der Lamellenpakete 11, 14. Das Kühlmittel sammelt sich dann am inneren Umfange des Gehäuses E und bildet hier während der Fahrt infolge der Schleuderwirkungeinen innen am Gehäusemantel haftenden Flüssigkeitsring. In diesen Ring taucht das äußere Ende eines Sammelrohres 68, das die Kühlflüssigkeit ausschöpft und sie durch einen innerhalb des Lagerkörpers a vorgesehenen Kanal etwa in einen Kühler befördert, aus dem sie durch die Leitungen 67 wieder in das Innere der Bremse zurückkehrt. Der Umlauf des Kühlmittels findet also unter der Wirkung der Schleuderkraft selbsttätig statt; eine besondere Umlaufpumpe ist nicht erforderlich.
Die Ausführung nach Fig. z entspricht im allgemeinen der vorbeschriebenen. Ein Unterschied besteht insofern, als zur Verringerung der axialen Baulänge der Kupplung die Druckbälge B nicht zwischen den Lamellenpaketen, sondern radial innerhalb,der letzteren angeordnet sind, und daß dementsprechend die Druckringe 2oQ, die die axiale Verschiebung der Bälge B auf die Lamellenpak ete übertragen, im Querschnitt abgestuft sind. Sie greifen mit ihren äußeren, den Innenseiten der Lamellenpakete anliegenden Flanschteilen durch die mit entsprechenden Ausschnitten versehenen, den festen Lamellenträger bildenden Seitenteile Dl, Dz des Tragkörpers D hindurch.
Die Ausführungen nach den Fig. 3 und 4 unterscheiden sich von den beschriebenen hauptsächlich dadurch, d,aß die Lamellen nicht in zwei Pakete zu beiden Seiten einer rechtwinklig zur Achse liegenden Mittelebene angeordnet sind, sondern ein einheitliches Paket bilden. Dementsprechend ist auch der lose Lamellenträger C sowie der starr mit dem Achslager 2 verbundene Tragkörper D einseitig ausgebildet, und auch von den das axiale Zusammenpressen des Lamellenpaketes bewirkenden Bälgen B ist nur eine Gruppe vorhanden. Der lose Lamellenträger C ist wie bei den Ausführungen nach den Fig. i und 2 .an dem hier einen einseitig vorspringenden Hohlzylinder bildenden Nabenkörper D3 gelagert. Im übrigen ist er, besonders was die Ausbildung .der Druckvorrichtungen Al, A2 sowie ihre Anordnung betrifft, im wesentlichen wie bei den vorbeschriebenvn Ausführungsformen .aufgebaut; jedoch besitzt er keine Widerlager für das Lamellenpaket. Die Widerlager sind vielmehr am festen Lamellenträger Dl vorgesehen.
Der feste Lamellenträger Dl stellt bei der Ausführung nach Fig. 3 einen nach dem Laufrade i zu axial ausladenden, mit dem scheibenförmigen Tragkörper D fest zusammenhängenden Ringkörper dar, der auf der dem Laufrade zugekehrten Seite einen Widerl.agerflansch D4 und auf seinem Umfange die üblichen Leisten 12" zur Führung der Lamellen i i aufweist, während die Gegenlamellen 14 an entsprechenden Leisten 18" ,des losen Lamellenträgers C geführt sind. Der die Übertragung des Axialdruckes von den Bälgen B auf das Lamellenpaket vermittelnde Druckring -2o, ist wie im Falle der Ausführung nach Fig.2 im Querschnitt wieder stufenförmig ausgebildet, so daß die Bälge B innerhalb des Lamellenpaketes Platz finden. Im übrigen ist die Bauart und Wirkungsweise im wesentlichen dieselbe wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen.
Die Ausführung nach Fig. 4. unterscheidet sich von der nach Fig.3 hauptsächlich nur dadurch, daß der Druckring 2o" im Querschnitt nicht abgestuft ist und unmittelbar zwischen dem Lamellenpaket und -den Druckvorrichtungen B liegt. Diese Bauart empfiehlt sich, wenn es auf die Verringerung der axialen Baulänge weniger ankommt, dagegen in radialer Richtung am Platz gespart werden soll.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lamellenbremse nach Patent 679 345 mit einem vom Fahrgestell her bis in das Innere der Bremse vorspringenden Ringkörper, der .die Druckvorrichtungen zum axialen Zusammenpressen der Lamellen trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden Lamellenträger (fester Lamellenträger Dl, D2) über den Ringkörper (D) dauernd mit dem Fahrgestell (2) .in Verbindung steht, während der andere (loser Lamel.lenträger C) sowohl gegenüber dem Fahrgestell (2) als auch gegenübendem Laufrade (i) drehbar gelagert ist und mit :dem letzteren vor Einleitung der Bremsung durch eine Reibungskupplung (8Q, 9" 66) gekuppelt wird. z. Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lamellenträger (C, Dl, D2) innerhalb eines sie vollständig einschließenden, freifliegend mit dem Laufrade verbundenen Gehäuses (E) untergebracht; sind. 3. Bremse nach Anspruch i oder 2, da-. durch gekennzeichnet, d.aß die keibungskupplung (8Q, 9Q, 66) innerhalb des Gehäuses (E) untergebracht ist und aus zwei Ringkörpern. (8Q) mit ke-geliger Außenfläche besteht, die über eine Gruppe von paarweise einander gegenüberliegenden Bälgen (Al, A2), welche die Ringkörper beim Kuppeln gegen eine kegelige Reibfläche (66) des Gehäuses (E) pressen, mit dem losen Lamellenträger (C) verbunden sind. q.. Bremse nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der lose Lamellenträger (C) innerhalb .des die Druckvorrichtungen (B) tragenden Ringkörpers (D3) in unmittelbarer Nähe der Laufradachse (3) gelagert ist. 5. Bremse nach Anspruch i bis 4, gekennzeichnet durch ein von dem den festen Lamellenträger tragenden Ringkörper (D) aus bis in die Nähe des am weitesten von der Achse entfernten Umfanges des Gehäuses (E) ragendes Schöpfrohr (68) zur Rückführung des Kühlwassers.