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Lamellenbremse für schwere, schnellaufende Fahrzeuge, insbesondere Eisenbahnwagen.
Bei der den Gegenstand des Stammpatentes Nr. 155571 bildenden Bremse ist der sogenannte lose Lamellenträger, d. i. der sowohl gegenüber dem Fahrgestell als auch gegenüber dem zu bremsenden Laufrade frei drehbare, am festen Lamellenträger gelagert, der seinerseits mit dem Laufrade fest verbunden ist. Die Lagerung erfolgt mit Hilfe von Kugel-oder Nadellagern, die in zwei auf gegen- überliegenden Seiten der rechtwinklig zur Achse durch die Bremse gelegten Mittelebene oder in einem in der Nähe der Mittelebene liegenden Kranze angeordnet sind. auf jeden Fall aber in grösserer Entfernung von der Wellenachse liegen.
Gemäss der Erfindung befindet sich die Lagerung für den losen Lamellenträger innerhalb des vom Fahrgestell axial in das Bremsengehäuse vorspringenden Ringkörpers, der die Druckvorrichtungen zum Zusammenpressen des Lamellenpakets der Bremse trägt, u. zw. in unmittelbarer Nähe der Laufradachse. Dabei ist der lose Lamellenträger zweckmässig als Ringschale ausgebildet, die nach der dem Laufrade abgekehrten Seite offen ist und den Ringkörper mit den Druckvorrichtungen einseitig umfasst.
Diese Ausführung der Bremse bietet bei grösserer Einfachheit den Vorteil, dass die vom losen Lamellenträger eingeschlossenen Teile besser zugänglich und leichter demontierbar sind. Ferner wird durch sie eine gewisse Raumersparnis in axialer Richtung erreicht, die gerade bei Eisenbahnfahrzeugen mit ihren beengten Raumverhältnissen zwischen den Laufrädern und den Achslagergehäusen von besonderer Bedeutung sind. Schliesslich wird durch die Lagerung des losen Lamellenträgers in grösserer Nähe der Achse auch die Lagerreibung verringert.
In den Fig. 1-4 ist mit 1 das Laufrad des betreffenden Schienenfahrzeuges, mit 2 ein mit dem Achslager bzw. dem Fahrgestell fest verbundener Teil und mit 3 die Radachse bezeichnet.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist mit Hilfe von Schraubbolzen 17 a an dem Laufrade 1 ein als Ganzes mit E bezeichneter ringförmiger Hohlkörper befestigt, der dem losen Lamellenträger C und dem mit dem Tragkörper D fest vereinigten festen Lamellenträger als Gehäuse dient. Der lose Lamellenträger C, der aus zwei seitlichen Scheibenteilen Ci. C2 und einem ringförmigen mittleren Teil C, zusammengesetzt gedacht ist, ist im dargestellten Falle an dem Nabenteil D3 des starr mit dem Achslager 2 verbundenen mittleren ringförmigen Tragkörpers D gelagert, u. zw. mit Hilfe von Nadellagern 15 a, deren Laufflächen in einem hohlzylindrischen, die Achse 3 umgebenden Nabenteil C4 des losen Lamellenträgers vorgesehen sind.
Die Lagerung könnte auch auf der Achse 3 erfolgen. Die dargestellte Ausführungsform ist aber vorzuziehen, u. zw. einmal deshalb, weil in diesem Falle die Lagerstellen während des normalen Betriebes ruhen und nur während der Bremsung eine relative Drehung zwischen dem losen Lamellenträger und seinem Lagerkörper auftritt, und anderseits, weil zur Zuführung des Druckmittels für die Betätigung der den losen Lamellenträger festhaltenden Bremse die Achse 3 nicht angebohrt zu werden braucht.
Wie Fig. 1 erkennen lässt, wird das Druckmittel vielmehr einer im Nabenteil D3 des Tragkörpers D vorgesehenen Leitung 63 entnommen, aus der es zwischen zwei Dichtungsringen 64 hindurch in einen oder mehrere Kanäle 65 übertritt, die es den an einem ringförmigen Vorsprung des Mittelteiles 03 des losen Lamellenträgers angebrachten Druckvorrichtungen Al zuführen. *) Erstes Zusatzpatent Nr. 160186.
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Diese Druckvorrichtungen bestehen aus zwei Gruppen von paarweise einander gegenüberliegenden Bälgen, die mit je einem Ringkörper 8 a von beispielsweise dreieckigem Querschnitt zusammenwirken.
Diese Ringkörper sind am äusseren Umfang des losen-Lamellenträgers C* diesem gegenüber axial verschiebbar, aber nicht verdrehbar geführt, u, zw. mit Hilfe von in axialer Richtung sieh erstreckenden Leisten. Die Druckringe 8 a sind mit ringförmigen Reibbelägen 9 a versehen, die, wenn beim Zulassen des Druekmittels zu dem Innern der Bälge 4-1, Az diese in Wirksamkeit gesetzt werden, sich an die gegenüberliegenden, entsprechend schräg verlaufenden Reibflächen der Wandteile 66 des Gehäuses E anlegen, wodurch die Kupplung des losen Lamellenträgers mit dem Laufrade 1 zustande kommt.
Diese Kupplung findet, wie im Falle des Stammpatentes statt, bevor die Lamellenpakete 11, 14 zusammengepresst werden, was wieder mit Hilfe von Druckvorrichtungen B geschieht, die wie im Falle des Stammpatentes aus Gruppen von paarweise einander gegenüberliegenden Bälgen bestehen, die an dem mittleren Tragkörper D befestigt sind. Den Bälgen wird das Druckmittel durch eine Leitung 25 zugeführt, die'durch den Tragkörper D und das Achslager 2 hindurch zu der betreffenden Steuervorrichtung geführt ist. Die Lamellen 14 sind auf Leisten 18 a des losen Lamellenträgers C und die andern Lamellen 11 auf den Leisten 12 a des durch seitlich vom Tragkörper D vorspringende Ringteile Du, dz gebildeten festen Lamellenträgers in axialer Richtung verschiebbar, aber unverdrehbar geführt.
Die Leisten 12 a dienen ferner zur Führung von Ringscheiben 20, die den Druck der Bälge B auf die Lamellenpakete übertragen.
Durch bei 67 angedeutete, von dem Tragkörper D ausgehende Leitungen wird den Lamellen das Kühlmittel zugeführt. Die Leitungen 67 sind an ein innerhalb des Tragkörpers D sowie des anschliessenden Achslagers 2 vorgesehenes Kanalsystem angeschlossen. Das Kühlmittel strömt wie im Falle des Stammpatentes in durch die Wandteile 18 des losen Lamellenträgers angeschlossene ringförmige Hohlräume 31 zu beiden Seiten des Körpers D und von hier durch in den Wänden 18 vorgesehene Bohrungen 18 b und grössere Durchbrechungen der gegenüberliegenden Ringteile Di, Dz zu den Innenseiten der Lamellenpakete 11, 14. Das Kühlmittel sammelt sich dann im inneren Umfange des Gehäuses E ; es wird hier durch ein Sammelrohr 68 geschöpft und durch einen innerhalb des Lagerkörpers 2 vorgesehenen Kanal nach aussen befördert.
Das Umlaufen des Kühlmittels findet unter der Wirkung der Sehleuderkraft automatisch statt ; eine besondere Umlaufpumpe ist also nicht erforderlich.
Die Ausführung nach Fig. 2 entspricht im allgemeinen der vorher beschriebenen. Ein Unter- schied besteht aber insofern, als zur Verringerung der axialen Baulänge der Kupplung die Druckbälge B nicht zwischen den Lamellenpaketen, sondern radial innerhalb der letzteren angeordnet sind und dass dementsprechend die Druckringe 20 a, die die axiale Verschiebung der Bälge B auf die Lamellen- pakete übertragen, im Querschnitt abgestuft sind. Sie greifen mit ihren äusseren, den Innenseiten der Lamellenpakete anliegenden Flanschteilen durch die mit entsprechenden Ausschnitten versehenen, den festen Lamellenträger bildenden Seitenteile Dl, D des Tragkörpers hindurch.
Die Ausführungen nach den Fig. 3 und 4 unterscheiden sich von den beschriebenen hauptsächlich dadurch, dass die Lamellen nicht in zwei Paketen zu beiden Seiten einer rechtwinklig zur Achse liegenden Mittelebene angeordnet sind, sondern ein einheitliches Paket bilden. Dementsprechend ist auch der lose Lamellenträger C sowie der starr mit dem Achslager 2 verbundene Tragkörper D einseitig ausgebildet, und auch von den das axiale Zusammenpressen des Lamellenpakets bewirkenden
Bälgen B ist nur eine Gruppe vorhanden. Der lose Lamellenträger C ist wie bei den Ausführungen nach den Fig. 1 und 2 an dem hier einen einseitigen vorspringenden Hohlzylinder bildenden Naben- körper Da gelagert.
Im übrigen ist er, auch was die Ausbildung der Druckvorrichtungen Ai, sowie ihre Anordnung betrifft, im wesentlichen wie in der beschriebenen Weise aufgebaut ; jedoch besitzt er keine Widerlager für das Lamellenpaket. Die Widerlager sind vielmehr am festen Lamellenträger Di vorgesehen.
Der feste Lamellenträger D1 stellt bei der Ausführung nach Fig. 3 einen nach dem Laufrade 1 zu axial ausladenden, mit dem scheibenförmigen Tragkörper D fest. zusammenhängenden Ringkörper
EMI2.1
die üblichen Leisten 12 a zur Führung der Lamellen 11 aufweist, während die Gegenlamellen 14 an entsprechenden Leisten 18 a des losen Lamellenträgers C geführt sind. Der die Übertragung des Axial- druckes von den Bälgen B auf das Lamellenpaket vermittelnde Druckring 20 a ist wie im Falle der
Ausführung nach Fig. 2 im Querschnitt wieder stufenförmig ausgebildet, so dass die Bälge B innerhalb des Lamellenpakets Platz finden. Im übrigen ist die Bauart und Wirkungsweise im wesentlichen I dieselbe wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen.
Die Ausführung nach Fig. 4 unterscheidet sieh von der nach Fig. 3 hauptsächlich nur dadurch, dass der Druckring 20 a im Querschnitt nicht abgestuft ist und unmittelbar zwischen dem Lamellen- paket und den Druckvorrichtungen B liegt. Diese Bauart empfiehlt sich, wenn es auf die Verringerung der axialen Baulänge weniger ankommt, dagegen in radialer Richtung an Platz gespart werden soll.
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