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Mölleranlage zur Hochofenbegichtung Die Erfindung betrifft eine Mölleranlage
für Hochofenbegichtung, bei der die Möllerwagen in üblicher Weise unter den Erzbunkern
auf einem oder mehreren nebeneinanderliegenden Gleisen zwischen zwei Aufzügen verkehren.
Bei derartigen Anlagen besteht eine Schwierigkeit, wenn schadhafte Wagen zur Reparatur
aus dem Betrieb genommen und andere wieder dafür eingesetzt werden müssen, da die
Instandsetzungswerkstätte nur jenseits der Aufzüge in der Verlängerung der Hauptgleise
oder seitlich neben dieseln vorgesehen werden kann. Es ergibt sich also für jeden
Fall die Notwendigkeit, die Wagen seitlich neben das bzw. die Hauptgleise zu bringen.
Ein Übereinanderwegheben der Wagen wäre unter den Bunkern wegen unzureichender Höhe
unmöglich und würde außerdem ein schweres Hebezeug erforderlich machen. Für die
Seitenverschiebung hat man bisher Schiebebühnen vorgesehen, die in zwei verschiedenen
Bauarten zur Anwendung gelangt sind. Die eine, die versenkte Bühnenbauart, macht
Unterbrechungen der Möllerwagengleise notwendig, die bei viel befahrenen Gleisen
höchst unerwünscht sind. Die zweite, die unversenkte Schiebebühne, die eine Unterbrechung
der Möllerwagengleise vermeidet, beansprucht wegen der verhältnismäßig langenAuflaufzungen
sehr viel Platz und muß außerdem noch mit einem Spül oder einer ähnlichen Zugvorrichtung
zum Verschieben der Möllerwagen versehen sein.
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Gemäß der Erfindung werden nun Schiebebühnen dadurch vermieden, daß
dem bzw. den Hauptgleisen senkrecht zu diesen verlaufende Stichgleise zugeordnet
und die Möllerwagen mit an heb- und senkbaren Querträgern angebrachten Hilfslaufrädern
zum Umsetzen auf das Stichgleis versehen werden. Die Möllerwaäen können also entweder
mit ihren Hauptlaufrädern auf den Hauptgleisen oder mit den Hilfslaufrädern bei
von den Hauptgleisen abgehobenen Hauptlaufrädern auf den Stichgleisen verfahren
werden. Auf diese Weise wird bei geringstem seitlichem Platzbedarf eine Unterbrechung
der Hauptgleise vermieden, da die Gleisunterbrechung in die Stichgleise verlegt
werden kann.
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Um die Unterbrechungen der Stichgleise an den Kreuzungsstellen mit
den Hauptgleisen zu berücksichtigen, werden mindestens drei Hilfslaufräder an jedem
heb- und senkbaren Querträgervorgesehen, wodurch erreicht wird, daßder Möllerwagen
beim Querfahren auf jeder Schiene immer mindestens mit zwei Laufrädern ruht.
In
der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von vier Abbildungen erläutert, und zwar
zeigen Abb. i eine schematische Darstellung der Gesamtanlage, Abb. i bis 4 einen
Möllerwagen an der Ausweichstelle in verschiedenen Ansichten und Betriebsstellungen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Anlage ist in Abb. i schematisch
dargestellt. Die mit i bezeichneten Bunker liegen in einer Reihe nebeneinander zwischen
den beiden Hochofenaufzügen 2 und 3. Unter den Bunkern i sind auf einem Gleise 4
die Möllerwagen 5, auf denen die Begichtungskübel 6 stehen, verfahrbar. Im gewöhnlichen
Betrieb verkehren die Wagen zwischen den Bunkern i und den Aufzügen 2 und 3. Schadhaft
gewordene Wagen werden nach der seitlich neben dem Aufzug 2 vorgesehenen Instandsetzungsstelle
gefahren. Für den ausgefallenen Wagen muß von der Instandsetzungsstelle aus ein
neuer Wagen auf die Arbeitsstrecke gefahren werden. Es ist also erforderlich, daß
die beiden gegeneinander auszuwechselnden Wagen auf dem Hauptgleis einander ausweichen
können. Um das zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß dem Hauptgleis im Bereich der
Arbeitsstrecke oder an anderer Stelle ein Stichgleis 7, es können deren natürlich
auch mehrere sein, zugeordnet, das senkrecht zu dem Hauptgleis 4 verläuft. Auf dieses
Stichgleis wird der schadhaft gewordene Wagen mit Hilfe der weiter unten beschriebenen
Einrichtungen umgesetzt und dann seitlich abgefahren, so daß der neue Wagen auf
dem Hauptgleis einfahren kann. Der schadhafte Wagen wird dann auf dem Stichgleis
wieder über das Hauptgleis gefahren, auf dieses umgesetzt und zur Instandsetzungswerkstätte
gefahren.
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Die in Abb.1 mit 5 bezeichneten Möllerwagen bestehen, wie aus Abb.
2 bis 4 ersichtlich ist, aus einem Gestell io, das mit den Hauptlaufrädern ii auf
dem Hauptgleis 4 verfahrbar ist. In dem Gestell io sind in senkrechter Richtung
verschiebbar Querträger 12 gelagert, die die zu dem Stichgleis gehörigen Hilfslaufräderl3
tragen. An den Querträgern 12 greifen Hängestangen 14 an. Diese sind an die einen
Arme 15 von bei 16 am Gestell 1o drehbaren Winkelhebeln angeschlossen. Die anderen
Arme 17 der Winkelhebel stehen mit Wandermuttern 18 in Verbindung, die auf einer
mit Links- und Rechtsgewinde versehenen Gewindespindel ig angeordnet sind. Die Müttern
18 sind durch Führüngsstangen2o gegenVerdrehunggesichertundhaben seitlich vorspringende
Zapfen 21, die sich in einem Längsschlitz 22 der Winkelhebelarme 17 führen. Es ist
ohne weiteres zu ersehen, daß durch Verdrehen der Gewindespindel ig, beispielsweise
mit Hilfe der Handkurbeln 23, die Muttern 18 in entgegengesetzten Richtungen bewegt
werden, dabei die Winkelhebel 15, 17 verdrehen, wodurch die Querträger i2 mit den
Hilfslaufrädern 13 gehoben und gesenkt werden.
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Im gewöhnlichen Betrieb stützen sich die Wagen mit den Hauptlaufrädern
ii auf dem Hauptgleis ¢ ab. Die Querträger i2 mit den Hilfslaufrädern 13 sind hierbei
soweit angehoben, daß sie mit dem Stichgleis 7 nicht in Berührung kommen. Diese
Betriebsstellung ist in den Abb. 2 und 3 dargestellt. Soll der Wagen auf das Stichgleis
7 umgesetzt werden, so werden durch Verdrehen der Spindel ig die Querträger 12 mit
den Hilfslaufrädern 13 abgesenkt, bis die Hilfslaufräder 13 sich auf dem Hilfsgleis
7 abstützen und der ganze Wagen hochgehoben wird, so daß die Hauptlaufräder ii sich
von dem Hauptgleis 4 abheben. Nunmehr ruht der Wagen nur noch mit seinen Hilfslaufrädern
auf dem Stichgleis und kann auf diesem abgefahren werden. Diese Betriebsstellung
ist in der Abb. 4 gezeigt.
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Die Abb. 2 bis 4 zeigen ferner, daß an jedem Querträger 12 drei Hilfslaufräder
13 vorgesehen sind, und zwar in einer solchen Verteilung, daß der Wagen beim Abfahren
auf jeder Schiene des Stichgleises sich stets mindestens mit zwei Laufrädern abstützt,
so daß die aus den Abb. 2 bis 4 ersichtliche Unterbrechung des Stichgleises 7 beim
Ausfahren der Wagen sich nicht schädlich auswirken kann. Die Heb- und Senkvorrichtung
für die Querträger mit den Hilfslaufrädern kann natür:ich auch auf eine andere Weise,
als in der Zeichnung dargestellt, ausgestaltet werden.