DE68757C - Verfahren zur Parallelstellung der Visirlinien mehrerer Geschütze zu einer gegebenen Richtung zum Zwecke des Schiefsens aus gedeckten Stellungen - Google Patents

Verfahren zur Parallelstellung der Visirlinien mehrerer Geschütze zu einer gegebenen Richtung zum Zwecke des Schiefsens aus gedeckten Stellungen

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DE68757C
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Germany
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guns
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT68757D
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Original Assignee
H. EDLER VON BRILLI, k. u. k. Hauptmann und Batterie-Commandant, in Wien, Fasangasse 51
Publication of DE68757C publication Critical patent/DE68757C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G3/00Aiming or laying means
    • F41G3/14Indirect aiming means

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schiefsen aus verdeckten Stellungen.
Wenn das Ziel von der Batterie aus nicht direct anvisirt werden kann, so wird nach dem gebräuchlichen Verfahren die Höhenrichtung der Geschütze durch den Richtbogen bestimmt, während die Seitenrichtung in der Regel durch Richtlatten festgelegt wird.
Die indirecte Richtmethode mittelst Richtlatten besteht im allgemeinen darin, dafs für. jedes Geschütz auf der vorliegenden Bodenerhöhung zwei Richtlatten in das Alignement zwischen dem Geschütz und dem Ziel gebracht werden.
Dieses Verfahren hat den Nachtheil, dafs von jedem Geschütz aus zwei Kanoniere so weit vorgehen müssen, bis sie den Feind sehen, und angesichts desselben die Richtlatten einrichten und einstecken müssen. Diese Richtlatten bleiben als deutliches Erkennungszeichen für die Aufstellung der Batterie zurück.
Durch das nachfolgende Richtverfahren werden diese Uebelstände vermieden. Das Wesen desselben besteht darin, dafs ein auf oder neben der Deckung befindlicher Beobachter durch seinen Standort die Schufsrichtung markirt, zu welcher Richtung die Visirlinien der Geschütze durch zweimaliges Errichten von Senkrechten ..parallel gestellt werden.
Richtmittel.
Die für das Richtverfahren erforderlichen Mittel für eine Feldbatterie zu sechs Geschützen sind: '
ι Stück Prismenkreuz nach Bauernfeind (s. Fig. 171, Seite 228 der Vermessungskunde von Bauernfeind, I. Band) mit Hülse und Stab für den Beobachter.
ι Stück Winkelprisma, symmetrisch, dreiseitig, mit einer Fassung wie in Fig. 155, Seite 209 desselben Werkes, mit Hülse und Stab für den Gehülfen.
6 Stück Winkelprismen wie oben, jedoch in der Fassung wie in Fig. 153, Seite 207, mit kurzem schmalen Griff, welcher durchlocht sein kann, damit der Richtkanonier das Instrument, an einer Schnur hängend, bei sich tragen kann. Für jedes Geschütz ist ein Prisma bestimmt.
2 Stück Richtlatten 2,5 m hoch und ca. 4 cm im Durchmesser mit eisernem Schuh sammt Querstange zum Eintreten in den Boden. Am oberen Ende der Latte befindet sich ein Oehr zum Einhängen eines kleinen Senkels zum Lothrechtstellen derselben.
ι Stück Millimeterstab 15 cm lang sammt 50 cm langer Schnur für den Beobachter.
Der Millimeterstab sammt Schnur (oder Stock) dient dem Beobachter dazu, um im Gelände jenen Punkt aufzusuchen, welcher sich ca. 100 Schritte (Meter) seitwärts der Zielmitte befindet. Es sei in Fig. 2 Z die Zielmitte und S jener Punkt im Gelände, welcher um ein bestimmtes Mafs von derselben abstehen soll; ferner sei A der Augpunkt des Beobachters und 50 cm davon auf einem Stock oder gespannten Faden An der Millimeterstab mn, so läfst sich für ein constantes Mafs von 5Z= 100 Schritt (Meter) und für die verschiedenen Schufsweiten A Z
leicht das zugehörige Mafs m η in Millimetern berechnen und auf der Rückseite des Millimeterstabes verzeichnen.
Richtverfahren.
Der besseren Veranschaulichung wegen soll zunächst die Richtung beim einzelnen Geschütz in Betracht gezogen werden.
J? in Fig. 3 sei eine etwa io bis 20 Schritte vor dem Geschütz eingesteckte Richtlatte, Z der Zielpunkt und DD' die Deckung.
Da vom Geschütz aus das Ziel Z nicht sichtbar ist, so wird mit Hülfe des Prismenkreuzes auf der Deckung DD' ein Punkt B eingeschaltet, welcher genau in der Schufsrichtung B Z liegt (s. Seite 234 der Vermessungskunde über den Gebrauch des Prismenkreuzes). Wird nun in der Richtung von R B eine zweite Richtlatte R' gebracht, so hat man durch R R' eine Richtungsebene markirt, in welcher die Visirlinie des Geschützes, d. i. die Verbindungslinie des vorderen und rückwärtigen Visirpunktes, einzurichten ist. Durch die Anwendung des Prismenkreuzes ist man also in der Lage, die Richtungsebene R R' nahe vor das Geschütz zu verlegen, statt, wie bisher üblich, auf die vorliegende Deckung.
Dieser Vorgang müfste bei jedem einzelnen Geschütz wiederholt werden, ist daher des erforderlichen Zeitaufwandes wegen nur bei Festungsgeschützen zu empfehlen.
Um aber diese schätzenswerthen Vortheile auch für Feldbatterien zu sichern, so wäre nachfolgender, je nach der Beschaffenheit der Ziele abzuändernder Vorgang einzuhalten.
Wir unterscheiden nämlich:
A. TAtXe, deren Zerstörung vom Treffen bestimmter Theile derselben abhängt, wie z. B. Brücken, Gebäude etc.
B. Ziele, bei denen es überhaupt nur auf das Treffen ankommt, wie z. B. Abtheilungsfronten, Schützenlinien u. dergl., das sind also Ziele, bei welchen es ziemlich gleichgültig ist, ob man sie genau in ihrer Mitte trifft oder etwas seitwärts davon.
Zu A. In Fig. 4 sei Z das Ziel, r ein nahe vor dem Directionsgeschütz (etwa das von der Mitte rechts befindliche Geschütz) aufgestellter Stab mit aufgestecktem Winkelprisma, B sei der Punkt auf der Deckung DD', der genau in der Schufsrichtung r Z liegt und ebenso wie in Fig. 3 mittelst des Prismenkreuzes bestimmt wird. Statt aber wie früher in Fig. 3 die Richtungsebene vor jedem Geschütz auszustecken, errichtet der in r befindliche Gehülfe mittelst des auf den Stab aufgesetzten Winkelprismas eine für alle Geschütze gemeinschaftlich zu benutzende Richtungsebene R R', und zwar seitlich von der Batterie und senkrecht auf r B.
Wenn nun die Visirlinien der Geschütze senkrecht auf diese Richtungsebene R R' gestellt werden können, dann stehen sie auch parallel zur Schufsrichtung, und damit ist die Aufgabe der indirecten Richtung erfüllt. (Die in R und R' eingesteckten 2,5 m hohen Richtlatten sind auf jener Seite der Batterie aufzustellen, welche infolge ihrer Ueberhöhung oder sonstigen Verhältnisse wegen das deutliche Sehen der Richtlatten begünstigt.)
Wir wollen nun zunächst die Parallelstellung der Visirlinie nur bei einem Geschütz in Betracht ziehen. Zu diesem Zwecke führe man das Directionsgeschütz so vor, dafs das Visir am Aufsatz lothrecht über den Punkt r zu stehen kommt. Somit befindet sich der Aufsatz in der Richtungslinie R R'. Ein unmittelbar hinter dem Visir des Aufsatzes mit der Hand gehaltenes oder, wie in Fig. 1, in einer Trage ruhendes Winkelprisma wird in dieser Stellung das Bild der sich deckenden Richtlatten RR' zeigen. Wenn kein Geländehindernifs D D' vorhanden wäre, so müfste dieses Bild der Richtlatten genau mit dem Zielpunkt Z (in Fig. 4) übereinfallen. Da aber dies Hindernifs vorhanden ist, so wird man genau über dem Bild der gedeckten Richtlatten einen markanten Punkt auf der Deckung D D' suchen. Ist ein solcher vorhanden, so wird zur Einrichtung der Visirlinie einfach auf diesen gerichtet, d. h. es wird der vordere und rückwärtige Visirpunkt mit dem genannten Punkt in eine Linie gebracht.
Je weiter dieser Punkt ist, desto genauer ist die Richtung. Sollte gar kein Anhaltspunkt für diese Richtung sich im Gelände vorfinden, so bringt man das Bild der gedeckten Richtlatten im Prisma genau hinter den Einschnitt des Visirs; in die so bezeichnete Richtung ist der vordere Visirpunkt einzuschwenken. Dieser Vorgang ist gegebenenfalls zu wiederholen, bis die genannten drei Punkte in eine Linie fallen. In ähnlicher Weise, wie dieses Directionsgeschütz gerichtet wurde, werden alle anderen Geschütze gerichtet. Nur mufs man bei diesen vorher die Seitenrichtung nach dem Abstand vom Directionsgeschütz und der Entfernung vom Ziel derart corrigiren, dafs das Feuer in der Richtung des Directionsgeschützes concentrirt wird. Sodann bringt man die Geschütze so vor, dafs die Aufsätze genau in die Linie der Richtlatten RR' zu stehen kommen, was jeder Richtkanonier —■ ohne die Linie R R' zu verdecken — daran erkennt, dafs die Richtlatten R und R' sich im Prismenbild genau decken.
Dieses zu A. beschriebene Verfahren wird man, wie eingangs erwähnt, nur dann anwenden, wenn es sich um's Treffen ganz bestimmter Punkte handelt.
Die meisten Ziele jedoch, die sich im Feldkriege darbieten, sind frontal. Um solche Ziele zu treffen, braucht man bezüglich der Festlegung der Seitenrichtung nicht ängstlich ' zu
sein. Dies erlaubt uns noch eine weitere Vereinfachung des Verfahrens vorzunehmen.
In Fig. 5 sei MZ die Schufsrichtung des Directionsgeschützes, in S stände ein Gehülfe, und zwar ca. ioo Schritte seitwärts des Directionsgeschützes, Γ sei jener Punkt im Gelände, welcher so weit von der Zielmitte wie der Gehülfe vom Directionsgeschütz entfernt, ist (s. Fig. 2). Es ist somit im vorliegenden Fall TZ=SM — 100 Schritte.
Der Beobachter bestimmt sich nun mit Hülfe des Prismenkreuzes jenen Punkt H auf der Deckung D D', welcher im Alignement T S steht. Der Gehülfe wie auch der Beobachter haben ihre Stellung derartig gegenseitig zu richten, dafs S im Scheitelpunkt des rechten Winkels steht, dessen einer Schenkel beiläufig gegen das Directionsgeschütz und dessen anderer genau nach dem Beobachter gerichtet ist. Ein Kanonier hält eine hohe Richtlatte bereit, um dieselbe nach Ermittelung von S einzustecken. Der Gehülfe steckt nun mit Hülfe des an der Richtlatte angelehnten, mit der Hand gehaltenen Winkelprismas die zweite hohe Richtlatte R derart aus, dafs S1 R senkrecht zur bezeichneten Schufsrichtung H S steht. Bei den in S und R befindlichen Richtlatten bleibt je ein Kanonier bereit, bei einem Zielwechsel die Richtlatten rasch zu übertragen.
Der weitere Vorgang zur Parallelstellung der Visirlinien erfolgt genau so wie zu A.
Bei einem Zielwechsel von Z nach 'Z' in Fig. 5 hat sich der Kanonier, der die Richtlatte trägt, von S nach dem vom Gehülfen zu ermittelnden Punkt S' zu begeben; die neue Richtungsebene S' R' soll wieder auf die neu bezeichnete Schufsrichtung S1R' senkrecht stehen und beiläufig das Directionsgeschütz treffen. Währenddem der Gehülfe in S' die Richtlatte nach R' einrichtet, können bereits auch die Geschütze in Stellung gebracht werden.
Distanzmessung.
Die zu B. beschriebene Methode der Parallelstellung der Visirlinie des Geschützes zu einer gegebenen Richtung ermöglicht auch Distanzmessungen auszuführen.
Die zur Distanzmessung erforderlichen Mittel sind :
2 Stück Winkelprismen,
2 Stück Richtlatten,
ι Mefsleine sammt Haspel, letztere zum Einstecken in den Boden eingerichtet,
ι Mafsstab zur Vergröfserung der Seitenverschiebung am Aufsatz (Fig. 1),
ι Distanztabelle.
5 T in Fig. 6 sei die zu messende Linie. In einem je nach der gewünschten Genauigkeit zu wählenden Abstand S G (Basis) stände das Flügelgeschütz der Batterie, dessen Visirlinie genau so, wie es beim Richtverfahren zu B. beschrieben wurde, parallel zur zu messenden Richtung S T gestellt wird. Wird nun nach vollzogener Parallelstellung das Visir am Aufsatz in die Richtung des Objectes T, zu welchem die Distanz zu messen ist, und des vorderen Visirpunktes G gebracht, also in Fig. 6 m nach n, so hat man, wenn die Visirlinie
C f*
m G = ι m ist, ST= · 1000.
mn
Die Basis S G wird mit der Mefsleine gemessen , m η von der Scala am Querarm entnommen. Wenn die Scala nicht ausreichen sollte, so müfste der Aufsatz Fig. 1 entsprechend abgeändert werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Parallelstellung der Visirlinien mehrerer Geschütze zu einer gegebenen Richtung, zum Zwecke des Schiefsens aus gedeckten Stellungen, darin bestehend, dafs zu einem mittelst eines Prismenkreuzes ermittelten, auf oder neben der Deckung befindlichen, die Schufsrichtung bestimmenden Punkte mittelst Winkelprismas und Richtlatten eine senkrechte Richtungsebene ausgesteckt wird, in welche alle Geschütze so weit einzuführen sind, bis das Bild der gedeckten Richtlatten in den unmittelbar hinter dem Visireinschnitt der Aufsätze gehaltenen Winkelprismen erscheint, worauf dieses Bild, der Visireinschnitt am Aufsatz und das Korn in eine Linie gebracht werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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