DE105194C - - Google Patents

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DE105194C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G1/00Sighting devices
    • F41G1/44Spirit-level adjusting means, e.g. for correcting tilt; Means for indicating or correcting tilt or cant

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.
HEINRICH KORRODI in BERN. Libellen-Aufsatz für Geschütze.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Oktober 1898 ab.
Bei den bisher in Vorschlag gebrachten Libellen-Aufsätzen mit um die Kornspitze als Centrum gebogener Aufsatzstange ist die Libelle um einen Punkt dieser Aufsatzstange drehbar angeordnet, so dafs die Scala für die Geländewinkel excentrisch zu der Aufsatzscala zu stehen kommt. Da die Geländewinkelscala nicht allzu weit von der Aufsatzstange verlegt werden darf, ergiebt sich aus dieser excentrischen Anordnung der beiden Scalen, dafs der Durchmesser des Theilkreises für die Geländewinkel im Verhältnifs zu demjenigen des Theilkreises für die Aufsatztheilung immer sehr klein ausfällt, und dafs infolge dessen zur einigermafsen genauen Ablesung bezw. Einstellung eines Geländewinkels an der Libelle eine complicirte Noniuseinrichtung vorgesehen werden mufs, welche die Handhabung der Libelle erschwert.
Dem gegenüber ermöglicht der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Libellen-Aufsatz eine sichere Ablesung bezw. Einstellung eines Geländewinkels auf einer einzigen Libellen-Scala von annähernd gleichem Theilkreisdurchmesser wie der der Aufsatzscala dadurch, dafs die Libelle längs der gebogenen Aufsatzstange verschiebbar, also um den Krümmungsmittelpunkt derselben (die Kornspitze) drehbar angeordnet ist, so dafs die Geländewinkelscala neben der Aufsatzscala auf der Aufsatzstange selbst angebracht werden kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes durch Fig. 1 in Seitenansicht, durch Fig. 2 in Hinteransicht und durch Fig. 3 im Grundrifs dargestellt.
In dem Aufsatzkopf α ist, wie bisher üblich, der Visirschieber b angeordnet, welcher durch Drehen einer Schraube in diesem Kopfe seitlich verschoben werden kann. Die Aufsatzstange c ist um die Kornspitze als Centrum1 kreisförmig gebogen und dementsprechend die Aufsatzführung d, in welcher die Aufsatzstange auf- und abgeschoben werden kann, ebenfalls nach Kreisbogen um die Kornspitze als Centrum ausgeführt. Die Aufsatzstange ist seitlich mit einer um das nämliche Centrum gebogenen Führungsnut für die Libelle e versehen. Auf der hinteren Stirnfläche f1 und der hinteren Seitenfläche f der Aufsatzstange ist die Aufsatztheilung,. auf der vorderen Seitenfläche g hingegen die Geländewinkeltheilung aufgetragen. Durch Verschieben der Libelle in der Aufsatzstange kann dieselbe bei jeder beliebigen Aufsatzstellung auf einen Geländewinkel besonders eingestellt und durch eine Schraube festgestellt werden. Das Verschieben der Aufsatzstange, welche zu diesem Zwecke an der hinteren Bogenseite gezahnt ist, erfolgt bei kleineren Verschiebungen von einem Handrädchen h aus durch ein passendes Getriebe, welches zur Vornahme gröfserer Verschiebungen der Aufsatzstange ausgeschaltet werden kann.
Es sei im Folgenden die Verwendung des neuen Libellen-Aufsatzes an Hand der Fig. 4 erläufert.
Auf der rechten Seite dieser Figur ist ein Gelände angedeutet, dessen Punkt Z zu treffen ist. A-B-C sei die Geschützrohrachse, A-B-Z die Flugbahn des Geschosses, V-O-Z die Visirlinie und H-O-H die durch die Kornspitze gehende Horizontale.

Claims (1)

  1. a) Directes Richten gegen das höher gelegene Ziel Z. Der der geschätzten Distanz entsprechende Aufsatz sei η (auf der Aufsatzstange in Tausendsteln des Krümmungsradius derselben angegeben). Der Aufsatz wird auf den Theilstrich η eingestellt und das Geschützrohr durch Anvisiren des Zieles über Aufsatz und Korn auf Z eingerichtet. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, setzt sich nun die Rohrneigung aus der Summe des Aufsatzes η und des Gelä'ndewinkels ρ (an der Aufsatzstange ebenfalls in Tausendsteln ihres Krümmungsradius angegeben) zusammen. Dieser Geländewinkel kann wie folgt ermittelt werden: Die im Nullpunkt der Geländewinkelscala gebliebene Libelle e° steht parallel zur Visirlinie V- O-Z und schliefst somit mit der Horizontalen den Winkel ρ ein; der Winkel, um welchen die Libelle e° in der Aufsatzstange c aufwärts geschoben bezw. um die Kornspitze nach oben bis in die Stellung e gedreht werden rnufs, damit sie wieder einspielt, ist somit der Geländewinkel, der durch den betreffenden Theilstrich der Aufsatzstange gegeben ist. Das Geschütz, mit welchem anvisirt wurde, kann somit den Geländewinkel ρ den übrigen Geschützen der Batterie angeben, welche mittelst desselben an Hand der Libelle zur indirecten Höhenrichtung übergehen werden, wodurch die Längenstreuungen der Batterie erheblich eingeschränkt werden.
    b) Indirectes Richten. Hierzu ist die. Kenntnifs des Geländewinkels ρ erforderlich; ist das Ziel sichtbar, so kann durch ein Geschütz der Batterie durch directes Richten, wie oben angegeben, der Geländewinkel ermittelt werden. Ist das Ziel nicht sichtbar, so kann der Geländevvinkel aus der Karte entnommen oder durch irgend eine ,Methode ermittelt werden. Für die geschätzte Distanz betrage der Aufsatz wieder η und' -f- ρ sei der Geländewinkel. Es wird nun die Aufsatzstange auf den Theilstrich η und die Libelle vom Nullpunkt auf den Theilstrich -\-ρ der Geländewinkelscala eingestellt. Durch Drehen an der Richtschraube wird nun die Libelle zum Einspielen gebracht, d. h. es wird das Bodenstück so weit nach abwärts gedreht, bis die Rohrneigung (n -f- p) beträgt. Bei negativem Geländewinkel, d. h. wenn das zu beschiefsende Ziel tiefer gelegen ist als das Geschütz, wird in gleicher Weise verfahren, nur erfolgt die Verschiebung der Libelle, vom Nullpunkt an jeweilen nach abwärts.
    Dadurch, dafs vorliegender Libellen-Aufsatz mit einer gut übersichtlichen,- in einem genügend grofsen Mafsstab ausgeführten Geländewinkelscala versehen ist und infolge dessen eine genaue Einstellung des Geländewinkels von Jedem sehr leicht bewerkstelligt werden kann, ist die Möglichkeit geboten, künftighin mehr als zuvor zur indirecten Höhenrichtung an Hand der Libelle überzugehen, da die dem indirecten Schiefsen bis jetzt anhaftende Umständlichkeit beseitigt wird, welche durch die eine grofse Aufmerksamkeit in der Handhabung beanspruchenden bisherigen Geländewinkel-Einstellvorrichtungen bedingt ist. Die Vortheile des indirecten Schiefsens, welches u. A. die Längenstreuungen einer ganzen Batterie erheblich einschränkt und bei eventueller Maskirung des Zieles durch Rauch sehr vortheilhaft ist, werden Dank diesem Libellen-Aufsatz mehr zur Geltung kommen, da nicht mehr wie zuvor durch die infolge der unzulänglichen Geländewinkelscala der bisherigen Libellen-Aufsätze zeitraubende und unsichere Einstellung der Libelle die Feuergeschwindigkeit und die Treffsicherheit Eintrag erleiden werden.
    Gegenüber bereits bekannten Libellen-Aufsätzen, welche die Libelle sammt Einstellvorrichtung und Geländewinkelscala am Kopfe tragen, ist noch als besonderer Vortheil des vorliegenden Aufsatzes hervorzuheben, dafs bei letzterem die Gewichtsvertheilung eine günstigere ist und dafs er dem Richtenden die Beobachtung der Libelle ohne Veränderung der für das Visiren angenommenen Kopfhaltung gestattet, da die Libelle seitlich an der Aufsatzstange statt auf deren Kopfe sich befindet.
    Pa tent-Ανspruch:
    Libellen-Aufsatz für Geschütze, bei welchem eine genaue Ablesung bezw. Einstellung des Geländewinkels auf einer einzigen Libellenscala von annähernd gleichem Theilkreisdurchmesser wie derjenige der Aufsatzscala dadurch ermöglicht wird, dafs die Libelle längs der um die Kornspitze kreisförmig gebogenen Aufsatzstange verschiebbar ist, so dafs die Geländewinkelscala neben der Aufsatzscala auf der Aufsatzstange selbst angebracht werden kann.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT105194D 1898-10-05 Active DE105194C (de)

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