-
Zielfernrohr Zweck der Erfindung ist es, für Karabiner o. dgl. ein
Zielfernrohr zu schaffen, das es erlaubt, ohne Schätzen der Entfernung und Stellen
eines Visiers gezielte Schnellschüsse abzugeben.
-
Bei der Verwendung von Zielfernrohren für Scharfschützen ist es bisher
stets notwendig, zuerst die Entfernung zum Ziel zu schätzen oder mit einem Entfernungsmesser
zu .messen, danach das Visier zu stellen und dann das Ziel anzurichten. Diese drei
Einzelvorgänge sollen durch die nachfolgend beschriebene Erfindung zu. ,einem einzigen
Vorgang vereinigt, d. h. also das Ziel nur noch angerichtet 'werden, um dadurch
erheblich schneller zum Schuß -zu kommen.
-
Man hat auch schon vorgeschlagen, bei Schußwaffen ohne Zielfernrohr
Entfernungsmesser und. Zielvorrichtung zu vereinigen. Z. B. ist eine Zielvorrichtung
mit auf- und abwärts verschiebbarer Kimme bekanntgeworden, bei der hinter einem
verstellbaren Schieber zwei nach oben hin zusammengehende Begrenzungskurven für
die bekannte Höhe des :anzuvisierenden Zieles, z. B. eines stehenden feindlichen
Schützen, vorgesehen sind. Die Bedienung dieser Einrichtung ist verhältnismäßig
zeitraubend und umständlich,' denn es muß bei ihr die Waffe zunächst um go° verkantet
und sodann die Klimme auf den Punkt eingestellt werden, bei welchem das einzustellende
Ziel .gerade zwischen die Kurven paßt. Sodann ist die Schußwaffe wieder in ihre
normale Lage zu bringen und nunmehr über Kimme und Korn zu schießen. Dieser oben
angeführte große Zeitaufwand ist besonders bei beweglichen Zielen kaum erträglich
und die Treffsicherheit hat sehr darunter zu leiden, daß die Schuß.waffe dauernd
um ihre Achse gedreht werden muß.
-
Bei einer anderen bekannten, mit Fernrohr arbeitenden Zielvorrichtung
sind über einer waagerechten Fußlinie stufenförmige Begrenzungslinien vorgesehen,
mit Hilfe
derer aus der Bildhöhe eines nach seiner Größe bekannten
Zieles zunächst die Entfernung festgestellt wird. Nach Feststellen der Entfernung
wird nun die Visiereinrichtung mit Hilfe einer Höhenrichtmaschine eingestellt. Wenngleich
hier das Verkanten vermieden ist, so erfordert doch auch diese Einrichtung, die
wohl nur für Geschütze und nicht für Handfeuerwaffen verwendbar ist, ztt ihrer Bedienung
viel Zeit, sogar mehr noch als zur Bedienung eines modernen Entfernungsmessers notwendig
ist.
-
Schließlich ist auch ein Zielfernrohr bekannt, bei dem die Bildbreite
eines seiner Größe nach bekannten Zieles entsprechend verschiedenen Entfernungen
durch eine Anzahl übereinander angeordneter waagerechter Striche unterschiedlicher
Länge dargestellt ist. Das Ziel, das in diesem Falle mit etwa 5 m Breite angenommen
ist, wird jeweils über denjenigen Strich anvisiert, dessen Länge der Bildbreite
des Zieles entspricht. Bei schmalen und sehr schn-ialen Zielen verdecken aber solche
waagerechten Striche- einen Teil des Blickfeldes gerade dort, wo es zur genauen
Beobachtung des Zieles frei sein muß. Eine optische Schwierigkeit liegt ferner darin,
die seitliche Begrenzung des Zielbildes mit den Strichenden zur Deckung zu bringen.
Diese Schwierigkeit tritt selbstverständlich auch dann noch auf, wenn man etwa .die
Zwischenräume zwischen zwei Strichen als Maßeinheit benutzen sollte.
-
Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile. Das Neue besteht darin,
daß das Abkommen für ein Ziel bekannter Breite, z. B. ein Stahlhelm, zwei zur senkrechten
Längsmittelebene des Fernrohres symmetrische, nach unten zusammengehende und nach
oben auseinandergehende Kurven aufweist, die in jedem der Zielentfernung entsprechenden
Abstand von der optischen Achse die Bildbreite des Zieles begrenzen. Es ist zweckmäßig,
zusätzlich im Abkommen den gewöhnlich angewandten, vertikal beweglichen Zielstachel
beizubehalten.
-
Die Vorteile der Erfindung bestellen darin, d.aß durch diese Linien
das Anmessen der Entfernung zum Ziel mit dein Anrichten des Zieles zum Schuß in
-einem Vorgang vereinigt wird; es ist nicht mehr notwendig, die Waffe vorher zu
verkanten oder zuerst die Bildgröße des Zieles anzumessen und danach das Visier
zu stellen. Außerdem begrenzen die Linien das Bild seitlich und lassen das Blickfeld
in der Nähe der senkrechten Blickfeld.achse frei, so daß sowohl das Ziel als auch
der Schuß gut beobachtet werden können. Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung
beispielsweise schematisch dargestellt. In .der Bildebene des Zielfernrohres ist
zweckmäßig eine runde Glasscheibe _Q angebracht, auf der zwei symmetrische, nach
unten zusammengehende und nach oben auseinandergehende Kurven k eingeätzt sind:
der Verlauf der Kurven ergibt sich aus der folgenden Zahlentabelle:
Entfernung Fall der Fall der Breite des |
Geschoßbahn Geschoßbahn Stahlhelms |
in m in m in Strichen in Strichen |
50 0,0 #7' - 4,0 |
Ioo 0,o86 o,86 2,0 |
150 0,20 1,33 1 ,33 |
200 0,356 1,78 1,0 |
250 0,55 2,20 0,8 |
300 0,815 2,7z o,66 |
350 1,12 3,20 o,56 |
400 1,48 3,70 0,5 |
450 I,9o 4,22 - |
500 2,50 5,00 0,4 |
Die Breite des Stahlhelms ist mit 0,20 m angenommen. Der weiteste Abstand der Kurven
bei a entspricht der Bildbreite eines Stahllielins auf 5o in Entfernung, beträgt
also d. Striche. Entsprechend zunehmender Entfernung erscheint das Bild immer kleiner
und muß die Mündung der Waffe immer mehr gehoben werden; so entspricht der Abstand
der Kurven bei b beispielsweise der Bildbreite eines Stahlhelms auf ,4oo in Entfernung,
beträgt .also noch o,5 Strich. B und C stellen das normale, im Zielfernrohr bisher
gebräuchliche Abkommen mit einem Zielstachel C dar. iss. umgrenzt ungefähr das Bild
eines Stahllielms auf 5o m Entfernung. f stellt Teile eines Fadenkreuzes dar.